Solarförderprogramm für Hausbesitzer: Schon am ersten Tag ausgeschöpft

33.000 Hausbesitzer kamen zum Zuge, andere warteten vergeblich auf eine Antwort. Denn der neue Fördertopf für Solaranlagen war schnell aufgebraucht.

Ein Auto wird an einer Ladesäule aufgeladen

Das „Programm“ Solarstrom für Elektroautos war schon nach einem Tag aufgebraucht Foto: Soeren Stache/dpa

Es dauerte keine 24 Stunden, dann war der Fördertopf leer. 300 Millionen Euro hatte das Bundesverkehrsministerium im Rahmen des neuen Förderprogramms „Solarstrom für Elektroautos“ für dieses Jahr bereitgestellt und am Dienstag nach dem „Windhundprinzip“ vergeben – wer zuerst seinen Antrag stellte, bekam den Zuschlag. Weitere 200 Millionen Euro sind für das kommende Jahr vorgesehen.

Die Nachfrage nach dem offenbar hochattraktiven Programm war so groß, dass die Antragstellung für die Bürger zu einem Lotteriespiel wurde: Zahlreiche Nutzer berichteten in den sozialen Medien von stundenlangen Versuchen und den wiederholten Fehlermeldungen: „Hoppla, hier ist etwas schiefgegangen“, und: „Es scheint ein technisches Problem zu bestehen“. Die Ausfälle trugen den Verantwortlichen Kritik und Spott ein – zumal das Bundesverkehrsministerium, das die Fördermittel bereitstellt, auch für Digitales zuständig ist.

In den ersten zehn Stunden nach der Freischaltung des Zuschussportals wurden auf der Seite nach Angaben der staatlichen Förderbank KfW, über die das Programm läuft, 190.000 Besucher verzeichnet. Darunter dürften aber viele Doppelzählungen sein, denn im Internet berichteten Nutzer von stundenlangen Versuchen, mitunter mit mehreren Endgeräten parallel.

In der Nacht zum Mittwoch verkündete die KfW dann auf ihrer Internetseite: „Bitte keine Anträge mehr stellen – die Fördermittel sind ausgeschöpft.“ Sollte die Bundesregierung weitere Mittel für den besagten Zweck bereit stellen, werde man informieren. Da beim neuen KfW-Programm nicht alle Antragsteller die Maximalsumme voll ausschöpften, kamen etwa 33.000 Hausbesitzer zum Zuge.

Bis zu 10.200 Euro Förderung

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sprach von einem „überwältigenden Zuspruch“. Der kam insofern nicht überraschend, weil das Förderprogramm mit der Nummer 442 viel Geld an Eigenheimbesitzer zu verschenken hatte, sofern diese ein Elektroauto fahren: Bis zu 10.200 Euro gab es für den Aufbau einer heimischen Ladestation, einer Photovoltaikanlage und eines Solarstromspeichers. Durch das Laden am eigenen Wohngebäude, so erklärte Wissing, müsse weniger öffentlich geladen werden, man entlaste das Stromnetz und ermögliche Bürgern, Energiekosten einzusparen.

Das neue Förderprogramm fällt in eine Zeit, in der die Photovoltaik ohnehin boomt, getrieben auch durch den starken Anstieg der Strompreise: Im ersten Halbjahr habe sich die Nachfrage nach Solarstromanlagen auf Eigenheimen bereits gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt, heißt es in der Solarbranche.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.