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Martin Eugenio Restrepo
Das Problem sind nicht Einzelpersonen wie Kahrs oder Scholz, das Problem ist die Partitokratie Deutschland.
zum BeitragIch behaupte seit einigen Jahren, dass Deutschland das korrupteste Land Nordeuropas ist. Man muss nur schauen, wie viel der Bürger zahlt und was er an Leistungen zurückerhält, die Diskrepanz landet in den tiefen Taschen. Inzwischen zahlen Deutsche mehr Steuern und Abgaben als Dänen oder Schweden, nur erhalten sie dafür keinen sozialen Staat. Die dysfunktionale Verwaltung auf Dritte-Welt-Niveau dient nur der Verschleierung. "Dafür fehlt uns die Datenbasis".
Martin Eugenio Restrepo
[Re]: Lassen Sie uns doch bitte an Ihrem Lösungsvorschlag teilhaben.
zum BeitragWollen Sie auch den Lieferverkehr mit Transportern und den Zugang von Handwerkern mit Firmenfahrzeugen verbieten. Dazu natürlich jegliche Baustellenfahrzeuge und damit den Bau von Wohnungen ?
Oder fußt Ihr Plan in einer stadtweiten Beplankung mit massiven Pollern, um den Bürgersteig taktisch von der Straße abzugrenzen. Wie darf ich mir dann Bushaltestellen vorstellen ? Natürlich muss dann auch der Radweg von potentiellen Amokfahrern abgetrennt werden. Wie genau soll das geschehen ? Und was ist mit belebten Fußgängerüberwegen, passieren die dann nur noch einzeln, um gefährliche Gruppenbildung zu vermeiden ?
Fragen über Fragen
Martin Eugenio Restrepo
Ich lebe in einem sogenannten Schwellenland. Circa einen Monat nach Beginn der Pandemie wurden tagesaktuelle Infektionszahlen publiziert. Deutschland schafft es auch nach zwei Jahren nicht. Samstag sinken die Zahlen regelmäßig, Sonntag tendieren sie Richtung Null, an Feiertagen ist es ähnlich.
zum BeitragDiese komplette Wurschtigkeit staatlicher Institutionen wird gesellschaftlich akzeptiert.
Martin Eugenio Restrepo
Aktualisierung:
Nachdem sich die Registraduria (Behörde welche die Wahlen überwacht) zuerst sich Kritik der Opposition verbat und das offizielle Endergebnis 3 Mandate mehr für den 'Pacto' ergab, meldete sich der Übervater der rechten Noch-Regierungpartei Uribe zu Wort und forderte eine komplette Neuzählung. Innerhalb eines Tages änderte die Registraduria nun ihre Position.
Nachfragen bei allen Parteien ergaben jedoch, dass bis auf den Centro Democratico (Uribe) und zwei Splitterparteien, die anderen 13 Parteien keine Nachzählung wollten. Entsprechend wurde das Vorhaben aufgegeben. Zu groß war die Angst, dass die Inhalte der Wahlurnen inzwischen "angepasst" wurden.
Für die Präsidentenwahl liegen nun die Nerven blank.
Auch wenn die Wahlen Vorurteile über Lateinamerika bestätigten, so möchte ich noch anmerken, dass die Verfassung Kolumbiens einer der fortschrittlichsten weltweit ist. Ethnische Minderheiten und Verfolgte besitzen z.B. garantiere Vertretungen im Parlament. Es gibt weiterhin die Möglichkeit "en blanco" zu wählen, wenn das 50% tun, müssen die Wahlen komplett wiederhol werden und alle Kandidaten der zurückliegenden Wahl sind ausgeschlossen. Jetzt muss nur noch die Verfassungsrealität aufholen.
zum BeitragMartin Eugenio Restrepo
Katharina (Autorin), vielen Dank für die objektive Zusammenfassung der politischen Gemengelage. Findet leider sonst in keiner deutschen Zeitung statt.
Viele bezweifeln, dass es sich bei den verschwundenen und nun langsam auftauchenden Stimmen um Fehler der schlecht geschulten Wahlhelfer handelt. Eine gewisse Fehlermarge ist normal, aber wenn diese eklatant hoch ist und fast ausschließlich die Oppositionsparteien betrifft, gibt dies zu denken.
Für den 'Pacto Historico' stimmten nicht 2,3 Mio., inzwischen sind knapp 400 Tsd. weitere Stimmen aufgetaucht (das sind 17% mehr oder fast jede 5.Stimme wurde "vergessen"). Damit werden sie im Senat statt 16 nun wohl 19 Mitglieder stellen und somit dort deutlich stärkste Partei.
Vergangenen Sonntag fanden die Wahlen für beide Kammern des Kongresses statt. Im Senat werden die Kandidaten über bundesweite Listen ermittelt, im Repräsentantenhaus über separate Listen der einzelnen 32 Bundesländer.
Parallel fanden die Vorwahlen für die Präsidentenkandidaten statt. Dabei konnte jeder Wähler für eine (und nur eine) der Gruppierungen seine Kandidatenpräferenz ausdrücken. Der Sieger des jeweiligen Bündnisses tritt nun Ende Mai zur Präsidentenwahl an.
Es bleibt weiterhin unklar, wieso 4,5 Mio. für einen Präsidentschaftskandidaten des 'Pacto Historico' stimmten, also ihre Präferenz für diese Gruppierung ausdrückten, aber in der parallel verlaufenden Kongresswahl nur 2,7 Mio.
zum BeitragMartin Eugenio Restrepo
Inzwischen ist es offiziell:
zum BeitragFür den 'Pacto Historico' stimmten nicht 2,3 Mio., inzwischen sind knapp 400 Tsd. weitere Stimmen aufgetaucht, womit sie im Senat statt 16 nun 19 Mitglieder stellen und somit dort deutlich stärkste Partei sind.
Die Registraduría bestreitet Betrug, ist halt purer Zufall, dass die Auszählungsfehler bei der Oppositionspartei und nicht bei konservativen Parteien geschah.
Es bleibt weiterhin unklar, wieso 4,5 Mio. sich für einen Präsidentschaftskandidaten des 'Pacto Historico' stimmten, aber in der parallel verlaufenden nur Kongresswahl 2,7 Mio.
Martin Eugenio Restrepo
Die kolumbianische Generalstaatsanwaltschaft hat inzwischen offiziell mitgeteilt, dass keine Cyberattacke stattgefunden habe.
zum BeitragDie Registraduría ist leider dafür bekannt Stimmen selektiv zu zählen, Tote in der Wählerliste zu führen etc.
Die stundenlange Nichterreichbarkeit erschwerte oder verunmöglichte für viele die Stimmabgabe.
Inzwischen kursieren diverse Auszählungslisten die sozialen Kanäle in denen "Ficos" Stimmen vervielfacht wurden. Außerdem soll in einem Viertel der Wahllokale nicht eine Stimme für den Pacto abgegeben worden sein, sehr unwahrscheinlich für die Partei mit dem höchsten Stimmergebnis landesweit. Die aktuelle Erklärung ist, dass er ganz unten auf dem Blatt stand und der Scanner das leider, leider übersah.
Kolumbien, das Land des magischen Realismus.
Martin Eugenio Restrepo
[Re]: Danke, ein weiteres Beispiel dafür, dass Zahlen in Kontext gesetzt werden müssen. 80 Mio l Wasserverbrauch brutto auf 30 Mio qm Fläche, netto noch mal deutlich weniger ist halt ein wenig überzeugendes Argument. Aber Hauptsache ne ganz große Zahl im Artikel verbraten.
zum BeitragMartin Eugenio Restrepo
[Re]: Klingt viel, ist es das auch ?
zum Beitrag3.000 Hektar = 30 Mio qm Fläche = 2,67 Liter Wasserverbrauch zur Reinigung pro qm. Ich vermute mal, dass nicht die Gesamtfläche mit Panels bestückt ist, erhöhen wir mal auf 5 Liter pro qm Panel.
Wenn nun stattdessen statt Strom Tomaten produziert würden, ergäbe sich folgende Rechnung:
Ertrag in kg pro qm circa 8, pro ha also 8o Tonnen, bei 3.000 ha ergibt das 240.000 Tonnen Tomaten. Der Wasserbedarf für ein Kilo Tomaten liegt bei circa 20 Litern, das wären bei 3.000 Hektar 4,8 Mrd Liter Wasser. Runden wir ab, 50 % tatsächliche Nutzfläche, also nur 2,4 Mrd. Liter Wasser, aber auch nur die Hälfte an Tomaten.
Das mit Staub versetzte Waschwasser der Panels versickert größtenteils im Boden, selbiges gilt prozentual für einen Großteil des Gießwassers. Aber wenn bei Tomatenanbau auch nur 3% verdunsten, gibt es das Waschwasser "für lau". Vermute jedoch Verdunstungsraten von über 20%.
Martin Eugenio Restrepo
Vielleich bin ich damit alleine, aber ich störe mich an "die Menschen dort haben damit so ihre Probleme". Meines Erachtens bedeutet dies "alle Menschen", großzügig interpretiert "die überwältigende Mehrheit". Im Artikel finde ich Einzelmeinungen, zumeist sind deren monetären Interessen betroffen. Im Text selber wird dann erwähnt "[...] wer will es den Menschen da verdenken, dass sie ihr Gelände an die Solarbetreiber verkaufen oder verpachten“. Wahrscheinlich auch eine Minderheit, wahrscheinlich jedoch mehr als "die Menschen".
zum BeitragMartin Eugenio Restrepo
[Re]: Ich bin verwirrt. Das Panel ist der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt. Nur so erzeugt es ein Maximum an Strom.
zum Beitrag1. Wieso ist das Panel kälter als die darunterliegende, beschattete Pflanze ?
2. Wenn sich auf der Unterseite des Panels tatsächlich Tau bilden sollte, tropft dieser dann nicht auf die Pflanze ab ?
3. Geht der Wasserbedarf der Pflanzen nicht zurück, weil sie nun im Halbschatten liegen ? Es gibt sogar Projekte, in denen bewusst Anbau und Solarpanels kombiniert werden. Um den Ernteertrag zu erhöhen.
Bitte um Erklärung. Danke
Martin Eugenio Restrepo
"Der Unterschied zum Handel mit Kokain besteht darin, dass die Nutzer sich damit lediglich selbst gefährden, nicht aber die Allgemeinheit."
Das halte ich für eine mehr als steile These. Der Drogenanbau verursacht Vertreibung und Ermordung der Landbevölkerung, Vergiftung von Flüssen durch Chemikalien, Armut und Verzweiflung. Nur nicht vor der eigenen Haustür.
zum BeitragMartin Eugenio Restrepo
Könnte mir liebenswürdigerweise jemand erklären, was die innerdeutsche Mauer mit der aktuellen Grenzsicherung in Polen gemein haben soll ?
zum BeitragErstere wurde errichtet, um die Ausreise eigener Staatsbürger zu verhindern, sie also einzusperren bzw als wirtschaftliche Geisel zu nehmen. Letztere zielt gegen illegale Einreise von Menschen aus Ländern, die frei ausreisen dürfen. Belarus erlaubt ihnen die visafreie Einreise. Falls sie in ihrem Herkunftsland verfolgt gewesen sein sollten, sind sie nun in Sicherheit, Gratulation ! Dann können sie sich doch dort eine Existenz aufbauen.
Martin Eugenio Restrepo
[Re]: Das finde ich einen Superansatz. Dann aber bitte auch, keine Kreuzberger außerhalb von Kreuzberg, von wegen Umziehen weil ihr woanders Studieren oder arbeiten wollt. Dort geboren, dort beerdigt !
zum BeitragVielleicht noch ne praktische Mauer drum, um sich die ständigen Kontrollen an der Bezirksgrenze zu sparen ?
Martin Eugenio Restrepo
Mich interessiert, was auf diesem Grundstück gebaut werden soll.
zum BeitragDie bisherige Situation war anscheinend 50 Bewohner auf 2.600 qm Fläche.
Meine Vermutung, es wird Wohnraum für mehr Menschen geschaffen. Nachdem wir alle gleich und kein mensch illegal ist, sollten das doch gute Nachrichten sein.
Martin Eugenio Restrepo
[Re]: "In den Schubladen vieler Firmen liegen teils Jahrzehnte alte Patente für umwelt- und ressourcenschonende Herstellungsweisen"
Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Welches Unternehmen würde denn auf diesen Kosten- und Vermarktungsvorteil verzichten? Besonders da nach Ablauf der Patentlaufzeit die Konkurrenz 'zuschlagen' könnte.
Hast du vielleicht ein paar konkrete Beispiele zur Verdeutlichung?
"[...] die Gleisstränge für Personen- und Güterverkehr trennt, also entweder nebeneinander und in jeweils nur einer Richtung verkehren lässt [...]"
zum BeitragEine einspurige Strecke würde zweispurig (ein Gleis für Personen, ein separates für Güter), entgegenkommender Verkehr muss weiterhin in Bahnhöfen oder über Ausweichen getaktet werden.
Die zweispurige wird analog hierzu vierspurig. Das erscheint mir ein Overkill für Pünktlichkeit und Schnelligkeit. Wie wäre es erst mal mit moderner Stellwerk- und Signaltechnik, automatischer Abstandhaltung und Geschwindigkeitskoordination? Deutschland nutzt hier teils noch Reichstechnik.
Das ist auch bedeutend umweltfreundlicher als den Flächenverbrauch zu verdoppeln.
Martin Eugenio Restrepo
[Re]: "Sympathisch finde ich die Regelung in Thailand. Ausländer dürfen dort zwar Häuser aber keine Grundstücke erwerben! Es gibt nur wenige Ausnahmen"
Ich finde das wiederum äußerst unsympathisch. Auf Deutschland bezögen würde das bedeuten, Italiener, Spanier oder Türken würde Eigentum verwehrt. Natürlich würde Spanien sich revanchieren und die deutschen Ferienhäuser renationalisieren.
Die implizite Annahme, dass deutsche Investoren per se gut und ausländische die bösen Heuschrecken
darstellen, erscheint mir grenzwertig.
In Zusammenfassung: populistisch und wenig durchdacht.
Bauen und damit Wohnen ist in D zu teuer, weil staatliche Vorgaben und Gebühren komplett aus dem Ruder gelaufen sind. Das trifft die einfachen Wohnungen am härtesten, den Millionär stören und treffen die Zusatzkosten relativ weniger.
Hinzu kommt, dass sowohl Verdichtung als auch Ausweisung von Neubaugebieten viel zu langsam erfolgen. Ein notwendiges Gut wird künstlich verknappt, entsprechend geht der Preis durch die Decke.
zum BeitragBedankt euch auch bei denen, die auch nur gegen eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes waren.
Martin Eugenio Restrepo
[Re]: Und an was glaubst du? Wenn der Wohnbestand nicht steigt, gibt es zwei logische Möglichkeiten.
1. Der Zuzug (in den meisten Fällen in Ballungsräume) wird kontrolliert oder verboten.
2. Der vorhandene Wohnraum wird auf mehr Bewohner aufgeteilt, also statt momentan 40 qm pro Kopf, dann halt auf 35 und wenn der Zuzug anhält, gehen wir runter auf 30.
Ich wohne in Südamerika, die Landflucht ist ein massives Problem. Nachdem eine Zuzugskontrolle in die Metropolen faktisch über den Preis und nicht über Verbote realisiert ist, wird hier gebaut wie blöd. Alles was unter 4 Stockwerke hat, verschwindet und wird durch 5 bis 12-stückige Gebäude ersetzt. Das mag man nicht schön finden, aber dank der Marktmärchenfee können so 2 bis 3x so viele Menschen in der Stadt wohnen. Gefällt mir nicht, aber so lange die Attraktivität und Sicherheit des ländlichen Raumes nicht angeglichen ist, ist dies die demokratischste Lösung.
zum BeitragMartin Eugenio Restrepo
Was im Artikel leider überhaupt nicht angesprochen wird, woher sollen die Milliarden kommen, um die aktuellen Besitzer zu entschädigen, denn diese steht ihnen zu. Nachdem Berlin chronisch in den Miesen ist, muss das Geld dafür von außerhalb kommen. Dagegen ist dann der Länderfinanzausgleich ein Tropfen auf den heißen Stein. Sprich die Hamburger, Bayern und Baden-Württemberger sollen neben ihren hohen Mieten bitteschön niedrige Mieten für die Berliner finanzieren.
zum BeitragInteressantes Konzept
Martin Eugenio Restrepo
[Re]: Punkt 3 erscheint mir logisch. Wobei bei "abbezahlt" die Verzinsung berücksichtigt werden müsste.
zum BeitragPunkt 4 würde dazu führen, dass weniger Neubauwohnungen entstehen, denn die Kosten hierfür sind am höchsten, der Mietzins wird jedoch mit dem von Bestandswohnungen gemittelt, also ins Negative gezogen.
Punkt 2 bedeutet in Kombination mit Punkt 3 und 4, dass der Vermieter auf mindestens 2/3 der Kosten sitzen bleibt ("mindestens" wegen der Verzinsung). Die Wertsteigerung kommt ihm nur zugute, wenn er verkauft. Denn solange er vermietet, darf er die Miete nicht entsprechend erhöhen.
Bei deinem Programm handelt es sich also faktisch um ein Eigentumswohnungsförderungsgesetzoder "wer vermietet ist selber blöd".
Martin Eugenio Restrepo
Das ist so voll traurig und total ungerecht.
Es wäre hilfreich, wenn die Autorin ihrem Artikel eine Liste der Länder beifügen könnte, in denen Nicht-Staatsbürger ein Wahlrecht bei Nationalwahlen genießen. Ich gehe davon aus, dass dies die Mehrheit bilden, denn der deutsche Sonderweg stellt ja eine "Verletzung grundlegender Menschenrechte" dar.
Zusatzfrage zur Recherche: Wie viele der genannten 10 Mio zahlen denn mehr Steuern, als sie in Form von Leistungen retour erhalten, sind also Nettozahler ? Wie viele haben tatsächlich in D geborene Kinder ?
Ich lebe in Südamerika, darf dort nicht wählen und komme damit gut klar, weil mir in Abwägung meine deutsche Staatsbürger wertvoller ist. Man kann halt nicht alles haben, außer in Berlin.
zum BeitragMartin Eugenio Restrepo
@EDUARDO MOLINA Heirei hat in seinem Kommentar valide Kritikpunkte aufgeführt, als auch Wege diese zu lösen. Du bezichtigst die Regierung der Lüge und tust dann dasselbe, das entwertet deine Kritik.
zum Beitrag1. Nach deiner Logik ist kein Infrastrukturprojekt zulässig, solange nicht Drogenkriminalität und Korruption beseitig sind. Viel Spaß beim Leben in einer Höhle.
2. Der Tren Maya ist kein neues, Potemkinsches Dorf, welches über das Versagen der korrupten Regierung im desaströsen Covidmanagement hinwegtäuschen soll. Er wurde bereits im Oktober 2018 verkündet und einen Monat später durch ein Plebiszit mit über 90 % Zustimmung angenommen. (Das haben die zwei Investigativjournalisten vergessen zu erwähnen.) Die Wahlbeteiligung war äußerst gering, aber dies hat Indigene und Linke bei der "Abwahl" des neuen Flughafens für den DF auch nicht gestört.
3. Hört doch bitte mit dem Argument der Zerstörung des Ökosystems auf, der Streckenverlauf gibt das nicht her. Die Baukosten für die 1.500 km Strecke sind von den ursprünglichen Zahlen um gute 30 % gestiegen und könnten bei knapp unter 8 Mrd. Euro landen. Teile der Erhöhung liegen in Streckenänderungen (Anbindung von mehr Orten) und einer Teilelektrifizierung der Strecke (gut für die Umwelt) begründet. Weniger Flüge, weniger LKWs, weniger Überlandbusse, weniger Emissionen und Verkehrstote. [Neubaustrecke München-Berlin Gesamtlänge 623 km, davon 230 Neubaustrecke, 10 Mrd., aber nur bedingt vergleichbar, weil Hochgeschwindigkeit, bergiger, jedoch ohne Züge.]
4. Mexico bzw. seine Regierung hat sich, soweit ich das aus Presseberichten verfolgen konnte, für ein "Offenlassen" entschieden. Diese, wirtschaftlich fokussierte Entscheidung kann man kritisieren. Die Konsequenz sind 2.000 Tote pro 1 Mio. Einwohner. Peru, Brasilien, Argentinien und Kolumbien (alle anderen bevölkerungsreichen Länder Lateinamerikas) sehen schlechter aus. Eher Normalversagen bzw. typisch für ein Schwellenland mit beschränkten Ressourcen. Arbeiten oder (Ver)Hungern.
Martin Eugenio Restrepo
"In diesem Teil des Biosphärenreservats Calakmul [...] ist der Wald noch intakt. Keine 30 Kilometer weiter soll sich das bald ändern. Mitten durch den Urwald, der seit Jahrhunderten die Lebensgrundlage vieler indigener Maya ist, will der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador eine Schneise schlagen und Schienen verlegen. Züge sollen Tourist:innen von den Karibikstränden Yucatáns zu den Mayastätten an der Grenze zu Guatemala bringen [...] "
Das klingt nach Fitzcarraldo mitten im Amazonas und bösen Neokolonialisten. Habe noch ein wenig "recherchiert". Durch besagtes Biosphärenreservat verläuft bereits jetzt die Nationalstraße 186 (1) und die Trasse soll anscheinend parallel verlaufen. Wer will, kann gerne in Google Maps anhand von Street View den unberührten Urwald parallel zur Straße entlang"fahren" und selbst entscheiden, inwieweit sich das gezeichnete Bild mit der Realität deckt.
1) es.wikipedia.org/w...retera_Federal_186
zum BeitragMartin Eugenio Restrepo
Sorry, viel einseitige Meinung, wenig Info.
Habe mangels einer Karte gegoggelt und diesen Artikel (1) gefunden, der kritisch ist, aber auch Ansätze aufzeigt, um die Auswirkungen zu begrenzen "pasos de fauna" (Grün-/Tierbrücken oder auch Unterquerungen). Diese sind anscheinend geplant (2). Außerdem zeigt die Karte, dass kaum Naturschutzgebiete betroffen sind.
Laut der offiziellen Website (3) verläuft die Trasse überwiegend auf vorhandenen Bahngleisen, parallel zu Straßen oder in gerodeten Schneißen für Stromnetze (3, erste Frage).
Die Halbinsel ist momentan anscheinend nicht/nur rudimentär an das nationale Bahnnetz angeschlossen, d.h. Güter und Menschen werden entweder per LKW oder Flugzeug transportiert. Die Halbinsel ist flach, d.h. sie bietet sich geradezu für Bahnverbindungen an. Falls nicht, gehört das in den Artikel. Ein Bahnnetz ist entsprechend aus ökologischer als höchstwahrscheinlich auch ökonomischer Sicht sinnvoll.
Meines Erachtens die größten Probleme bei derartigen Großprojekten, besonders in Lateinamerika, sind die Korruption und konkurrierende Partikularinteressen einflussreicher Akteure. Gibt es hierzu Hinweise? Dann gehören sie in den Artikel. Ansonsten kann ich mir gut vorstellen, dass das schnelle Durchboxen des politischen Außenseiters López Obrador auch dazu dienen könnte, exakt dies einzudämmen. Denn wenn die PRI erst wieder an der Macht ist, ist es zu spät.
1) wrimexico.org/blog...ad-y-biodiversidad
zum Beitrag2) www.trenmaya.gob.mx/pasos-de-fauna/
3) www.trenmaya.gob.m...guntas-frecuentes/
Martin Eugenio Restrepo
"Für die Müllflut ist der Río Motagua verantwortlich [...] Das eigentliche Problem ist der aus Guatemala kommende extrem verschmutzte Río Vacas."
zum BeitragDiese pösen Flüsse aber auch, verschmutzen einfach die Landschaft. Korrekt wäre "Schuld sind primär die Guatemalteken, die ihren Müll im Fluss entsorgen. Aber auch die Honduraner haben ein 'entspanntes Verhältnis' zu ihrer Umwelt."
Martin Eugenio Restrepo
Leider verdeutlicht der Titel des Artikels die enttäuschte Anspruchshaltung der Autorin. Die Einwohnerzahl Berlins ist in den letzten 10 Jahren um 10 % gestiegen, darunter die zugezogene taz'lerin. Wie wäre es mit einem Vergleich des Mietniveaus mit anderen europäischen Hauptstädten und Metropolen ? Die Zeiten von Kultur- und Clubangeboten und 24 h ÖMV zu Kleinstadtpreisen sind halt Geschichte, c'est la vie. Berlin ist seit Ende des 2. Weltkriegs ein Subventionsgrab, die BRD finanzierte einen künstlichen Verwaltungswasserkopf in Westberlin und die DDR-Bürger ihre Hauptstadt der Demokratischen Republik. Bis heute lebt die Stadt vom Länderfinanzausgleich, also u.a. vom Immobilienerben aus Baden-Württemberg und leistet sich eine unfähige populistische Regierung nach der nächsten (siehe "Mietendeckel") und alle miteinander glauben einen natürlichen Anspruch auf Querfinanzierung und Beibehaltung ihres Lebenswandels und -mittelpunkts zu besitzen.
zum Beitrag16 % der Berliner erhalten Transferleistungen, nur Bremen hat mehr. Das sprengt die Dimensionen sozial geförderter Wohnraums. Der Rest muss die Zeche doppelt zahlen.
Martin Eugenio Restrepo
[Re]: Klingt extrem logisch. Denn wir wissen, dass Länder mit deutlich höherer Wohneigentumsquote als D eben keinen "Eigentumsfetisch" kennen, als da wären Italien, Spanien, Griechenland, Großbritannien, die Niederlande oder auch die USA.
zum Beitrag- D ist das Land mit der höchsten Steuer- und Abgabenlast aller OECD-Länder, auch wenn diese eigentlich dank Skaleneffekt niedriger sein müssten, als in "kleineren" Ländern. Da bleibt dann vielen nichts mehr für eine Finanzierung der eigenen vier Wände übrig.
- Bauen in D ist dank Überregulierung extrem teuer
- Verdichtung ist schwierig, denn irgendein Prozesshanselnachbar wird es um Jahre verzögern
- gleiches gilt für die Umnutzung von freien Flächen (Tempelhofer Feld) oder Ausweisung von Neubaugebieten ("Zersiedelung")