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Coronakrise in DeutschlandDas Schlimmste kommt erst noch

Gereon Asmuth
Kommentar von Gereon Asmuth

Wer jetzt nach Exit aus den Coronamaßnahmen ruft, handelt populistisch. Ein Blick auf die Fallzahlen zeigt: Das Drama kommt noch. Ein Kassandraruf.

Der Ernstfall kommt noch: Training mit Puppe am 2. April in Rheinmünster Foto: Uli Deck/dpa

D as seit Tagen anschwellende Gerede über eine Exitstrategie aus den Corona-Maßnahmen hat vor allem einen Zweck: Es dient der Beruhigung der besorgten und genervten Bevölkerung. Das aber ist fatal. Denn wer derzeit den Eindruck erweckt, bald könnte das Schlimmste vorüber sein, der ist entweder ein populistischer Blender. Oder er hat wenig Ahnung von Mathematik.

Ein nüchterner Blick auf die Zahlen lässt erkennen: Wir stehen keineswegs kurz vor dem großen Turn-Around, sondern immer noch ganz am Anfang der Coronakrise. Mehr als 73.000 bestätigt mit Corona Infizierte meldete das Robert-Koch-Institut am Donnerstag. Das waren 6.150 Fälle mehr als am Tag zuvor. In absoluten Zahlen der zweitstärkste Anstieg bisher.

Das Drama dabei: Die Fallzahl stieg in der vergangenen Woche immer noch im Schnitt um 11 Prozent, Tag für Tag. Ginge das konstant so weiter, hätten wir binnen 30 Tagen – also Ende April rund 1,5 Millionen Infizierte. Und am 20. April, der Tag, an dem laut neusten Beschlüssen von Bund und Ländern die Kontaktsperren gelockert werden könnten, gäbe es rund 450.000 bestätige Fälle.

Aus dem Bundeskanzleramt, das sich zum Glück bisher sehr bedächtig zeigte, hieß es Anfang der Woche, wenn es gelänge, die Infektionsgeschwindigkeit so zu senken, dass sich die Zahl der Infizierten nur noch alle zehn Tage verdoppeln würde, sei man auf dem richtigen Weg.

Aber können dann die Maßnahmen gelockert werden? Nein. Selbst eine Verdopplung nur alle zehn Tage würde bedeutet: Am 20. April, wird es immer noch 270.000 Infizierte geben. Und Ende April mehr als eine halbe Million.

Nicht von ungefähr hat die Kanzlerin sich am Mittwoch korrigiert. Angela Merkel sagte, dass man die Verdopplungszeit sogar auf 14 Tage strecken müsse. Das entspräche einem täglichen Wachstum von nur 5 Prozent. Davon sind wir noch weit entfernt.

Exponentielle Zunahme der Todesfälle

Noch dramatischer wird sich die Zahl der Todesfälle entwickeln. Denn sie hinkt der Infiziertenrate rund drei Wochen hinterher. Der dramatisch exponentielle Anstieg steht uns in den nächsten Tagen also noch bevor. Es wird wohl nicht mehr um die Frage gehen, ob es über 10.000 Tote werden, sondern wann.

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Aber, werden nun die einen einwenden, muss man nicht die heute Infizierten bei solchen Prognosen wieder rausrechnen? Stimmt, das muss man. Weil bis Ende April sind sie entweder wieder gesund. Oder tot. Aber bei 500.000 oder gar einer Million potenzieller Patienten wird es für das Gesundheitssystem auf 60.000 mehr oder weniger auch nicht mehr ankommen. Es wird so oder so an der Grenze der Kapazitäten sein. Oder weit darüber hinaus.

Und was, werden andere fragen, ist mit der Besserung, die viele Experten wie etwa den Chef des Robert-Koch-Instituts von vorsichtigem Optimismus reden ließ? Ja, die gab es tatsächlich. Vor einer Woche lag die durchschnittliche, tägliche Zuwachsrate noch bei 21 Prozent. Wäre es dabei geblieben, hätte es binnen 30 Tagen 10 Millionen Infizierte gegeben. Allein in Deutschland wohlgemerkt.

Das große Ziel, die Kurve flach zu halten, wurde also erreicht. Doch weil sie anfangs extrem steil war, ist sie trotz aller Fortschritte bei weitem noch nicht flach genug.

Es wird keine Lockerung am 20. April geben

Dritte hingegen werden kritisieren, dass all diese Zahlen doch vollkommen unzuverlässig sind. Dass niemand genau sagen kann, wie viele Infizierte es tatsächlich gibt. Auch das stimmt. Das Problem ist nur: Experten gehen davon aus, dass die reale Fallzahl sogar drei- bis zehnmal höher ist. Jedenfalls nicht niedriger.

Vor allem aber gilt: Es sind die einzigen Zahlen, nach denen wir uns richten können. Sie stimmen wahrscheinlich nicht in ihrer absoluten Größe, aber sie zeigen einen Trend auf. Und der zeigt weiter steil nach oben. Daher ist schon jetzt klar ist: Es wird kaum eine Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen in Deutschland ab dem 20. April geben können.

Sicher, ganz sicher kann man darauf vertrauen, dass das Gesundheitssystem in Deutschland viel besser aufgestellt ist als etwa in Italien und Spanien. Es wird daher etwas später überlastet sein. Nicht auszuschließen ist auch, dass die Rate der Neuinifizierten aufgrund der bereits getroffenen Maßnahmen schneller sinkt als derzeit absehbar. Hoffentlich.

Vielleicht wird alles gut. Vielleicht. Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Aber man darf nicht verdrängen: auch sie stirbt.

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Bluesky:@gereonas.bsky.social Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de ex-Twitter: @gereonas Foto: Anke Phoebe Peters
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66 Kommentare

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  • Vielleicht mal tief durchatmen, Herr Asmuth?! Aus Ihrem Beitrag lese ich nur Angst und Wut und teils auch Aggression.

    Nachdenken sollte auch man auch - und vor allem in einer freiheitlichen Gesellschaft - in der aktuellen Situation über sämtliche Einflüsse auf die Gesellschaft und über die diversen Optionen und auch über die bisher unerwähnten Nebenwirkungen - auch im Gesundheitsbereich - dieser bisher verordneten Maßnahmen (bis vorerst 20.04.).

    Und beim Nachdenken, im Austausch und Abwägen, kommt dann hoffentlich zu einem weiteren, durchdachten Vorgehen, was die Gesellschaft tragen kann und muss.

    Als Anregung:

    www.zdf.de/nachric...helmholtz-100.html

    www.tagesschau.de/.../video-680997.html

    Prof. Gérard Krause und Prof. Christiane Woopen scheinen zum gedanklichen Austausch geeignet.

  • Soweit ich das gehört haben, wird nicht nach dem Exit gerufen, sondern nach dem Nachdenken über Exitstrategie und -kriterien.



    Dagegen zu polemisieren ist falsch.



    Rechtzeitig nachdenken kann ja wohl nicht falsch sein.



    Vielleicht täte es sogar gut, wenn man erst zu Ende gedacht wird, bevor politische Handlungen erfolgen!

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Ich bin dankbar, dass ich in Deutschland lebe. Dass wir keinen Trump, Bolsonaro, Xi oder Putin an der Spitze haben, sondern eine unaufgeregte Regierung, die vernunftgesteuert und nicht ideologisch handelt.

    Irgendwann ist der Schlamassel auch vorbei.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Deine bequeme, überhebliche Pseudodankbarkeit kannst Du Dir schenken! Deutschland wird dank seiner in der Mehrheit vernünftigen Bevölkerung, seiner wissenschaftorientierten Regierung und im weiteren Verlauf der Pandemie auch dank seiner hervorragenden Landwirtschaft diese Katastrophe relativ gut überstehen. Gleichzeitig wird uns daraus jedoch auch die Verpflichtung erwachsen, zuerst unsere Nachbarländer und dann gemeinsam mit der EU die USA zu retten. DAS erst wird die tatsächliche Mammutaufgabe!

  • „Das Schlimmste kommt erst noch“

    Sicher - schlimmer geht immer.

    • @Rainer B.:

      Ja. Ein Ausblick gibt auf das, was kommen kann, gibt ja der folgende TAZ-Artikel:



      " Auf einer Intensivstation in Bergamo: Nummer 6 stirbt



      Im Krankenhaus San Pietro spielen sich täglich neue Dramen ab. Menschen ringen um Luft, ihre Angehörigen dürfen nicht zu ihnen, nicht einmal am Ende..."



      taz.de/Auf-einer-I...-Bergamo/!5676117/



      Liest sich nicht gut, um es mit Understatement auszudrücken.

    • @Rainer B.:

      Es werden die kommenden Tage wohl noch mehr Menschen pro Tag sterben mit dem Nachweis des Coronavirus, da der Peak dem Anstieg der Infektionszahlen hinterherläuft. Aber es sterben zu dieser Jahreszeit in Deutschland immer zwischen 2500-3000 Menschen und im allgemeinen die Alten und Kranken.



      In Hamburg wird dokumentiert welche Patienten an Corona gestorben sind und nicht nur mit Corona. Das RKI rät aber von Obduktionen bei Verstorbenen mit Luftwegsinfekten ab und rechnet alle bei denen ein Coronatest positiv ist einfach als Coronatoten.



      Das ist für für einen Mediziner wie mich schwer zu verstehen und im Prinzip nicht genau.



      Aktuell sind nur ca.10% unser Intensivbetten mit Coronapatienten belegt, in den Niederlanden nimmt die Aufnahme von Coronapositiven Patienten jetzt anscheinend leicht ab, wir hoffen, dass der Peak da überwunden ist.



      Die Mortalitätsstatistik in Europa zeigt immer noch keine Zunahme im Vergleich zu den letzen Jahren(bezogen auf Wintermonate bis März). Wenn aber jetzt mehr Menschen auf den Intensivstationen sterben, wäre interessant zu erfragen, ob das Alter der Patienten auf den Intensivstationen in diesem Jahr höher ist? Das würde dann evt. bedeuten, daß diese alten Menschen in den letzten Jahren zu Hause gestorben wären oder nicht?

      • @wuweise:

        Seh ich auch so. Ich habe hier bereits vor drei Wochen auf diese Problematik hingewiesen.

        taz.de/Lungenarzt-...bb_message_3932564

        taz.de/Politikbetr...bb_message_3933315

        Wenn man sich heute offenbar Gedanken machen muss über Triage, dann muss aus meiner Sicht auch die Frage erlaubt sein, ob eine kontinuierliche Steigerung der Lebenserwartung überhaupt noch irgendwie human und ethisch vertretbar sein kann. Die menschliche Biologie setzt da Grenzen, die jeder akzeptieren sollte und früher oder später auch muss. Sämtliche Organe des Menschen verlieren mit zunehmendem Alter an Funktionsfähigkeit. Medizin kann heute eine ganze Menge leisten, aber deshalb ist noch lange nicht alles davon immer auch sinnvoll und ethisch richtig.



        Ich kann das nicht abschließend beurteilen, aber Kliniken nach heutiger Struktur sind nach meinem Eindruck nicht nur Teil einer Lösung, sondern auch wesentlicher Teil des Problems.

  • Es liegen keinerlei verläßliche Zahlen zum tatsächlichen Infektionsgrad der Bevölkerung vor. Bisher läuft es so: Je mehr Menschen ich teste, desto höher die Zahl der Infizierten.



    Das sagt gar nichts aus. Von daher sind auch alle Berechnungen und Annahmen wertlos.

    • @Jan Lammmers:

      Es stimmt, die Datenbasis ist nach wie vor viel zu dünn. Es stimmt aber nicht, dass die derzeitigen Zahlen „gar nichts“ aussagen würden und „alle Berechnungen und Annahmen wertlos“ sind.



      Das RKI hat heute verkündet, dass inzwischen ein Virus-Träger im Schnitt nur noch eine Person infiziert. Aus epidemiologischer Sicht wäre dies ein Wendepunkt, aber in der Praxis der Kliniken und Pflegeeinrichtungen wird das noch lange Zeit eine Katastrophe sein.

  • Die Zahl von 11 Prozent stimmt nicht. Ich führe seit dem 20.3. eine Exel-Tabelle, seit 1 Woche ist der Anstieg bei ca. 8 Prozent. Der - wegen Tagesschwankungen aussagekräftigere - 3-Tages-Wert liegt bei 25 %. Das ist immer noch etwas zu hoch, allerdings nur sehr geringfügig. Derzeit verdoppeln sich die Zahen nach ungefähr 10 Tagen, angestrebt werden 14 Tage. Warum? Weil dies der üblichen Krankheitsdauer entspricht und daher bei 14 Tagen immer so viele gesund werden, wie sich neu anstecken. Dieses Ziel ist fast erreicht.

  • "Die Fallzahl stieg in der vergangenen Woche immer noch im Schnitt um 11 Prozent, Tag für Tag. Ginge das konstant so weiter, hätten wir binnen 30 Tagen – also Ende April rund 1,5 Millionen Infizierte. "

    Wir haben. Stand 2.4. gemäß Johns Hopkins Universität einen Stand von 81.728 Infizierte in Deutschland.

    Die mittlere tägliche Zuwachsrate betrug in den letzten 4 Tagen etwa 0,082. (8%) Mit diesem Faktor werden wir am 1. Mai geschätzte 796.000 gemeldete Infizierte haben. Bei einer Dunkelziffer von 10 dann 8 Millionen Infizierte.

    Jeder 10'te wäre dann infiziert und die Ansteckungswahrscheinlichkeit wird sich dann gegenüber heute verzehnfacht haben. Auch das Gesundheitssystem wäre 10 mal mehr mit Coronafällen belastet.

  • Was könnte noch kommen?

    Im Frankreich werden Covid-19-Patienten über 80 Jahren schon gar nicht mehr beatmet, sondern bekommen nur noch Sterbeerleichterung in Form von Opiaten:

    www.zdf.de/nachric...-beatmung-100.html

  • "Mehr als 73.000 bestätigt mit Corona Infizierte"

    Bei wieviel getesteten Personen? Die Info fehlt um sinnvolle Aussagen zu machen. Weiterhin gibt es keine sinnvolle Aussage zu einer Dunkelziffer. Bei Faktor 10 wären es nämlich schon 730.000 infizierte, die gott sei Dank keine Symptome haben.

    • Gereon Asmuth , Autor des Artikels, Ressortleiter taz-Regie
      @Martin_25:

      Ja, sie haben recht, Genesende (und Verstorbene) muss nach einer gewissen Zeit rausrechnen. Deshalb steht das ja auch so in meinem Text. Das Problem ist nur: von dem von Ihnen dargelegten Gleichgewicht zwischen Neuinfizierten und Genensenen sind wir weit entfernt. Nehmen wir mal an, jeder Einzelfall blibe für drei Wochen relevant. Dann könnten jetzt die vor drei Wochen Neuinfinzierten rausgerechnet werden. Vor dei Wochen aber ga es täglich nur ein paar hundert Neufälle, jetzt sind es über 6.000, also rund zehnmal so viel. Auch das verdeutlicht die ganze Dramatik.

      • @Gereon Asmuth:

        Nein, es ist anders, da wir inzwischen mehr als 3 mal so viele Tests ausführen. Die Öffentlichkeit wurde darüber nur nicht mit gleicher Intensität informiert, wie über die neu positiv Getesteten.

        • @wuweise:

          Sehr richtig was sIe hier schreiben. Je mehr ich teste desto mehr ggf. symptomlose Fälle finde ich auch die in die Statistik als Corona Positiv einfließen. Mit anderen Worten, meine Dunkelziffer sinkt mit steigenden relativen Tests. Da darüber aber wenig bekannt ist, also wie die vor drei Wochen aussah im Vergleich zu heute steckt ein Fehler in den derzeitigen Aussagen.



          Es steht zu vermuten, dass die Dunkelziffer vor drei Wochen höher lag, daher die Zahlen jetzt mit niedrigerer Dunkelziffer sehr positiv sind und die Infektionsrate stärker sinkt als vermutet.

    • Gereon Asmuth , Autor des Artikels, Ressortleiter taz-Regie
      @Martin_25:

      Deshlab habe ich ja sehr deultich im Text geschrieben, dass die reale Infiziertenzahl zehnmal höher sein könnte. Wenn dem so wäre, würde die sogenannte Mortalitätsrate auch um den Faktor 10 sinken. Das klingt schön. Wenn beispielsweis 1000 Tote nicht auf 100.000, sondern auf 1 Million Infozierte käme. Nur ändert das aber nichts an der absoluten Zahl der Toten.

  • Bis vor Kurzem habe ich - wie wohl die meisten Westler - den Mundschutz amüsiert bis genervt belächelt, ihn instinktiv abgelehnt. Aber ich lebe zz. in Bangkok und sehe, dass hier inzwischen ALLE den MS in der Öffentlichkeit tragen, und die Fallzahlen niedrig bleiben.

    Bei uns wird möglicherweise zu Recht darauf verwiesen, dass er nur bei Infizierten nutzt. Zugleich wird aber genau so richtig festgestellt, dass Infizierte von ihrer Infektion nichts wissen, bis sie Symptome kriegen.

    D.h. doch klar: Nur wenn ALLE ihn tragen, tragen ihn auch die (unentdeckten) Infizierten !!



    Und zur Vermeidung von fliegenden Tröpfchen hilft JEDES Tuch oder Schal/Buff, zur Not auch ein Kaffeefilter oder Küchenkrepp - besser sogar als die höherwertigen FFP-Masken mit kontraproduktivem Auslassventil.



    Also nicht auf FFP warten - sondern RAN: Küchenkrepp zur "Wurst" falten, rechts und links zwei Gummis rantackern, fertig :)

  • "Dieses "Wir" geht mir auf die Nerven."



    Schön.



    · … ·



    "Wir" sind nunmal alle Menschen, ob's Ihnen gefällt oder nicht.



    Und diese Krise geht uns nunmal alle an. Mit zum Teil wohl erwartbar verheerenden Folgen.



    Falls ich Ihre Nerven mit dieser Aussage nicht schon wieder über Gebühr überlaste … … ;-)

    • @Ariane:

      War für:



      L!nk, 2.4.2020, 17:23

  • Viele verwechseln die Gesamtzahl der Fälle mit den aktuellen Zahlen. Man kann nur die Fälle von zwei, drei Wochen addieren, das sind deutlich weniger, also minus Genesende und Mortalitätsrate. Wenn man will kann man auch ausrechnen, wenn es mehr Genesene gibt, als Gesamt- und aktuell Infizierte. Sollen dann zehntausende Genesende ebenfalls zuhause bleiben? Wohl kaum. Bei täglich 4.000 neuen Fällen fallen auch täglich 4.000 aus der Statistik. Großzügig gerechnet wären es bei 20 Tagen Krankheit 80.000 akute Fälle, wenn es konstant bleibt, davon 5% auf den Intensivbetten, also 4.000, bei einer deutlich höheren Kapazität. Die Dunkelziffer kann man vernachlässigen weil es leichte Fälle sind, sonst würden diese in den Kliniken und Praxen auftauchen. Wenn man die Virologen richtig versteht, sind die Alten gefährdet und die Ansteckungsgefahr ist hoch bei engen Kontakten, wie im Karneval oder in Ischgl. Abstand bis es eine Impfung gibt, aber nach Ostern ist Normalität und eine Exit-Strategie fällig, damit die Wirtschaft und dies Land nicht völlig ruiniert wird und sich die vielen kleine Orbans heute nicht daran gewöhnen, die Republik im Ausnahmezustand zu regieren. Man hat den Eindruck das alles getan wird um das Land in ein zweites Stammheim zu verwandeln, aber die wirklich Schutzbedürftigen in den Alten- und Pflegeheimen sterben wie die Fliegen. Und, wenn Bund, Länder, Kliniken jetzt massiv Ausrüstung im Ausland aufkaufen, dann muß man sich auch im Klaren sein, das man dies den ärmeren Ländern wegnimmt, jedes Beatmungsgerät, jede Schutzmaske,



    die im Ausland gekauft wird, dafür kann in der dritten Welt jemand anders sterben. Merken wird man das, wenn irgendwann der Tourismus wieder startet, wie Europäer dann woanders behandelt werden.

    • @Geli75:

      Die Dunkelziffer darf man nicht übersehen. Entsprechend dieser sind Menschen ohne Symptome erkrankt, und genesen, fallen aber für eine erneute Ansteckung aus.

    • @Geli75:

      Das sind nicht "täglich 4000 neue Fälle". Das wäre trivial. Es werden täglich 10% mehr als der Vortag und am nächsten Tag wieder 10% davon mehr. Das ist etwas völlig anderes.

      • @Mustardman:

        Modellrechnungen kann man auch mit anderen Zahlen machen, auch da fallen täglich Fälle aus der Statistik, die entweder gestorben sind oder immun sind, zumindest eine zeitlang. Es gibt inzwischen zehntausende Genesende, da gibt nur die Gesamtanzahl ein falsches Bild. Die Dunkelziffer kann man vernachlässigen, weil sie keine Klinikkapazitäten braucht, wäre aber relevant um das Ausmaß abzuschätzen. Die ersten Studien beginnen da jetzt ja. Eine Dunkelziffer kann man nie sehen, deswegen heißt sie ja Dunkelziffer. Viel interessanter ist die aktuelle Mannheimer Studie, wonach nur 40% der Bevölkerung Ausgehverbote für notwendig halten. Selbst wenn nach Ostern hier nicht modifziert wird, wenn es wärmer wird, wird man die Menschen nicht mehr einsperren können. Und es ist auch übertrieben, Abstand ist das Gebot und Hygiene. Abgesehen davon wird erwartet, das die "Kurve", das neue Grundgesetz, nach der ganz Deutschland jetzt lebt, sich abflacht. Man liest ja, das man später wissenschaftlich nachweisen kann, ob die Maßnahmen effektiv waren, wenn nicht, haben einige ein Erklärungsproblem. So weiter kann es sowieso nicht gehen, weil es ewig dauern kann mit der Kurve und man die Wirtschaft nicht völlig ruinieren kann und eine neue Euro- und Bankenkrise vermieden werden muß.

  • Auch die Kassandra schiebt sich die Zahlen so hin wie sie es braucht, damit es besonders dramatisch aussieht.



    Schaut man sich die Statistiken vom RKI genauer an, so haben die Meldungen einen starken Wochenrhythmus.



    Aussagekräftiger als die Tagesdifferenzen sind daher die Wochendifferenzen.



    Und da sind wir irgendwo bei plus 30% pro Woche mit sinkender Tendenz.



    Außerdem gibt es auch bei der Freigabe des öffentlichen Lebens noch Mittelwege.



    z.B. raus nur mit Maske

    • Gereon Asmuth , Autor des Artikels, Ressortleiter taz-Regie
      @Sonntagssegler:

      Ich rechne nicht mit jeweiligen Tagesdifferenz, sondern wie im Text erklärt mit dem Wochenschnitt der Tagessteigerungen. Das ist ein übliches Verfahren um Fehler bei der täglichen Übermittlung zu glätten.

      • @Gereon Asmuth:

        Das Mittel der Zuwachsrate der letzten sieben Tage bei den Daten der JHU liegt bei 9,5 %

      • @Gereon Asmuth:

        Dann stimmen die Zahlen aber nicht oder sie vergleichen mit ganz frühen Zeiten, was ich unlauter fände.



        Ich bin in erster Linie über die 11% pro Tag gestolpert, die ich nicht nachvollziehen kann.



        Ich sehe für diese auf die letzte Woche Anstiege bei den Fallzahlen unter 30% für die gesamte Woche (also Di --> Di).

        Das ist auch noch nicht beruhigend, aber eben keine 11% pro Tag.

        • @Sonntagssegler:

          der 3-Tageswert, der Schwankungen gut glättet, liegt derzeit konstant bei 25 Prozent. Der 7-Tageswert liegt heute erstmals unter 100 %, nämlich bei 74 Prozent. Hier wirkt sich die Abflachung natürlich verspätet aus.

          Noch wichtiger ist aber, dass die absoluten Zahlen seit Donnerstag der Vorwoche nahezu konstant bleiben, nämlich in der Größenordnung 5.000 bis knapp 6200.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Nun verstehe ich nur noch Bahnhof. Ich dachte es wird eine Herdenimmunität angestrebt, das würde bedeuten ca. 50- 60 Millionen Infizierte. Aber Infizierte müssen ja keine Erkrankungssymptome aufweisen, oder nur geringe.So wie ich den Artikel verstehe befindet sich der Autor auf einem Dampfer und ist in eine Nebelbank geraten, verzweifelt stößt er ins Horn und keiner hört das Tuuuten.



    Ich denke es gibt nur 2 Konstante in diesem Zahlensalat, die eine ist die Anzahl der am Coronavirus Infizierten und daran Verstorbenen, die andere die Anzahl der getesteten Personen , alles andere ist Spekulation, Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung.

  • Das Schlimmste kommt erst noch und bleibt für Jahr, genau wenn alle Maßnahmen so aufrecht erhalten bleiben. Es wird nicht glimpflich und geordnet ablaufen, wenn uns die Erkrankungswelle überrollt. Aber die Krankenhäuser hatten bereits mehrere Wochen Zeit, sich vorzubereiten. Jetzt muss man anfangen, an die zu denken, die unsere Infrastruktur aufrechterhalten. Sonst funktionieren auch Krankenhaus und Pflege nicht mehr.

  • Die Zahl der Infizierten steigt in Wellen, weil mehr getestet wird und es noch immer mehrere Tage dauert, bis Ergebnisse vorliegen. Wenn also von einem Tag zum anderen 6000 neue Fälle bekannt werden, dann sind das keine Neuinfektionen, sondern das Sichtbarmachen der bisher unbekannt gewesenen Infizierten. Die Dunkelziffer dürfte drei Mal so hoch sein.

    • @Jossi Blum:

      Die Dunkelziffer kennt niemand, deswegen heißt eine Dunkelziffer immer Dunkelziffer.

  • Ich finde Ihren Artikel populistisch. Die Zahlen, die wir haben, sind die der positiv Getesteten. Nicht die der Infizierten. Die Infizierten wiederum sind nicht alle krank. Die Kranken sind nicht alle schwer krank, die Schwerkranken nicht alle beatmungspflichtig. Wenn Sie von einer halben Million "potentieller Patienten" schreiben, erwecken Sie den Eindruck, jeder Infizierte müsse ins Krankenhaus, und das ist falsch. In Deutschland sind bis jetzt ungefähr 1000 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19/Corona gestorben. Aber es ist nicht bei allen geklärt, ob sie auch wirklich daran gestorben sind.



    Ich halte Ihren Artikel für schlechten Journalismus und bin von der taz enttäuscht.

    • @Krankenschwester:

      Nur weil Ihnen das nicht gefällt, ist das noch lange nicht falsch.

      Ja, die werden nicht alle schwer krank. Nur 10% werden so krank, dass ins Krankenhaus müssen und nur 3% so krank, dass sie auf eine Intensivstation müssen. Von sehr vielen Infizierten sind das dann aber absolut gesehen immer noch verdammt viele.

  • - Bitte mal den RKI Bericht vom 26.3. lesen. Zum bisher einzigen Mal wird das Verhältnis von Infizierten und Tests gezeigt.



    - Situation in Italien betrachten unter der Maßgabe, dass osteuropäisches Pflegepersonal das Land verlassen hat. Ist Einäscherung in Italien üblich? Arbeiten die Beerdigungsfirmen regulär?



    - Wie sieht es mit der Übersterblichkeit bei Atemwegserkrankungen aus? In Deutschland? In Italien? In Europa?



    - Zahlen z.B. ins Verhältnis setzen zur letzten großen Gippewelle.



    - Bitte immer nur Zahl der Tests und Infizierten gleichzeitig berichten



    - Und das PCR-Testverfahren studieren und Schlüsse daraus ziehen.

  • Das Verrückte ist ja, dass Politiker und Journalisten leidenschaftlich Zwangsmaßnahmen fordern, Virologen und andere relevante Wissenschaftler aber vor zu viel Restriktion warnen. Wohl weil sie wissen, dass das auf die Dauer gar nicht durchhaltbar wäre, weder volkswirtschaftlich noch sozial.



    So auch der Direktor des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité, Stefan Willich gestern bei Maischberger.



    »Interessanterweise bleiben die Fallzahlen sowohl in Italien, Spanien und Frankreich stabil, wo strikte Ausgangssperren gelten, aber auch in Holland, wo sehr an die Verantwortung der Bevölkerung appelliert wird, wo Geschäfte offen bleiben, wo man rausgehen darf, und auch in Schweden, wo die Schulen und die Kitas geöffnet bleiben“.



    Das heißt: Die restriktiven Maßnahmen sind laut Willich nicht der entscheidende Faktor, sondern das Appellieren an die persönlichen Infektionsschutzmaßnahmen. Hände waschen, Abstand halten, einen Mundschutz tragen, wenn man selber infiziert ist, das sei der gemeinsame Nenner im internationalen Vergleich.



    Das, was jeder Einzelne tun kann, die persönlichen Schutzmaßnahmen: „Das scheint mir der Kern der Präventivmaßnahmen, der erfolgversprechend ist. Das ist es, worauf es wirklich ankommt“.«



    Auf Nachfrage bestätigte er, dass er die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung, also den Kontaktstop bis Ostern richtig findet. Aber dann solle man die Maßnahmen runterfahren und auf individuelle Verantwortung und - Vorsichtsmaßnahmen bauen.



    Die Frage ist, wer ist nun der Populist der erfahrene Epidemologe oder der taz-“Kassandrarufer"?



    (Zitiert nach www.express.de/new...scheidend-36505094 )

  • Ich würde es positiv formulieren:

    Die Hoffnung LEBT bis zuletzt

  • Vor sieben Jahren lag es dem Bundestag vor: Ein Szenario, ein Drehbuch zur „Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz“. Die Bundestagsdrucksache in der das Drehbuch bis heute zu lesen ist, stammt vom 3. 1. 2013 und ist als PDF vom Parlaments-Server abrufbar.



    Zwar ist dem Text ein „hypothetischer Erreger Modi-SARS zu Grunde gelegt“, aber alles scheint lebensecht zu sein: „Ein aktuelles Beispiel für einen neu auftretenden Erreger ist ein Coronavirus (novel Coronavirus), welches nicht eng mit SARS-CoV verwandt ist



    Zwar macht man sich im Szenario keine Sorgen um das Grundgesetz, sehr wohl aber um die politischen Auswirkungen.



    Die „Bundestagsdrucksache zur „Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012“, vom 03. 01. 2013“ ist hier zu finden:dip21.bundestag.de...17/120/1712051.pdf

  • Danke, Gereon Asmuth.



    Überfällig diese Aufrechnung.

    Es wird viel unschöner werden, als es die meisten Menschen gerne hätten…

    Stichwort Triage…



    ___________________________



    Auch ohne Corona:



    Wir sind zu viele, wir hocken zu eng aufeinander, wir sind konsumsüchtig (hohe Dichte in Geschäften), wir sind arrogant, weil wir "Westler*innen" sind.



    Und diese Arroganz fällt uns sehr wahrscheinlich bald auf die Füße. Und dabei habe ich mit der Kritik am Kapitalismus noch gar nicht angefangen. Die Relation zwischen Seuchen und Kapitalismus lässt sich vielleicht sogar nachweisen, weil alles dem Geld untergeordnet wird, und wichitge Dinge "hinten runterfallen"…

    Zehntausend Tote. Das musss sich mensch auf der Zunge zergehen lassen.

    Und vielleicht noch eine Bitte an die Autoren und die taz:



    Erwähnt doch bitte am besten in jedem Artikel, dass es sich (m. W.) nicht um eine Spielart der Grippe handelt, sondern um einen ganz anderen Erreger…

  • Und nochmal schwarz/weiß, wie es ein Schachbrett nicht schwarz/weißer sein könnte.

    Was hier als pauschal als verantwortungsloses Gerede abgetan wird, ist in Wirklichkeit schlicht notwendig.

    Man sollte keine voreiligen Entwarnungen geben, man sollte keine falschen Hoffnungen wecken, nicht einfach wirtschaftlichen Druck nachgeben, alles richtig.

    Darüber nachzudenken und sprechen, wann, wie und unter welchen Vorrasussetzungen eine Strategie für einen verantwortungsvollen Umgang nach dem Abebben der großen Welle aussehen und umgestzt werden soll ist ebenso Grundvorraussetzung für Vertrauen in der Bevölkerung, wie es ein klares Konzept samt Kommunikation bei der Ergreifung der Maßnahmen ist.

    Alle Wissenschaftler sind sich einig, dass uns das Virus noch bis mindestens Ende des Jahres beschäftigen wird, wahrscheinlich länger.

    Es wird schlicht nicht möglich sein, die gesamte Maßnahmenpalette rigoros solang durchzuziehen. Das weiß jeder. Die Menschen völlig im Unklaren zu lassen, wie das Leben jenseits der akuten Phase weitergehen wird, wird das Vertrauen in die Krisenpolitik nicht stärken.

  • Bei aller Mathematik sollte man nicht vergessen, dass das Ganze auch ein Zahlenverwirrspiel ist. Zum einen, da die absoluten Zahlen der Corona-positiv Gemessenen nicht ins Verhältnis gesetzt werden zu der Anzahl der Tests die durchgeführt werden. Zum anderen werden nicht nur die Erkrankten, sondern auch Gesunde corona-posutiv Getestete gezählt. Last but not least wissen wir nicht, wie hoch der Prozentsatz der falsch positiv Tests ist. Es besteht also durchaus Grund zur Hoffnung, dass die vom Autor vermuteten Zahlen nicht zutreffen. Insgesamt würde ich mir von manchen TAZ-Journalisten mehr Besonnenheit wünschen. Panik zu verbreiten hilft nicht weiter - im Gegenteil.

  • Natürlich kommt das Schlimmste noch. Wenn in Kürze durch die unterbrochenen Lieferketten die Lebensmittel anfangen knapp und teuer zu werden und es - wie in Süditalien - zu den ersten Plünderungen kommt... Wenn durch die vielen Betriebsschließungen abertausende Ihre Wohnungen verlieren, weil sie entweder Miete oder die Bankraten nicht mehr aufbringen können.... dann wird sich zeigen, daß Zivilisation ein sehr dünner Überzug gewesen ist. Wenn Sie nach Hause kommen und es ist eingebrochen worden und sogar der Kühl- und Vorratsschrank wurden mitausgeraubt, dann ist es vorbei mit Ideologie und Theorie und wohlfeilem Gesülze. Dann geht es hart auf hart.

  • 0G
    05344 (Profil gelöscht)

    Gibt's schon Gruppen Immunisierter Freiheitskämpfer? (Ich halte mich da aus gutem Grund heraus.)

  • tja, und wieder einmal: Was ist mit dem Unterschied zwischen Infizierten und Erkrankten? War meine letzte Erkältung schon CoVid19? Wo schlägt sich das in den Statistiken und Kurven nieder, auf die alle Menschen grade gebannt starren? Woran sind die Corona-Toten wirklich gestorben? Was ist mit der Prognose, daß das Virus einmal um die Welt geht und 60 - 80% der Weltbevölkerung da einfach durch muß? Wir also auch, früher oder später....



    Abflachen der Kurve ist ein akzeptables Ziel, auch das Ausbremsen, um bald "vielleicht" ein Medikament zur Behandlung oder gar einen Impfstoff zu haben.



    Ist dieser Beitrag jetzt auch schon eine Verschwörungstheorie oder darf ich diese Fragen noch stellen?

    • @peppolata:

      Solange keine echten Schnelltests ind großer Menge zur Verfügunge stehen, kann man das eben nicht genauer machen und muss mit Schätzungen leben.



      Das haben die Menschen übrigens seit Jahrtausenden so gemacht.

      Das müssen Sie vorerst so akzeptieren.



      Stellen sie Ihre Detailfragen doch im Herbst wieder.

  • Um nochmal draufzuhauen: selbst wenn wir es schaffen könnten, von jetzt auf nachher die Anzahl an Neuinfektionen abrupt zu stoppen (ha, ha): wenn wir dann die Massnahmen lockerten, hätten wir 73000 plus Dunkelziffer an Infizierten. Dunkelziffer irgend ein Vielfaches von 73000, von 2 (Optimist) bis 20 (Pessimist). Alle schän asymptomatisch.

    Ratet, was dann passiert? Dann geht die gleiche Nummer von vorne los. Nur, dass der Start dann viel sportlicher vonstatten geht -- wir haben es ja nicht mit ein paar UrlauberInnen, die zurückkommen zu tun.

    Ja, Vorsicht scheint angebracht.

    • @tomás zerolo:

      Konsequent weiter Abstand halten, Mundschutz für alle vor der Tür, Niesen/ Husten in die Armbeuge und konsequentes häufiges Händewaschen verhindert mehr als das Gros aller Ansteckungen.



      Auf dieser Grundlage könnte man sehr wohl etwas mehr öffentliches Leben zulassen.

    • @tomás zerolo:

      Dunkelziffer heißt, dass Menschen infiziert sind, ohne Symptome zu haben. Auch die haben in der Vergangenheit schon Menschen angesteckt, die auch nicht krank geworden sind. Auch da ist die Krankheit nach 14 Tagen weg, und es kommt Immunität.

  • Ich bin pro das alles..Kontaktsperre usw. Es ändert nichts daran, dass so eine Strategie eigentlich keinen Zeitpunkt braucht und eine gute Strategie wird nicht von heute auf morgen geplant, sondern bedarf Zeit. Es braucht kluge Köpfe die überlegen, WIE wir das öffentliche Leben langsam wieder hochfahren können und gleichzeitig Neuinfektionen vermeiden. Es geht um das "Wie" und nicht "Wann"! Hier gab es vor allem von Medizinern auch Vorschläge und die sollten gehört werden. Wer ein ganzes Volk unter Hausarrest stellt, muss einfach zeigen, dass man sehr wohl mitdenkt und dass die Bundesregierung und diverse Behörden nicht Geschmack an totalitären Strukturen finden. Es gibt nicht "Die eine Lösung". Ich erwarte von Journalisten, dass Sie sich differenziert informieren und Populismus nicht mit Polarisation begegnen - was hier passiert. Prof. Dr. Drostens Aussage war: Wir können nicht zu lange so verfahren und wir haben keine Belege, dass die Maßnahlen alle greifen.. In einigen Kommunen dürfen Spaziergänger keine Pausen auf einer Bank machen, obwohl Sie nur zu zweit sind oder mit Kind im Kinderwagen. Hier schlagen selbst Juristen an Polizeiakademien Alarm, dass es jeder Sinnhaftigkeit entbehrt und auch jeder rechtlichen Grundlage, da zur Bewegung an der frischen Luft auf Pausen gehören. Psychologen und Soziologen schlagen außerdem Alarm, dass auch die derzeit massiven Beschränkungen gesundheitliche Gefahren mit sich bringen können - psychisch und physisch - wenn Sie zu lang anhalten. Ein Thema hierzu außerdem: Armut begünstigt Erkrankungen die mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden sind. Wir reden hier pro Mensch, nicht pro Wirtschaft. In unserem System hängen auch Sozialsystem und Gesundheitssystem an den Fäden einer funktionierenden Wirtschaft. Angst und Depression können aus Existenzangst entstehen, Herzkreislauferkrankungen aus finanzieller Not. Davon ab: Eure Zahl beinhaltet die bereits genesenen. Die muss man selbst abziehen, da das RKI das nicht tut.

  • Also dann: Schutzmasken basteln und aufsetzen!



    maskeauf.de/

    Und wer nicht selber nähen will oder kann, bekommt vielleicht welche in Änderungsschneidereien. Auch Behindertenwerkstätten fangen inzwischen an, Masken zu nähen, wie ich gehört habe.

    • @Smaragd:

      genau ...



      weil andere Länder bekommen das viel besser hin und es gibt Anzeichen, dass die flächendeckenden(!) Masken dabei eine Rolle spielen.

  • Noch mehr Rechtschreibfehler: "Selbst eine Verdopplung nur alle zehn Tage würde bedeutet"

  • Eine Lockerung der (Anti-)Kontaktmassnahmen sollte es vorläufig nicht geben. Im Gegenteil, klare Ansagen bzgl. Abstand, Hygiene und Mundschutz wären hilfreich.

    Aber anderseits, warum sind in manchen Bundesländern die Baumärkte auf und in anderen nicht? Warum darf man bei Obi einkaufen, aber nicht im Möbelgeschäft? Das Infektionsrisiko ist in beiden gleich, wenn man die Anzahl Leute pro Laden beschränkt. Die Regeln kann man lockern.

    • @fly:

      Absolut.

      Wenn man die Anzahl der Einkaufenden pro Laden konsequent begrenzt und weiterhin akribisch auf Abstandhalten geachtet wird, ist nicht einzusehen, warum nicht die meisten Läden wieder öffnen können.

      Dieses Abstandhalten muss allerdings weiterhin äußerst konsequent durchgesetzt und auch die die Hygieneregeln weiter beachtet werden.

      Es wird vielerorts dann zum Schlangestehen kommen und alles wird mehr Zeit brauchen.

      So what?

    • @fly:

      Nein! Gerade solche Regeln müssen nicht gelockert, sondern klar verschärft werden! ALLE Geschäfte und Betriebe, die nicht unmittelbar dem absoluten Minimum der überlebensnotwendigen Grundversorgung dienen müssen sofort geschlossen werden. Ebenso muss der öffentliche Verkehr bis auf ein speziell für systemrelevante Personen reserviertes Minimum eingestellt werden. Um die Unfallzahlen weiter zu senken und Treibstoff zu sparen brauchen wir ein sofortiges Tempolimit auf 30 innerorts und 80 außerorts einschl. der Autobahnen. So entlasten wird das Gesundheitssystem und sparen Kraftstoff, der sehr bald sehr knapp werden wird. Aus dem gleichen Grund brauchen wir einen Plan, wie wir möglichst schnell so viele Güter, wie irgend möglich auf die Bahn bringen können.



      Gleichzeitig brauchen wir jedoch wirksame Maßnahmen, gegen den Lagerkoller. Förderung und Organisation von risikoarmen Freizeitbetätigungen, auch und gerade draußen in der Natur, werden langfristig mehr Leben retten, als Beatmungsgeräte. Wir müssen unter allen Umständen den Zerfall der Zivilgesellschaft verhindern. Und der ist näher, als wir uns derzeit noch vorstellen können!



      Und was wir noch brauchen, ist Ehrlichkeit. Ehrlichkeit der Politker gegenüber uns, aber ebenso gegenüber uns selbst. Wohl fast jedem dürfte im Grunde klar sein, dass die derzeitigen Beschränkungen sinnvoll sind. Wer sie in Zweifel zieht, tut dies wohl kaum, weil er tatsächlich ihre Wirksamkeit bezweifelt, sondern weil er sich das wünscht. Und ebenso dürfte fast jedem klar sein, dass deren Dauer nicht in Wochen, sondern in Monaten gezählt werden muss. Keine Schule oder Kita, kein Restaurant, Schwimmbad oder Kino wird vor dem Frühjahr 2021 wieder öffnen. Machen wir uns das klar! Nahezu alle Berechnungsmodelle sagen das ganz eindeutig! Nur mit einer solchen Ehrlichkeit aller können wir diesen, in der Menschheitsgeschichte absolut einmaligen Zustand ohne allzu große Kollateralschäden überstehen.



      Bitte schenkt den Bürgern reinen Wein ein!

      • 6G
        65572 (Profil gelöscht)
        @boidsen:

        Jetz schau'n ma a moi.

  • Kleiner Rechtschreibfehler im ersten Absatz: "Könntet".



    Gerne Bitte Danke :)