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Coronazahlen steigen wiederDie siebte Frustwelle

Die Coronazahlen steigen wieder steil. Lust, sich damit auseinanderzusetzen, hat kaum jemand. Dabei wären Antworten überfällig.

Den Liebsten bitte ein Lebkuchenherz von der Wiesn mitbringen – keine Infektion Foto: Michael Probst/ap

Es ist deprimierend. Nicht nur der Angriffskrieg in der Ukraine und die damit einhergehende Energiekrise schlagen aufs Gemüt. Nun meldet sich auch noch Corona zurück. Und das mit ganzem Elan. Am Mittwoch meldete das Robert Koch-Institut erstmals seit zwei Monaten wieder eine fast sechsstellige Zahl von Infektionen binnen 24 Stunden. Sie ist damit innerhalb einer Woche um mehr als 40 Prozent gestiegen. Und man muss davon ausgehen, dass die reale Zahl noch deutlich höher liegt, weil sehr viele Menschen sich anders als noch im Frühjahr gar nicht mehr offiziell testen lassen.

Darauf deutet auch der Anstieg der Hospitalisierungsrate hin. Die lag am Mittwoch sogar um 67 Prozent höher als vor einer Woche. Ursprünglich war dieser Indikator mal eingeführt worden, um die Belastung der Krankenhäuser zu messen.

Mit der Vielzahl der Patient:innen, die seit der Omikron-Variante nur mit, nicht wegen Corona in die Klinik kommen, hat sich das erledigt. Doch gerade wegen der Menge der getesteten Pa­ti­en­t:in­nen kann die Hospitalisierungsrate als annähernd repräsentative Stichprobe der Gesamtbevölkerung gelesen werden. Und damit heißt so ein enormer Anstieg: Die 7. Welle ist da.

Dass im Herbst eine weitere Welle kommen würde, war erwartet worden. Dass sie so schnell und so vehement gekommen ist, überrascht aber selbst Ex­per­t:in­nen.

Ein Faktor spielt dabei die Feststimmung im Land, die sich nach zwei Jahren Pandemiefrust breit gemacht hat. In München, wo vor fast zwei Wochen das Oktoberfest begann, hat sich die Infektionszahl in den letzten sieben Tagen mehr als verdoppelt. Sie ist also deutlich schneller gestiegen als im Bundesschnitt. Und auch in den beiden Landkreisen Weimarer Land (neun Tage Rummel) und Schwäbisch Hall (Fränkisches Volksfest in Crailsheim), in denen sich die Infektionszahl gar mehr als verdreifacht hat, wurde zuletzt kräftig gefeiert.

Sind also nur die Volksfeste Schuld? Ganz so einfach ist es nicht. In Hildburghausen, dem Landkreis mit dem aktuell dritthöchsten Anstieg, beginnt das Theresienfest erst an diesem Donnerstag. Es muss also noch andere Gründe geben.

Auch unabhängig von den Volksfesten ist die Zahl der Kontakte in Deutschland zuletzt wieder deutlich gestiegen. Niemand hat mehr Lust, sich mit Corona auseinanderzusetzen. Wer im Supermarkt noch eine Maske trägt, wirkt fast schon wie ein Exot. In Bus und Bahn wird die eigentlich noch geltende Maskenpflicht allenfalls halbwegs ernst genommen. Das ist gar nicht mal Böswilligkeit, Leichtsinn oder gar Querdenkerirrsinn. Man vergisst sie nur einfach gern mal. Die Maske. Das Denken an die Maske. Die lästige Präsenz der Pandemie. Es ist verständlich.

Wer etwas über die Stimmung im Land wissen will, kann sich auf Twitter die Kommentare unter einem Tweet von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zur aktuellen Coronalage anschauen. Die einen beschimpfen ihn, weil er nichts gegen die Herbstwelle tue. Die anderen verteufeln ihn, weil er mit den wenigen noch geltenden Beschränkungen den Menschen die Freiheit raube. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es so gut wie nichts. Nachdenkliches Abwägen, Zwischentöne gar sind selten. Und das liegt nicht nur am Medium Twitter. Es liegt auch an einer wachsenden Ratlosigkeit.

Denn es ist ja unübersehbar, dass Corona – auch wegen der Impfungen – längst nicht mehr so tödlich ist, wie noch in den ersten Wellen. Aktuell werden pro 10.000 registrierten Infektionen rund 25 Todesfälle gezählt. Zu Hochzeiten der Pandemie waren es 10- bis 20-mal so viele. Wenn man mit einrechnet, dass die Dunkelziffer bei den Infektionen aktuell sehr groß sein dürfte, bedeutet das nur, dass das Sterberisiko sogar noch viel niedriger ist. Einerseits.

Andererseits sterben dennoch aktuell täglich rund 80 Menschen an den Folgen einer Infektion. Im Herbst werden es noch deutlich mehr werden. 9.000 Opfer zählte das RKI in den letzten drei Monaten. Am kommenden Wochenende wird der 150.000 Tote seit Pandemiebeginn registriert werden. Hinzu kommen Zehntausende, die an Long Covid oder gar Post Covid leiden. Es ist also mehr als gesund, die Masken wieder rauszukramen und über eine weitere Impfung nachzudenken.

Doch wie soll eine Gesellschaft eigentlich umgehen mit so einer Pandemie? Wie soll sie die Risiken der einen gegen die Unbeschränktheit der anderen abwägen? Auf diese großen Fragen gibt es auch nach zwei Jahren Streit und Debatte noch keine befriedigenden Antworten. Dabei wären sie überfällig. Denn so viel ist klar: Corona ist kein Ausnahmezustand mehr. Corona ist das neue Normal, das einfach nicht mehr weggeht. Auch nicht nach der 7. Welle. Es ist deprimierend.

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36 Kommentare

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  • By the way: die stationären Aufnahmen aufgrund von schweren Infektionen von Vorerkrankten durch Rhinoviren ( bekannt als gemeine Schnupfenviren) steigt seit 3 Wochen rasant. Auch daran sterben Menschen wird nur nicht erfasst und war schon vor 20 Jahren so. Corona-Omikron ist inzwischen tatsächlich nicht mehr, aber auch nicht weniger, als eine Grippe, an der auch früher viele Menschenvir allem mit Grunderkrankungen gestorben sind.



    Die Konzentration auf Cirona ist überholt. Entweder wir kehren zum business asusual vor 4 Jahren zurück oder wir dehnen unsre neue Infektions-Awareness auf alle Viren aus.

  • Gerade aktuell wäre ein Wellenbrecher-Lockdown doch das beste was wir machen können. Wo Geschäfte und sinnlose Freizeiteinrichtungen geschlossen sind wird auch weniger Gas verbraucht. So können wir nicht nur Corona bekämpfen und tausende Menschen retten, sondern auch noch Energie einsparen und uns solidarisch mit der Ukraine zeigen!

  • "Corona ist das neue Normal, das einfach nicht mehr weggeht. Auch nicht nach der 7. Welle. Es ist deprimierend."

    Ich verstehe nicht, was daran deprimierend ist. Das war doch von Anfang an jedem klar. Warum sollte denn ein Virus wieder verschwinden?

  • Klar, was Vielen schwer fällt, wurde uns RheinländerInnen ja quasi in die Wiege gelegt: das Maskentragen.



    Habe gar nicht damit aufgehört.



    In diesem Frühjahr habe ich, bei einem Seminar, aus falsch verstandener Höflichkeit die Maske abgelegt.



    Vielleicht wollte ich auch einfach nicht der Einzige sein.



    Klar, dass es mich dann voll erwischt hat.



    Auch ungestorben und ohne Krankenhausaufenthalt gehört es zu den Erfahrungen,die ich nicht zweimal machen muss.



    Die Einschläge kommen wieder näher, doch Alle verhalten sich, als hätte es Corona nie gegeben.



    "Maskenzwang" lautete übrigens schon vor Jahrzehnten der Dresscode zu Karnevalspartys...

  • Mit abnehmender Symptomschwere der Erkrankungen werden pauschale Eingriffe in diverse Grundrechte zunehmend unverhältnismäßig.

    Ich denke es ist an der Zeit dass wir vom Fremdschutz auf den Eigenschutz umstellen:



    Wer trotz Boosterimpfung Angst vor Infektionen hat, kann Maske tragen (eine FFP2 Maske reduziert die Virenlast in eingeatmeten Aerosolen um 95%) und social distancing betreiben, wer keine Angst hat muss sein Recht auf Versammlungsfreiheit, auf freie Entfaltung etc. ohne Einschränkungen ausüben können.

    In Einrichtungen der Altenbetreuung oder Kliniken wären Einschränkungen gerade noch verhältnismäßig; wer jetzt noch ungeimpft ist (es gibt nur extrem wenige Menschen, die tatsächlich aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können) ist es eh selbst Schuld - und warum sollte ich mit Coronaschwurblern solidarisch sein?

    Ich selbst (Risikogruppe Asthmatiker +50) bin nach meiner Boosterimpfung zweimal erkrankt, wenn im November die drei Monate nach meiner letzten Genesung rum sind, hole ich mir den 4. Schuss und habe keine Ambitionen jemals wieder Maske zu tragen.



    Ich zwinge aber auch niemanden keine Maske zu tragen oder mir zur Begrüßung die Hand zu geben..

    • @Paco:

      Schön, das Maskenträger mal wieder als Angsthasen dargestellt werden. Hatten wir schon so lange nicht mehr!



      Es soll Leute geben, die es sich einfach nicht leisten können, krank zu werden, weil sie nicht auf kommode Lohnfortzahlung setzen können, z. B.



      Es gibt Leute mit Vorerkrankungen, bei denen die Impfung nicht anschlägt (kenne Fälle!). Und ich halte es nicht für übertrieben, auf diese Menschen Rücksicht zu nehmen, indem man sich im Supermarkt (für 20 Min., 30 Min.?) eine Maske aufsetzt.



      Zumal diejenigen, die ganz "eigenverantwortlich" keine Maske tragen meistens auch ganz "eigenverantwortlich" keinen Abstand halten.



      Selbstverständlich steht es Ihnen frei, rücksichtslos zu sein, schließlich verstoßen Sie damit gegen kein Gesetz. Und es ist überaus freundlich von Ihnen, niemanden zu zwingen, KEINE Maske zu tragen. Chapeau!



      Allerdings sollten Sie das dann bitte nicht "Umstellung von Fremdschutz auf Eigenschutz" nennen, sondern bitte ehrlich als "Umstellung von Fremdschutz auf Eigennutz".

  • "Hinzu kommen Zehntausende, die an Long Covid oder gar Post Covid leiden."



    In anderen Quellen findet man dazu Schätzung in sechs- bis teilweise sogar siebenstelliger Höhe.

  • Ein Faktor spielt

    Spielende Faktoren - kann uns vielleich irgendne Mathematikerin erklärifizieren, was das is ?

    Wörterbuch sagt: Faktoren (NOM) sind, eine Rolle (AKK) spielt/spielen . Tja.

  • NICHT ERLEDIGT

    "um die Belastung der Krankenhäuser zu messen ... Mit der Vielzahl der Patient:innen, die seit der Omikron-Variante nur mit, nicht wegen Corona in die Klinik kommen, hat sich das erledigt. "

    Nee, einglich nich: infektiöse Patienten bedeuten einen enormen Mehraufwand, selbst ein Kreuzbandriss muss in Einzelzimmer und auf Isolierstation ....

  • Man hört immer wieder den etwas befremdlichen Satz: Man muss wieder zur Normalität zurückkehren. Man sollte doch einfach "mit dem Virus leben" lernen.



    Vielleicht wäre es an der Zeit, zu akzeptieren, dass zur Normalität jetzt eben auch das Corona-Virus gehört und dass "mit dem Virus leben" schlicht bedeutet, dass man sich in bestimmten Situationen eben eine Maske aufsetzt. Im Öffentlichen Nahverkehr. Oder im Supermarkt. Und nein, es ist nicht unlogisch dass man im Bus Maske tragen muss, im Flugzeug aber nicht, dass man im Supermarkt Maske tragen soll, im Schuhgeschäft aber nicht. Ich kann vermeiden, zu fliegen - vermeiden Bus zu fahren können viele Leute nicht, weil sie irgendwie zur Arbeit kommen müssen, z. B., Man muss sich nicht unbedingt Schuhe kaufen (bzw. man kann sie sich halt auch online bestellen) - in den Supermarkt muss aber jeder einmal. Und das könnte jemand sein (ich kenne persönlich Fälle) bei dem die Impfung nicht anschlägt wg. Medikamenten oder Vorerkrankungen. Und ich finde es höflich, darauf Rücksicht zu nehmen.



    Je schneller sich diese Erkenntnis breit macht, desto besser.

    • @Puck:

      Den O-Ton finde ich auch befremdlich, hat auch ein Geschmäckle, würde ich meinen und klingt wahnwitzig dumpf-fatalistisch bis behindertenfeindlich und sozialdarwinistisch - angesichts dessen, dass viele Menschen mit Vorerkrankungen und Arme es in der Krise wesentlich schwerer haben und mit schwereren Folgen leben müssen.

    • @Puck:

      Viele Leute können nicht vermeiden zu fliegen, weil es nun mal immer wieder zu Ihrem Job gehört.

      Es gibt genau einen Grund, warum die Maske im Flugzeug nicht getragen werden muss und das ist, dass man allen international Reisenden permanent erklären müsste, warum Sie auf einem Flug der Lufthansa Masken tragen müssen und auf allen anderen Flügen nicht.

      • @Co-Bold:

        Gegen unterschiedliche Handhabe bezüglich der Maske könnte mensch ja was machen - z.B. Fluglinien, die in Deutschland landen wollen, Maskenpflicht auferlegen. Machten die Fluglinien bzw. Passagier*innen nicht, müssten die Passagier*innen in Quarantäne.

      • @Co-Bold:

        Gibt noch genügend Airlines, wo Maske Pflicht ist. Qatar Airways zB.

    • @Puck:

      Ganz meiner Meinung!

      Denn "mit dem Virus zu leben" kann ja auch nicht bedeuten, was man z.B. in Norwegen oder Dänemark sieht - dass nämlich Menschen binnen eines Jahres auch gerne mal drei oder sogar vier Mal an Covid erkranken.

      Wobei in diesen Ländern ja immerhin sehr, sehr viel mehr Menschen geimpft sind als im Todesrate-Deutschlandmeister Sachsen.

  • "In Bus und Bahn" heißt in meinem Umfeld täglich: Im geschlossenen Beförderungsmittel selbst mit FFP-2. Beim Einstieg Maske auf, bei Ausstieg retour. Also im Bahnhofsgebäude etc. ohne Maske. Der kleinste gemeinsame Nenner.

  • Das Verrückte ist ja, dass man die Inzidenz theoretisch auf Null bringen könnte, in dem einfach mal jeder zwei Wochen konsequent FFP2 trägt und Begegnungen mit anderen soweit wie nur irgend möglich vermeidet.

    • @Suryo:

      Das sollte mittlerweile klar sein, dass das nicht funktioniert. Nicht mal im Zero-Cocid-Staat China

    • @Suryo:

      Das hat schon bei deutlich kleineren Zahlen und deutlich motivierterer Bevölkerung nicht funktioniert - und was sollte es bringen, wenn 3 Wochen danach die Zahlen wieder sind wie vorher?

  • Leider haben wir als Menschen mehrheitlich weder die Lust, uns mit Covid auseinanderzusetzen, noch mit dem Klimawandel. Letzteres treibt uns ins Verderben. Konsumieren, Fleisch fressen, die Wohnungen überheizen, feiern - das sind selbst in Anbetracht von Katastrophen in unserer Gesellschaft die Prioritäten.

    • @PolitDiscussion:

      Fleisch fressen?



      Fleisch essen! So viel Respekt muss sein.

  • Nachdem ich mich selbst mehr damit auseinander setzen musste, als mir lieb war, kommt es mir so vor, als wolle man gar kein Licht in die Dunkelziffern bringen.



    Heftige Symptome, Selbsttest positiv. Hausarzt schreibt auf Zuruf krank. PCR? Nur nach positivem offiziellen Schnelltest. Den gibt es aber nur ohne (!) Symptome und schon gar nicht, wenn der Selbsttest schon positiv war. Wie komme ich also in die Statistik? Am Ende der Sucherei versteht die Apotheke meines geringsten Vertrauens das Dilemma und ich darf zum Test antreten. Nach einem Mundabstrich (!) negativ (!!!). Hätte mich am liebsten gleich freiwillig zum Aushelfen im Altenheim gemeldet dank dieser Wunderheilung, wäre es mir nicht so schlecht gegangen. In den folgenden Tagen weiterhin positive Schnelltest. Sogar der aus Neugier gemachte, längst abgelaufene Spucktest vom Arbeitgeber, der eigentlich zurück gerufen war.



    Fazit: Will wirklich wer wissen, wie hoch die Zahlen sind? Und auch nach den Nagelstudio-Pseudo-Teststationen wird wohl immer noch beim Gesundheitssystem abgegriffen. Nach all den Monaten ist das immer noch nicht im Griff.

  • wir müssen lernen ...

    uns selbst zu disziplinieren.



    in selbstverständlichkeiten von gesundheitlichen schutzmaßnahmen, von energiesparmaßnahmen.

    schwer genug.

  • Es geht nicht um Lust. Und in einer Pandemie sollte es sowieso wenig um Lust bezüglich Schutzmaßnahmen gehen, sondern um Informieren, Vorsicht und Schutz von sich und der Mitmenschen. Wer das beherzigt, vergisst das Mitnehmen und Aufsetzen der FFP2-Maske auch kaum. Vergessen kann ich bei Demenzkranken verstehen, Nichttragen bei schwerem Asthma o.ä.. Allerdings sind davon die allerwenigsten betroffen. Die Allermeisten sind hingegen in die Pflicht zu nehmen. Im Straßenverkehr sollten Autos auch nicht die Verkehrsregeln nach Lust einhalten oder ignorieren. Oder Autofahrer*innen sich sagen: "Huch, 'rechts vor links' habe ich doch glatt vergessen" und einfach mal über die nächste Kreuzung preschen oder mit der Ausrede "Ach, auf Bremsen hatte ich gerade keine Lust" das Anfahren einer Fußgänger*in meinen zu rechtfertigen.



    "Hinzu kommen Zehntausende, die an Long Covid oder gar Post Covid leiden."



    Ich befürchtete schon, dass dies wiedermal hinten runter fällt. Gut, dass es hier noch erwähnt wurde, wenn auch nur in einem Satz.



    "Es ist also mehr als gesund, die Masken wieder rauszukramen und über eine weitere Impfung nachzudenken."



    Dito!

  • 3000 Tote in 3 Monaten ist immernoch viermal so viel wie die Verkehrstoten.

    Aus meiner Sicht würde die Pandemie normal, wenn die Zahl der Toten pro Jahr unter die Zahl der Verkehrstoten sinkt. Die Verkehrstoten akzeptieren wir unausgesprochen.

    • @Arne Babenhauserheide:

      In 3 Monaten sterben in Deutschland ca. 200000 Menschen. 3000 davon hatten davor einen positiven Coronatest. Das liegt vermutlich einfach daran, dass in der Zeit 1,5% der Bevölkerung coronapositiv waren. Eine Aussage, wie viele Menschen AN Corona gestorben sind, ist damit nicht möglich, derzeit nichtmal mehr eine Abschätzung.

      Diese "Todeszahl" (die in Bezug auf Corona keine ist) wird sich also realistischerweise nie wieder signifikant ändern, es sei denn man fände eine Impfung, die mit hoher Effektivität und langfristig die Übertragung verhindert.

      Sie hantieren mit einer Zahl, die lediglich eine psychologische Wirkung, aber spätestens seit Februar bereits keine Aussagekraft mehr hat.

      Der Autor betreibt mit dem Satz "Andererseits sterben dennoch aktuell täglich rund 80 Menschen an den Folgen einer Infektion." auch reine Desinformation. Meines Wissens gibt es weiterhin keine Datenerhebung über die Todesursachen, auch wenn das von Hr. Lauterbach im Sommer mal versprochen wurde.

      • @Co-Bold:

        so Dinge wie Long Covid blenden Sie aus ?

        • @Opossum:

          Der Kommentar von CO-BOLD behandelt die fehlende Datenerhebung über die Zahl der Corona-Toten und nicht die Langzeitfolgen für diejenigen Erkrankten, die nicht an Covid-19 gestorben sind. Da wird nichts ausgeblendet.

        • @Opossum:

          Nein, wie kommen Sie darauf?

          Hat halt nichts mit der Todeszahl zu tun, um die es hier ging. Ihre Antwort würde man im Allgemeinen Whataboutism nennen. Ich antworte Ihnen aber sehr gerne trotzdem auf Ihre relativ inhaltsleeren 8 Worte:

          Bzgl. Long/Post Covid ist die weitere Erforschung das, was man tun kann und tun muss. 1) Kann man die Wahrscheinlichkeit, dass eine ifektion solche Folgen hat, durch prophylaktische Maßnahmen zusätzlich zur Impfung noch weiter senken. 2) Wie kann man Betroffenen helfen, Symptome zumindest so weit wie möglich zu lindern.

          Die darunter zusammengefassten Krankheitsbilder sind ja nicht plötzlich mit Sars-CoV2 entstanden, auch wenn man es jetzt landläufig so nennt.

          Die Häufigkeit, mit der diese Post-Covid-Symptomatiken auftreten, sind nur eben bei einem neuen, dem Immunsystem unbekannten Virus deutlich häufiger zu beobachten, weshalb der Zusammenhang zur Virusinfektion erstmals unbestreitbar offensichtlich wurde.

          Trotzdem waren vom Haupt-Post-Covid-Symptom, ME/CFS bereits vor Corona 250000 Menschen in Deutschland betroffen, mehr als durch Sars-CoV2 dazugekommen sind.

          Von denen haben früher viele eine rein psychologische Diagnose bekommen, da Zusammenhänge nur beim Epstein-Barr-Virus vermutet wurden, wenn überhaupt. Mittlerweile ist aber Konsens, dass auch die normale Influenza diese Langzeit-Folgen verursachen kann.

          Ob Sars-CoV2 in einer endemischen Umgebung diese Symptomatiken tatsächlich noch überdurchschnittlich häufig hervorruft, ist unklar.

  • Jupp so ist es. Nochmal geboostert und im beruflichen Dauereinsatz, andere machen krank…

  • Es gibt überaus viele Menschen, die zu keinem der Extremen gehören. Aber die sind nicht auf Twitter. Das ist wie bei jedem Thema (auf Twitter): Die große Mitte wird nicht gehört. Die große Mitte will einfach nur wie immer und möglichst ungestört ihren Alltag rumbringen.



    Ob das nun Corona, Krieg, Inflation oder den Klimaschutz betrifft - ganz egal.



    Ein Twitterer kann sich das nicht vorstellen, aber der Tagesablauf der meisten Menschen lässt es gar nicht zu sich mit derlei Thematiken besonders tief auseinanderzusetzen... Da müssen Spiegel-Online-Überschriften oft als Informationsquelle ausreichen.



    Ansonsten hat der "Normalo" die Augen offen und nimmt die Welt wahr. Dabei merkt er: Ich hab noch viele und teils auch größere Probleme als Corona. Der Normalo ohne Kinder hatte einmal Corona, der Normalo mit Corona zweimal. Alle, die der Normalo kennt hatten Corona. War nicht so schlimm, aber die Uralte Nachbarsoma hat es hinweggerafft. So siehts aus, im Leben und das ist gut so. Muss ja weitergehen, wie im Rest der Welt..

    • @Sengel:

      Ich weiß nicht, ob ich als Normalo durchgehe. Aber bislang hatte ich kein Corona. Viele Bekannte hingegen schon. Einige haben langfristig Stress - die meisten überhaupt nicht. Andererseits haben wir seitens der Feuerwehr auch auch den zuvor kerngesunden 45-Jährigen mit minimaler Sauerstoffsättigung aus seiner Wohnung geschleppt, der 14 Tage später in der Klinik verstarb.



      Aber genauso wie ich trotz noch bis November laufenden günstigen Gasvertrag massiv spare, setze ich jetzt an Orten wo mir Menschen unfreiwillig begegnen (Verkehrsmittel, Shops, etc.) wieder eine Maske auf.

      Was hindert uns daran, das persönliche Verhalten zugunsten des gesamtgesellschaftlichen Wohlergehens geringfügig anzupassen?

    • @Sengel:

      So mögen manche ja denken. Bloß ist die Realität eine andere. Pandemie und Klimakrise, treffen Alle - auch die Jungen und Gesunden und die Folgen der verkorksten Energie- und Sozialpolitik zumindest recht viele Menschen. Zumindest bezüglich der Nutzung der Öffis und Bahn hilft der Staat auch den Menschen, die bezüglich der Pandemie nicht mitdenken oder sich mit derlei Thematiken nicht besonders tief auseinandersetzen wollen und gibt deswegen Handlungsregeln wie Masketragen vor. Aber auch da gibt es viele Menschen, die zu faul sind, die sinnvollen Regeln zu befolgen ... Wenn sie es denn machten, wäre womöglich die uralte Nachbarsoma noch da und nicht so viele an Corona erkankt. Krankheit - muss ja nicht mal LongCovid sein - und Quarantäne bringen auch keinen Spaß. Mensch kann anhand Masketragen sogar die Grippe vermeiden ...

    • @Sengel:

      „Ein Twitterer“ — das ist eine dämliche und faktisch falsche Generalisierung.

      „Die Twitterer, das sind die anderen, die sind nicht normal, und ich weiß, was die nicht anderen, was die Mitte denkt“.

      Desinformationstaktik.