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G20-Krawalle in HamburgDer Aufstand

Man kann die Ausschreitungen von Hamburg verurteilen – natürlich. Man sollte sie aber auch verstehen. Ein Deutungsvorschlag.

„MALP ESKORBUTO“ ist baskisch. Das erste Wort steht für „Muerte a la Policia“ Foto: dpa

Viele sagen, es sei nur sinnentleerte Gewalt, gut. Es ist ja niemand gezwungen, die Krawalle von Hamburg politisch zu deuten. Wer will, kann es trotzdem tun. Dies ist ein Deutungsvorschlag.

Am Abend des 28. Dezembers 2014 stand ein hagerer Mann mit einem grauen Kapuzenpullover auf einer Bühne im Congress Centrum Hamburg und hielt dort vor Tausenden Menschen einen Vortrag. Damals trat er heraus als Mitglied eines „Unsichtbaren Komitees“. Sein französischer Akzent deutete an, woher er angereist war.

Dieser Mann, eigentlich eher ein Jüngelchen, trat hier beim Hackerkongress des Chaos Computer Clubs, beim 31C3, als Teil eines Kollektivs aus der Unsichtbarkeit hervor: Als Teil des „Unsichtbaren Komitees“ – so sagenumwoben wie der „schwarze Block“, von dem viele Menschen auf Demonstrationen wahlweise sehr genau zu wissen meinen, was sich dahinter verbirgt – oder eben gar nicht.

Der Mann sollte den technik­affinen Anarchisten in Hamburg erklären, was „der kommende Aufstand“ mit Google zu tun hat und mit den Infrastrukturnetzen der Glasfaserkabel, die so etwas wie die Lebensadern einer aufgeklärten Informationsgesellschaft sind, weil sie die Kommunikation unserer Zeit transportieren. Er stotterte viel und, ehrlich gesagt, seine Rede war schlecht. Es wäre besser gewesen, einen Schauspieler vortragen zu lassen, was die Gruppe zu sagen hatte, damit der Pathos ihres viel beachteten Buchs erhalten blieb. So war es einfach nur authentisch.

Wahrnehmung wiedererlangen

„Der kommende Aufstand“ ist ein Text, der in Frankreich geschrieben wurde, in Deutschland, 128 Seiten lang, erschien er im Jahr 2010 im Hamburger Nautilus Verlag, der seinen Sitz in der Schützenstraße hat; etwa drei Kilometer entfernt von der Roten Flora, dem autonomen Zentrum Hamburgs. Im Internet ist die Flugschrift jedem frei zugänglich. Im Text heißt es unter anderem:

Ein Aufstand, wir können uns nicht mal mehr vorstellen, wo er beginnt. Sechzig Jahre der Befriedung, ausgesetzter historischer Umwälzungen, sechzig Jahre demokratischer Anästhesie und Verwaltung der Ereignisse haben in uns eine gewisse abrupte Wahrnehmung des Realen geschwächt, den parteilichen Sinn für den laufenden Krieg. Es ist die Wahrnehmung, die wir wiedererlangen müssen, um zu beginnen.

Als am frühen Freitagabend am Neuen Pferdemarkt in Hamburg – 400 Meter entfernt von der Roten Flora und 1.200 Meter entfernt vom Messezentrum, wo zuvor die Staatschefs tagten – die Straßenschlacht beginnt, manifestiert sich gewissermaßen auch ein Wahrnehmungsangebot: Hunderte Menschen, schwer vermummt in schwarzer Kleidung, beginnen, Pflastersteine aus den Bürgersteigen zu brechen. Sie hebeln mit abgebrochenen Straßenschildern Bodenplatten aus, zertrümmern sie in Kleinteile, deponieren sie in rollenden Mülltonnen, mit denen die Steindepots zu strategisch günstigen Stellen gebracht werden.

Während Hunderte in Stoßtrupps immer wieder vorstechen, um an einer Kreuzung Wasserwerfer und Beamte kollektiv mit Steinen zu bewerfen, errichten andere in den hinteren Reihen brennende Barrikaden. Sie befeuern die Barrikaden, bis hohe, lodernde Flammen entstehen. Am Ende der Nacht wird der Asphalt unter den Feuern geschmolzen sein. Stundenlang brennen die offenen Flammen an verschiedenen Stellen im Viertel. Feuerwehr und Polizei? Nicht zu sehen. Als eine Drogerie geplündert wird, greifen sich Vermummte Spraydosen und werfen sie nach und nach ins Feuer. Das sorgt für akustische und auch optische Effekte.

Hinter der ungezügelten Gewalt dieser Tage in Hamburg steckt eine Idee. Ob sie Sinn macht, darf bestritten werden

Herzlich willkommen im alternativsten Stadtteil von Hamburg, am ersten Abend des G20-Gipfels.

Es gibt eine Stelle im „Kommenden Aufstand“, die zu Sabotage, Subversion, Gewalt ruft. Da steht:

Nie war das Gefühl eines unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruchs so lebhaft.

In der Elbphilharmonie dirigiert zu dieser Stunde, gleichzeitig also, innerhalb einer Sicherheitszone, die mit Wasserwerfern, Räumfahrzeugen, Hubschraubern, Polizeibooten mit Tauchern und mit Hunderten Beamten gesichert ist – in Bereitschaft schwer bewaffnete Sondereinheiten und die Bundeswehr – der Dirigent Kent Nagano das Hamburger Staatsorchester.

Der Nachrichtensender N24 sendet einen Livestream von beiden Orten gleichzeitig. Links im Bild: die Randale am Schulterblatt. Rechts auf dem Bildschirm: das Konzert, dem die Staatschefs lauschen. Unter den Bildern blendet der Nachrichtensender eine Banderole ein. Dort steht: „Beethovens 9. Sinfonie: ‚Alle Menschen werden Brüder‘“.

Beethovens Neunte, mit Text von Friedrich Schiller, sie klingt so:

Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heilig­thum. Deine Zauber binden wieder, was der Mode Schwerd getheilt; Bettler werden Fürstenbrüder, wo dein sanfter Flügel weilt.

Das ist der Moment. Das ist der Antagonismus. Das ist das Bild einer Gegensätzlichkeit, auf das die militante Szene Europas seit Monaten hingearbeitet hat. In ihrer Logik ist dies: ein Erfolg. Dieser „Erfolg“, die Wahrnehmung zu erzeugen, dass die Welt aus den Fugen ist, zeigt sich in Bildern, die in Echtzeit gesendet werden an Hunderttausende von Zuschauern, die nicht begreifen können, was in Hamburg gerade passiert.

Antagonismus total Foto: Screenshot/n24

Antagonismus als Mittel

So, als sei nicht längst klar, dass die Welt aus den Fugen zu geraten scheint. So, als müssten das noch mehr Menschen begreifen. So, als müssten sich diese nun organisieren auf eine Weise, die Theorie und Namen hat: Insurrektionalismus.

Das ist ein hässlicher Begriff für eine einfache Sache. Übersetzt: aufständischer Anarchismus. Das Konzept der Attacke ist ihr Kern. Seine Anhänger lehnen Organisationen radikal ab. Sie organisieren sich in Kleingruppen und Kollektiven und propagieren den Klassenkampf. Ihr Mittel ist: die Propaganda der Tat.

Ihr Mittel ist außerdem: der Antagonismus. Ihr Mittel ist Hamburg, wo vieles symbolhaft zusammenfindet, was in dem zu bekämpfenden System Bedeutung hat. Einst, nur ein Randdetail, zeigte hier ein Individuum des Unsichtbaren Komitees beim Chaos Computer Club sein Gesicht, aber viel wichtiger noch: der Hafen, Sinnbild globalen Handels.

Dass Angela Merkel Beethovens Neunte spielen lässt, ist eine symbolische und kulturelle Erziehungsmaßnahme. Sie möchte, dass ihre Staatsgäste, die so viel mehr trennt als vereint, der Europahymne zuhören.

Kein Randdetail, dass französische Graffitis auftauchen

So wie der Sound des „kommenden Aufstands“ – ein Buch, das sich förmlich einsaugen, wegatmen lässt – zum Pathetischsten gehört, was in den letzten Jahren aus der radikalen, antikapitalistischen Subkultur produziert wurde, so darf sicherlich auf der anderen Seite Beethovens Neunte als eine der pathetischsten Kompositionen der europäischen Hochkultur bezeichnet werden.

Erst durch dieses so verdichtete Bild lässt sich der absolute Antagonismus der militanten Szene inszenieren. Mit dem G20-Gipfel und seinem kulturellen Abendprogramm zeigt sich in Hamburg so nicht nur der Kontrast zwischen Arm und Reich. Es zeigt sich auch der Kontrast zwischen einer europäischen Leitidee, für die Angela Merkel und Emmanuel Macron kämpfen – und den Protagonisten der radikalen Tat: Da sitzen der saudische Finanzminister, Trump, Putin, Erdoğan; da tobt der aufständische Mob auf der Straße, der die Krawalle zum sozialrevolutionären Projekt verklärt.

Es ist deshalb nicht nur ein Randdetail, dass im Hamburger Stadtbild am Wochenende immer wieder französischsprachige Graffiti auftauchen, die Macron den Kampf ansagen.

Sie sahen in Hamburg einen Exzess

In einem der geplünderten Geschäfte im Schanzenviertel sprühen Militante in schwarzer Farbe an die Wand: „MALP ESKORBUTO“, das ist baskisch. Das erste Wort steht für „Muerte a la Policia“, „Tod der Polizei“. Das zweite ist der Name einer baskischen Punkband. Das Graffito ist eine Referenz an den baskischen Befreiungskampf.

Es beteiligen sich, auch das gehört zur Wahrheit, am Straßenkampf in Hamburg an diesem Wochenende viele, die nicht unmittelbar diesem inneren Kreis der europäischen Anarchistenszene zugehören. Hamburger Linksradikale, adrenalingeschwängerte Kids, Hooligans. Um sie herum: Schaulustige und Journalisten.

Sie sahen in Hamburg einen Exzess, der aussah wie sinnentleerte Gewalt. Hinter dieser Gewalt steckt eine Idee. Ob sie Sinn macht, darf bestritten werden.

Martin Kaul, 35, ist taz-Reporter und beschäftigt sich seit Jahren mit sozialen Bewegungen. Er wurde in der Nacht zum Samstag im Schanzenviertel niedergeschlagen, als er dokumentieren wollte, wie Vermummte inmitten brennender Barrikaden versuchten, einen Bankautomaten aufzubrechen.

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115 Kommentare

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  • Herr Kaul! Linke Reflexe Schaden den Linken eher als das sie nützen. Das gleiche geschah anfangs auch bei den Kölner Sylvestergrapschern. Früh ohne Faktencheck ziemlich viel Blödsinn verbreitet nach dem Motto 'es kann nicht sein was nicht sein darf'. Ureigene Themen der Grünen und Linken wurden hinten angestellt (Stellung der Frau...sexuelle Belästigungen) Hat halt Grad nicht gepasst. Ich finde als Linker kann man sich bei gewissen Themen abgrenzen und die Glaubwürdigkeit steigt dennoch. Oder eben wie einer der ersten Kommentare oben geschrieben hat- es sein lassen.

  • "Dies ist ein Deutungsvorschlag."

     

    Nämlich:

     

    Ein "Mann, eigentlich eher Jüngelchen" mit französischem Akzent hält 2014 in Hamburg einen Vortrag über den "Kommenden Aufstand".

     

    Blabla, das Buch zum Thema "Der kommende Aufstand" ist erschienen drei Kilometer entfernt von der Roten Flora, blabla, im Text heißt es xyz, blabla, blabla.

     

    2017 sendet der N24 einen Livestream: Links die Randale, rechts Beethoven. Babla, Text von Schiller, blablabla, Angela Merkel läßt die Neunte, "eine der pathetischsten Kompositionen der europäischen Hochkultur", spielen als "symbolische und kulturelle Erziehungsmaßnahme".

     

    "Das ist der Antagonismus. Das ist das Bild einer Gegensätzlichkeit, auf das die militante Szene Europas seit Monaten hingearbeitet hat."

     

    Wirklich? So einfach machen es sich ja nichtmal die Situationisten! Ist das nun die List der Vernunft, die der Geschichte oder gar die der Ästhetik, kulminierend in einen N24-Livestream?

     

    Übrigens: In der Neunten wird – auch für Merkel und Konsorten - "Alle Menschen werden Brüder" gesungen; "Bettler werden Fürstenbrüder" war Schillers erste Version. Das posthume "Alle werden Merkelbrüder" wird von Breitkopf und Härtel weiterhin unterdrückt.

     

    Noch zum Thema Musik: Was die verdienten Punker von Eskorbuto mit einem wie auch immer definierten "baskischen Befreiungskampf" zu tun haben sollen, bleibt ein Rätsel, ebenso, wie man "MALP, muerte a la policía" für Baskisch halten kann. Immerhin kann man mit Eskorbuto gut Spanisch lernen (Mucha policía, poca diversión), und es ist der bleibende Verdienst dieses Artikels, auf die Band hingewiesen zu haben – eine "kulturelle Erziehungsmaßnahme", die sich lohnt: https://www.youtube.com/watch?v=Rkw70Xu6PzY

  • Für @ N.N.

     

    Sie sann ein schwieriger Fall. A gähn!

    Hier ein Deutungsversuch.

     

    "Im Wald der Fiktionen" - hat

    Umberto Eco mal passend eine Vorlesungsreihe zur Literatur genannt.

    Fiktionen als Bewertungskategorie in Gerichtsprozessen "heranzuziehen" -

    Ein beliebter Versuch - Verwirrung zu stiften - Der vom Tresen mit guten Gründen zurückgewiesen wird. Denn. &

    kurz - Schnell steht frauman - genau!

    "Im Wald!" Hier konkret - Sie.

     

    "Mein lieber Herr Kaul. Mit diesem Artikel haben Sie aber kräftig daneben gelangt.…" & Dann?? … … … … …ff - ??

    Nun??? Begründung??? Nö. Nix!

    Statt - "Fakten falsch bewertet!

    usw usf ". Nö. Nix!

    kürzer - Heiße Luft der Fiktionen.

     

    oder - mit Willy Brandt - ;)

    "Wenn meine Oma Räder hätte -

    Wärse nen Onebus!" (Omnibus!;))

    Sein lübscher Lieblingsspruch.

    • @Lowandorder:

      oder - ;))

       

      "Darauf kann ich mir auch keine

      Tasse Kakao rühren!"

      So meine niederländischen

      Voorvorvorvorfahren!;))

      Fun&Fin.

  • Es hat, denke ich, schon was ausgemacht dass Menschen aus anderen europäischen Ländern dabei waren, was das reine Gewaltpotenzial angeht. Ich bin des öfteren im Baskenland und da gibt es eine weitaus wehrhaftere Linke und leider auch eine nationalistische Linke (so bezeichnen sich leider selbst einige) . Dort gibt es allerdings auch weiße Folter in den Gefängnissen. Wenn Menschen gewisse Erfahrungen gemacht haben, neigen sie manchmal zu weitaus drastischen Mitteln ( teils aus Trauma, teils aus Wut) Das soll hier jedoch bloß ein Gedanke sein. Es sollte keine Relativierung sein, denn Menschen in Angst zu versetzen, oder sie gar abfackelt zu wollen, darf und kann kein Mittel des Diskurses sein, egal von woher man kommt. Und ich glaube da auch vor der eigenen Tür erstmal gekehrt werden, denn da muss jetzt auch mal klare Kante gezeigt werden, dass Gewalt in dieser marodierenden Form nicht zu einem linken Weltbild gehören sollte. Sonst treibt man ( zurecht?)den ein oder anderen Menschen in die Arme des Law and Order Staats.

  • Mein lieber Herr Kaul. Mit diesem Artikel haben Sie aber kräftig daneben gelangt. Was würden Sie denn sagen, wenn beim nächsten größeren Event in einer deutschen Großstadt, etwa einem Friedenskonzert für Afrika oder einer Benefizveranstaltung zur Rettung von schiffbrüchigen Flüchtlingen aus dem Mittelmeer, Zehntausende von Nazis über die Stadt, vielleicht auch noch über das Event selbst, herfallen, diese brandschatzen und nach Gutdünken ganze Straßenzüge, in die Luft jagen würden. Wäre dies ebenfalls durch den von Ihnen noch festgestellten Antagonismus gedeckt ?

    • @Nikolai Nikitin:

      "...diese brandschatzen und nach Gutdünken ganze Straßenzüge, in die Luft jagen würden."

       

      Übertreiben Sie da nicht etwas?

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      Natürlich müsste das aufs härteste bestraft werden. Aber was haben diese von Ihnen fiktional aufgezählten Ereignisse mit den Aktionen des schwarzen Blocks zu tun?

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Darum geht es nicht, sondern darum, dass die kriminellen Aktionen des vergangenen Wochenendes von Herrn Kaul als Antagonismus auf das Treffen der G20-Staats- und Regierungschefs verstanden werden.

        • @Nikolai Nikitin:

          etwas beschreiben und darüber zu schreiben, wie die Akteure etwas begründen heißt nicht, das auch zu billigen. Das ist leider heute im Journalismus selten geworden, dass Redakteure es nicht selbst bewerten, was sie beschreiben. Daher ist ihre Kritik völlig falsch, im Gegenteil ist es ein sehr guter Artikel, der genau beschreibt. Genauso kann ein Artikel gut sein, in dem über die Motivation der "identitären Bewegung" geschrieben wird, ohne sich mit ihr gemein zu machen.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @Nikolai Nikitin:

          Naja im Prinzip handelt es sich ja hier um eine ungleiche Konfrontation von Kleinkriminellen gegen richtig grosse Fische Mafia Haie und so, die G20 Clique hätte auch im Artuo Ui spielen können. Von Antagonismus zu sprechen, ist da natürlich etwas verwegen, weil diese kleinen Störéfriede von den Bossen der Welt nur als Zirkusaffen wahrgenommen werden, deren Lederjacken ein bisschen zu eng sitzen. Aber das regelt nicht die Gewaltfrage, Gewalt kann nützlich sein, denn der selbe Dichter, der da singt, dass alle Menschen Brüder werden sollen, hat auch in seinem Wilhelm Tell die Frage nach der Berechtigung des Tyrannenmordes aufgeworfen. Und wie viel Tyrannen waren unter den G20 Gästen?

          • @82236 (Profil gelöscht):

            Die Frage des Tyrannenmordes ist leicht zu beantworten. Er ist sinnlos, denn er macht nur Platz für den nächsten Tyrannen.

             

            Deshalb will ich mal annehmen, Sie wollten nicht zum Mord aufrufen...

            • 8G
              82236 (Profil gelöscht)
              @warum_denkt_keiner_nach?:

              Nichts liegt mir ferner als zum Mord aufzurufen. Der Tyrannenmord ist eine Gewissensfrage, die hat z.B.

              Stauffenberg positiv für sich beantwortet. Der Tyran ist nicht gestorben und das sinnlose Töten und Morden ging weiter. Aber natürlich kann man die Frage, was wäre wenn Hitler umgekommen wäre nicht beantworten, genauso wenig man die Frage beantworten kann, was passieren würde, wenn Assad ums Leben kommen würde oder Erdogan. Allerdings bin ich nicht so kategorisch wie Sie, was die Nachfolge des Tyrannen anbetrifft, in der Geschichte gibt es keine zwangsläufigen Konsequenzen.

              • @82236 (Profil gelöscht):

                Bleiben wir doch mal bei den gelungenen Tyrannenmorden. Im 19./20. Jahrhundert war das ja eine Art Sport unter Anarchisten. Und einige Tyrannen wurden auch erwischt. Das Ergebnis war immer ein neuer Tyrann an der Staatsspitze.

                 

                Staufenberg ist übrigens ein ganz schlechtes Beispiel. Das Attentat auf Hitler war nur notwendiger Bestandteil eines großen Planes zur direkten Machtübernahme. Die einfache Tötung Hitlers hätte nur zu einem "Führer" Göring oder Himmler geführt.

  • Dieselben Leute, die sich zum G20-Konzert in der Elbphilharmonie zu Beethoven's Ode an die Freude einfanden, um sich selbst noch mit einem letzten Anschein von Kultur zu umgeben, würden dem Ludwig van Beethoven heute erstmal die Stütze streichen und ihn dann mit dem Wasserwerfer von der Parkbank fegen lassen - diese elenden Banausen.

  • ...a clear day and no memories.

  • Hier der, wie ich finde recht gelungene, Versuch einer vorläufigen Erklärung des "Welcome to Hell-Bündnisses":

    https://g20tohell.blackblogs.org/2017/07/08/g20-das-wars/

     

    Und mit Sicherheit wird da noch viel mehr auzubereiten sein...

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Neinjetztnicht:

      "Zielgerichtete Militanz ist für uns eine Option und ein Mittel, um über eine rein symbolische Protestform hinauszukommen und direkt und wirksam in Ereignisse, Prozesse und Entwicklungen verändernd einzugreifen. Zielgerichtet heißt zum einen, dass sie einen Zweck verfolgt, der mit den gewählten militanten Mitteln auch erreichbar ist. Zum anderen, dass Folgen und Risiken einschätz- und verantwortbar sind. Ein kleiner gemeinsamer Nenner ist in unserer Szene in der Regel auch immer wieder dort gefunden worden, wo es darum ging, die körperliche Unversehrtheit Dritter zu achten."

       

      Wirksam eingegriffen hat mal also. Dutzende PKW von Privatersonen brannten aus. Geschäfte wurden geplündert und man konnte Videos von Menschen sehen, denen die Horden eine Heidenangst eingejagt haben.

       

      Ein Stern-Journalist saß die ganze Nacht in seiner abgedunkelten Wohnung über einem Ladegeschäft, die Autonomen turnten schon auf dem Vordach herum und er hatte einfach nur Angst.

       

      Die körperliche Unversehrtheit der "Zweiten" steht natürlich nicht zur Debatte, sind ja nur Bullen.

       

      Und solche, von Steinen oder von Molli von einem Dach geworfen, könnten dabei eben verletzt, vielleicht auch getötet werden.

       

      Wir sind eben im Krieg. So wie die RAF den Deutschen Vietnam durch Kaufhausbrände nahebringen wollte, versuchen es die Autonomen, in dem sie alles kurz und klein schlagen.

       

      Dass sie damit irgenjemand außerhalb ihrer letztendlich kleinen Zirkel ansprechen, ist kaum anzunehmen. Aber darum geht es wohl gar nicht. Man ist ja im Krieg.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Ihr drüber gelegte Schablone trifft es nicht. Vielleicht lesen Sie den Text noch einmal. In dem von Ihnen zitierten Absatz äußert sich das Bündnis allgemein(!) zum Thema Militanz. Konkret zu den Geschehnissen im Schanzenviertel schreiben sie nichts.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          Nichts zu sagen, das bedeutet ja manchmal auch etwas zu sagen.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Danke für die klaren Worte.

    • @Neinjetztnicht:

      Dieses Dokument zeigt nur, dass dieses linke "Bündnis" nichts, aber auch gar nichts kapiert hat: "Innerhalb dieses Spektrums stehen wir dafür, dass wir uns nicht auf den viel zitierten „friedlichen“ Protest reduzieren lassen wollen. Zielgerichtete Militanz ist für uns eine Option und ein Mittel, um über eine rein symbolische Protestform hinauszukommen und direkt und wirksam in Ereignisse, Prozesse und Entwicklungen verändernd einzugreifen."

      • @Hans aus Jena:

        Wenn das wirklich die Sicht der Flora auf die Geschehnisse ist, dann soll Scholz den Laden ruhig dichtmachen. Da ist ja jedweder Verstand verloren gegangen Das hat doch mit Links nichts mehr zu tun.

        • @Nominoe:

          1. Das ist eine Presseerklärung des Bündnisses „Welcome to Hell“, Samstag 8.7.2017

          2. Ein Aktivist, der in der Roten Flora involviert ist, äußerte bereits Kritik an genannten Aktionen. Siehe auch hier: https://www.taz.de/!5428061/

  • Das Einzige was sich in solchen Werken wie "Der kommende Aufstand" zeigt ist wie subjektiv heutzutage die Welt betrachtet wird und wie das Internet mit seinen angeblich sozialen Netzwerken persönliche Wahrnehmungen noch steigert ohne das dem reale Entsprechungen gegenüberstehen.

     

    Das Internet ist für viele Nutzer nichts weiter als eine unendliche Ansammlung von Echoräumen in denen unendlich widerhalt, was man hinein "ruft". Viele Nutzer sind sich dieses Effekts nicht bewusst, zu verführerisch der Gedanke mit seiner Sicht nicht allein zu stehen. Die hieraus resultierende Wahrnehmung mündet dann in Werken wie "Der kommende Aufstand" oder in ein paar tausend Randalierern auf Hamburgs Straßen die meinen für eine vermeintlich in der Gesellschaft weit verbreitete Sicht zu stehen oder in Rechten die meinen für das Volk zu sprechen.

  • Dass Wut ensteht, ist verständlich.

    Zudem wäre es ein Wunder, wenn nicht Polizei als Anheizer (agent provocateur) unter den Randalierern

    gewesen wäre.

    ----

    Das (weitesgehend) reibungslose Funktionieren oder aktives Mitkonsumieren in einem G20 Staat ist in den allermeisten Fällen bereits eigentlich schwer kriminell.

    Als Belege: http://slaveryfootprint.org/

    und die nun über 30 Jahre alten Berichterstattungen der "Fair Handel"

    Initiativen und das Buch "Wieviele Sklaven halten Sie" von Dr.E.Hartmann

    ---

    Autos anzuzünden ist kontraproduktiv und strafbare Sachbeschädigung.

    Ich würde mir fantasievollere Aktionen das ganze Jahr über wünschen, z.B. "öffentliches Auslachen" oder (friedliches!) Ausbuhen von "braven" Konsumenten

    und sonstigen Kapitalismusfreund/innen.

  • "Das war eine Diskreditierung der demokratischen Globalisierungskritiker."

     

    Ja, aber...

     

    die Diskreditierung jener Kritiker, die Aberkennung ihrer Grundrechte fand doch schon in der gesamten Woche zuvor statt, als die Polizei rechtswidrig Camps zerstörte, Zelte entwendete und damit Demonstranten unter Generalverdacht stellte und kriminalisierte.

     

    Die "Hamburger Linie" endete in logischer Konsequenz an den brennenden Barrikaden auf dem Schulterblatt.

    • @cursed with a brain:

      Ich zitiere die Hamburger Polizei: "Durch ihre Teilnahme an den Protesten waren die Betroffenen verdächtigt, Straftaten begangen zu haben."

       

      Protest=Kriminell

  • Toller Beitrag, gut auf den Punkt gebracht!

  • ich weiß nicht, ob mir dieser geistreiche artikel gefallen soll oder nicht. natürlich stimmen die dinge im wesentlichen - insbesondere dann, wenn sie als kritik am establishment, an der idee von leidkultur und dem, was man als kapitalismus tituliert verstanden werden soll.

    trotzdem handelt es sich in erster linie schlicht um die wut, den hass und die frustration derer, die begreifen, dass sie von der politik aussortiert und offenkundig in vielerlei hinsicht belogen werden. das ist ganz einfach - wie kompliziert. und nimmt eigentlich und endlich einmal die politik in die pflicht - sich genau darum kümmern zu müssen!

  • Ein Link, der die Analyse des Herrn Kaul stützt:

    http://www.g20hamburg.org/sites/g20hamburg.org/files/upload/Protest-Reader-Deutsch-290617.pdf

     

    Anmerken möchte ich noch, dass dieser Artikel von Herrn Kaul wieder mal (von ihm nicht so selten) ein Beispiel guten Journalismus ist. Meinung (er findet die Leute, die ihn geschlagen haben, sicher nicht sehr nett) und Bewertung finden sich nicht bzw. nur ganz knapp am Ende. Geschildert werden wertneutral die Fakten und die Strategie - ob sie gefällt oder nicht.

  • die Analyse finde ich gelungen und auch den letzten Satz. Die Konsequenz ist aber auch, dass man sich gar nicht darüber unterhalten muss, ob eine Deeskalationsstrategie der Polizei mehr Sinn ergeben hätte. Die Leute sind ja nicht angereist, um mit der Polizei zu kuscheln, wenn sie nur nett ist. Und wurden dann wütend.

     

    Sondern sie waren schon vorher wütend.

    • @Dr. McSchreck:

      Unter den rund 100.000 Gegendemonstranten waren ca. 200 bis 300 "echte Randale-Touristen".

       

      Die Polizei hat die übrigen, friedlichen 99.750 G20-Gegner radikalisiert, indem sie eine Woche lang rechtswidrig Camps zerstörte, Menschen unter dauerhaftem Schlaf- und Nahrungsmangel hielt.

       

      Das war die "Hamburger Linie", die mit der von Vorneherein geplanten, ebenso rechtswidrigen und gewaltsamen Verhinderung der "Welcome To Hell"-Demo auf maximale Konfrontation und Repression ohne ausreichende Rechtsgrundlage setzte.

       

      Die Polizeistrategie war so gesehen und gerade für die Anwohner ein Desaster. Dudde hat einen Krieg begonnen für den er dann keine Soldaten hatte. Schon in der Nacht von Donnerstag auf Freitag verlor man die Kontrolle über die Stadt, aber vielleicht wollte man die an dem Punkt auch gar nicht. Die Kontrolle über die Verbotszone reichte offenbar aus, darin waren ja die "wirklich wichtigen" Personen. Die einfachen Bürger lieferte man dem angestachelten "Protest-Mob" aus.

       

      Da kann man dann, wenn die Trümmer noch rauchen, schon wieder nach noch mehr Aufrüstung und noch mehr Grundrechteabbau plärren.

      • @cursed with a brain:

        einen Beitrag weiter oben ist ein Link, der auf ein Vorbereitungsflugblatt führt. Es ist schlicht abwegig, dass irgendwer im Verlauf der Woche erst "radikalisiert" wurde. Es gibt eine linke Szene, die Gewalt gegen Sachen nicht so schlimm findet, es gibt ja sogar einen Anwalt in Hamburg, der nur fand, der Ort für die Randale sei falsch gewählt worden.....(diese geistigen Mittäter waren nicht vor einer Woche noch ganz rechtstreue Bürger).

  • Faschismus ist gewaltgeil, todesverliebt, geriert sich als Opfer. Das, was sich hier abgespielt hat, war blinder Hass, Mordlust, Terror an Zivilisten. Da kann der Kommentator auch den IS als soziale Bewegung verniedlichen. Globaler Terror als Antwort auf Globalisierungsterror. Eine Schande, dass Ihr diesen Schwachsinn abdruckt.

    • @Volvofahrer:

      Das trifft auf dem sog. Westen mit seinen gerade einmal 10% der Weltbevölkerung zu.

       

      Welcher alleine seit dem Ende des 2 WK mehr als 40 Illegale Kriege mit mehr als 20 Millionen Getöteten auf Grund von Lügen geführt hat und führt zu.

    • @Volvofahrer:

      Da zitiere ich einfach mal "die beste Band der Welt" (Eigen- und wohl auch Fanzuschreibung ;-) )

       

      "Gewalt erzeugt Gegenwalt,

      Hat man Dir das nicht erklärt?

      Oder hast Du da auch, wie so oft,

      Im Unterricht gefehlt?"

  • Interessant, das alle (fast) Poster hier sich hinter Pseudonymen verstecken - das ist so ähnlich, wie mit einem Hasskappenträger diskutieren....

    • @Philippe Ressing:

      beweise Du erst, das Du mit Echtnamen postest.

      Eine Kopie des Perso wäre hilf- und aufschlussreich.

      • @P-et-r-a:

        Aufschußreich für Leute wie Sören Kohlhuber zum Beispiel..

  • Aufstand? Dann war Rostock-Lichtenhagen auch ein Aufstand. Unfasslich...

    • @Trango:

      Entschuldigen Sie mal, aber in Rostock-Lichtenhagen wurde gezielt versucht Menschen zu töten.

      Bei den Riots in Hamburg ging es teilweise auch ziemlich heftig zu, ja. Und ich bin auch nicht gänzlich mit allem einverstanden. Aber niemand der protestierenden Menschen hatte Mord zum Ziel (...im Gegensatz zu den Bullen... da hat nämlich zeitweise nicht mehr viel gefehlt).

       

      Eine ekelhafte Vermischung von linker und rechter Gewalt, die Sie hier betreiben...

      • @Neinjetztnicht:

        Weder das Strafgesetzbuch noch ich kennen linke oder rechte Gewalt, da gibt es also nichts zu vermischen.

         

        Und gegen wen richtete sich der "Aufstand" nochmal? Kam er aus er Mitte der Bevölkerung oder wurde er wenigstens von der Mehrheit schweigend mitgetragen?

  • Prügelknabe war die Polizei, wieder einmal. Gemeint waren die Konzertbesucher im milliardenschweren Konzertsaal. Die Ausschreitungen waren nicht schön anzusehen, aber das sind Kriege und Hungerkatastrophen, die sich in der Politik der Gipfelteilnehmer begründen, auch nicht. Hamburg hat, unverdient, die Geister zurückbekommen, die die G20 seit Jahren rufen.

     

    Fazit: Den nächsten Gipfel bitte auf Helgoland veranstalten und es wäre nicht verkehrt, wenn der Hubschrauber mit Trump, Erdogan und Putin unterwegs zwischen die Wattwürmer fallen würde.

     

    Das wäre ein Gipfel mit nachhaltiger Wirkung!

  • Ich stelle mir vor, ich wäre aus einem blutigen Bürgerkrieg ins friedliche Hamburg geflüchtet. Plötzlich brennen hier Barrikaden und in den Straßen explodiert die Gewalt. Was werde ich empfinden?

    • @B. Wondraschek:

      Das wäre wohl die Erholung, eigentlich

      wie friedlicher Urlaub.

    • 2G
      2284 (Profil gelöscht)
      @B. Wondraschek:

      Bis das SEK aufmarschierte, wahrschienlich Freude über die Abwesenheit von Schusswaffen ;-)

      • @2284 (Profil gelöscht):

        ???

        Die Riot-Bullen haben alle Schusswaffen, nur halt keine vollautomatischen...

  • Diese "Idee" besitzt genauso wenig Fundament wie die Ideen des IS oder Ähnlichen. Diese Ideen haben den Gehalt einer Sinnspruchpostkarte und dienen als notdürftig zusammengeschusterte Legitimation, persönliche Frustration über ein nicht gelungenes Leben in Hass auszuagieren. – Wir Menschen können es nicht ertragen, wenn wir in Ereignissen keinen Sinn, keine Ordnung, keine Struktur erkennen. Und das, was die Verbrecher in Hamburg getan haben, machte keinen Sinn. Jedenfalls nicht kollektiver Ebene. Vielleicht auf individueller Ebene (s.o.), aber das Schanzenviertel ist ja keine Therapieanstalt...

    • @Franny Berenfänger:

      Seh ich absolut genauso. Wenn es diesem Land wirklich so dreckig gehen würde, wie diese Chaoten meinen mit solchen Aktionen zeigen zu müssen, dann weiß ich nicht, wie die anderen 99,999...% der Bevölkerung eigentlich ganz gut durchs Leben kommen. Dann bitte doch mal eine Therapie anfangen oder einfach mal mehr Selbstreflexion.

  • Die politische oder mediale Legitimierung von Gewalt ist ein schwierige Sache. Letztendlich geht es darum gegen wen es geht.

     

    Gewalt (auch blinde) reicht jedenfalls unseren Medien oder Politikern nicht aus, um irgendwelche Proteste als nicht legitim abzustempeln.

     

    So wird man hier bestimmt gewisses Verständnis gehabt haben für gewalttätige riots auf dem Berkley campus oder die Blockade des polnischen Parlamentsgebäudes im Winter 2016/2017.

     

    Nun, gegen Tyrannen, Diktatoren oder Autokraten (was ist das eigentlich?) also? Glaube ich weniger. Ich glaube nicht, dass irgendjemand von der faz oder unserer Regierung einen chinesischen Volksaufstand begrüssen wurde. Ungarn, Polen oder Türkei dagegen? Wohl ja.

    • @agerwiese:

      Der hoch angesehener Schriftsteller

      Hochhuth hat einmal im TV, zwar in

      Sachen EU, Euro folgendes gesagt:

      "Da hilft nur noch Revolution".

      Politikern ist es doch eh egal, was der

      "Straßenmob" denkt, wie er handelt und welche Motivation ersichtlich ist !

      Die Politik mit den meisten Politikern ist doch sowas von abgezockt, gleichgültig und volksfremd geworden.

      Es fehlt eine großflächige "APO", so wie sie es einmal in den 60/70er Jahren gegeben hat mit philosophischen Größen im Hintergrund, wie den "Frankfurter Kreis".

      Studentenschaften, Gewerkschaften sind die Schläfer in Sachen gesellschaftlichen und menschlichen Protest-Fortschrittes.

      • @P-et-r-a:

        "Es fehlt eine großflächige "APO", so wie sie es einmal in den 60/70er Jahren gegeben hat mit philosophischen Größen im Hintergrund, wie den "Frankfurter Kreis"."

         

        Dafür ist, glaube ich, die Entpolitisierung, oder eher Homogenisierung der politischen Ansichten, zu weit fortgeschritten.

         

        Aber auf die Beurteilung der Gewalt zurückzukommend, fällt nir folgende Anekdote auf: vor etwa 2-3 Jahren entgleiste im Kölner Raum eine Abi-Party (Gag?) und endete in massiver Sachbeschädigung, Verletzen und Polizeieinsatz. Soweit nicht ungewöhnlich.

        Kurze Zeit später lief (WDR5, glaube ich) eine Sendung zu den Ereignissen und die Beteiligten wurden von den Anrufern fast durchweg verteidigt, auch von den eigenen Lehrern ("sie haben so schwer gearbeitet, da staut sich so einiges..."). Ich weiß noch, dass ich mich damals gefragt hatte, ob der Tenor der Aussagen auch bei einer Hauptschule so gewesen wäre...

  • Respekt vor der unaufgeregten , geschichtsbewüßten Haltung des Martin Kaul angesichts der höchst ambivalenten G 20 -Ereignissen in Hamburg.

     

    Die Gewalttaten gegen riesige Bevölkerungsmehrheiten,, für die einige der G 20 Gäste stehen, die asymmetrischen Kriege, den die hinter ihnen stehenden Konzerne führen, auch der Buffettsche "Klassenkrieg" von Reich gegen Arm, der in Griechenland schon zu ca 7000 EU-Spitzen-Austerity-Selbsttötungen

    Verzweifelter geführt haben soll:

    Diese Machteliten-Gewalt gehört einbezogen in die Diskussion der "linken" Militanz in Hamburg!

    Zur Straßenkämpferischen Gewalt der Antifa( o h n e Schußwaffen nur mit Wurfgeschossen ,Auto-Anzünden usw. gegen eine total zugepanzerte Polizei usw.):

    Ich sehe als alter BRD-Linker in dieser höchst selbstgefährdenen linken Gewalt a u c h noch das Beherzigen der Lehren der 68er:

    .

    Angesichts der hoffnungslosen Unterdrücktheit der Linken in der BRD hat leider der gewiß auch subjektiv tapfere Straßenkampf gegen die neoliberale Rechtslastigkeit der riesigen Bevölkerungsmehrheit keinerlei Chance, wirkt verrückt, selbstzerstörerisch , angesichts raffinierter Krisenmanipulation und Meinungsmache der BRD-Machtelite anachronistisch.

    Aber schaut man auf die vom brutal-egoistischen Neoliberalismus meist mit schlimmsten Menschenschindern aufrechterhaltenen Elendsgebiete der Welt an, (früher nannten wir das

    "fascisme exterieure") dann wirkt das wunderbare Schillerzitat, das Kaul heranzieht"Bettler werden Fürstenbrüder!" auf viele junge Menschen in der BRD & EU enorm aktivierend , solche Brüderschaft herzustellen,! Bei den in den Metropolen herrschenden Mehrheitsverhältnissen kann autonomer Straßenkampf die "Machtfrage"nicht im mindesten stellen. Insofern führen die Autonomen nicht einmal einen

    "asymmetrischen Krieg". Um den neoliberalen Buffett- Oberklassenkrieg in der BRD, der Konzern-EU zu

    gewinnen, bedarf es ganz, ganz anderer linker Machtpotentiale, als die von Hamburger Militanten je aufbringbaren.

  • Ich wage es kaum zu sagen, gerade hier, aber die mageren Ergebnisse einer Versammlung von Staatschefs von 20 Staaten und Staatenbündnissen, die 85% der Wirtschaftsleistung und zwei Drittel der Einwohner dieses gesamten Planeten repräsentieren (irgendwie, aber immerhin) , sind noch um Größenordnungen besser als das, was Haufen von (zugegebenermassen vielleicht berechtigterweise) blind Empörten angerichtet haben.

     

    Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Mexiko, Russland, Saudi Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei, Großbritannien, USA, EU.

     

    Und ein paar Tausend schwarzgekleidete europäische Wutbürger, die mit keinem reden können, weil sie zu sehr mit Plündern und Weglaufen beschäftigt sind. Und nur über die wird geredet. Was gibt es da noch zu reden?

     

    Zeigt mir nicht, was schlecht ist am Zustand der Welt, das sehe ich selber. Zeigt mir, wie ihr es besser machen wollt und ich glaube euch nur dass ihr das auch könnt, wenn ihr es mir zeigt.

     

    Leute, die plündern und brandstiften und prügeln können, gibt es schon mehr als genug.

     

    Niemand außer Plünderern mag Plünderer. Nicht in Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Mexiko, Russland, Saudi Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei, Großbritannien, und auch nicht in den USA oder der EU.

     

    Ihr seid so autonom, dass ihr nicht nur nicht national oder global, sondern noch nicht einmal nur sozial seid. Wer zündet Autos von Leuten an, die er nicht kennt? Arschlöcher tun das. Ihr seid ein Teil des Problems, kein Teil der Lösung. Übt Selbstkritik, ihr "Linken".

    • @Mustardman:

      Ja, konkrete Lösungsvorschläge haben mir auch gefehlt. Solche Gewalt kommentarlos im Raum stehen zu lassen, finde ich wenig sinnvoll. Da müsste jeman den Mumm haben öffentlich zu diskutieren( nicht nur vorzutragen). Die Bühne und Zuhörer hätte man jetzt gehabt. Die Leute wollen verstehen, was das sollte. Aber ohne Alternativen, reißt man kaum Leute mit.

      • @Kean Katy:

        Dann fangen Sie mal an mit Erklärungen, da bin ich gespannt wie ein Flitzebogen.

        • @Motzkopf:

          Ja.

           

          Der verlinkte Text in dem Artikel gibt doch wohl einige Erklärungen.

          Da müssen Sie schon genauer sagen, was erläutert werden muss, wenn Sie was nicht verstehen.

          • @Age Krüger:

            Ich hätte gern erklärt bekommen, wo denn der Sinn in den Plünderungen lag, außer dass sich die revolutionären Helden mit ihrer Gewalt selbst befriedigt haben. Wenn ich Kean Katy richtig verstanden habe, sieht er/sie irgendwo einen.

    • 2G
      25726 (Profil gelöscht)
      @Mustardman:

      Und die Erde ist eine Scheibe....

      • @25726 (Profil gelöscht):

        .....und die Poltik mit ihren Politheinis ist schon längst bei Bürger an fast allen Stellen der endenden Scheibe runtergefallen.

      • @25726 (Profil gelöscht):

        Wie meinen?

  • "Er wurde in der Nacht zum Samstag im Schanzenviertel niedergeschlagen, als er dokumentieren wollte, wie Vermummte inmitten brennender Barrikaden versuchten, einen Bankautomaten aufzubrechen."

    Haben Sie, Herr Kaul, Anzeige gegen unbekannt erstattet?

  • Ja, die Krawalle waren gerechtfertigt.

     

    Ja, es war Klassenkampf, Proletarier gegen Kapitalisten.

     

    Es hat nur Sachwerte getroffen. Sachwerte gehören Kapitalisten. Und daher sind die Krawalle gerechtfertigt.

     

    Und noch etwas: es gibt keine linke Kapitalisten.

    • @fritzkuh:

      War nicht der Fußballer P.B., der mit den früheren langen gelockten Haaren einer der selben ?

      Zumindest soll er sich dazu einmal i.d.S.

      geäußert haben.

    • @fritzkuh:

      Engel war ein halber, aus best bürgerlichem, relativ reichen Haus,

      aus Wuppertal.

      Denn wenn "Kohle" i.d. Hinterhand

      (Elternhaus) ist, dann lässt es sich leicht

      Kommunist oder auch Sozialist zu sein !

  • "Es ist ja niemand gezwungen, die Krawalle von Hamburg politisch zu deuten. Wer will, kann es trotzdem tun. Dies ist ein Deutungsvorschlag."

    Man kann natürlich jede Handlung - darunter auch Plündern, Autos abflackern, Polizisten angreifen, Häuser in Brand setzen, Menschen umbringen politisch deuten. Das ist nichts Neues. Man kann es aber auch sein lassen.

    • @Alexas Alexander:

      genau so ist es

  • Genau die Art von Besessenen

     

    Umberto Eco über Mouchards und Agents provocateurs im Dienste der italienischen und französischen Polizei im 19. Jh.:

     

    „Die Sache der Einheit Italiens verlangte den Tod des Diktators. Dabei war Simonini durchaus klar, daß diese weinseligen Schwärmer nur ein begrenztes Interesse an der Einheit Italiens hatten und es ihnen vielmehr darum ging, schöne Bomben explodieren zu lassen. Sie waren genau die Art von Besessenen, die er suchte.“ (Der Friedhof in Prag, S. 217)

     

    „Ein guter Agent der Nachrichtendienste ist verloren, wenn er in etwas bereits Geschehenes eingreifen muß. Unser Metier ist, dafür zu sorgen, daß es früher geschieht. Wir geben nicht wenig Geld dafür aus, Tumulte auf den Boulevards zu organisieren. Dazu braucht man nicht viel, ein paar Dutzend entlassener Zuchthäusler und einige Polizisten in Zivil genügen, sie plündern drei Restaurants und zwei Bordelle, auf den Lippen die Marseillaise, zünden ein paar Zeitungskioske an, dann kommen die Unseren in Uniform und verhaften sie alle nach einem Anschein von Handgemenge.“ (Der Friedhof in Prag, S. 254)

    • @Reinhardt Gutsche:

      Nach den in Heiligendamm -

      Zwei abgefackelten Autos direkt vor dem zdf-tv-Turm - ansonsten war die Pier blank wien Kinderarsch - &

      Den Blackies mit den "falschen" Sonnenbrillen & den Kutten mit Kniff - &

      Den rein zufälligen F 16 - Einsätzen -

      Bin ich ausreichend mißtrauisch &

      Bei Bullerei ala Schill & HH-Kessel - Version - Sowieso.

      kurz - frauman kann halt Läuse&Flöhe haben.

  • Die Poltik sollte sich ganz fix einmal selbst die Frage stellen, warum es so viel Protest gegen G20 gibt, auch Gewaltprotest.

    Denn wer die Bürger nur noch als "Wahlvieh" ansieht, macht alles falsch und was u.a. dabei heraus kommt, ist fast täglich weltweit zu sehen und zu hören.

    Gewalt ist natürlich kein Selbstzweck um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen.

    Warum sind denn, eine Anschlussfrage, so viele "Schwarzgekleidete", auch mit Sonderzügen aus dem Ausland nach Hamburg gelangt.

    Da hat natürlich die Poltik und die Polizei leider geschlafen, denn man hätte das durch viel früheres einschreiten, wie Grenzkontrollen, etc. weitgehend unterbinden können.

    Die G20 "Selbstdarsteller-Show" ist und bleibt von vorn herein zum scheitern verurteilt.

    Viel zu teuer, schätzungsweise hat das ganze "Selbstdarsteller-Theater" zigfache Millionen Euros gekostet.

    In der heutigen "global vernetzten Zeit" wäre eine Videokonferenz viel billiger gewesen.

    Es sind ja nicht die Steuergeldverschwendungen von der Poltik, die Politiker bezahlen, bezahlt werden sie von uns Steuerzahlern.

    Deshalb fordere ich schon lange, das Steuergeldverschwendung als Straftatbestand ins StGB aufgenommen wird und der Höhe nach genauso hart bestraft wird, wie Steuerhinterziehung.

    Die Politik hat sich leider schon lange zum Selbstbedienungsladen und die Poltiker zur "Narrenfreiheit" entwickelt.

    • @P-et-r-a:

      Hierbei muss man sagen, dass Videokonferenzen psychologisch gesehen nicht dasselbe sind. In jedem Projekt, egal in welcher Branche, wird ein Kick-off Meeting organisiert, weil das gesprochene Wort von Auge zu Auge, ohne Kamera und Bildschirm, psychologisch viel mehr Wert ist als zuhause in Hemd und unterhose am PC zu sitzen.

  • Auf die Gefahr hin, damit unter Godwin's Law zu fallen, komme ich nicht umhin, auf Stanley Kubricks prophetischen Sinn hinsichtlich Ludwig Van zu verweisen: https://vimeo.com/178576170

  • "Sie sahen in Hamburg einen Exzess, der aussah wie sinnentleerte Gewalt. Hinter dieser Gewalt steckt eine Idee. Ob sie Sinn macht, darf bestritten werden."

     

    Korrekte Analyse.

    Mehr gibt's angesichts der Lage, in der sich unsere Welt befindet, zum G20 Treffen nicht zu sagen.

    • @Vorstadt-Strizzi:

      Und nun will die Regierung die Geschäftsleute für terminiertes Mobiliar,

      etc. auf Kosten aller Steuerzahler und zur Entlastung der Versicherungen entschädigen.

      Ich fasse es nicht !

      Hiermit mache ich der Politik den Vorschlag, derartige "Schauveranstaltungen" ohne Bürgerbeteiligung zur drastischen Kostenersparnis per Videokonferenz

      abzuhalten.

      Es wird sicherlich noch einige Zeit dauern, bis Steuergeldverschwendung von Politikern als Straftatbestand geahndert werden kann.

      Es wird höchste Zeit dafür, denn Politik ist kein Selbstzweck und schon gar nicht ein Selbstbedienungsladen !

      • @P-et-r-a:

        Zeigen Sie mir die Versicherung, die bei Vandalismus zahlt. Im Übrigen würde auch, wenn Versicherungen die Schäden tatsächlich tragen würden, die ausgereichten Entschädigungssummen sich über höhere Beiträge zurück holen.

    • @Vorstadt-Strizzi:

      Gibt es doch !



      Diese Selbstdarstellershow von teilweise autokratischer Poltik mit Frontfrau und Frontmännern ist überflüssig wie Milzbrand.



      Hunderte von Milliarden wird das



      "Schauspiel" ohne Beteiligung der Bürger uns Steuerzahler gekostet haben.



      Hat es was gebracht?



      Nein hat es nicht insbes. uns kleinen Leuten. Ganz im Gegenteil, es ging vordergründlich nur um Gewinnmaximierung des schmutzigen Großkapitals.

       

      Kommentar bearbeitet. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.

      Die Moderation

       

       

  • Das war unpolitisch - mag sein, dass es Menschen gibt, die glauben, sie hätten durch ihre Aktionen dort, etwas erreicht, aber das Gegenteil ist der Fall: Das war eine Diskreditierung der demokratischen Globalisierungskritiker. Und die hatten viele gute Argumente und Aktionen - aber in den Medien kamen die nicht vor. Das war doch der Sieg dieser 'Autonomen', Randalierer und der Mächtigen, die einmal mehr sich toll treffen konnten, um schön zu sprechen, ohne das dabei etwas öffentlich wird.

  • Hmmmm ... also gestern klang das noch anders ... heute wieder alles links ... irgendwie Kunst ...

    Sorry ... rechte Gewalt, linke Gewalt ... alles zum Kotzen!!!

    • @export:

      Das Gewalt immer zum Kotzen ist bestreiten wohl die wenigsten.

       

      Trotzdem:

      Do not go gentle into that good night

       

      Do not go gentle into that good night,

      Old age should burn and rave at close of day;

      Rage, rage against the dying of the light.

       

      Though wise men at their end know dark is right,

      Because their words had forked no lightning they

      Do not go gentle into that good night.

       

      Good men, the last wave by, crying how bright

      Their frail deeds might have danced in a green bay,

      Rage, rage against the dying of the light.

       

      Wild men who caught and sang the sun in flight,

      And learn, too late, they grieved it on its way,

      Do not go gentle into that good night.

       

      Grave men, near death, who see with blinding sight

      Blind eyes could blaze like meteors and be gay,

      Rage, rage against the dying of the light.

       

      And you, my father, there on the sad height,

      Curse, bless, me now with your fierce tears, I pray.

      Do not go gentle into that good night.

      Rage, rage against the dying of the light.

  • Hört endlich auf mit diesen sog. Erklärungen und Rechtfertigungen für linke Idioten.

    Wenn irgend so ein blöder Nazi auch nur seine Bierflasche nach einem Polizisten geworfrn hätte, wäre hier doch von Reichskristallnach die Rede.

    Die Politik und die Polizeiführung zu kritisieren ist eine Sache, aber für die grundsätzliche Hetze gegen die Polizei von Links muss man sich schämen. Wenn der Ruf der Polizei in der Gesellschaft erstmal zerstört ist, wer wird dann diesen Job, mit seine unzähligen Überstunden, bei miesester Bezahlung und ohne Aufstiegschancen übernehmen?

    Und bei Genesungswünsche für die verletzten Polizisten, wie es sich sogar Die Linke auf Twitter abgerungen hat, wäre der TAZ auch kein Zacken aus der Krone gefallen.

    Ich möchte Polizisten immer noch in die Augen schauen können, auch wenn ich die TAZ unterstütze.

    • @GarretJaxt:

      "...wer wird dann diesen Job, mit seine unzähligen Überstunden, bei miesester Bezahlung und ohne Aufstiegschancen übernehmen?"

       

      Na hoffentlich doch niemand ;)

      Aber irgendwo findet sich bestimmt wer, der/die noch prekärer beschäftigt sind...

    • @GarretJaxt:

      Von den 159 verletzten Beamten der hessischen Polizei haben 130 Verletzungen durch "Reizgas" bei den Einsätzen im Schanzenviertel erhalten. Das hessische Innenministerium beeilte sich festzustellen, dass es sich dabei um "von den linken Autonomen eingesetztes Reizgas" gehandelt haben müsse.

       

      Doch ist davon bislang nichts bekannt. Bekannt ist lediglich, dass die Polizei bei ihren Räumungsaktionen selbst Pfefferspray und Tränengas in größerem Umfang eingesetzt hat.

      • @cursed with a brain:

        Ich habe nur das hier gelesen:

        http://www.taz.de/!5428147/

         

        Danach war es offenbar unfachkundiger Umgang mit dem eigenen Tränengas.

        Wunderte mich sowieso schon. Früher hatten die das Tränengas immer gleich bei dem Wasser in den Wasserwerfern beigemischt. Das scheinen die ja wohl den Einsätzen in der Stadt nicht gemacht zu haben.

    • 2G
      25726 (Profil gelöscht)
      @GarretJaxt:

      "...aber für die grundsätzliche Hetze gegen die Polizei von Links muss man sich schämen."

       

      Können Sie das konkretisieren?

  • ein interpretationsversuch, der sicher in teilen seine berechtigung hat - aber es gibt, wie ja auch angedeutet, viele teile.

     

    zur erklärung der vorgänge ist m.e. die frage nach dem "cui bono" (wem nutzt es) ausschlaggebend. so kann doch niemand im ernst glauben, dass "linke" ausgerechnet ein linksalternatives viertel brandschatzen und die polizei rein zufällig über stunden nicht erscheint, während sie die friedlichen demonstranten jederzeit schikaniert und sogar gerichtlich genehmigte camps sofort räumen lässt.

     

    unter den sturmhauben können sich eben alle verstecken: neben abenteuerlustigen kids aus ganz europa, die die situation mit einem lagerfeuer-happening verwechseln, auch gänzlich unpolitische clans und kleinkriminelle aus der nachbarschaft, die die gelegenheit zum plündern nutzen.

    vor allem aber ist längst bekannt, dass auch polizisten unter den sturmhauben stecken, die mit gezielten aktionen ihren kollegen einen grund zum eingreifen geben und damit auch die berichterstattung gegen "links" manipulieren.

     

    es sind jedenfalls exakt NICHT die politisch motivierten "linken" und um unsere welt engagierten bürger, die nutzen aus der randale ziehen, sondern einmal mehr diejenigen, die von diesen berechtigten interessen ablenken wollen.

    • @tom-pex:

      Sie können gerne eine rechte Verschwörung wittern, aber besser als 'wem nutzt es' auf das die Antwort in der Tat 'keinem' ist, ist vielmehr die Frage 'wie lief es'? Und dazu empfehle ich die Pressekonferenz der Stadt Hamburg vom Sonntag. Da sprach der Herr Dutte anders als seine politischen Kollegen recht frei von der Leber weg, und sagte unter anderem, dass man erst, als die Veranstaltung in der Elbphilharmonie endete, genug Einsatzkrafte zur Verfuegung hatte um den Rest der Stadt wieder zu sichern. In sofern war das Doppelbild der Ode and die Freude und der Krawalle von N24 daher unfreiwillig passend. Zu der Zeit war die Situation auf der Schanze dann so eskaliert, dass man Spezialkräfte einsetzen musste, um 'normale' Polizisten nicht zu gefährden. Seine Kollegen Politiker versuchten es dann so hinzubiegen, dass man aufgrund der Gefahrenlage solange auf die Spezialkräfte warten mussten und Herr Dutte fügte sich dann später dieser Interpretation, aber mal ehrlich, GSG9 mit 3 Stunden Einsatbereitschaft? Ein Witz! Die Wahrheit ist, dass die Polizei nicht genug Personal zur Verfügung hatte, um sowohl die G20, als auch die Bevölkerung der Stadt Hamburg zu schützen, und politisch offenbar die Priorität beim G20 gesetzt wurde.

      • @Tim Broich:

        Also hat Haupteinsatzleiter Dudde (schreibt sich tatsächlich mit weichem Doppel-D in der Mitte) nicht nur willkürlich, sondern gezielt und vorsätzlich einen Krieg vom Zaun gebrochen, für den er zwar keine "Soldaten" hatte, von dem er - als guter Apportier-Wauwau seiner Herrschaften aber auch wußte, er würde in erster Linie dazu führen, dass sich die "kleinen Leute" (zugereiste Randalierer vs. lniksalternative Anwohner vom Schanzenviertel bis Altona) einfach gegenseitig kannibalisieren, gleichzeitig aber die Rufe nach noch mehr Bewaffnung, noch mehr Personal, noch mehr juristische Handhabe für Repression wieder lauter werden lassen. Für den Herrn Haupteinsatzleiter Dudde also eine klassische "Win-Win"-Situation.

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @tom-pex:

      Perfekt auf den Punkt gebracht!

    • @tom-pex:

      Beim besten Willen: Für die Polizei sind die Krawalle ein Desaster. Wenn Sie fragen, wem es nutzt, zählt die Polizei schon mal nicht dazu. Für sowas können Poleipräsidenten zurücktreten.

       

      Dass Linke nicht ein linksalternatives Viertel brandschatzen würden, ist eine Illusion. Die Krawalle zum 1. Mai in Berlin fanden auch vorwiegend in Kreuzberg statt.

    • @tom-pex:

      dazu: weshalb ich mir geradezu verbitte, dass im zusammenhang mit der randale immer von "linken" gesprochen wird - denn politisch bewusste linke und sonstige aktivisten haben mit solchen kontraproduktiven aktionen eben gerade GAR NIX am hut (im gegensatz zu den profiteuren dieser situation)..

      • @tom-pex:

        Leider halten sich scheinbar viele der Randalierer für besonders links, das macht die Sache ja so besonders traurig.

  • Danke. Den Text kannte ich bisher nicht! & -

    Das half-cut-Video - Gelungener geht nicht!

    &

    Schön auch der in Ihnen - in ihrer Schreibe -

    Steckende - sorry - feige - Antagonismus - doch doch!

    Nu. Derart:

     

    "…Antagonismus als Mittel

    So, als sei nicht längst klar, dass die Welt aus den

    Fugen zu geraten scheint. So, als müssten das noch mehr

    Menschen begreifen.

    So, als müssten sich diese nun organisieren auf eine Weise,

    die Theorie und Namen hat: Insurrektionalismus.…"

     

    Schein oder Sein - kerr!

    Das ist offensichtlich für Sie -

    Aber doch wohl sonst nicht - odr?

    Eben (k)eine Frage!

    "Aus den Fugen geraten IST!"

    Die unanweisbare Antwort!

     

    Trotz Ihres mit Verlaub - verschwiemelt -

    Sich-In-Die-Tasche-LÜGEns -

    Dennoch interessiert gern gelesen.

    Danke.

    Kann frauman nehmen!

     

    (ps & Nochens. Zu der FDJ-Sekretärin-Symbolismus -

    Bis 1964 einschl. - Waren viele internationale

    Sportveranstaltungen - ein "einziges -

    Beethoven-Konzert - wa!"wg der Hymne der

    Gesamtdeutschen Mannschaft!

    Anders als altersbedingt Sie - dürfte unser aller -;)

    Angie the Winkelement - Das bis heute noch gut im Ohr haben - wa! https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gesamtdeutsche_Mannschaft http://m.spiegel.de/spiegel/print/d-46274484.html

    &

    Beiderseits mit bis heute dreist runtergespieltem

    Zielgerichtetem Doping!

    Diese Ironie zu Roll over Beethoven&Schiller - ;))

    Sei - "Pushing the whole thing both sides now!"

    Wie - "Passend Vorwärts & Nichts Verschwiegen!;)

    • @Lowandorder:

      Die Ode "An die Freude" war von Schiller eigentlich als Sauflied gedacht.

      Insofern kommen da auch wieder Parallelen zu beiden Ereignissen an dem Tage auf.

       

      Interessant finde ich btw, dass die offenbar den alten Schiller-Text mit den Knechten, die zu Fürstenbrüder werden wohl gewählt haben, wenn man dem Artikel Glauben schenken darf und nicht die spätere Fassung mit "Alle Menschen werden Brüder!"

      • @Age Krüger:

        Danke. Die Details hatte ich nicht auf dem Schirm.

         

        &

        Schiller 1.0 - 2.0

        "Der Hausknecht in dem Weidenbusch

        Zu Frankfurt an dem Main

        Der war Poet - doch immer kurz

        Nur wenig viel ihm ein.

        Er sprach - wir leben jetzt in der

        Depeschenzeit - &

        Schiller - käm er heut zurück

        Wär auch nicht mehr so breit."

         

        (Danke Herr Wilhelm Busch

        Wie wahr. Wie wahr. Newahr.;)

  • Hoch - die - I-N-T-E-R-N-A-T-I-O-N-A-L-E S-O-L-I-D-A-R-I-T-A-E-T!

     

    Da halt ich jetzt mal dagegen: Autonome verpisst Euch - keiner vermisst Euch!

    • @Per Nachname:

      Nichts begriffen und offenbar nicht vor Ort gewesen.

      • @Paul Sorglos:

        Wie so viele andere hier auch. Ich finde es erschreckend mit welcher Ahnungslosigkeit sich Menschen anmaßen hier ihren Müll zu verbreiten.

        • @Neinjetztnicht:

          Das sind aber alles Leute, von denen man sonst nie was hier liest.

           

          Mir kommt das auch wie ein gelenkter Shitstorm vor, der das Fehlverhalten der Polizei in den Hintergrund rücken soll.

          Aber das bleibt eine Verschwürungstheorie solange ich die IPs nicht identifizieren kann. Und das ich das nicht kann, ist auch gut so. Letztendlich schreiben die meisten hier so oder so nur Müll und gehen auf keine Nachfrage ein. Ich könnte mal überprüfen, ob bei SPON und ähnlichem gleichlautende Beiträge stehen.

      • @Paul Sorglos:

        Nur gut, dass man "per Nachnahme" die Annahme verweigern kann.

         

        Sonst käme Einem ja auch jeder Müll ins Haus.

  • Nein Herr Kaul. Das sind keine romantischen Kämpfer gegen den Kapitalismus. Das sind verblödete Chaoten, die nicht begreifen, dass sie mit ihren Verbrechen genau das System festigen, das sie angeblich bekämpfen.

     

    Es mag ja sein, dass damit das Vertrauen in den kapitalistischen Staat erschüttert wird. Aber die Bürger, deren Mehrheit benötigt wird, um etwas Neues zu bauen, werden sich nicht den politischen Ideen der Deppen zuwenden, wie ihnen die Autos anzünden. Sie gehen zu den Kräften, die alles was „Links“ ist, niederknüppeln wollen.

     

    Unsere „Low & Order“ Politiker werden sich herzlich für die Wahlkampfhilfe bedanken!

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Da haben Sie entweder den Artikel nicht verstanden oder das Buch nicht richtig gelesen (oder ich habe das nicht, kann auch sein).

       

      Es geht nicht darum, was neues wie einen Staat aufzubauen. Diese Konstruktivität ist zur Zeit da gar nicht erwünscht, es reicht erstmal destruktiv das Vorhandene zu zerstören. Dafür sollten die Ausschreitungen ein Symbol zumindest sein.

      • @Age Krüger:

        "...es reicht erstmal destruktiv das Vorhandene zu zerstören."

         

        Das ist genau das, was ich immer wieder kritisiere. Nicht nur bei "Autonomen", sondern auch an der Interventionspolitik unserer Häuptlinge. Hauptsache etwas kaputt machen. Dabei ist es doch viel wichtiger zu wissen, was man wie aufbauen will...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Die Frage ist aber auch was Menschen den an Verteilungsproblemen, Armut, Welthunger und Klimawandel ändern wollen die in wilder Panik die CDU wählen sobald mal aus Protest 3Autos brennen.

      Schaut man von weit genug unten, sagen wir mal aus Griechenland dürfte diese Mehrheit die Sie so gerne umwerben wollen wohl eher als Gegner gesehen werden.

       

      Und eine Mehrheit die Vorteile aufgibt "nur" damit andere nicht hungern gibt es in Deutschland eben nicht.

      Deshalb sind es vermutlich auch nicht die Extremen die, die Leute zur CDU/SPD treiben, die Alibi-Wähler korrigieren einfach nur ihr Wahlverhalten weg vom "guten Willen heucheln" hin zum "Meins ist Meins!"

      • @Chaosarah:

        Wenn man nicht die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich hat, kann man die gesellschaftlichen Verhältnisse nicht nachhaltig ändern. Per Diktatur eingeführte Veränderungen sind nicht dauerhaft.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "Nein Herr Kaul. Das sind keine romantischen Kämpfer gegen den Kapitalismus. Das sind verblödete Chaoten, ..."

       

      Für einige mag das zutreffen aber können Sie die die Quote an Agents Provocateurs einschätzen ?

      • @jhwh:

        Gäbe es hier einen "thumb up" - meiner würde hier gesetzt.

      • @jhwh:

        Ich sprechen von den Idioten, die durch die Straßen rennen und wahllos Dinge zerstören. Wenn Sie dafür eine Quote brauchen. Gern. Die Quote der Delegitimierer ernsthaften Protestes liegt bei 100%.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          ... und ich spreche von Personen, die nicht notwendigerweise Idioten sein müssen, sondern die Aufgabe hatten, Gewalt zu provozieren und zu verstärken. https://de.wikipedia.org/wiki/Agent_Provocateur http://www.spiegel.de/politik/deutschland/g-8-proteste-demonstrant-beschuldigt-verdeckten-zivilpolizisten-als-aufwiegler-a-487554.html

          Aber immerhin haben Sie verstanden, wem diese vordergründig sinnlose Gewalt nützt.

          • @jhwh:

            Vor ein paar Jahren hätte ich auch gedacht, dass diese Leute gekauft sein müssen, weil von allein niemand so dumm ist. Mittlerweile habe ich genug Leute getroffen, die tatsächlich den größten Blödsinn glauben.

             

            Nein diese Leute muss man nicht engagieren. Es reicht, ihnen eine Bühne zu bieten.

          • @jhwh:

            Ah - nach der Dolchstoßlegende jetzt auch noch agents provocateur.

            Und der Beweis dafür?

            "Der angeblich Autonome habe einen Pullover mit der Aufschrift "Slipknot" getragen, der Name einer Band aus dem "New Metal"-Bereich. Das, findet der Augenzeuge, "passt überhaupt nicht in die Szene"."

             

            Wenn es nicht so doof wäre, könnte man vielleicht noch drüber lachen.

            • @unimog_andi:

              ... und weiter haben Sie nicht gelesen ?

               

              "... Der aus Bremen stammende Beamte [der mit dem Pullover] sei am Mittwoch bei einer Sitzblockade am östlichen Eingang nach Heiligendamm im Einsatz gewesen, teilte die [sondereinheit] "Kavala" mit. Bremer Demonstranten hätten den Beamten erkannt, angegriffen und gewaltsam aus der Menschenmenge gedrängt. Dabei sei er leicht verletzt worden. "Nur dem beherzten Eingreifen friedlicher Globalisierungskritiker ist es zu verdanken, dass es nicht zu schwereren Verletzungen kam", erklärte die Polizei."

  • 8G
    87203 (Profil gelöscht)

    Vielleicht ist das auch viel einfacher.

    Die deutsche Austeritaetspolitik hat ja sehr stark zu den sozialen Verwerfungen in Griechenland, Portugal und Spanien beigetragen.

     

    Vielleicht dachten sich da ein paar Zugereiste aus dem schwarzen Block, sie koennten zumindest einigen Deutschen eins mitgeben. Das wuerde zumindest erklaeren, warum Kleinwagen und eher kleine Geschaefte angezuendet wurden - weil es diesen Deutschen immer aus deren Sicht noch besser geht als den schlecht gestellten daheim.

     

    Oder der schwarze Block hat sich noch dumpfer, wie ein Schulhofschlaeger verhalten, der sich nicht mit Staerkeren misst, sondern seine Agression wahllos an Schwaecheren auslaesst.

     

    So oder so, ich bin von diesen angeblich Linken angewidert.

    • @87203 (Profil gelöscht):

      Welche Schwächeren? Es gab keine Angriffe gegen Personen. Auch wenn für viele Deutsche das Auto mehr zählt als ein Mensch.