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K-Frage in der UnionVorsicht, Söder

Lukas Wallraff
Kommentar von Lukas Wallraff

Viele wünschen sich den CSU-Chef als Kanzler. Dabei ist dessen Coronabilanz schlechter als die von Laschet – und er zudem ein politischer Wendehals.

Hat in seiner Karriere schon viele 180-Grad-Wenden vollzogen: CSU-Chef Markus Söder Foto: Minkoff/imago

W ie groß die Verzweiflung über die scheinbar endlose Coronakrise ist, lässt sich daran erkennen, wie viele sich inzwischen nach einem Bundeskanzler Markus Söder sehnen. Der bayerische Besserwisser führt nicht nur in allen Umfragen unter UnionswählerInnen haushoch vor Armin Laschet. Auch unter Linken, die bei den Coronamaßnahmen im Zweifel für Vorsicht plädieren, sind die meisten im Zweifel für den strengeren Söder. Das ist verständlich, aber sehr kurz gedacht.

Sollte es bei der Entscheidung über einen möglicherweise sehr lange amtierenden deutschen Regierungschef wirklich nur darum gehen, wer in den vergangenen Monaten mehr Ausgangssperren und Beherbungsverbote in seinem Bundesland erlassen hat? Klar, dann würde die höhere Regelungsbereitschaft und stringentere Rhetorik eindeutig für Söder sprechen.

Doch die Begeisterung für den CSU-Chef unterschlägt nicht nur die Infektionsbilanz, die in Söders Bayern sogar schlechter aussieht als in Laschets NRW. Auch wenn hier die Nähe zu Tschechien und Österreich eine Rolle spielt: Die neuen Söder-Fans im Team Vorsicht scheinen sein politisches Wirken in der Vor-Corona-Zeit zu vergessen oder zu verdrängen.

Es ist noch nicht allzu lange her, dass der heute mittig-moderate Christsoziale von „Asyltouristen“ sprach und seinen damaligen Rivalen Horst Seehofer erst so richtig in den Streit mit Angela Merkel hineintrieb. Daraus hat Söder zwar zweifellos gelernt und reumütig Besserung gelobt. Ob aus tiefster Einsicht oder machttaktischem Kalkül, ist jedoch keineswegs erwiesen.

Laschet war immer liberal

Ebenso wenig sind auf Söders momentan zur Schau getragene Klimaschutzbereitschaft bisher große Taten gefolgt. Dass er anders als Laschet keine Kohle mehr verfeuert, liegt vielleicht auch daran, dass Bayern keine hat. Und Windräder findet auch Söder nur dann gut, wenn sie im Norden gebaut werden.

Sicher ist nur, dass Söder in seiner Karriere schon viele 180-Grad-Wenden vollzog, wenn es ihm opportun erschien. Laschet hingegen verfolgt in gesellschaftlichen Fragen wie der Migrationspolitik schon seit Jahrzehnten konsequent einen liberalen Kurs innerhalb der Union. Er blieb auch dann seiner Linie treu, als nur noch wenige Parteifreunde Merkels Grenzoffenlassung verteidigten.

Damals saß Laschet oft als letzter Mer­ke­lia­ner aufrecht in den Talkshows, also dort, wo er sich heute manchmal mit schwankenden Äußerungen zur Coronapolitik blamiert. Wobei auch das kein Ausschlussgrund sein muss, belegt es doch, dass Laschet bei aller berechtigten Angst vor dem Virus immer auch die Folgen der Maßnahmen im Blick behält – und nicht autoritär auftrumpft.

Wer aber glaubt, dass ein Kanzler Söder im Zweifel nur an die Gesundheit der anderen und nie an sich selbst denken wird, mag mit diesem Kandidaten selig werden.

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Lukas Wallraff
taz.eins- und Seite-1-Redakteur
seit 1999 bei der taz, zunächst im Inland und im Parlamentsbüro, jetzt in der Zentrale. Besondere Interessen: Politik, Fußball und andere tragikomische Aspekte des Weltgeschehens
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45 Kommentare

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  • 2G
    21659 (Profil gelöscht)

    Die CSU taugt für manche immer noch als Feindbild. Dies war bei Strauß sicher einfacher als bei Söder, bietet sich für manche aber immer noch an und treibt gelegentlich seltsame Blüten. Hier haben wir also eine kleine Hommage an Laschet. Seine Haltung in der Migrationspolitik nenne ich blauäugig und nicht liberal. Sicherlich würde auch der Merkelianer Laschet als Kanzler zurecht nicht erneut so viele Flüchtlinge wie Merkel 2015 aufnehmen, sondern versuchen andere Lösungen zu finden, ganz so blauäugig ist er also doch nicht.

    Letztlich ist es Merkels Haltung zu manchen politischen Problemstellungen die manche Wähler von der Union wegtrieb. Dies ist m. E. ein Fehler und sichert der AfD ein Überleben, auch wenn deren Herzensthemen gerade nicht auf der Agenda stehen.

    Die Nähe zu Tschechien und Österreich spielt nicht nur, wie es im Artikel heißt eine Rolle, es ist stattdessen der Hauptgrund für sie hohen Coronazahlen in Bayern. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Coronapolitik in NRW unausgegoren und widersprüchlich ist. Grundsätzlich ist die Situation allerdings für alle politisch Beteiligten schwierig, weshalb ich oft den Kopf schütteln muss, dennoch den Verantwortlichen quer durch alle aktiv beteiligen Parteien einen Bonus einräume.

    In der Politik seine Haltung zu ändern ist zunächst einmal nichts schlechtes. Wer Söder vorwirft, er würde nur aus reinem Machtkalkül seine Meinung ändern, erkennt nicht, dass die CSU bedingt durch ihre Sonderolle als quasi bayrische Volkspartei immer schon nah an der Bevölkerung dran war und Stimmungen in ihre Politik aufnahm. Machtkalkül spielt natürlich eine Rolle, wie sollte es auch anders sein. Bei Laschet habe ich jedoch mitunter das Gefühl er ändert seine Haltung von Interview zu Interview.

    Damit es nicht zu einfach wird, ich habe/hätte bisher nie die CSU gewählt und Windräder sollten auch Bayern stehen. Ich kann mir Söder aber eher als Kanzler vorstellen als Laschet oder Baerbock als Kanzlerin.

  • Wer als Linke:r für Söder ist hat schon lange keinen Schuß mehr gehört und wird wahrscheinlich auch nie wieder einen hören.

  • „Die Wahrheit liegt eindeutig in der Impfdose.“ (Markus Söder)

  • Danke, dass hier wenigstens noch einmal daran erinnert wird, dass es auch den Söder vor Corona gibt! Von seinen überheblichen volkstümelnden Klugscheißereien, in denen er Banalitäten als Weisheiten verkauft, zum Thema Corona mal abgesehen.

    Leider werden die Wahlherden im September nichts anderes erinnern. Und dann werden sie ihn wählen. Und dann haben wir einen Kanzler, dessen Partei deutschlandweit bei der letzten Bundestagswahl 7% bekommen hat. CSU. Kennt jemand einen integren CSU Politiker (außer Herrn Müller)?

    • @Jalella:

      Möglicherweise haben die Nicht-CDU/CSU-Wähler doch ein besseres Gedächtnis und erinnern sich an zeitweiligen AfD- Schmusekurs und soziale-Hängematten-Flüchtlinge vor der letzten Wahl in Bayern, bis der wahre Gegner, die bayerischen Grünen, erkannt wurde. Nach der Wahl wurden Aiwangers Leute eingebunden. Waren ja eh zumeist vormalige CSU-ler, die man damit wieder eingefangen hatte und die sich mit der Regierungsbeteiligung (anstatt der ignorierten Grünen) endlich wahrgenommen und wieder zuhause angekommen fühlen durften. Und mit "Maggus" war "Hubsi" auch glücklich.

  • Aus linker Position heraus würde ich nicht versuchen wollen, dem einen oder anderen etwas vermeintlich weniger schlimmes abzuringen. Beide sind abzulehnen, wie auch wahrscheinlich jede*r andere Kandidat*in von CDU/CSU. Das gibt deren parteipolitische Ausrichtung vor.

    • 7G
      75787 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      Schon das Wahlplakat zu den Wahlen zur Pariser Kommune 1871 brachte es nüchtern auf den Punkt: "Bürger, die Männer die euch am besten dienen werden sind diejenigen, die ihr aus eurer Mitte wählt, die das gleiche leben teilen, die unter den gleichen Missständen leiden wie ihr. Misstraut den Ehrgeizigen u. den Empokömmlingen. Diese verfolgen nur ihre eigenen Interessen und halten sich doch für unentbehrlich. Meidet diejenigen die das Schicksal zu sehr begünstigt hat, denn selten ist der Vermögende bereit, den Arbeiter als Bruder zu betrachten. Dann werdet ihr eine wahre Volksvertretung haben, dann werdet ihr Vertreter haben die sich niemals als eure Herren betrachten werden."

      • @75787 (Profil gelöscht):

        Zumal ein Blick auf Parteienentwicklungen von bspw. Grünen und SPD einen guten Hinweis darauf gibt, wie sie ihre Ziele aufgegeben haben. Parlamentarismus ist nicht die beste Wahl in Hinsicht von Mitbestimmung.

        • 2G
          21659 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          Vielleicht ein Rätesystem oder eine Ein-Parteien-Herrschaft, pardon, Menschschaft? Und natürlich bestimmt nur eine bestimmte Clique wo der Hase lang läuft. Wer Parlamentarismus ablehnt offenbart eine zutiefst antidemokratische Haltung. Konsequenterweise lehnen auch alle extremistischen Bewegungen den Parlamentarismus ab. Grüne und SPD haben als Parteien genau das vollzogen, was notwendig ist um in einer sich ständig entwickelnden Welt auf die Herausforderungen und Fragen der Zeit adäquate und realistische Antworten anzubieten. Dabei werden nicht alle Angebote jeden überzeugen. Oft sind auch mehrere Antworten möglich und dies bildet der Parlamentarismus ab. Gottseidank ist in unserem Land ihre Haltung bei weitem nicht mehrheitsfähig.

          • @21659 (Profil gelöscht):

            Wenn ich von Mitbestimmung schreibe, die mehr ermöglichen würde als der Parlamentarismus, so sollte doch klar sein, dass eine Ein-Parteien-Herrschaft NICHT gemeint sein kann. Ihre Sichtweise auf Antidemokratie, auf mich übertragen, ist eine Unterstellung ergibt ein falsches Bild. Davon ab ist Parlamentarismus nicht die einzige Demokratieform. Es gibt bspw. auch Rätedemokratie.



            Da Sie ja Cliquenbildung in politischen Systemen ankreiden, was ich im allgemeinen richtig und wichtig finde, sollten Sie hierbei konsequenterweise auch hiesiges Herrschaftssystem mitreflektieren. Wer hat hier das Sagen? Wer kann sich welcher Machtmittel und Einflussnahmen bedienen? Welche Stimmen werden nicht gehört? Wer wird nicht gefragt? ...

            • 2G
              21659 (Profil gelöscht)
              @Uranus:

              Rätedemokratie hat bisher nie im großen Rahmen funktioniert, dafür hätte es auch nicht der Unterbindung seitens der Bolschewiki, Sozialdemokratie oder Konservativen bedurft. Das System wäre in sich zusammengefallen, da es allenfalls im kleinen Rahmen unter bestimmten Gegebenheiten funktionieren kann. Ähnliche wie der Kibbuz, der auch nur bis zu einer gewissen Größe die Bedürfnisse mancher Menschen befriedigt. Politische Kleinststrukuren werden für die Lösung der meisten gesellschaftlichen Probleme keine geeignete Form darstellen.

              Die parlamentarische Demokratie funktioniert über den Zusammenschluss verschiedener Werte- und Interessengruppen. Dabei kommt es natürlicherweise zu Schieflagen und Ungerechtigkeiten. Diese gilt es zu begrenzen, wie es bspw. die europäische Sozialdemokratie oder Sozialliberale unternommen haben. Um sich Gehör zu verschaffen müssen sich Menschen mit ähnlichen Anliegen zusammenschließen und andere von ihren Angeboten überzeugen. Dies ist selbstredend in der Praxis oft nicht einfach und ein verlangt Ausdauer.

              Mit der Rätedemokratie lockt man kaum einen Hund hinterm Ofen hervor und erreicht keine Mehrheit durch Wahlen. Das werden weder sie noch ihre Ururenkel etc. erleben. Also bliebe letztlich nur die Diktatur einer Partei, Clique oder Bewegung. Wie so etwas endet, wissen wir.

              • @21659 (Profil gelöscht):

                Wie sind denn folgende "Werte- und Interessensgruppen" vertreten: Flaschensammelnde Rentner*innen, Wohnungslose, Asylsuchende, HartzIV-Bezieher*innen, Aufstocker*innen, Erntehelfer*innen, Leiharbeiter*innen, Multijobber*innen ... und andere Menschen mit wenig Einkommen, Kinder und Jungendliche bezüglich Umwelt- und Klimaschutz usw. usf.? Wie sieht es mit tatsächlichen Aufstiegschancen in der Realität aus?



                Wie sieht es anders herum aus? Wer kann seine Vermögens-/Wirtschaftsinteressen durchsetzen? Wer hält Unternehmensanteile? Wessen Vermögensquellen (Unternehmen) können wiederum Lobbyismus (durch Unternehmensvertreter*innen) betreiben? Wer kann via Anteile an Medien eigene Interessen vermitteln/verbreiten? Wer kann Thinktanks betreiben, die Reformen (mit)gestalten (siehe bspw. Bertelsmann und HartzIV)? ...



                Was kommt also am Ende für wen heraus? Wer profitiert auf lange Sicht in diesem System, wer nicht bzw. weniger?



                Rätedemokratie ist weniger, das, was mir vorschwebte, als ein Hinweis auf ihren eingeengten Demokratiebegriff. Wie auch immer, schauen Sie sich doch mal anhand meiner obigen Fragen mal an, (ob und) wer in hiesiger Gesellschaft quasi unter "Clique oder Bewegung" fallen könnte.

                • 2G
                  21659 (Profil gelöscht)
                  @Uranus:

                  Sie stellen Fragen, die kein alternatives System besser als eine soziale und marktwirtschaftliche bürgerliche Demokratie beantworten kann. U.a. durch die Globalisierung entstehen Probleme, auf die es noch keine adäquaten mehrheitstauglichen Antworten gibt. Es ist unklar, wie lange dieser Prozess dauern wird. Unklar bleibt auch wie es mit der geschwächten europäischen Sozialdemokratie, der Identitätsfrage, dem Klimawandel etc. weitergeht.

                  Ich bin überzeugt, dass es natürlicherweise immer Unterschiede zwischen Menschen geben wird in muss. Es steht nicht Allen das Gleiche zu, das ist vollkommen theoretisch und lebensfern. Allerdings muss das Ziel sein, dass die Verhältnisse sich wieder angleichen. Dies in der globalisierten Welt mit ihren zahlreichen Herausforderungen hinzubekommen ist und wird eine gewaltige Aufgabe. Wenn sie da eine bessere Idee haben, auf, treten sie in eine Partei ein, wenn sie es nicht schon sind, oder gründen eine, finden sie dann Mehrheiten, schauen sie was die Leute auch jenseits ihres Tellerrands wollen und was nicht.



                  Und zu guter Letzt, dass Menschen in Deutschland Flaschen sammeln müssen ist grundsätzlich schlimm. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber auch, dass manche Menschen andere Alternativen ablehnen. Es ist zu einfach der Gesellschaft, dem Kapitalismus, den Reichen oder Rot-Grün die allumfassende Schuld zuzusprechen. Die von Ihnen genannten Gruppen sind nicht alle ausschließlich Opfer oder haben auf alle möglichen Dinge Anspruch.

  • Söder zu Lanz auf den Stuhl!

  • Laschet erinnert mich immer an einen Lehrer, der von der ersten Stunde an von seinen Schülern (zurecht) nicht ernst genommen wird. Er versprüht nicht einen Funken Autorität. Allein sein Duktus ist lächerlich und ein Fest für die Satire. Als Kanzler, würde Deutschland dann wohl kaum noch ernst genommen. Es braucht in diesem Amt schon eine gewisse Staatsmännische oder -frauliche Größe. Auch Merkel besitzt diese nur leidlich und nun nach Jahren.

    Bei Söder sieht das etwas anders aus, der versprüht schon Autorität und kann reden, aber politisch? Einen Kanzler aus einem ganz anderen Land - ergo Bayern? Der Mann ist nicht einen funken kosmopolitisch und gar nicht in der Lage, dass ganze Land zu vertreten. Vermutlich geht dann in Deutschland alles weiter nach rechts. Die AfD würde sich freuen ...

    Einzig Scholz traue ich mindestens von der Persönlichkeit die Kanzlerschaft zu. Er versprüht kühle Sachlichkeit, Autorität und womöglich sogar Ehrlichkeit. Er weiß, was er zu sagen hat und was nicht. Ich glaube, er ist ein guter Mann und das Beste, was der SPD seit langem passiert ist ...

    • @EDL:

      Ich brauche niemand mit Autorität.

      Wir brauchen auch niemand der täglich im TV ist.

      Wir brauchen jemand der in der Lage ist eine Liste der Probleme auf zu stellen, diese zu priorisieren, der sich dafür Lösungen aufzeigen lässt von Menschen die was von der Sache verstehen und der es schafft die Ministerien so auf Linie zu bringen (OK, da braucht man dann Autorität...), das die Probleme in endlicher Zeit gelöst werden.

      Wir brauchen einen ruhigen, ernsthaften Arbeiter, Keine Rampensau, kein Grüßaugust, kein 2ten Außenminister, niemand mit einem Duktus (gute Besserung).

    • @EDL:

      Wieso soll jemand aus Hamburg das besser das ganze Land vertreten können, als ein Bayer? Hamburger Kultur ist für Menschen im Süden genauso fremd wie die bayrische für den Norden. Abgesehen davon wünsche ich mir weder Scholz noch Söder als Kanzler.

    • @EDL:

      sie meinen den Scholz, der die Agenda 2020 wesentlich mitgestaltet hat und jetzt für eine SPD kandidiert, die es besser machen will?



      Oder den Scholz, der als Bürgermeister einen g20 Gipfel in seiner Stadt plante und damit ganz bewusst die Linken provizierte und ins Messer rennen ließ?



      da sind sie mit ihrer Einschätzung aber auch ganz schön allein, wie an den Umfragen auch sichtbar wird...

  • Politische Positionen sind für Söder lediglich taktisches Werkzeug, und können jederzeit geändert werden, wenn es für das eigentliche Ziel gerade zweckmäßig erscheint.

    Das eigentliche Ziel bei Markus Söder ist die Maximierung seiner persönlichen Macht.

    Dafür ist er bereit alles zu opfern, wenn es ihn nur diesem Ziel näher bringt.

    Die Interessen der bayerischen und deutschen Bevölkerung interessieren ihn auch nicht wirklich.

    Dieser Mensch ist vollkommen skrupellos und charakterlich nicht für sein Amt geeignet.

  • "Sicher ist nur, dass Söder in seiner Karriere schon viele 180-Grad-Wenden vollzog"

    welche denn? Söder wollte schon als Umweltminister grüner als die Grünen sein. Wollte schon 2007 das Ende des Verbrennungsmotors festschreiben, hat als MP das Artenschutz-Volksbegehren ohne Verzögerung 1:1 umgesetzt, etc. Den grünen Anstrich pflegt er schon lange. In Bayern ist nur Seehofer als Wendehals verschrien, nicht Söder.

    • @Descartes:

      Irttum, das gilt aus meiner Erfahrung auch für Söder.

  • Ich würde mir mal einen „Vorsicht, Hennig-Wellsow“-Artikel wünschen.

  • Söder und Laschet - vielleicht sollte man mehr auf den Inhalt als auf die Sprechblasen achten. Laschet ist Laschet, Söder ein Opportunist.

  • "Es ist noch nicht allzu lange her, dass der heute mittig-moderate Christsoziale von „Asyltouristen“ sprach und seinen damaligen Rivalen Horst Seehofer erst so richtig in den Streit mit Angela Merkel hineintrieb."

    Oder sagen wir es deutsch: die beiden haben nett und freundlich und radikal rechtsnationalistisch gehetzt. Bei Seehofer denke ich haben hier sein wahres Wesen gesehen. Und bei Söder? Selbst wenn er es nur der Stimmen wegen gemacht hat: Wehret den Anfängen!

    • 9G
      91491 (Profil gelöscht)
      @danny schneider:

      Der €DU/€SU Wähler vergisst scheinbar schnell und die anderen wohl auch.

    • @danny schneider:

      Kein Widerspruch!

    • @danny schneider:

      Stimme Ihnen zu. Söder hat in der letzten Zeit zu viel Kreide gefressen (pardon für diesen krassen Ausdruck) und kann vor lauter Kraft kaum laufen! Aber auf „Klare-Kante“ und angeblich starke Männer fallen leider viele rein.



      Er erinnert mich an Ludwig den II. von Bayern, der war auch nicht von dieser Welt. Söder kennt nur Bayern, er sollte sich da mal an Adenauer, Schmidt oder Kohl ein Beispiel neben, die auch europäisch gedacht und gehandelt haben.

      • @D-h. Beckmann:

        An Kohl ein Beispiel nehmen? wow!

        • 9G
          91491 (Profil gelöscht)
          @Peter Lorenz:

          Wow !

  • Laschet hat sich heute als total unfähig entlarvt. Er fordete alle über 60, die bereit sind, sich mit Astrazeneca zu impfen, auf, sich umgehend registrieren zu lassen und versprach Ihnen doch glatt, dass sie allesamt sofort einen Termin bekommen würden und allesamt noch über die Osterfeiertage geimpft werden würden. Mal abgesehen davon, dass dies weit jenseits des Möglichen ist, ist das auch eine abgrundtiefe Unverschämtheit gegenüber den Über-80-jährigen, die in NRW immer noch nicht durchgeimpft sind sowie den 70jährigen und den anderen der zweiten Prioritätskatrgorie denen man kein derartiges Impfangebot macht. Statt Astrazeneca erst mal denjenigen anzubieten, die jetzt an der Reihe, öffnet man eine Überholspur für die 60 bis 69jährigen, die eigentlich noch nicht an der Reihe sind.

    • @vulkansturm:

      Wer passt besser zu den Grünen? Der in der Wolle neoliberal gefärbte Laschet? Oder der Kreide fressende Söder?

      Ich denke, dass die Grünen schwarz oder olivgrün genug sind, um mit beiden klar zu kommen. Das Problem wird sein, den Menschen dann den Stillstand zu erklären, wenn olivgrün und schwarz nach 4 Jahren formelhaft feststellen müssen, dass man es nicht verstanden hat, den Menschen im Lande die vermeintlichen Erfolge klar gemacht zu haben.



      Aber vielleicht wird Söder ja zur treibenden Kraft. Und Bearbocks viel gepriesene Fähigkeiten könnten darin liegen, Erfolge für sich zu reklamieren.

    • @vulkansturm:

      Genau so ist es. Der wahre Opportunist ist Laschet, der ständig eine Rolle rückwärts dreht, Schulen per Zwangsanweisung offen lässt und nichts von Testpflicht in Firmen hält.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Laschet ist gestern, alte BRD. Der hängt schon tot über der Mauer.



    NRW ist das neoliberale Modellland. Ein paar reiche Düsseldorfer und Aachener Jungs bestimmen über 60% Einwohner, die kein Wahlrecht haben oder lieber 1€ Bier trinken als wählen zu gehen.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Stimmt, die Aachener Lokalelite lässt grüßen. Andere Regionen haben solche Strukturen längst hinter sich gebracht.

  • Wendehals?



    Das größte Exemplar heißt Merkel:



    Erst Ja zum Bushkrieg gegen Irak, dann Aussetzung der Wehrpflicht.



    Erst AKW-Laufzeitverlängerung, dann Fukushima-Wende.



    Erst Flüchtlingskanzlerin, dann Asylrechtsverschärfungen.

  • Söder hat gelern eloquent und in ruhigem Ton zu reden. Was bleibt am Ende, wenn man jemandem zuhört? Nicht der Inhalt der Rede, sondern das Gefühl, das der Redner/die Rednerin hinterlässt. Der Mensch reagiert positiv auf betimmte Tonlagen. Da sind wir leider recht primitiv eingestellt.

  • Die Ampeln stehen derzeit - wir aktuell gerade aus Stuttgart vermeldet wurde - dermaßen auf tiefschwarzem Grün, dass die Frage der Unionskanzletkandidatur fast schon obsolet ist ... die Grünen können allemal mit beiden, mit dem “liberalen” NRW-Saubermann Laschet wie dem bayerischen Wendehals und Baumversteher Söder.



    Und da glauben so manche Grünlinge noch an Onkel Hottes Märchenstunde, dass die/der nächste Kanzler*in Baerbock oder Habeck heißen könnte ... da geht doch eher noch ein Olaf Scholz durchs Nadelöhr!

  • Söder ist wie die bayerische Bildung: Sie weiß mehr, fast alles, bayerische Schüler (der Gymnasien) wissen viel mehr als die der anderen Bundesländer. Das ist Fakt. Fakt ist auch: sie können auch viel weniger.. Deswegen kommt auch so wenig Qualität, aber rausreden das wissen die Bayern wie das geht. Die konnten schon immer gut anderen was wegnehmen und unter Parteifreunden verteilen. Sieht man nicht nur an den jüngsten Skandalen. Auch daran, dass wohl alle CDU/CSUler davon wußten, aber erst was sagten, als es auffiel. Naja und ob sie am Ende wirklich was dageen machen? Ich bezweifele das. Wissen und Reden ist die größere Kompetenz des Söder als Tun und Können.

    • @StefanMaria:

      Die Söderschen Kompetenzen ergeben doch ein hervorragendes Bewerbungsprofil für eine Kanzlerkandidatur bei den Grünen, finden Sie nicht?



      Aber letztlich wird es darauf hinauslaufen, dass die Grünen unter einem Kanzler Söder dienen müssen ... ja, sie wollen es sogar so.

  • "Wer aber glaubt, dass ein Kanzler Söder im Zweifel nur an die Gesundheit der anderen und nie an sich selbst denken wird, mag mit diesem Kandidaten selig werden."

    Genau deshalb wähle ich auch nicht die Union, das ist das Bier der anderen.



    Mein Nachbar sagt öfters, kannst alle in einen Sack stecken und drauf hauen, triffst garantiert den richtigen....

    • 9G
      92293 (Profil gelöscht)
      @nutzer:

      Fakt ist wohl Scholz hat einen großen Sack Schulden hingestellt. Ein laschet wäre nicht der, der diese Schulden reduzierte. Traue ich es einem anderen zu? Bei einem christlich konservativem ist gewiss die benachteiligteren in dieser Gesellschaft fallen hintunter und bei der spd ist die Phase der Selbstfindung evtl. mal wieder länger, weil die sind ja auch so benachteiligt ..... bei jedem draufhauen sollte man nicht, aber bei solchen die Zuviel für sich selber rausholen schneller und genauer draufschlugen.

      • 9G
        92293 (Profil gelöscht)
        @92293 (Profil gelöscht):

        Draufschlugen sollte draufschauen heißen

        • @92293 (Profil gelöscht):

          Momentan haben wir andere Sorgen als Schuldentilgung. Die Amerikaner schlagen gerade die wirtschaftliche Krise mit einem Konjunkturpaket tot.



          Wir werden uns höchstwahrscheinlich weiter in die Krise sparen.



          Dabei ist die Wirkung eines "Marshallplanes" auch hierzulande bekannt, ja geradezu mythisch verbrämt, aber auf die Idee, das es so etwas braucht ist anscheinend noch keiner gekommen.

          • @nutzer:

            Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - merkt an:

            “ Söder und der Marschallstab

            taz.de/K-Frage-in-...bb_message_4102992 - "Dabei ist die Wirkung eines "Marshallplanes" auch hierzulande bekannt, ja geradezu mythisch verbrämt, " Mythisch verbrämt. Genau, und von Sachkenntnis nicht getrübt: de.wikipedia.org/wiki/Marshallplan

            unterm———



            Der Marschallstab ist ein Stab, den ein Marschall als Insigne seiner Würde mit sich führt. Der Marschallstab wurde zuletzt nur noch zu zeremoniellen Anlässen getragen.



            &!Däh -



            www.armeemuseum.de...hallstab-leeb.html

            Na Servus

  • Wie ein Kollege neulich so schön formulierte: Man denkt, es geht nicht blöder, dann kommt da so ein Söder. Trifft es ziemlich gut.