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Bosbachs Abgang beim Maischberger-TalkAufgeben ist auch keine Lösung

Mit seiner Missbilligung von Jutta Ditfurths Verhalten hat CDU-Politiker Wolfgang Bosbach recht. Die Talkrunde zu verlassen war allerdings falsch.

„Wie kann ein erwachsener Mann so mimosenhaft sein“, kommentierte Ditfurth Bosbachs Abgang Foto: dpa

Und der Krawall ist doch noch nicht vorbei. Diesmal kracht es nur im Fernsehstudio und nicht mehr auf den Hamburger Straßen. In der Talkrunde von Sandra Maischberger am Mittwochabend verließ CDU-Bundestagsabgeordneter Wolfgang Bosbach die Livesendung.

Grund war das Auftreten der ehemaligen Grünen-Politikerin Jutta Ditfurth, die ebenfalls zu Gast war. „Frau Ditfurth ist persönlich, vom Verhalten und von ihrer […] Argumentation unerträglich. Das muss ich nicht mitmachen“, sagte Bosbach, stand auf und ging. Maischbergers Versuche, ihn vom Bleiben zu überzeugen, schlugen fehl. Stattdessen forderte sie aus Paritätsgründen Ditfurth auf, es Bosbach gleich zu tun. Die aber blieb sitzen.

Ditfurths Verhalten während der Sendung war tatsächlich unverschämt. Ständig fiel sie den anderen Diskutierenden ins Wort und kommentierte ungefragt die übrigen Redebeiträge oder murmelte etwas dagegen. Die Standards, die bei einer Talkshow für gewöhnlich gelten, hat sie maßlos überstrapaziert. Die Rolle des Störenfrieds der Runde nahm man ihr ohne Zweifel ab.

Mehrmals versuchte Maischberger die aufbrausende Ditfurth zu bremsen. Diese zeigte sich davon völlig unbeeindruckt und blieb ihrem Krawallkurs treu, redete über Maischbergers Moderationen hinweg und ignorierte auch die Zurechtweisungen der anderen Gäste – nicht nur die von Bosbach. „Frau Ditfurth, Sie wollen ausreden, können Sie mich nicht auch …?“, erboste sich Katarina Barley von der SPD.

Entgegen der übrigen Runde sprach Ditfurth von Polizeigewalt. Bosbach stellte schon nach knapp 20 Minuten Sendezeit klar, dass sie ihm ein Dorn im Auge war

Gleichzeitig beanspruchte Ditfurth für ihre eigenen Ausführungen unnötig viel Zeit. Fast vier lange ausschweifende Minuten berichtete sie über ihr persönliches Erleben der „Welcome to Hell“-Demo am vergangenen Donnerstagabend, die die Polizei mit hartem Vorgehen abbrach. Für Ditfurth ohne berechtigten Grund. „Auf Vermummung steht nicht die Todesstrafe.“ Entgegen der übrigen Runde sprach sie von einer Polizeigewalt, die vor nichts und niemandem haltzumachen schien.

Bosbach stellte schon nach knapp 20 Minuten Sendezeit klar, dass ihm Ditfurth ein Dorn im Auge war. „Es geht nicht, dass Frau Ditfurth so lange […] sagen kann, was sie will.“ Maischberger hat es nicht geschafft, die Redezeit gleich aufzuteilen und einen respektvollen Umgang ihrer Gäste untereinander einzufordern. Das wäre ihre Aufgabe als Moderatorin gewesen. Deshalb drohte Bosbach bereits zu diesem Zeitpunkt, die Sendung zu verlassen. Er hielt es dann doch noch 40 Minuten weiter auf seinem schwarzen Sessel aus, bevor ihm die Lust am talken ganz verging. „Wie kann ein erwachsener Mann so mimosenhaft sein“, kommentierte das Ditfurth.

So sehr es auch ein Graus war, Ditfurths überhebliches Auftreten und Maischbergers enttäuschende Moderation ertragen zu müssen: In ihrem Urteil über Bosbachs Abgang hat Ditfurth recht. Er sollte schon ein bisschen mehr aushalten können, gerade in seiner Funktion als Politiker.

Es wird immer Menschen geben, die von einem fairen Austausch von Argumenten nicht sehr viel halten; stattdessen lieber in ausufernde Monologe verfallen und rumstänkern. Das macht eine Diskussion nicht unbedingt angenehm. Ein Thema, eine Frage oder ein Problem zu analysieren, von verschiedenen Seiten mit durchdachten und sachlichen Argumenten zu beleuchten, Pro und Contra gegeneinander sorgfältig abzuwägen, das alles scheint sehr weit weg.

Bosbach hat versagt

Reagiert man aber so wie Bosbach, dann sind auch die letzten Überbleibsel an Hoffnung verloren. Klammert man Menschen mit anderen Positionen, erst recht wenn sie diese auf sehr fragwürdige Art und Weise kundtun, einfach aus, lebt es sich freilich leichter. In der eigenen Filterblase ist immer alles schön und angenehm flauschig. Klingt verlockend. Aber es ist auch ein Aufgeben, ein Versagen.

Dieser Mensch mit dieser anderen Meinung ist nicht verschwunden, nur weil man die Augen verschließt und laut brüllt: „Ich sehe dich nicht!“ Und er wird auch nicht einfach stumm und trägt seine Ansichten nicht mehr nach außen. Wenn man wirklich mit den Argumenten des Gegenübers nicht einverstanden ist, wenn man die Thesen für falsch oder schlicht gefährlich hält, darf man nie mit dem Versuch aufhören, in einen Diskurs zu treten. Ansonsten entbehrt es jeden Sinn, sich überhaupt erst eine Meinung zu bilden.

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111 Kommentare

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  • Was soll so ein Artikel in der Taz? Ich habe mir - da ich absolut nicht den Eindruck hatte, dass Jutta Ditfurth mehr Redezeit beansprucht hat als andere Diskussionsteilnehmer - die Mühe gemacht und die Redezeiten mal abgestoppt. Als Bosbach ging war die Aufteilung (plus/minus wenige Sekunden Redezeit)

    Jörges 9.00, Bosbach 8.50, Ditfurth 8.50, Lenders 6.00, Aken 8.00, Baleys 7.45.

    Redezeit in der gesamten Sendung:

    Jörges 11.45, Bosbach 8.50, Ditfurth 8.50, Lenders 7.20, Aken 8.50, Baleys 11.10.

  • Unheld! Wenn das jeder so machen wollte (;-))

  • Auch wenn ich mit der Autorin des Artikels in keiner Weise übereinstimme - sie muss eine andere Talkshow gesehen haben als ich, anders kann ich mir das nicht erklären, wie man zu solch vollkommen unterschiedlichen Schlüssen kommen kann - möchte ich der taz trotzdem oder gerade deshalb an dieser Stelle ein großes Kompliment machen zu der sehr unfangreichen und - nein, nicht ausgewogenen (dieses Wort hat einen schlechten Beigeschmack) - sondern differenzierten Berichterstattung, die auch einander widersprechenden Standpunkten Raum lässt.

    Das ist ein ermutigender Beitrag zur Debattenkultur, die allenthalben bedroht ist. Vielen Dank hierfür!

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Abgang Bosbach? Was solls?

     

    Der Mann hat nichts mehr zu sagen und sieht das auch endlich ein. Danke, kommen Sie nicht wieder!

  • Da haben Sie vermutlich eine ganz andere Sendung gesehen. Die vom Mittwoch kann es nicht gewesen sein.

     

    Allein schon deshalb, weil Bosbach ja nicht ging, weil ER sich beleidigt fühlte, sondern weil er meinte, dass sein Parteikollege Joachim Lenders, der gleichzeitig auch oberster DPolG-Funktionär Hamburgs ist, aber als einfacher "Polizeikommissar" in der Runde saß, "angegriffen" worden sei. Zuvor hatte Lenders die detaillierte und faktenreiche Zusammenfassung der Geschehnisse in Hamburg und des Versagens der Polizei durch van Aken (im Video ab 57:14 min), einem der besten Beiträge der gesamten Sendung (auch weil Frau Maischberger einen ihrer Gäste mal nahezu ausreden ließ) mit einem schlichten, aber erbosten "unerträglich" quittiert. Woraufhin Frau Ditfurth (ohne explizit das Wort erteilt bekommen zu haben) einwarf, warum die Polizei denn bunt gekleidete Journalisten verprügelt habe, nur weil anderswo "Menschen in schwarzer Kleidung" herumgelaufen seien. Das mag nun - aus Sicht der Gegenseite - eine arg verkürzte Darstellung der "Menschen in schwarz" gewesen seien, erklärt aber auch noch nicht das Verhalten der Polizei gegenüber der Presse, die ja nicht nur in Einzelfällen körperlich übergriffig angegangen, sondern denen ja auch Akkreditierungen entzogen wurden. Ein Vorgang, für den es noch keine offizielle "Sprachregelung" gibt, und hinter dem weiter der Einfluß "ausländischer Dienste", wie z.B. dem türkischen Geheimdienst, vermutet wird. Was ein weiterer eindeutiger Bruch der Verfassung dieses Landes durch die Sicherungs- und Ordnungsbehörden wäre.

     

    Wer an diesem Punkt also weiter unbeirrbar und stur an den eigenen Wahrheiten festhalten will, wie Herr Bosbach dies offensichtlich tut, dem bleibt eigentlich gar keine andere Wahl als das Studio zu verlassen. Aber vielleicht kann Frau Maischberger das nächste Mal eine Kiste Sand für Bosbach aufstellen lassen. Da weiss er dann zumindest, wo er seinen Kopf lassen kann, wenn es mal wieder argumentatorisch eng wird.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @cursed with a brain:

      Richtig!

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Bosbach hatte mit nichts recht. Er hatte Schaum vorm Mund, quatschte nur über 500 verletzte Beamte (die Zahl ist falsch) und redete die gesamte Polizeigewalt gen Null. Wer der Meinung ist, wie offenbar er, eine Demo von 12000 Menschen könne man einfach auflösen, weil ein paar Vermummte übrig bleiben, der steht nicht mehr auf dem Boden des Grundgesetzes. Frau Ditfurth hat durchaus diffenrenziert argumentiert (zB. zur Gewalt - sinngemäß: ohne Sitzblockaden oder Zäune einreissen hätten man in Mutlangen, Gorleben oder Wackersdorf nichts erreicht und es stünden noch 25 AKWs mehr in Deutschland und zur Frage woher die Krawallmacher kamen, es gab "den" schwarzen randalierende Block so nicht, sondern auch Krawalltouristen, Gaffer etc., bereits heute als weitrgehend richtig in der Presse geschildert).

    Bosbach war dazu nicht im Ansatz in der Lage.

    Er wollte Ditfurth zu einfachen Bekenntnissen zwingen und seine Meinung apodiktisch bestätigt sehen. Wie ein autoritärer alter Sack gegenüber der pubertierenden Tochter.

    Als das nicht klappte (huch!), warf er ihr Verweigerung eines zivilisierten Diskurses "mitteleuropäischer" Prägung und Meinungsdiktat vor und ging. Lächerlich und völlig verkehrt. Peinlich auch, dass er vorgab den anwesenden PHK und CDU-Bürgerschaftsabgeordneten vor Ditfurth in Schutz nehmen zu müssen. Erstens konnte der sich selber gut schützen und zweitens hatte auch dieser Mann fast nur Peinliches zu bieten. Er bezeichnete Ditfurths Quellen bezüglich der Polizeigewalt (ua. den bei der Welcome to Hell-Demo anwesenden Reporter des Deutschlandfunks) als "Gesabbel". Mit solchen Leuten kann man nicht diskutieren. Schon gar nicht wenn man so intelligent ist wie Ditfurth ...

  • Dank zum Klartext von Jutta Ditfurth! Sie ist ein wunderbarer und ernsthafter Mensch, mit klaren Blick und ungeschminkten Aussagen, auf die ökonomischen, ökologischen, sozialen und gesellschaftspolitischen Verhältnisse in der Bundesrepublik! Solche unverbogenen Menschen, mit einer eigenständigen Persönlichkeit und selbstbewussten Meinung, bedarf es noch viel mehr für die w/m Jugend in der treudeutschen und hündischen Bundesrepublik Deutschland.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      Die Frau nervt mich, insofern ich aus einer Familie stamme, die sehr auf Umgangsformen bedacht war (das ist offenbar nicht ganz totzukriegen). Aber ich bewundere ihre Standhaftigkeit, die sonst fast nur Männer wie selbstverständlich an den Tag legen und ihre Penetranz.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Sehr treffender Kommentar, merci.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Jau.

         

        Meiner ähnlich kalibrierten Mouder

        Machte ich mit 11/12 mal sehr ernsthaft dieses schöne Kompliment -

        "Da bist ja eigentlich ein Mann -

        Du kannst nur zufällig Kinder kriegen!"

        & davon gab's innerfamiliär eher mehr!

        Herrlich. ( & ja bis hin "…nicht jede wär mir als Mutter genehm gewesen!" -;)

        &

        Ihr - "Selbstbeherrschung ist das sicherste Zeichen von Bildung!"

        kann ich bei 2xWKs - ertränkten Bruder & 1l Luft nach

        4 Lungenschnitten nachvollziehen.

        Aber. Herzlicher Umgang mit Kindern &

        mal "Aus dem Anzug steigen" ist mir Trotz 30Jährchen Staatsschauspieler -

        Nicht fremd. Das Risiko dabei/dafür - Trägt jede® selbst!

        kurz - Kein Anlaß für Show-Abgang ala

        Bosbach & Schon gar nicht für anschl. -

        Versagen Maischberger.

        So jet halt.

  • Nee Nee - Nooch is nooch.

     

    Dieses allfällige Juttchenbashing!

    Gaa mi aff - Gaa mi los &

    Lot mi an Land.

     

    Das sind doch durch die Bank -

    "Die sauren Trauben der Fückselchen" -

    kerr!

     

    Diese Dame ist doch nun mal - & Unbestritten unterm Haaransatz &

    Unter der Nase so derartig gut zu Fuß!

    Daß jenseits aller - ja anlaßgerechter Emotionaliät - In dieser deutlichen Zwergenansammlung a tv et al.

    "Einfach mal den GeiferRand halten" -

    Sich anbieten könnte.

     

    (ps & sorry - Profalla ist bei Ulrich Priol angemessen abgemalt - Aber ich faß Zusammen - "Bosbach - du Lusche!"

    Wo er recht - hat er recht!;)

    kurz - Rein tonn katolsch warrn.

  • Na ja, Jutta Ditfurth gefällt sich in der Rolle der Randaliererin. Ist oft interessant was von ihr rüber kommt, besonders wenn sie mal nicht randaliert. Manchmal haut sie aber auch einfach nur alles kaputt, wie hier bei Maischberger. Ihr Buch über Ulrike Meinhof hab ich nicht gelesen. Meinhof, Bader, RAF......nothing is more boring.

    Darum weiß ich auch nicht, ob Jutta Ditfurth in dem Buch erwähnt hat, was die Meinhof über den Münchner Anschlag auf die israelische Olympia-Mannschaft verzapft hat. Das kann man in diesem Beitrag im zweiten Absatz nachlesen: https://jungle.world/artikel/2017/13/als-das-bild-von-freund-und-feind-noch-klar-war

     

    Jutta Ditfurth ist ja nicht die Erste, die an der Aufgabe gescheitert ist, wie wir, die ersten Generationen nach 1945 uns die Welt wieder zurechtlegen sollen.

  • Doch doch doch!

    Bosbach soll aufgeben!

    Das ist die Lösung!

  • 6G
    65940 (Profil gelöscht)

    Ich verstehe die Autorin Feckl auch nicht. Ich kann Frau Ditfurth wesentlich besser zuhören als Bosbachs umständlichen Ausführungen. Bosbach war offensichtlich total dünnhäutig. Kurze Kommentare/Zwischenrufe sind auch im Parlament normal.

     

    Am nächsten Tag verteidigte Bosbach seine Reaktion. Er hätte schon viel früher gehen sollen. Das hat mir dann doch zu denken gegeben. Diese Methode wendet zB. auch Trump bei den "fake" Journalisten an. Ohne Argumente einfach das existenzrecht absprechen.

     

    Also Frau Feckl, anscheinend mögen sie Frau Ditfurth einfach nicht, aber das interessiert uns nicht.

    • @65940 (Profil gelöscht):

      Nach diesem Artikel habe ich mit die Sendung mal angesehen. Frau Ditfurth hat in jedem ihrer Beiträge erst mal die anderen Anwesenden beleidigt und ihnen die Kompetenz abgesprochen, überhaupt Sachkenntnis zu haben. Ich hatte vorhernichts gegen Frau Ditfurth. Ich konnte aber verstehen, warum Herr Bosbach gegangen ist und Frau Feckl diesen Artikel geschrieben hat.

      Argumentativ fand ich Frau Ditfurt wenig überzeugend. Es ist aber auch schwer, sachlich zu überzeugen, wenn man so hochgradig arrogant rüberkommt wie Frau Ditfurth.

       

      Die Fake-News-Keule erscheint mir etwas billig. Sie nutzt sich auch ab.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @rero:

        Sie haben offenbar eine andere Sendung gesehen als ich.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Gut möglich. Aber ich habe wenigstens die gleiche Sendung gesehen wie die Autorin des Artikels. ;-)

      • @rero:

        welche Beleidigungen meine Sie? eine andere Meinung zu haben ist ja wohl keine Beleidigung oder?

        • @Grisch:

          Eine andere Meinung zu haben, ist selbstverständliche keine Beleidigung, davon leben solche Talkshows. Den anderen Gästen gleich erst mal die Kompetenz abzusprechen, überhaupt was zur Sache sagen zu können, ist schon nicht ohne. So zog es sich bei jedem Beitrag von Frau Ditfurth durch.

           

          Sehen Sie sich noch mal die Sendung im Internet an und lassen Sie die Sachargumente mal außen vor. Hören Sie Sich nur an, was der oder die eine über andere Gäste sagt. Sie werden verstehen, was ich meine.

  • Sowas muss man heute einfach mal bringen, wenn man auch ohne Titten noch ins Dschungelcamp will - Minimum.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Hä? Ist das noch die linke TAZ?

     

    Von was für einem Höflchkeitstandart redet die Autorin eigentlich?

    Der Polizeityp lügt in dieser Talkshow und behauptet es wären keine Journalisten verprügelt worden und sagt dann noch zu Frau Dihtfurth sie solle aufhören "mit dem dummen Gesabbel"

     

    Hier auf diesem Video sieht man völlig eindeutig und für jeden zu erkennen einen Journalist mit Pressehelm der ohne Not von einem Polizisten umgehauen wird:https://www.youtube.com/watch?v=6Mzltq7rHCM

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Ist es nicht gut, wenn eine Zeitung nicht in einer Blase steckt?

      • @rero:

        Jeder der wirklich will kann sich anhand der eindeutigen Bilder die es inzwischen zur genüge gibt ein objektives Urteil bilden.

  • kurzum: sie war *zu männlich*.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @christine rölke-sommer:

      Ganz genau!

    • @christine rölke-sommer:

      Fanden Sie Frau Ditfurths Auftreten (nicht die politische Message) gut, Frau Rölke-Sommer ?

      • @Nikolai Nikitin:

        @CRS

        Ohne die Sendung gesehen zu haben, war das auch mein erster Gedanke beim Lesen dieses Textes.

        Der zweite Betraf die Widerlichkeit der Distanzlosigkeit, die die Autorin im letzten Absatz gegenüber Bosbach offenbart. A la "Sie hatten sicherlich Recht, aber auch bei einer solchen gefährlichen Spinnerin muss man offiziell diplomatisch sein."

        Zur Erinnerung: Gefährlich für den Rechtsstaat sind CDU und SPD (und die verlogenen Teile Polizei), nicht Frau Ditfurth.

         

        @NN

        Der Kommentar "zu männlich" bedeutet keinesfalls, dass Frau RS das Verhalten von Ditfurth gut fand. Eine öffentlich flennende hysterische Frau wird in aller Regel negativ wahrgenommen. Für einen Mann bedeutet gleiches oder ähnliches Verhalten jedoch das soziale Todesurteil.

        Mit der Wertung "selbstgerechtes affektiertes Gehabe" liegen Sie sicher nicht ganz falsch - ich habe das in der Vergangenheit auch häufiger so wahrgenommen. Sowohl im Beitrag als auch sonst in der Öffentlichkeit spielen jedoch Gender- und inhaltlicher Aspekt eine Rolle bei der Bewertung des Auftritts. Ich wage zu behaupten: Bei Clinton wäre die Autorin sensibler, was die Art der Diffamierung anbelangt. Das legt ihre gefühlige Nähe zu Bosbach nahe.

      • @Nikolai Nikitin:

        es war dem anlaß und den gegenübers angemessen.

        • @christine rölke-sommer:

          Ich meine, wenn sie sich zivilisierter verhalten hätte, wäre ihre Message besser vernommen worden.

          • @Nikolai Nikitin:

            soso, meinen Sie.

            was sagt mir das über Ihr frauenbild?

            *kopf-kratz*

            • @christine rölke-sommer:

              Meine Kritik des Verhaltens hat nichts mit Ditfurths Geschlecht zu tun. Hätte sich ein Herr Ditfurth in dieser Weise präsentiert, wäre es genau so daneben gewesen.

              • @Nikolai Nikitin:

                ach ne!

                meine töchter sagten als kinder zu sowas immer: dann lüg mal schön weiter.

                • @christine rölke-sommer:

                  Dies ist eine böse Unterstellung und Ihrer nicht würdig. Sorry, so kann man nicht miteinander umgehen.

                  • 8G
                    849 (Profil gelöscht)
                    @Nikolai Nikitin:

                    Ich nehme grundsätzlich niemandem mehr ab, dass er sich wirklich über Umgangsformen aufregt. Es gibt sie in der Gesellschaft nur noch in gewissen marginalisisierten Kreisen, nicht einmal mehr Schichten: nach meiner Beobachtung findet man sie noch in Teilen der Unterschicht (vornehmlich im Osten) und in Teilen der Mittel- und Oberschicht. Aber auf den Straßen und in den Medien herrschen keine Umgangsformen, sondern diese werden tagtäglich auf die Probe gestellt, um zu sehen, wie weit man gehen kann, ohne Scheißstürme zu erzeugen.

                  • @Nikolai Nikitin:

                    och je, würdig.

                    das ist resultat ausgedehnter beobachtung von diskussions+talkshowverhalten und wie dieses beim publikum of all three+x sexes so ankommt.

                    haben Sie übrigens die kritik van Akens an den männlichen plappertaschen mitbekommen?

    • @christine rölke-sommer:

      Bottom oder Top - das ist hier die Frage.

      • @Rainer B.:

        Nö - it's CRS Soduko

         

        (früher hieß sowas Rebus!;))

        Das Rebus-Prinzip beschreibt die Verwendung von Symbolen oder Schriftzeichen als Lautzeichen (Phonogramm), ohne Rücksicht auf die ursprüngliche Bedeutung der Zeichen. Das Prinzip findet sich in vielen logographischen Schriften - Schriften, die auf Wortzeichen basieren.

        Bei logographischen Schriften, wie beispielsweise dem Chinesischen, enthalten die Schriftzeichen gewöhnlich keine Informationen über die exakte Aussprache. Deshalb nutzt man bei der Wiedergabe von Eigennamen, Fremd- oder Lehnwörtern das Rebus-Prinzip. Statt ein neues Zeichen zu erfinden, dessen Aussprache dem Leser unbekannt wäre, werden vorhandene Zeichen kombiniert, die ähnlich klingen wie das neue fremde Wort.

        kurz - es ist chinesisch - voilá!

         

        Genauer - Pastorschenchinesisch!;))

        https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rebus-Prinzip

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Sosoduku,

          soduko,

          sukudo,

          sokodu

           

          Oh, uh, oh, uh!

           

          u-o-u

          statt

          o-u-o

           

          Sudoku

          (voilà, und das ohne Wikipedia, Mann...)

          • @571 (Profil gelöscht):

            Soso - du ko - *doku*

            Ja. Es geschehen noch Zeichen&Wunder - *unneso&sin*

            *ku* wi * & *ki* so * sin* *duko*

            Fin

        • @Lowandorder:

          Mißverständnis. Es ging mir nicht um Zeichen, sondern um BDSM-Praktiken.

          • @Rainer B.:

            Nameinescheißenocheins.

             

            Was Sie alles kennen!;)

            (ps als mal sone *Perle* mit sonn

            Tüddelband ankamen dei -

            Harr ik sonn Lachkrampf -

            Kreegen - da wör dat ut&twei.

            kott - Liggers - Glück hat!;))

            BDMS - *Mach Bosse!*

            • @Lowandorder:

              Schwein oder nicht Schwein - das ist hier die nächste Frage

              • @Rainer B.:

                By the way - auf Ferkel einigen?!

                 

                (Schwein sein SohnoderTochter!;)

                • @Lowandorder:

                  Süß oder sauer?

  • Man mag zu den von Ditfurth vertretenen politischen Inhalten stehen wie man will, aber ihr selbstgerechtes affektiertes Gehabe ist wirklich unerträglich und eine Zumutung nicht nur für die Co-Gäste, sondern auch für jeden Zuschauer. Schade eigentlich, denn berechtigte linke Anliegen haben es verdient, anständig vertreten zu werden.

    • @Nikolai Nikitin:

      Wenn inhaltlich zum Thema nichts beizutragen ist und auch die Metaebene nichts mehr hergibt (wie von rechts derzeit agitiert, verteufelt und „abgeräumt“ wird), dann bleibt für den agent commentateur eben nur noch die persönliche Geschmacksebene.

       

      Nur ist die leider so subjektiv, da könnte ich auch meinen Friseur fragen … nur hält der sich nicht für den Nabel der Welt und glaubt, was er ganz persönlich für sympathisch hält, ist wert gepostet zu werden.

      • @Tom Zwanziger:

        Ich habe nicht die politische Aussage Dithfurts kritisiert, in der sie für mein Verständnis nicht grundsätzlich daneben lag. Mir ging es allein um ihr selbstgerechtes affektiertes Gehabe, das sie für mich unsymphatisch machte.

    • @Nikolai Nikitin:

      Verstehe - und Sie legen dann jeweils vorab fest, wer was „anständig vertreten“ kann und wer nicht.

      • @Rainer B.:

        Wenn Sie sich von Ditfurths affektiertem Gehabe angesprochen fühlen, bitte. Ich will Ihnen dies nicht nehmen.

        • @Nikolai Nikitin:

          Ach guck an. Das klingt ja wieder mal so, als könnten Sie, wenn Sie nur wollten.

          • @Rainer B.:

            Immer schön aggro, ja so kenne ich Sie.

            • @Nikolai Nikitin:

              Sie kennen mich doch überhaupt nicht, halten aber Jemanden, der nicht in Ihrer Richtung läuft, für „aggro“. Sowas nennt man Projektion.

              • @Rainer B.:

                Ich mag deine Kommentare. So manche Männer erschrecken vor starken Frauen

              • @Rainer B.:

                Diskussionen mit Nikitin .... lass es. Ich stimme dir, du "Aggro" :), absolut zu. Deine Kommentare sind beliebt:) In Echt! Manche Männer können klug argumentierende Frauen wie J.D. nichtt ertragen, sie mögen die Bosbachs.

                • @RPH:

                  Danke! Kann mit Lob eigentlich nur schwer umgehen, nehme ihn aber immer wieder gerne an.

                • @RPH:

                  Klug argumentieren, aber ohne Umgangsformen, hilft leider nicht weiter. Ich bleibe dabei. Linke Inhalte haben es verdient, besser vertreten zu werden. Ditfurth ist im Auftreten für mich unerträglich wie etwa auf der anderen politischen Seite ein CSU-Generalsekretär.

                  • 8G
                    849 (Profil gelöscht)
                    @Nikolai Nikitin:

                    Vom Auftreten muss man abstrahieren können. Können Sie doch auch offenbar, wenn sie sich auf die Inhalte beziehen.- Bosbach ist für mich unerträglich, weil er seine "Meinungen" (eher sind es Dogmen) stets wie eine Monstranz vor sich hält und entrüstet ist, wenn jemand deren Heiligkeit nicht anerkennen will. Das ist auch keine Umgangsform (höchstens eine "Umgehungsform"), aber leider wird sie vom Publikum offenbar goutiert. Obwohl diesem zwar kaum mehr etwas heilig ist, scheint es immer noch auf Typen reinzufallen, die es verstehen, sich den Heiligenschein so aufzusetzen, dass er blendet.

                  • @Nikolai Nikitin:

                    selbstgerecht und affektiert?

                     

                    woran machen Sie das fest?

                     

                    Wenn Sie Bosbach so bezeichnet hätten dann hätte ichs noch nachvollziehen können. dessen gequältes Gehabe war nun wirklich affektiert und sein Abgang nicht weniger.

                     

                    Und was die Selbstgerechtigkeit betrifft ists wohl nicht anders. Wer lässt in seinem Denken denn Kritik an der Polizei schon prinzipiell nicht zu? Das ist doch Bosbach in seiner Selbstgerechtigkeit...

  • Ich sehe es wie die Autorin: Frau Ditfurth hat die linksextreme Gewalt und den schwarzen Block verharmlost, einseitig wie auch bei den Autonomen üblich, die Polizei als Feindbild gepflegt, Militanz schöngeredet, immer wieder Gästen ins Wort gefallen, ungepflegte Ausdrucksweise ("vollblubbern").

     

    Allerdings hätte Bosbach nicht gehen müssen, denn er wusste vorher, wer diese Person ist, die Linksradikalismus und rote Flora verteidigt. Dann muss da durch.

    • @Kapiert:

      Schön - daß Sie im Zusammenhang von

      "diese Person" - so verbildungsbürgerlicht die Fahne der

      Wolfenbüttler Aufklärung - doch doch -

      Aufrechthalten ja Schwenken!

       

      "…Allerdings hätte Bosbach nicht gehen müssen, denn er wusste vorher, wer diese Person ist, die Linksradikalismus und rote Flora verteidigt. Dann muss da durch."

       

      Jau. "Dann muss da durch". Denn.

      "Kein Mensch muß müssen - &

      Ein Bosbach müßte?!" Ganz lässig -

      Mit Gotthold Ephriam Lessing -

      Sind Sie nicht boshaft - Sondern - gell -

      Ha noi. Na than weise - wa!

       

      Das ehrt Sie! Eins rauf mit Mappe!

      Dann muss da durch.

      Da mähtste nix.

      Normal.

  • „Du machst mit deiner Scheiße alle Leute verrückt“ und „Ich kann Deine Fresse nicht mehr sehen“, sagte dereinst Ronald Pofalla (CDU) über Wolfgang Bosbach (CDU) und man kann doch wirklich nicht völlig ausschließen, dass er da auch mal recht hatte.

  • Was mich nervt ist die völlig hirmlose, ideologische Rhetorik, mit der die Konservativen derzeit auf allen Kanälen alles Kritische diffamieren.

     

    Was mich nervt ist die kackdreiste Lügerei fast schon trumpischen Ausmaßes, die sie ohne mit der Wimper zu zucken praktizieren. Die beständige Weigerung, Fakten wie etwa die Aussagen von Journalisten, Tausenden Augenzeugen, oder Videobilder, auch nur zur Kenntnis zu nehmen, geschweige denn in Betracht zu ziehen.

     

    Nehmen wir mal die vollmundig herausposaunten "500 verletzten Polizisten". Nein, es sind offiziell 467, aber die Zahl ist in keiner Weise nachvollziehbar, sie beinhaltet Leute, die (auch lange vor den Einsätzen und unabhängig davon) einfach krank wurden, die im Dienst oder anders dehydriert einen Kreislaufkollaps bekamen, auch die 130-150 Hessen, die in ihre eigenen Gasgranaten gelaufen sind. Siehe https://www.buzzfeed.com/marcusengert/bei-g20-protesten-weniger-polizisten-verletzt-als-gemeldet?utm_term=.anDgzYPDeD#.mbn7ZaolEl

     

    Ich kann gut verstehen, wenn sich Jutta Dittfurt über so viele Lügen aufregt. Und ich war noch nicht mal dabei.

  • Jutta Ditfurth hat sich in der Talkshow der monokausalen Suche nach Schuldigen der Hamburger Schanzennächte verweigert und versucht ihre persönlichen Beobachtungen, leider nur 4 Minuten lamg, in die Diskussion einzubringen. Es wurden sehr viele Bilder und Videoeinspieler gezeigt, die sowohl Gesetzesübertretungen von Randale Machern als auch von Polizisten gezeigt haben. Das Einprügeln von am Boden liegenden Wehrlosen gilt zurecht als verachtenswürdig, auch wenn Polizisten zuschlagen. Wenn Frau Feckl beim Ansehen von solchen Bildern ruhig bleibt, dann ist das ihre Form damit umzugehen Dass Jutta Ditfurth auf diese Bilder reagiert hat und auch in Richtung auf die Notwenigkeit von Aufklärung hin provoziert hat, war nicht nur konsequent, sondern der Aufarbeitung der Nächte dienlich. Die sich selbst ausgestellten Persilscheine von Politikern helfen geauso wenig weiter, wie das Jammern von Linken und Liberalen, dass die guten Demonstranten in ihrem Anliegen nicht in die Öffentlichkeit durchdringen. Die Probleme von Hunger, Ausbeutung, Versklavung und Externalisierung der Umweltschäden sind mit gutem Benehmen allein nicht zu bewältigen. Das Zeigen von Haltung gehört dazu, in diesem Sinne Danke Jutta Dithfurth.

  • die bisher treffendste analyse zum verhalten bosbachs:

    http://www.titanic-magazin.de/news/ein-morgen-im-leben-von-wolfgang-bosbach-mdb-8997/

    • @the real günni:

      Dem kann ich nur zustimmen!

  • Jutta Ditfurth hat die Standarts einer solchen Sendung masslos überstrapaziert? Sehr guter Satz:) Sie war unverschämt? Sie hat die Rolle des Störenfrieds..., und so weiter. Jutta D. , sie haben eine tolle Show mit zum Teil guten Aussagen in diesen ansonsten peinlichen Talkrunden gemacht. Danke dafür.

  • Der Artikel ist sehr einseitig.

     

    Bei Maischberger gehört das Unterbrechen doch zum "guten Ton", der von der Moderatorin vorgelebt wird. Sie selbst unterbricht ständig ihre Gäste durch Nachfragen, während die noch mitten im Satz sind. Gerade van Aken, Ditfurth und auch Bahley wurden von Maischberger öfter und unvermittelter in der Entwicklung ihrer Gedankengänge gestört.

     

    Stern-Reporter Jörges hatte nur ein thema, nämlich, dass die erklärte Polizeistrategie gewesen sei, lediglich die G20-Gäste, nicht aber die Bevölkerung zuschützen und Olaf Scholz deshalb jetzt zurücktreten müsse. Familienministerin Bahley fiel ihm dabei jedes Mal empört ins Wort, ebenso wie das umgekehrt der Fall war. Auch van Aken und Polizeihauptkommissar Lenders beharkten sich ordentlich, etwa in der Bewertung der Demonstranten im Altonaer Camp.

     

    Bosbach kam mit der von Anfang an unbeirrbaren Überzeugung in die Runde, dass über Ursachen und Verantwortung der Gewalt gar nicht mehr diskutiert werden müsse, da sei ja alles geklärt. Polizei - fehlerfrei, "Schwarzer Block = schwarzer Peter". Jetzt müsse man also nur noch über die "politischen Konsequenzen reden". Also wer oder was jetzt alles verboten, aufgelöst, oder sonst irgendwie per Gesetzt kriminalisiert werden müsse.

     

    Allerdings konnte er sich damit kein bisschen durchsetzen, und ich glaube das ist der eigentliche Grund, weswegen Bosbach irgendwann genervt das Studio verliess, um noch ein kleines "Highlight" zu setzen.

     

    Es wird nicht mehr über die vielen richtigen Aussagen von van Aken oder Ditfurth (die sich ja auch von der "sinnlosen Gewalt" distanzierte, sie aber im Gegensatz zu Lenders und Bosbach als eindeutig unpolitisch einstufte) geredet, sondern nur noch über Bosbach, obwohl der von allen am wenigsten mitzuteilen hatte.

  • Wo sind nur die klaren Ansprachen der 70er Jahre hin?

     

    Aus einer Talkrunde mit Nikel Pallat hätte man Bosbach wohl mit den Füßen voran rausgetragen.

  • Wie kann ein solcher Artikel in der taz erscheinen? Eine derartige Positionierung hat in der taz aus meiner Sicht nichts verloren. Diese Autorin möchte ich hier nicht wieder lesen.

    Wolfgang Bosbach ist ein Dauergast insbesondere in der Maischberger-Talkshow, hat also ohne Ende TV-Sendezeit, um seine rechten Positionen zu vertreten. Er hat die ganze Sendung hindurch nach einem Grund zum Abgang gesucht, das war völlig offensichtlich. Anscheinend fühlte er sich den Personen Jutta Ditfurth und Jan von Aken nicht gewachsen - es kommt eben fast nie vor, dass Linke mit dezidiert systemkritischen Positionen überhaupt als Gesprächspartner_innen anwesend sind.

    Ditfurth und van Aken haben auf unterschiedliche Weise die Proteste gegen G20 vertreten und immerhin ein Gegengewicht gegen die völlig verfälschten Behauptungen der anderen vier Diskussionsteilnehmer_innen bilden können, die so taten, als ließe sich eine Führung des radikalen Widerstands in der Roten Flora identifizieren, von wo aus dann die organisierten Gruppen gesteuert werden. Diese Mythenbildung dient nur zur Vorbereitung weiterer Repression, alle wissen, dass die radikale Linke so nicht funktioniert, sondern sehr viel vielschichtiger ist.

    Der wirkliche Skandal, das wurde schon von anderen kommentiert, liegt in der Aufforderung von Maischberger an Ditfuhrt nach Bosbachs Abgang, jetzt ebenfalls zu gehen. Was ist das für ein Verständnis von politischem Streit, von "Parität", von Öffentlichkeit? Peinlich und, wenn das Schule macht, gefährlich für die politische Kultur.

    • 7G
      73176 (Profil gelöscht)
      @Bernd König:

      "Diese Autorin möchte ich hier nicht wieder lesen."

      Glauben Sie nicht, dass das Reflektieren der eigenen Position maßgebend ist, um möglichst nahe an die "Wahrheit" zu gelangen ...?!

    • @Bernd König:

      Richtig beobachtet.

       

      Fast muss man sich einen Heiner Geissler (damals als CDU-Generalsekretär unter Kohl) herbeisehnen, der zumindest rhetorisch ein gewiefter streitbarer Geist war.

       

      Leute wie Bosbach, ich reihe da auch viele CSU´ler mit ein in diese Kategorie, sind rhetorisch eigentlich nur auf schnelle Geländegewinne beim BILD-Publikum aus, laufen aber bei Diskutanten wie Ditfurth sehr schnell auf Sand. Da bleibt dann nur noch der Empörungsmodus und der inszenierte Abgang. Gestern beschrieb einer der hiesigen Forenkommentatoren Ditfurth sehr schön mit „ruhiger Penetranz“ (oder so ähnlich). Damit kommt „rechts“ einfach nicht klar und geht….ins Abseits.

  • Liebe Frau Feckl,

     

    ich nehme mal an, dass es einfach zu un-TAZlike wäre, einfach nur einen unmöglichen Auftritt einer erklärten Linken als solchen zu thematisieren. Insofern musste möglicherweise die Kritik an Bosbachs Abgang als linientreues Feigenblatt herhalten.

     

    Dazu aber trotzdem noch was: Wolfgang Bosbach ist ein wahrlich nicht mehr junger, schwerkranker Mann auf dem Weg in die politische Rente. Man kann darüber diskutieren, warum er meint, sich derart krawalligen Szenarien wie einer Talkrunde dieses Kalibers (mit einer dafür viel zu "netten" Moderatorin) noch aussetzen zu müssen. Aber dass er dann für einen Politprofi vergleichsweise früh zu dem Schluss kommt, dass er sich für gewisse Dinge zu schade ist, sollte eigentlich verständlich sein und Journalisten von entsprechender Dresche abhalten.

  • "Ditfurths Verhalten während der Sendung war tatsächlich unverschämt. Ständig fiel sie den anderen Diskutierenden ins Wort und kommentierte ungefragt die übrigen Redebeiträge oder murmelte etwas dagegen."

    Das ist leider Standard bei allen Politikern in jeder Talk-Runde. Interessant ist, dass es noch nie zu einem Kommentar in der Presse oder TV geführt hat. Nur bei Jutta Ditfurth. Merkwürdig! Frau Ditfurth sprach von Polizeigewalt. Hat es die nicht auch gegeben? Dann waren die Fernsehbilder, die ich gesehen habe, wohl "Fake News"?! Natürlich ging die Gewalt nicht (nur) von der Polizei aus, aber man sollte es vielleicht der Balance halber nicht vergessen, dass es sie auch gab.

  • Titanic hat gezeigt, was dem geplagten Talkshowdauergast Bosbach hinter den Kulissen noch widerfuhr: https://www.titanic-magazin.de/news/wolfgang-bosbach-was-danach-geschah-8998/

  • Die Kritik an Ditfurth ist meiner Meinung nach nicht berechtigt, denn sie wurde ebenfalls von Lenders und auch von Bosbach, zum Beispiel als er sie indirekt über das Zitat eines Zugführers der Polizei als Couchspezialistin bezeichnete, provoziert. Und das obwohl sie vor Ort gewesen ist und dann in der Tat die Lage etwas besser einschätzen kann als der engstirnige Schreibtischspezialist Bosbach.

     

    So kann das Verhalten Ditfurths, das hier als "unverschämt" beschrieben auch völlig anders gedeutet werden. Bosbach und Lenders haben provoziert und darüber hinaus auch an mehreren Stellen dreist gelogen.

    Hinzu kommt das Ditfurth natürlich etwas hitziger reagiert, wenn sie selbst dabei war und beobachtet hat wie gewaltätig die Polizei vorgegangen ist, nicht nur gegen eine bis dato friedliche Demonstration (und auch schon Wochen vor der Demonstration durch Hausdurchsungen und Einschüchterungen) sondern auch gegen PressevertreterInnen.

     

    Unter diesen erscheint Ditfurths Verhalten keineswegs als "unverschämt" sondern als absolut gerechtfertigt.

    • @Hara Nasari:

      zwischen ditfurth und lenders lief dann eher ein angezicke auf augenhoehe, als eiinseitige unverschaemtheit. vergessen wir auch nicht lenders ueberhebliche bemerkungen (3 oder 4 mal) ueber ditfurths faecher. das war derart patronizing, dass man langsam mal darueber nachdenken koennte, ob man fuer diesen englischen begriff nicht auch mal im deutschen eine entsprechende vokabel einfuehren sollte.

      bosbachs abgang war also eher inszeniert und seine empoerung aufgesetzt.

      • @the real günni:

        Was sollte auch dieses affektierte Herumwedeln mit dem Fächer ? Das Teil war doch nur dazu da, die Nervosität bei Ditfurth abzubauen und diese den anderen Gästen aufzuladen.

        • @Nikolai Nikitin:

          Mensch Junge. Hör auf zu Ramentern!

           

          Ischa nich tonn uthollen!

          Nu. Männer - spielen Taschenklavier -

          Oder geben gleich den Jlöw - kerr!

           

          kurz - Nase mußte haben - wa!

          Sagen was mann denkt - &

          Vorher was gedacht haben - fein!" H.R.

          Aber gehackt legen - wa!

          Is bi lütten - Ne echte Native - kerr!

          Alter!

        • @Nikolai Nikitin:

          jetzt haben sie als erster endlich das jahrhunderte alte raetsel um dieses gefaechere geloest, besonders angewandt im iberischen raum. ich nehme ihnen mal ihre schlussfolgerung vorweg, gerade spanische frauen sind demnach besonders nervoes (genetisch?) wie manipulativ. vor allem im sommer. liegt vielleicht auch am essen.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Ditfurth benahm sich, wie Männer sich sonst benehmen. Das kann die Kommentatorin offenbar nicht leiden. Soll sie wie ein rosa Häschen eigentlich um das Wort bitten, das die Machos Bosbach und Lenders ihr am liebsten gar nicht gegeben hätten.

     

    Bosbach ist mit dem Dogma angetreten, dass die Polizei über jede Kritik erhaben ist. Ditfurth hat ihre Erfahrungen geschildet und ist dem Heiligtuer und Affirmisten Bosbach damit auf die Füße getreten. Recht so! Bosbach hat sich damit weniger als Mimose, als vielmehr als schlechter Demokrat erwiesen.

     

    Ich fand die Sendung die beste Maischbergersendung seit langem. Endlich mal wieder ein Disput, der den Namen verdient. Mit der Weichspülerei muss endlich Schulz sein!

  • 3G
    38057 (Profil gelöscht)

    Wenn Jutta Ditfrth zu einer Talkshow eingeladen wird, dann doch wohl gerade deshalb, damit das Thema kontrovers diskutiert wird und der radikalen Mitte vorzuführen, wie verkommen Linke sind.

    Dann soll man sich aber bitte auch nicht darüber aufregen, wenn sie die ihr zugedachte Rolle gerecht wird.

  • Der wirkliche Skandal ist und das müsste auch im WDR-Rundfunkrat diskutiert werden, dass Frau Maischberger nach dem Abgang Bosbachs ihrerseits Frau Ditfurth zum Verlassen der Sendung auffordert. Das kann ja wohl nicht wahr sein, erst stellt man die Runde konfliktorientiert zusammen, dann kündigt der CDU-Politiker den Konsens auf und in der Folge will die Moderatorin ihn dadurch herstellen, indem sie Ditfurth zum Abgang auffordert. Die Journalisten, die devot vor jedem Machtpolitiker aus Berlin kuschen, gerieren sich hier als Behüter der Öffentlichkeit vor unliebsamen Meinungen.

  • Gerade die Sendung nochmal angsehen. die Aussagen (den ab-so-luten STUß!) von Lenders transskribiert, dazu mehrfach zurückgespult, nachgehört, die Zeiten verglichen:

    Die Reaktion von Bosbach ist

    L Ä C H E R L I C H! aber sowas von!

    Lenders lügt, ja lügt dummdreist, dass das Camp in Lurup "Vollgepackt mit Autonomen, die dann marodierend, brandschatzend durch die Stadt gingen, genau aus diesem Camp kamen", es gäbe "belege daür.

    Sein "Beleg" ist wohl, dass 53 Personen festgenommen worden seien. Wo genau, warum, mit welchem Vorwurf sagte er nicht.

    Die rote Flora sei das "Strategische Kontroll- und Lagezentrum" (von was sagte er nicht) Zitat:

    "Blechschmidt ist vor G20 in Berlin gewesen ...und er hat dort aufgeklärt, wie gegen die Polizeitaktik vogegangen werden soll" "Das ist dokumentiert!"

    (zitatende)

    Danach hat Jutte sehr sachlich den Ablauf der Eskalation durch die Polizei beschrieben. Darauf ist Bosbach mit keiner Silbe eingegangen.

    Statt dessen, ohne einen Zusammenhang mit dem Thema "W2H" einen völlig nichtssagenden "Brief eines Polizeibeamten mit pastoralem Pathos vorgetragen.

    NEIN, Frau Feckl, nicht Jutta Dittfurth war unverschämt, sondern der dreist lügende und verleumdende Lenders'!

    Bosbach war ignorant, verbohrt, taktierend

  • Wer hat eigentlich das Hausrecht bei so einer Talkshow?

    Sandra M. hat sich von Jutta D. vorführen lassen, und zwar nach Strich und Faden.

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @Wuff:

      Wenn Frau M. jemanden in ihre Sendung einlädt, dann sollte sie auch in der Lage sein, kritische Stimmen auszuhalten.

      Viel eher hätte sie die beiden unverschämten älteren Herren der Sendung verweisen sollen, Bosbach und den sich kaum im Zaum haltenden Lenders.

      Diese beiden haben auf aggressive Art und Weise gelogen.

      Das geht?

      • @39167 (Profil gelöscht):

        Sie haben Recht, das geht genau so wenig.

  • Merkwürdiger Artikel, unter taz-Niveau. Wer mag den wohl geschrieben haben? Ich hatte auf Jürn Kruse getippt, aber stattdessen steht da "Johanna Feckl". Aha.

     

    Also liebe Frau Feckl, wie wäre es, wenn Sie sich mal nützlich machen und eine Statistik der Sendung erstellen würden: Wer hat wie lange netto geredet? Wer hat andere wie oft unterbrochen bzw. dazwischengeredet? Wer ist wie oft Fragen ausgewichen? Welche Beleidigungen oder abfälligen Bemerkungen sind gefallen?

     

    Herzlichen Dank im Voraus!

  • Hmmm.

    Ich habe mir die Sendung nachträglich angesehen und kann die Einschätzung nicht teilen. Klar ging's hoch her, bei dem Thema und der Besetzung... Aber auch Herr Jörges, der Polizeivertreter und insbesondere Herr Bosbach selbst haben sich nicht gut benommen; letzterer insbesondere ebenfalls in puncto Dazwischenreden.

     

    Merkwürdig war der Zeitpunkt des Eklats: Bosbach und Ditfurth hatten sich in der Stunde zuvor wesentlich heftiger gefetzt. Unmittelbar vor Bosbachs Abgang gab es einen Streit zwischen Dirfurth und dem Polizeisprecher. Warum B. gerade dann, gegen Ende der Sendung, seinen spektakulären Abflug machte, ist unverständlich. Vielleicht gesundheitliche Problemen? Immerhin wurde es ohne ihn etwas sachlicher...

     

    Dass Sandra Maischberger nach Bosbachs Abgang Jutta Ditfurth ebenfalls zum Gehen aufgefordert hat, war völlig daneben; "aus Paritätsgründen", lächerlich! Immerhin, und das fehlt im Artikel, hat sie sich später ausdrücklich bei Jutta Dirfurth entschulidgt. Dafür Respekt.

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    Ne, Bosbach muss mit Ditfurth in keinen Diskurs treten. Ditfurth hat offensichtlich gar kein Interesse an einem Diskurs.

     

    Nicht Ditfurth bestimmt was sagbar ist und was nicht. Sie hatte kein Interesse an einem Diskurs sondern nur daran ihn zu unterbinden.

     

    Niemand ist dazu verpflichtet sich schmückend dazu zu setzen wenn Ditfurth lediglich ihre Meinung verkünden will.

    • @32795 (Profil gelöscht):

      Naja, jede Seite versuchte eben ihren Standpunkt zu vertreten und gewisse Schlagworte wie "Chaot_innen", "Extremist_innen", "Linksextremist_innen" in der Auseinandersetzung unterzubringen. Derailing war beidseitige Strategie, da die Zugänge zum Thema und Ziele gegensätzlich sind. Von rechts geht es um die Skandalisierung von Gewalt, Verunglimpfung linker Politik, Verteidigung von Staat und Polizei von links geht es zu einem großen Teil um eine Kritik an der Polizei und den Gipfel-organiserienden Politiker_innen. Hier nur Ditfurth anzuführen, verfälscht das Ganze.

  • bosbach hat schon von anfang der sendung damit gedroht, zu gehen. dass er und frau ditfurth nicht auf einer linie sind, war vorher auch schon klar. sein aufreger allerdings war, dass sie sich despektierlich ueber den polizeikommissar geaeussert haben sollte, was fuer den fernsehzuschauer teilweise gar nicht hoerbar war.

    fast alle talkgaeste waren ueber das mass emotional, emotionaler als frau ditfurth, und sind sich gegenseitig staendig ins wort gefallen und sind sich angegangen.

    ich fand die ausfuehrungen von frau ditfurth sehr interessant, die bei den demonstrationen dabei war. dass als vier lange ausschweifende minuten zu beschreiben, ist schon sehr tendenzioes.

  • "Die Standards, die bei einer Talkshow für gewöhnlich gelten, hat sie maßlos überstrapaziert."

     

    Na Gott sei Dank.

    • @agerwiese:

      Chapeau!

       

      ;-))

  • Das Signal eines der führenden Politikdarstellers der CDU war, dass das linke politische Spektrum in den Medien Deutschlands nicht vorkommen soll.

     

    So hätten es die Bosbachs und Schäubles gern: Die Linke raus aus dem politischen Spektrum und die Nazis wieder rein. Oder hat ein CDU-Grande schon einmal eine Talkshow wegen der AfD verlassen?

     

    Willkommen, zurück in die 50ern!

    Nur mit dem Unterschied, dass dieses Mal die SPD bereits abgemeldet ist. Wo sind Grüne und Linke Partei: ein lautes Schweigen...

     

    Wie Heinrich Heine sagte: Denk ich an Deutschland in der Nacht ...

    • @Rosmarin:

      Ein AfDler dürfte wohl eher mit einem Grünen oder SPDler aneinandergeraten, die beide sicherlich SEHR gerne Erscheinungen wie die AfD auch gar nicht erst im medial wahrnehmbaren politischen Spektrum sehen würden. Davon abgesehen ist Bosbach wegen Ditfurths Diskussionsstil gegangen und nicht wegen ihrer Ansichten.

       

      Im Übrigen ist Bosbach ohnehin ein nur Einzelphänomen - insofern als er sich todkrank und kurz vor dem politischen Abgang trotzdem noch derart ins Getümmel wirft. Seine Dünnhäutigkeit ist erklärbar, auch ohne auf seine Parteizugehörigkeit abzustellen.

       

      Davon abgesehen wurde die AfD in der Vergangenheit bei der Besetzung von Talkshows schlicht ausgespart - und das sicher nicht gegen den Wllen der jeweiligen Unionsvertreter. Sie sollten sich mal etwas konsequenter festlegen, WELCHES Klischee Sie auf konservative Politiker wie Schäuble oder Bosbach anwenden wollen: ENTWEDER sie sind skrupellose Machtmenschen, die nur ihre Position verteidigen wollen - dann ist ihnen die AfD mindestens so ein Dorn im Auge wie den SPD-Strategen die Linkspartei. ODER sie sind verbohrte Ideologen, denen Alles recht ist, was Rechts ist - in welchem Fall sie in der Tat die Existenz der AfD begrüßen dürften. Beides auf einmal funktioniert nicht.

      • @Normalo:

        Mit der Behauptung die AfD sei in der Vergangenheit „schlicht ausgespart“ worden, haben Sie ich aber so was von vergaloppiert. Die Vertreter dieser Truppe waren seit der Flüchtlingsdebatte doch fast in jeder Runde präsent. Das in 2016 geleakte (parteiintern kommunizierte) Strategieziel dieser zur Partei gewordenen Angst- und Hysterieverbreitungsmaschine war ja ausdrücklich durch Skandalisierung, Hetze, gefolgt von lauwarmen Distanzierungsritualen im Gespräch zu bleiben. Plassbergs Hart-aber-fair war geradezu der Transmissionsriemen der AfD.

         

        Die Redaktionen haben die Strategie der AfD nun durchschaut und schauen etwas genauer hin, wer zu einem Thema inhaltlich was beitragen kann… und wer nicht. Daher kommt die AfD jetzt weniger oft vor.

        • @Tom Zwanziger:

          Da lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Mein Gefühl war, dass ich häufiger von Boykott-Drohungen der etablierten Parteien gehört habe, wenn die AfD bei der oder dieser Runde dabei wäre. Aber wenn Sie Zahlen haben - gerne!

          • @Normalo:

            Sie meinen da wohl eher die Diskussion um die Teilnahme der AfD bei TV-Wahlkampfrunden der Spitzenkandidaten in der Woche vor einer Wahl wie im letzten Jahr in Rheinland-Pfalz vor der Landtagswahl.

             

            Hier geht´s um das Format Talkshow oder Politdiskussion. Und da war die AfD doch reichlich mit im Boot seit Herbst 2015.

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    Ditfurth hatte gerade einmal etwas gesagt, da drohte Bosbach einige Minuten später schon mit dem Abgang, weil man ihn nicht endlos schwadronieren und hetzen ließ, er sich die Ditfurth und ihren vermeintlichen Redefluß nicht bieten lassen würde. Von daher ein eher schwacher Kommentar zum Talk, der nicht einmal die reißerische Kamera bemerkt, die ständig auf Ditfurths Gesicht zoomte, obwohl sie gar nichts sagte. Van Aken lobte übrigens genau den Kommentar als gut soziologisch beobachtend, den Bosbach als Fanal zum Aufbruch empfand. Maischberger musste ab dato Bosbach laufend das Händchen halten, weil der in die Schnappatmung verfiel. Ein peinlich rechtskonservatives Auftakeln war das.

  • Bosbachs Abgang war kalkuliert und er hat das bekommen was er wollte. Er steht heute in jeder Zeitung und kommt selbst in der taz nicht schlecht weg.

    Als ob er in seinen hunderten Talkshowauftritten nicht schon schlimmeres erlebt hätte.

    Ab heute klappert er weiter als Stargast die Festzelte für die Union im Wahlkampf ab. Läuft bei ihm.

  • sie sagen Aufgabe ? ich sage eher Boykott. Es gibt Menschen die ihre gegenüber mit langen penetranten Monologen überziehen. Überzeugen oder diskutieren wollen diese Menschen nicht, auch nicht Fair sein oder evtl irgendeinen Konsenz erreichen. Diese Menschen zu meiden ist die einzige Lösung denn sie wollen einfach nur Krawall, sonst gar nichts. Das Frau Ditfurth solch eine unerträgliche Person ist, wusste Frau Maischberger, sie hat sie aber nicht gestoppt. Gut gemacht Herr Bosbach !

  • Blödsinn!

    Jutta Ditturth war auch für ihre Verhälnisse etwas mehr emotional, weil sie offensichtlich noch immer unter dem Eindruck der maßlosen Prügelorgien der Polizei stand.

    Sie hat niemanden beledig, sondern sehr sachlich davon berichtet.

    Die Law and Order Politiker haben KEIN Wort zu den ganz wenigen davon auch in der Sendung gezeigten brutalen Übergriffen gesagt.

    Statt dessen hat Bosbach die Polize quasi religiös überhöht und jede Kritik an deren Versagen als Beleidigung betrachtet.

    • @Wagenbär:

      Nicht wahr? Da fehlte noch die Ankündigung einer Klage wegen Amtsbeleidigung, oder so. ;)

       

      Ihre Wahrnehmung teile ich. Umso absurder erscheinen demgegenüber die Äußerungen der Mitdiskutant_innen darüber, dass die Polizei zum Wohl der Bevölkerung/öffentlichen Sicherheit/Ordnung eingesetzt worden sei.

      • @Uranus:

        Was wundert sie an der Wahrnehmung? Per Definition wird sie das immer und hier war es auch so .

         

        Ob jegliches Mittel der Polizei dann verhältnismäßig und auch in diesem Sinne eingesetzt ist, wäre was völlig anderes. Wobei man doch mal in sich gehen sollte und bei 1! (sic!) aufgelösten Demo an einem Wochenende mit über 50 angemeldeten und massiven Sachbeschädigungen danach, nicht vielleicht so ein klitzeklitzekleines bisschen auch an der Demo mit dem charmanten Namen "welcome to hell" lag;)

        • @Krähenauge:

          Der Staat definiert es so. Politiker_innen geben vor, das auch anzustreben. Ob es tatsächlich so ist, ist eine andere Frage. Wenn von Ordnung die Rede ist, ist damit die staatliche Ordnung, Kontrolle, Machtausübung bzw. -demonstration ... gemeint. Insofern finde ich da V. Ohnelands Kommentar passend: Bürger_innen/Ordnung/... wurde dadurch verteidigt, indem auf Teile eben dieser eingeprügelt wurde.

        • @Krähenauge:

          Hm.

          https://g20-doku.org/

           

          Okay, 20.000 PolizistInnen, über 80.000 GipfelgegnerInnen in der Stadt, zig Demonstrationen, dazu noch ChaotInnen, Partyvolk, AnwohnerInnen nicht zu vergessen. Hier aber sind aktuell nach Angaben der Website über 60 Fälle dokumentiert, die vermutlich eben nicht vom Auftrag an die Polizei gedeckt sind.

           

          Jeder davon ist einer zuviel.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    "Dieser Mensch mit dieser anderen Meinung ist nicht verschwunden, nur weil man die Augen verschließt und laut brüllt: „Ich sehe dich nicht!“ Und er wird auch nicht einfach stumm und trägt seine Ansichten nicht mehr nach außen."

     

    Das ist ja richtig, aber ich kann Bosbach verstehen. Wer hat noch nie eine derartige Diskussion verlassen und dabei gedacht oder gesagt: Leck mich!

     

    Das macht den Mann ja eher menschlich. Und Ditfuth hat mit ihrem unsympathischen Auftritt ihrer Sache keinen Dienst erwiesen.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Wolfgang Bosbach ist nicht nur stellvertretender Fraktionsvorsitzender gewesen, er ist auch studierter Rechtsanwalt. In beiden Rollen dürfte er einiges gewöhnt sein. Sicher hätte er gekonnt, wenn er gewollt hätte. Er wollte nicht. Vielleicht, weil er auch ein Mann ist, dem womöglich nicht mehr all zu viel Zeit bleibt. Für den nächsten Bundestag will er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidieren, las ich. In sofern kann ich gut verstehen, dass er inzwischen andere Prioritäten setzt als früher.

       

      Wäre ich Herz- und Krebskrank, würde ich mich gar nicht erst in eine Talkshow setzen. Wobei. Meinses Wissens bin ich weder das eine noch das andere. Talkshows kommen trotzdem nicht in Frage. Nicht nur, weil mich niemand einlädt. Selbst wenn ich noch hundert Jahre Zeit hätte – um sie zum Zwecke der Unterhaltung einer sensationsgeilen Zuschauerschaft mit einer überforderten Moderatorin und einer überheblichen Egozentrikerin zu teilen, wär mir meine Zeit einfach zu schade.

       

      Übrigens: Warum so viele Wähler von den Leuten, die an ihrer Stelle entscheiden dürfen, nicht mehr verlangen, als dass sie „menschlich“ sind und nicht zu „unsympathisch[]“ rüberkommen, müssen Sie mir bei Gelegenheit bitte erklären, werte*R JIM HAWKINS.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @mowgli:

        "Übrigens: Warum so viele Wähler von den Leuten, die an ihrer Stelle entscheiden dürfen, nicht mehr verlangen, als dass sie „menschlich“ sind und nicht zu „unsympathisch[]“ rüberkommen, müssen Sie mir bei Gelegenheit bitte erklären"

         

        Nun ja, ich erwarte von Politikern erst einmal gar nichts. Sie machen ja ohnehin alle dasselbe.

         

        Sie haben dafür zu sorgen, dass die Kapitalverwertung so optimal und reiblungslos wie möglich läuft. Und dass es dabei zu keinen störenden sozialen Verwerfungen kommt.

         

        Muss es mal krass werden, wie bei Nachrüstung, Jugoslawienkrieg oder Agenda 2010, müssen das die Sozis und oder die Grünen durchziehen, weil es dann weniger Widerstand gibt.

         

        Ansonsten ist es meines Erachtens Jacke. Von daher betrachte ich Politiker eben nach Sympathie und Mister Bosbach ist mir allemal sympathischer als Frau Wagenknecht, for example.

  • Frau Ditfurth hat recht. wenn sie von Polizeigewalt sprich. Wir von CISPM coalition international des sanspapiers und migrants waren auch in HH bei Demos und Blockaden und haben leider auf eigene Leib die polizeiliche Brutalität erleb. Schon bei der Anti-Kapitalist Camp und dann weiter und weiter. Wir von CISPM sind bekannt in ganze Europa dass wir immer mit friedliche Mittel kämpfen. Bitte man soll bei der Wahrheit bleiben. In HH hat die Polizei sogar über die Gerichtbarkeit gehandelt. Wir von CISPM sind solidarisch mit allen Menschen die auf den Protest gegen die G20 waren. Merci