piwik no script img

Agentin-Verschwörung um Taylor SwiftWas angeblich jeder weiß

Das Trump-Volk fürchtet Taylor Swift. Der Megastar soll in geheimer Mission für Präsident Biden unterwegs sein. Ist da vielleicht was dran?

Maybe the problem – aber auch 007? Taylor Swift ganz in Blau bei der Premiere ihres Films „The Eras Tour“ am 11. Oktober 2023 Foto: Mario Anzuoni/reuters

Taylor Swift ist der Megastar der Musikindustrie. Die 34-jährige Musikerin ist zurzeit überall präsent. Diese Popularität macht sich inzwischen auch die rechte politische Szene in den USA zu nutze. Seit mehreren Wochen kursiert eine Verschwörungstheorie, die staunen lässt.

Laut mehreren konservativen Onlinepersönlichkeiten und Medien soll Swift Teil einer von den Demokraten und US-Präsident Joe Biden inszenierten Geheimoperation sein, die den Musikstar für seine politischen Ziele missbraucht. Swift ist demnach eine Geheimagentin, die Millionen von Fans dazu bringen soll, im November für Biden zu stimmen und damit einen möglichen Wahlsieg von Ex-Präsident Donald Trump zu verhindern.

Beweise für diese wilden Spekulationen gibt es keine. Für konservative Radio-Talkshows und Fernsehsender wie Fox News, Newsmax oder OANN ist dies allerdings kein Grund, nicht ausführlich darüber zu berichten. Nachdem die Verschwörungstheorie anfangs nur im rechten Lager der Republikaner Anklang gefunden hatte, ist sie mittlerweile Mainstream. Fox-News-Moderator Jesse Watters erklärte in seiner Sendung „Jesse Watters Primetime“ am 9. Januar, dass das US-Verteidigungsministerium bereits vor mehr als vier Jahren die Idee hatte, Swift als Agentin zu gewinnen.

„Es ist wahr. Die Abteilung für Propaganda innerhalb des Pentagon hatte den Verbündeten der Nato vorgeschlagen, Taylor Swift als Geheimagentin zur Bekämpfung von Falschnachrichten im Internet zu rekrutieren“, sagte Watters in der Sendung.

Einfach abschütteln

Nur einen Tag später dementierte das US-Verteidigungsministerium bereits diese Spekulation und zitierte dabei Swifts Hitsong „Shake It Off“, zu Deutsch, abschütteln. „Bezüglich der Verschwörungstheorie: wir werden sie einfach abschütteln“, sagte die Pressesprecherin des Pentagon, Sabrina Singh.

Damit hätte die ganze Sache vorbei sein können. Doch das Dementi aus dem Pentagon scheint vielmehr Benzin ins Feuer gegossen zu haben. Das Internet ist mittlerweile voll von Spekulationen über Swift, ihre Beziehung zu American-Football-Star Travis Kelce, dem bevorstehenden Super Bowl und der diesjährigen Wahl.

Ben Johnson, ein konservativer YouTuber und Influencer, mit mehr als 2 Millionen Followern auf X, ehemals Twitter, setzte noch einen obendrauf, als er in einem Video die Verschwörungstheorie scheinbar bestätigte und auch Profiliga NFL und Kelce als Teil des Ganzen nannte.

„Mittlerweile weiß jeder, dass Taylor Swift eine Geheimagentin der Regierung ist. […] Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um das Ganze zusammenzufügen. Man muss nur aufmerksam sein“, schrieb er in einem Post am Montag.

Gewagte Theorie

Laut Johnson werden die Kansas City Chiefs den Super Bowl am 11. Februar gegen die San Francisco 49ers gewinnen. Die NFL würde schon dafür sorgen. Danach werde es zu einer Verlobung zwischen Kelce und Swift kommen, und wenn beide am Zenit der medialen Aufmerksam­keit sind, werden sie Joe Biden unterstützen, um dessen Wahlkampf zu retten.

Es ist eine gewagte Theorie, die nur am Rande etwas mit der Realität zu tun hat. Für Maga-Anhänger, also Trumps loyalste Unterstützer, ist es trotzdem ein Schreckensszenario. Sie fürchten sich vor Taylor Swift und ihrem großen Einfluss auf, vor allem, junge Wähler.

„Diejenigen, die diese Verschwörungstheorien verbreiten, haben eine sehr reale Angst, dass sie ihre Fans in Biden-Wähler verwandeln könnte. Dies jedoch mit einer an den Haaren herbeigezogenen Verschwörungstheorie zu verhindern lässt sie völlig lächerlich aussehen“, sagt der frühere republikanische Kommunikationsexperte Douglas Heye im Gespräch mit der taz.

Swifts Rückendeckung ist kein automatischer Siegbringer

Die Angst der Republikaner, dass Swift die Wahl beeinflussen könnte, ist dabei nicht komplett unbegründet. Bereits zu den Midterm-Wahlen 2018 und zur Präsidentschaftswahl 2020 hatte sich die Sängerin politisch engagiert und jeweils demokratische Kandidaten unterstützt. Biden besiegte Trump 2020. 2018 konnte einer von zwei Kongresskandidaten in Tennessee seine Wahl gewinnen. Swifts Rückendeckung ist also kein automatischer Siegbringer.

Laut einer Newsweek-Umfrage würden 18 Prozent der Befragten ihre Stimme eher einem Kandidaten geben, der die Unterstützung des Popstars genießt. Bei Menschen unter 35 Jahre steigt diese Zahl auf knapp 30 Prozent.

„Wenn wir auf 2016 zurückblicken, dann hat Hillary Clintons Wahlkampfteam überall Prominente eingesetzt. Vor allem an den letzten beiden Wochenenden im Wahlkampf war es fast unmöglich, in den so wichtigen Swing States eine Hillary-Kundgebung zu besuchen, bei der es nicht auch ein Promi-Konzert gab. Und was passierte am Ende? Sie hat verloren“, sagte Heye.

Biden hofft auf Swifts Unterstützung

Allerdings habe kein Prominenter, auch nicht Swift selbst, vor vier oder acht Jahren annähernd so viel Einfluss gehabt wie sie heute. „Taylor befindet sich gerade auf einem globalen Höhepunkt, den wir in diesem Land seit Elvis oder den Beatles nicht mehr gesehen haben“, so Heye weiter.

Das wissen natürlich auch die jeweiligen Wahlkampfteams der Kandidaten. Wie die New York Times in dieser Woche berichtete, hätte Präsident Biden gerne erneut die Unterstützung des Megastars. Bislang hat sich Swift nicht öffentlich zum Wahlkampf geäußert.

Auch Ex-Präsident Trump hat bisher zu den Verschwörungstheorien seiner Unterstützer keine Stellung bezogen. Und geht es nach Heye, dann sollte er dies beibehalten. „Es gibt einige vielversprechende Themen, mit denen Trump die Wähler von Bidens Schwächen als Präsident überzeugen könnte. Die Wirtschaft und die Migrationskrise sind zwei Dinge, die einem sofort einfallen. Swift ist es bestimmt nicht.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

60 Kommentare

 / 
  • Wenn Taylor Swift ihren Einfluss nutzen würde, um Trump zu verhindern, was ist daran verwerflich? Das ist ihr Recht. Andere nutzen ihrem Einfluss, um Trump zu fördern! So funktioniert die amerikanische Medienkleptoraktie doch schon spätestens seit dem siegreichen Ende des 2. Weltkrieges.

  • Vielleicht haben Sie ja Recht.

    Bei Frau Clinton hat es jedenfalls nicht funktioniert. Und mir ist nicht ganz klar, wie eine Reiche Weiße dabei helfen soll, genau die Gruppen (Afroamerikaner, Latinos) zu mobilisieren, die Biden dringend für seine Wiederwahl braucht.

    Durchaus möglich, dass es sogar Trump nützt. Sein Kern ist der "Kampf gegen die korrupten Eliten". Und Frau Swift gehört zu diesen Eliten.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Leider ist es in den USA so, dass ausschließlich Reiche in die Politik gehen. Bedingt durch die kostspieligen Wahlkämpfe.



      Ist in Deutschland zum Glück anders.



      Hier können selbst Menschen ohne Ausbildung und/oder Studium politisch Karriere machen.

      • @Ahnungsloser:

        Können schon, kommt aber eher selten vor. Im Parlament sind überdurchschnittlich viele Akademiker. Eliten gibt es auch bei uns.

      • @Ahnungsloser:

        Trump ist ein schöner Beweis, dass auch der Besuch guter Schulen zwecklos sein kann 😁

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Gibt es auch einen schönen Gegenbeweis? Also ein guter Politiker ohne Abschluss?



          Und dass Trumps Abschlüsse gekauft waren, ist ja nun kein Geheimnis

          • @Ahnungsloser:

            George Washington 😁

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              War der nicht ausgebildeter Landvermesser?

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Ich dachte er hätte Sklavenhalter gelernt

              • @Ahnungsloser:

                Ist kein Lehrberuf. Das kann jeder.

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Verstehe, so wie Generalsekretär oder Parteivorsitzende. Learning by doing

                  • @Ahnungsloser:

                    "Generalsekretär oder Parteivorsitzende"

                    Wüsste tatsächlich nicht, dass Irgendjemand diese Ausbildungen anbietet...

                    • @warum_denkt_keiner_nach?:

                      Ich bezog mich auf das „das kann jeder“

                      • @Ahnungsloser:

                        Zwischen können und denken, dass man es kann besteht ein Unterschied.

                        Ich bezweifle, dass jeder, der es behauptet, wirklich eine Partei leiten kann.

                        Übrigens. Nicht jeder, dessen Programm man nicht mag, ist unfähig, eine Partei anzuführen...

  • taz: "Swift ist demnach eine Geheimagentin, die Millionen von Fans dazu bringen soll, im November für Biden zu stimmen und damit einen möglichen Wahlsieg von Ex-Präsident Donald Trump zu verhindern."

    Hört sich an wie ein ziemlich schlechter Hollywood B-Movie. Dass die Menschheit anscheinend immer blöder wird und viele US-Amerikaner so einen Unsinn auch noch glauben, ist allerdings sehr erschreckend.

    *Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.* (Albert Einstein)

    • @Ricky-13:

      Fehlende oder fehlerhafte Bildung ist und war schon immer ein Problem. Das konnte unter den Teppich gekehrt werden solange es nur einige wenige Medien gab, welche als Gatekeeper die öffentliche Meinung wiedergaben und formten. Heutzutage kann jeder und jede auf sozialen Medien die Meinung kundtun oder Stimmung machen. Und da diese sozialen Medien so programmiert sind, dass sie Hass pushen, werden solche sinnfreien Verschwörungstheorien dann auch beliebig weiter propagiert, ohne dass es da irgendeine Kontrolle auf Wahrheitsgehalt gibt.

      • @Okti:

        Wen interessiert schon die Wahrheit? Man sucht sich das, was zum eigenen Weltbild passt. Das ist dann meine Wahrheit! Nur das zählt: Meins und Ich, Ich, Ich!

  • „Wenn eine Sängerin ein eigener Kosmos ist, hat eine Gesellschaft ein Problem.“

    Das scheint mir keine popkulturelle Neuigkeit zu sein. Auch erinnert mich, Jahrgang 1970, Ihre Aussage an das entsprechende Unverständnis meiner Großelterngeneration für popkulturelle Störungen ihrer Weltbilder, z. B. durch die Beatles.



    Forbes ordnete Swift 2023 unter den 100 mächtigsten Frauen der Welt aufgrund ihres künstlerisch-wirtschaftlichen Erfolgs an Platz 5 ein - nach Ursula von der Leyen, Christine Lagarde, Kamala Harris und Giorgia Meloni. 130 Mio. Amerikaner bezeichnen sich als ihre Fans, im Netz folgen ihr 280 Mio. Menschen. Diese Reichweite ist beachtlich - und für die Anhänger des offen misogynen wahrscheinlichen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner anscheinend besorgniserregend. Nachdem sie sich anlässlich der Kongresswahlen 2018 erstmalig öffentlich politisch - gegen die republikanische Kandidatin in Tennessee - äußerte vermutlich zu recht. Ich habe mir heute zum ersten Mal bewusst einen Song von ihr angehört - not my cup of tea, aber so what?

    • @C(h)risP:

      Ich bin unwesentlich älter. Aber ich kenne niemanden aus meiner Generation, der beim Wählen schaut, was irgend ein Star empfiehlt.

      Oder hat sich jemand nach den politischen Ansichten der Beatles oder Stones erkundigt? Es war eher umgekehrt. Man hat gehört, was zu den eigenen Ansichten passte.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        In den USA ist der Wahlkampf grundsätzlich wichtiger und wirkunsvoller als in Deutschland. Enstprechendes gilt auch für Polit-PR durch Promis (die ja hierzulande auch nichts Ungewöhnliches ist).

        • @Normalo:

          Macht eine junge weiße Reiche für einen alten weißen Reichen Werbung...

          Das soll was bringen?

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Sie bitten um ein Mansplaining, und ich würde mich schämen, einer Dame so etwas auszuschlagen: ;-)

            Es stellt sich raus, dass die Kandidaten im Herbst in Sachen "alt", "weiß" und "reich" (und auch "Mann") wohl keine wirklichen Alternativen anbieten werden. Man wird sich also mehr anhand von politischen Inhalten entscheiden müssen, wen man wählt. Das mag für aufrechte Identitäre eine echte Zumutung sein, bietet aber die Möglichkeit, den Fokus auf das Desaster zu legen, das wenigstens einer der beiden Kandidaten absehbar anrichten wird, wenn nicht genug Menschen auch und gerade im Mittleren Westen für den Anderen stimmen.

            Da BEIDE Wahlkampfteams und ihre zugehörigen "Faktenalternativen" mehr oder weniger diesen Tenor pflegen, kommen für das verwirrte Wahlvolk Projektionsfiguren wie Taylor Swift ins Spiel. Ich weiß nicht, WARUM Menschen so viel in Promis projizieren, ihnen insbesondere politischen Durchblick zutrauen und sich besser fühlen, wenn sie sie als Vorbilder nehmen. Sollte ich raten, möchten sie wohl auch gerne zu der "In-Crowd" gehören, die durch solche Leute definiert wird. Empirisch nachweisen lässt sich der Effekt jedenfalls.

            Und wahrscheinlich ist es außerhalb der woken Blasen auch nach wie vor (aus ebenfalls unerfindlichen Gründen) als gar nicht so un-erstrebenswert angesehen, jung und reich zu sein. Und "weiß" SCHADET augenscheinlich zumindest nicht, vor allem wenn es mit so einem gerade noch irdisch erreichbar erscheinenden Maß an Normschönheit gepaart ist. Dass Ms Swift auch noch Lieder mit offenbar hohem Identifikationspotenzial singt und sich große Mühe gibt, für ihr Publikum ein begreifbarer Mensch zu bleiben, erhöht für dieses Publikum ihre Glaubwürdigkeit noch weiter.

            Um also Ihre Eingangsfrage zu beantworten: Eine Mords-Hebelwirkung.

            • @Normalo:

              Vielleicht haben Sie ja Recht.

              Bei Frau Clinton hat es jedenfalls nicht funktioniert. Und mir ist nicht ganz klar, wie eine Reiche Weiße dabei helfen soll, genau die Gruppen (Afroamerikaner, Latinos) zu mobilisieren, die Biden dringend für seine Wiederwahl braucht.

              Durchaus möglich, dass es sogar Trump nützt. Sein Kern ist der "Kampf gegen die korrupten Eliten". Und Frau Swift gehört zu diesen Eliten.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Die Wirkung von sowas ist immer graduell, und man wird selten den Ausgang einer Wahl an einem einzelnen Faktor festmachen können. Immerhin war Clinton in der Gesamtzahl der Stimmen vorne und möglicherweise die von sich aus unpopulärste Kandidatin, die das je geschafft hat. Wer weiß, ob sie das nicht - auch - ihren Promi-Unterstützern zu verdanken hatte (und nicht nur dem Abschreckungseffekt des Promis, gegen den sie antrat)?

                Was mich ein wenig wundert, ist Ihre Fixierung auf die Identität von Swift ("reich, jung, weiß"). Meinen Sie wirklich, das wäre bei einer beliebten Musikerin so wichtig (Erinnerung: Wir reden von den USA, wo grundsätzlich Erfolg nicht als Charakterfehler und Reichtum nicht als Diebstahl gesehen wird, und wo es tatsächlich auch etliche Millionen NICHT-Rassisten gibt)?

                Davon abgesehen, wenn wir schon von Zielgruppen reden, sind Latinos und Afroamerikaner nicht die einzigen, die Biden braucht. Swift ist - anders als die "normale" Star-Crew, die ein Demokrat normalerweise auffahren kann - mehr "Heartland" und weniger auf das Publikum an den Küsten fokussiert, wo Biden eh wenige Stimmen liegen lassen wird. Deshalb wirkt sie möglicherweise in den Battleground States um Klassen stärker als z. B. eine Ellen deGeneres oder Oprah Winfrey.

                • @Normalo:

                  Am Besten wir warten einfach ab, was letztlich rauskommt. Ich bin jedenfalls nicht optimistisch.

                  PS: " Immerhin war Clinton in der Gesamtzahl der Stimmen vorne..."

                  Beim amerikanischen Wahlsystem kann man sich diesen Titel ins Porzellanzimmer hängen.

                  • @warum_denkt_keiner_nach?:

                    Genau das ist der Punkt bei Swift: Die Trumpisten befürchten, dass sie, anders als die üblichen verdächtigen Promis (die zwar Stimmen sammeln, aber damit häufig nur "blaue" Staaten noch blauer machen), den mobilisierbaren Teil ihrer Fanbasis auch genau da hat, wo eigentlich Trump die Stimmen und Staaten einsammeln will, die er für einen weiteren Sieg braucht: Im Süden, im mittleren Westen, im "Rust Belt", in "Suburbia" etc..

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Swift hat ja nicht aufgefordert für die Demokraten zu wählen, sondern hat ihre Anhänger aufgefordert für ihre eigene Überzeugung einzustehen und Wählen zu gehen. Was das Gefährliche für die Republikaner ist, die Demokraten haben ca 60% Rückhalt in der Bevölkerung haben allerdings ein Motivationsproblem. Die Republikaner weniger. Es gibt ein Sprichwort von einem Republikaner geprägt: Wählen unter 60% der Wähler gewinnen die Republikaner. Wählen über 75% der Wähler ist die Repulikanische Partei Geschichte. Daher ist die Aufforderung von Swift wählen zu gehen so gefährlich für die Republikaner.

        Und für seine eigene Sachen einzustehen, dazu haben viele Bands aufgerufen. Genau das macht Swift, dabei nicht vorschreibend ob man links oder rechts gehen soll.

        • @Elkarlo77:

          “Daher ist die Aufforderung von Swift wählen zu gehen so gefährlich für die Republikaner.”



          Dann müsste ja nur viel mehr Hollywood-Prominenz die US-Wähler ermutigen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, schon wäre die Sache für Joe Biden geritzt.



          Wenn das eine progressive Strategie sein soll, wurde sie schon seit McCarthy-Zeiten von Rechts konterkariert, indem US-Filmschaffenden stets irgendwelche kommunistischen Umtriebe in die Schuhe geschoben wurden.



          Es ist halt die Frage, ob der deklassierte “Rostgürtel”-Wähler in den USA Tailor Swift oder Donald Trump für den grösseren Mega-Star hält.

        • @Elkarlo77:

          Ist das jetzt Wunschdenken oder ein Naturgesetz?

          Vor ein paar Jahren war man sich sicher, dass Afroamerikaner brav Demokratisch wählen. In Umfragen kommt Trump bei dieser Gruppe inzwischen auf ca. 25%. Solche Binsenweisheiten gelten offenbar nur bedingt.

          Nur so als Anregung:

          Macht eine junge weiße Reiche für einen alten weißen Reichen Werbung...

  • Typisch USA: Misogyner reicher grapschender Trottel versus selbstsexualisierender Seichtpopsängerin. Ich zitiere mal "das Internet": Ich kann das alles nicht mehr.

  • Ein weiterer Beweis dafür, dass sehr viele Menschen schlicht dumm und ungebildet sind.



    Das Internet und besonders die (a)sozialen Medien nutzen es und verstärken die Sichtbarkeit der Dummheit.

  • Es ist in Internetzeiten und deren Blasen, in Massenhypes um Stars und Promis, in Zeiten kommender KI durchaus möglich, dass Einzelne mit viel Macht - die hat u.a. mancher Popstar über die Emotionen seiner Fans - Wahlen beeinflussen können. Das versucht die Seite der Un-Guten ja auch...! Ob man solches noch wirklich demokratisch nennen kann? Formal wohl ja.



    Es gilt, hinter den Verschwörungserzählungen den Kern zu analysieren. Wenn die "böse" Seite die Emotionen bedient, sollte das die "gute" Seite dann auch tun?

    • @Toni Zweig:

      Wieviel Macht hat denn der Popstar, der ja das Produkt seiner durch sozial Media und KI verblödeten "Followern" ist?



      Der Mensch hat sich abgeschafft und durch Energie ersetzt. Deren Erzeugung verändert die Lebensbedingungen, so daß er von der Erde verschwindet. Dauert nicht mehr lange. Armageddon ist jetzt. Die Musks fahren in Ihren Raumschiffen zum Himmel auf, der Rest genießt den Klimawandel.

    • @Toni Zweig:

      was wäre denn ´undemokratisch´ daran, wenn bekannte Personen ihre Bekanntheit nutzen, um für eine Sache zu werben?



      Das ist das Teil der politischen Williensbildungsmaschinerie seit dem alten Athen. Von Reagan bis Selensky nutzen auch als Unterhaltungskünstler bekannt Gewordene ihre Bekanntheit als Politiker. Und Politiker die Bekanntheit von Mimen und Sängern.



      Das Seltsame ist eher, dass ganz normales alltägliches Prominentenverhalten zur ´Verschwörung´ umgemünzt wird. Wobei erschwerend dazukommt, dass Swift sich ja nicht mal explizit geäußert hat.



      Die Analyse ist einfach: Swift hatte anfangs viele ultrarechte Fans, und die Trumpisten glaubten sie als Maskottchen für sich nutzen zu können. Als das derart krass wurde, dass ihr von liberaler Seite ein Shitstorm drohte, hat sie klargemacht keine cisfanatische Rassistenbitch zu zu sein. Das brachte die US-Rechte gegen sie auf.



      Das Lustige ist, dass JETZT ihren Äußerungen tatsächlich Gewicht beigemessen wird - vorher wäre das wohl unwichtig gewesen, oder hat je jemand den politischen Statements von Madonna irgendwas Substantielles beigemessen?



      Mein Augurenauge sagt mir, dass die Ultrarechten zu viel SAngst vor ihr haben, da Swift vor allem Umsatz machen und somit bei der breiten Masse nicht in Ungnade fallen will, werden höchsten wischi-waschi Statements ala Miss Amerika fallen (wer wählen will, soll wählen wen er will, bla bla)

      • @Euromeyer:

        Es ist alles noch viel geheimer als vermutet. Beim Nominierungsparteitag der Demokraten verzichtet Camala Harris auf ihre Nominierung als Vizepräsidentin ... und Taylor erscheint auf der Bühne. Und singt nicht nur die Nationalhymne, sondern wird als Vize nominiert!

      • @Euromeyer:

        Swift ist längst über den Punkt hinaus, dass sie "vor allem Umsatz" machen will. Und in der Vergangenheit hat sie gezeigt, dass sie sich auch mit den Mächtigen in ihrer Branche anlegt. Erfolgreich übrigens.

  • Das Trump Angst vor starken Frauen hat weiß Mann. Feminismus und intelligente Weiblichkeit ist nichts für den Grabscher mit dem Hamstertupet.



    Wie will er denn gegen Swift argumentieren?



    Sie kommt nicht aus dem Katalog. Ist mega erfolgreich und reicher wie er. Zudem erwirtschaftet sie ihr Geld mit ehrlicherer Arbeit und nicht mit Abzocke wie Trump. Vor so einer Frau kann ein Trump nur Angst haben.

    Das sich amerikanische Stars für politische Ziele einsetzen ist aber nichts ungewöhnliches. Obama hatte viel Unterstützung aus Kreisen von Schauspielern und Musikern.



    Schroeder übrigens auch.

    • @Tom Lehner:

      "Vor allem an den letzten beiden Wochenenden im Wahlkampf war es fast unmöglich, in den so wichtigen Swing States eine Hillary-Kundgebung zu besuchen, bei der es nicht auch ein Promi-Konzert gab."

      Funktioniert also nicht immer.

      Und zum Thema starke Frauen empfehle ich mal Folgendes:

      www.youtube.com/watch?v=AWgOslwop7s

  • wirre Leute reden wirres Zeug und bei den Trumpanhängern scheien das eine ganze Menge zu sein.



    Die Frage die sich mir aber stellt, welche Effekt soll diese Verschwörungstheorie haben? Wenn dann doch nur auf das Trumplager, die ihn sowieso wählen, alle anderen halten das für irre. Die Unentschlossenen 18% die sich an Swift orientieren, orientieren sich an Swift. Ich sehe da keinen Gamechanger, nur eine Erzählung um die eigenen Reihen zu festigen.

    • @nutzer:

      Eigene Reihen festigen, ist ja auch wichtig. Außerdem glauben sehr viele Amerikaner an allerlei Verschwörungen. Das beschränkt sich nicht nur auf fanatische Trump Anhänger.

      Später noch ein paar ordentliche Verleumdungen hinterher geschoben und die Sache läuft...

      Für den amerikanischen Wahlkampf ist nichts zu schmutzig.

    • @nutzer:

      Die Trumpisten erhoffen sich vielleicht, Swift mit einen ähnlichen "Shut up and sing!"-Effekt wie seinerzeit bei den Dixie Chicks (en.wikipedia.org/w...on_George_W._Bush) einschüchtern zu können: Auch die waren ein erfolgreicher, in Richtung Pop strebender Country-Act, bis sie 2003 George Bush kritisierten und sich damit karriere-entgleisend mit den republikanischen Superpatrioten anlegten (die traditionell einen wesentlichen Teil der C&W-Gemeinde bilden).

      Nun ist Swift natürlich schon ein paar Jahre weiter und lange nicht mehr so auf das klassische Country-Publikum angewiesen. Aber trotzdem ist ihr so ungewöhnlich erfolgreiches Image eher auf Adjektiven wie "hübsch, lieb und nett" aufgebaut als auf "kantig und meinungsstark". Insofern könnte es ihr schon schaden, wenn sie sich jetzt auf einen offenen, polarisierenden Kampf mit den Magas einlässt. Genau den bieten ihr die rechten Medien mit diesen VTen an - oder eben brav die Schnauze zu halten und zu singen.

      • @Normalo:

        Die Dixie Chicks waren erheblich weniger bekannt außerhalb der konservativen Country Music Welt, als es Taylor Swift seit Jahren ist. Swift hat sich im Country auch mehr Musikern wie Willie Nelson verbunden gefühlt, war also für den konservativeren Fan dort eh nicht angesagt. Dh. sie hat keine nennenswerten Einkommensverluste zu befürchten. Da sie auch bei Frauen überdurchschnittlich populär ist, könnten MAGA Attacken aus dem GOP Lager durchaus zum entscheidenden Eigentor werden, ohne dass sie ausdrücklich für Biden oder gegen Trump ausspricht, der neu Frauen ohnehin eher weniger beliebt ist.

  • Narzissmus Pur: Verlorene Wahlen für Trump? Wahlbetrug!

    Stars die sich für Demokraten einsetzen? Von den Demokraten eingesetzte Agenten!

    Wer diesen Schwachsinn glaubt, ist schon gefährlich. Sich über Telegram, Facebook und Fox und Trumps Nachrichtenportal zu informieren ist so einseitig, dass muss man merken. Was ist nur los mit diesen Weltverschwörern?

    Letztens hab ich gelesen, dass das eine Art Selbstverletzung ist, sie vereinigen sich mit dem Täter und blenden das aus. Guter Gedanke.

  • @GARUM

    Sind sie. The inmates are running the asylum.

    Das Problem ist -- diese Krankheit ist nicht spezifisch für die USA.

    Ich würde sogar sagen, "wir" (die "alte Welt") haben sie dort hin exportiert.

  • Ein Showsternchen als Zünglein an der Waage. Wie blöd kann Politik eigentlich noch werden?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Politik kann so blöd werden,wie Menschen blöd werden können.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Es lassen sich Menschen wählen. Die sind wichtiger als Programne. Wieso kommt Wagenknecht aus dem Stand auf 5%? Wegen dem Programm oder weil Menschen, sie als Person gut finden? Sicherlich letzteres. Natürlich spielt es da eine Rolle, wenn Swift sich äußern würde.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ich glaube, sie unterschätzen vollkommen die Situation.



      TS ist kein Sternchen, sie ist ein eigener Kosmos (ich bin kein Fan).



      Kann mir gut vorstellen, dass die eher Präsidentin wird wie HRC.

      • @Demokrat:

        Wenn eine Sängerin ein eigener Kosmos ist, hat eine Gesellschaft ein Problem.

        Aber Trump war ja unter anderem auch im Showgeschäft.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Der Unterschied zwischen Show und Politik hat in Amerika nie existiert.

          • @Prayn:

            Wie es zu Washingtons Zeiten war, kann ich nicht beurteilen...

  • Was rauchen die Reps da eigentlich? Und solche Leute wollen die Macht? Die sind doch eigentlich reif für die Klapse.

    • @Garum:

      "Wie die New York Times in dieser Woche berichtete, hätte Präsident Biden gerne erneut die Unterstützung des Megastars."

      Besonders intelligent ist da scheinbar niemand. Das gibt ein Bild. Der klapprige Biden neben Taylor Swift 😁

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Warum eigentlich nicht? Alter und Jugend sind Teil derselben Medaille des Lebens wie Geburt und Tod.



        Vielleicht ist Biden geistig wacher als die Swift?

        • @Toni Zweig:

          Biden wirkt bei vielen Auftritten, aus wäre er aus einem 70er Jahre Zombiefilm ausgebrochen. Neben einer jungen Frau wirkt er noch älter.

          Es gibt ja Menschen, die im hohen Alter noch richtig fit sind (eine über 90jährige hat erst mehrere Schwimmweltrekorde aufgestellt). Aber Biden wirkt sogar älter, als er ist. God save the Queen man...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Er ist nicht so klaprig. Das wird nur so dargestellt.



        Er hat doch diesen berühmten Twst bestanden, der die geistige Fitness überprüft.

        • @Demokrat:

          "Das wird nur so dargestellt."

          In allen Filmbeiträgen deutscher Nachrichtensendungen?

          Ich verstehe nicht, was die Führung der Demokraten da treibt. Alles wäre kein Problem, wenn neben dem Präsidenten jemand aufgebaut würde, der im Notfall übernehmen kann. Wird aber nicht. Frau Harris ist im Land noch unbeliebter als Biden. Und ich vermute das ist Absicht. Schließlich bekommt sie die Aufgaben, mit denen kein Blumentopf zu gewinnen ist.

          Komfortabler kann man es Trump nicht machen.

        • @Demokrat:

          Den hat auch Trump bestanden... Ist also mMn nicht unbedingt aussagekräftig.

          Das Joe Biden regelmäßig einschläft, bei öffentlichen Veranstaltungen, würde ich schon als Anzeichen für Altersschwäche sehen.

          Eigentlich hatte Biden ursprünglich nicht vor ein zweites Mal zu kandidieren, wenn ich mich recht entsinne.