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Kommentar Tübinger OB Boris PalmerShitstorm gewollt – und bekommen

Dinah Riese
Kommentar von Dinah Riese

Der neueste Ausfall des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer zu einem PR-Foto der Bahn zeigt: Es geht um Verteilungsfragen.

Welche Gesellschaft soll dieser Mann abbilden? Foto: dpa

M al wieder Boris Palmer. „Welche Gesellschaft soll das abbilden?“, fragte er zu einem PR-Foto der Bahn, das vor allem eins zeigte: Menschen in der Bahn. Einige von ihnen prominent, wie Starkoch Nelson Müller, Moderatorin Nazan Eckes oder Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg. Was Palmer daran offenbar „nicht nachvollziehbar“ findet: Abgebildet sind vor allem People of Color. Die einzige weiße Person, Rosberg, hat Migrationshintergrund.

Den Shitstorm hat Palmer gewollt, und er hat ihn bekommen. Soll man über sein „Stöckchen springen?“, fragen viele. Die Antwort ist: Nein. Doch an diesem Beispiel zeigt sich eins ganz deutlich: Es geht um Verteilungsfragen.

Menschen wie Boris Palmer – wir kennen sie zur Genüge. Mittelalt, weiß, Männer. Seit je dominieren sie nicht nur Politik und Wirtschaft, sondern auch Medien und Werbung. Sie sind, vollkommen unabhängig von realen Begebenheiten, das vorprogrammierte Gesicht unserer Gesellschaft.

Dass sich das endlich ändert, ist gut. Es bedeutet aber auch, dass diejenigen, denen die prominenten Plätze immer ganz selbstverständlich zugefallen sind, nun mit anderen konkurrieren müssen. Mit denen, die viel zu lange nicht vorgekommen sind.

Um diese Bahnwerbung ging es bei Boris Palmers neuestem Ausfall Foto: dpa

Ja, auf dem Werbefoto der Bahn sieht niemand aus wie Boris Palmer. Oder wie die vielen anderen Menschen, denen es missfällt, wenn sie selbst und ihresgleichen nicht mehr das Maß aller Dinge sind. Solange die Abgebildeten in Film und Werbung ihnen ähnelten, war für viele die Welt in bester Ordnung. Seit lange unsichtbar gemachte Gruppen ihren Platz einfordern, heißt es empört: Was ist mit der Proportionalität? Die Debatte, die Palmer da führen will; sie hat einen Namen. Und der lautet: Rassismus.

Die Grünen täten gut daran, das Verhalten ihres Parteikollegen als solches zu benennen, statt nur die Werbung der Deutschen Bahn zu begrüßen, wie Geschäftsführer Michael Kellner es getan hat. Im zweiten Schritt sollte die Partei endlich ernsthaft darüber nachdenken, ob Rassismus in ihren Reihen einen Platz hat oder nicht.

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Dinah Riese
Ressortleiterin Inland
leitet das Inlandsressort der taz. Davor war sie dort seit Oktober 2018 Redakteurin für Migration und Integration und davor von 2016-17 Volontärin der taz Panter Stiftung. Für ihre Recherche und Berichterstattung zum sogenannten Werbeverbot für Abtreibungen, Paragraf 219a StGB, wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Im März 2022 erschien von Gesine Agena, Patricia Hecht und ihr das Buch "Selbstbestimmt. Für reproduktive Rechte" im Verlag Klaus Wagenbach.
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108 Kommentare

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  • "Dass sich das endlich ändert, ist gut. Es bedeutet aber auch, dass diejenigen, denen die prominenten Plätze immer ganz selbstverständlich zugefallen sind, nun mit anderen konkurrieren müssen."

    Sehr geehrte Autorin, die Figur des s.g. Alten Weissen Mannes, 8hr Erdenken, deren Einsatz im gesellschaftlichen Prozess, erachte ich als Wissenschaftler für grottendumm. Sie ist bei Lichte kein Stilmittel, aus dem sich das Gute herausbildet. Sie stellt sich gegen das Altern des Menschen bzw der Gesellschaft, gegen geschichtliche Prozesse, die das Bewusstsein der Menschen abbilden, ob man das mag oder nicht, es ist die Verleugnung eines andauernden Prozesses, den man nicht mögen muss, der jedoch seinen Ausgang in dem überholten Schema von Arm/Reich hat und nicht im engen Sinne im Menschen. Sie bedienen eine Rhetorik der "Blöden", die von Ökonomie ebenfalls keine Ahnung hat. Ihren Artikel hätte besser Ihre Kollegin Ulrike Herrmann als Wirtschaftshistorikerin mit Zusatzinformationen ergänzt.

  • Ungeschminkter biologischer Rassismus. Die Leute auf den Fotos unterscheiden sich in nichts von der gutsituierten Klientel der Grünen – außer in ihrem Phänotyp. Keine vorgeschobenen Kulturgedönsgründe, das traut sich in aller Regel nichtmal die AfD. Bemerkenswert.

    • @Ruhig Blut:

      Alte weiße Männe können so etwas einfach behaupten.

  • Nun ja, der Boris Palmer weiß schon, dass es an der Bahn vieles zu kritisieren gibt und kaum jemand sich noch nie irgendwie über die Bahn geärgert hat. Warum also nicht einfach mal völlig irrelevante Kritik gegen die Bahn vorbringen?



    Man kann heute einfach nicht mehr mit Sicherheit sagen, wer letztlich mehr Schaden anrichtet - zehn Rassisten, oder ein notorischer Opportunist, der es in ein Amt geschafft hat.

  • 6G
    66330 (Profil gelöscht)

    Es gehört zu den Grundlagen unserer Demokratie, dass jeder, der die Staatsangehörigkeit besitzt, Deutscher ist - unabhängig davon, woher er kommt, von wem er abstammt und wie er aussieht. Es gibt keine Deutschen erster (ohne Migrationshintergrund) und zweiter Klasse (mit Migrationshintergrund). Es gibt nur Deutsche. Punkt. Alles andere ist rassistisch, weil an ethnischen Kriterien ausgerichtet. Der Migrationshintergrund spielt nur dann eine Rolle, wenn man der Herkunft einen Wert beimisst, der etwas über die Person aussagt. Etwas Ähnliches war ehedem Kern der Rassenideologie der Nazis. Ist man ein Rassist, wenn man rassistische Dinge sagt? Meiner Meinung nach ja.

    • @66330 (Profil gelöscht):

      Was ist mnit jemandem der rassistische Dinge TUT - und seien sie auch gutgemeint?

      Aus meiner Sicht ist es nicht weniger rassenfixiert - und diese Rassenfixierung nach außen tragend -, so eine offensichtlich auf "bunt" getrimmte Schar an Werbeträgern auszusuchen. Palmer setzt mit seiner Kritik also an einem Punkt an, wo der Rassismus längst im Spiel ist - und ärgert sich genau darüber, weil er die absichtliche Überrepräsentation als erhobenne Finger versteht, der eher spaltet als heilt.

      Die Frage ist natürlich die alte, ob "affirmative action", was diese Werbebilder eindeutig sind, kurz-, mittel- und langfristig Diskriminierung zurückdrängt oder begünstigt. Aus meiner Sicht sind die Skeptiker nicht so sehr auf verlorenem Posten, dass man es als rassistisch bezeichnen muss, wenn sie ihren Standpunkt vertreten. Und umgekehrt sollte sich jeder glühende Antirassist fragen, ob er nicht ntgedrungen genau so weit davon entfernt ist, Menschen einfach nur als solche und nicht als Teile einer (unterdrückten oder unterdrückenden) Rasse zu sehen, wie die Rassisten selbst.

      • @Normalo:

        Find ich gut differenziert.

      • 6G
        66330 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        @Normalo



        Den Migrationshintergrund hat Palmer problematisiert. Wobei man sich zu Recht fragen kann, was daran überhaupt problematisch und diskussionsbedürftig ist. Spielt das wirklich eine Rolle? Hätte er nichts gesagt, wäre es womöglich keinem aufgefallen. Außerdem hat Palmer im SWR von fünf Personen mit Migrationshintergrund gesprochen. Nun sieht man dem blonden Nico Rosberg gar nicht an, dass er einen Migrationshintergrund hat. Das fällt nur dem auf, der weiß, dass sein Vater Finne ist. Auf die Herkunft hinweisen und es als Mangel darstellen, dass keine Person ohne Migrationshintergrund abgebildet ist, ist in meinen Augen eine ethnische Unterscheidung. Und das nenne ich rassistisch.



        Laut SWR hatte die Bahn folgende Motive: "Man wolle Werbung für den Fernverkehr machen und habe dafür passende Protagonisten gefunden. Nico Rosberg seit der Bahn schon lange verbunden, sagte der Sprecher in Berlin, er stehe für Schnelligkeit und Nachhaltigkeit. Nazan Eckes vertrete Familie und Entertainment - auch das seien zwei wichtige Aspekte des Bahnfahrens im Fernverkehr. Nelson Müllern wurde von der Bahn als "sympathischer Botschafter für die neue Bordgastronomie" ausgesucht." Ob das "affirmative action" ist? Ich fahre öfter Bahn, und im Fernverkehr ist das Publikum sehr gemischt. Eben wie auf dem Bild.

        • @66330 (Profil gelöscht):

          So ganz unauffällig ist die Zusammenstellung nun wirklich nicht. Wieso hätten sonst Alle sofort gewusst, was Palmer meint? Es hätten ja genauso gut die vielen Promis unter den Modellen sein können, die man realistisch wohl SEHR selten im Zug treffen wird. Aber nein, wenn Palmer fragt, welche Gesellschaft gemeint sein soll...

          Und wenn Sie das Gefühl haben, das Publikum im Fernverkehr sei wirklich so gemischt wie diese Gruppe, dann haben Sie offenbar ebenfalls eine entsprechend auf ethnische Gruppen "getunte" Wahrnehmung (nur dass die dann mit den tatsächlichen Zahlen an "Biodeutschen" im Bahnverkehr wenig zu tun hat, die sind auch dort immer noch deutlich stärker vertreten). Insofern sehe ich nicht, wieso das Thema abwegig sein soll. Es spielt ganz unzweifelhaft "eine Rolle".

          Was die Erklärung der Bahn betrifft: Nee ist klar - war reiner Zufall , dass alle Abgebildeten Migrationshintergrund haben. Die haben sich dabei rein garnsichts gedacht...



          Wenn Sie das glauben - bitte. Dann brauchen wir nicht weiter zu diskutieren.

          Ich will wie gesagt nicht die gute Absicht in Frage stellen. Mir geht es eher darum zu vermitteln, wieso Palmers Intervention das auch nicht unbedingt tut. Man kann eben das richtige wollen, es aber so anpacken, dass es über die Tauglichkeit mehr als eine Meinung geben kann. Das ist Alles.

      • @Normalo:

        Die "offensichtlich auf "bunt" getrimmte Schar" zeigt einfach eine Auswahl von Menschen, die evtl. deutsch sind, vor allem aber ganz normale Menschen, die sich das Recht herausnehmen, in diesem Land zu leben, zu arbeiten, Zug zu fahren und trotzdem nicht so auszusehen, wie es den gängigen Klischeevorstellungen vom "Deutschen" entspricht. Von "absichtlicher Überrepräsentation" zu reden, nur weil Boris Becker und Dieter Bohlen fehlen, zeigt, dass man dem nörgelnden Palmer und seinen abstrusen Sorgen bereits auf den Leim gegangen ist.



        Völlig daneben ist die Behauptung, der "erhobene Finger" spalte mehr als dass er "heile". Heißt das, man soll die Sorgen der Rassisten, nämlich, dass Werbung so auszusehen habe, wie sie sich das vorstellen, in vorauseilendem Gehorsam berücksichtigen? Denn wenn etwas Palmers albernes Statement kennzeichnet, dann, dass er nicht "Menschen einfach nur als solche" sieht.

        • @Thomas Schweighäuser:

          Die Mischun gist etwas zu bemüht, um nicht als Absicht ins Auge zu stechen. Es sind z. B. auch überproportional viele Promis unter den Fotografierten. Komischerweise aber war Allen offenbar völlig klar, WELCHEN Mangel an Repräsentativität Palmer meinte. "Nachtijall,..."

          Was den erhobenen Finger betrifft: Vielleicht sollt man jene Menschen, die eigentlich nichts mit Rassismus oder Ausländerfeindlichkeit am Hut haben, auch mal mit dem Thema zufrieden lassen. Sonst wird es nämlich irgendwann doch für sie zum Thema. Es gibt nicht nur Rassisten und Antirassisten. Es gibt auch Nicht-Rassisten. Denen macht man mit betontem Antirassismus die vermeintlich unterstützten Gruppen möglicherweise eher unsympathisch. Das ist gemeint.

          Genau deshalb sind die Ergebnisse von "affirmative action" durchaus zwiespältig. Mal funktioniert das, mal geht es nach hinten los. Jetzt Jeden als Rassisten abzustempeln, der es wagt, das in concreto zu bemerken, ist mit "kontraproduktiv" noch recht milde beschrieben.

  • Palmer hat in einem DLF-Interview heute morgen erklärt, dass er sich mit seiner Kritik in erster Linie gegen etwas wehren wollte, was er "linke Identitätspolitik" nennt.

    Diesen Aspekt finde ich durchaus bedenkenswert. Frau Rieses offensichtlich völlig unbedarfte Verwendung des - ebenso rassistischen wie sexistischen - Klischees von den "alten weißen Männern" zur Einordnung der palmerschen Äußerungen stellt sehr anschaulich dar, wie schmal der Grat zwischen bewusster ein- und bösartiger Ausgrenzung anhand von genau solchen Gruppenmerkmalen ist.

    Eine offene und liberale Gesellschaft sollte sich gegen Schubladendenken insgesamt wenden. Menschen WOHLMEINEND in rassisch oder geschlechtlich bedingte (Opfer-)Gruppen einzuordnen (und diesen entsprechend identitär definierte Tätergruppen entgegenzustellen), hebt dagegen die Differenzierung nicht auf. Sie zeigt vielmehr, dass sie eigentlich des gleichen Geistes Kind ist: Aufteilung der Welt in "Die " und "Wir" - mit der absichtlich giftigen Wirkung des "Die" - anhand von äußeren Merkmalen.

  • Hättense Iggy Pop (hatte vor vier Tagen seinen 72.) mit auf dem Startbild der I-Net-Site, da wäre sowohl ein rüstiger Senior als auch ich als Musikliebhaber repräsentiert gewesen.



    Im Fernsehen kam der doch auch in der Bahnwerbung vor...

    Hab gestern früh mal ne Zugverbindung gesucht, das Bild ist mir irgendwie nicht fragwürdig erschienen und hätte mensch mich 2 min später gefragt, wer da dargestellt war - *schulterzuck*, zumal Person 2 (Schlips) und 3 (Kopfhöhrer) nicht zwingend nach people of colour aussehen...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Hugo:

      I' m a passenger ...

  • Oh je! Mir ist nichts aufgefallen! Bin ich jetzt rot-grün versifft? Wie lange muss ich dann jetzt in estischen und litauischen Zügen allein unter blonden und blauäugigen Menschen reisen, bis das Problembewusstsein bei mir wieder hergestellt ist und ich erneut würdig bin, gemeinsam mit Reichsdeutschen in einem Land zu leben?

  • Er ist noch nicht über 50. Er sieht nur so alt aus.

    • 9G
      94797 (Profil gelöscht)
      @Super Erwin:

      Man kann trotzdem das " Syndrom" ü50- >Alt, krank,scheintot, haben



      Das hat nix mit den Jahren zu tun, die man schon auf der Erde ist.

  • Wenn sich B. Palmer über dieses Bahn-Werbeplakat wirklich in zitierter Weise geäußert haben sollte, dann fehlt mir dafür jedes Verständnis. Überhaupt nur mit einem Gedanken daran Anstoß zu nehmen. Egal was er mit dieser Aussage zum Ausdruck hätte bringen wollen, müsste ihm von vornherein bewusst gewesen sein, dass es intellektuell, argumentativ und medial ein Unding ist sich derart zu äußern. B. Palmer ist ja kein Dummkopf und zudem medienerfahren. Umso gravierender wirkt seine diesbezügliche Entgleisung; da er sie bewusst und gewollt getätigt hat.

    Nee Boris, SECHS, SETZEN!

  • Offenbar wendet sich Palmer gegen Identitätspolitik de.wikipedia.org/wiki/Identitätspolitik von rechts wie von links www.stuttgarter-ze...-34ad96d5fb3b.html

  • Deutsche Bürgermeister leiden am Anormalen: „Ich finde es nicht nachvollziehbar, nach welchen Kriterien die ,Deutsche Bahn‘ die Personen auf dieser Eingangsseite ausgewählt hat. Welche Gesellschaft soll das abbilden?“ (palmer, Tübingen)



    „An den Geschäften dominieren arabische Schriftzeichen. Wer Appetit auf eine ganz normale Currywurst oder Bulette hat, wird es schwer haben.“(Buschkowsky, Neukölln)



    Nicht normal ist alles, was ihnen nicht ähnelt oder ihnen nicht schmeckt. Deutsche Bürgermeister sind ebenso lächerlich wie die Forderung, dass die Parteien, die sie als rassistischen rechten Rand benötigen, sich von ihnen distanzieren sollen.

    • 6G
      66330 (Profil gelöscht)
      @Thomas Schweighäuser:

      "An den Geschäften dominieren arabische Schriftzeichen..." (Buschkowsky)



      Hey, nicht bloß arabische Schriftzeichen, in ganz Deutschland sieht man nur noch arabische Zahlen. ;-)

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Thomas Schweighäuser:

      Ihrem Beitrag hätte ein klein wenig mehr Differenzierung sicherlich nicht geschadet.

      'Deutsche Bürgermeister' sind genausowenig eine heterogene Zielgruppe wie taz-Foristen oder Menschen, die Schweighäuser heißen.

      Mit Ihrem Kommentar werden Sie dem leider nicht gerecht.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Wir haben es hier mit zwei der bekanntesten Vertreter zu tun, die es zu einer gewissen Prominenz gebracht haben. Natürlich stehen sie nicht für alle Bürgermeister dieses Landes, aber mit den Ressentiments und albernen Bedürfnissen, die sie hinausposaunen, haben sie sich eben auch das Recht erworben, kritisiert zu werden, zumal sie sich immer so geben, als seien sie nur für die Bedürfnisse der weißen, autochthon deutschen Einwohner zuständig.



        Sollte es in Ihrem Kommentar nicht entweder "genauso" oder "homogene" heißen? Nur mal so nachgefragt.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Thomas Schweighäuser:

          Abt. Ernst:

          Nicht nur Ihre ausgesuchten Personen haben das Recht erworben, kritisiert zu werden. Gleiches gilt auch für SIE selbst. Ihre Reaktion zeigt mir, dass Sie sich da offenbar glaubhaft einreihen können.

          Abt. Kalau: Das hat er aber gefickt eingeschädelt ... Nur mal so erwidert.

          Abt. Fazit: Schön, dass Sie meinen Kommentar so aufmerksam gelesen haben. Daraus entnehme ich Wertschätzung. Danke dafür.

  • Palmer ist ein Rassist. Solche Leute wären bein Grünen in früheren Zeiten wg rassistischer Äußerungen mit einem Parteiausschlussverfahren belegt worden. Dass dem heute nicht mehr so ist, zeigt wie weit die Grünen nachts rechts gerückt sind.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Tastenpunk:

      Ich gehe sogar einen Schritt weiter: nicht nur nachts. Auch tags.

  • Ich bin zwar nicht deutscher, aber dennoch weißer (osteuropäischer) Herkunft und fühle mich als Individuum die immer wiederkehrende Betonung des Narratives des alten bzw. mittelalten weißen Mannes massiv beleidigt und gesellschaftlich ausgegrenzt. Die dem zu Grunde liegende



    kategorische Denkweise ist auch dem Rassismus eigen.

  • "Mittelalt, weiß, Männer. Seit je dominieren .. nicht nur Politik und Wirtschaft", -sondern auch die Marketingabteilungen großer Unternehmen wie der Deutschen Bahn..

    Es ist naiv zu glauben, das dies etwas anders ist als eine Werbekampagne, -aus dem Echo zu schließen eine sehr erfolgreiche!

  • Was kann man nur dagegen Haben, dass die aktuelle Gesellschaft in Deutschland als eine dargestellt wird, in der es den Menschen gut geht, migranten integriert sind, glücklich sind, lachen und keine Angst haben müssen in der Öffentlichkeit niedergeschlagen zu werden.

    • @Rudolf Fissner:

      Die Frage ist, wie gut es den Migranten wirklich geht, wenn man sie derart betont als Gruppe darstellt. Diversität ist ja schön und gut, aber der Grat zum Herumreiten auf rassischen Unterschieden (und damit Förderung des Alltagsrassismus) ist schmal.

  • Palmer ist praktisch für die Gegner der Grünen.

    Das Bürgermeisterle aus einer Mittelstadt im Süden Deutschlands ist ideal um sich daran abarbeiten zu können.

    Ideal dafür die Shtitstorm-Reißleine :) endlich ziehen zu können für den ganzen Frust der sich aufgestaut hat wegen des aktuellen Erfolgskurses der Grünen.

  • Ich stimme ja zu, dass die Grünen was machen *sollten*. Aber Palmer ist doch so extrem praktisch für sie, erlaubt ihnen, immer wieder mal rechts zu blinken.



    Genauso, wie Kretschmann häufig nicht so richtig "grün" rüberkommt, aber aus Machterwägungen verdammt wichtig für seine Partei ist.

  • 9G
    93649 (Profil gelöscht)

    Aus dem Artikel geht nur hervor, dass Herr Palmer eine Frage gestellt hat Die würde ich darauf beziehen, dass es sich ausschließlich um Prominente handelt.

    • @93649 (Profil gelöscht):

      Im Radioprogramm „SWR Aktuell“ bekräftigte er am Mittwoch seine Kritik an der Kampagne. „Menschen wie ich, also alte, weiße Männer, tauchen auf dieser Bildauswahl nicht auf“, sagte er. „Das finde ich erst mal erklärungsbedürftig.“ Offen und bunt heiße nicht, dass Personen, die aussähen wie er, auf einmal keinen Platz mehr zugewiesen bekommen.

      www.merkur.de/poli...n-zr-12211916.html

      • @Zwieblinger:

        Unternehmen, die Werbung mit Boris Palmer machen würden, würde ich jedenfalls meiden wie der Teufel das Weihwasser.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Zwieblinger:

        Danke für Kommentar und Link.

        Hier möchte ich - als alter, weißer (allerdings unterprivilegierter) Mann Herrn Palmer gerne zustimmen.

    • @93649 (Profil gelöscht):

      Dann würde er keinen Schitstorm erwarten...

  • Palmers Statements sind alle dumpf. Bei Amtsantritt stellte er sich vor vielen Jahren noch Nazis in den Weg. Auch bügelte er Hetzer wie Broder ab. Doch heute? Heute geht es gegen Migranten, Linke, behinderte Falschparker...



    Palmer sollte aus den Grünen ausgeschlossen werden und sich irgendwas CSU-ähnlichem abschließen. Dort fällt er nicht so auf. Grün steht nun mal für einen Wertekanon, zu dem Antirassismus gehört.



    Nur den weißen Mann mittleren Alters möchte ich mir an dieser Stelle hier deutlichst verbitten!

  • Ja meine Güte, gibt es für Palmer kein größeres Problem als die Bilder der Bahnreklame?



    Der arme Mann.

    • @aujau:

      Die Bahnreklame scheint wohl nur der Aufhänger zu sein für eine Diskussion (über linke Identitätspolitik?) die er lostreten wollte.

      Hat wohl geklappt.

      • @Rudolf Fissner:

        Nur weil auf einem Werbeplakat der Bahn mal Angehörige anderer Gruppen als weisser Deutscher abgebildet sind muss noch keine Hegemonie der linken Identitaetspolitik vermutet werden. Die Gesellschaft hat wichtigere Probleme.

  • Es ist mal wieder traurig mit ansehen zu müssen, wie hier (im Artikel und im Forum) an der eigentlichen Aussage und dem angesprochenen Problem vorbeigeredet und -gehetzt wird.



    Als des Denkens befähigter Mensch MUSS es einem vollkommen egal sein WER etwas sagt oder WIE er es sagt. Das tut nichts zur Sache. Das einzige was zählt ist der Inhalt und ob er angemessen bzw. "richtig" ist oder eben nicht.



    Ich hätte mir also gewünscht, dass man sich INHALTLICH mit der Aussage auseinander setzen würde statt sich auf persönliche Beleidigungen und Tiefschläge zu beschenken (das sind Taktiken der Nazis und eines Menschen nicht würdig).



    Hätte man sich dem Inhalt gewidmet, dann fällt schnell auf: Man weiß, dass es bei Werbekampagnen wichtig ist, den Betrachter anzusprechen, ihn eine Verbindung aufzubauen und sich mit dem dargestellten identifizieren zu lassen. Und wenn die Bahn dann Models anstellt, die sich bereits optisch von 90% der potenziellen Kunden unterscheiden, dann ... naja ... man macht sich das Leben sicher nicht einfacher.

  • Die taz sieht natürlich Rassismus in Palmers Kommentar. Ich sehe eine Blindheit der taz, wenn es um ökonomische Fragen geht. Die Abgebildeten in der Bahnwerbung repräsentieren eben nicht die typischen Bahnreisenden.

  • Die Idee Prominenten, die mittelalt, männlich und weiß sind sei dieser Status einfach zugefallen ist ein schlechter Witz. Es gibt deutlich zu wenige Prominente, als das dieser Erklärungsansatz irgendeinen Sinn ergeben würde. Solch eine Position ist den allerwenigsten zugefallen, die meisten mussten sich das erarbeiten. Es ist also nie eine Verteilungsfrage gewesen, sondern schon immer eine Frage des Wettbewerbs.

    Worüber man sich hier mit Recht aufregen kann ist nicht das in der Werbung besonders viele „people of Color“ auftauchen, sondern dass diese Auswahl offenkundig absichtsvoll stattgefunden hat. Da hat jemand ganz bewusst Menschen nach ihrer Hautfarbe sortiert. Diese bewusste Handlung ist das zentrale Problem.



    Die einzigen Menschen, die in der Vergangenheit bewusst nach Hautfarbe selektiert haben hat man hier üblicherweise Nazis genannt. Wenn sogenannte Progressive nun das gleiche tun verraten sie damit ihre (offenbar) einstigen Prinzipien. Das ist zumindest massive Heuchelei. Diese Art der Heuchelei benennt Frau Riese im Artikel, natürlich an der falschen Stelle, auch. Es ist der Rassimus.

    Nun ist es naheliegend das Frau Riese das Cool Aid vermutlich komplett getrunken haben wird und mit „Rassismus = Vorurteil + Machtposition“ kontern würde. Doch diese Definition teilen vielleicht 5% der Bevölkerung. Es ist ein ideologischer Notnagel, der verdecken soll das man nach seinen eigenen Maßstäben ein Arschloch ist.

    Merkwürdig ist es ebenso, dass man sich hier auf einmal über den Wunsch nach Repräsentation aufregt, denn der wird doch von Seiten der taz mit hübscher Regelmäßigkeit selber formuliert. Aber wenn man schonmal mit der Heuchelei angefangen hat,…

    • @Januß:

      Vielleicht sollten Sie sich die Website der Bahn einmal genau ansehen. Bereitas auf der Startseite von bahn.de sind 9 Menschen "ohne erkennbaren Migrationshintergrund" (ich leihe mir hier mal die Formulierung von Herrn Palmer).



      Wenn man dann die weiterführenden Tabs anklickt, verschiebt sich das Verhältnis noch weiter zu Gunsten der Menschen oeMh. Es geht also nicht einmal darum, dass "White People" hier unterrepräsentiert sind, sondern, dass sie nicht, wie sonst üblich, in der ersten Reihe stehen.

      • @enigmathika:

        Nun das glaube ich gerne. Doch der Rahmen der Diskussion wurde von der Kritik an Herrn Palmer gesetzt und die fand ich in diesem Rahmen unverhältnismäßig und undurchdacht.

        Ich glaube z.B. nichtmal das die Bahn mit dieser Werbung wirklich ihre Werte kundtut. Es ist, wie jede Werbemaßnahme, eine opportunistische Anbiederung an potentielle Kunden.

    • @Januß:

      "Merkwürdig ist es ebenso, dass man sich hier auf einmal über den Wunsch nach Repräsentation aufregt, denn der wird doch von Seiten der taz mit hübscher Regelmäßigkeit selber formuliert. Aber wenn man schonmal mit der Heuchelei angefangen hat,…"

      Hier gilt ähnliches wie bei meiner Antwort zu ihrem Rassismuskommentar. Wenn die Linke auf "bessere Repräsentation" pocht, dann liegt das daran, dass Sie meint, das weiße (und männliche) Bevölkerungen bisher immer überrepräsentiert waren. Das Ziel ist also dann, diese Bevölkerungsgruppen stärker zu repräsentieren (nicht weiß (nicht cis-männlich)), die bisher zu wenig abgebildet oder gefördert werden, so dass wir irgendwann eine Position der gerechten Repräsentation erreichen. Hierbei geht es aber ums Gesamtbild. Und dazu kann ein Darstellung die demografisch akkurat ist genauso beitragen, wie eine die historisch vernachlässigte Gruppen demografisch überrepräsentiert und so einen ausgleichenden Gegenpol zu den vielen anderen parallel existierenden Unterrepräsentationen bildet. Mit Hinblick auf das größere gesellschaftliche Gesamtbild erreichen beide das Gleiche. Deswegen kann ein Hollywood-Film wie Black Panther ja auch als Meilenstein der Repräsentation gehandelt werden, obwohl der Cast fast ausschließlich aus schwarzen Schauspielern besteht. Weil es mit Hinblick auf die lange Filmgeschichte in der fast ausschließlich weiße Ensembles vollkommen normal waren und sind immernoch ein Korrektiv hin zu gerechterer Repräsentation darstellt.



      Entsprechend macht es auch keinen Sinn, sich hier auf den Einzelfall einzuschießen, da es die eigentliche auf den größeren Gesamtkontext abzielende Intention vollkomme missrepräsentiert. Ob jetzt bewusst oder unbewusst.

      • @Snip Snap:

        Ich stimme da mit Ihrer Interpretation der Interessen der politischen Linken überein. Doch wenn man mit Repräsentation eigentlich eine ausgleichende Überrepräsentation meint dann soll man das doch bitte auch so sagen und sich nicht hinter neutralen und konsensfähigen Begriffen verstecken. Viel mehr als die Absicht ärgert mich der plumpe Versuch die eigentlichen Ambitionen zu verschleiern.

        Grade ein Film wie Black Panther ist ein hervorragendes Beispiel dafür wie diese Denke total aus dem Ruder laufen kann. (Ganz nett zusammengefasst: youtu.be/7tX1IXk6Krg?t=505 )

    • @Januß:

      Ihrer Meinung nach sind also jene, die Menschen mit verschiedenen Hauttönen auf einem Plakat arrangieren, um die Schönheit von Vielfalt zu verdeutlichen, keinen Deut besser als Nazis, die aus den Gesichtern "Fratzen der Fremden" machen, um gegen vermeintliche Überfremdung zu hetzen?



      Bildsprache, Intention,... alles schnurz? Sie machen wirklich keinen Unterschied zwischen internationalistischem Kitsch und Nazipropaganda? Nutzen Sie "Gutmensch" als Schimpfwort?

      • @Walter Sobchak:

        Die Werbung selber halte ich für relativ harmlos. Aber der Mechanismus der durch diese Werbung bedient wird ist alles andere als Harmlos. Wir haben hier einen Punkt erreicht an dem progressive es völlig in Ordnung finden auf Basis der Hautfarbe, des Geschlechts, des Alters,… zu diskriminieren, so lange es die richtigen trifft. Von dieser ausgleichenden Ungerechtigkeit halte ich überhaupt nichts, zumal man damit mal eben so, nebenbei seine antirassistischen Prinzipien zerstört.

        Was soll man denn dem Nazi bitte noch erwidern, wenn er fragt warum Diskriminierung auf Basis der Hautfarbe falsch ist, wenn man es selber die ganze Zeit tut?

        • @Januß:

          Der Nazi, in stereotyper Gestalt des alten weißen Mannes, ist höchstens unterrepräsentiert. So what? Diskriminiert ist er noch lange nicht.

          • @Walter Sobchak:

            Hätte sich jemand in einen ICE gesetzt und die am nächsten sitzenden vier Menschen fotografiert und es wäre diese Bilderreihe dabei herausgekommen: Dann wäre es eine Unterrepräsentation. (Und die sample size wäre zu klein um etwas anderes zu erwarten) Doch hier hat sich jemand bewusst hingesetzt und nach Hautfarbe selektiert. Es wurde eine aktive Entscheidung getroffen und unterschieden.

            Vermutlich sind wir uns hier beim Wort diskriminieren uneinig, denn es ist wie auch Solidarität oder Toleranz zu einer Marke verkommen. Ein Blick in den Duden hilft auf die Sprünge.

            • @Januß:

              Dann spring ich mal: Der Duden verweist auf Benachteiligung. Der weiße Mann (als Gruppe betrachtet) wird nicht benachteiligt.

              Zudem verbietet es sich für Werbetreibende immer, irgendwas realistisch abzubilden. Hier wurde ein "bunter" Haufen gecastet. Kitschig, aber nicht diskriminierend.

              Weil's nicht irgendwelche weißen Männer triggert, sondern nur welche aus den hinteren rechten Ecken. Palmer kam sich bleich vor und erinnerte gleich nochmal daran, daß man "Migrationshintergründe" erkennt. Als hätten gerade die Deutschen das vergessen.

              Frau Riese hat völlig Recht: Hier geht's um die Wurst und um die Frage, ob sie noch mit aufs Foto darf.

              • @Walter Sobchak:

                Ihnen ist offenbar klar das Sie sich aus dem individuellen flüchten müssen, damit Sie mit ihrer Deutung noch davon kommen können.



                Wenn z.B. eine Frau oder ein Asiate gegen Diskriminierung bei der Jobvergabe klagt dann tun diese Menschen das auch nicht, weil Frauen oder Asiaten als Gruppe diskriminiert werden, sondern weil sie sich persönlich diskriminiert sehen.



                Unser Rechtssystem ist mit der Gruppendenke und der daraus resultierenden Sippenhaft nicht vereinbar.



                Diskriminierung trifft letztlich immer Individuen.

                Und darin liegt auch mein großes Problem mit der neuen Linken. Sie versteift sich immer mehr auf Gruppendenke, rückt immer stärker vom Individualismus ab und nähert sich damit immer weiter den Denkprozessen der radikalen Rechten an. Man könnte meinen das Hufeisen schließt sich immer weiter! ;-)

                Und nochmal: Was sollen Linke den Rechtsextremen argumentativ noch entgegensetzen, wenn sie selber anfangen auf Basis der Hautfarbe, des Geschlechts, des Alters,.... zu diskriminieren?

    • @Januß:

      „Es ist ein ideologischer Notnagel, der verdecken soll das man nach seinen eigenen Maßstäben ein Arschloch ist.“

      So ein rhetorischer Aufwand, nur um zu dieser armseligen Conclusio zu kommen…

    • @Januß:

      "Solch eine Position ist den allerwenigsten zugefallen, die meisten mussten sich das erarbeiten. Es ist also nie eine Verteilungsfrage gewesen, sondern schon immer eine Frage des Wettbewerbs."

      Die Formulierung im Artikel mit "zugefallen" ist sicherlich etwas missverständlich/unglücklich, dennoch ist ihre Folgerung, dass es deshalb nur eine Frage des (lauteren) Wettbewerbs ist ein Fehlschluss. Nur weil nicht jedem weißem Mann dieses Privileg zugefallen ist, heißt das noch lange nicht, dass auf der anderen Seite nicht Personen die nicht weiß und/oder männlich sind unfairerweise schon von vornerein aussortiert werden und dadurch gar nicht erst die Chance haben, einen solchen Posten zu erlangen. Das heißt natürlich nicht, dass z.B. ein Boris Palmer als Einzelperson komplett in seinen Posten hineingestolpert ist, ohne dafür etwas zu tun, aber das heißt zumindest, dass er als Repräsentant der Gruppe "weiß, männlich" eventuell einen natürlichen, sachunbezogenen, der ihm diesen Posten erst ermöglicht hat, währen andere, ähnlich oder besser qualifizierte Personen außerhalb dieser Gruppe nicht einmal die Chance dazu hatten.

      • @Snip Snap:

        Ich bin mir sicher das es immer wieder Fälle gibt in denen jemand aus rassistischen Motiven benachteiligt wird. Zum Beispiel werden in Yale Asiaten benachteiligt, um dem progressiven Ziel der Repräsentation näher zu kommen. ;-) ( www.forbes.com/sit...cans/#59c40095705f



        )

        Aber Spaß beiseite. Die Frage ist doch wie häufig Rassismus entscheidend ist. Was mich massiv stört ist das eben nicht differenziert wird. Stattdessen wird häufig so getan als ob Diskriminierung der einzige Grund ist aus dem heraus nicht in jeder beliebigen Kategorie eine exakte Repräsentation der Bevölkerung vorzufinden ist. Eine Faktoranalyse wäre hier sehr interessant.

        An Ihren Ausführungen habe ich viel weniger auszusetzen als an denen von Frau Riese. Doch hätte sie sich die Zeit genommen es so differenziert auszuführen hätte sie den Herrn Palmer nicht so platt als Rassisten abwatschen können.

        • @Januß:

          "Stattdessen wird häufig so getan als ob Diskriminierung der einzige Grund ist aus dem heraus nicht in jeder beliebigen Kategorie eine exakte Repräsentation der Bevölkerung vorzufinden ist."

          Sicherlich nicht, wobei viele dieser anderen Faktoren sicherlich auch zumindest z.T. auch auf Dismriminierung gründen, wenn man genauer hinschaut.



          So oder so, sind die allermeisten dieser Faktoren ja aber wenn es nur um Werbeplakate und Repräsentation in der Öffentlichkeit, im Fernsehen etc geht, ja aber auch vollkommen irrelevant. Da geht es ja nur darum, die Gesellschaft "an sich" und im Ganzen abzubilden und da gibt es dann tatsächlich sehr wenige Gründe warum man sich nicht für ein umfassende, diverse und möglichst große Repräsentation erreichendes Darstellung entscheiden sollte.

    • @Januß:

      "....Wenn sogenannte Progressive nun das gleiche tun verraten sie damit ihre (offenbar) einstigen Prinzipien. Das ist zumindest massive Heuchelei. Diese Art der Heuchelei benennt Frau Riese im Artikel, natürlich an der falschen Stelle, auch. Es ist der Rassimus."

      Das macht ungefähr genau so viel Sinn, als würde man behaupten, dass Leute die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen und höhere Steuern für Gutverdiener fordern, ja eigentlich sozial ungerecht sind, weil sie Leuten ja etwas wegnehmen möchten und das ist ja prinzipiell ungerecht. Sprich: Keinen.

      • @Snip Snap:

        Diskriminierung (=einen Unterschied machen) ist ja nicht per se illegitim. Jeder Mensch diskriminiert die ganze Zeit, auf Basis verschiedener Metriken. Rassismus ist so verpöhnt, weil die „Rasse“ keinen weitreichenden Einfluss auf den Menschen ansich hat. Allein daraus das jemand z.B. Asiate ist lässt sich quasi nichts von Relevanz über diese Person ableiten. Außerdem ist die „Rasse“ nichts worauf die Person Einfluss hätte. Entsprechend wird eine Diskriminierung auf Basis dieses Faktors als unfair begriffen.







        Das Einkommen einer Person ist hingegen ziemlich relevant was die Möglichkeiten dieser Person angeht ihr Leben zu gestalten. Das Einkommen ist außerdem nicht angeboren.

        • @Januß:

          Naja, mein Punkt war aber eigentlich ein viel banalerer. Schauen Sie sich eine beliebige Ungerechtigkeit oder eine Ungleich-/Ungerechtverteilung an, vollkommen egal was. Wenn Sie diese Ungerechtigkeit nun ausgleichen wollen, dann geht das nur durch Individualaktionen, die in Isolation betrachtet auch wie Ungerechtigkeiten aussehen (sie nehmen dem Reichen zum Beispiel etwas weg). Deswegen ist es im Gesamtkontext aber immer noch nicht nur gerecht, Gerechtigkeit lässt sich sogar gar nicht anders herstellen. Deswegen ist es auch vollkommener Schwachsinn einen solchen ungerecht scheinende Individualakt, der Gerechtigkeit herstellt (Reiche geben Geld ab) mit dem entgegengesetzten tatsächlich ungerechtem Individualakt (Arme geben Geld an Reiche) gleichzusetzen. Genau das tun Sie hier aber faktisch, indem Sie die ausgleichende individuelle "Ungerechtigkeit" als Rassismus darstellen. Der Rassismus, den Sie hier ausmachen wollen kommt ja nur daher, dass das vorher bestehende Ungleichgewicht auch schon rassistisch oder ethnisch bedingt war. Natürlich kann ich nicht auf einen Missstand in Bezug auf ethnische Kategorisierungen reagieren ohne diese Kategorien selber aufzugreifen. Zwangsläufig. Anders geht es überhaupt gar nicht.

          • @Snip Snap:

            Es ist in jedem Fall relevant warum man eine "ausgleichende Ungerechtigkeit" implementiert. Wenn man das auf Basis einer unveränderbaren Eigenschaft wie dem Geschlecht, der Hautfarbe, dem Alter,... tut dann ist das inakzeptabel. Das Einkommen ist nicht unveränderbar und deshalb halte ich ein gewisses Maß an Ungleichbehandlung hier für akzeptabel, solange es im Rahmen bleibt.

            Ob sich eine solche Maßnahme jedoch gänzlich moralisch rechtfertigen lässt, weil sie für Ausgleich sorgt ist natürlich eine Frage des Standpunktes. Fragen Sie dazu einen Libertären oder Anarchisten dann wird die Antwort auf jeden Fall nein sein.

  • Immerhin nutzt der bescheuerte Kommentar vom Boris Palmer der Bahn.



    Denn: Any PR is good PR.

  • Alle Stereotype wieder beieinander? Na dann ist ja gut!

  • Wenn das ein CSU Politiker gesagt hätte, hätte es keinen interessiert. Nur dadurch, dass Palmer ein Grüner ist, hat es Nachrichtenwert. So war es zumindest bei seinem ersten Post bei der Flüchtlingskrise, bei der niemand entsprechende Aussagen von einem Grünen erwartet hätte.

    Heute wundert mich der Nachrichtenwert und der Bericht darüber. Was mich wundert: womit soll die Bahn den werben? Mit der Realität? 20% unserer Züge kommen zu spät?? Mit abgehetzten Pendlern in verschwitzten t-Shirts? Mit anderen Worten: seit wann hat Werbung, etwas mit der Wirklichkeit zu tun?

  • Herr P. aus T. schreibt am neuen Buch. Thats is all of this story. Ganz nebenbei ist er eben ein ganz normaler KleinstadtHeld. Ohne Umhang, aber mit Dienstausweis. Und ein Rassist ist er eben auch. Wie 50% der Bevölkerung - in die eine oder andere Richtung. Alles soll so werden wie in der guten alten Zeit, die ich nie kennenlernte.

  • Das ist ja furchtbar:



    Essende Afrikaner in der Bahn! Nein!



    Aber:



    mensch muss ja Rassisten wie Boris Palmer nicht wieder wählen.

  • Boris Palmer ist doch das Paradebeispiel für einen irrelevanten Propolitiker, der in seinem Bedürfnis auch mal in die Presse zu kommen, irgendwelchen geistigen Dünnpfiff vom Stapel lässt.

    Und ja, diese spezielle Art von Eitelkeit ist bei Männern mittleren Alters nich so selten.

    • @anachronist:

      Na, bei Frauen mittleren und sonstigen Alters ist sie auch nicht gerade selten.

      Das scherint irgendwie keine Geschlechterfrage zu sein.

    • @anachronist:

      Provinzpolitiker sollte das heißen

  • Man könnte die Diskrepanz auch in der zwischen 1. Klasse ICE und S-Bahn morgens um 5.30 h von Dortmund nach Duisburg finden. In der letzteren wird man weder Herrn Palmer noch Herrn Rosberg sehen. Herr Palmer beschreibt das Problem einer verlogenen Werbung ganz richtig. Leider bedient er, und das absichtlich, damit dumpfe Ressentiments.

    • @Ignaz Wrobel:

      Na ob das eine Werbung wäre, 5:30 S-Bahn.





  • Ich kenne den Kontext nicht, in den Boris Palmer geschrieben haben soll:

    »Welche Gesellschaft soll das abbilden?«

    Wenn er damit das Bild der Bahn, welches im Artikel erscheint, kommentiert, dann muss sich jeder, der meint, dass sein Kommentar rassischtisch war, fragen, ob er nicht auch ein klein wenig rassistisch ist.

    Denn was ich selber denk und tu, trau ich auch den anderen zu.

    Die Frage, welche Gesellschaft abgebildet sein soll, kann sich nämlich - und das war mein erster Impuls - auf die Einkommens- und Vermögensschicht, der die abgebildeten Menschen angehören, beziehen.

    Starkoch Nelson Müller, Moderatorin Nazan Eckes oder Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg gehören nun nicht gerade zu der Schicht in Deutschland, die nur ein durchschnittliches Einkommen und Vermögen oder weniger haben.

    Und gerade bei der Bahn stellt sich dann doch - sehr naheliegend - die Frage, für wen die Bahn eigentlich da ist.

    Es stellt sich die Frage, wer sich die Bahn leisten kann und ob sie auch für die Menschen mit weit unterdurchschnittlichen Einkommen und Vermögen da ist oder nur für Menschen mit Einkommen und Vermögen, wie es die abgebildeten Menschen haben.

    Als es in der Unterschrift der Überschrift hieß, dass es um Verteilungsfragen geht, hatte ich doch tatsächlich gedacht, dass genau dieses Problem angesprochen wird.

    Dass es um Rassismus geht, daran hatte ich gar nicht gedacht.

    Dass die dort abgebildeten Menschen nicht alle weiß und männlich sind, das ist mir gar nicht aufgefallen, weil ich die Menschen nicht ständig im Kopf nach Geschlecht, Gender, Ethnie, Herkunft oder Hautfarbe sortiere.

    Das muss aber wohl Voraussetzung dafür sein, dass einem auffällt, dass auf dem Bild der Bahn nicht nur weiße Männer abgebildet sind.











    • @Michael Laube:

      Palmer ist zu oft schon rechtslastig aufgefallen, als das man annehmen kann, das er es anders meint.

    • 9G
      93138 (Profil gelöscht)
      @Michael Laube:

      Zu Palmers Beweggründen: siehe Stuttgarter Zeitung, irgendeine ausgabe der letzten Tage...

    • @Michael Laube:

      „Dass die dort abgebildeten Menschen nicht alle weiß und männlich sind, das ist mir gar nicht aufgefallen, weil ich die Menschen nicht ständig im Kopf nach Geschlecht, Gender, Ethnie, Herkunft oder Hautfarbe sortiere.

      Das muss aber wohl Voraussetzung dafür sein, dass einem auffällt, dass auf dem Bild der Bahn nicht nur weiße Männer abgebildet sind.“

      Chapeau! Damit haben Sie die berechtigte Kritik an Palmer sauber auf den Punkt gebracht.

      • @Zwieblinger:













        Das Problem ist, dass Palmer dem Wortlaut nach nichts fremdenfeindliches gesagt hat.

        Seine Intention für diesen Kommentar mag fremdenfeindlich gewesen sein.

        Wenn er aber dem Wortlaut nach nichts fremdenfeindliches gesagt hat, dann kann ihm nur jemand intuitiv solche Gedanken unterstellen, der sich das Bild der Bahn ansieht und selber als erstes bemerkt, dass da nicht nur weiße Männer, sondern "People of Color" abgebildet sind.

        Nur wer das bemerkt, kann den Kommentar von Palmer so verstehen, dass es das kritisieren wollte.

        Jemand, der - wie ich - auf dem Bild der Bahn nicht in erster Linie "People of Color" sieht, sondern Menschen, deren Einkommen und Vermögen überdurchschnittlich ist, würde den Kommentar von Palmer erst einmal ganz anders verstehen.

        Insoweit ist es die eigene Wahrnehmung des Bilds der Bahn, die verantwortlich dafür ist, wie der Kommentar von Palmer interpretiert wird.

        Deshalb - weil ich auf dem Bild der Bahn nicht "People of Color", sondern Menschen mit überdurchschnittlichen Einkommen und Vermögen gesehen habe, habe ich sein Kommentar intuitiv ganz anders verstanden.

        Natürlich will ich damit nicht ausschließen, dass Palmer's Intention rassistisch war, dass er als erstes "People of Color" gesehen hat und meinte, dass solche Menschen nicht für die deutsche Gesellschaft stehen (sollten).

        Aber auf eine solche Interpretation des Kommentars von Palmer kann man eben nur dann intuitiv kommen, wenn man selber auf dem Bild der Bahn primär "People of Color" sieht.

        Und damit richtet sich meine Kritik nicht gegen Palmer, dessen Intention ich nicht kenne und dessen Kommentar - jedenfalls dem Wortlaut nach - keine Fremdenfeindlichkeit entnommen werden kann, sondern gegen diejenigen, die das Bild der Bahn sehen, den Kommentar von Palmer lesen und als erstes denken, dass dem Kommentar nur eine fremdenfeindliche Intention zugrunde liegen kann.











  • Das Marketing der Bahn liefert ein geschöntes Bild der Realität wie "Fotos" von Fertiggerichten für die Mikrowelle auch. In der Realität sieht das Zeug doch aus wie Hundefutter. Und trifft man wirklich Starköche und Formel1-Rennfahrer im Zug? Nein. Man trifft stinknormale Menschen (oft so viele, dass man stehen muss). Und die Typen riechen nicht selten schlecht. Gerade am Abend. Dahingehend hat der Palmer schon recht. Das ist irreführende Werbung, was die Bahn da macht! Abgesehen davon sollte man Herrn Palmer nicht ernster nehmen als einen Horst Seehofer oder Victor Orban auch.

    • @Bulbiker:

      Gerade Menschen in Machtpositionen die Rechts sind solkten wir ernstnehmen, damit wir nicht noch weiter das Land an frühere Zeiten angleichen. Leider hat es hier Tradition immer noch deutscher zu werden...

    • @Bulbiker:

      Leider sind die beiden letztgenannten in wichtigen Machtpositionen und machen aus ihrer rassistischen Denke heraus nicht unerhebliche Politik. Also ignorieren allein hilft nicht.

    • @Bulbiker:

      Hm. Rassistische Politiker nicht ernst nehmen? Heißt auch, das Gefahrenpotenzial zu ignorieren. Nicht ernstnehmen heißt wegsehen heißt ermöglichen und in Kauf nehmen.

  • "Doch an diesem Beispiel zeigt sich eins ganz deutlich: Es geht um Verteilungsfragen."

    Wenn man die Bahnwerbung unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, ist auf der Seite der Deutschen Bahn das besserverdienende Juste Milieu abgebildet, das sich Vonovia-Aktien leisten kann



    — und das von dieser eklatanten und stetig sich verschlimmernden sozialen Ungerechtigkeit mit dem identitätspolitischen Popanz "Rassismus" ablenkt.

    Die Verteilungsfrage infolge des schwäbischen Stoßseufzers:



    "Herr, schmeiß Hirn ra!"



    fällt für Frl. Riese und Kolleg*Innen der taz-Redaktion nicht notwendigerweise schmeichelhaft aus.

  • [...]



    Zum Beipspiel in saubere Toiletten.

    Einfach nur eine saubere Toilette abbilden. Am besten eine Toilette im Regioexpress. Auf Großplakaten. Das wäre effektive Werbung - jeder würde sofort eine Fahrkarte buchen,



    aus reiner Neugierde, weil er es nicht glauben könnte...

    Kommentar gekürzt, bitte vermeiden Sie eine diffamierende Ausdrucksweise.

    • @Karo:

      "So isch's no au wieder", sagt der Schwabe da.

      Schön wär's auch, wenn man im Bahn-Bistro tatsächlich Essen, das mit Nelson Müller im Sinne von:



      "Der gerade ist der Mächtigste, der möglichst wenig selber tun, möglichst viel von dem, wofür er den Namen hergibt und den Vorteil einstreicht, anderen aufbürden kann. Es scheint



      Kollektivismus und kommt nur auf das sich zu gut Dünken, das Ausgenommensein von Arbeit kraft der Verfügung über fremde hinaus." [Adorno, Minima Moralia] beworben wird,



      tatsächlich bekommen könnte, und das frustrierte Bahnpersonal einem nicht mangels Strom und Essenslieferung im Bistro-Wagen nur lauwarme Cervisia anbieten kann.

  • In der Bahnwerbung sind konsequent nur Menschen mit weit überdurchschnittlich viel sozialem Kapital abgebildet.



    Die Gesellschaft, die man tatsächlich in der Bahn vorfindet, hat damit nichts, aber auch gar nichts, zu tun.

    Das kritisiert Boris Palmer völlig zu Recht.

    Die Diskrepanz zwischen dem Diskurs progressiver Gut- und Bessermenschen und der Realität habe ich gestern in der Regionalbahn 22956 auch dokumentiert, siehe



    twitter.com/Tatzel...120837186595770369

    Sollten diesbezüglich Fragen hinsichtlich Privatsphäre oder political correctness aufkommen:



    Der Repräsentant der in der wirklichen Bahn vorherrschenden deuschen Leitkultur hat auf meine explizite Nachfrage hin meiner Veröffentlichung in Sozialen Medien im Rahmen seiner Zurechnungsfähigkeit enthusiastisch zugestimmt.

    • 8G
      80198 (Profil gelöscht)
      @Tatzelbrumm:

      Hat denn Autowerbung mit freier Fahrt auf leeren Straßen etwas mit der Realität zu tun ?

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Tatzelbrumm:

      "Die Gesellschaft, die man tatsächlich in der Bahn vorfindet, hat damit nichts, aber auch gar nichts, zu tun."

      Welche Gesellschaft findet man denn in der Bahn vor? Räuber und Vaganten?

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Räuber und Vaganten,



        Musikanten und Schnurranten



        - des Teufels Leibtrabanten!

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Vor ziemlich genzu 24 stunden in der Regionalbahn von Tübingen nach Plochingen: viele und viele ausländische Studenten, jemand, der nach der Arbeit auf seinem Handy etwas in arabischer Schrift gelesen hat (ich hab's mir überlegt, das zu fotografieren und damit Palmers facebook zu kommentieren, es dann aber aus Gründen der Privatsphäre gelassen), und eben ein paar Tübinger, die lautsark Gute Laune hatten. Der lauteste fand es zu der Zeit ganz gut, in Soziale Medien zu kommen, und den Gefallen habe ich ihm getan.



        Sonst: alle möglichen Leute, aber halt nicht nur Vorzeigewerbemenschen. Der Focus auf letztere ist eine systematische Wahrnehmungsverzerrung von Entscheidungsträgern, unter der die Zuverlässigkeit der Bahn stark leidet.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Tatzelbrumm:

          Würde die Werbung keine schönen Illusionen zeigen, sondern die Wirklichkeit abbilden, würde sie sich ihrer Funktionsweise berauben.

          Sehen würden wir dann einen einsamen Loser, der sich mit dem Bier einer bestimmten Marke volllaufen lässt.

          Sehen würden wir den Ehemann, der seine Frau schlägt und ihr dann zur Wiedergutmachung Schmuck von Jette Joop schenkt.

          Werbung für die Bundeswehr zeigt keine abgetrennten Gliedmaßen oder aufgelöste Witwen, sondern Karrierechanchen und Pflichtgefühl.

          Wenn Werbung etwas meidet, dann die Realität.

          Die Intention der DB ist lobenswert und der selbstverliebte und einfältige Palmer hat die Kampagne erst richtig bekannt gemacht.

  • Hallo, die unsägliche PR-Strategie von Boris Palmer funktioniert aufgrund seines identitätspolitischen Einsatzes und breitet das Kampffeld aus, auf das Sie sich Frau Riese einreihen. Ich bin mir nicht sicher, ob es eine reflexiv adäquate Reaktion ist, Herr Palmer als weißen Mann mittleren Alters zu markieren, um ihn damit zu diskreditieren. In der Konsequenz stellen Sie, um mit Foucault zu sprechen, dieses hegemoniale Wir her und reproduzieren es zugleich. Sie handeln in einer von Herrn Palmer beabsichtigten Form und formieren antagonistische Wir-Formationen, die mobilisiert werden können und spannen diese in ein Kampf um Herrschaft und Knechtschaft ein. Möglicherweise hätte Frau*Mann diese Strategie transparent werden lassen können, ohne sich auf diese einzulassen.

  • Um die konkrete Frage in der Bildunterschrift zu beantworten:



    Abgebildet ist der Tübinger AL/Grüne Gemeinderatskandidat Rainer Drake.

  • hüpf und schon ist wieder jemand übers Stöckchen gehüpft...

  • Der hat Probleme

  • Aha, Boris Palmer findet, schwarze Deutsche und Türkei-Deutsche haben in dieser Gesellschaft nichts zu suchen. Da geht's ihm wie Alexander Gauland, der Jérôme Boateng nicht als Nachbarn haben und Aydan Özoğuz in Anatolien entsorgen wollte. Soll er endlich rübermachen!

    • 9G
      94797 (Profil gelöscht)
      @Kunz:

      Schön.Aber wohin soller denn machen?

  • Der Vertrag mit Random House ist wahrscheinlich schon unterschrieben und in nicht allzu ferner Zukunft werden BILD und Der Spiegel Vorabauszüge bringen.

  • 9G
    94797 (Profil gelöscht)

    Klar , hat Rassismus bei den Grünen Platz.Ist nix Neues.



    Den gab's schon als man die "bösen" Serben bombardiert hat



    Und er ist ebenfalls mit dem Alter S...ääh ü 50 Syndrom gesegnet.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @94797 (Profil gelöscht):

      Einsicht war noch nie eine Frage des Alters. Höchstens andersrum, als Sie es suggerieren möchten.

      "Das Leben kann nur vorwärts gelebt und rückwärts verstanden werden." (Kierkegaard)

      • 9G
        94797 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Sehr wahr. Das mit dem Alter. Uns was Kierkegaard da sagt. Genau das hat man( n) leider vielfach in höherem Alter verloren.



        Es gibt dieses "Syndrom des ü 50.



        Leider.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @94797 (Profil gelöscht):

          Sie meinen: erkennen ERSETZT erleben?

          • 9G
            94797 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Ich meine beides. Erkennen und erleben

            Das geht nur mit einem nicht alten Geist.



            Mit ü 50 Syndrom geht nix, da man ja schön alles weiß.



            Aber, das ist nicht an Jahredzahle fest zu machen.



            Manche haben das schon mit 10.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Wäre der Vorstoß von einer AfD-Knallcharge gekommen, niemand hätte sich gewundert. Jetzt gesellt sich zu Palmers kleingeistiger Spießigkeit noch klassischer Rassismus.

    Und er legt eine verbohrte Uneinsichtigkeit an den Tag, die man eher bei älteren Leuten oder bei manchen taz-Foristen vermuten würde.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Na - bitte! Wir wollen doch festhalten, daß wir/alle (nicht nur manche) alten taz-Kommunarden und -Foristen schon zu unterscheiden wissen zwischen verbohrten Uneinsichtigen, ewiggestrigen Indoktrinanden und aufklärerisch-überzeugten Überzeugern.

      • 9G
        94797 (Profil gelöscht)
        @charis:

        Ich wünschte Sie hätten da recht , mit den Taz Foristen...



        Fürchte sber dass das nicht unbedingt so ist.Sondern zum guten Teil sich so verhält, wie Jim Hawkins das darstellt.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Er ist auch nur aus Traditionsbewusstsein noch ein Grüner...