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Foto: Britta Pedersen/dpa

Außenministerin Baerbock besucht PalauBarfuß der Katastrophe auf der Spur

Das Meer rückt näher. Annalena Baerbock ist 11.000 Kilometer weit auf die Palau-Inseln geflogen. Hier macht sie sich ein Bild von dem, was droht.

A nnalena Baerbock ist weit gereist, um ihre Botschaft zu platzieren. Über 11.000 Kilometer sind es von Berlin bis nach Palau, dem Inselstaat im Pazifik östlich von Indonesien. Hier steht die deutsche Außenministerin am Samstagmittag in der feucht-warmen Luft in einem hölzernen Pavillon auf dem Dorfplatz von Bailechesau. Hinter ihr wachsen Palmen, zu ihrer Rechten brechen sich die Wellen des Pazifiks, links davon wehen die Fahnen von Palau und Deutschland an zwei hölzernen Stangen. „Hier berührt die Klimakrise den Kern der Sicherheit“, sagt Baerbock. „Die Sicherheit Ihrer Existenz.“

Hier berührt die Klimakrise den Kern der Sicherheit. Die Sicherheit Ihrer Existenz

Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin, bei ihrem Besuch der Inselgruppe Palau auf dem Dorfplatz von Bailechesau

Palau ist ein Urlaubsparadies. Vor allem wegen der Unterwasserwelt kommen jedes Jahr rund hunderttausend Touristen auf die abgelegene Inselgruppe mit ihren knapp 20.000 Einwohner*innen, die auf elf der 356 Inseln leben. Doch Palau ist auch ein Sinnbild für die Gefahren des Klimawandels. Aus diesem Grund ist die deutsche Außenministerin für rund 24 Stunden zu Besuch gekommen – als erste deutsche Mi­nis­te­r*in seit 120 Jahren. Damals war Palau noch eine deutsche Kolonie, in der Phosphorvorkommen und andere Rohstoffe ausgebeutet wurden. Heute geht es beim Besuch aus Deutschland nicht um Ausbeutung, sondern um Hilfe.

„Wir können uns leicht vorstellen, was mit diesem friedlichen Paradies passiert, wenn der Meeresspiegel hier noch höher steigt“, sagt Baerbock zu den gut hundert Ein­woh­ne­r*in­nen des Dorfes, die ihrer auf Englisch gehaltenen Rede folgen. Schulen seien nicht mehr sicher, Ernten bedroht, Häuser gefährdet. „Die Menschen fragen sich, ob ihre Häuser in 30 oder 50 Jahren noch da sind“, heißt es in ihrem Redemanuskript. Doch diese Zahl muss sie spontan korrigieren. „Heute habe ich gelernt, dass es nicht um 30 bis 50 Jahre, sondern um 10 Jahre geht.“

Erfahren hat die Außenministerin das kurz zuvor, als der Fischer Ngirangas Biallany Thomas ihr die Auswirkungen des steigenden Meeresspiegel erläutert. Er wohnt in einem kleinen Haus direkt oberhalb des schmalen Strandes, im Nachbarhaus betreibt er einen kleinen Laden. Der kräftige Mann ist nicht besonders eloquent, das Gespräch mit der Ministerin verläuft etwas zäh. Doch die Botschaft ist trotzdem deutlich. Auch wenn der Meeresspiegel nur leicht gestiegen ist, führt er in Kombination mit stärkeren Stürmen und der Erosion des Strandes dazu, dass das Wasser jedes Jahr dichter an die Häuser herankommt. „Wenn es so weitergeht, sind sie in zehn Jahren verschwunden“, sagt Thomas und deutet auf sein eigenes und die benachbarten Häuser.

Palau ist bedroht – doch untergehen wird es nicht

Der Boden vor den Häusern rutscht ab, mit Steinen, Betonplatten und quer liegenden Baumstämmen versuchen die Bewohner, den Prozess aufzuhalten. Einfach an einen höher gelegenen Ort umziehen können sie nicht, berichtet Thomas. „Viele zahlen noch den Kredit für das Grundstück ab, ein neues kann sich niemand leisten.“

Doch während die Erosion vor den Häusern schneller voranschreitet, als die Ministerin im Vorfeld angenommen hatte, kann das Dazulernen durch direkte Anschauung auch in die andere Richtung funktionieren. Denn vor Beginn der Reise hatten sich die Warnungen von Annalena Baerbock noch sehr viel dramatischer angehört als später bei ihrer Rede: „Der steigende Meeresspiegel droht die Inselgruppe Palau, die erst 1994 unabhängig geworden ist, schlicht und einfach zu verschlucken“, hatte sie vor dem Abflug aus Berlin erklärt. „Die Einwohner von Palau verlieren also nicht weniger als ihre gesamte Existenzgrundlage.“

Annalena Baerbock im Gespräch mit dem Fischer Ngirangas Biallany Thomas Foto: Thomas Imo/photothek/imago

Auch anderswo ist diese Sorge, dass Palau durch den steigenden Meeresspiegel komplett von der Landkarte verschwinden könnte, häufig zu hören – etwa auf der jüngsten Weltklimakonferenz im November in Glasgow. „Wir müssen handeln, und zwar sofort, weil es sonst um unser Aussterben geht“, hatte der palauische Präsident Surangel Whipps Jr. dort in einer emotionalen Rede erklärt. „Wenn diese Inseln untergehen, haben wir die Kultur, die Sprache, die Identität der Menschen verloren.“

Wenn man tatsächlich auf Palau angekommen ist, scheint die Vorstellung, dass die gesamte Inselgruppe untergehen könnte, ziemlich absurd. Auf der Fahrt von einem Programmpunkt zum anderen schlängelt sich die Kolonne der Außenministerin über steile Serpentinenstraßen, die Steigung ist so stark, dass die Dieselmotoren der Busse laut röhren. Die höchste Erhebung der Inselgruppe, der Mount Ngerchelchuus, liegt auf 240 Metern Höhe, auch viele der kleineren Inseln ragen 50 Meter hoch aus dem Wasser. Verschwinden dürfte Palau darum in absehbarer Zeit nicht.

Den Fußballplatz hat das Meer verschluckt

Ein Problem ist der Klimawandel für die Menschen auf der Insel trotzdem. Denn ebenso wie der Fischer, den die Ministerin trifft, lebt ein Großteil der Be­woh­ne­r*in­nen sehr dicht am Wasser – und fürchtet darum den Meeresspiegelanstieg und die zunehmenden Stürme. Auch der Tourismus, aus dem heute etwa die Hälfte der Einnahmen des Landes stammen, ist davon bedroht.

„Früher konnte man hier am Strand Fußball spielen“, sagt Joe Aitaro. „Und daneben auch noch Volleyball.“ Jetzt liegt das Gebiet knapp unterhalb des Meeresspiegels zwischen zwei Inseln. Aitaro arbeitet beim palauischen Office of Climate Change, er vertritt das Land sonst auf internationalen Klimakonferenzen. Jetzt steht er auf dem verbliebenen Strand und erklärt der barfüßigen deutschen Außenministerin anhand von Fotos aus der Vergangenheit und der Gegenwart die Erosion, mit der Palau auch hier zu kämpfen hat.

„Was ist mit den Bäumen passiert“, fragt Baerbock und deutet auf die umgestürzten Kokospalmen, die im Sand liegen. Die Erosion des Strandes hat ihnen den Halt genommen, lautet die Antwort. Und ohne die Wurzeln im Boden verschwindet der feine Sand anschließend noch schneller.

Die Insel, auf die die Außenministerin und ihre Delegation mit drei PS-starken Motorbooten gerast sind, gehört zu den sogenannten Rock Islands, einem Atoll aus versteinerten Korallenriffen im Zentrum der Inselgruppe. Steil ragen die palmenbewachsenen Kuppen in die Höhe, über dem Wasser werden sie schmaler, ähneln überdimensionalen Pilzen.

Das ist Palau

356 Inseln Palau befindet sich im Pazifik und gehört zu Mikronesien. Der Staat besteht aus sechs Inselgruppen mit insgesamt 356 Inseln. Zusammen ergibt das eine Fläche von 459 Quadratkilometern. Die größte Insel Babeldaob umfasst alleine 396 Quadratkilometer. Zum Vergleich: Die Landesfläche Berlins beträgt 891 Quadratkilometer.

20.000 Menschen Die Bevölkerungszahl beträgt nur etwa 20.000 Menschen. Die meisten von ihnen gehören christlichen Religionsgruppen an. Die Inselgruppe ist seit 3.000 bis 4.000 Jahren von Mikronesiern besiedelt.

Früher mal deutsch 1574 geriet Palau unter spanischen Einfluss und wurde kolonisierst. 1899 kaufte Deutschland die Inseln von Spanien und gliederte sie als Teil Neuguineas an das Deutsche Reich an. Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt Japan ein Mandat des Völkerbunds über Palau, im Zweiten Weltkrieg besetzten die USA nach schweren Kämpfen die Inselgruppe, später wurde sie UN-Treuhandgebiet.

Unabhängigkeit Palau ist seit 1994 unabhängig und Mitglied der Vereinten Nationen, aber mit den USA assoziiert. Washington ist für Außenpolitik und Verteidigung zuständig. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt pro Kopf etwa 10.000 US-Dollar. Hauptstadt ist Ngerulmud. (taz)

Hier liegt das touristische Zentrum von Palau, hier befinden sich auch die berühmten Tauchgründe. Beim Kurzbesuch der deutschen Delegation bleibt keine Zeit, um wenigstens beim Schnorcheln einen kurzen Blick unter Wasser zu werfen. Doch was jene berichten, die das schon getan haben, klingt spektakulär: Neben den Korallen in allen Farben und Formen, beeindruckenden Kanälen und Höhlen und einem Salzwassersee, in dem man zwischen Tausenden rosafarbenen Quallen abtauchen kann, ist Palau vor allem für seine Haie bekannt.

Schutzgebiet für Riffhaie

Seit 2003 sind die Gewässer um Palau – eine Fläche von der Größe Frankreichs – ein Schutzgebiet für diese Raubfische. Riffhaie sind darum rund um Palau in großer Zahl zu sehen, auch große Meeresschildkröten sind vertreten. Doch auch diese Unterwasserwelt ist durch den Klimawandel bedroht: Die Korallenriffe vor Palau sind aufgrund ihrer größeren Tiefe zwar weniger stark durch die Erwärmung des Meeres bedroht als etwa das Great Barrier Reef vor Australien; doch auch hier ist es schon vereinzelt zum Absterben gekommen, der sogenannten Korallenbleiche. Und die Schildkröten leiden unter der abnehmenden Dicke der Sandstrände, die dazu führt, dass ihre dort vergrabenen Eier häufiger freigespült werden.

In Ihrer Rede versichert Baerbock den Ein­woh­ne­r*in­nen von Palau ihre Solidarität. „Wir stehen hier – nicht durch Ozeane getrennt, sondern Seite an Seite“, sagt sie zum Abschluss – und erntet damit lautstarken Applaus. Doch neben den anwesenden Männern, Frauen und Kindern aus Palau hat ihre Rede noch weitere Adressaten, die der Ministerin mindestens ebenso wichtig sein dürften.

Angekündigt wurde die Ansprache auf dem Marktplatz von Bailechesau im Vorfeld als „Grundsatzrede zur Klimaaußenpolitik“. Damit die Rede in Deutschland auch wahrgenommen wird, wurden gezielt Jour­na­lis­t*in­nen zur Mitreise eingeladen, die sich mit Klimaschutz befassen; zudem begleitet eine fünfköpfige Delegation von deutschen Klimaschutz-NGOs die Außenministerin, um ihre Botschaft weiterzutragen.

Die lautet: Jetzt geht es endlich los mit der Klima-Außenpolitik. Um die Zuständigkeit für dieses Thema war während der Koalitionsverhandlungen hart gerungen worden. Baerbock hatte sich dabei gegen das Umweltministerium, das bisher für die internationalen Klimaverhandlungen zuständig war, ebenso durchgesetzt wie gegen das Entwicklungsministerium und das um die Zuständigkeit für den Klimaschutz erweiterte Wirtschaftsministerium, das Baerbocks Parteifreund und -konkurrent Robert Habeck übernommen hat.

Ein großes Versprechen

Doch durch den Ukrainekrieg hat die Ministerin bisher kaum Zeit gefunden, die mühsam erkämpfte Rolle auch auszufüllen. Die Reise zu einem der Hotspots der Klimakrise, die Baerbock mit dem G20-Außenministertreffen auf Bali und einem Antrittsbesuch in Japan verbindet, ist eine gute Gelegenheit, um das zu ändern. Die ehemalige Grünen-Chefin nutzt sie für eine Aussage, die auf dem Marktplatz in Palau etwas untergeht, bei den mitreisenden Umweltverbänden aber erfreut als wichtige Veränderung registriert wird.

„Wir werden unser politisches Gewicht nutzen, um zu schauen, wie Gelder am besten dafür eingesetzt werden können, Verluste und Schäden zu adressieren, sowohl innerhalb des UN-Klimasystems als auch darüber hinaus“, sagt die Ministerin. „Das ist mein Versprechen.“

Das Thema Verluste und Schäden – auf Englisch „loss and damage“ – gehört auf den internationalen Klimakonferenzen regelmäßig zu den größten Streitfragen. Die Länder des Südens verlangen schon lange, dass die Industriestaaten ihre Verantwortung für die unmittelbaren Folgen des Klimawandels anerkennen und diese finanziell ausgleichen. Diese lehnen das bisher entschieden ab. Statt teure Entschädigungen zu leisten, wollen sie lieber für technische Klimaschutzmaßnahmen zahlen, was weniger verbindlich ist – und zudem oft mit lukrativen Aufträgen für die eigene Industrie einhergeht.

„Dass sich eine große westliche Regierung so klar zu Loss and Damage bekennt, ist ein echter Durchbruch“, sagt Christoph Bals von der Klimaorganisation Germanwatch nach Baerbocks Rede, als auf dem Dorfplatz Fisch und Taro, die auf Palau angebaute Süßkartoffel, und frische Kokosnüsse serviert werden. „Jetzt erwarten wir aber auch entsprechende Taten.“

Doch zusätzliche Ausgaben zum Ausgleich von Klimaschäden bei FDP-Finanzminister Christian Lindner und SPD-Kanzler Olaf Scholz durchzusetzen, dürfte nicht leicht werden. Das weiß auch Baerbock. Auf der aktuellen Reise hat die Außenministerin kein frisches Geld dabei, sondern stellt nur unverbindlich Unterstützung bei der Umstellung der örtlichen Stromversorgung in Aussicht.

In Sachen Klimaschutz ist Palau kein Vorbild

Die besteht im Moment fast komplett aus Diesel-Kraftwerken. Und das ist durchaus symptomatisch: Während Palau die Natur rund um seine Inseln vorbildlich schützt und jeden Besucher bei der Einreise im Pass das Versprechen abgeben lässt, die Schönheit der Inselgruppe „zu bewahren und zu schützen“, spielt praktischer Klimaschutz dort kaum eine Rolle.

Obwohl auf Palau ganzjährig mit 3.344 Sonnenstunden gute Voraussetzungen für den Bezug von Solarenergie bietet, werden derzeit nicht einmal drei Prozent des Stroms mit Photovoltaik-Anlagen erzeugt. Fragt man die örtlichen Umweltaktivisten nach dem Grund für diese Zurückhaltung, deuten sie an, dass wichtige politische Akteure auf der Insel mit den Diesel-Kraftwerken gutes Geld verdienen.

Auch sonst ist Palau nicht überall das Öko-Paradies, als das es auf den Rock Islands erscheint. Vor fast jedem Haus stehen mehrere Autos, meist ältere Modelle. Entlang der quer über die Hauptinsel führenden Straße sind immer wieder wilde Schrottplätze zu sehen, auf denen Fahrzeuge vor sich hin rosten. Und durch die vielen Transporte per Schiff und Flugzeug und den hohen Stromverbrauch durch die allgegenwärtigen Klimaanlagen gehört der CO2-Ausstoß pro Kopf auf Palau tatsächlich zu den höchsten der Welt.

Annalena Baerbock und Ngiraibelas Tmetuchl, Palaus Tourismus-, Entwicklungs- und Arbeitsminister Foto: Britta Pedersen/dpa

Eins dürfte Baerbock mit ihrem Trip nach Palau gelungen sein: Die Außenministerin, die ihre politische Karriere in Berlin einst als klimapoltische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion begonnen hat, meldet sich mit ihrem alten Kernthema Klimaschutz zurück. Das dürfte auch ein Zeichen an Robert Habeck sein, der zuletzt auf seiner Nahostreise ebenfalls klare Signale ausgesendet hatte, dass er sich mehr zutraut als sein derzeitiges Klima- und Energie-Ressort.

Auf Palau stehen andere Fragen im Mittelpunkt. Um die Zusammenarbeit mit Palau und den anderen pazifischen Inselstaaten zu intensivieren, setzt Baerbock eine neue Sonderbotschafterin für die Region ein. Zum möglichen Ersatz der Diesel-Kraftwerke soll eine Machbarkeitsstudie gestartet werden. Dass jedoch ein internationales Entschädigungssystem in Kraft tritt, noch bevor die Häuser von Ngirangas Biallany Thomas und seinen Nachbarn in Bailechesau im Meer verschwunden sind, scheint unwahrscheinlich.

Der Anstieg des Meeresspiegels, das zeigen die globalen Messwerte und das spüren die Menschen auf Palau, hat sich in den letzten Jahren deutlich beschleunigt. Die Klimapolitik bleibt dagegen, das beweist auch diese Reise, ein zäher Prozess.

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42 Kommentare

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  • Moderation , Moderator

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.  

  • "Praktischer Klimaschutz spielt dort kaum eine Rolle."



    Nicht nur dort, sondern in der Masse aller Länder. Wir sind natürlich die Vorreiter und glauben, die anderen würden unserem Beispiel folgen. Ich lebe und arbeite derzeit im Ausland und ernte von internationalen Kollegen nur ungläubiges Kopfschütteln, wenn sie hören, wie wir ganze Industriezweige gegen die Wand fahren, während andere das überhaupt nicht interessiert.

  • "...Diesel-Kraftwerken...allgegenwärtigen Klimaanlagen..."



    Na, das wäre doch was für PV gewesen, Solarstrom und Klimaanlagen passen doch ausgezeichnet zusammen (im Gegensatz zu Solarstrom und Wärmepumpen, die beißen sich).



    Hätte sie doch das Geld für die Reise gespart und dafür ein paar Solarmodule hingeschickt, dann hätte sie was für das Klima getan...



    So ist ihr Auftritt nur peinlich.

  • Wir werden den Klimawandel nicht aufhalten, weil wir nicht auf ein vorindustrielles niveau zurück wollen.



    "Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach".



    Natürlich wollen wir die Natur erhalten, aber wer will schon das die Indistrie abwandert, Flugreisen unbezahlbar und import/export zugrunde gehen.

    • @MontyTonty:

      "...weil wir nicht auf ein vorindustrielles niveau zurück wollen."



      Mit acht Milliarden Menschen können wir nicht auf ein vorindustrielles Niveau zurück.



      So schnell, wie die Wälder abgeholzt wären, können Sie gar nicht schauen. Da wäre nix mit "Natur erhalten wollen", die wäre in Sekundenschnelle dahin.

  • Diese Überschrift ist irreführend. : "Annalena Baerbock ist 11.000 Kilometer weit auf die Palau-Inseln geflogen" Meines Wissens nach war die Ministerin nicht zwischendurch in Berlin, sondern ist von Bali aus ca. 2800 km nach Palau geflogen.

  • jedes Jahr rund hunderttausend Touristen - wie furchtbar!



    Tourismus mit Flugzeugen ist die größte CO2-Pest die es gibt.

  • Und es hat ihr nicht das Herz gebrochen und ihre Töchter sind ihr auch nicht eingefallen.

    Geht doch.

    • @Jim Hawkins:

      Ja, das ist bei Frau Baerbock auffällig- dieses permanente Reden in Superlativen, Bedrohungen, Dämonisierungen und Betroffenheitsfloskeln. Dieses:



      Ich gut und wissen wie geht - andere sehr böse- ich retten Welt vor Untergang- das ist eine uralte Masche in der Politik ..... die für richtige Probleme sorgen wird ohne etwas zu verbessern

    • @Jim Hawkins:

      ich wollte Dir bei Gelegenheit sagen:



      die Rede von Ade Darmawan nachvollziehbar und kann diese Sicht so akzeptieren



      documenta-fifteen....uli-2022-englisch/



      Damit lässt sich der Antisemitismus in dem Banner von Taring Padi nicht aufklären. Vorurteile gegen Chines. Händlerminderheiten in Asien und Teile und Herrsche treffen die Sache nicht.



      Auch die anderen Exponate mit antiisraelischem Inhalt sind inakzeptabel.



      Aber die gesamte Ausstellung und das lumbung-Konzept der Partizipation finde ich sehr interessant. Ich möchte das gerne sehen.



      Schau mal rein in lumbung.space/social/ und z.B. lumbung.space/pen/...britto-arts-trust/



      Es gibt da so vieles.

  • Warum reist sie nicht gleich weiter nach Tuvalu, das noch viel schneller im Ozean versinkt. Die Männer aus Funafuti haben jetzt schon die Inseln getauscht: Sie sind jetzt die Sklaven auf den Galeeren von AIDA (gehört mit 26 Milliarden Schulden der KfW) oder TUI-Cruises. Da lohnt kein touristischer Impuls mehr wie in Palau, das ja als exotisches Untergangsziel durchaus noch eine Chance besitzt. Ja, das waren Zeiten, als deutsche Statthalter auch im Pazifik residierten. Da lohnt es sich, gleichzeitig Klima- und feministische Außenministerin zu sein, gerade weil sich dort noch nicht herumgesprochen hat, dass Deutschland weltpolitisch nur noch ein von Putin und anderen abhängiger Papier-Tiger darstellt.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Weiß jemand, warum A. Baerbock dort auftaucht, wo „die Pazifische[n] Platte unter die Philippinische Platte abtaucht“ de.wikipedia.org/w...und_Geomorphologie



    Ist wirklich geklärt, warum Palau im Meer versinkt?

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Die Kontinentaldrift lässt sich vermutlich mehr Zeit als der Klimawandel.



      Abgesehen davon, Palau liegt wohl auf der Philippinischen Platte :-).

    • RS
      Ria Sauter
      @95820 (Profil gelöscht):

      Fragen über Fragen. Ob es Antworten gibt?



      Zuerst reisen sehr, sehr viele Leute 11tausend Kilometer zum Wohle des Klimaschutzes.

  • Mehr über Gesellschaft und Geschichte in Palau und ihre Genderbalance bei



    Claudia Lauterbach (2001): Von Frauen, Machtbalance und Modernisierung. Das etwas andere Geschlechterverhältnis auf der Pazifikinsel Palau. Springer



    link.springer.com/.../978-3-663-11789-6

  • Eine ganz süße und total besorgte Außenministerin barfuß am Strand mit einem Koffer voller idealistischer Versprechungen. Jetzt fing ich gerade an meine Meinung über die Dame zu ändern, und nun wieder so ein Mist auf dem Niveau eines geschönten Lebenslaufs. Bin ich in einem Film oder ist das echte Realsatire?

    • @Nachtsonne:

      Heute hat sie für uns in Japan um LNG gebettelt und wurde abgewiesen. So wird das alles nix.

    • RS
      Ria Sauter
      @Nachtsonne:

      Letzteres!

  • Kein Wunder, das es hier mit dem Klimaschutz nicht voren geht, wer war schon zum Erkenntnisgewinn in Palau?



    Nix wie hin.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Erkenntnisgewinn zumindest für mich: Dort und auf vielen Südseeinseln wird kein Auto benötigt, Fahrräder sind sicherlich nützlich wenn die Straßen keinen ÖPNV zulassen und Solaranlagen kann man immer bauen. Sollte halt dort gebaut werden, wo Zivilisation ist, nicht dass der Wald für Solaranlagen gerodet werden muss. Desweiteren gibt es die Möglichkeit kleinere Wasserkraftanlagen zu bauen. Gebt Dieselheinis wie auf Palau keine Chance! Und macht ganz Ozeanien klimaneutral!

  • Immerhin hat sich Palau der 30by30 Initiative verschrieben.



    Da sollte es doch weitere Gelder zur Unterstützung seitens der Dreckschleudern geben.

  • Es ist auch eigentlich völlig unerheblich ob in Palau statt der Dieselkraftwerke Solaranlagen betrieben werden und alles auf ÖPNV umgestellt wird. Das hat die gleichen Auswirkungen wie wenn in Deutschland kein "Klimagas" emittiert werden würde:Keine wahrnehmbaren!



    Und eh die globale Industrie ihre global wirksamen Emissionen tatsächlich auf ein verträgliches Niveau zurück geschraubt hat ,dürfte in Palau und anderswo längst " Land unter "sein.



    Ich vermute man wird in der näheren Zukunft viel Beton, Stahl, etc, in der Südsee investieren um damit Deiche ,Flutwehre ,usw. zu bauen. Damit kann man zumindest die Strände retten. Mit den Korallenriffen wird das schon schwieriger...

  • Bundesdeutsche Innen-Politik vor Südseekulisse. Fühlen die dort sich nicht eher verarscht als besucht ?

  • Schöne Fotos oder "Buenos Dias" wie die Spanier sagen 👀🥂🙃

    Die Amerikaner, die sich von 1947 bis zur Unabhängigkeit 1994 für die Inseln zuständig fühlten, garantieren offiziell noch bis 2024 Palaus Sicherheit und Verteidigung.

    >wurde Palau am 1. Oktober 1994 offiziell unabhängig. Zuvor hatte die Regierung auf Druck der USA einen Assoziierungsvertrag mit den USA unterzeichnet. Der Passus über Palau als atomwaffenfreie Zone wurde aus der Verfassung gestrichen.



    ...Palau erkennt die Volksrepublik China offiziell nicht an, sondern unterhält seit 1999 diplomatische Beziehungen zur Republik China (Taiwan).

  • Mal auf die Schnelle ein paar Tonnen CO2 für ein nettes Strandfoto in die Luft geblasen. Das ist Klimaschutz???

    Nur noch zum schämen.

  • Deutschland rettet die ganze Welt!

    O.K., wir schaffen ja nicht einmal unsere CO2-Ziele, fahren unsere Kohlekraftwerke wieder hoch, kaufen Fracking-Gas und lassen vermutlich unsere AKW länger laufen.

    Aber: Deutschland rettet den Rest der Welt.

    Wacht endlich auf aus euren Weltrettertraum und kümmert euch darum, dass ihr zumindest hier die Ziele halbwegs einhalten könnt.



    Und so lange auch hier noch Armut herrscht, solltet ihr den Mund mit Versprechungen nicht so voll nehmen.

  • "Loss and Damage"



    Nu ja, Palau, profitiert offensichtlich von genau den Entwicklungen die zum CO2 Ausstoss führen - Flüge, hochklassiger Tourismus, Autos, etc. Inkl verbesserte Lebenserwartung - auch die Bevölkerung hat sich seit 1950 verdoppelt (ist aber immer noch niedrig). Im Endeffekt geht es halt um Geld. Wie immer.



    Übrigens, Palau war gerade mal 15 Jahre deutsche Kolonie. Die USA und andere waren wesentlich länger involviert, inkl. dass die USA anscheinend noch immer die Aussenpolitik übernehmen.

  • Wenn Frau Barbock das Klima wirklich so wichtig gewesen wäre hätte sie auf den klimaschädlichen Flug verzichtet. Und sie müsste den Inselnbewohnern sagen dass mit dem Tourismus muss aufhören, denn (Flug-)tourismus ist Klimakiller Nr. 1 und dekandet. Aber so sind sie die "Grünen"-Karrieristen.

    • @Luxusverschmäher:

      Hab genau das gleiche gedacht. In der Nordsee kann man das auch demonstrieren.

  • Geht's noch peinlicher?

    • @Kuddel_Chaos:

      Keine Angst, da ist noch genug Luft nach oben. Grönland ist ja auch noch ein schönes Reiseziel.

  • Ob man ersiees mag oder nicht, man sollte entspannter an die Sache rangehen und nicht zuviel reininterpretieren. #annalenaonthebeach

  • Wenn ich mir Palau und die größte Stadt Koror auf openstreetmaps ansehe, so liegen die Häuser und Hotels entlang einer Hauptverkehrsstraße und das auch mehrere Kilometer lang, bis ca. auf der größten Insel mit Flughafen. Eine gute Chance, den Individualverkehr zu stoppen und ÖPNV einzuführen.

  • Entschuldigung, aber Baerbocks Auftritt hatte für mich vor allem sehr viel von einem "White saviour" und das offizielle Foto, die Baerbocks ganz alleine am Stand zeigen, während die Bewohner Palaus weiterhin unsichtbar bleiben, sagen mehr als tausend Worte.

    Aber so ist das mit den Grünen, zwischen Versprechen und tatsächlichen Handeln besteht eine irrsinnige Diskrepanz, eine die bei keiner anderen Partei schamloser betrieben wird.

    Da redet Baerbock von feministischer Außenpolitik, aber was macht sie tatsächlich? Lässt sich vollständig von osteuropäischer Identitätspolitik einlullen und schafft es feige nicht, den Frauen verachtenden Gesetzen in Polen beispielsweise auch nur ein ernstes Wort der Kritik entgegenzusetzen.

    Auch der Klimaschutz steht bei den Grünen auf der Agenda ganz weit unten, man moralasiert zwar gerne gegen andere Parteien und spielt sich als Besserwisser auf, doch hat Habeck keinerlei Gewissensbisse, von Saudi Arabien Milliarden an fossilen Energien zu kaufen.

    Baerbocks Auftritt hat etwas von Katastrophentourismus. Man stellt sich aus einer sehr privilegierten Position heraus neben Leute denen es wirklich schlecht geht, tut ein bisschen betroffen, zeigt sehr viel Selbstmitleid und reist anschließend zurück in ein bequemes Leben.

    • @Tannenzapfen:

      Haben Sie einen Vorschlag, wer besser ist als die Grünen? Oder können Sie nur meckern?

      • @Ebenenwanderer:

        schlimm genug, dass die Grünen so verbürgerlichen und alles mitnehmen. Oder hatte sich schon mal ein anderer Politiker von hier getraut, mal eben mit dem Regierungsjet da zwischenzulanden ? Mit einer normalen Linienverbinsung hätte sie vier Mal umsteigen müssen und wäre eine Woche unterwegs gewesen. Ziemlich eingebildet, die 'Dame' , sie sollte wenigstens die Kosten für das Flugpersonal aus eigener Tasche bezahlen. Außer Spesen.....

      • @Ebenenwanderer:

        Legal, CDU, FDP, Grüne, SPD, Scheissegal, Egal wer drann ist, alle glauben ans Wachstum und den glückseligmachenden Kapitalismus. Keiner macht es besser und keiner macht es schlechter. Wir fahren gegen die Wand und dann ist Ende Gelände.

      • @Ebenenwanderer:

        falsche Frage. Sind die Grünen noch grün? Fr. Baerbock ist es sicher nicht.

      • @Ebenenwanderer:

        Ihre Frage könnten Sie sich doch selbst beantworten: jede andere Partei macht es zumindest nicht schlechter. Reicht das?

        • @Lars B.:

          In Anbetracht der Tatsache, dass wir vor dem Scherbenhaufen einer jahrelang verfehlten Wirtschafts-, Energie-, Klima-, Einwanderungs- und Aussenpolitik von CDU/SPD stehen, möchte ich freundlich anmerken: I beg to differ.

  • Da passt in Abwandlung des alten Pistols Hits ‚Holidays in the Sun’ mit der schönen Textzeile: „A cheap holiday in other people's misery!“ — Billige Posen im Elend anderer Leute

    • 9G
      93851 (Profil gelöscht)
      @guzman:

      Exakt. Dafür hat die Bundesregierung Geld ...