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Aus für Berliner MietendeckelBye-bye, schönes Leben!

Der Berliner Mietendeckel wurde vom Verfassungsgericht gekippt. Nun beginnt das Fehlersuchen, das Wundenlecken, das Hämeaushalten.

Das Bundesverfassungsgericht hat den Mietendeckel für „insgesamt nichtig“ erklärt Foto: Dirk Sattler/imago

Was ich mit dem gesparten Geld anstelle, dafür hatte ich schon Pläne. Endlich mal ­wieder richtig Urlaub machen, sobald die Pandemie es erlaubt. Etwas zurücklegen für die nächste Waschmaschine oder die nächste Laptop­reparatur. Ach, und vielleicht das erste Mal im Leben zur Feier des Tages einen Champagner? Am Donnerstagvormittag kurz vor halb zehn war’s das dann mit meinen Plänen: Das Bundesverfassungsgericht hat den Berliner Mietendeckel gekippt. Das zurückgelegte Geld geht an meinen Vermieter, einen Immobilienerben aus Baden-Württemberg.

Da ich erst im Oktober in eine mietengedeckelte Wohnung gezogen bin, sind das in meinem Fall 2.281,51 Euro – plus fast eine Verdopplung meiner Kaution, die ich nun hinterlegen muss. Und künftig über 300 Euro mehr im Monat Miete. Bye-bye, schönes Leben! Was nach der Entscheidung des Karlsruher Gerichts bleibt, ist Enttäuschung. Dabei ist meine Situation vergleichsweise privilegiert. Meine Festanstellung als Redakteurin, die in der Pandemie nicht bedroht war und ist, hat es mir erlaubt, das Geld für den nun eingetretenen Fall der Nachzahlung zur Seite zu legen. Das sieht bei vielen Ber­li­ne­r:in­nen anders aus.

Student:innen, Alleinerziehende, Familien, Angestellte, Selbstständige, Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen müssen in der Krise ohnehin schon mit deutlich weniger Geld klarkommen. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Ber­li­ne­r:in­nen ist im Coronajahr um ein Drittel gestiegen. Zehntausende Menschen sind seit Monaten in Kurzarbeit, viele Selbstständige müssen um Aufträge bangen. Für sie wird eine Nachzahlung schmerzhaft, es war der finanzielle Puffer, der ihnen in den letzten Monaten das Überleben gesichert hat. Das Geld, das sie nun nachzahlen und künftig wieder mehr an Miete zahlen, müssen sie an anderen lebensnotwendigen Stellen einsparen. Alleine ihnen wäre man mehr schuldig gewesen als das Feststellen der Formsache.

Politische Desillusionierung

Aber auch vor der Pandemie konnten sich Menschen mit niedrigen Gehältern das Wohnen in der Mieterhauptstadt kaum noch leisten. Die Mieten bei Neuvermietungen steigen seit Jahren rapide, während die Normaleinkommen sich kaum erhöhen. Zugleich machen sich die Menschen in den Städten immer kleiner. Während im gesamtdeutschen Schnitt die Wohnfläche pro Person seit Jahren steigt und bei knapp 50 Quadratmetern liegt, sinkt sie in den Großstädten und liegt in den meisten Berliner Bezirken unter 40.

Während die Mie­te­r:in­nen nun rechnen, zählen und verzweifeln, gibt es großen Jubel auf der anderen Seite. Die Aktienkurse der börsennotierten Wohnungsunternehmen wie der Deutsche Wohnen stiegen am Donnerstag deutlich an. Und auch bei einigen privaten Im­mo­bi­li­en­be­sit­ze­r:in­nen knallten am Donnerstag wohl die Korken von dem Champagner, den ich mir jetzt nicht mehr gönne.

Und meine Enttäuschung verwandelt sich in politische Desillusionierung. Der Entscheid des Verfassungsgericht beweist, wessen Interessen in diesem Land durch die geltende Rechtsordnung geschützt werden. Was bleibt, ist also die Wut. Die Wut auf das Verfassungsgericht, das den Deckel aus formalen Gründen gekippt und eine inhaltliche Prüfung einfach ausgelassen hat.

Wut auf die 284 Bundestagsabgeordneten von CDU/CSU und FDP, die den Antrag auf eine ab­strak­te Normenkontrolle gegen den Mietendeckel eingereicht hatten. Wut über Haus- und Wohnungsbesitzer:innen, die mit ihrem Jubel über den Entscheid auf Mie­te­r:in­nen spucken und denen oft nicht bewusst zu sein scheint, wie desaströs die Lage für viele ist.

Kein Schutz der Mie­te­r:in­nen

Und Wut auf die Zustände in unserem Land, die es erlauben, dass Menschen wie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Kauf ihrer Villa wohl von der Sparkasse mit Krediten vollfinanzieren lassen, während Millionen Menschen mit mon­strö­sen monatlichen Mieten kämpfen; Wut auf Menschen wie CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak, der die Schuld für das Leid der Mie­te­r:in­nen dem rot-rot-grünen Senat in die Schuhe schieben möchte – obwohl die CDU selbst kaum etwas für den Schutz der Mie­te­r:in­nen tut.

Seit Jahren sind alle gut darin aufzuzeigen, inwiefern der Mietendeckel angeblich fehlerhaft, unsinnig oder naiv ist – aber ein ernsthaftes politisches Programm gegen die Wohnungskrise sucht man weit und breit vergebens.

Natürlich war die Idee des Berliner Senats riskant, die Mieten von 1,5 Millionen Wohnungen für fünf Jahre einzufrieren und überhöhte Mieten abzusenken. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen hatte den Mie­te­r:in­nen von Beginn an empfohlen, die Beiträge zu sparen für den Fall einer Rückzahlung. Die Berliner Regierung wollte zeigen, dass linke und sozialdemokratische Politik in diesem Land möglich ist. Sie wollte einen Markt regulieren, unter dem viele leiden und von dem einige wenige enorm profitieren. Sie wollte umverteilen – von den Immobilienkonzernen zu den Mieter:innen, wenn auch nur ein bisschen. Doch die bestehende Rechtsordnung hat all das verhindert.

Es bleibt also erst einmal Resignation. Klar, es wäre schön, wenn diese Wut einen Push gäbe zum Weiterkämpfen und Radikalisieren. Für den Volksentscheid Deutsche Wohnen & Co enteignen, über den vermutlich am 26. September abgestimmt wird. Klartext vor der anstehenden Bundestagswahl: Welchen Parteien liegt die Mieten- und damit auch die Klassenfrage wirklich am Herzen? Und dass mehr Menschen verstehen, dass „der Markt“ eben nichts regelt.

Viel eher befürchte ich, dass aus der Enttäuschung über das Kippen des Mietendeckels eine Politikverdrossenheit entsteht. Dass Politik eben doch nichts bewegen kann. Das Einzige, was mir heute bleibt, ist der Wunsch, dass ich mich irre.

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64 Kommentare

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  • Das Urteil erscheint erst einmal folgerichtig. Ich glaube auch nicht, dass der Mietendeckel in der dargestellten Form durch ein Bundesgesetz Bestand hätte. Das Recht auf Eigentum im GG steht dem entgegen. Zeitweiser Wohungsleerstand, Auflösung von Wohnungseigentum des Staates, teilweise überzogenen Mieterrechten, Versäumnisse bei der Bereitstellung von notwendigem Baugrund und überhöhte Anforderung an Wohnraumgestaltung sind doch die eigentlichen Probleme. Jahrelang wurden Vermieter auf Grund der schlechten Renditen belächelt und viele Unternehmen haben sich aus dem Markt zurückgezogen und einen Spekulationsmarkt geschaffen. Es ist zu erwarten das erhöhter Druck auf Eigentümer die Spekulation anfacht, anstatt sie zu beenden. Die Bevölkerungsrückkehr in die Städte hat ein Problem geschaffen, was nur in den Städten durch geeignete Politik gelöst werden kann.

  • ein landesparlament hat gegen ...

    ein bundesgesetz gehandelt.

    wieso greift die redakteurin das bverfg an ?

    hier hat eindeutig die rechtsabteilung des senatsressorts versagt.

  • Leider verdeutlicht der Titel des Artikels die enttäuschte Anspruchshaltung der Autorin. Die Einwohnerzahl Berlins ist in den letzten 10 Jahren um 10 % gestiegen, darunter die zugezogene taz'lerin. Wie wäre es mit einem Vergleich des Mietniveaus mit anderen europäischen Hauptstädten und Metropolen ? Die Zeiten von Kultur- und Clubangeboten und 24 h ÖMV zu Kleinstadtpreisen sind halt Geschichte, c'est la vie. Berlin ist seit Ende des 2. Weltkriegs ein Subventionsgrab, die BRD finanzierte einen künstlichen Verwaltungswasserkopf in Westberlin und die DDR-Bürger ihre Hauptstadt der Demokratischen Republik. Bis heute lebt die Stadt vom Länderfinanzausgleich, also u.a. vom Immobilienerben aus Baden-Württemberg und leistet sich eine unfähige populistische Regierung nach der nächsten (siehe "Mietendeckel") und alle miteinander glauben einen natürlichen Anspruch auf Querfinanzierung und Beibehaltung ihres Lebenswandels und -mittelpunkts zu besitzen.



    16 % der Berliner erhalten Transferleistungen, nur Bremen hat mehr. Das sprengt die Dimensionen sozial geförderter Wohnraums. Der Rest muss die Zeche doppelt zahlen.

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Jetzt werden die Mieter, die sich das nicht mehr leisten können und an den Stadtrand ziehen müssen, den Wildschweinen quasi zum Fraß vorgeworfen.

  • Bundesangelegenheit Gesundheit: Chaos, keiner will die Richtlinienkompetenz umsetzen. Corona egal.



    Mietenpolitik: darf nicht länderweise gebremst werden.



    Gleich neues besseres Gesetz machen.

  • 0G
    02854 (Profil gelöscht)

    "Der Entscheid des Verfassungsgericht beweist, wessen Interessen in diesem Land durch die geltende Rechtsordnung geschützt werden."

    Naja, es wurde vom Gericht keine inhaltliche Entscheidung getroffen. Der Senat in Berlin hat einfach laienhafte Arbeit gemacht! Konsequenzen werden dafür von den Berliner Wählern keine gezogen!

  • Wut auf das BVerfG? Weil es getan hat, was seine Aufgabe ist? Nämlich Gesetze darauf zu überprüfen, ob sie mit dem Grundgesetz konform gehen. Was dem Berliner Gesetz das Genick (mit Ansage) gebrochen hat, nennt sich Sperrwirkung bei konkurrierender Gesetzgebung. Lernt jeder Jurastudent frühzeitig. Macht bei konkurrierender Gesetzgebung der eine Gesetzgeber von seiner Kompetenz Gebrauch, hat der andere keine mehr. Bund hat Gesetz gemacht: Mietpreisbremse etc., Folge: Sperrwirkung für Ländergesetzgebungskompetenz in dieser Sache. War von Anfang an klar wie Kloßbrühe. Von eigenen Juristen gewarnt, hat Berlin vorsätzlich "Neuland" betreten, nein: ein verfassungswidriges Gesetz verabschiedet. Im übrigen wäre es auch ohne den Normenkontrollantrag der BT-Abgeordneten zu einer Prüfung durch das BVerfG gekommen, da auch Landgericht Berlin und Amtsgericht Mitte einen entsprechenden Antrag gestellt haben. Und jetzt hetzt die TAZ gegen das Verfassungsgericht. Es wäre "mehr schuldig gewesen als das Feststellen einer Formsache". Nein. Solche "Formsachen" machen den Rechtsstaat aus. Das Gegenteil nennt man Willkür. Will das die TAZ? Herr Rath, bitte melden.

  • Sehr geehrte Frau Schwarz, Sie hätten sich ohne weitere eine Flasche Champagner verdienen können. Sie hätten das angesparte Geld einfach in DW Aktien anlegen müssen. Im Falle der jetzt ergangenen Entsheidung hätten Sie durch den Kurssprung genug gewonnen und wenn es anders gekommen wäre, dann wären zwar die Kurse gesunken, für eine teure Flasche Champagner hätte es jedoch locker gereicht.

  • Tja, jammern und nix machen ist immer einfach. Und dann wütend sein. Auf die Verfassung. Auf ein Verfassungsgericht, dass auf die Einhaltung dieser Verfassung besteht. Auf gewählte Volksvertreter, die auf den ganz offensichtlichen Verfassungsbruch hinwiesen (nebenbei - einige Gerichte auch - die Nummer wäre so oder so gekommen). Das wäre so in der DDR natürlich nicht passiert...

    Die Autorin sollte mal lieber wütend auf sich selbst sein: Weil sie selbst keinen Wohnraum geschaffen hat. Weil sie unbedingt im teuren Berlin wohnen muss, anstatt in der günstigen Peripherie. Und weil ihre Eltern es versäumt haben ihr beizubringen, mal selbst Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.

    • @Samvim:

      Was sie hier über die Autorin schreiben halte ich für borniert, wenig durchdacht und respektlos. Sie sollte mal lieber wütend auf sich selbst sein, weil sie selbst "keinen Wohnraum geschaffen hat"? Und dass es ihr nicht helfen würde, in der Peripherie zu leben, weil die Mieten da mittlerweile teils höher sind als in Berlin, ist ihnen entgangen? Und als taz-Redakteurin so richtig jwd in der brandenburgischen Einöde zu sitzen, leider ohne Job, dafür aber zu günstiger Miete, wäre auch irgendwie nicht sinnvoll? Bei ihren abschließenden Mutmaßungen über die Versäumnisse ihrer Eltern wird´s dann noch wunderlicher. Ich meine hier nicht, mich zur Verteidigung der Autorin aufschwingen zu müssen, sondern wollte lediglich mal meinen Unmut über eine wütende Motztirade bar jeglichen rationalen Arguments kundtun.

  • 2G
    23673 (Profil gelöscht)

    Naja, ich möchte nicht unbedingt in jedem Bundesland, jeder Stadt oder gar jeder Kommune ein anderes Mietrecht haben. Sie?

    • @23673 (Profil gelöscht):

      Zu den lokalen Gegebenheiten, Bedürfnissen usw. passendes Recht? Wo kämen wir denn da hin?!

      • 0G
        02854 (Profil gelöscht)
        @Mathias Kneissl:

        Wir kämen zur Auflösung eines Staates! Zurück ins 18 Jahrhundert mit Grafschaften!

        • @02854 (Profil gelöscht):

          Oh, das klingt aber gar nicht gut! Und ich dachte dachte schon, kommunale Selbstverwaltung würde durch mehr Bürgernähe und -beteiligung zu mehr Demokratie führen. So kann man sich irren!

  • Was mich nervt an dieser ganzen Mietendeckel Diskussion ist, dass nicht das eigentliche Problem diskutiert wird. Warum sind Wohnungen so teuer und mieten so hoch? Warum können manche Wohnunge kaufen aber selbst jemand mit einem sehr guten Gehalt heute kaum noch finanzieren? Einfach weil der Großteil der Immobilien vererbt wird. Wenn man das Erben sehr hoch besteuert oder ganz verbietet, dann lösen sich m.E. auch die meisten Probleme rund um Wohnungen und mieten. Da dem Staat die Wohnungen "vererbt" werden und er sie dann günstig verkaufen oder vermieten kann. Aber da traut sich die Politik nicht ran sondern schadet Mietern und Vermietern mit schlechter Politik gleichermaßen.

    • 0G
      02854 (Profil gelöscht)
      @Gast2021:

      Die dann sich die Wohnung sich leisten können, wollen dann auch wieder an ihre Kinder vererben.

  • Dass der Unmut jetzt groß ist, ist erstmal nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar ist, es dem BVerfG zum Vorwurf zumachen, fehlerhafte, gestzeswidrige politische Beschlüsse zu korrigieren.

    Seit Anfang an haben Juristen hinsichtlich des Berliner Mietendeckles darauf hingewiesen, dass da politische Kompetenzen überschritten wurden, dass der Beschluss nicht haltbar sei.

    Da muss man schon seine Wut dort abladen, wo die Fhler gemacht wurden und nicht dort, wo sie korrigiert werden. Ich bin froh, dass Gerichte dies tun. Denn oft sind Gesetze oder Beschlüsse, die nicht im Sinne der Bürger sind.

  • Nachfolgendes ist als eine nüchterne Feststellung zu verstehen die aus meiner Lebenserfahrung resultiert, keinesfalls hämisch oder so:



    Schönes Leben bye bye lese ich, mal wieder Urlaub machen, Champus trinken oder für neue Waschmaschine Geld zurück gelegt hat.



    Klar, dass man mit derlei törichten Vorstellungen des wahren Lebens schwerlich aus dem Quark rauskommt; aber Gott sei Dank schwer kündbare Festanstellung lese ich.



    Ich wünsche mir einfach mehr Finanzbildung sowie toughere Mitbürger die durch gute Leistung im Job mehr Gehalt bei ihren Arbeitgebern rauszuholen. Die persönliche Lethargie bei gleichzeitiger Akzeptanz aller möglichen und echten Ungerechtigkeiten finde ich frustierend. (Dass man da was politisch machen muss ist klar!)



    Aber bei jung und gut gebildet: Mal 10 Jahre bitterlich sparen und krumm machen (z.B. Schrottimmmobilie kaufen und selbst herrichten), oder aufs Land ziehen (dort alten Hof kaufen), allein, mit Parteri*Inn oder Genossenschaft, dem Vermieter die rote Karte zeigen und Eigentum erwerben...ist nicht mehr so der Burner heute. Dann muss man halt weiter jammern.

    • @Tom Farmer:

      Jung und gut gebildet muss heute auch maximale Beweglichkeit, was den Wohnort angeht, mitbringen. Das ist nicht mehr wie früher, Ausbildung bei einer Firma und bis zur Rente bleiben. Genossenschaften haben ewig lange Wartezeiten. Eigentum erwerben kostet. Aber die Jungen sind ja ihrer Ansicht nach alle zu faul oder zu doof. Sind nicht tough genug genug Geld beim Arbeitgeber herauszuschlagen um sich Eigentum zu kaufen. Alle selbst Schuld. Das ist dummes neoliberales Gewäsch!!!

      • @Andreas J:

        Ist es vorstellbar für Sie, dass es Leute gibt die in einer eher ländlicheren Umfeld wohnen, hier Eigentum erworben haben trotz "ohne Erbe" und sogar sowas wie Glück gefunden haben? Oder geht Glück nur in Berlin?



        Hat mit faul und doof nix zu tun, eher mit Realitätssinn, Vernunft und Pragmatismus.



        Und wer in Berlin wohnen will muss dann eben etwas tougher sein. (und ich rede hier nur von den mobilen fitten Leuten mit viel Wunsch aber wenig Plan). Die (älteren, sozial schwächeren) Leute die da verwurzelt sind, da muss man anders mit umgehen, da bin ich ja bei Ihnen oder auch der Autorin.

  • 2G
    23673 (Profil gelöscht)

    Sorry, aber der Kommentar ist reine Verblendung. Der Berliner Senat ist nicht die Bundesregierung. Die Gesetzgebung war grob fahrlässig, da sie ganz klar außerhalb der Kompetenzen des Senats lag.

    Abgesehen davon ist es durchaus fragwürdig, ob der Mietendeckel ein adäquates Mittel ist. Wenn sich vermieten nicht mehr lohnt, gibt es irgendwann nur noch Eigentumswohnungen. Ergo man müsste kaufen, bzw. finanzieren, um überhaupt eine Wohnung zu bekommen. So verlagert sich das Problem letztlich nur.

    Der Wohnungsmarkt hat eine komplizierte Dynamik. Die Regierung(en) sollte nicht derart leichtfertig eingreifen. Und gleichzeitig sollte die Bevölkerung sich einmal bewusst machen, wie es in anderen Ländern mit Mieterschutz aussieht.

    • @23673 (Profil gelöscht):

      "Wenn sich vermieten nicht mehr lohnt, gibt es irgendwann nur noch Eigentumswohnungen."

      Der Satz müsste eher lauten: Wenn sich vermieten nicht mehr lohnt, fallen die Verkaufspreise auf Wohnungen. Ob jetzt, der Mieter selber die Wohnung kauft, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ich sehe hier mehr wieder Non profit Vereinigungen von Mietern, die gemeinsamen Besitz am Wohnhaus haben.

      Das wäre mich eine positive Entwicklung und keine Verlagerung eines Problems.

      "Der Berliner Senat ist nicht die Bundesregierung. Die Gesetzgebung war grob fahrlässig, da sie ganz klar außerhalb der Kompetenzen des Senats lag."

      Nein. Der Senat hat in bestimmten Fällen eine Gesetzgebungskraft. Das BVerfG hat auch lediglich argumentiert, dass durch die Mietpreisbremse bereits ein Bundesgesetz gilt und daher ein weiteres Gesetz zur Mietpreisregulierung auf Landesebene keinen Bestand hat. Mehr aber nun wirklich nicht.

      • 2G
        23673 (Profil gelöscht)
        @Montagsdepression:

        "Ich sehe hier mehr wieder Non profit Vereinigungen von Mietern, die gemeinsamen Besitz am Wohnhaus haben."

        Und woher sollen die das Geld nehmen? Ich sehe er Banken und andere Kreditgeber, die mittel- bis langfristig davon profitieren würden.

        "Nein. Der Senat hat in bestimmten Fällen eine Gesetzgebungskraft."

        Widerspruch aus Prinzip? Sie führen anschließend doch selbst aus, dass dieser Fall kein bestimmter war.

      • 0G
        02854 (Profil gelöscht)
        @Montagsdepression:

        "in bestimmten Fällen"

        Und in dem Fall halt nicht!

  • Dass für die Mieten in den Kommunen/Ländern nun ausgerechnet der Bund zuständig sein soll, klingt auf eigenartige Weise irgendwie nach DDR...

  • Jetzt hör'n se mal auf zu jammern!

    Machen se lieber im September das Kreuz an die richtige Stelle !

  • Der Berliner Rot-Rot-Grüne Senat hat seinen Bürgern einen Bärendienst erwiesen (das arme Wappentier), denn der Ausgang war allzu offensichtlich. Dass Sie gespart haben, zeigt ja ziemlich eindeutig, dass noch nicht einmal Sie dem schönen Schein so recht getraut haben.

    Es gibt allerdings wahrlich keinen Grund zu Häme, denn das Urteil so absehbar es auch war, ist für die Betroffenen Mieter ein Riesenproblem! Hoffentlich ist der Senat auch kreativ darin den Mist zu lösen, den er angerichtet hat.

    Dass eine formal falsche Rechtsnorm gekippt wird, ist im übrigen Usus und würden Sei in jedem anderen Fall wohl auch erwarten. Es ist nicht Aufgabe des Gerichts gesellschaftliche Intentionen von Parteien zu prüfen.

    Und die Wut auf CDU oder FDP würde ich mir auch sparen, seien Sie lieber dankbar, andernfalls wäre nämlich der Betrag auf Ihrem Konto wegen der Verfahrenslängen im privaten Bereich noch weit mehr angeschwollen. Die haben Ihnen im Kern einen Gefallen getan, weil verhältnismäßig schnell für Klarheit gesorgt wurde!

    Außerdem wurde doch klar gesagt, wo der Mietendeckel hingehört, nämlich in den Bundestag. Es gibt also sehr wohl noch Optionen.

  • G
    Gast

    "Der Entscheid des Verfassungsgericht beweist, wessen Interessen in diesem Land durch die geltende Rechtsordnung geschützt werden. Was bleibt, ist also die Wut. Die Wut auf das Verfassungsgericht, das den Deckel aus formalen Gründen gekippt und eine inhaltliche Prüfung einfach ausgelassen hat."

    Wer in so großen Kategorien schreibt, sollte zumindest in Grundzügen verstanden haben was da gestern entschieden wurde und was nicht.

  • Das typische Argument von vielen Nichtberlinern und wohl auch Mietern aus Hochmietenregionen (Frankfurt, Köln, Stuttgart) ist ja häufig das die Berkiner ja ihre früher billigen Wohnungen hätten kaufen können. Als ob das mit niedrigen Einkommen möglich wäre.



    Ich kann die Wut der Kommentatorin voll verstehen. Nur befürchte ich wie Sie das es nur zu mehr Verdrossenheit führt und nicht zu einen "Abwatschen" der Parteien der Antragsteller des Verfahrens. und zwar abseits der Ilegalität des Gesetz.



    Schade Berlin. Die Ärmeren werden weiter Ärmer und die Wohlsituierten werden wohlsituierter.



    Rechtliche Einordnung durch Fachanwälte wäre schön.

    • @Waldo:

      Arme werden ärmer - ändert sich denn irgendwas für HARTZIV-EmpfängerInnen?

      Wohlsituierte werden reicher - sind darunter nicht auch MieterInnen, oder heißt wohlsituiert bei Ihnen automatisch MietwohnungbesitzerIn?

      • @Chutriella:

        Heißt arm denn automatisch Hartz-IV-Empfänger*in? (Und auch die müssen ab und zu umziehen, weil Kinder ausziehen, geboren werden, oder man sich trennt. Das bedeutet dann Wegzug aus Berlin, weil es keinen bezahlbaren Wohnraum gibt.)

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    "...aber ein ernsthaftes politisches Programm gegen die Wohnungskrise sucht man weit und breit vergebens."

    Gibt`s doch, bauen, bauen, bauen, hahahahah das ist deren Programm. Sprücheklopfer ohne Ende.



    Die FDP spricht ja immer von neuem Wohnraum, nicht von bezahlbarem Wohnraum.



    Solche Scharlatane müssen die rote Karte bekommen.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Marktpreise sind keine Erfindung der FDP. Das sind die Grundlagen der Volkswirtschaft. Wenn der Preis durch die Decke geht, heisst das es gibt mehr Nachfrage als Angebot. Erhöht man das Angebot, sinkt der Preis zwangsläufig. Die Marktteilnehmer sind keine FDPler sondern alle Menschen.

  • Immerhin hatten die Berliner 5 Jahre



    etwas weniger Vermietungsterror.



    In der Zwischenzeit könnten sie eventuell auch schon wichtige Etappen ihrer Entwicklung absolviert haben.

    Das Bundesverfasssungsgericht hätte



    aber auch Bezug nehmen müssen auf die Katastrophensituation in der Pandemie. Die Betroffenen werden zeitgleich überrollt von der Lebensgefahr auf Arbeit und in den Schulen infolge hoher Zusatzzahlungen in einer Katastrophenphase mit geringen Einnahmen in vielen Branchen.



    Gerade jetzt damit der Gier der Gläubigen



    Tür und Tor zu öffnen, ist sehr schlechtes Timing und gefährdet den sozialen Frieden.



    Die Betroffenen sind in Lebensgefahr, wenn sie dagegen öffentlich demonstrieren, weil die Ansammlungen Covid-19 boosten und das Krankenhaussystem dem Kollaps noch näher bringen. Das Verfassungsgericht muss ihren Entscheid wieder zurücknehmen.



    Immerhin ist die Pandemie auch lt. EU die größte Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg und entsprechend ambitioniert sind Wiederaufbauprogramme. Nun, die Menschen brauchen zum Erhalt ihrer Arbeitsfähigkeit eine Wohnung!



    Man kann hier nicht buisness as usual machen!

  • Während der Mietdeckel diskutiert wird,



    sollte man einen kompletten Mieterlass bis zum Pandemieende gesetzl. durchsetzen. Die entgangenen Mietzinseinnahmen zur Schuldentilgung der Baukredite der Mietobjekte sollen in Sonderanleihen umwandelt werden, die von der EZB gekauft werden. Die Mietgewinne der Vermieter und deren Baukreditraten müssen mit der großen volkswirtschaftlichen Entwicklung synchronisiert werden.

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @Weltkauz:

      Diesen Ansatz haben wir schon beim ersten Lockddown diskutiert. Aber es gab/gibt die großzügige Möglichkeit sich die Mieten zu stunden zu lassen. In der Zeit dürfen dann die, die eh grad nichts zu tun haben (keine Einkommen), das Geld für die Nachzahlungen ansparen.

  • 1G
    14390 (Profil gelöscht)

    Die Autorin sollte nicht vergessen, auch wütend zu sein auf das Amtsgericht Berlin-Mitte und das Landgericht Berlin - diese beiden Gerichte hatten nach einem Bericht der taz den Berliner Mietendeckel ebenfalls dem Bundesverfassungsgericht zur Überprüfung vorgelegt.

  • So ist das nun einmal:



    Wer den Kapitalismus will, wird im Haifischbecken landen! Ferner haben nicht wenige Richter in Immobilien investiert. Die werden kaum Wasser aus dem Becken lassen...

    • 2G
      23673 (Profil gelöscht)
      @amigo:

      Was ist die Alternative und wo hat sie schon einmal funktioniert?

      • @23673 (Profil gelöscht):

        Falsche Frage, denn der Kapitalismus funktioniert ja auch nicht.



        Er generiert Wohlstand auf Kosten natürlicher Ressourcen.



        Er verlangt ewiges Wachstum in einer endlichen Welt. Mittlerweile benötigen wir drei Erden (aus Sicht hochindustialisierter Staaten).



        Das geht nicht mehr lange gut.



        Sicher ist, wir brauchen eine Alternative und zwar möglichst schnell. Wenn es keinen gewaltsamen Umbruch geben soll, so ist eine angemessene Umverteilung von Nöten. Spekulieren mit Nahrungsmitteln, Boden, Wasser, Fläche und Wohnungen zur Begünstigung Reicher und der Benachteiligung sozial Schwächerer kann und muss verhindert werden.

        • 2G
          23673 (Profil gelöscht)
          @Manzdi:

          Wenn der Kapitalismus nicht funktioniert, ist meine Frage doch gerade genau die Richtige! Also, haben Sie eine Alternative, die nicht schon auf hiesigem Boden gescheitert ist?

  • Der Berliner Senat hat aus rein ideologischen Gründen (sehenden Auges: Versuch macht klug) ein verfassungswidriges Gesetz verabschiedet. Der von der Senatskanzlei beauftragte Gutachter hat vor wesentlichen Teilen des Gesetzes gewarnt.



    Die Krokodilstränen sind nicht gerechtfertigt.

  • Der Artikel greift zu kurz. Alleine die Tatsache, dass die Autorin meint den Markt in Anführungszeichen setzen zu müssen, zeigt, dass sie dogmatisch belastet und voreingenommen ist. Der Markt sind wir alle. Kein Vermieter kann einen Wohnungspreis festsetzen. Überhaupt werkeln da nirgendwo die Dämonen, welche aktuell überall bemüht werden. Man kann jedem Vermieter unterstellen, dass er/sie seine Wohnung gut vermieten möchte. Ob ihm oder ihr das gelingt ist davon abhängig ob er einen Mieter oder eine Mieterin findet, die das zahlt was er sich vorstellt. Ist das der Fall haben sich zwei Parteien geeinigt und beide haben einen Vorteil, denn die Einigung ist freiwillig und somit zwangsläufig fair. Eine rückwirkende Absenkung der Mieten -unabhängig vom Kaufpreis der Immobilie- ist das gegenteil von freiwillig und sehr oft unfair. Nämlich immer dann, wenn ein Objekt kürzlich zu den geltenden, und teilweise absurden, Marktpreisen gekauft worden ist. Und hier liegt der Haase im Pfeffer. Warum wird denn nirgendwo über die wirklichen Ursachen des radikalen Preisanstieges bei den Immobilien berichtet? Warum stattdessen eine falsche Dämonisierung von Vermietern vorgeschoben? Wer an wirklichen Lösungen interessiert ist, sollte sich mit den echten Ursachen beschäftigen. Alles andere ist nur scheinheilig.

  • 1G
    14390 (Profil gelöscht)

    "Die Wut auf das Verfassungsgericht..."



    "Wut auf die 284 Bundestagsabgeordneten von CDU/CSU und FDP..."







    Wut auf das Bundesverfassungsgericht, das eingeschritten ist und ein Gesetz aus "formalen Gründen" für verfassungswidrig erklärt hat, weil die rot-rot-grüne Landesregierung ihre verfassungsmäßigen Kompetenzen überschritten. Und Wut auf Bundestagsabgeordnete, die ihre Pflicht getan haben, indem sie ein ihrer - wie wir inzwischen wissen zutreffender - Meinung nach verfassungswidriges Gesetz dem dafür zuständigen höchsten deutschen Gericht zur Überprüfung vorgelegt haben.



    Wo bleibt die Wut auf die rot-rot-grüne Berliner Landesregierung, die es geschafft hat, ein so weitreichendes Gesetz wie den Berliner Mietendeckel bereits an einer "Formalität" wie der Frage "Dürfen wir hierzu überhaupt ein Gesetz erlassen?" scheitern zu lassen?

    • @14390 (Profil gelöscht):

      Vielleicht auch Wut auf eine Bundesregierung, die bei diesem Thema die Regelungskompetenz hat ... nur einfach keinen Willen zeigt, etwas zu ändern?

    • @14390 (Profil gelöscht):

      Sehe ich auch so. Die Autorin springt in ihrem Kommentar inhaltlich viel zu kurz und prügelt verbal auf den erst Besten ein. Solche Kommentare haben wir bereits genug zu diesem Thema in dieser Zeitung.



      Vor 20 Jahren standen über 100.000 Wohnungen in Berlin frei und tausende städtischer Wohnungen wurden verkauft. Und wen beschuldigt die Autorin jetzt? Die Argumentation von RRG geht auf: Klassenkampf statt Wohnungsbau.

  • Die Feststellung der Verfassungswidrigkeit ist halt keine reine "Formsache". Der Seneat hätte die jetzt eingtretene Situation auch ohne weiteres verhindern können, indem er den Beginn des Mietendeckels auf das Jahr 2023 gelegt hätte. Bis dahin wäre es in jedem Fall zu einer Entscheidung (eines so oder so offensichtlich verfassungswidrigen Gesetzes) gekommen. Niemand wäre geschädigt gewesen.

    Und falls Sie, sehr geehrte Frau Schwarz, sich ernsthaft fragen, wessen Interessen das BVerfG vertritt, dann ist die Antwort darauf recht einfach: Ihre, meine und die aller anderen Bürger dieses Landes. Das Gericht entscheidet nach dem Gesetz und nicht nach irgendeiner Motivlage. Wie es anders laufen könnte sehen wir momentan in Polen.

  • es bleibt zu hoffen, das die mehrheit sich merkt, welche parteien den mieterdeckel hintertrieben haben. allen betroffenen haben cdu und fdp einen realen finaziellen schaden eingebrockt, das dürften mehr wähler sein, als die stimmen der vermieter, die jetzt mehr verdienen können. wobei es hauptsächlich große mietkonzerne sind, die gar nicht wählen dürfen...

    • @nutzer:

      Also bitte, das ist doch reinster Populismus auf AFD-Niveau.

      Die einzigen Schuldigen sind klar die Berliner Regierungspolitiker, die ein nachweislich verfassungswidriges Gesetz verfasst haben, bei dem jedem mit Sachverstand klar war dass es keiner Überprüfung statthalten wird, und damit vielen leichtgläubigen Mietern nun eine Menge Ärger eingebrockt haben.

      Dass sich die Opposition so eine Gelegenheit nicht entgehen lässt, ist klar. Würde andersrum auch so passieren.

      • @hderk:

        "Nachweislich verfassungswidrig" ist das Gesetz exakt seit dem Zeitpunkt, als das Urteil verkündet wurde. Bis dahin war es einfach ein Gesetz, gegen das die politische Rechte geklagt hat.



        Und diese Motive für diese Klage sind schlicht und ergreifend, dass es gegen die Interessen von Immobilienkonzernen und sonstigen -Eigentümern gerichtet war.

      • @hderk:

        Das ändert aber nichts an den von NUTZER geschilderten Tatsachen.

        Die F*DU machen schon Ewigkeiten eine Politik für sich ihre Klientel und führen uns dabei immer wieder an der Nase rum.

      • @hderk:

        Der logische Schritt wäre nun, dass die regierenden Parteien eine Gesetzesändertung beschließen, die eine legale Regulierung von Mietpreisen erlaubt.

      • @hderk:

        Sie haben offensichtlich nicht verstanden, worum es hier geht.



        Ich kann Frau Schwarz nur zustimmen, denn es ist für viele Menschen eine sehr prekäre Situation aufgrund des ungezügelten freien Wohnungsmarktes entstanden.

        Wer es nicht selbst erlebt hat, keine geeignete bezahlbare Wohnung zu finden, mag sich so erhaben äußern wie Sie. Dass Sie der Redakteurin Populismus auf AFD-Niveau vorwerfen, kann ich mir nur so erklären, dass Sie mit den Mietern und Immobilienkonzernen feiern.

      • @hderk:

        "ein nachweislich verfassungswidriges Gesetz "



        Ich kann das nicht beurteilen. Es muss etwas davon stimmen, sonst hätte die Berliner Landesregierung wohl kaum die Mieterinnen und Mieter zum erst mal zurücklegen der "Mieten" geraten. Da kann man das verantwortungsbewusst nennen, die Entscheidung für den Mietendeckel dagegen dann ein Vabankspiel...



        Aber: Wo war bei allem und man muss sagen bei Allen, Bund und Land, der politische Gestaltungswille? Ich meine einfach, ohne gleich Ihre Position anzugreifen, muss es denn immer bis zum Bundesverfassungsgericht gehen? Insbesondere, wenn eine solche Misere erkennbar ist, wie die des Wohnraums? Warum schaut Politik so lange zu, wo es bei so vielen Menschen um wirklich die Existenz betreffende Fragen geht? Weiß schon, meine Fragen sind sehr allgemein, fast rethorisch. Aber ehrlich: Hart das alles soweit kommen müssen?



        Ist bedachte, vorausschauende Politik eigentlich noch möglich?

      • @hderk:

        ziemlich falsche Analyse. Das Verfassungsgericht hat doch nur die Zuständigkeit geklärt, aber eben nicht inhaltlich. Das lag ja auch an der strategischen Klageerhebung der CDU/FDP-Politiker; die meisten sind ja auch Juristen. Durch die Entscheidung ist es leider nicht mehr möglich die inhaltliche Rechtsfrage zu klären. Das eben war strategische Absicht der Kläger (CDU/FDP).



        Da bleibt erstmal die Aktion von CDU/FDP bei der Bundeswahl zu beantworten. Dabei sollte die CSU (der Markus Söder) nicht vergessen werden, die massenweise Wohnungen in Landesbesitz verramschte um die Staatskasse auszugleichen und scherte sich dabei nichts um die Mieter.



        Mittelfristig muß es eine Verfassungsklage geben die gegen das bundesweite Mietenrecht Klage erhebt, den hier liegt das Problem. Wissentliche unzulängliche Politik der Regierungskoalitionen der letzten Jahrzehnte. Demnächst fließen sicher wieder Spendenzahlungen bei CDU/CSU und FDP auf`s Konto der sogenannten "Volksvertreter".

        • @Sonnenhaus:

          Alles was sie schreiben spielt doch keine Rolle sondern ist lediglich Trotzverhalten. Das Gericht hat das Gesetz einstimmig als verfassungswidrig eingestuft und für nichtig erklärt. Davor schon haben andere Gerichte die selber Auffassung erkennen lassen. Wer da klagt spielt doch für das Gericht keine Rolle.

          Dass es gleich an der fehlenden Zuständigkeit scheiterte und nicht mal inhaltlich bewertet werden musste, ist doch der Beweis dass die Regierungsparteien Berlins komplett versagt haben, wenn sie nicht mal selber wissen wofür sie eigentlich zuständig sind und wofür nicht. Aber selbst inhaltlich wussten sie dass es höchstwahrscheinlich gekippt wird, warum sonst empfahlen sie allen Mietern öffentlich, für den Fall Geld zurückzulegen. So eine Aussage habe ich vorher noch nie gelesen!

          So bleibt am Ende nur ein riesiger teurer Haufen Ärger für alle Betroffenen, und das für ein stümperhaftes populistisches Gesetz, das im übrigen auch Kleintelpolitik der Parteien war: Nicht überraschend haben ja Untersuchungen gezeigt dass vor allem die alteingesessenen Besserverdiener von der Senkung profitierten, und nicht etwa die überall propagierten Armen die schon lange nicht mehr in den hippen Gegenden wohnen (siehe Spiegel Online Artikel zu dem Thema). Das sind dann vmtl. auch die Leute, die gegen jeglichen Wohnungsbau z.B. am Tempelhofer Feld protestieren.

      • @hderk:

        Volle Zustimmung!



        Die Autorin hat offensichtlich keine Ahnung, wie die Entscheidung begründet wurde (www.bundesverfassu...5_2bvf000120.html). Hauptsache sie ist "wütend" an alle, nur eben nicht die, die das verfassungswidrige Gesetz geschrieben haben.

        • @Don Cojone:

          Die Frage ist:

          Warum nutzt die Opposition - deren Partei ja im Bund in Regierungsverantwortung sitzt und demnach die rechtliche Kompetenz für dieses Thema hätte - nicht den Ball an und nimmt sich der inhaltlichen Punkte an ?

          Ganz einfach, sie bremst lieber: www.sueddeutsche.d...augesetz-1.5103680

          Die Probleme der 80 % Mieterhaushalte in Berlin werden durch sie nicht repräsentiert.

          • @Pepun:

            Vielleicht möchte ja aber auch der ein oder andere Mieter in einem Rechtstaat leben in dem eine Regierung nicht alles machen kann was sie will. Also ich als Mieter will das.

            • @Choronyme:

              Nun, gemäß Urteil ist derzeit die Bundesregierung - ganz rechtstaatlich - für den Ordnungsrahmen beim Thema Miete zuständig.

              Zum Inhalt der Regelungen sagt das Urteil nichts.

              Also: Die Regierung darf schon. Nur sie will nicht.

              • 0G
                02854 (Profil gelöscht)
                @Pepun:

                Vorschlag des Mietendeckel kam von der SPD. In der Regierung sitzt ... die SPD.

                Sollte man mal bei der SPD nachfragen.

  • Das Problem heißt: Grundgesetz.



    Der Eigentumsfetisch dieses 1949er Baujahrs macht die Bevölkerungsmehrheit eben arm.



    Ausweg: Artikel 146 - eine neue, moderne Verfassung muss her.

    • @Linksman:

      Klingt extrem logisch. Denn wir wissen, dass Länder mit deutlich höherer Wohneigentumsquote als D eben keinen "Eigentumsfetisch" kennen, als da wären Italien, Spanien, Griechenland, Großbritannien, die Niederlande oder auch die USA.



      - D ist das Land mit der höchsten Steuer- und Abgabenlast aller OECD-Länder, auch wenn diese eigentlich dank Skaleneffekt niedriger sein müssten, als in "kleineren" Ländern. Da bleibt dann vielen nichts mehr für eine Finanzierung der eigenen vier Wände übrig.



      - Bauen in D ist dank Überregulierung extrem teuer



      - Verdichtung ist schwierig, denn irgendein Prozesshanselnachbar wird es um Jahre verzögern



      - gleiches gilt für die Umnutzung von freien Flächen (Tempelhofer Feld) oder Ausweisung von Neubaugebieten ("Zersiedelung")

    • 0G
      02854 (Profil gelöscht)
      @Linksman:

      Hu! Das hat aber schon was von Reichsbürgertum.