Klima-Aktivist*innen protestieren: Flugverkehr kurzzeitig eingestellt
Wegen einer Aktion der Letzten Generation gab es am Mittwochmorgen keinen Flugverkehr in Köln/Bonn. Die Blockade ist nun aufgehoben.
![Koffer und Beine hinter einem Absperrband Koffer und Beine hinter einem Absperrband](/picture/7137563/624/35870059-1.jpeg)
Lange Schlangen am Flughafen Köln/Bonn nach einer Aktion der Letzten Generation
BERLIN dpa | Der Flugverkehr am Flughafen Köln/Bonn ist nach der Beendigung einer Aktion von Klimaaktivist*innen wieder freigegeben worden. Zuvor seien alle fünf Aktivist*innen, die sich auf einem der Rollwege festgeklebt hatten, von dort gelöst worden, sagte eine Polizeisprecherin.
Der Flugverkehr war seit rund 5.45 Uhr eingestellt. Ein Sprecher des Flughafens sagte, man werde erst im Laufe des Vormittags einen Überblick darüber bekommen, wie viele Flüge durch die Aktion verspätet seien oder gegebenenfalls ausfallen müssten.
Die Gruppe Letzte Generation teilte mit, dass mehrere Aktivisten einen Zaun durchtrennt und sich in der Nähe von Start- und Landebahnen auf dem Asphalt festgeklebt hatten.
Über das Netzwerk X teilte die Gruppe mit, die Aktion sei Teil einer internationalen Protestkampagne, die einen Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis 2030 fordert. Der Protest solle gleichzeitig an Flughäfen in weltweit mehr als zehn Ländern stattfinden, hieß es.
Leser*innenkommentare
sollndas
"...die einen Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis 2030 fordert."
Lustig. Wie soll das gehen? Mit derart "realistischen" Forderungen macht sich die LG doch zum Gespött der Menschheit.
BTW: Vorgestern las ich noch: "Letzte Generation will eine Massenbewegung werden"... [1]
[1] taz.de/Lagebericht...neration/!6021661/
Offebacher
Letzte Woche wurde die Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes beschlossen, ist meines Wissens aber noch nicht in Kraft getreten. Sollte ich mich irren, und das Gesetz kann schon angewendet werden, drohen erhebliche Strafen (zwei Jahre Minimum, deswegen keine Aussetzung mehr zur Bewährung möglich).
Octarine
Der Zaun ist ein Signal, bis hierhin und nicht weiter.
Was jetzt kommen kann und eigentlich sollte, ist ein Strafverfahren wegen Gefährdung des Flugverkehrs.
Gefolgt von Schadensersatzklagen aller Betroffenen.
Farang
"Wir fordern die Bundesregierung auf, ein rechtsverbindliches, internationales Abkommen mit auszuarbeiten und zu unterzeichnen, das den globalen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030 regelt"
Statt zu fordern einfach mal ein solches Abkommen selber ausarbeiten und vorlegen - das wär was 🤷♂️
So könnte mehr Druck erzeugt werden, weil es ein konkreter Plan wäre.
Das möchte ich nämlich schon immer mal lesen, wie diese 'Aktivisten' es sich vorstellen realistisch die Welt in 5 Jahren fossilfrei zu bekommen ohne das es zu Hungerskathastrophen und anderen Verwerfungen kommt.
Deutschland ist reich, wir könnten uns wider jeder ökonomischen Vernunft mit solar und Wind zupflastern bis 2030, müssten halt Menschen in grüne Berufe/Montage gezwungen werden, aber es ginge.
Wie man aber bspw Afrika als Kontinent fossilfrei bekommen will in 5 Jahren, wo viele Länder noch über wenig bis null Infrastruktur verfügen und in jeder Hütte der Kohlenofen glüht, das wäre interessant zu lesen.
Segelschiffe, Fahrrad-LKW, wie wird der Stahl für Züge und Schienen gewonnen, etc...
Alles in 5 Jahren.
Ich bin gespannt, zeigt uns doch mal den Weg 💡
taz.de/Kohleindust...edafrika/!6020858/
udo123
Man kann ja noch nicht einmal sagen, das es die Schuld der Klimakleber ist, schon in der Vergangenheit wurde darüber berichtet, das ein Maschendrahtzaun einen Flughafen sichern soll.
In Einem Flughafen sind die Sicherheitsmaßnahmen ja relativ hoch, aber es ist doch wohl ein schlechter Witz, das ein Maschendrahtzaun, welchen man mit einer Zange oder Bolzenschneider aus dem Baumarkt einfach zerschneiden kann, einen Flughafen sichern soll?
Das ganze ist mir ein großes Rätsel!
AuchNeMeinung
@udo123 Ein gesellschaftliches Miteinander kann niemals mit unüberwindbaren Barrieren erfolgen. Somit ist der Zaun aus meiner Sicht lediglich eine einfache Barriere die einem "Halt, Zutritt verboten". Von da ab kann man erwarten bzw. verlangen, dass ein Jeder/Jede hier stoppt und nicht Illegal diesen Zaun überwindet oder sogar zerstört.
Deshalb gibt es jetzt NUR eines, dass die Executive alle juristischen Möglichkeiten nutzt um hier zu einer deutlichen Antwort zu kommen. Das ist eine schwerwiegende Straftat und muss auch als solches klar beantwortet werden.
Denn UDO123 ich will kein Abbild einer "DDR Mauer" evtl. mit Selbstschußanlagen nur weil ein paar selbsternannte Weltretter sich nicht an Regeln halten können
Mal Nombre
@udo123 Wozu dient ein Zaun? Allgemein dazu, mehr oder weniger versehentlichen Besuch zu verhindern. Er ist nicht dazu gedacht, Straftäter zurück zu halten.
Aber wir müssen auch hier umdenken.
Friderike Graebert
@udo123 Stimmt schon, es wird wohl wegen der Kosten sein.
Flufhäfen sind nun einmal riesige kaum überblickbare Areale.
Köl/Bonn liegt mitten in einem Naturschutzgebiet.
www.wahnerheide.net/
fly
@udo123 Die Zäune sind aber an vielen Orten üblich, auch in den USA.
Die Zäune werden aber überwacht und selbst wenn man ihn durchschneidet hat man noch keinen Zugriff auf alles im Flughafen. Nur muss dann halt der Betrieb eingestellt werden und die Störung beseitig werden.
Walterismus
@udo123 Wie soll der Flughafen denn sonst gesichert werden? Wie im Gefängnis mit Mauern und dann Stacheldraht drauf?
Natürlich ist es die Schuld der Klimakleber, denn wenn Sie auf das Rollfeld wollen, dann finden Sie immer einen Weg, egal wie gesichert das ganze ist.
Julius Anderson
Solche Proteste als friedlich zu bewerten ist gewagt. Dahinter steht ja eben doch ein erhebliches Maß an Aggression und die Absicht (gewalttätige) Reaktionen zu provozieren, um die richtigen Bilder zu generieren.
Positiv sehe ich an dieser Aktion im Grunde nur eines: Die Forderung an die Politik. Anders als sonst wird hier keine wirkungslose Symbolpolitik (Tempo 100 auf Autobahn o.Ä.) gefordert, sondern eine Maßnahme, die wirklich einen relevanten Einfluss hätte.