piwik no script img

Neue Förderung von E-AutosPolitik für die, die schon haben

Bernward Janzing
Kommentar von Bernward Janzing

E-Auto-Besitzer sollen Staatsgeld bekommen, wenn sie mit eigenem Solarstrom tanken. Damit werden einseitig Hauseigentümer gefördert.

Wer hat, dem wird gegeben: E-Auto-Besitzer sollen Staatsgeld bekommen, wenn sie mit eigenem Solarstrom tanken Foto: Daniel Reinhardt/imago

A ls gebe es nicht schon genug Fördertatbestände für die Elektromobilität. Der Kauf von Batteriefahrzeugen wird seit Jahren bezuschusst, E-Autos sind zeitweise von der Kfz-Steuer befreit, für Wandladestationen („Wallboxen“) zum heimischen Laden gab es auch schon gutes Geld – und die öffentliche Ladeinfrastruktur ist oft ebenfalls hochsubventioniert.

Am Dienstag startete ein weiteres Zuschussprogramm für die Elektroauto-Klientel. Bis zu 10.200 Euro Steuergeld gibt es für E-Auto-Besitzer, die sich eine Solarstromanlage aufs Hausdach packen und einen Stromspeicher in den Keller stellen. KfW-Zuschuss 442 heißt das neue Füllhorn für die Verkehrstransformation.

Im Detail: 600 Euro zahlt der Staat für eine Ladestation mit mindestens 11 Kilowatt Anschlussleistung. Bei bidirektionaler Ladefähigkeit – also der Möglichkeit zur Rückspeisung von der Autobatterie ins Stromnetz – gibt es das Doppelte.

Für die Photovoltaikanlage legt der Staat weitere 600 Euro pro Kilowatt aus Steuermitteln drauf (gedeckelt auf 6.000 Euro) – als seien die Solaranlagen durch den Eigenverbrauch und den dadurch reduzierten Strombezug aus dem Netz nicht ohnehin schon meistens wirtschaftlich attraktiv. Für den Solarstromspeicher macht der Staat weiteres Geld locker, nämlich 250 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität, gedeckelt auf 3.000 Euro. Macht im Idealfall die besagten gut 10.000 Euro.

Klingt gut? Nun ja. In den Förderkonditionen heißt es: „Wir fördern Privatpersonen, die ein Wohngebäude besitzen und selbst bewohnen.“ Eigentumswohnungen sind explizit ausgeschlossen. Mieter natürlich ohnehin.

Es ist also mal wieder ein Bonbon für Hauseigentümer. Aber das sollte nicht überraschen: Die 500 Millionen Euro Steuergeld, mit denen nun abermals E-Fahrer gepampert werden, stammen aus dem Etat von Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Und von welcher Partei war der noch mal? Eben! Das neue Förderprogramm ist nichts anderes als Klientelpolitik für die Mittel- und Oberschicht unter dem nett aussehenden Deckmantel des ökologischen Wandels.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Bernward Janzing
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.
Mehr zum Thema

50 Kommentare

 / 
  • Vielen Dank für eure Beiträge. Wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Die Kommune

  • Wenn selbst Leute, die es sich leisten könnten, ein Produkt nur kaufen, wenn der Staat ihnen dafür einen Haufen Geld zuschießt, spricht alles dafür, dass das Produkt Mist ist. Als andere technische Neuerungen wie CDs, Videorecorder, Notebooks, Walkmen, Mobiltelefone und Smartphones eingeführt wurden, setzten diese sich im Handumdrehen durch, ohne dass der Staat dafür mit Geld locken musste.

  • Die Grünen wahren noch nie Sozial.

    Das Wort Sozialverträglich kennen die garnicht,von Bio bis ÖKO-Strom alles nur für Reiche .

  • Die Finanzierung des Deutschlandtickets steht auf der Kippe aber elektrische Protzkarren werden 1a gefödert 🙄

  • Steht ja so im Gesetz das Hauseigentümer gefördert werden und keine Konzerne. Was soll daran schlecht sein? Wer kauft ein E-Auto? Die Leute die das Geld dazu haben. Das ist so wie bei allem. Aber nur so kurbelt man das an.

    • @Der Cleo Patra:

      ...hier wird die Automobilndustrie, die Hersteller von Solaranlagen massiv gepimpert 500 Millionen Euros von unseren Steuergeldern und das 7 fache aus privat Schatullen der geförderten Bürger...schon ganz nett von unserer Regierung - da haben Lobbyisten ganze Arbeit geleistet - Bravo...

  • Die Kohle ist weg. Mit den 500 Mios hätten, nein, nicht 1.000.000 Fahradketten, sondern 1.000.000 Balkonkraftwerke gefördert werden können.

  • Ja, der Teufel scheisst immer auf den größten Haufen. Wer hat, dem werde gegeben. AMEN. Bloss keine höheren Steuern für Reiche. Das wäre Leistungsfeindlich und Gift für unseren geliebten Kapitalismus.

  • Wer sich mit der FDP ins (Koalitions-)Bett legt, sollte (und kann) vorher wissen, wen und was diese Partei vertritt.

  • Solarstrom und E-Autos fördern. Typisch FDP! 🤪

    • @Rudolf Fissner:

      Das ist schon des FDP-Klientel, was da bedacht werden soll; beim E-Dienstwagen ist der geldwerte Vorteil die Hälfte und wemmer in Kombi mit Homeoffice seiner Firma auch noch den eigenen PV-Strom verkloppt...

      • @Hugo:

        Sicher dich Hausbesitzer, die etwas fürs Klima tun wollen, wählen die FDP. Lustig nicht?

    • @Rudolf Fissner:

      Und es wird der FDP noch nicht mal nützen, weil auf die 33000 Glücklichen mehr als doppelt so viele kommen, die leer ausgingen.

  • Es ist eine Förderung für sehr wohlhabende Hauseigentümer! Das muss bitte betont werden, auch wenn es das Feindbild ein wenig aufweicht! Otto-Normal-Hausbesitzer kann sich das meist nicht leisten. Förderung hin oder her!

  • Und was ist nun mit der Finanzierungszusage für's Deutschlandticket ab 2024? Warum dauert dies so lange? Geld ist doch augenscheinlich da. Wer was anderes behauptet sieht keine klaren Bilder mehr. Anders kann ich es leider nicht ausdrücken. Ich habe definitiv keine Lust, meine Steuern denen in den Hintern zu stecken, die bereits mehr als genug haben. Es gibt bekanntermaßen genügend bedürftige Menschen bei uns, die aber mal wieder ignoriert werden.



    In einem anderen Artikel ist zu lesen, dass in die Straße doppelt so viel investiert wird wie in die Schiene. Und wenn ich an solche Projekte wie S21 denke, dann wird auch noch jede Menge von den Mitteln dafür sinnlos verpulvert.



    Ich schlage folgendes vor: drastische Reduzierung der Förderung des motorisierten Individualverkehrs, massiver Ausbau der Fahrradinfrastruktur, massiver Ausbau des ÖPNV, massiver Ausbau des Schienenfernverkehrs, Einführung einer Kerosinsteuer, Einführung der Vermögenssteuer, Abschaffung des Dienstwagenprivilegs., keine Neubauten auf der grünen Wiese mehr.



    Geld ist bekanntermaßen ausreichend vorhanden, nur an der Verteilung hapert es seit vielen Jahrzehnten massiv.

    • @hechtmaus:

      Absolut meine Rede; da gehe ich mit. Ich überlege gerade, meinem Finanzamt zu sagen, daß von mir in der nächsten Zeit keine Steuerzahlungen mehr zu erwarten sind. Was soll der Dreck - kleine Einzelunternehmer nagen am Hungertuch und sollen trotzdem noch Steuern abdrücken, um diesen Reichen ihren Luxus zu finanzieren ? Geht's noch ? Habe die Schnauze voll, aber 100 %

    • @hechtmaus:

      Ja, sehe ich auch so. Der Kapitalismus ist nicht dafür geschaffen, die Welt zu retten, sondern sie auszubeuten. Also weg damit!

  • taz: „Die 500 Millionen Euro Steuergeld, mit denen nun abermals E-Fahrer gepampert werden, stammen aus dem Etat von Bundesverkehrsminister Volker Wissing.“

    Wenn es 'rund ums Auto' geht, dann ist ein FDP-Politiker immer in der Nähe. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) möchte ja sogar noch mehr Autobahnen bauen, damit der Wahnsinn auf den Straßen nie beendet wird. Rund 30 Milliarden Euro sind bis 2030 allein für den Aus- und Neubau neuer Autobahnen vorgesehen, und da sind neue Straßen in den Städten noch gar nicht mit eingerechnet. Und war da nicht letztes Jahr sogar ein Telefongespräch zwischen dem Porsche-Chef und dem 'Volksvertreter' Christian Lindner (FDP)?

    taz: „Das neue Förderprogramm ist nichts anderes als Klientelpolitik für die Mittel- und Oberschicht unter dem nett aussehenden Deckmantel des ökologischen Wandels.“

    Das ist richtig, aber fairerweise muss man auch sagen, dass alle anderen Pateien da auch nicht viel besser sind. Alle Parteien glauben doch immer noch, dass man den Klimawandel mit ein paar kleinen Veränderungen im täglichen Leben stoppen kann und sie glauben auch, dass die klimaschädliche Wirtschaft ebenfall so weitermachen kann wie bisher, wenn die Wirtschaft nur ein paar Dinge verändert – so einfach wird es aber nicht gehen.

    Die Welt im 21. Jahrhundert muss und wird sich dramatisch verändern; auch wenn einige ewig Gestrige den ausbeuterischen und klimaschädlichen Kapitalismus weiterhin am Leben halten möchten, weil sie davon (momentan) noch sehr gut leben.

    • @Ricky-13:

      Richtig. Die Benziner und Diesel halten noch 20 Jahre. Der Klimawandel kann warten! ROFL 🤣

  • Das ist so durchsichtig albern - "grüner" Kapitalismus eben. Lustig dabei ist - das Geld, das der Staat verteilt, kommt ja nicht irgendwoher. Das heißt, man finanziert das wacker über die Steuern mit.

    Ich hätte lieber eine echte Wende - mit grün sanierten Schulgebäuden, Schul- und Gemeinschaftsgärten, Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und einer commerzunabhängigen medizinischen Versorgung.

    • @Niemals:

      Schulgebäude mit Gärten, Gemeinschaftsgärten, öffentlicher Nahverkehr ist alles in der Obhut der Länder bzw. Kommunen. Da hat Wissing absolut nichts mit zu tun.

    • @Niemals:

      Kapitalismus würde ich das nicht gerade nennen, wenn der Staat eine halbgare Technologie von 10 Seiten fördern muss, damit sie überhaupt jemand einsetzt...

      • @Fabian Wetzel:

        Wenn man betrachtet, wo das Geld hingeht - doch, das ist Kapitalismus und dessen hörige Regierung, aber pur.

  • Das Klimageld ist noch nicht lange unter der Erde da wartet schon der nächste FDP Hammer auf uns.



    Egal was bis zur nächsten Wahl noch passiert, eines ist klar. Mit der FDP wird das nichts mit dem Klima.

    Verbrenner-Aus Aufschub. Kein Limit fürs Tempolimit. Familienförderung und Bildung auf Mundraubniveau eingedampft. Klimageldverzicht für die ohne Lobby. Ein 49€ Ticket auf das nicht jeder Zugriff hat. Aber klar, das braucht s auch nicht weil die Straße gefördert wird. Oder die Tourismusbranche mit ihren riesen Pötten.







    Aber Sondervermögen fürs Klientel der Immobilienbesitzer und PlugIn Hybrid Benziner von Porsche und Co. Und so ganz nebenbei Drohungen gegen andere, nichtdeutsche Hersteller die E Mobilität nicht billiger(Entschuldigung bezahlbarer) zu machen, weil sonst Zollkeule.

    Ein Förderprogramm für Immobilienbesitzer und deren SUVs mit 4ltr Motor und einem E am Ende des Kennzeichens aufzulegen, das aus Steuermitteln zu finanzieren aber den Menschen versprochene Leistungen vorzuenthalten ist schlichtweg eine Sauerei.

    Die Blender von den "Liberalen" werden dafür die Quittung bekommen.



    Nein, wir alle werden die Quittung dafür bekommen wenn die Populisten an die Macht kommen, weil ein paar unersättliche Selbstdarsteller sich über die Probleme stellt die diese Gesellschaft hat.







    Danke FDP.

  • Für mittelfristige Ziele ist das doch durchaus sinnvoll. Auf dem Land gibt es faktisch keinen attraktiven ÖPNV, aus der Stadt wollen wir Autos verbannen.

    • @~ElFox:

      Das Problem ist doch der massenhafte motorisierte Individualverkehr. Der verbeaucht doch Unmengen an Platz. Den MIV kann ich auch nicht eindämmen, wenn ich lediglich die Antriebsart ändere. Autofreie Städt sind aus meiner Sicht nicht praktikabel. Auch das Auto hat seine Berechtigung, nur eben massenhaft wird es zum Problem.



      Damit einher gehend müssen wir auch unser Mobilitätsverhalten überdenken. Muss ich wirklich jeden Weg mit dem Auto zurücklegen? Welche Alternativen bräuchte es, um möglichst wenig auf's Auto angewiesen zu sein? Daraus kann man dann Förderungen für welche Dinge auch immer ableiten.

      • @hechtmaus:

        Das Auto ist schon eine gute Sache, wenn es der Mobilität dient. Es stehen da aber andere Sachen im Vordergrund: Protzen und verdrängen. Fürs Fahren reichte der gute alte Käfer mit 32 PS auch !

    • @~ElFox:

      Reicht ja wenn man bis zum nächsten Bahnhof und von da mit der S-Bahn oder Regio in die Stadt fährt. Auch auf dem Land lässt sich was reduzieren.

    • @~ElFox:

      Was soll daran sinnvoll sein? Den ÖNV macht es nicht besser. Automobile aus der Stadt zu verbannen ist eine urbane Utopie. Zumindest solange Parteien wie die FDP, die Union, aber auch Gründe und SPD der Automobilindustrie hörig sind.



      Menschen müssen irgendwie in die Städte kommen. In der Stadt zu wohnen wäre schön, für viele aber nicht finanzierbar. Als gutsituierter E-Autobesitzer mit subventioniertem Stromanschluß am Eigenheim spricht es sich leicht.

  • Korrekt.

    Aber Geld für den sozialen Ausgleich wegen der CO² Preis-Erhöhung zur Hebung der Akzeptanz des Umbaus der Energieversorgung auf regenerative Energien haben die Herren der FDP nicht zur Verfügung und lassen den grünen Wirtschaftsminister das in seinem Namen verkünden, damit der "schwarze Peter" auch nicht der "Porsche-Partei" zugeordnet werden kann.

  • ....indirekt sehe ich hier wieder eine Förderung der Autoindustrie & des KfZ-Handel - der Solaranlagen Hersteller- also der Wirtschaft - Glückwunsch -



    Das ganze noch " gewürzt " mit Nichtförderung der Mehrfamilienhausbesitzer, deren Bewohner irgendwo sehen können wo sie ihr E-Auto laden können...



    ...für mich mal wieder nicht rund dieses Fördergesetz - zumal von Steuergeldern aller Bürger finanziert...

  • FDP-Klientelpolitik für die Mittel- und Oberschicht?

    Bitte, wer anders als die, die schon haben, soll denn in PV und EMobilität investieren? Die, die nichts haben? Die sollen das wie bezahlen? Mit nichts? Oder soll "der Staat" denen eine PV-Anlage komplett kaufen und schenken? Und wo tun die die dann hin? Wie stellt sich der Autor das vor?

    Wenn ich >30000 € für eine PV Anlage + Batteriespeicher + Wallbox + nochmal 40000 € für ein E-Auto, also schlappe 70-80000 € ausgebe, dann bekomme ich 14500 € Förderung. Ich muss also 55-65000 € und ein eigenes Dach/Grundstück als Träger für die Solaranlage haben. Habe ich die nicht, dann wirds nix mit der Investition. Und auch nicht mit der EMobilität und der privaten Solarstromerzeugung.

    Huh, wie ungerecht. Mieter bekommen nichts. Das Problem der Mieter: Die haben kein eigenes Dach für die PV-Anlage. Wohin also mit der PV Anlage? Also als reicher Vermieter die PV-Anlage kaufen müssen und den eigen erzeugten Strom an die Mieter abgeben? Den Strom liefert die Sonne ja schließlich kostenlos, oder? Bei den geltenden Gesetzen ist das ein wirtschaftlicher, juristischer und steuerlicher Alptraum.

    "Solaranlagen ... meistens wirtschaftlich attraktiv."

    Nein, sind sie nicht. Insbesondere die Stromspeicher nicht. Bitte mal genau nachrechnen. Eine 10 kWp Solaranlage + 10 KWh Batterie benötigt ca. 35000 € Investition. Bei einer Lebensdauer von 20 Jahren (ja, der Investor trägt das Risiko, dass die vorzeitig kaputt ist) macht das im Jahr 1750 €. Das gegen den Strombezug aus dem Netz ohne PV, gegen 20 Jahre Geldanlage aus 35000 €, Kosten für den Restbezug von Strom aus dem Netz trotz PV (Winter, Nacht) gerechnet: Da wird man richtig viel reicher, als man als Besitzender schon ist. Ganz bestimmt.

    Nein, als Besitzender eine PV Anlage sich zu leisten, das macht man aus Öko-Überzeugung. Wie ich auch. 80 % Autarkie fühlt sich gut an und ist auch gut. Finanzieller Profit? Na ja.

    Und als Vermieter: bloß nicht, das wäre Wahnsinn.

    • @EIN MANN:

      "FDP-Klientelpolitik für die Mittel- und Oberschicht?"

      Klimaschutz muss bei der Mittel- und Oberschicht ansetzen. Schließlich sind das die Hauptverursacher.

    • @EIN MANN:

      Naja, ich würde zwischen PV-Anlage und E-Auto trennen - schon aus sozial-ökologischen Gründen. Solange es keine sogenannte Insel-Anlage ist, wird mit PV ja EE-Strom für Alle produziert. Außerdem muss mensch sich keinen Speicher kaufen. Dann wäre die Anlage günstiger. Sicher, ein Auftrag für die Installation einer PV-Anlage ist dann immer noch relativ teuer und auch eher für Wohlhabendere. Andererseits - wenn mensch etwas handwerklich begabt ist oder entsprechende Bekannte/Verwandte hat, kann mensch die auch selbst auf das Dach bauen und die Abnahme (und ggf. Verkabelung) einen Elektriker machen lassen. Das würde PV nochmal günstiger machen.



      "Finanzieller Profit? Na ja. Und als Vermieter: bloß nicht, das wäre Wahnsinn."



      Also den "armen" Vermieter*innen PV-Anlagen schenken? ;-)

      • @Uranus:

        Ich bin vom Fach und ich würde meinen Hugo niemals unter eine selbstgebastelte Batteriespeicheranlage setzen, selbst wenn alle Messungen gut sind.

        • @Fabian Wetzel:

          Auch wenn Sie die Verkabelung machten? Außerdem ging es mir um primär PV-Anlagen. Batteriespeicher sind eine Zusatzoption.

      • @Uranus:

        Wer Klimapolitik als Sozialpolitik begreift, setzt dort an wo NICHT die Verursacher sitzen, bewirkt also minimal wenig für das Klima.

    • @EIN MANN:

      "FDP-Klientelpolitik für die Mittel- und Oberschicht?"?



      Ich sehe das eher als Klientelpolitik für Grünen-Wähler, sow wie Sie )nehme ich mal an).

      Auch was ihre Rechnung angeht habe ich meine Zweifel:



      1. Es gibt einen Zuschuss von 10000, d.h. die Kosten sind nicht 35000 sonder 25000 pro Jahr.



      2. Eine kWh kostet im Moment um die 35 cent, eine 10 kWp Solaranlage produziert grob geschätzt 10 000 kWh pro Jahr, das sind also 3500 Euro pro Jahr - deutlich mehr als die 1250 Euro Kosten.



      Das Ganze ist also eine schöne von den Grünen finanzierte Möglichkeit für Besserverdienende um Geld zu machen...

      • @Gerald Müller:

        Stimmt, Spaßparteipolitik heißt "technologieoffen" und Geld für E-Fuels und Porschefahrer*innen. Ich schätze, ein paar "engstirnige" Spaßparteiwähler*innen wird es aber auch geben, die in PV, Speicher und E-Autos investieren - das E-Auto sonst auch als Zweit- oder Drittwagen.

      • @Gerald Müller:

        Zu Punkt 2. Ihre Rechnung stimmt nur wenn Sie selber die 10000 kWh verbrauchen, was als eine Familie unmöglich sein wird. Also müssen Sie den übrigen Strom für (momentan) 6 Cent / kWh in das öffentliche Netz Einspeisen. Schon schaut die Rechnung völlig anders aus.

    • @EIN MANN:

      Sie übersehen, dass auch Mieter trotz hoher Mietbeiträgen Geldmittel für diese unrentable Investition haben, aber von Ihren Vermietern regelmäßig keine Möglichkeit bekommen, am gemieteten Gebäude eine Anlage zu errichten. Dabei hätte auch der Vermieter etwas davon; z.B. eine qualitativ bessere Dachabdeckung. Auch, wenn der Vermieter nicht selbst investiert. Der häufigste Hinderungsgrund liegt in der Unwissenheit, wie das Ganze vertraglich zu regeln ist, damit beide Parteien fair behandelt werden. Dieses Problem hat bislang den Ausbau der Balkonanlagen behindert. Seit wenigen Tagen nun vereinfacht, dank des neuen Staatssekretärs vom Habeck. Will sagen, die Hausbesitzer allein werden die Energiewende nicht schultern, da braucht es schon die Meter auch dazu.

  • Damit werden einseitig Hauseigentümer - also Leute die schin ein wenig Kohle und einen sicheren Job aben, wie z.B. Lehrer oder andere Beamte - gefördert die ökologisch wertvoll sein und, eine Solaranlage anschaffen wollen und ein E-Auto bestellt oder schon gekauft haben...

    Typische Grünen-Wähler eben. Das ist doch Klientelpolitik vom feinsten, die Grünen sind die neue FDP mit ökologischem Mäntelchen..

    • @Gerald Müller:

      Ja, das kann man so sehen. Die Grünen sind wie die 🍅. Erst sind sie Grün, dann Rot. Jetzt sind sie Gelb. Bei Tomaten kommt danach Braun. Schauen wir mal.

  • Kritikpunkte am Programm:

    •Dienstwagen sind ausgeschlossen (selbst bei Verzicht auf das Dienstwagenprivileg),



    •L7e-Elektrofahrzeuge sind ausgeschlossen,



    •Wohnungseigentum ist ausgeschlossen, selbst bei Doppel- und Reihenhäusern in dieser Rechtsform



    •Wohnungsmieter mit Solaranlage im Eigentum des Autobesitzers sind ausgeschlossen



    •wer als erwachsenes Kind oder Ehepartner oder Lebensgefährte mit im Haus der Eltern oder des Partners lebt, ist ausgeschlossen.



    •Mehrfachförderung



    •Zu hoch als Teil der Mehrfachförderung



    •Wer in einem EFH lebt, braucht am wenigsten eine Zusatzförderung (ich meine nicht wegen dem mutmaßlichen Vermögen oder gutem Einkommen, das ist bei EFH auf dem Land auch nicht immer so hoch, sondern wegen der Unkompliziertheit)



    •Viel Geld für wenige statt ausreichend für viele (als Ergebnis von Marktprozessen finde ich ich Einkommensunterschiede begründet, nicht aber bei einer gestalteten Subvention auf Kosten der Steuerzahler).

  • Das Förderprogramm ist auch in der technischen Umsetzung völlig fehlgelaufen. Antragsteller hingen stundenlang im Netz und bekamen nur Fehlermeldungen.



    Das Budget der je Bewilligung völlig überzogenen Mehrfachförderung - neben den Förderungen für E-Autos gibt es auch EEG-Vergütung - ist offenbar schon ausgeschöpft-7.

    Im Netz findet sich als Trick zur erfolgreichen Antragstellung diese Routine - vielleicht braucht man die, wenn Wissing eine zweite Tranche auflegt:

    Auf Seite anmelden und bis zu der problematischen Berechnung des Betrages gehen

    Mit F12 Debug Console öffnen



    Nach u.Timeout suchen und Breakpoint setzen



    Ggf Schritt zurück und Weiter



    Wenn er anhält in der Console t.timeout=500000 eingeben



    Mit F8 weiterlaufen lassen



    Im letzten Schritt des Antrag greift der Breakpoint nochmals, dort ebenfalls hochsetzen



    Hoffen, dass noch Geld übrig ist (ich war vor 2h bereits bei Antrag ca 48k)

  • Eine rational agierende Regierung würde die Nichtnutzer von PKWs und Flugzeugen mit Geldern fördern, die von den entsprechenden Nutzern über eine CO2-Steuer abgeschöpft werden.



    Man könnte das z.B. CO2-Steuer nennnen.

    Oh, wait....

    • @Kabelbrand Höllenfeuer:

      ...finde Ihren Gedanken sehr vernünftig 👍👍 - nur davon haben weder die Automobilindustrie, noch die KfZ-Händler noch die Solaranlagenhersteller etwas....

      • @Alex_der_Wunderer:

        Das stimmt aber so nicht. Schließlich kann der CO² Steuerbeschenkte mit dem Geld eine Balkonlage kaufen. Sicherlich erst im zweiten oder dritten Jahr. Eine klassische Umverteilung in ganz kleinen Schritten dennoch die Möglichkeit damit eine gewisse Energieunabhängigkeit auch als Mieter zu erreichen. Letztlich auch eine Reduktion von zukünftigen Energiekosten für den Mieter. Es dauert leider nur zu lange. Diese Zeit haben wir aber nicht mehr. Daher ist das Konzept in seiner Ausprägung falsch.



        Daher ist die Aussage von "Kabelbrand, Höllenfeuer" richtig.

        • @Sonnenhaus:

          Absolut.

        • @Sonnenhaus:

          ....Hallo- - mein Kommentar bezog sich auf die aktuelle Lösung der Förderung...