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Auf Konversionsfläche in BrandenburgKahlschlag für Sonnenenergie

In Bad Freienwalde will ein Investor 370 Hektar Mischwald roden. Dort soll eine Photovoltaik-Anlage entstehen, für die es Garantievergütungen gäbe.

Als Konversionsfläche hat das Gebiet keinen besonderen Naturschutzstatus: Grenzfluss Oder Foto: Pro Wald Hohensaaten

Freiburg taz | An solche Projekte dachte vermutlich niemand, als man in Deutschland die Energiewende ausrief: In Hohensaaten, einem Stadtteil von Bad Freienwalde in Brandenburg, will ein Investor 370 Hektar Wald roden, um auf bis zu 250 Hektar eine etwa 200 Megawatt große Photovoltaikanlage (PV) zu errichten. Der Rest der Fläche soll zum Industrie- und Gewerbegebiet werden.

Dass so ein Tausch Natur gegen erneuerbare Energien an dieser Stelle tatsächlich möglich sein könnte, liegt daran, dass das Waldgebiet an der polnischen Grenze formal als Konversionsfläche gilt. Schon in der NS-Zeit wurde das Areal militärisch genutzt, dann übernahm in der DDR die Nationale Volksarmee die Flächen, ehe im Zuge der deutschen Wiedervereinigung die Bundeswehr Eigentümerin wurde. Diese verkaufte den bis zuletzt wenig bewirtschafteten Mischwald zwischenzeitlich an Privateigentümer.

Für all jene, die das Biotop erhalten wollen, ist das eine denkbar ungünstige Konstellation. Denn nur weil die Fläche formal als „benachteiligtes“ Konversionsgebiet gilt, fällt sie in die sogenannte Gebietskulisse des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes. Und das ermöglicht es, mit der Anlage Garantievergütungen nach EEG für den Strom zu bekommen.

Weil das ganze Gelände eingezäunt ist, haben zugleich die Menschen vor Ort wenig Bezug zu dem Wald, was die politische Arbeit für dessen Erhalt erschwert. Wäre die Waldung als Naherholungsgebiet im Bewusstsein der Menschen verankert, wäre deren Wert offenkundiger.

Isolation half Artenvielfalt

Zugleich haben die Absperrungen wiederum mit dazu beigetragen, dass sich in dem Mischwald mit seinen Eichen, Buchen, Linden und Kastanien eine hohe Artenvielfalt entwickeln konnte. Heute leben dort laut der Bürgerinitiative Pro Wald Hohensaaten „bedrohte Arten wie Uhu, Schwarzstorch oder Seeadler und weitere, die sonst kaum noch ein so großes, zusammenhängendes Gebiet als Heimat finden können“. In unterirdischen Schächten, die einen Teil des Waldes durchziehen, wohnen Fledermäuse. Einen formalen naturschutzrechtlichen Status hat das Areal als Konversionsfläche aber nicht.

Da der Zugang zu dem Gebiet selbst für Naturschützer nur bedingt möglich ist, habe man auch Infrarotaufnahmen aus der Luft ausgewertet, sagt Martin Gemeinholzer von der Bürgerinitiative. Er berichtet von mehr als 30 Baumarten, die in dem Wald nachgewiesen wurden – während der Investor von einer Kiefernmonokultur spricht. Neben der Artenvielfalt hebt die Bürgerinitiative zudem die Bedeutung der Naturfläche für das Lokalklima hervor – der Wert des Waldes sei „als Wasserspeicher und Kühlungselement“ in dieser trockenen Region „schlichtweg unermesslich“. Umweltverbände in Brandenburg, wie der Nabu und der BUND, lehnen das PV-Projekt daher vollumfänglich ab.

Der Investor, die Lindhorst-Gruppe aus Winsen an der Aller, spricht unterdessen von einem „energiepolitisch wichtigen Projekt“, das „die Entwicklung der Region signifikant voranbringen, Arbeitsplätze schaffen, die Werte von Immobilien steigern, das Steueraufkommen auch für Hohensaaten verbessern und jedem Bewohner günstigeren grünen Strom zur Verfügung stellen“ werde.

Wachsende Skepsis

Angesichts dieser vielfältigen Versprechen gab es in der Stadtverordnetenversammlung von Bad Freienwalde bislang eine Mehrheit für das Projekt. Aber zwischenzeitlich kämen viele Bürger durch die aufkommende öffentliche Debatte und die Informationsarbeit der Umweltverbände ins Grübeln, beobachtet Björn Ellner, Vorsitzender des Nabu Brandenburg. So wandle sich die Stimmung vor Ort langsam. Vor allem habe es Empörung gegeben, als der Investor auch noch Pläne zum ergänzenden Bau von Windrädern auf derselben Fläche vorstellte – die er nach dem Protest aber schnell wieder kassierte. Ein wenig will das Unternehmen nun wohl auch die PV-Anlage abspecken, von 250 auf 200 Hektar.

Im Moment warten alle Beteiligten auf die Vorlage des Artenschutzfachbeitrags, ein Gutachten, das ein wichtiger Bestandteil von Planungsprojekten ist und die Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt am betreffenden Standort bewertet. Dass dieses Gutachten sich bereits verzögert, werten Naturschützer als mögliches Indiz dafür, dass darin Dinge stehen werden, die dem Investor nicht ganz gelegen kommen. Eine Anfrage der taz dazu ließ die Lindhorst-Gruppe unbeantwortet.

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70 Kommentare

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  • Deutschland könnte sich energetisch autark für 10 Monate versorgen, wenn 60 % der dafür geeigneten Dachflächen mit PV bestückt würden. Die dafür notwendige Speichertechnologie ist mittlerweile vorhanden, dank Natrium-Ionen Akkumulatoren. Insbesondere die Industrie steht hierbei in der Schuld. Gehen Sie einfach in ein x-beliebiges Industriegebiet, dann werden Sie hektarweise ungenutzte Dachflächen finden. Das ist massenhaft verschenktes Geld. Angesichts der Hiobsbotschaften zum Wirtschaftscrash den der SUV Lobbyismus gerne verbreitet, ist das schizophren.

  • wenn die argumente mit dem tierschutz kommen, wird die lindhorst gruppe schon zurückrudern, die haben ja sogar einen adler im logo und zeigen sich ganz authentisch mit vielen tierchen in den fotos. außerdem ist ihr motto: verantwortung:)

  • vorrangig sollte allerdings schon mal alle Autobahnen mit PV überdacht werden. Die Leitungen gleich drunter montiert. Dann hätten wir die Nord-Südtrassen ohne aufwendigen Genehmigungsverfahren gleich inklusive. Durch trockene Fahrbahnen erhöt sich zusätzlich die Sicherheit und die E-Fahrzeuge könnten wie Boxautos auf der Kirmes während der Fahrt geladen werden. winwinwin :-)

  • Die Landfläche ist nicht vermehrbar und Deutschland ist ein sehr dicht besiedeltes Flächenland, da wird viel zuwenig über Zusammenarbeit mit anderen Ländern ( Wüsten ) diskutiert. Dort sind auf Grund besserer Lage ungefähr der doppelte Ertrag zu erwarten. Freiflächen sind in Deutschland viel zu kostbar und die zweifach Nutzung meistens problematisch. Wichtig wäre in Deutschland vorhandene versiegelte Flächen zu nutzen. Dies verteuert diesen Strom etwas, aber ein großer Teil muss in einer sinnvollen Zusammenarbeit in Wüstenstaaten erzeugt werden. Man kann aber Überdachung von versiegelten Flächen schlecht vermitteln, da wird der Strom deutlich teuerer. Das Märchen vom billigen Solarstrom müsste endlich der Realität weichen. Den Preis müssen wir aber bereit sein, für die Natur zu zahlen.

  • Wenn ich das richtig verstehe, könnte der Eigentümer das Gelände auch abholzen und dort ein Gewerbegebiet errichten. Sehe das richtig? Das Problem ist also nicht die Photovoltaik, sondern der Status als "Konversionsfläche".

  • Ja, diese Debatten werden wir wohl in Zukunft noch mehr bekommen. Flächenfrass für Solar/Energie. Auch Felder falls dem Wahn zum Opfer. Es braucht diese Debatten! Energiegewinnung und -einsparung und Arten- und Biotopschutz vereinen. Oder zumindest Flächen erschaffen, die nicht allein der Energiegewinnung diesen, sondern zumindest eine Mischnutzung zulassen. Muss denn immer gleich alles zugebaut werden?

    • @emmicam:

      Mischnutzung ist keine schlechte Idee, aber eigentlich gibt es riesige Flächen auf Lagerhallen und anderen Industriedächern, Lärmschutzwände der DB, Bahnhofdächer die man mit PV belegen könnte. Auch Fassaden eignen sich, es gibt die PV-Panels inzwischen in allen Farben und Formen...

  • Nur so als Gedanke:



    Die Grünen haben in ihrem Wahprogramm stehen, dass allein für Windkraft 2Prozent der Landesfläche zur Verfügung gestellt werden soll. Das sind dann 740000ha was haben sich hier einige gedacht wo die Fläche denn herkommen soll? Da nehmen sich 250ha für PV sogar eher bescheiden aus. Einige müssen sich schon mal Gedanken machen, was sie nun wollen...

    • @Fritz.S:

      Das hat doch mit den Grünen allein nichts zu tun, hätte die Regierung Merkel nicht einen Schnellschuß (Ausstieg vom Atommausstieg und ausstieg vom ausstieg) nach dem anderen hingelegt und gleichzeitig aber die Erneuerbaren abgewürgt, wären wir heute schon viel weiter und sanfter.

      Jetzt wo uns der Tyrann aus Russland erpresst (was wir auch der CDU/CSU zu verdanken haben), da muss es schnell (wenn man die Blockadetatktik der Unionsgeführten Länder denn als schnell bezeichen kann) gehen damit wir vom Russischen Gas wegkommen.

      Ich finde allerdings, dafür muss man keine Intakten Wälder abholzen auch nicht für Tesla (weil bei ihren geliebeten Autos, ja einige dann gerne alle Augen zu drücken), da finden sich bestimmt auch andere Flächen! Wenn mehr Hausbesitzer das machen würden PV Anlage aufs Dach, und Dächer haben wir Wahrhaftig genung, dann brauchen wir keine Investoren, die nur eins machen Profit.

      • @Detlef Fingerling:

        Das Thema hat mitnichten allein etwas mit den Grünen zu tun. Den Ausbau der Erneuerbaren oder Freiheitsenergien, wie Herr Lindner sie nennt haben sich schließlich alle Parteien des demokratischen Spktrums auf die Fahne geschrieben. Sicher ist aber, dass es einen Zielkonflikt darüber gibt, wie wir unsere zur Verfügung stehenden Flächen verwenden. Daß die Unionparteien auch noch am Einmarsch Russlands in die Ukraine schudig sind, halte aber nicht nur ich für abwegig. Oder meinen Sie den Bezug von russischem Gas? Da fragen sie bitte die SPD

  • Nur so als strategische Idee:



    Die Initiative sucht sich mItstreiter in der Gemeinde/Amt und stellt einen x-beliebigen Antrag auf einen Bebauungsplan für ein x-beliebiges Gebiet in der Gemeinde/Amt, zwingend das muß die Notwendigkeit einer Neuaufstellung bzw. Änderung des Flächenntzungsplanes nach sich ziehen. Daran werden gerne Investoren beteiligt (in diesem Fall die Initiative) bei der Neuaufstellung/Änderung des FNP wird faktisch die Fläche des Solarparks planungsrechtlich als Wald umgewandelt.



    Das erfordert einiges an Unterstützung, vor allem von der Gemeinde/Amt und viel Geld... wäre aber ein Weg.

  • Ein typisches Beispiel - das ist Deutschland ! Auch 2023 läßt sich auf Kosten der Natur gleich doppelt Reibach machen. Und funktionieren tut das nur, weil Deutschlands Verwaltung mit sich selbst genug hat, anstatt nützliche Arbeit zu leisten. Deutschland als Staat ist vollkommen verkalkt.

  • Ich kann gar nicht glauben, dass man derart viel Wald vernichtet. Das macht mich wirklich traurig.

    • @V M:

      Wütend - nicht traurig....

      • @Perkele:

        Traurig, Wut ist nicht mein Ding.

      • @Perkele:

        Wenn ich mal ganz subjektiv mich selbst betrachte, schließt das eine das andere nicht aus. Traurig sein, weil wieder so viel Leben/Natur menschlichem Gewinnstreben und Bequemlichkeit geopfert wird - im Sinne von: Mitleiden. Daß man darüber - gerade als sensibler Mensch - hinaus dann auch zornig wird, das bleibt nicht aus. Ich erinnere an Frau Greta Thunbergs Rede vor der UN.

  • So etwas dabei herauskommt, wenn man und frau alles immer dem Markt überlässt.



    PV Anlagen gehören primär auf Dachflächen und anderen versiegelten oder nicht genutzten Flächen. Davon gibt es ausreichend genug, um den überwiegenden Anteil der benötigten Strommenge zu erzeugen. Vor allem je näher am Verbrauch um so besser. Je dezentraler desto weniger zusätzlicher Netzausbau. Aber die Investiton ist natürlich bei dieser Waldfläche am wirtschaftlichsten für den Investor. Das ist ja auch der Hintergrund warum ein Investor sich so etwas anschafft.

    Eine Rodung darf nicht stattfinden.

    Sinnvoll wären vielleicht noch Windräder. Aber PV gehört da nicht hin.

    Der Klimawandel benötigt so dringend wie PV und Windanlagen ebenso Grüne O² -Produktionsflächen. Die teilweise auf der Fläche befindlichen Monokulturen sollten besser umgebaut werden, damit die Waldqualität verbessert wird.

    PV auf den angrenzenden Landwirtschaftlichen Felder als Agri-PV wäre doch viel sinnvoller. Damit ergibt sich eine Doppelnutzung, bei gleichzeitigem Wetterschutz der Pflanzen unter der PV.

  • eine Absicht ist noch keine Umsetzung. Wenn es dort diese im Artikel genannten Tiere gibt, wird es sehr schwer diese Rodung umzusetzen.



    Einen Schwarzstorchhorst wegzuwägen, wie das bei Planern heißt dürfte sehr schwer sein. Wenn diese Arten dort wirklich brüten...



    Dass das Gebiet planungsrechtlich kein Wald ist, ist tatsächlich nachteilig, andernfalls wäre es fast unmöglich zu roden.



    Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen. Gibt es da Arten von der roten Liste wird das nichts.

    • @nutzer:

      Es geht doch hier nicht um Tiere, die die Rodung verhindern, dann hätte in Lützerath auch nicht geräumt und gerodet werden dürfen, hier geht es um Geld!



      Wir bezahlen RWE für den Strom den Sie erzeugen und der ist nicht mal billig, aber wir bezahlen für RWE auch die Hundertschaften Polizei bei den Einsätzen rund um die Tagebaue und zwar von unserem Steuergeld!

      Wir bezahlen RWE als dafür das RWE vor uns (dem Pöbel) geschützt wird, das ist doch Perfide, hören wir also auf damit! Wenn RWE sich und seine Liegenschaften schützen will, dann sollen Sie die Millionen dafür auch selbst bezahlen aus ihren Einnahmen.

      Also werden wir eine Petition Starten genau zu diesem Zweck, das RWE Ploizeieinsätze zu ihrem Schutz selbst bezahlt, nicht der Bürger und wenn sich dreckiger Strom nur mit Bürgersubvention in Form von Steuergeldern Produzieren lässt, dann sollte RWE besser diesen Mist lassen wo er ist in der Erde.



      Es ist unvorstellbar das wegen Profit einer privatwirtschaftlichen Firma Menschen entwurzelt und Umgesiedelt und ganze Landstriche verwüstet werden.

    • @nutzer:

      Ihren Optimismus möchte ich haben. Ich habe den Eindruck, dass Naturschutz immer mehr unter die Räder kommt, und das heutzutage gerne im Namen des Klimaschutzes. Da gibt es leider erhebliche Widersprüche. Denke da z.B. auch an Wärmedämmung bei Altbauten.

      Viele solche bösen Projekte ließen sich ja vielleicht auch vermeiden, wenn man mal ernsthafter ans Energiesparen heranginge, z.B. Straßenbeleuchtung drosselt. Was ist mit dem Heilsversprechen E-Autos? Es werden schützenswerte Wälder und andere Flächen plattgemacht, während die E-Karren größer und größer werden?

      • @Manuel Bonik:

        "enke da z.B. auch an Wärmedämmung bei Altbauten.

        Viele solche bösen Projekte ließen sich ja vielleicht auch vermeiden, wenn man mal ernsthafter ans Energiesparen heranginge"

        Sehen Sie den Widerspruch nicht? Die Wärmedämmung dient genau dem - dem Energiesparen.

    • @nutzer:

      also laut Bundeswaldgesetz §2 ist das schon Wald.

      Und dann müsste da n Ausgleich her

      • @Christoph Buck:

        Da geht es aber nicht nur um Waldausgleich (der sehr fragwürdig ist), sondern um den Verlust einer sehr großen Fläche, die durch die sehr lange andauernde, militärische Nutzung extrem wertvoll für die Biodiversität ist. So macht Klimaschutz einfach keinen Sinn!

      • @Christoph Buck:

        "Ausgleich" scheint mir ein sehr fragwürdiges Konstrukt. Da gibt es einen alten Wald, und der wird dann irgendwo durch einen Jungwald mit ungewisser Zukunft ersetzt? Braucht letzterer nicht auch Fläche, sogar deutlich mehr, wenn er (eines Tages) leisten soll, was der alte Wald tatsächlich und jetzt leistet?

      • @Christoph Buck:

        der ist ja auch geplant. Wäre es planungsrechtlich ebenfalls Wald, wäre dies wahrscheinlich sehr schwer zu genehmigen.



        Der wichtige Punkt ist wohl die Einstufung als Konversationsfläche, die ist planungsrechtlich umwandelbar. Wenn darauf mittlerweile faktisch Wald steht, ist das ein Grund für einen Ausgleich, aber kein zwingender Ausschluß für eine Umwandlung.



        Die beste Strategie wäre ein neuer Flächennutzungsplan durch die Gemeinde mit der Einstufung als Wald.



        Vielleicht lassen sich in der Gemeinde ja Mitstreiter finden. Geminden haben oft keinen FNP weil der zu viel Geld kostet, könnte man der Gemeinde ja finanzieren. Das ist u.U. möglich, wenn z.B. ein Investor einen Bebauungsplan erstellen will.

  • Und wieder mal wird der Profit über gesellschaftliche Notwendigkeiten obsiegen. Es ist in unserer Situation unfassbar, dass bürokratische Mätzchen bei solch wichtigen Dingen überhaupt Wirkung zeigen können....

  • Erneuerbare vs. Wald. Klingt nicht nach einer guten Idee.

    • @Jochen Laun:

      Nur ist die Idee leider weit verbreitet und oft genug mit Unterstützung durch die Grünen (Reinhardswald etc.). Gleichzeitig geht kaum was voran bei der Nutzung von Dachflächen für Photovoltaik.

      • @Manuel Bonik:

        Können Sie die Rolle der Grünen konkret in diesem Projekt beschreiben?

        • @KaosKatte:

          Keine Ahnung, ob die Grünen bei diesem Projekt eine Rolle spielen. Das wollte ich auch nicht behaupten. Ich habe auf Jochen Laun geantwortet, denn das Problem "Erneuerbare vs. Wald" ist durchaus eines. Man könnte auch sagen: Klimaschutz oder Naturschutz? Da gibt es Überschneidungen, aber eben auch Widersprüche. - Hier in Finnland habe ich gerade bei einer Naturschutzorganisation unterschrieben, die sich gegen Windräder an (nicht in, aber nahe) einem Naturschutzgebiet engagiert, das dadurch in Mitleidenschaft gezogen würde. - Würde mir als Grünenwähler schon wünschen, dass von "meiner" Partei mehr kommt, wie sie sich die Lösung solcher Konflikte vorstellt.

  • Die Grünen in Brandenburg und deren Umweltminister haben damit sicher kein Problem. Die hauen auch Windräder in Wälder, schlagen Schneise, zerstören Waldstrukturen, da wird ihnen das auch nicht wehtun. Es gibt viele, besonders viele Umweltschützer die sich von den Grünen in Bezug auf Umweltschutz längst verabschiedet haben.

    • @uffbasse:

      Wir sind nun mal in der Situation, das wir so schnell wie möglich von Putin unabhängig werden müssen.

      Das tut vielen Grünen am meisten weh, das sie jetzt unpopuläre Entscheidungen treffen müssen unter normalen Umständen würden Sie das nicht machen und sie haben sich auch vom Umweltschutz bestimmt nicht verabschiedet.

      Kommentar gekürzt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.

      Die Moderation

    • @uffbasse:

      Ich bin weit weg von Bad Freienwalde, habe nur mal schnell gegoogelt und bin über eine Kritik am Projekt seitens des grünen Umweltministers gestoßen. Er meint, dass so ein Gelände wohl nicht für die Energiewende geopfert werden sollte. Der CDU-Bürgermeister hingegen unterstützt dieses Projekt -als Solarpark ggf. mit Windpark- voll und ganz.



      Woran machen Sie sie Unterstützung der brandenburgischen Grünen für diesen Kahlschlag fest? Sind Sie besser informert? Wenden sich die von Ihnen erwähnten frustrierten Umweltschützer der Union zu?

  • Auf dem Luftbild im Artikel wie mit höherer Auflösung im Netz www.google.de/maps...!3m1!1e3?entry=ttu sieht das überwiegend nach recht einheitlicher Monokultur aus.

    • @meerwind7:

      Man sieht aber nicht, was unter dem Kronendach ist - Truppenübungsplätze weisen selbst in Nadelforstbereichen oft eine extrem hohe Artenvielfalt auf!

    • @meerwind7:

      Da ist nichts Monokultur, sondern Wald ohne Aufforstung. Man muss halt an der richtigen Stelle schauen.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Ob 200 ha statt 250 ha macht nicht den Unterschied, der ein solches Projekt an diesem Ort gegenüber dem Schutz des Gebietes rechtfertigen würde. Das Projekt ist an diesem Ort in der Form aus gesamtökologischer Sicht schlicht nicht zu rechtfertigen.



    Nun beginnt die rechtliche und politische Debatte. Falls nicht alles auf formaljuristischer Grundlage durchgezogen werden könnte, stellt sich die Frage, ob die dadurch bedeutender werdende inhaltliche Argumentation für das Projekt erhellend dafür sein könnte, was künftig an Argumenten zu erwarten sein wird.

  • 6G
    678409 (Profil gelöscht)

    In ganz Deutschland gibt es immer noch viele Häuser und Gewerbeimmobilien, die Platz für eine PV Anlage auf dem Dach haben. Alle Dächer könnten zugepflastert werden mit dem Zeuch.

    Was macht man? Wald abholzen und Wiesen vollstellen.



    Echt eine ganz hervorragende Idee. So etwas gehört sofort unterbunden.

    • @678409 (Profil gelöscht):

      Da stimme ich zu.

      • @Jochen Laun:

        Ich stimme ebenfalls zu. Das ist unerträglich!

    • @678409 (Profil gelöscht):

      Jupp, das sehe ich auch so. Es ist angesichts der voranschreitenden ökologischen Krisen Wahnsinn, potenzielle CO-Senken und Lebensräume von Tieren zu zerstören. Zumal auch bereits genutzte Flächen wie Äcker auch mit PV-Anlagen versehen werden könnten/sollten. Dort können nämlich Module senkrecht an Konstrukten ähnlich hoher Zäune installiert werden und die Fläche dazwischen wäre immer noch für Ackerbau nutzbar. Ansonsten könnten auch Fuß- und Radwege mit PV quasi überdacht werden ...

    • @678409 (Profil gelöscht):

      Die Dachflächen reichen nicht aus, sind langsamer zu erschließen, Handwerker dafür fehlen, und der Strom wird deutlich teurer als mit PV auf der Freifläche.

      Das eine schließt also das andere nicht aus, es sollte aber heißen: Schneller Aufbau in der Freifläche, stetige, über ca. zwei Jahrzehnte zunehmende Ausnutzung der Dächer.

      Eine schnelle Solarpflicht bei bestehenden Dächern würde ungefähr so begrüßt werden wie das Heizungsgesetz für ohnehin einzubauende Heizungen.

      • @meerwind7:

        Nein _ kein Ausbau der PV in der Natur, denn gerade die ist zu erhalten ! Alles, was nicht auf bereits verbauten Flächen momtiert werden kann, muß ganz einfach eingespart werden. Und wenn ich "ganz einfach" schreibe, so ist das auch so. Wir können nicht erwarten, daß es ohne massive Einschränkungen ein weiter-so geben wird. Leider kommt hier die Politik ihrer Aufgabe, ja ihrer Pflicht, Schaden vom Volke abzuwenden - aus Populismus - nicht nach. Nach uns, bzw. auch schon zu unserer Lebenszeit : die Sintflut ! Ein Blick um den Globus sollte das ganz schnell verdeutlichen.

    • @678409 (Profil gelöscht):

      Die Ampel hat im letzten Jahr ein Gesetz durchgedrückt, das erlaubt, in Landschaftschutzgebieten Windenergieanlagen zu installieren, solange die angestrebten 2% Nutzung der bundesdeutschen Landfläche nicht erreicht werden.

      • @Kabelbrand Höllenfeuer:

        Landschaftsschutz ist auch nicht das gleiche wie Naturschutz.

  • Hirnrissig



    Es gibt genug freie, nicht für Landwirtschaft nutzbare Flächen um PV-Freianlagen zu installieren. Als da wären:



    1) Stillgelegte Tagesbergbauflächen



    2) Jedes Autobahnkreuz, jede Abfahrt



    3) Alle öffentlichen Gebäude und Schulen.



    4) Stillgelegte Kasernen



    5) Mülldeponien (ruhender Teil)



    usw.

    • @Rudi Hamm:

      zu (2): Ein großes Autobahnkreuz in Kleeblattform wie das Frankfurter Kreuz hat eine Fläche von rund 500 m * 500 m = 25 Hektar einschließlich der Straßenfläche. Wenn sich davon 5 bis 10 Hektar für Solarmodule eignen würden, bräuchte man 20 bis 40 solcher Kreuze, um die 200 Hektar des Projektes in Bad Freienwalde zu ersetzen, oder etwa die doppelte Anzahl an Abfahrten. Damit kommt man also nicht weit.

      In der Regel werden die gewünschten Sichtbeziehungen der Autofahrer, die naturschutzfachliche Bedeutung der Verkehrsinseln und der erschwerte Diebstahlschutz ganz gegen solche Flächen sprechen.

      Tagebauflächen (1) und alte Mülldeponien (5) wurden i.d.R. bereits entweder renaturiert oder für Solarparks erschlossen, die öffentlichen Gebäude (3) haben keine allzu große Dachfläche, wenn auch zu häufig eine ungenutzte. Um eine stillgelegte Kaserne (Ihr Punkt 4) handelt es sich hier ja gerade.

      • @meerwind7:

        Deutschland hat 137 Kreuze und fast 2300 Anschlussstellen, da kämme schon was zusammen.

    • @Rudi Hamm:

      Nachtrag: Sämtliche Großparkplätze. Das alleine wären schon GigaWatt.

      • @Rudi Hamm:

        Sie sollten sich mal eingehender mit den Vorschriften beschäftigen. Haben Sie sich mal Gedanken gemacht, warum Freiflächenanlagen eingezäunt sind? Einmal wegen der Sicherheit und dann auch wegen Diebstahl. Es sind elektrische Anlagen! Da muss schon einiges eingehalten werden. Auch Unfälle, die nun mal an Straßen vorkommen, müssen bedacht sein. Blendschutz nicht zu vergessen. Theoretisch ist vieles einfach, aber in der Praxis ist vieles halt nicht möglich.

  • Ist das jetzt Wald oder ist das begrünte Industriefläche ?

    Die entscheidende Frage wäre doch, ob es nicht nahbei evtl. Flächen gibt die sich die Natur noch nicht so weit zurückgeholt hat.

    Denn in Sachen Klimawende brauchen wir jeden Baum und jeden Strauch.



    Dringend!

    • @Bolzkopf:

      Jeder Solarpark bringt ein Vielfaches "in Sachen Klimawende" gegenüber den auf gleicher Flächengröße vorhandenen oder möglichen Bäume und Sträuchern.

      • @meerwind7:

        hat der Meerwind denn hier Vergleichszahlen zur Behauptung: Vielfaches in Sachen Klimawende? oder ist das eine Behauptung aus der Hüfte geschossen?

      • @meerwind7:

        Jeder Solarpark, eingezäunt, also ausgesperrt für viele Tiere, ist ein Belastung für die Natur. Es entstehen auch für Solarparks, Zufahrten und die notwendigen Kabeltrassen und Stationen für den Weitertransport des Stroms. Die Flächen für die Solarmodulen sind in der Regel eingesäet. Eine Heumahd erfolgt nicht, ist auch kaum umsetzbar, meist wird das Gras "gemulcht", bleibt also liegen und fördert damit nicht unbedingt eine artenreiche Wiese. Im Idealfall findet sich ein Schäfer, aber eben sehr selten. Auch wenn die Schafe vieles fressen, bleibt einiges stehen und muss dann noch gemulcht werden. Jede Pflanze die ein Modul beschattet, veringert den Ertrag. Wenn man so will, die freie Landschaft und Natur, ist mehr oder weniger in Zukunft eingezäunt. Im schlimmsten Fall werden Ackerflächen, die der Nahrung dienten, zu Solarflächen. Bisherige nicht bewirtschaftete Flächen, die bisher alleine der Natur dienten, werden ebenfalls zur Solarflächenmonokultur. Das ist nicht umeltfreundlich, nein das ist ein Eingriff in Natur und Landschaft, ebenso wie es ein gewaltiger Eingriff ist, wenn jetzt Windräder in geschlossene Wälder mit Schneisen von 70m Breite reingehauen werden. Wir kommen in der Tat vom Regen in die Traufe. Die Zukunft sieht düster aus.

      • @meerwind7:

        Das ist dummes Zeug. Bolzkopf hat hier vollkommen recht. Wer jetzt noch Wälder rodet, hat einen an der Waffel. (PUNKT)

  • Die Anwohner sollten sich mal darüber informieren, welchen mikroklimatischen Effekt die dunklen Solarpanels ganz konket haben. Der umgrenzte Mischwald hat einen kühlenden Effekt, weil Feuchtigkeit gespeichert wird und sich vor allem der Boden nicht so aufheizen kann. Im Sommer kann der Unterschied der Bodentemperatur zwischen Waldboden und nacktem Feld bis zu 20⁰C ausmachen.



    Wenn sich in den anstehenden Hitzesommern die Panels so richtigig aufheizen und dann auch noch der Wind in Richtung Siedlung steht, wird das sein, als ob man einen Heizlüfter in Richtung Freienwalde aufgestellt hätte.



    Einmal ganz abgesehen davon sollten die Einwohner auch am Artenschutz in ihrer unmittelbaren Umgebung interessiert sein, auch wenn sie keinen Zugang zum Wald haben.

    • @Kabelbrand Höllenfeuer:

      Wo keine Bäume sind, herrscht Wassermangel stellte schon Alexander von Humbold vor 200Jahren fest.



      Und in einer Gegend die jetzt schon unter Trockenheit leidet sollte man darüber nachdenken.



      Dazu immer das Argument, "wir schaffen Arbeitsplätze" Die Anzahl der Arbeitsplätze in solchen Parks ist überschaubar. Und wie viele Firmen werden sich im Gewerbepark ansiedeln wenn die Wasserversorgung in Gefahr ist?

    • @Kabelbrand Höllenfeuer:

      Wald, Forste dürfen natürlich nicht gerodet werden. Zu dem von Ihnen angeführten Aufheizeffekt wurde ich meinen, dass PV ja Sonnenenergie nutzt. Ein Teil der Energie kommt also nicht an sich hinter/unter PV befindenen Flächen hin. Böden/ Wände heizen sich also weniger auf. Mensch kann diesen Effekt auch nutzen für Terassenüberdachung[1] oder für Agrarflächen, auf denen Pflanzen gedeihen sollen, denen etwas "Schatten" gut tut.[2]



      [1] m.youtube.com/watch?v=G8ZLnGeya54



      [2] www.mdr.de/wissen/...el-duerre-102.html

    • @Kabelbrand Höllenfeuer:

      Das ist doch nur Panikmache. Wald ist ebenfalls dunkel und nimmt die Sonneneinstrahlung stark auf. Erwärmte Luft steigt auf und bewegt sich nicht horizontal. Vielleicht ist der Solarpark in Sommernächsten kühler als der Wald.

      • @meerwind7:

        Das ist falsch. Bei Spiegel gab es übrigens gestern ein Video über Windenergie, in dem einer meiner ehemaligen Professoren die Bodentemperatur einer gerodeten Fläche mit der des Waldbodens vergleicht. Meine 20 Grad Differenz kommt nicht aus dem Nichts.



        Ansonsten fassen Sie doch bitte einmal an einem heissen Sommertag einen Busch und danach eine schwarze Fläche an. Sie müssen auch ewig nicht mehr in der Natur gewesen sein, wenn man einen Mischwald betritt, ist der Temperaturunterschied nicht zu übersehen.



        Der Wirkungsgrad der Panels sinkt übrigens bei steigender Hitze.

  • Lindhorst schreibt auf ihrer Webseite:

    (www.lindhorst-grup...erbare-energie-25)

    "...Neben der Aufforstung und Erhaltung von Waldflächen ist die Erzeugung erneuerbarer Energien für uns in den letzten Jahren zu einem sinnvollen Hebel gegen den Klimawandel geworden. Freiflächenphotovoltaik-Anlagen auf unseren Landwirtschaftsflächen (!) ermöglichen die nachhaltige Produktion von grünem Strom.

    ...Aufforstung beschädigter Wälder und kontinuierlicher Umbau in Klima-stabile Mischwälder

    ...Naturnahe Bewirtschaftung unserer Wälder und Schaffung von 250 Hektar Naturwald, gänzlich unbewirtschaftet und sich selbst überlassen – Der Urwald von morgen."

    Das Gegenteil scheint der Fall zu sein:



    Rodung von 200 ha Naturwald (der sich auf der Konversionsfläche gebildet hat!)

    Greenwashing vom Feinsten.

    • @So,so:

      Es ist pervers - in der schlechtest denkbaren Variante.

      Deutschlands Bürokraten sehen das aber sicher ganz anders ...

    • @So,so:

      Korrekter Link zu Lindhorst: www.lindhorst-grup...uerbare-energie-25



      Die Aufforstung erfolgt regelmäßig zu dem Zweck, diese Flächen als Ausgleichsmaßnahme für Abholzungen an anderer Stelle bereitzustellen. Das steht auch so auf der Webseite. ("Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Sie Flächen zum Naturausgleich suchen oder als Eigentümer eine geeignete Fläche zum Naturausgleich bereitstellen möchten.") Das erfolgt z.B. beim Straßenbau oder neuen Siedlungen; auch für den Wald auf dem Tesla-Gelände wurde nach meiner Erinnerung anderswo Ersatz geschaffen.

      Lindhorst behauptet auf der Webseite nirgendwo, dass durch die eigene Aufforstung per saldo eine Vergrößerung der Waldfläche erreicht würde.

      Im Fall des Solarparks erfolgen Abholzung in der Konversionsfläche und Aufforstung anderswo offenbar "aus einer Hand". Wie schon geschrieben, ein Solarpark wäre auf der nunmehr aufzuforstenden Ersatzfläche staatlich nicht unterstützt worden. Unsinnig, aber nicht Lindhorst anzulasten.

    • @So,so:

      Dieses Projekt hängt auch damit zusammen, dass u.a. im neuen Regionplanentwurf ( www.rpg-oderland-s...s_220633_final.pdf ) viele andere Flächen für Solarparks ausgeschlossen werden, z.B. alle Projekte über 2 km2, in bislang alle 100 Jahre von Hochwasser bedrohten Gebieten ungeachtet genügender Montagehöhe der Module, in Landschaftsschutzgebieten, im Vorranggebiet Freiraumverbund, und (soweit sinnvoll) in den höherwertigen Schutzgebieten sowieso. Deutlich erschwert ist die Planung auf Ackerland mit mehr als 28 Bodenpunkten.

      Ein Solarpark anstelle eines Waldes ist sicherlich das kleinere Übel gegenüber einer Zerstörung des Waldes durch Erderhitzung und im Vergleich zum Beitrag zur Energieversorgung durch den Solarpark. Aber es muss aufgehört werden, bessere Standorte zu blockieren, dann wird der Waldstandort nicht benötigt.

      • @meerwind7:

        Nein, ein kleineres Übel ist es nicht, Wald, besonders artenreichen Wald zu roden, Waldboden auf Dauer zu zerstören und darauf Photovoltaikanlagen zu bauen. Die dortige geplante Anlage wird auch noch mit festgelegten Einspeisvergütungen "subventioniert". Erst daurch "rechnet" sich dieses Übel. Wir müssen endlich anfangen die Sinnfrage zu stellen: Zu was und für was braucht man Strom? Wo gibt es Einsparmöglichkeiten? Hier gehört alles auf den Prüfstand. Und wir werden uns von vielen eben verabschieden müssen.

    • @So,so:

      Das ist kein Greenwashing des Investors, denn der würde die Solaranlagen sicherlich genauso gern auch auf Ackerland in der Nähe errichten.



      Dort bekäme er aber keine Preisuntergrenze nach EEG garantiert.

      Außerdem ist in großen Teilen Brandenburgs der Bau von Solaranlagen verboten, selbst wenn sie ohne EEG-Förderung errichtet werden.

      Es sind also die staatlichen Regelungen, die Solarenergie verteuern (weil Standorte verknappt werden und schlechter an das Stromnetz angebundene Flächen genutzt werden müssen) und in teils ökologisch wertvolle Gebiete drängen, teils an Randstreifen von Verkehrswegen, wo sie den Landschaftseindruck beeinträchtigen.

    • @So,so:

      Wobei dieser Naturwald in 30 Jahren eh abgestorben sein wird.

      Wenn stattdessen sagen wir mal 500 Hektar Versuchswald aus dürre- und hitzetoleranten Baumarten angelegt werden würden, wäre das ein Gewinn für alle.

      • @Ajuga:

        "Wobei dieser Naturwald in 30 Jahren eh abgestorben sein wird."



        Das mag sein. Mit etwas "Glück" sieht die Welt bald so aus, wie die fiktiv-dystopische Welt in der Szene aus Blade Runner 2049, die der Biologe Dr. Mark Benecke auf seinen kürzlichen Vorträgen über die ökologischen Krisen zeigt, zu sehen bspw. hier ab 1 Std. 13 Minute:



        m.youtube.com/watch?v=AAi_I73kqcE



        Der Vortrag insgesamt ist sehenswert, falls Sie ihn noch nicht kennen sollten.

  • Wir sollten Deutschland umbenennen. In Groß-Schilda.

  • Völlig bescheuert! Da muß man strikt eingreifen. Man kann dem Markt nicht vertrauen.