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So könnte die AfD an die Macht kommenDeutschland 2025

Bei der vorgezogenen Bundestagswahl wird die AfD stärkste Kraft. Draußen proben Hooligans schon den Bürgerkrieg. Ein Szenario.

Höcke als Kanzler? Erstmal nicht. Aber vielleicht Kalbitz als Superminister im Kabinett Spahn Foto: Hannes Jung/laif

Nehmen wir an, die AfD wird bei Neuwahlen im Jahr 2025 stärkste Kraft. Sagen wir: 33 Prozent. Damit wäre sie nicht regierungsfähig. Sie wäre auf die Hilfe einer der anderen Parteien angewiesen. Aber unter dem Haufen der als „Altparteien“ verachteten findet sie keinen Koalitionspartner. Die anderen denken nicht daran, die AfD als Wahlsiegerin an einer Bundesregierung zu beteiligen. Sie „klüngeln“. Sie verbrüdern sich. Es kommt vielleicht zur Verschwisterung des größtmöglichen Albtraums des deutschen Konservativen (der ihn nur immer weiter in die Arme der Rechten treibt): eine nationale „Rettungskoalition“ aus CDU, SPD und Linke. Die lüsternen Verdammnisrufe von Hans-Georg Maaßen werden lauten: „In dem Augenblick, als die CDU mit den Linken paktierte, ging die Demokratie unter!“

Das ist, was der Konservatismus gerne der Öffentlichkeit einreden möchte: Deutschland habe einen „Bastard“ von Regierung. Nicht illegal. Aber vollkommen illegitim. Den Berichterstattern dämmert am Wahlabend die „Katastrophe“ – die Illegitimität einer Regierung.

Im ZDF versucht Claus Kleber seinen Zuschauern zu erklären, dass die neue Regierung künftig offen gegen die stärkste Partei regieren wird. Die Demokratie kämpft mit dem Problem, nicht dem Willen der stimmenmäßig stärksten Partei zu folgen. Die Partei, die auf demokratischem Weg 33 Prozent der Stimmen erzielte, wird nicht den Bundeskanzler stellen. Für die nüchterne Demokratin ist das kein Drama. Aber der Konservative macht daraus eins. Kommentatoren wie Jan Fleischhauer werden offen ihre Sympathien für die starke AfD zeigen, die von den Schwachen und Feigen hinterrücks ermordet wird.

Der Stärkere gelangt nicht an sein Recht. Alles wird dadurch hinfällig: Politik, Demokratie, SUVs. Die kosmische Ordnung ist in Gefahr. Die Überlegenheit der Demokratie – die Schwachen vor der nackten Barbarei des Stärkeren zu beschützen – wird intellektuell zu ihrer eigenen Illegalität umgebogen. In der Liveschalte kann eine Verfassungsrechtlerin Claus Kleber gerade noch überzeugen, dass eben nicht grundgesetzwidrig ist, was da geschieht.

Philipp Ruch

ist Gründer des Kunstkollektivs „Zentrum für Politische Schönheit“.

Auf der Straße sprechen die Fäuste

Aber die stärkste Partei selbst rechnet nicht in den Kategorien des Grundgesetzes. Sie rechnet in der Kategorie der Macht. Sie denkt voraus. Sie sieht diese Situation kommen. Sie weiß, welches Schicksal ihr droht und stellt sich darauf ein, was denn sonst? Eine Blockierung ihrer Macht wird die AFD um jeden Preis verhindern wollen.

Neues Buch

Von Philipp Ruch ist gerade erschienen „Schluss mit der Geduld: Jeder kann etwas bewirken. Eine Anleitung für kompromisslose Demokraten“, Ludwig-Verlag, 2019, 12 €

Obwohl die Wahlergebnisse spät abends verkündet werden, zieht die AFD bereits nachmittags ihre Anhänger auf den Straßen Berlins zusammen. Was da zutage tritt, sind die zu allem bereiten Bürgerkriegstreiber, das fahrende Volk, das bis heute an allen „Trauermärschen“, Mahnwachen, „Hooligans gegen Salafisten“, in Kandel oder Chemnitz aufmarschiert. In der Welt der hochmodernen Braunbürger herrscht ja heute schon ein neuer Ton der Direktheit. Sie nennen sich „Hoonara“ (was für „Hooligans, Nazis und Rassisten“ steht) oder „NS-Boys“. In Chemnitz operierten die „Adolf-Hitler-Hooligans“, die mit einem eigenen Logo sogar in Zeitungsartikeln zu finden sind.

Es schlägt 19 Uhr. Eine Stunde nach Verkündung der ersten Wahlprognosen, die den Rest der Republik haben verstummen lassen. Auf der Straße sprechen: die Fäuste. Peter Altmaier wird vom „Volk“ aus dem Fenster geworfen. Seine Bücher, die er in den Jahren zuvor aufwändig hat inszenieren lassen, fliegen hinterher. Jemand legt Feuer. Die Wohnung brennt. Die Fahrzeuge der Feuerwehr werden umgeschmissen und als Barrikade benutzt. Der „Bürgerkrieg“ kann beginnen.

Die Anführer des adretten Sneaker-Konservatismus sehen sich und ihre Stunde gekommen

20 Uhr, die ersten Bierflaschen fliegen gegen die Einsatzkräfte auf der Kronprinzenbrücke, die ins Regierungsviertel führt. Alles sieht genauso aus, wie es in Chemnitz aussah. Es folgt eine lange Nacht. Bolivianische Zustände – mitten in Deutschland. Klirrende Flaschen, „Hey!“-Schreie, Chaos. Polizisten schießen Tränengas in die Bodybuilder-Mengen. Wasserwerfer laufen auf Hochtouren.

Für Totalitarismus reichen 33 Prozent

Aber als handelte es sich um die Neueröffnung eines Mediamarktes, schiebt sich die Masse unaufhörlich ins Regierungsviertel und – zuletzt – auch bis ins Kanzleramt. Statt billiger Fernseher wartet die Macht. Die alten Kanzlerportraits aus den Fenstern. Sprengsätze. Teile des Kanzleramts werden einfach gesprengt. Selbst wenn die Bundeswehr spät in der Nacht die Oberhand gewinnt, ist morgens klar: die Bundesrepublik ist in eine neue Phase eingetreten. Meistens gibt es für diesen namenlosen Transitzustand keine Heilung.

Es ist eine unserer größten Schwächen zu glauben, dass eine totalitäre Partei 100 Prozent aller Stimmen bräuchte. Es genügen 33,1 Prozent (so viele waren es für die NSDAP im November 1932, bei den letzten Reichstagswahlen, bevor Hitler Kanzler wurde). Deshalb ist es heute auch schon sehr spät.

Und 2025? Nach zähen Regierungsverhandlungen zwischen CDU, Linken und SPD reißt der Geduldsfaden derer, die sich für klüger halten, also von Jens Spahn, Paul Ziemiak und Carsten Linnemann. Die Anführer des adretten Sneaker-Konservatismus sehen sich und ihre Stunde gekommen. Die vielen Heldenporträts von Stefan Aust gingen nicht spurlos an ihnen vorüber. Spahn und Ziemiak treffen sich im Geheimen mit Andreas Kalbitz, dem frischgebackenen Gauland-Nachfolger. Sie wollen verhandeln. Sie wollen der Geschichte ein Schnippchen schlagen.

Sie wollen die AfD von innen spalten. Deshalb verhandeln sie nicht mit dem Anführer der Herzen, Björn Höcke, sondern mit ihrem formalen Vorsitzenden, Kalbitz. Aber sind sie wirklich so bescheuert, Kalbitz zu fragen, ob er als Bundeskanzler von ihnen – den politisch Ungeduldigen, denen die konservativen Kommentatoren jahrelang eingebläut haben, sie besäßen „Charisma“ – gehörig gegen die Wand gedrückt werden möchte, bis er quietscht? Vielleicht ist die neue CDU-Führung mit weniger Dünnhäutigen gesegnet.

Es herrscht Notstand

Aber was würde das bringen? Die „Adolf-Hitler-Hooligans“, Pegida, die „NS-Boys“ und die „Soldiers of Odin“ treffen sich wöchentlich und setzen die Hauptstadt mit Plünderungen und Ausschreitungen auf ihre Weise unter Druck. Die Privatwohnungen aller höherrangigen demokratischen Politiker werden rund um die Uhr bewacht. Und dennoch schlagen die Gewaltbereiten wieder und wieder guerillamäßig zu. Auch Christian Lindner, der überall erklärt, mit der AfD reden zu wollen, wird als Kriegsbeute aus seinem zeitungslosen Lieblingscafé in Berlin-Mitte getragen.

Und wie die harte Rechte mobilisiert die Antifa. Nicht bundes-, sondern europaweit reisen Gewalttäter aus Norditalien und Steinewerferinnen aus Südfrankreich an. Die Bild veröffentlicht das Konterfei eines 18-jährigen Mädchens als Ikone der Demokratiefeindlichkeit des Linksextremismus. Während der Bundesrepublik in Chemnitz glückte, dass sich die rechten Deutschlandhasser ganz von selbst zerlegten – ohne linksradikale Gegengewalt – (manch Konservativer schien regelrecht entsetzt, dass in Chemnitz keine Linksradikalen waren), wendet sich das Blatt. Nicht nur von ganz rechts, auch von links wird der Sicherheitsapparat der Bundesrepublik Stück für Stück vorgeführt.

Es herrscht Notstand. Das Regierungsviertel gleicht militärischem Sperrgebiet. Dort gelten weder Pressefreiheit noch Grundrechte. Das Glück der Abwesenheit linksradikaler Gewalt wird der Bundesrepublik auf lange Sicht nicht vergönnt sein. Und deshalb ereignet sich das größte Unglück eines „Bürgerkriegs“: die Entpolitisierung.

Linksradikale drängen in die Schlachtarena nach. Claus Kleber nennt die allwöchentlichen Straßenschlachten jetzt: „Unruhen“. Die New York Times bezeichnet Deutschland als „Pulverfass“. Es ist die Stunde der Unpolitischen. Die Auslandskorrespondenten, die allmorgendlich von den „Adolf-Hitler-Hooligans“ auf der Brücke über die Spree bedrängt werden, fragen sich wie alle anderen, die nichts von politischer Inszenierung verstehen: Wie konnte Deutschland nur zu diesem Krisenherd des Extremismus von ganz rechts wie links werden?

Die AfD in der Regierung

Das Leben geht weiter. Aber die Rettungskoalition für die Demokratie bricht. Vielleicht gelingt es der Koalition, sich der Ungeduld eines Jens Spahn zu entledigen. Vielleicht dümpelt sie so vor sich hin. In jedem Fall kommt es zu Neuwahlen, Neuwahlen und nochmals Neuwahlen. Und die bestätigen immer nur das alte Kräftepatt – zwei-, dreimal. Die „Unruhen“ nehmen zu. Wohnungen, Barrikaden, vielleicht auch das ARD-Hauptstadtstudio (heute schon eine Hassikone des Rechtsextremismus) brennen. Blut fließt. Mitten in die Einheitsregierung fallen Schüsse – und zwar auf die weniger gut bewachten politischen „Gegner“. Statt Abwehrbereitschaft befördert die Gewalt den traditionellen Fatalismus des Konservatismus.

Angesichts von Sprengstoffattentaten sehnen sich die Ersten nach einer harten Hand, die aufräumt. Sie werden es anders nennen, aber sie wollen eine Diktatur, die der Anarchie Herr wird und die Demokratie rettet. Die ersten Kommentatoren raten, es doch einmal zu versuchen.

Die AfD an der Regierung beteiligen? Nur wie? Es ist angesichts der deutschen Geschichte nicht wahrscheinlich, dass die AfD in einer „rechtskonservativen“ Koalition den Kanzler stellen wird, nachdem Adolf Hitler schon einmal zum Kanzler gekürt wurde. Das wäre selbst für den extremistischen Konservativen zu viel. Da können sie eine CDU-AfD-Koalition noch so wollen. In dieser Ratlosigkeit meldet sich Jens Spahn zurück. Er fährt bei Kalbitz vor. Und macht ihm ein Angebot schmackhaft. Spahn wird Kanzler, die AfD stellt den Innenminister!

Das genügt dem Machtanspruch natürlich nicht. Jeder weiß das. Was also tun, wenn die Geschichtsbücher es nicht zulassen, dass das Bundeskanzleramt in die Hände der AfD fällt?

Spahn hat eine Idee

Spahn hat eine besonders dumme, rettende Idee. Sein Referent erinnert sich an einen Einfall aus der Schröder-Ära. Da gab es einen „Superminister“ namens Wolfgang Clement. Kalbitz soll ein „Superministerium“ bekommen. Spahn bietet der AfD an, Innen- und Gesundheitsministerium unter seiner Kanzlerschaft für die AfD zusammenzulegen. Kalbitz aber ist klüger. Er fordert arglos die Bundeswehr. Spahn, beglückt über so viel Entgegenkommen und die Aussicht auf seine Kanzlerschaft, bekommt für diesen Plan sogar die CSU auf Linie.

Spahn wird Kanzler. Kalbitz erhält das neu geschaffene Superministerium aus Innerem und Verteidigung. Spahn und Kalbitz. Spahn bedient sich der AfD. Und Kalbitz bedient sich Spahns. So spielt die Bundesrepublik mit dem Faschismus um ihre Existenz – und keiner ahnt es.

Denn es ist keine wundervolle Idee. Es ist sogar die dümmste Idee. Belegt durch den Zerfall der Weimarer Republik. Die historische Vorlage dieses Fehlers heißt Wilhelm Groener. Im zweiten Kabinett von Brüning leitet er ein „Superministerium“: Groener ist Innen- und Verteidigungsminister. Das ist so seltsam wie sinnvoll. Genau in einer Zeit, in der das Gewaltmonopol des Staates zerfällt, wird alle staatliche Gewalt (Polizei und Militär) zusammengelegt. Die Fusion von Innenministerium und Armee ist keine skurrile Idee. Sie erscheint für die Sicherung des Gewaltmonopols sogar als schlachtentscheidend.

Genauso verhält es sich zur Durchsetzung des Faschismus. – Wir werden niemals fertig mit Demokratiefeinden in der Regierung. Sie werden aber einen Weg finden, mit der Demokratie fertig zu werden. Die AfD darf niemals an einer Regierung beteiligt werden. Daran dürfen wir nicht einmal denken.

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66 Kommentare

 / 
  • Einen ähnlichen Agitationsschund hatte bereits 1993 Gudrun Pausewang unter dem Titel "Der Schlund" veröffentlicht.



    Genausogut könnte man eine Agitationsgeschichte schreiben die auf das Russland des Jahres 1917 anspielt. Oder eine Geschichte in der Deutschland in die Hände von Islamisten und kriminellen Clans fällt.

  • Interessante Idee. Ähnlich spannend wie der Roman "Vaterland" oder die Serie "The Man in the High Castle".



    Und genau so fiktiv.

    Ich habe auch ein spannendes Szenario.



    Herbst 2019. Die SPD stimmt gegen die Fortführung der Koalition und es kommt Anfang 2020 zu Neuwahlen.



    Annegret Krampf-Phrasenhauer bleibt CDU-Chefin, aber in der Urwahl wird wieder Angela Merkel zum KanzlerINkandidat.



    Wahlnacht:



    CDU verliert, bleibt aber stärkste Kraft. AfD wird zweitstärkste.



    SPD sackt auf etwas über 5 Prozent.



    Die Koaltionsverhandlung von Union, Grünen und FDP scheitern (warum auch immer. Sagen wir Habek will Wirschaftsminister werden und Lindner gefällt das nicht.)



    Also kommt es zu einer CDU/CSU AfD Koalition. 2024: Merkel hat die AfD so klein koaliert, das die bei ersten Wahlhochrechnung keinen eigenen Balken mehr bekommt, sondern unter "Sonstige" auftaucht.



    (Koaltionspartner kaputt koalieren kann Mutti ja.)

    -ENDE-

  • Die meisten Leute können durchaus friedlich nebeneinander leben;, aber mit immer nur "Nazi Nazi" schreien erreicht man dieses Ziel nicht. Der Herr Gauck hat das inzwischen eingesehen und der Herr Ruch wird es dann vielleicht auch mal einsehen.

    • @Rainer Möller:

      Hat man ja im Dritten Reich gesehen, wie "friedlich" die Rechten da mit anderen zusammengelebt haben..jeder der ihnen nicht passte, kam ins KZ oder wurde erschossen oder geköpft.



      Gauland und Co. würden sich genauso verhalten, wenn sie an der Macht wären. Möchte man die in seiner Nachbarschaft haben? Nein danke, lieber nicth!

    • @Rainer Möller:

      "Die meisten Leute können durchaus friedlich nebeneinander leben"



      Meinen Sie damit mit RECHTEN friedlich nebeneinder leben? Ist nicht Ihr Ernst!?



      Ich möchte ganz sicher nicht mit Rechten "nebeneinander" leben. Nulltoleranz geht anders und ist vor allem absolut notwendig.



      Rechte sind keine Demokraten. Fakt.

  • Der Aufstieg der AfD ist beunruhigend, weil er neu und stetig ist. Aber zum Glück kooperieren die deutschen Normal-Konservativen wie CDU und Fleischhauer nicht mit Rechtsaußen. (Anders als beispielsweise in Frankreich oder USA.) Es gibt nirgendwo eine Koalition. Die konservativen Zeitungen wie FAZ und WELT haben nie mit Pegida sympathisiert. Darum finde ich das "Szenario" dieses Beitrags schlicht unkorrekt.

    • @Mark2013:

      Wäre schön, wenn du Recht behalten würdest.



      aber wenn man bedenkt, dass die NSDAP bei der Reichtstagswahl 1928 sogar noch schlechter abschnitt als heute die Afd, (2,6%) aber 5 Jahre später an der Macht war, wird einem Angst und bange

      de.wikipedia.org/w...C6%20%25%20zulegen.

      Die Menschen in der Weimarer Republik begingen leider genau den gleichen Fehler wie heute viele in Sachen Afd: sie unterschätzten die neue Partei.

      Wenn wir verdammt viel Pech haben und ne richtig schwere Wirtschaftskrise kommt....nein...das möchte ich mir lieber nicht vorstellen, macht mir zu viel angst.

    • @Mark2013:

      "Darum finde ich das "Szenario" dieses Beitrags schlicht unkorrekt."



      Soso, unkorrekt.



      Warten wir's mal so entspannt ab, wie es in dieser m. E. bedrohlichen Situation irgend möglich ist.



      Was da im Hintergrund läuft, was den offen Konservativen nützt, kann doch keiner sagen – auch Sie nicht.



      Dass ein Herr Henkel Mitbegründer der AfD ist, reicht mir deutlich aus, um sämtliche Warnlampen aufleuchten zu lassen.



      Die von Ihnen genannten Medien müssen auf Auflagenzahlen achten, die werden erstmal eher nicht als Vorreiter auftreten…

      • @Frau Kirschgrün:

        Hans-Olaf Henkel wäre so ein Argument für "AfD in der Mitte der Gesellschaft". Aber Henkel war mehr ein wirtschaftsfreundlicher Steuerradikaler, und als die AfD immer rechtsnationaler wurde, ist er 2015 ausgestiegen. Vergleichen Sie mal andere Länder. Die Tories haben laufer UKIP-Standpunkte übernommen, die französischen Républicains sind bis knapp an Le Pen. Unsere Konservativen sind vorläufig einfach weniger verrückt. Muss man zur Kenntnis nehmen.

        • @Mark2013:

          Und was ist gut daran, dass "unsere" Rechtsextremisten nicht ganz so schlimm sind wie die im Ausland?



          Darf ich raten?



          Nichts?



          Nichts.



          Nulltoleranz sieht nunmal komplett anders aus.



          Frauman denke auch an die Geschichte vom Frosch im Wasser, das langsam erhitzt wird…



          Wegsehen und harmlos finden wird die rechte Gefahr vergrößern und vergrößern und … … …

  • Ich beziehe mich auf @Jenny,04.10.2019, 09:18, Sie habne das gut zusammengefasst.



    Die meisten Menschen sind sich nicht einmal klar darüber, dass sie NICHT zur sog. Mittelschicht gehören, obwohl sie sich dazuzählen (Armut, ungerechte Löhne, etc.).



    Das – leider auch unter Selbstbetrug – "Dazuzugehören" wird sehr geschickt auf einer latenten Ebene gegen die Menschen benutzt.



    Die in D herrschende Ungerechtigkeit ist m. E. himmelschreiend, aber die fatal-falsche Selbsteinschätzung fast aller Menschen – der Reichen (vernachlässigbar, die könnten richtig viel "hergeben" ganz ohne zu darben) wie eben besonders der Armen – lässt ein derart schiefes Bild in den jeweiligen Köpfen zurück, da fehlen mir echt die Worte.



    Auf dieser Basis ist es schlicht unmöglich, eine an der Realität orientierte Diskussion zu führen – von Veränderung|Verbesserung ganz zu schweigen.



    Unter



    www.youtube.com/watch?v=t9hmsRo8M_s



    Ulrike Herrmann (taz) ab Minute 54:27 zur Zugehörigkeit der Menschen. M. E. hochinteressant!



    Was über Medien und TV größtenteils transportiert wird, ist mindestens an der Grenze zur Manipulation. Somit sind Medien und TV (wenige Ausnahmen bestätigen die Regel: Georg Restle, gut der Mann mit Kritik an AfD und "Idetitären" www.tagesschau.de/...video-566527.html) eigentlich die Hauptgegner eines gleicheren und gerechteren Landes in Zukunft.



    Eine derartige Schieflage in den Köpfen der Menschen lässt sich doch nur mithilfe von Manipulation und bewusster Desinformation (Verharmlosung der AfD, Behauptungen über angebliche Demokratie der AfD) erzeugen – wie denn sonst?



    Und die taz bedient das in diesem Artikel! Gruselig.

  • Diejenigen unter den Klimaaktivisten, die eine marktradikale CO2 Steuer anpreisen, bereiten der AfD den Resonanzboden, der weit über 15% reichen wird.



    Ich befürchte, dass eine FALSCHE Klimapolitik, also eine marktgerechte, dem kapitalistischen System adäquate Scheinlösung, die Geister erst erwecken wird, die den Rechtsradikalismus antörnen.

    Die radikale bürgerliche Mitte, die links und rechts gleichsetzt, hat kein Konzept gegen Rechtspopulismus, weil sie sich in den Grundsätzen nicht wesensfremd sind. Das betrifft im Wesentlichen neoliberale Positionen, Militarisierung des Denkens und durchaus auch teilweise Übereinstimmung im Ausbau der Festung Europa. Ganz zu schweigen vom Ausbau eines Polizeiapparates mit weitreichenden neuen Kompetenzen, die mit Demokratie und Bürgerrechten nichts am Hut haben.

    Gäbe es eine linke Kraft als wirkliche Alternative, könnte dem rechten Spuk deutlich besser Einhalt geboten werden.

  • Von Esoterik halte ich nichts. Das bringt doch eh nur Unglück. (;-))

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Schön.

  • "Widerstand ist eine Kunst, die weh tun, reizen und verstören muss. Wir drängen in eine Leerstelle, die jahrzehntelang von öffentlichen Intellektuellen besetzt wurde: das moralische Gewissen." schreiben se auf der Seite des Zentrums für politische Schönheit politicalbeauty.de/

    Dass absurde Zukunftsszenarien da eine Leerstelle sein sollen auf die die Welt gewartet hat würde ich eher bezweifeln.



    Mit Leerstellen kann man keine Leerstellen füllen. Sonst würde Böhmermann doch noch SPD-Vorsitzender und Mutti der Nation.

  • Ich habe aufgehört den Käse zu lesen, als er bei 33% angekommen war.



    Das ist Absurd!

    Das ist selbst im braunen Osten sehr gewagt. Im Westen passiert das schlicht nicht.



    Die AfD wird Bundesweit die 15% nicht überschreiten.

    • @Michael Garibaldi:

      Nicht heute und nicht morgen aber langfristig bestimmt. Natürlich wird die AFD bald den Kanzler stellen, in einer Koalition mit CDU oder FDP.



      Schlicht weil es keine Gegenwehr gibt und eine sich immer weiter verstärkende Grundlage dafür gibt.

      Für die größten Teile der Bevölkerung sieht die Zukunft böse aus (ok vielleicht nicht für die meisten taz leser)



      Und weil es verängstigt davon das jede Kritik am Status Quo Antisemitismus sein soll keine linke Partei mehr gibt in Deutschland ist der Raum frei für Nazis.

      Dieses mal müssen die Faschos nicht mal so viel Arbeit machen wie letztes mal. Die Verdrängung der Linken haben die Liberalen übernommen. Die Schaffung des Treibstoffes durch eine "dann sollen sie halt Kuchen essen" Mentalität auch.

  • 8G
    89598 (Profil gelöscht)

    @J_CGN und @CORIANDER23

    Sie bringen es beide auf den Punkt. Ein konkreter Respekt für Menschen und ihre soziale Situation, angemessene Löhne, etc. etc., gerade nach 1990ff. hätte die AfD nie so stark werden lassen. Und es ist dafür auch nicht zu spät - Wir könnten mal sehen, wie viele Prozente der AfD einschmelzen würden, wenn es Leuten real besser geht. Nein, ich reduziere hier die AfD nicht auf den sozialen Aspekt, mir ist auch klar, wie breit der saturierte Mittelstandsbauch dieser Partei ist.

    Aber blickt man z.B. dieser Tage kritisch auf die Wiedervereinigung zurück, wie Ilko-Sasche Kowalczuk ("Die Übernahme"), und begreift man auch das Ausmaß an Arroganz und Respektlosigkeit damals, mit dem Betriebe ("Altschulden" - welch ein Witz) und Lebensläufe abgewickelt wurden, hat man zumindest einen - und zwar einen FETTEN - Faktor der heutigen Stärke der AfD verstanden. Aber leider sind die Regierungen der Bundesrepublik der vergangenen Jahrzehnte in dieser Hinsicht soziale Analphabeten gewesen. Als könnten Treuhand & Co. ohne Konsequenzen und Spätfolgen bleiben...

    Und ebenso klar: Menschen als BürgerInnen & WählerInnen mit ihren Erfahrungen + Emotionen sind ernst zu nehmen (wobei Emotion nicht heißen soll, es stimmt ja was sie sagen, weil Emotionen sakrosant wären - dahinter stecken aber eben verdrehte, den Leuten oft selbst nicht zugängliche Erfahrungen, Wut, Scham etc......), die AfD hingegen ist sachlich auseinanderzunehmen - bzw. immer wieder in ihrer Strategie bloßzustellen, wie sie jüngst auch in der "Zeit" treffend analysiert worden ist von einem Journalisten, der nach einem "Tagesthemen"-Kommentar, in dem er die AfD-Taktik, den Konservativismus wie einen Steinbruch aufzubrechen, damit Stück für Stück abbröckelt, mit Morddrohungen überzogen worden ist (Georg Restle, leider nicht kostenlos online).

    • RS
      Ria Sauter
      @89598 (Profil gelöscht):

      Alles gesagt, was wichtig und richtig ist zu diesem Thema!

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Wie ich lesen durfte, ist der Autor Repräsentant des 'Zentrums für Politische Schönheit'. Vor dem Haus von Herrn Höcke hat er ja bereits kostenlose Propaganda für diesen betrieben.

    Es ist sicherlich nichts dagegen einzuwenden, Übertreibung und Zuspitzungen als stilistisches Mittel einzusetzen.

    Wenn dies jedoch in einer Form wie hier geschieht, wende ich mich von der Schönheit ab - und der Hässlichkeit zu. Ein gewisser Friedrich Nietzsche soll ja die Hässlichkeit gefeiert haben. Tun wir es ihm nach!

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Vortrefflich Hr. Leiberg, ganz meiner Meinung.

  • Die taz als Coach für die Rechten der übelsten Sorte.



    Seid Ihr eigentlich noch ganz knusprig?!

  • Oha. Ein sinnloser Vergleich mit 32 von der anderen Seite des Mondes. Gibt rs dort Auslandskorrespondenten von der taz?

    Wer nimmt in diesem Vergleich den Part der KPD ein, die die Weimarer Republik hops sehen wollte? Die Linkspartei?

    Die Linkspartei ist nicht die KPD. Sie wird, wenn nötig, Koalitionen mit CDU, auch der CSU bilden.

    Faschismus hat in Deutschland null Chancen.

  • Clickbait der schlimmsten Sorte.

  • Meine Einschätzung der Zukunft:



    1. wird vieles der Forderungen der Rechtsradikalen umgesetzt durch andere - sie sind also bereits mächtig ohne an der Regierung beteiligt sein zu müssen.



    2. Jens Spahn ist nicht so schlimm, andere in der CDU sind eher geneigt für autoritäre Bündnisse.



    3. "postmodern" ist das Zuschauen das "laissez-faire": die Regierung tut nichts, lässt alles geschehen. beim Abgas-Feinstaub-Skandal, bei Nordkreuz / Hannibal-Soldaten, beim Klimaschutz - RWE.



    4. ob also Regierung oder nicht, die "Zivilgesellschaft" muss so militant sein, um die "Bürgerwehren" Gewalttäter zu hindern.



    5. An ein verändertes Kulturprogramm der öffentlich-rechtlichen Medien durch AfD-Sitze in den Gremien werden sich die BewohnerInnen so schnell gewöhnen wie sich Deutsche an Abschiebelager im Grünen gewöhnen konnten.



    Nebeneinander "parallel" Leben.

  • Haha, ein Thema für die Erhöhung der Lesequote. Hat geklappt, Kompliment.



    Aufmerksamkeit zu bekommen ist heutzutage unbezahlbar und die neue Währung.

  • „Für die nüchterne Demokratin ist dies kein Drame. Aber der Konservative macht daraus eins.“



    Diese Projektion positiver Attribute auf Frauen und negativer auf Männer ist äußerst diskriminierend.

    • @tne:

      Ui, das wichtigste Problem hätte ich ja fast übersehen. Noch mal Glück gehabt.

  • "Die AfD darf niemals an einer Regierung beteiligt werden. Daran dürfen wir nicht einmal denken."

    Jo, genau! Und deshalb gibt’s auch gleich mal nen „Habt Angst, der Untergang ist nah!“ Artikel, der gleich mal die Tatsache ignoriert, dass die AfD Umfragewerte von lediglich 15% hat (einem Wert in einer Größenordnung, die das vorhandene Rechtsaußen-Potential im Land schon immer hergab) und der die CDU zu einer „Rettungskoalition“ mit SPD und Linken zwingt. Die kommen zwar zusammen nicht mal auf den Wert der Grünen (momentan zweitstärkste Kraft im Land und durchaus potentieller CDU Partner) finden aber im Artikel nicht einmal Erwähnung. Wozu auch? Die passen schlicht überhaupt nicht ins Horror-Szenario einer deutschen „Bastard-Regierung“, dass die konservative Bevölkerung zum kompletten Schulterschluss mit Rechtsextremisten zwingt. Als dystopische Glosse während eines spontanen anarchistischen Poetry Slam im Polizeikessel vielleicht ganz lustig, aber als ernstzunehmender politischer Artikel, der die reellen Gefahren durch die AfD aufzeigt, völlig unbrauchbar.

    • @Deep South:

      "die AfD [hat] Umfragewerte von lediglich 15%"



      Übersehen werden sollte nicht, dass die AFD bei den Wahlen in Brandenburg und Sachsen in einigen Orten 40 - 50 % der Stimmen bekamen. In einigen Wahlkreisen gewannen sie die meisten Stimmen und ist die stärkste Partei geworden. In Sachsen liegt sie insgesamt 5 Prozent hinter der CDU und in Brandenburg liegt sie 3 Prozent hinter der SPD.



      Hier ein TAZ-Artikel über konkrete Wahlergebnisse:



      taz.de/Erfolge-der...im-Osten/!5619766/



      Also kleinreden würde ich so etwas nicht. Es gibt ein massives Problem mit Nazismus, Rassismus usw. und das ist nicht auf ein paar Nazis begrenzt.

      • @Uranus:

        Da haben vorher aber auch meistens 40%+ NPD gewählt, die im Osten massiv verloren hat. Dazu ist jetzt noch der rechte CDU-Rand gekommen. In den Orten hat sich weniger verändert als immer geschrieben wird.

      • @Uranus:

        @ Uranus

        Ja. Da gibt es ein paar Orte in der tiefsten ostdeutschen Provinz, die so gewählt haben. Das ist schlimm, ja. Aber gerade im Artikel gehts um Gemeinden wie Hirschfeld (1200 Einwohner), Neißeaue (1900 Einw.) oder Dürrhennersdorf (1150 Einw.). In den sächsischen Großstädten liegt die AfD zwischen 20 und 25%. Schlimm, aber angesichts der Werte im Großteil der Republik kein Grund die kurz bevorstehende Apokalypse zu prophezeien. Und wenn der Autor nebenbei das Wählerpotential einer Partei komplett unterschlägt, die im Augenblick deutschlandweit mehr als ein Viertel der Wählerstimmen erhält, weil es für das krude Szenario eine Koalition von CDU und Linken brauch, dann fühl ich mich eher an genau die Art der Panik-Argumentation erinnert mit denen die AfD die Dummen hinterm Ofen vorlockt. Das Potential, dass es für die fiktiven Regierungsmehrheiten brauch, ist im Bund einfach nicht vorhanden. Solche populitisch-abstrusen Horrorgeschichten geben dem Thema einen lächerlichen Anstrich, der mehr als unpassend ist.

  • Es wird Zeit für eine Veränderung. So wie der deutsche Bürger zum Vorteil der Wirtschaft ausgelutscht wird ist doch nicht mehr tragbar. Siehe z.B. die EEG-Umlage. Und jetzt soll das Klimapaket noch obendrauf kommen. Dabei werden natürlich umweltschädliche Subventionen nicht angefasst.

    • @Gerdi Franke:

      Nach der Hetze gegen Muslima und Geflüchtete geht es nun also gegen Klimapolitik, die sich angeblich gegen den "kleinen Mann" richtet. Schuld wären in jedem Falle "die da oben"? So meinen Sie das doch, oder? Welche*r deutsche*r Bürger*in wird da eigentlich von wem ausgelutscht?

  • Was für ein überflüssiger Artikel.



    Schon mal was von self fulfilling prophecy gehört?

    So wird Angst, so wird Hass initiiert.



    Wozu soll das gut sein TAZ?

  • Also ich finde das Szenario völlig unrealistisch. 2025 soll die SPD noch über die 5% Hürde kommen? Pfffff

  • Liebling, wir basteln uns einen Horrorfilm um die Kinder zu erschrecken.

  • Na gut, wir leiden ganz schrecklich an den Folgen des Versailler Vertrags, die Gesellschaft ist im Systemwechsel, einzelne Bundesländer haben bereits sozialistisch-diktatorische Regierungen, Hunger plagt das Land, die Inflation treibt stündlich die Preise auf immer neue Rekorde, die Staatsgewalt ist sich der Loyalität des Heeres nicht sicher und greift zunehmend auf Freischärlerbanden zurück. Die große Mehrheit des Volkes will Sozialismus, die einen mit einem national gesinnten Führer, die anderen ausgerichtet an Moskau und die Dritten, ja die wissen nicht so ganz genau wie, hoffen auf Volksabstimmungen und so etwas wie Demokratie aber auch auf die Rückkehr des Kaisers. Daneben gibt es eine Reihe von bürgerlichen Parteien, die schließlich auf die Nazis zugehen. National betont sind eigentlich alle, die meisten von ihnen Rassistisch und, nicht zuletzt wegen der Flüchtlingsströme aus Polen, vor allem auch antisemitistisch.

    Klar, da liegen die Parallelen zur Weimarer Republik auf der Hand. Da sich Geschichte gesetzmäßig vollzieht, führen gleiche Ausgansbedingungen zu gleichen Ergebnissen. Die Hauptkonkurrenten wurden nach der Machtergreifung zuerst ausgeschaltet, mit Zustimmung der anderen, einzig mit Ausnahme der Sozialdemokraten, die ahnten, was ihnen noch bevorstand.

    Und doch: Es gibt da noch kleinere Unterschiede. Sie sind vielfältig. Sind sie womöglich entscheidend? Vielleicht sollte man sich mit ihnen näher befassen. Es ist jedenfalls nicht auszuschließen, dass alles doch noch ganz anders kommt. Dann wäre die Panik ganz umsonst.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Andrreas Lüdecke:

      1. September 2029 wird dann zurückgeschossen?

  • 9G
    93559 (Profil gelöscht)

    In diesem Zusammenhang ist dieses Feature ein Augenöffner und beängstigend in seiner Aktualität.



    www.deutschlandfun...:article_id=436947

    • @93559 (Profil gelöscht):

      Danke für den Hinweis! Hörenswert! Im zugehörigen Beschreibungstext heißt es:



      "Eine Stadt als Experimentier-Kammer für das Dritte Reich



      Coburg war die erste Stadt in Deutschland, die nationalsozialistisch regiert wurde – und das schon vor 1933. Hier erprobten NSDAP und SA die Strategien, die später im Dritten Reich erfolgreich sein sollten: Herrschaft durch Gewalt, Ausgrenzung der Juden, Übergriffe gegen Andersdenkende."

  • Angesichts der von der AfD ausgegebenen Parole, sich der Anhängerschaft bei Angehörigen der Ordnungskräfte zu widmen, kann man davon ausgehen, dass solche Szenarien in der AfD durchaus durchgespielt werden. Man sollte sich dessen bewusst sein, dass in dieser Partei und bei ihren 1%-Vordenkern das Wissen um die Geschichte der NS-Bewegung, ihre Propaganda und ihre Strategien zu Machterlangung und -erhalt in weitaus höherem Maße vorhanden ist, als im Rest der Bevölkerung, inklusive ihrer Fehler sowie der Möglichkeiten, die neue Erkenntnisse zum Marketing und neuen Medien bieten.

    Bürgerkriegsgeraune nebst dem vorbereitenden Einteilen der Bevölkerung in Gute und Linke gehört in der Szene seit Jahren zum Sound, mit dem sie die Öffentlichkeit beschallt.

    Das Gesabbel von der "stärksten Kraft" war auch schon vor der AfD undemokratisch, die Regierung wird von der Koalition gebildet, die die Stimmen für einen Kanzler zusammenbekommt und handelte es sich um 11 Kleinstparteien, die alle knapp die die 5%-Hürde genommen hätten, wäre auch das eine demokratisch legitime Regierung.

  • Im Artikel ist eine politische Begrifflichkeit falsch. Anarchie bedeutet die Utopie "herrschaftsfreie Gesellschaft". Sie ist mitnichten Chaos, Gewalt etc.. Für letzteres steht A N O M I E. Siehe auch;



    de.wikipedia.org/wiki/Anomie

  • Und der Rest der Welt schaut zu, wie sich in Deutschland die Geschichte von '33 wiederholt?



    Ganz sicher nicht.

    • @Gregor Tobias:

      Wer sollte denn dann etwas gegen ein rechtsradikales Deutschland tun?

      Die USA, wo ein narzistischer Rechtsradikaler Präsident ist?



      Ungarn und Polen, wo Nazis längst regieren?



      Frankreich, wo vielleicht bald Le Pen regiert?

      Ich fürchte, dass es auf jeden Fall Krieg geben könnte, wenn Europa so viele rechte Regierungen hat, das wird kein friedliches Europa der Vaterländer, da bekriegen die rechtsradikalen Staatschefs sich gegenseitig.

    • @Gregor Tobias:

      Ihr Wort im Gehörgang aller Götter/Göttinnen.

  • Abgesehen davon, dass die Linke nicht mit der CDU koalieren wird, ist das Szenario absolut vorstellbar. Grausam!

    • 0G
      05158 (Profil gelöscht)
      @Dörte Dietz:

      Herr Gauck:



      ......"«Ich muss doch imstande sein, einen Hardcore-Kommunisten, der Mitglied in der Linken ist, zu unterscheiden von einem Ministerpräsidenten, der aus der gewerkschaftlichen Tradition stammt und der doch gezeigt hat, dass er mit einem linken Profil dieser Gesellschaft nicht schadet», sagte er RTL/n-tv. Gauck meint damit Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. «Das heißt, dass wir unter Umständen auch mal neu hinschauen müssen und unsere früheren Abgrenzungen noch mal überprüfen. Auch parteipolitisch.»........"

      Sind sie sich ganz sicher?!

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @05158 (Profil gelöscht):

        Schreibquotenmäßig ist die Überschrift d.A. für heute natürlich förderlich!



        Siehe Artikel unten.

  • "Die AfD darf niemals an einer Regierung beteiligt werden. Daran dürfen wir nicht einmal denken." Warum befasst sich der Autor dann so intensiv auf diese Art damit, gibt mit dem Photo der AFD soviel Raum und positioniert den Artikel prominent auf die erste Seite? Es wirkt so auf mich, als habe der Autor eine Freude daran, sich in Horrorinszenarien aufzuhalten. Das kann die taz-Redaktion natürlich tun, aber ob es eine so prominente Verbreitung verdient und wem es letztendlich nützt, ist für mich fraglich.



    Herzliche Grüße

  • Lustige Geschichte, aber sie wird aus vielen verschiedenen Faktoren so nicht stattfinden. Deutsche Sicherheitskräfte werden jeden Staatsfeind stoppen, der Gewalt auf die Straße trägt. Da wird Rechts nicht den Staat vorführen, sondern Rechts wird an der Einbildung scheitern, dass man nur viele laute und gewaltbereite Leute braucht, um Macht zu erlangen. Zum Glück sind unsere Sicherheitskräfte dazu ausgebildet, mit Extremisten klarzukommen.



    Außerdem denke ich nicht, dass Politiker wie Spahn und Ziemiak noch lange Erfolg haben werden. Die Leute, die solche Typen wählen sterben immer weiter aus. Ohne frischen Wind wird der Beruf Politiker wahrscheinlich eh bald reformiert.

    • @LennyZ:

      1923 stoppte man auch brutale Nazis, die Gewalt auf die Straße trugen.



      10 Jahre später regierten sie dann leider Deutschland.



      Man sollte die Gefahr nicht unterschätzen.



      Polizei und Bundeswehr haben leider bereits viele schwarz, nein braune Schafe in ihren Reihen.

  • Langsam wird es hysterisch. Ja, die AFD ist scheiße, aber bleibt mal auf dem Teppich.

    • @Andreas J:

      Ja sehe ich auch so.

    • @Andreas J:

      Dieses Szenario ist nicht von der Hand zu weisen. Schauen sie nach Österreich, was die FPÖ mit gut 26% in nur 2 Jahren als Juniorpartner alles "erreicht" hat. An vielen wichtigen Schalthebeln wurden unangenehme Personen ausgeschaltet/entlassen und mit getreuen, oft Deutschnationalen Burschenschaftern, ersetzt.

      Selbst den eigenen Geheimdienst hat der blau-braune Ex-Innenminister von Spezialkräften stürmen lassen um u.a. an die Rechtsextremismus-Ermittlungsdaten zu gelangen. Der Geheimdienst ist seitdem schachmatt und erhält nicht mal mehr vom befreundeten Ausland wichtige Geheimdienstinformationen. Und das alles ohne ein Sterbenswort von Kurz, der nur auf Macht aus und selbst Rechtspopulist ist, während die FPÖ sich zu einer rechtsextremen Bewegung entwickelt hat.

      Das und vieles andere was hier geschehen ist, ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was auch Deutschland blüht.

      Die Demokratie muss sich wehren und diese rechtsextreme Partei verbieten. Andernfalls werden die AfDs und FPÖs die Demokratie langsam von innen heraus zersetzen, Stück für Stück.

      • @Dominik Schneider:

        Die FPÖ ist auf ganzer Linie gescheitert, und die hatten schon vor 20 Jahren so viele Stimmen und haben mitregiert (ok, die Partei war unter Haider noch etwas anders) und Österreich ist seit dem auch nicht intoleranter oder rechter geworden als vorher. Schauen Sie sich die Studien wie die "Mitte" Studie an. Ja, gegenüber Schutzsuchenden ist die Ablehnung gestiegen, gegenüber anderen Gruppen, wie z.B. Homosexuellen, hat man Allzeittiefs was Ablehnung angeht.

      • @Dominik Schneider:

        Ist nicht realitätsfern. Seit Jahren wird ebenfalls, wie all die anderen vergleichsweise machtlosen abhängig Beschäftigten, der öff. Dienst schlecht bezahlt. Das würde so manche Tür öffnen. Wer nochwas hat, will's nicht verlieren, wer's verloren hat, der will's zurück => neoliberale Kurzformel.

      • @Dominik Schneider:

        Die Gefahren sind mir völlig bewusst und ich bin durchaus in der Lage eins und eins zusammen zu zählen. Aber in einem Zeitungsartikel über ein spekulatives Szenario, über die rechte Machtübernahme durch die AFD (die bundesweit ihren Höhepunkt bei 16% in den Umfragen hatte) zu fabulieren, ist für mich kein guter Journalismus. Man muss nicht aus Hysterie oder Sensationslust eine Sache größer machen als sie eigentlich ist. Ist genauso blöd wie das Interview im ZDF mit Höcke. Jeder weis das der Typ ein Nazi ist, aber die Vorgehensweise war ein so platter und dummer Versuch Höcke vorzuführen, dass er danach mit recht behaupten konnte Journalismus ist parteiisch und nicht objektiv.

        • @Andreas J:

          Die Medien tragen natürlich ihren Teil dazu bei, eine Partei wie die AfD erst groß werden zu lassen. Auch hier sollten sich die Medienschaffer zusammenschließen und ganz klar Rechtsextremismus keine Plattform zu bieten. Diesen Artikel hier sehe ich aber eher als Warnung an alle und ist daher durchaus begrüßenswert. Natürlich muss das Szenario so nicht eintreten, aber es besteht durchaus die Gefahr, dass es so oder so ähnlich kommt, wenn nichts getan wird.

          • @Dominik Schneider:

            Ich glaube das jeder Taz-Leser, abgesehen von ein paar verwirrten Trollen, die ab und zu hier ihren Senf ablassen, durchaus in der Lage ist, die aktuelle politische Situation richtig einzuschätzen. Da braucht es nicht wirre



            Untergangsspekulationen einer rechten Machtübernahme, nach dem Was-währe-wenn-Prinzip. Den Style erwarte ich eher aus der rechten Ecke. Ja, Augen auf. Aber nicht durchdehen!

      • @Dominik Schneider:

        Bin gar kein Freund der FPÖ, sie hat sich aber auch in eine mittlerere Ausrichtung entwickelt, einige Protagonisten ausgenommen. Und jetzt ist sie reduziert. Ist nicht alles Einbahnstraße, Österreich kann wieder bereist werden.

  • Der Vergleich mit 1933 ist in dieser Form unseriös und falsch.

    !933 waren die wirklich republikanischen Parteien durch 5 Jahre Austerität in einer krassen Minderheit. Die NSDAP war zwar stärkste Partei aber im Grunde stand sie aus Messers Schneide und war pleite.



    In dieser Situation hat sich ein eitler verbitterter machthungriger Politiker aus einer Vorläuferpartei der CDU maßlos überschätzt und dem Faschismus den Weg zur Macht bereitet. Von Papen hat Hitler den roten Teppich ausgerollt.

    Was sagt uns das? Wenn wir endlich wieder dahin kommen, dass wir Daseinsvorsorge - sprich Umwelt, Soziale Sicherung, Infrastruktur, Bildung - als erste und mit entsprechenden Mitteln auszustattende Aufgabe des Gemeinwesens ansehen können wir durch echte Politik für die Menschen den Faschisten in der AfD den Boden wegnehmen.



    Dazu kommt, dass wir die Ursachen für die Ressentiments, die sich die AfD zunutze macht, ernst nehmen, anstelle lediglich die Ressentiments zu verurteilen.



    Auch sollten wir die AfD nicht ernster nehmen als nötig. Geben wir ihr kein Publikum, indem wir nicht mehr über ihre Stöckchen springen. Nicht alles muss in großer öffentlichen Runde multipliziert und damit vergrößert werden. Bieten wir ihnen keine Bühne.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Die AfD darf niemals an einer Regierung beteiligt werden. ""



    ==



    Das Disaster fängt schon viel früher an.

    Sobald sich Konservative den Rechtsradikalpopulisten politisch annähern und öffnen - und sich nicht deutlich genung nach rechts abgrenzen ist es um sie geschehen. Die Tories in Großbritannien und die Republikaner in den USA sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Konservative Wertvorstellungen? Finden nicht mehr statt wenn Rechtsradikalpopulisten jegliche Form demokratischer Meinungsbildung und partizipative Strukturen mit ihrem Hass, mit ihren wahnhaften Vorstellungen und mit ihrem Rassismus wie mit Salzsäure wegätzen.

    In wieweit Kurz/ÖVP in Österreich diesen Prozess der Verwandlung in Rechtsradikalpopulisten abwenden oder widerstehen können entscheidet sich demnächst an der Frage, ob die österreichischen Konservativen die Mehrheit im Parteiensystem für eine Koalition nutzen die sich konkret mit der Gestaltung der Zukunft beschäftigt.

    Stillstand verstärkt in Europa offensichtlich den Trend, politisch fragwürdige und desaströse Handlungsanleitungen aus der katastrophalen Vergangenheit der Nationalstaaten in Europa erneut auszprobieren zu wollen - trotzdem sie auf brutale Art und Weise gescheitert sind.

    Die Definition von Zukunft und entsprechendes konstruktives Handeln ist der einzige Weg der aus diesem Dilemma heraus führt.