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Habecks KlimapläneDas ganz große grüne Rad

Bernhard Pötter
Kommentar von Bernhard Pötter

Habecks Vorhaben für den Klimaschutz klingen radikal. Doch zur Energiewende geht es nicht im Schlafwagen: Wir müssen unsere Komfortzone verlassen.

Der grüne Klimaschutzminister will das Tempo zum Ausbau erneuerbarer Energien verdreifachen Foto: Foto [Montage]: Michele Tantussi/reuters, Westend61/getty images

E in Slogan von Bündnis 90/die Grünen lautet: „Radikal ist das neue Realistisch“. Zwischen Wahlkampf, Koalitionsverhandlungen und Regierungsbildung ist das ein wenig untergegangen. Aber was Wirtschaftsminister Robert Habeck jetzt als Klima-Sofortprogramm vorlegt, erfüllt diese Doppelfunktion: Es ist radikal. Und hoffentlich auch realistisch.

Allen, die ein bisschen etwas von Energiepolitik verstehen, sträuben sich bei den Ansagen die Nackenhaare: Den Ausbau von Wind- und Sonnenstrom mal eben zu verdreifachen, Verfahren zu entrümpeln, Behörden zu digitalisieren, Energieeffizienz endlich umzusetzen, doppelt so viel Wasserstoff herzustellen wie geplant, Millionen von Elektroautos und Wärmepumpen auf die Straßen und in die Keller zu bekommen … An jedem einzelnen dieser Vorhaben kann sich die Ampelkoalition verschlucken, und Habeck will alles gleichzeitig. Dazu noch: Wachstum, Jobs, Wohlstand schaffen, die Menschen mitnehmen und überzeugen. Und ein „Wir machen das alle zusammen“-Gefühl im Land und in der Koalition erzeugen. Sonst noch was?

Die Komfortzone verlassen

Aber all das muss Realität werden, will die Regierung ihre Ziele und das Gesetz erfüllen. Ohne eine große Kraftanstrengung von allen Seiten wird es nicht gehen. Ein Deutschland, das mit der Klimaneutralität Ernst macht, wird anders aussehen, als wir es gewohnt sind, wir werden unsere Komfortzone verlassen müssen. Das Programm des Vizekanzlers ist die grüne Version einer Ruck-Rede, nur industriepolitisch unterlegt und ökonomisch wie ökologisch bitter nötig. Es tut gut, von der Regierung endlich mal eine ehrliche Bilanz des deutschen Klimaversagens zu hören – auch wenn es so zutreffend wie einfach ist, der Vorgängerregierung die Schuld zu geben.

Habeck weiß aber auch: Ab sofort ist jede Tonne CO2 zu viel sein persönliches Versagen. Ihn erwarten jede Menge Gegenwind, Debatten und Ärger, aber hoffentlich auch endlich Bewegung. Denn zur Energiewende, die eine Transformation der gesamten Gesellschaft bedeutet, geht es nicht im Schlafwagen.

Da hilft es, dass die schlimmsten Klimaversager unter den Ministerien zuletzt von der Union geführt wurden: Wirtschaft, Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft, Kanzleramt. Sonst müsste Habeck des Koalitionsfriedens halber vorsichtiger sein. Aber genau diese Verwaltungen braucht er jetzt für seine Pläne. Und da zeigt sich, wie groß das Rad wirklich ist, das Habeck drehen muss: Ohne die aktive Mitarbeit der anderen Ressorts, des Parlaments, der Bundesländer, von Industrie, Verbänden und Lobbygruppen wird es nichts mit diesem radikalen Plan. So realistisch muss man bleiben.

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Bernhard Pötter
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1965. Seine Schwerpunkte sind die Themen Klima, Energie und Umweltpolitik. Wenn die Zeit es erlaubt, beschäftigt er sich noch mit Kirche, Kindern und Konsum. Für die taz arbeitet er seit 1993, zwischendurch und frei u.a. auch für DIE ZEIT, WOZ, GEO, New Scientist. Autor einiger Bücher, Zum Beispiel „Tatort Klimawandel“ (oekom Verlag) und „Stromwende“(Westend-Verlag, mit Peter Unfried und Hannes Koch).
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63 Kommentare

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  • "Energieeffizienz endlich umzusetzen, Millionen von Wärmepumpen in die Keller zu bekommen" wird nicht gelingen, weil die Koalition das wichtigste Handlungsinstrument, einen am Markt gebildeten CO2-Preis, ausgeschlossen hat. Wahrscheinlich auf Betreiben des selbsternannten "Kanzlers für Klimaschutz" Scholz.

  • Seit der Mann Anzug und Krawatte trägt, sieht er aus wie ein Bestatter:

    www.tagesschau.de/...bundestag-101.html

    Ich werte das nicht als gutes Signal.

  • schlewig holstein erzeugt doppelt soviel strom aus erneuerbaren ernergien wie es verbraucht und habeck war dort bürgermeister und minister . also er bringt jede menge erfahrung mit.solar und windstrom sind billiger als alle anderen energien(solar 5cent pro kwh und wind 6 cent bei der erzeugung)was den strom teuer macht sind die börsenpreise bei denen alles zusammen gemixt wird .es kommen die teuren kohle gas und atomstrompreise dazu .besser wär ne börse an der nur erneuerbare gehandelt werden und das will habeck erriechen also strom wird billiger ausser man kauft den mit kohle gas oder atom erzeugten strom,

  • "Habeck weiß aber auch: Ab sofort ist jede Tonne CO2 zu viel sein persönliches Versagen."

    Ist es natürlich nicht. Er ist nur die Ausrede für alle anderen für deren Nichtstun.

  • Habeck hat den Klimaschutz schon im Wahlkampf rhetorisch gebremst, mehr von den Kosten und Mehrbelastungen durch CO2-Preise geredet als von Chancen und Nutzen der Energiewende.

    Das hat sicherlich einen guten Teil der Umfragen-Unterstützer der Grünen gekostet, die vor der Wahl standen "doch nicht so viel Klimaschutz und stattdessen auch noch viele allg. Steuern, Staatseinfluss, Migration usw.".

  • "Den Ausbau von Wind- und Sonnenstrom mal eben zu verdreifachen," ist leider nicht das Ziel von Habeck, und der Koalitionsvertrag ist dazu ambivalent.

    Die Verdreifachung von ca. 3 GW Zubau Wind in 2022 (daran wird Habeck nichts mehr ändern) auf 9 GW dauert laut Grafiken in der "Eröffnungsbilanz" bis 2025 - da ist die Wahlperiode schon wieder zu Ende.



    Die Verdreifachung von 5 GW in 2021 über "erwartete" 7 GW in 2022 auf 16 GW dauert ebenfalls bis 2025. Nachdem sich die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen nach bisherigen Plänen deutlich vermindert - die Selbstnutzung wird durch Wegfall der EEG-Umlage auf Strombezug unattraktiver - sind schon die 7 GW in 2022 entweder Wunschdenken oder erfordern viel Durchsetzungsvermögen in der Koalition.

    Ein Zubau von 30 bis 35 GW Solar in 2023 wäre meiner Meinung problemlos drin, wenn man Freiflächenanlagen erleichter, dazu müssten weniger als 10% des weltweiten Zubau zusätzlich nach Deutschland gelenkt werden.

    Mit 30-35 GW PV-Zubau in 2023 würde man nur die Menge der Stromerzeugung eines Rückbau-Jahrgangs der Kernenergie ausgleichen, es wäre nicht radikal, aber realistisch und glaubwürdig.

  • Wenn das Rad zum Laufen kommt, dann werden die Rubel auch rollen und die Wirtschaft wird deshalb dabei sein. Das Geld, um dass es hier geht, sind nur Zahlen, Krümel von dem, was im Finanzmarkt unterwegs ist und darauf wartet, angelegt zu werden.



    Ob und wem es nützt, hängt nicht vom ökologischen Umbau, sondern von der begleitenden Verteilungspolitik ab. Und die ist koalitionsmäßig definiert, wofür die Wähler*innen gesorgt haben. Es gab leider wieder keine Mehrheit für ein sozialistisches Paradies.

    • @Jossito:

      Na, sie sagen es und verstehen es doch miss. Deutschland ist ein sozialistisches Paradies, das beweist gerade Habeck an dieser Stelle aufs Trefflichste. Sozialisiert werden immer die Kosten - privatisiert hingegen der Gewinn. Und das ist doch hier das Paradebeispiel! Die Realität sagt: Ihr müsst anders produzieren. Die Industrie sagt: OK, aber das kostet. Der Bund sagt: Geht klar, wir machen das! Schickt und einfach die Rechnung, wir "erstatten" diese. Achso - was wir bezahlt haben, könnt ihr dann aber behalten - und was ihr damit verdient auch (zu größten Teilen, aber darüber reden wir jetzt nicht genauer...). Aber eines muss man den "Menschen" schon erklären: Den ökologischen Umbau gibts nicht umsonst. Deshalb werden Preise steigen müssen. Ja und so finanziert man den Umbau und schießt was noch übrig ist in den neuerlichen Gewinn des Unternehmens. Na, wenn das nicht Sozialismus von Oben ist weiß ich auch nicht... das ist doch ein Geniestreich! Würd mich net wundern wenn der 11.1. intern ein neuer Feiertag der Industrie würde.

      • @Ein Mensch.:

        '...Sozialisiert werden immer die Kosten - privatisiert hingegen der Gewinn. ...'

        Mein Satz 'Es gab leider wieder keine Mehrheit für ein sozialistisches Paradies' war Ironie. Den Ihren, s.o., verstehe ich als ernstgemeinte ideologische Vereinfachung.



        Btw: wer ist 'die Industrie'? Was ist an ihr ‚privat‘? Meinen Sie wirklich, ohne Gewinne gäbe es eine funktionierende Wirtschaft? Die Kernfrage scheint mir doch eher zu sein, was mit den Gewinnen gemacht wird und wenn sie in Technologieentwicklung zum ökologischen Umbau investiert werden (was ja der Sinn der Sache zu sein scheint), why not? Ich nehme an, die meisten Menschen arbeiten, um Gewinne zu erzielen. Außer im sozialistischen Paradies natürlich. Janosch hat es Panama genannt.



        Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir irgendetwas unternehmen, ohne davon profitieren zu wollen. Sei es emotional, geistig, sozial oder eben materiell. Insofern sind wir alle (leider nicht nur erfolgreiche) Unternehmer, die irgendwie doch in die eigene Tasche arbeiten. Oder?

      • @Ein Mensch.:

        So ist es. In BaWü ist geplant, bei Kauf eines e-Autos bis zu 9000 Euro zu bekommen plus 1000, wenn man eine eigene Ladestation mit Solarstrom hat. Wer macht da die großen Gewinne und was bringt das für die Verkehrswende??? Und ich als autofreie Bürgerin, die fleißig ÖV, Rad und ihre Beine nutzt (und das auf dem Land, wo das angeblich nicht gehen soll) darf das noch mitfinanzieren.

    • @Jossito:

      Was ist "einsozialistisches Paradies". Und wieviele Jungfrauen erwarten mich dort?

  • ..der bisher einzigste Kraftakt von Herrn Habeck war das Anheben der rechten Hand zum Amtseid ....ansonsten ist tote Hose .



    Bin gespannt wenn er seine Komfortzone verlässt .

    • @Diewer Wöbbeking:

      ... und das ist wie lange her (mit Weihnachten dazwischen)? 30 Tage - 35?

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Das Titelfoto zeigt Robert Habeck nach Verlassen der Komfortzone. Oder ist er unter die (großen) Räder gekommen?

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Es ist ein Werbefoto für Windenergie.

    • RS
      Ria Sauter
      @95820 (Profil gelöscht):

      Nein, er kann sich noch einen Urlaub am Meer leisten oder besser noch, eine Wohnung.



      Flensburg ist schön! Suche dort auch eine bezahlbare. Leider erfolglos.



      Was uns erwartet von den Grünen war gestern abend auf Frontal zu sehen.



      Tesla in Brandenburg gräbt den Leuten dort das Wasser ab.



      Wird aber unterstützt vom grünen Politiker, der ganz harsche Worte findet für Umweltverbände die klagen.



      Grün ist keine schöne Farbe mehr.!

      • @Ria Sauter:

        Schön dass jetzt Grün an allem Schuld ist oder

        • RS
          Ria Sauter
          @Opossum:

          Ich finde das eher nicht so schön!

          An allem sind sie nicht schuld. Bezüglich Tesla und der Wasserversorgung in Brandenburg schon!

          Wenn es um ihre Ideologie geht, werden Umweltakspekte gerne mal aussen vor gelassen.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Ria Sauter:

        Ob es nur vom Wind ist? So elend sah ich nicht mal aus, wenn ich morgens um vier aus der Kneipe kam - vor +50 Jahren. (FL und Glücksburg kenne ich gut. Schön ist das da.)

        • RS
          Ria Sauter
          @95820 (Profil gelöscht):

          Ja, schön ist es da! Kenne ich auch sehr gut. Deshalb möchte ich meine Rente gerne dort ausgeben.

          Bin aber schon so aussehalb der Komfortzone, dass dies wahrscheinlich nicht möglich wird.

          Dabei war ich immer klimabrav.



          Bin mit dem Zug gereist und ernähre mich hauptsächlich vegetarisch.



          War sogar mal bei den Grünen, damals, in den guten grünen Zeiten.



          Gibt es dafür Bonuspunkte!

  • RS
    Ria Sauter

    Ich muss meine Komfortzone verlassen?



    War mir nicht bewusst in einer zu leben. Mit einer niedrigen EU-Rente, die jetzt dank Herrn Habeck auch keine Erhöhung erfährt, soll ich also noch mehr an den Rand getrieben werden.

    Dort werden schon einige stehen!



    Schliesslich muss die Regierung die Rechnung der Industrie zahlen.

    Wer hat gedacht, die Zeiten werden mit grün besser?

    • @Ria Sauter:

      Ca. 85% der Wählerinnen und Wähler haben das nicht gedacht. Und bezogen auf alle Wahlberechtigten ca. 8%, dass es durch grün besser wird.

      Was die Renten betrifft, so ist die geplante Erhöhung von 5% durch die Groko sofort durch die Ampel zurück genommen worden.

      • @Rolf B.:

        Immerhin ein Lichtblick der Ampel: Renten steigen im Einklang mit den Einkommen der Berufstätigen. wenn jene fallen, bleiben die Renten konstant, bis die Berufstätigen wieder aufgeholt haben.

        • @meerwind7:

          Das nennt man Rentengarantie. Die wurde 2009 von CDU/SPD vor der Bundestagswahl eingeführt. Nix Ampel.

        • @meerwind7:

          Alles unter 5,2% Lohn- oder Rentenerhöhung ist derzeit ganz konkret inflationsbedinter Einkommenverlust.



          Da sehe ich nicht den geringsten Lichtblick.

  • Unsere Nachbarn aus dem europäischen Umland erklären es uns so geduldig und verständnisvoll- "Ihr könnt nicht gleichzeitig aus Kohlestrom und Atomkraft aussteigen." Wann verstehen es unsere Ideologen endlich..ß

    • @Rasmuss:

      Wir sind bereits unumkehrbar aus der Atomkraft ausgestiegen. Deal with it! 170 weitere Staaten verzichten darauf vollständig, wohlweislich und dankend. Jetzt sind die Fossilen dran.

  • Die "Komfortzone" ist unsere völlig hypertrophierte Konsumgesellschaft,die man auch mit E-Autos,veganer Diät und Energiesparlampen nicht verläßt. Eine wirkliche Veränderung würde auch wirklichen Verzicht bedeuten,versteht man darunter eine Lebensweise die eine zumindest annähernd gleichmäßige gleichmäßige Wohlstandsverteilung auf ALLE menschlichen Bewohner des Planeten beinhaltet.Also HÖCHSTENS ungefähr das Niveau der DDR in den 80ern. Und das ist die optimistischste Schätzung!



    Wie wenig mehrheitsfähig dieses Ziel in den "entwickelten" Ländern sein würde, muß man wohl nicht weiter erklären.

    • @Mustardmaster:

      Bis auf die sache mit der veganen Ernährung, da diese wesentlich viel Nahrungsmittel einspart, die sonst für dutzende Milliarden an Nutztieren auf dem Planeten vertilgt werden, alles richtig.

      Aber es muss nicht das DDR-Niveau sein. Mehr Wohlstand ist möglich, auch nachhaltig. Wie das geht, zeigt die Subsistenzwirtschaft, welche in sehr vielen Landesteilen noch praktiziert wird, und, laut Biodiversitätkonvention der UNO, sogar sehr nachhaltig ist, und eigentlich den Grünen feat. Robert Habeck entgegenkommen müsste.

  • Hab mir mal die Grundlage zu diesem Text - die BPK von gestern angeschaut. Da hat es mir fast die Beine weg gehauen. Weder einer der Journalisten vor Ort noch der vorliegende Artikel erwähnen den krassesten Punkt. Herr Habeck spricht auf der Pressekonferenz an, wie der "Umbau der Industrieprozesse" von Statten gehen soll. Da wird davon gesprochen, dass der Bund, sollten sich "Mehrkosten durch neue Technologien ergeben", diese "erstatten" wird (und nur im Fall von niedrigeren Kostenstrukturen danach soll "ein Teil" davon wieder an den Bund zurück geführt werden). Das ist wörtlich. Wieso kommt niemand auf die Idee zu fragen, was ein solcher Blankoscheck eigentlich kostet?? -- Wenn es sich hier um eine sozial- und nicht um eine industriepolitische Maßnahme handeln würde, wäre das die allererste Frage! Ich denke, da werden horrende Summen auf die öffentliche Hand zu kommen - wenn diese, wie gesagt, die Rechnungen der Industrie "erstatten" darf. Wer erstattet mir eigentlich meine Rechnungen? Und wie kommen wir eigentlich dazu, der deutschen Industrie, die Jahrzehnte verdient hat wie wahnsinnig, den ökologischen Umbau ihrer Produktionsweise zu finanzieren? Ich seh' schon ein, dass der Umbau passieren muss - aber wieso muss ihn der Steuerzahler bezahlen? Mein Bus-Ticket, mein Fahrrad, etc. pp - wer erstattet da meine Rechnungen?

    • @Ein Mensch.:

      Wir sind bereits unumkehrbar aus der Atomkraft ausgestiegen. Deal with it! 170 weitere Staaten verzichten darauf vollständig, wohlweislich und dankend. Jetzt sind die Fossilen dran.

      • @What would The Doctor do?:

        → @Rasmuss

    • @Ein Mensch.:

      Der Industrie sollen hier Investitionen ermöglicht werden unter Bedingungen, "als wären wir schon weiter". Was wir ja auch wären, wenn… aber lassen wir das. Es braucht natürlich Investitionen, die um ein Vielfaches höher sind und sein werden, als die öffentlichen Zuschüsse. Dies wiederum generiert Steuereinnahmen.

      "Sollte ich Wirtschaftsminister sein, sorge ich für eine prosperierende Wirtschaft, die Steuereinnahmen fließen zu Christian Lindner, er wird sie gut verwalten und wieder zurück in die Bevölkerung geben. Das ist ein guter Kreislauf." – Robert Habeck

      Was nun, Herr Habeck, Herr Lindner? www.youtube.com/wa...-TYmhcejHtU&t=661s 11:01

      • @What would The Doctor do?:

        Das hab ich ja verstanden - was ich nicht verstehe: Wenn in gehörigem Umfang Gelder der öffentlichen Hand bereit gestellt werden für Investitionen -- könnte dann bitte auch einmal Eigentum der öffentlichen Hand entstehen? Es ist schlicht nicht einzusehen, einer Industrie, die eine ewige Party feiert, den ökologschen Umbau ihrer Produktion zu finanzieren. Wenn die Gelder der öffentlichen Hand haben möchten - OK, aber dann gehört der Elektrolysepark bitte auch dem Bund und das Unternehmen darf ihn großzügig von der öfffentlichen Hand mieten - oder auch gerne kaufen, aber zu Marktbedingungen! Oder wie wäre es wenn die Rechnungen begleicht, wem der Laden gehört - z.B. Aktionäre? Mir gehört gar nix der dt. Industrie, aber finanzieren darf ich auch - und das gleich mehrfach. Einmal über die Steuer - und dann natürlich nochmal über höhere Preise... weil die -jetzt ökologische Produktion- ja teurer ist... es ist ein Treppenwitz!

    • @Ein Mensch.:

      Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Wohlhabenden in diesem Land in keiner Weise die von Habeck angesprochene Komfortzone verlassen müssen. CO2 Steuer und Erhöhung der Energiekosten werden ausschließlich die wenig Betuchten noch mehr an den Rand der Verarmung drängen. Habeck weiß genau, was er seiner Klientel schuldig ist. Da steht er allerdings im Wettbewerb mit der FDP.

    • @Ein Mensch.:

      Was Sie hier zu recht als Skandal beschreiben, nämlich die Erstattung von privaten Investitionen durch die öffentliche Hand, stand schon im Wahlprogramm der Grünen.

      Folglich würden alle zukünftigen Investitionen grün gelabelt.



      Das ist die TOTALE Sozialisierung der Investitionskosten, nachdem schon Teile der Niedriglöhne durch die öffentliche Hand bezuschusst wurden.

      Wäre dieser Vorschlag von den Markradikalen der FDP gekommen, hätte ich mich zwar auch empört über die brutale Abzocke, doch gewundert hätte es mich da nicht.

      • @Rolf B.:

        Es ist keine "TOTALE Sozialisierung der Investitionskosten".



        Es geht "nur" um die Investitionsmehrkosten und ich bin mir nicht einmal sicher, dass Habeck das als universelle Aussage für die gesamte Wirtschaft getätigt hat.

        An dieser Stelle sollten wir keine voreiligen Schlüsse ziehen. Es wird kein Äquivalent einer sprichwörtlichen Lizenz zum Gelddrucken für die Industrie werden. Subventionen müssen beantragt und genehmigt werden.

        Bei den Investitionen der öffentlichen Hand, sind Gelder, die vom Bund in die Länder fliessen, im Endeffekt lediglich ein Solidarausgleich der reichen Bundeländer hin zu den ärmeren.

        • @Black Polished Chrome:

          Da wäre ich mir nicht so sicher. Ich hab mal noch bisl nachgelesen, wenn man sucht, findet man auch Zahlen:

          Für alle die Interesse daran haben:

          Ich hab mir mal angeschaut woher die Idee für das sog. "Carbon Contracts for Difference" eigentlich kommen. Patrick Graichen, unter Habeck Staatssekretär kommt vom Think Tank Agora Environment. Dort scheint die Idee des CCFD bereits seit Längerem zu keimen. Und, sehr praktisch, just letzten September hat Agora Environment eine (so scheint es mir) fertige Analyse zur Implementierung von CCFD auf EU-Ebene geliefert. Nundenn. Schaut man, wer sich bei Agora Environment sonst so für CCFD interessieren konnte, bzw. dazu veröffentlicht hat, stößt man z.B. auf Herrn Dr. Matthias Deutsch oder Herrn Janek Seitz. Ersterer bekam seine Ausbildung an der Hertie-School-Of-Governance und hat danach länger als Unternehmensberater gearbeitet. Letzterer startete seine Karriere als - Unternehmensberater - bei Ernest&Young.

          Dies soll kein verschwörerisches Geraune sein - weder an der Personalie Graichen, noch an den Lebensläufen der genannten Personen ist irgendetwas Problematisches. Ich möchte hier nur mal darauf hinweisen, wes Geistes Kind die Ideen hinter diesem "CCFD"-Modell sind. Es handelt sich hier nicht um Leute, die aus der Umweltbewegung oder einem ähnlichen Kontext kommen. Die Leute, die diese Ideen schon vor Monaten fertig in der Schublade hatten, kommen ursprünglich aus der Unternehmensberatung... und genau dergestalt sind diese Ideen dann auch. Gigantische Abschreibungs- und -noch dreister- Modernisierungsprogramme auf Kosten des Steuerzahlers. Herr Seitz z.B. hat eine Zahl: 30 Mrd.€/Jahr.

          Quelle: www.agora-energiewende.de/

  • Vor allen Dingen müssen wir den Megakonzernen die Gier austreiben !

    Aber das wird den Grünen ebensowenig gelingen wie den anderen aktuellen Parteien.

  • "Denn zur Energiewende, die eine Transformation der gesamten Gesellschaft bedeutet, geht es nicht im Schlafwagen."

    Ganz im Gegenteil. Schlafwagen sind ein weit umweltfreundlicherer als die von der Bahn jahrelang favorisierten Schnellzüge. Ab 200 bis 250 km steigt der Energieverbrauch von Zügen stark an. Längere Strecken sollten daher eher per Schlafwagen als per ICE zurückgelegt werden.

    Ein besserer Satz wäre:

    Zur Energiewende geht es nicht im ICE. Und schon gar nicht im Elektroauto.

    • @Yvvvonnne:

      Ähem, wieviele Reisende können denn in einem Schlafwagen transportiert werden, wenn’s nicht gerade ein Liegewagen mit sechs Pritschen pro Abteil ist…und wieviele in einem modernen ICE-Großraumwagen? Das muß schon auch berücksichtigt werden…

      • @Saile:

        Großraumwagen sind schon wegen der Aerosole zu vermeiden, d.h. man muß Abteilwagen zum Vergleich nehmen. Dann ist der Unterschied auch schon nicht mehr so groß.

        Man kann ja auch ruhig tagsüber im Sitzen fahren, nur eben bitte nicht schneller als 200 oder 250 km/h. Wegen des Klimas.

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    "...wir werden unsere Komfortzone verlassen müssen"

    Leider wird nur ein Teil gezwungen sein ihre Komfortzone verlassen zu müssen. Und ich befürchte, es sind weder die Grünen noch FDP Wähler!

  • @DIETMAR RAUTER

    Wenn Sie mit "unter 10%" die Wahlprognose für die Grünen meinen, dann wüsste ich gerne, bei welchem Meinungsforschungsinstitut Sie Ihre daten beziehen. Eins in Österreich? Vorsicht: hat Kanzler Kurz das Genick gebrochen...

    Hier [1] haben sie sogar bei der INSA, die von BILD lebt und die AfD liebt so um die 15 Prozent. Vierzig zu wenig, wenn's nach mir geht, aber.

    [1] www.wahlrecht.de/umfragen/index.htm

    • @tomás zerolo:

      Das Problem ist ja nicht, dass jetzt die realen Aussichten und Chancen bekannt werden, das wussten die meisten, die sich informieren konnten , auch vorher schon und deshalb sind die Grünen im Wettbewerb mit der FDP um grüne Märchen ja auch abgestürzt. Wenn VOR den Wahlen debattiert worden wäre mit diesen Thesen, dann wäre das ehrlich und glaubwürdig gewesen. Ich vermute, dass dieses Vorpreschen jetzt nicht mit dem Kanzler und der FDP abgestimmt wurde, wenn es auch Kritik aus dem Ampelpartner FDP gibt. Wie soll dieses Experiment überhaupt noch klappen gegen wichtige Grosskonzerne, die sich einen Umbau gar nichtb leisten können und schon mit der Gegenwehr alles scheitern lassen werden ? Kapitalismus ist Wettbewerb und Kampf bis aufs Messer, der gezähmt werden muss....

  • Habecks Pläne werden die Gesellschaft zerreißen. Was keine Aussage zu ihrer Sinnhaftigkeit/Notwendigkeit ist, Der üppig alimentierte Teil der Bürger kann seine neuen finanziellen Opfer wohlig als Ablass für eigene Klimasünden nehmen. Sie schmälern halt recht überschaubar den frei verfügbaren Teil des Einkommens. So what?



    Wer aber heute seinen Ehrgeiz darin setzt, trotz bescheiden bezahltem Job (Verkäufer, Callcenteragent, Handwerksgeselle etc) ohne zusätzliche Transferleistungen über die Runden zu kommen, wird schnurstracks nach unten rutschen.



    Es soll doch keiner glauben, die sich gerade abzeichnende horrende Verteuerung des Grundbedarfs aus Lebensmitteln, Heizkosten, Mobilitätskosten bliebe eine Episode.



    Und es soll auch keiner glauben, dass die Arbeitenden Armen einer der Koalitionsparteien sonderlich am Herzen liegen. Dafür schweben sie alle viel zu weit über den Mühen der Ebene. Wie sonst könnte man zum Beispiel wagen, einen Mindestlohn von 12 Euro zu feiern, der exakt fürs Sterben zu viel ist. Wers nicht glaubt, der möge den Monatslohn daraus errechnen,

  • Wie Wachstum, (materieller) Wohlstand und Elektroautos unseren Ressourcenverbrauch und die Erderhitzung verringern bzw. beenden ist mir nicht ganz klar.



    Vielleicht erreicht D irgendwann CO2-Neutralität, aber nur auf Kosten rauchender Schlote, abgeholzter Wälder und offener Abbaustätten anderswo.

  • Da ist er der Realitätsschock, schon nach FÜNF Wochen! Ich stimme Christian Götz ausdrücklich zu. Wenn es keine Lüge war mit dem grünen Energiewunder im Wettbewerb mit einer einen Klimawechsel negierenden FDP, geht es jetzt um eine dramatische Korrektur eines Wahlkampf-Optimismus, der schon von -den meisten ehemaligen Grün-



    Anhängern nicht mehr geteilt wurde mit dem Absturz von einer Mehrheit einer Wählerzustimmung auf inzwischen unter 10 %. Der absolute Höhepunkt der Märchenerzähling wurde von Hbecks neuer Maritim-Beauftragten Claudia Müller präsentiert: Sie erkklärte eben im Fernsehen, dass die Kreuzfahrt-Branche, die absolut umweltschädlichste und völlig vermeidbare Mobilität noch eine Zukunft habe. Und das, wo im Fernen Osten wirklich niemand mehr auf so ein Schiff gehen wird. Hier wird weiter Schönfärberei und Hinhalten propagiert, wo JEDER VERNÜNFTIGE MENSCH aeiss, dass Kreuzfahrten und Flugreisen der erste Schritt aus der Klimakatastrophe sein MÜSSEN. Und es beweist, der kapitalistische Wachstumsdrang lässt sich nicht ohne Weiteres bremsen. Entweder wird weiter gelogen oder naiv weitergewurstelt, obwohl wirklich jeder vernunftbegabte Mensch hierzulande weiss, dass wir solches Handeln wider die Klmakatastrophe nun gar nicht mehr leisten können. Kommt die Einsicht wirklich nur tröpfchenweise, um die Wähler zu schützen ? Ich glaube, die Wähler*innen wissen schon Bescheid und diese von der FDP getriebene Regierung ist dabei, das allerletzte Vertrauen in staatliches Handeln zu verspielen. Jetzt geht es nur noch mit Wissenschaft, den jungen Leuten von FFF und mit einem gesellschaftlichen Notbündnis ohne FDP ond von ihr aufgestellten Tabus. Gibt es noch grüne Mitkämpfer, die sich einem weiter so verweigern ?

    • @Dietmar Rauter:

      Erwarten Sie, dass eine neue Regierung mal eben Kreuzfahrten und Flugreisen verbietet? Wenn die Politik und mit ihr ein Großteil der Wähler Jahrzehnte verschlafen hat dann gibt es für jede ambitionierte Regierung massive Grenzen, die nicht in 3 Tagen überwunden sind. Wenn Habeck jetzt alle bekannten Punkte offen kommunizieren würde dann hätte er schon verloren. Habeck wird mit den jetzt gesteckten Zielen schon heftige Kämpfe austragen müssen. Und wenn er das wirklich so meint dann hat er dafür meinen größten Respekt. Ganz einfach deswegen, weil er dann deutlich mehr schultert als jeder andere Streiter für das Klima in Deutschland.



      Eine tolle Meinung haben, Fahrrad fahren, Bio einkaufen eine Solaranlage bauen und eifrigen Verzicht üben haben nur sehr begrenzte Wirkung und sind ein Witz im Vergleich zu jemandem, der ernsthaft am großen Rad drehen und verbessern will. Der Ansatz von Habeck verdient Respekt und Unterstützung! Das ist der falsche Zeitpunkt sich in Selbstdarstellung zu üben, indem man wieder alles besser wissen will.

    • @Dietmar Rauter:

      ...auch die grünen Mitkämpfer werden gebraucht und sollten jetzt auf Realismus umschalten und dem Aufbruch eine Chance geben, zurückfallen in alte Muster würde richtig weh tun.

      • @Klabautermann:

        Eben. Das wird sehr wichtig werden.

  • „Wer behauptet, der Kapitalismus sei zu einer humanen, ökologischen Gesellschaft ‚umzubauen‘, ist naiv oder lügt.“



    Hat mal Jutta Ditfurth gesagt. Die war vor so langer Zeit bei den Grünen... Das ist solange her, dass niemand mehr zu wissen scheint, dass es in dieser Partei mal linke Positionen gab.



    Unfassbar dass viele glauben, die Grünen wären links.



    Die wollten mal raus aus der NATO! Die waren sogar mal gegen Militarismus und Krieg!



    Kaum zu glauben oder? Jetzt haben wir grüne und gelbe Wirtschaftsliberale an der Regierung.



    Josef Fischer und co haben ganze Arbeit geleistet.



    Jetzt tritt Habeck an und rhabarbert selbstkreierte Floskelpannen quirlend das Volk tot auf seinem Weg gen Bundespräsident.

    Ich mag nicht mehr!😩

    • @Nansen:

      Wer angesichts des nationalkonservativen Putins „raus aus der NATO“ will mag sonstwas sein, ist aber keinesfalls links!

  • Das ist zwar nicht radikal, aber immerhin ehrgeizig.

  • Manchmal muss man das Unmögliche anstreben, um das Mögliche zu schaffen. Mir gefällt das sehr gut. Anders geht es ohnehin nicht auf Dauer, also warum nicht sofort damit anfangen? Damit weiß die Industrie auch, woran sie ist und wo man am besten investiert.

    Das kann auch ein echter Wirtschaftsmotor sein, vor allem wenn andere Länder eher herumwackeln anstatt Nägel mit Köpfen zu machen, denn früher oder später werden sie ja doch nachziehen müssen. Besser vorangehen als hinterherlaufen... Das sind alles Technologien, die auf Dauer nicht nur dem Klima helfen, sondern auch Geld sparen und gut zu verkaufen sind.

    • @Mustardman:

      Das sehe ich auch so. Natürlich ginge immer mehr, aber es muss auch einer umsetzen. H. Habeck hat meinen vollen Respekt wenn er das so meint wie er es sagt. Und bisher nehme ich ihm seine Absichten ab.

      Auch FFF darf jetzt mal den Ball etwas flacher halten. Wer will dass es vorwärts geht, der darf gerne Montageklamotten anziehen und auf die Dächer steigen. Selbst die jetzt gesetzten Ziele sind nicht umsetzbar weil massiv die Leute dazu fehlen. Höhere Ziele wären bei den EE absolut lächerlich weil praktisch nicht umsetzbar.

  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    Kaum am Rednerpult und schon bläst der Wind mit Orkanstärke.



    Weiter so!

  • Leider haben Sie mit der Vermutung Recht, Herr Pötter, dass die Gegner der Umwandlung der Wirtschaft im wesentlichen damit beschäftigt sein werden, Herrn Habeck erst zu hindern und zu bremsen und ihm anschließend vorzuwerfen, was er so Alles nicht umsetzen konnte. Ralf Brinkhaus hat ja vor Wochen schon im Bundestag angekündigt, jede kWh, jeden Kilometer und welche Einheiten ihm noch eingefallen sind zählen zu wollen, um daraus die Legende zu stricken, dass es die Grünen nicht hinkriegen. Leider wird man ihm wohl in vier Jahren Recht geben, aber aus den falschen Gründen. Energieeinsparung in allen Bereichen unserer Gesellschaft steht nach wie vor nicht oben auf der Liste, bei vielen Menschen ist sie gar nicht drin. In den meisten Szenarien, die Wirtschafts- und Konsumentwicklung weltweit betreffend, wird der Energie- und Ressourcenverbrauch erheblich ansteigen. Da helfen auch einige hundert Windräder mehr oder weniger nichts. Weltweit sind immer noch die Kräfte am stärksten, die von Verzicht oder Einschränkung nichts wissen wollen. Und selbst hier im Nachhaltigkeits-Paradies Mittel-Europa wollen Menschen, die es sich leisten können, viel konsumieren, nur eben gerne mit Öko-Etikett.

  • Nun, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Habeck jetzt zum ersten Mal selbst verstanden hat, wie ambitioniert die Pläne sind. Wer sich auskennt, weiß, dass sie zum guten Teil auch schlicht unrealistisch sind - leider. Aus Kohle und Kernkraft gleichzeitig aussteigen, Gas trotz des hohen Metha-Verlustes bei der Förderung und beim Transport als tolle Zwischenlösung verkaufen (Russland mal ganz außer acht gelassen...) um zu guter letzt Strom aus Polen und Frankreich importieren zu müssen - aua, das wird eine harte Landung. Wenn anschließend die Preise anziehen, dann schlägt auch bei den Wahlen der Blitz ein. Moralingeladene Reden schwingen wird da nicht helfen. Man kann natürlich noch die Wunderwaffen "Energiesparen" und "Subventionen" in Stellung bringen, so als letzte Maßnahme kurz vor dem Ende. Ein kurzer Blick auf den deutschen Primärenergiebedarf und den Haushalt genügt allerdings um zu wissen, was davon zu halten ist. Alles schlecht? Nein, es gibt viele richtige Ansätze im Programm der Ampel - und schlechter als die Vorgänger kann man es kaum machen. Nur wenn man beim Kunden (Wähler) eine Erwartungshaltung weckt, die schlicht nicht befriedigt werden kann, dann wird es anschließend immer bitter.

    • @Nachtsonne:

      Und ob die Menschen es so toll finden,



      wenn vor ihrer Haustür die Riesen-



      Windkrafttürme aufgebaut werden



      dürfte auch fraglich sein.

  • Daher auch das große Reinemachen in den Führungsebenen des Wirtschaftsministeriums und der angebundenen Bundesämter. Denn ohne funktionierende Verwaltung die das gleiche Ziel verfolgt würde das nichts werden. Öffentliche Verwaltung ist eine Cloud für sich, ohne deren politische Willenszustimmung die Politik handlungsunfähig bleibt.



    Meine Unterstützung hat Hr. Habeck, ich warte schon seit 30 Jahren darauf, dass es endlich mal losgeht. Schönen Gruß auch von Greta - Schluß mit bla, bla - pack mas!