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Anschlag in MagdeburgBis Freitag war er einer von uns

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Auch wenn er aus Saudi-Arabien stammt, ist der Attentäter ein radikaler Islamhasser. Viele wollen das nicht wahrhaben – denn er ist damit nicht allein.

Nach dem Anschlag: Kerzen gedenken der Opfer Foto: Annegret Hilse/Reuters

D er furchtbare Anschlag in Magdeburg wirkte aufgrund des Ziels zunächst wie die Tat eines Islamisten. Er erinnerte an den Anschlag von Anis Amri auf den Weihnachtsmarkt in Berlin 2016. Doch seit die Identität des 50-jährigen Attentäters von Magdeburg bekannt ist, weiß man: Er war ein Fan von Geert Wilders, Elon Musk, der AfD. Und er hasste Angela Merkel, Muslime und den Islam. Sein Online-Profil auf X ist ideologisch eindeutig. Weil er fand, Deutschland treibe die „Islamisierung“ Europas voran, wollte er das Land bestrafen und möglichst viele Menschen töten.

Bei solchen Tätern fragt man sich immer: Wie haben sie sich radikalisiert? Welche Hassprediger haben sie beeinflusst, wer hat sie ideologisch geprägt, in welchem Umfeld haben sie sich bewegt? In diesem Fall findet man die entsprechende Literatur leider in jedem deutschen Buchladen. Radikalere Varianten dieses Denkens finden sich im Netz, bei Bewegungen wie Pegida und in den Parlamenten bei der AfD, die in Sachsen-Anhalt zuletzt 20 Prozent erzielte. Dort gehen sie in Verschwörungsideologien vom „Großen Austausch“ der Bevölkerung und einer Unterwanderung des Landes durch radikale Muslime über, wie sie der Attentäter von Magdeburg offenbar teilte.

Es wäre ein Euphemismus, den Täter zum „Islamkritiker“ zu adeln, wie es manche Medien tun. Er handelte offenbar aus paranoidem Islamhass. Mit seine Anschlag knüpft er an jene Rechtsterroristen an, die 2011 in Norwegen, 2017 im kanadischen Quebec und 2019 in Neuseeland Terroranschläge verübt haben. Diese richteten sich im Fall von Breivik gegen Behörden und ein sozialdemokratisches Jugendcamp, in den anderen beiden Fällen gegen friedliche Moscheegemeinden. Auch der Attentäter von Hanau handelte aus antimuslimisch-rassistischen Motiven, als er im Februar 2020 in zwei Shisha-Bars neun Menschen erschoss.

Rechtsextreme leugnen die Ideologie

Weil der Täter von Magdeburg ursprünglich aus Saudi-Arabien stammt und sein Ziel ein Weihnachtsmarkt war, wollen viele nicht glauben, dass er möglicherweise ein radikaler Islamhasser war. Doch auch Menschen, die aus muslimisch geprägten Ländern stammen oder früher selbst Muslime waren, können für solches Denken anfällig sein. Der Attentäter von München, David Sonboly, der 2016 aus Hass auf Muslime neun überwiegend junge Menschen tötete, war iranischer Herkunft. Der Schriftsteller Akif Pirinçci, der bei den antimuslimischen Pegida-Demonstrationen auftrat und gegen Muslime hetzte, stammt aus der Türkei. Es gibt einen simplen Grund, warum ehemalige Muslime in Europa zu rechtsextremen Einstellungen neigen können: Sie erhalten dafür Applaus und Bestätigung, und das bestärkt sie in ihrem Wahn. Eine Prise Selbsthass ist womöglich auch dabei.

Den Rechtsextremisten von AfD bis Nius, von Martin Sellner bis Elon Musk, ist ihre ideologische Nähe zum Attentäter von Magdeburg natürlich unangenehm. Einige von ihnen behaupten, er habe lediglich „psychische Probleme“ gehabt und deshalb einen „Amoklauf“ begangen, keinen Terroranschlag. Oder sie leugnen, dass der Täter ein Ex-Muslim und AfD-Anhänger gewesen sein könnte, und unterstellen ihm, er habe sich bloß verstellt.

Sie mutmaßen, der Täter müsse schon immer ein islamistischer Schläfer gewesen sein. Für sie gilt: einmal Muslim, immer Muslim. Dass der Attentäter einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt verübte, reicht ihnen als Indiz, dass er aus anderen Motiven gehandelt haben könnte, als er vorgibt. Dass er aus Saudi-Arabien stammt, reicht ihnen, um mal wieder eine „falsche Migrationspolitik“ anzuprangern. Mit anderen Worten: Rechtsextreme nutzen die Tat eines Rechtsextremisten, um weiter ihren Hass zu verbreiten.

Der Attentäter war eine öffentliche Person

Die wichtigste Frage ist aber, warum der Anschlag nicht verhindert werden konnte. Denn der Attentäter war eine öffentliche Person. Er hatte allein auf X über 46.000 Follower und viele Kontakte in die radikal antimuslimische Szene weltweit. Auch Journalisten folgten ihm, und er gab mehreren Medien in den vergangenen Jahren Interviews. Er war mehreren Behörden bekannt, sein Profilbild zeigt ein Maschinengewehr und er hat mehrmals angekündigt, eine spektakuläre Tat zu begehen und sogar Gewalt anwenden zu wollen. Es gab Warnungen, aber sie verhallten ungehört.

Die Behörden und sein Umfeld haben seine Radikalisierung unterschätzt. Die Frage ist: warum? Eine mögliche, unangenehme Antwort darauf lautet: der Täter stand mit seinem Hass auf Muslime nicht alleine. Sein Denken ist in Deutschland so verbreitet, dass er damit nicht sonderlich auffiel. Er war einer von uns – bis er am Freitagabend mit einem Auto in einen Weihnachtsmarkt fuhr.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
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59 Kommentare

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  • "Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM)" Das ist doch der Verein der Israel"kritikern" wie Malcolm Ohanwe eine Heimat bietet?

  • Wer ist „uns“?

  • Ohne ein gewisses Maß an Polemik scheinen Herrn Brax Kommentare nicht auszukommen. Wie er auch hier im letzten Absatz wieder aufzeigt.

    Es ist gut möglich, dass viele in Deutschland den Islam kritisch betrachten oder gar ablehnen und ein Teil der Bevölkerung mag auch mit Muslimen fremdeln.

    Aber Hass ist nochmals eine ganze andere Ebene und Nein, der Täter war keiner von "uns" sondern anscheinend ein verwirrter Geist mit rechtsextremistischen Ansichten.

    Und die Warnungen vor dem Täter verhallten anscheinend auch nicht ungehört, so existiert laut Medienberichten (u.a. Bild) beim BKA eine Akte über den Täter, was nach derzeitigen Kenntnisstand dafür spricht, dass sie ihn schon im Visier hatten.

  • Die Behauptung am Schluss dieses Artikels, halte ich für falsch und infam. Nein, der Grund für die Unterschätzung ist viel simpler. Es gibt unglaublich viele aggressive Menschen die, insbesondere im Internet, mit Gewalttaten drohen. Die allermeisten davon sind lediglich Großmäuler, die nie eine derartige Straftat begehen. Einige wenige, wie der aktuelle Mörder, setzen das Angedrohte dann aber in die Tat um. Im Nachhinein weiß man dann, wer nicht bloß geredet hat, im Voraus dagegen ist es sehr schwer, die wirklich Gefährlichen herauszufiltern.

  • Natürlich darf jeder den Islam ablehnen, solange er Menschen - hier die Muslim*innen -, mit dem Respekt begegnet, der uns selbst und jedem Menschen gebührt. Leider hat der Artikel versäumt, klar zwischen Menschen, Weltanschauungen und der Frage nach Gewalt/Nicht-Gewalt zu trennen.

  • Bei euch Deutschen gibt es scheinbar wirklich nur noch Gut oder Böse, links oder rechts.



    Die Linken Parteien sollten sich wieder einmal um ihr Stammklientel kümmern, denn die jetzige Politik wird euch früher oder später um die Ohren fliegen. Und dann bleibt nicht mehr viel übrig.

  • Er war keiner von uns. Wollte er wohl auch nie sein.

  • Man kann im Rechtsstaat nicht jeden Spinner, der mit Gewalt droht, in Sicherheitsverwahrung stecken. Eine Diskussion, die sich auf das Vorfeld von Anschlägen konzentriert, macht mehr Sinn, wenn man sich auf die Absicherung von möglichen Anschlagsorten bezieht. Nicht auszudenken wie die Diskussion aussieht, wenn alle Zufahrtswege versperrt sind und es zu einem Rettungseinsatz in dem Bereich kommen sollte.



    Dann wäre die Diskussion genau anders herum.

  • "Oder sie leugnen, dass der Täter ein Ex-Muslim und AfD-Anhänger gewesen sein könnte, und unterstellen ihm, er habe sich bloß verstellt."

    Ex-Muslim? Ist er dann nicht ein Atheist bzw. Konfessionsloser wieso viele der AfDler? Dann sollte man das auch so benennen.

  • Den, friedvollen , netten Islam zu hassen, zeugt wahrlich von Intoleranz und Bigotterie. Denn Islam bedeutet Frieden. Manchmal muß halt dieser göttliche Frieden beschützt werden

  • Der Täter ist unbestreitbar psychisch krank. Wenn das sonst ein Muslim ist, wird der ja in dieser Zeitung sonst auch nicht als Islamist bezeichnet oder gar mit Islam in Verbindung gebracht.



    Wieso wird in diesem Fall also nicht ausschließlich mit "psychisch krank" "verwirrt" argumentiert, sondern das mit Islamophobie, Rechtsextremismus oder afd in Verbindung gebracht?



    Nun ja, im Gegensatz zum Bax äußert sich hier ein richtiger Experte:



    "Rechtsextremist, Linksextremist, Islamist – Taleb Al-Abdulmohsen passe in keine etablierte Kategorie, sagt der Radikalisierungsforscher Peter R. Neumann. Er ist dennoch überzeugt: Die Tat hätte verhindert werden können."



    www.spiegel.de/pan...-9e73-8172c4f11010

  • Hmm, bis gestern habe ich hier noch gelesen, die Tat solle nicht politisch ausgeschlachtet werden. Das ging ja schnell.

  • Eine furchtbare Tat, begangen von einem wohl geistig verwirrtem Einzeltäter. Diese Tat politisch für eigene Zwecke zu vereinnahmen, egal von welcher Partei oder Vereinigung, ist schäbig.

  • Es war primär eine Tat, die von verzehrendem Hass getrieben war. Und grob auf einen Nenner gebracht: Die Kategorien "Hass, den der radikale Islam gegen Andere erzeugt" und "Hass, den der radikale Islam auf sich selbst zieht" haben zwei zentrale Begriffe gemein - "Hass" und "radikaler Islam". Dass das kein tragischer Zufall ist, sollte man schon in Betracht ziehen, Herr Bax.

    Langversion: Der Täter war wohl ein in Saudi-Arabien sozialisierter Islam-Apostat, der dort die volle lebensgefährliche und existenzvernichtende Wucht wahabbitischer Intoleranz gegenüber Menschen wie ihm abbekommen hat und deshalb letztlich - zu Recht - in Deutschland Asyl erhielt. Seine Beziehung zu seiner vormaligen Religion und deren Vertretern dürfte daher auch ohne Zutun europäischer Rassisten wie Wilders oder der AfD hoch emotional sein.

    Dass es trotzdem maßgeblich IHRE Einflüsse waren, die ihn so radikalisiert haben und vom Verfolgten zum Hasstäter werden ließen - und nicht z. B. die tatsächliche Existenz und Machtentfaltung islamistischer Strukturen -, kann man nicht einfach voraussetzen. Der Hass der Islamisten folgt Apostaten jedenfalls durchaus bis nach Europa, und dieses "beobachtet" vielfach nur.

    • @Normalo:

      Gegner des Islamismus finden sich in allen demokratischen Parteien en masse. Und auch unter Muslimen. Sie werden aber nicht zu rechten Attentätern.

      Der Typ hatte zudem einen Brass auf den Islam an sich, nicht allein nur auf Islamisten. Und wie im Artikel beschrieben wurde er da beflügelt von Rechtsextremen und Rechtspopulisten.

      Diese Schublade passt also bei seinem Attentat sehr wohl

  • Da es bisher keine geschrieben hat:



    Nein, er war keiner von uns.



    Auch nicht mit 46000 (internationalen) follower.



    Und nein, die Behörden haben die Radikalisierung nicht unterschätzt, weil sie alle heimlich sympatisiert haben.

    • @fly:

      "... die Behörden haben die Radikalisierung nicht unterschätzt, weil sie alle heimlich sympathisiert haben." So etwas ohne konkrete Belege zu behaupten, sind "fake news". Bitte belegen Sie das konkret.



      Meine Replik darauf: Genau wegen dieser Behauptung, die Mitarbeiter der Ermittlungsbehörden seien "islamfeindlich" und würden ggf. dahingehende Radikalisierungen heimlich billigen (was einer Unterstützung gleichkäme), sind eben diese Ermittlungsbehörden äußerst zurückhaltend, wenn es darum geht, einem Verdachtsfall einer radikalisierten Person mit Migrationshintergrund (wie im Fall Magdeburg) nachzugehen, diese Person ggf. also zu befragen oder mit der Justiz zu konfrontieren. Sollten sie sich nämlich getäuscht haben, wird der gesamte Shitstorm ("Rassismus", "Islamhasser", "heimlich sympathisiert" etc.) auf die Beamten niedergehen.

    • @fly:

      Da können Sie ja froh sein, dass sie keinen Job im öffentlichen Dienst haben.

  • „Es gibt einen simplen Grund, warum ehemalige Muslime in Europa zu rechtsextremen Einstellungen neigen können: Sie erhalten dafür Applaus und Bestätigung, und das bestärkt sie in ihrem Wahn. Eine Prise Selbsthass ist womöglich auch dabei.“

    Diese Analyse ist tatsächlich simpel und einseitig, lässt aus, dass Extremisten, ob religiös, politisch rechts oder links alle sehr ähneln - in ihrer autoritären und entmenschlichenden Denkweise.

  • Ich finde es nicht schön, die Tat für das Bashing von Wilders, Musk und AFD zu mißbrauchen, bevor die Fakten auf dem Tisch liegen. Journalismus geht anders. Schade.

  • Der Anschlag von Magdeburg ist ein tragisches Beispiel für die irrationale Gier, Kollektive zu bestrafen.



    Diese findet sich in den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppen.

    Mein Beileid den Angehörigen der Opfer. Hoffentlich werden die Verletzten wieder gesund.

    • @aujau:

      Der Blick auf die gesellschaftliche Komponente ist notwendig. Und wenn die Motivation des Attentats auch durch rechten Hass mit begründet ist, dann gehört dies selbstverständlich erwähnt.

    • @aujau:

      Die Gier Kollektive zu bestrafen kommt aus dem politischen Süppchen, dass man kochen möchte. Der Täter entzieht sich hier der Einordnung, rechtsextreme, islamhassende Akademiker mit saudischen Wurzeln passen nicht so recht ins Naziraster vom Messermann, Islamist war er nicht, im Gegenteil.



      Die Stimmung in der AfD-Zentrale dürfte sich dieses Mal in Grenzen halten, ein Amokfahrer mit AfD-Ideologie ist nur durch übelste Lügen wieder mal ins xenophobe AfD-Muster zu hämmern. Offenbar plant die AfD im Bundestag da wieder was widerliches, es wurde ja eine aktuelle Stunde beantragt.

  • Für einen Islamhasser hat er aber sehr viele Ungläubige erwischt.

    Für mich sieht das eher aus wie aus dem Dschihadisten-Lehrbuch kopiert, tut mir leid, ich habe da bei der Zuordnung ein massives Störgefühl.

  • Immer wieder spannend, die klugen und differenzierten Analysen von Daniel Bax zu lesen. Möge er der Taz und ihren Leser:innen noch lange erhalten bleiben!

    • @Kanuka:

      Klug ja - aber differenziert? Müsste man dazu nicht auch mal etwas mehr über die jeweilige Gegenmeinung lesen können, als dass sie komplett auf dem Holzweg ist?

  • Dem Attentäter hätte in seiner Heimat die Todesstrafe gedroht, weil er sich vom Islam abgewandt hatte. Dies dürfte ein Auslöser seines Wahnsinns gewesen sein. Alles nur auf Islamhasser zu schieben, greift daher zu kurz.

  • "Für sie gilt: einmal Muslim, immer Muslim."

    Einmal Araber - vielleicht nicht immer Araber. Aber viele Prägungen aus der Kindheit werden wohl bleiben.

  • Nein er war eben keiner von uns!



    Wir töten keine Leute,



    Wir „hassen“ nicht „den“ Islam!



    Wir wirren nicht durch das Internet und morden unsere Gastgeber !



    Nein Nein , wir sind nicht daran Schuld, auch wenn unsere Medien schon auf der Suche nach dem Strohhalm sind mit der sie die ganze Schuld unserer Gesellschaft aufbürden wollen.

  • „Er war einer von uns“, wie Herr Bax schreibt. Wirklich? Einer wie etwa Breivik, wie Herr Bax weiterhin schreibt? Solche statements blenden locker aus, dass dieser „Täter“ - etwa im Unterschied zu Breivik bereits über ein Leben mit einschlägigen Erfahrungen verfügte, bevor er in Deutschland Asyl beantragte. Und zwar in einem extrem autoritären, islamistisch geführten Land. Vielleicht wusste er selbst besser als Herr Bax, warum er vom Islamismus nichts mehr wissen wollte. Nicht alle drehen deswegen durch, aber wirklich wundern braucht man sich darüber auch nicht.

  • „Muslimisch geprägtes Land“ -nette Umschreibung für Saudi-Arabien, in der der Islam Staatsreligion ist, die Scharia gilt, Menschenrechte von der theokratischen Staatsgewalt systematisch u. brutal unterdrückt werden, individuelle Freiheitsrechte wenig gelten und die Gliedamputation



    u. Todesstrafe regelmäßig und nicht zu knapp vollstreckt werden.

  • Welch eine bittere Ironie



    Heute demonstrieren die "Islamhasser" der AfD gegen einen "Islamhasser". Einen der eine Post Alice Weidels sogar zitiert und gelobt hat.

  • Die einzige Wahrheit ist, dass die Behörden mal wieder versagt haben. Die Sicherheitskonzepte für Weihnachtsmärkte und Brücken sind laut den Behörden überprüft und angeblich sicher. Allet in Ordnung, wie man sieht ....

    • @Phil Sze:

      Es gibt keine absolute Sicherheit. Daraus einfach ein Versagen der Behörden abzuleiten, ist völlig over the top

  • "Oder sie leugnen, dass der Täter ein Ex-Muslim und AfD-Anhänger gewesen sein könnte, und unterstellen ihm, er habe sich bloß verstellt. Sie mutmaßen, der Täter müsse schon immer ein islamistischer Schläfer gewesen sein. Für sie gilt: einmal Muslim, immer Muslim."

    Nach dem Motto: "Wer Muslim ist, bestimmen wir!"

    Kann es sein, dass bestimmte Grundstrukturen des europäischen Antisemitismus zum Teil auf Muslime gerichtet werden?

    Denn "den Juden" wurde/wird von Antisemiten ja eine Art unveränderliches Wesen zugeschrieben, welches sie z.B. auch durch christliche Taufe nicht ablegen könnten.

    Ähnlich verhält es sich mit dem Wahn "einmal Muslim, immer Muslim", der sich offenbar auch bei den 2.100 Nazi-Marschierern in Magedeburg zeigte.

    • @Uns Uwe:

      Ja, der Hass gegen und Juden und der Hass gegen Muslime ging in Europa schon immer Hand in Hand. Der ersten Genozid gegen Juden durch die spanische Inquisition richtete sich gleichermaßen gegen Muslime, damals wurden erstmals und zum Christentum konvertierte Juden (und Muslime) bzw. ihre Kinder allein aufgrund ihrer religiösen Herkunft ermordet.



      Weiterhin geht der europäische Judenhass auch auf die Kreuzzüge zurück, da ging es primär darum alle Muslime aus dem "heiligen Land" zu vertreiben, sekundär wurden aber auch Juden verfolgt.



      Es ist daher auch kein Zufall, dass man den Hass auf Juden auch als Antisemitismus bezeichnet, also den Hass auf alle semitischen Völker (Hebräisch und Arabisch gehören beide zu den semitischen Sprachen), denn viele Motive die man verwendet um heute gegen Muslime zu hetzen, finden auch gegen Juden Verwendung (Bescheidungs- und Schweinefleischdebatten, Gegensatz " böses Abendland" und "gutes Morgenland", gezielte Hetze gegen jüdische/muslimische Männern die mit christlichen Frauen eine Beziehung usw.)

  • Die ewig wiederkehrende Frage, wie so ein Anschlag mit Vorankündigung hätte verhindert werden können, kann man relativ einfach beantworten: Nicht mit den derzeit geltenden Gesetzen.

    Wer eine Tat androht, muss meiner Meinung nach zur Rechenschaft gezogen werden können.

    • @Dirk Karstädt:

      So sehe ich das auch.

    • @Dirk Karstädt:

      In Norwegen wird auch die Tat einer einzelnen Person rechtlich als Terrorismus gewertet - sofern Person und Tat durch eine verbrecherische Weltanschauung motiviert sind, die sie nicht selbst entwickelt sondern von externen Agitatoren aufgegriffen haben.

      In Deutschland ist das Kriterium immer noch das prä-digitale "Terrorismus beginnt erst dann, wenn 2 Leute eine Terrorgruppe gründen".

      Daher werden bei Leuten wie Al-Abdulmohsen, Sonboly oder Rathjen - die zwar aus dem Kontext einer globalen Terror-Ideologie ("Counter-Jihad") heraus agierten, aber eben "in Eigeninitiative" - unsere Behörden immer wieder und vorhersagbar viel zu spät tätig: es ist "ja nur ein einzelner Spinner im Internet".

      Wie schnell es gehen KANN, wenn eine terroristische Vereinigung gemäß geltendem bundesdeutschem Recht vorliegt, zeigt der Fall der Reuß-Putschisten: hier wurde rechtzeitig gehandelt.

      Das krasseste Gegenbeispiel ist immer noch der "NSU", wo tatsächlich eine Terrorgruppe existierte, aber die Ermittlungsbehörden das nicht sehen WOLLTEN.

      Dazu kommt, dass die Behörden von McPomm und Sachsen ihre Daten zu Al-Abdulmohsen nicht austauschen konnten. "Mehr Überwachung" hilft da gar nix.

    • @Dirk Karstädt:

      Nicht zu vergessen, dass es in Deutschlands Datenschutzdschungel komplett unmöglich ist, die in diesem Fall allesamt vorliegenden Erkenntnisse von BND, Verfassungsschutz, Polizei, Ausländerbehörden und medizinischen Organisationen zusammenzuführen und damit eine Gefährdererkennung im Vorfeld kompetent durchzuführen. Auch wenn natürlich jetzt wieder die Polizei kritisiert wird: Die meisten kritischen Informationen lagen ihnen einfach nicht vor - nicht aus Versagen und Schlamperei, sondern durch rechtlich korrekte Anwendung der Vorschriften.

  • Ich bin an diesem Kommentar hängen geblieben, weil er das gleiche tut, wie die tausenden Schlagzeilen seit dem Anschlag: So zu tun als wäre er im Besitz einer Wahrheit. Dabei - sind wir doch ehrlich - würde bei einem biodeutschen Attentäter niemand einen religiösen Hintergrund vermutet haben. Der schreckliche Vorfall wird aktuell von beiden Seiten gleichermaßen instrumentalisiert.

    Und dann lese ich "die Behörden haben versagt" - direkt nachdem geschrieben wurde, dass auch Journalisten seine Radikalisierung auf X live verfolgten. Warum wird ihnen nicht der gleiche Vorwurf gemacht?

    Weil hier niemand ehrlich ist.

    • @Frl. Rottenmeier:

      Die Wahrheit ist ja noch nicht raus, also kann sie ja auch noch keiner besitzen.



      Beide Seiten, wen meinen Sie da jetzt genau? Die Nazis und die Antifaschisten? Die Islamisten? Rechts und Links?



      Ob die Behörden versagt haben ist jetzt noch nicht seriös zu beantworten, muss erst untersucht werden. Allerdings stellt es für mich als Laie als sehr schwierig dar, aus den tausenden von Posts, die aus den Untiefen des Irrsinns der sozialen Medien herausgekotzt werden, den einen zu finden, der seinen verbalen Widerlichkeiten auch Taten folgen lässt.

      • @Bambus05:

        Es ist ganz klar ein Strukturversagen, kein Behördenversagen: die Behörden hatten die relevanten Informationen. Aber wegen der föderalen Kompartimentierung sah man in Sachsen-Anhalt nicht, dass der vermeintliche "einmalige Ausraster" des Täters über seine angeblich verschleppte Approbation in Wirklichkeit nur der Beginn einer Eskalation war, die ideologisch gestützt auf Weidel, Jones, Seibt und Musk auf direktem Weg zum Mordanschlag von Magdeburg führte, und in McPomm aktenkundig war.

        Vielleicht hilft Faesers Bundespolizei-Reform. Vielleicht macht die es aber nur noch schlimmer durch Einschalten einer weiteren Verwaltungsebene. Das hängt davon ab, wer nach der Wahl das Bundesinnenministerium besetzt... und da sehen die Aussichten ales andere als gut aus: vermutlich wird es wieder ein vom Bundeskanzleramt handselektierter Nazischützer und Moslemhasser, wie es unter Merkel Usus war.

        Übrigens ist das Problem nicht nur beim Terrorismus relevant. Der Täter von Lügde nutzte den Umstand aus, dass am Tatort die NRW-Polizei aber die niedersächsischen Jugendbehörden zuständig sind, d.h. der behördliche Informationsfluss über den Umweg Detmold-Düsseldorf-Hannover-Hameln laufen musste.

    • @Frl. Rottenmeier:

      Dass man bei einem "Biodeutschen" (was genau ist das eigentlich?) keine religiösen Motive vermutet ist ja genauso Unfug. Man erinnere an die Sauerlandgruppe und an biodeutsche junge Menschen, die sich dem IS angeschlossen haben, da waren einige Thomas Schmidts und Lieschen Müllers dabei. Rassistische Stereotype sind das eine, die Birne anlassen darf man aber trotzdem.



      Hinterher wissen es natürlich alle besser, aber wie viele Spinner posten irgend etwas im Netz? Sollte man jedem von denen prophylaktisch das SEK vorbeischicken? Und noch gefährlicher sind ja die, die gar nichts posten, niemanden in Pakistan anrufen. Gegen die helfen nur Glück und Zufall.

    • @Frl. Rottenmeier:

      100% Zustimmung. Dieser Kommentar ist einfach nur entlarvend.



      'Weil nicht sein kann was nicht sein darf' - lautet das Motto bei Rechten wie Linken. Jede Seite versucht krampfhaft die Deutungshoheit über diese Wahnsinnstat zu erlangen, um 'ihre Wahrheit' bestätigt zu wissen.



      Jeder besteht zu 100% auf seiner Position. Die eigene Überzeugung MUSS stimmen. Eine Fehlertoleranz gibt es nicht.



      So wie Rechte krampfhaft verzweifelt versuchen den Attentäter als Islamisten oder Schläfer zu brandmarken, so taub und blind beharren Linke darauf, dass wir kein Problem durch die Zuwanderung haben - dabei ist diese Tat nur die dramatische Spitze des Eisbergs, denn natürlich ist Deutschland durch seine offene Politik ins Fadenkreuz der Extremisten geraten, natürlich sind viele Zuwanderer traumatisiert und bräuchten dringend mehr psychologische und/oder ärztliche Betreuung.



      Migration ist nicht eitel Sonnenschein - es ist ein derart komplexes Thema das es dringend notwendig wäre, dass alle politischen Lager darüber offen miteinander diskutieren und sich zuhören - alle reinlassn ist genauso eine ideologischer Irrsinn wie 'einfach Grenzen dicht' und alle Probleme sind gelöst.

      • @Farang:

        (...)"so taub und blind beharren Linke darauf, dass wir kein Problem durch die Zuwanderung haben - "(...)

        Woher nehmen Sie Sie das?



        Die historische Wahrheit ist es nicht. Noch nicht einmal eine Annäherung an sie.

        Es war eine radikaldemokratische, internationalistische Linke, die bereits vor 4 Jahrzehnten davor warnte, wie die internationale Welt(Wirtschafts)unordnung immer mehr Menschen in die Zentren treibt, in denen sich Metropolenbourgeoisien seit Jahrhunderten aufs schönste eingerichtet haben.



        So diese Ordnung überall sonst nur Diktatur, Trümmer, Krise, Krieg produziert.



        Kein ernstzunehmender, seriöser, analytischer -zumal Linker - hat die grösste Fluchtbewegung der aufgeschriebenen Menschheitsgeschichte als "multikulturellen" Spass beschrieben.



        Das sind blosse Projektionen eine Bourgeoisie, die ihre eigene Geschichte als Migrationsgeschichte nicht kennen will und sich von einem historisch willkürlichen Zeitpunkt an, gerne im Wahn der "Volksgemeinschaft" der "bürgerlichen Mitte", der homogenen Gesellschaft und "Leitkultur" erzählt.

    • @Frl. Rottenmeier:

      Ganz genau: bei einem "biodeutschen" Attentäter würde niemand einen religiösen Hintergrund vermuten. Bei einem saudischen tun viele das sofort.



      Steht nicht genau dies auch im Artikel?



      Und der zitierte Satz lautet: Die Behörden UND SEIN UMFELD haben seine Radikalisierung unterschätzt.



      Und es wird sogar erklärt warum.



      Der Vorwurf gilt hier nicht den Behörden, die nicht reagiert haben, sondern der gesamten Gesellschaft, die es mit ihrer eigenen Radikalisierung schafft, einen potentiellen Attentäter normal aussehen zu lassen.



      Wenn Sie das nicht lesen, dann sind Sie zu sich selbst ebenso wenig ehrlich.

    • @Frl. Rottenmeier:

      Was hätte man denn machen sollen? Gefährderhaft gibt's nicht und abschieben wollte man ihn offenbar nicht, trotz Auslieferungsanfrage aus Saudi-Arabien.

      Was bleibt? Geldstrafe? Fußfessel? Auch mit der kann man sich ein Auto mieten.

      • @Wonneproppen:

        Besserer Informationsaustausch zwischen den Landesbehörden hätte diese Tat vermutlich verhindert.

        Schon beim "NSU" war das "big picture" offensichtlich, wenn man es bundesweit betrachtete.

        In Sachsen-Anhalt hielt man Al-Abdulmohsen bereits für einen rehabilitierten, integrierten, politisch verfolgten Leistungsträger, der sich vor x Jahren mal im Ton vergriffen hatte (versuchte Nötigung, kein Schwerverbrechen), als er in McPomm mit demselben "im Ton vergreifen" aktenkundig wurde.

        Deswegen ist IM NACHHINEIN, wo die Informationen aus ALLEN involvierten Bundesländern UND von X/Facebook ZUSAMMEN vorliegen, und im Zeitverlauf sichtbar sind, für Kenner*innen der Materie auch so offensichtlich, wie er tickte und warum er all das tat.

        Jedenfalls war für mich, als ich die Angaben über sein Social-Media-Bubble verifizieren konnte, sofort klar: das ist einer aus derselben Szene wie Breivik. Ein "Soldat" des "Counter-Jihad" im "Feldzug" gegen "Eurabien", gegen den "Großen Austausch", für die "Remigration" der "Integrationsverweigerer" und ihre "dhimmifizierten Helfer".

        Ein Macho sei der ex-linksliberale Ex-Frauenrechtler auch gewesen, sagen seine ehemaligen Kolleginnen. Quelle surprise!

      • @Wonneproppen:

        Naja, soweit ich weiß (und der Täter wahrscheinlich ebenso), kann man (wahnhafte) menschen, die sich selbst und andere gefährden in die psychiatrie einweisen. Nicht seltene Praxis... eigentlich. Aber wenn der Arzt, der Patient ist

      • @Wonneproppen:

        Interessante Frage.

        Vielleicht damit anfangen jemanden, der Gewaltphatasien postet, nicht als "einen von uns" zu betrachten?

        Ich kann mich nicht daran gewöhnen, dass Hass und Hetze im Netz heute zur Normalität gehören sollen, denn ich bin überzeugt, dass der Einfluss auf das richtige Leben nicht mehr abgestritten werden kann.

        • @Frl. Rottenmeier:

          Das Internet muss radikal zurückgebaut (etwa auf den technischen Stand von 1995) und wieder ein reines Universitätsnetzwerk werden, wie bis 1989... global vernetzte Computer haben außerhalb von Universitäts-Rechenzentren nichts verloren!

          Warum gibt es bis heute keine Anti-Internet-Bewegung?

  • Weil man nach einfachen Antworten sucht, weil die Politik noch auf die Gelegenheit lauert, das traurige Geschehen in Magdeburg für Wahlkampfzwecke auszuschlachten, wagt keiner - auch die Presse nicht - zu bennennen, was längst überdeutlich ist: Der Attentäter ist psychisch krank und wird deshalb für seine Tat kaum zur Verantwortung gezogen werden können. Er ist kank und muss als Kranker behandelt werden. Die einzge Frage, die man stellen muß ist jedoch: Warum sind bei einer Person, die schon über einen so langen Zeit psychisch auffällig ist, von Polizei und Justiz nicht die richtigen Stellen eingeschaltet worden, um frühzeitig medizinisch-psychologisch zu intervenieren.

  • Aus meiner Sicht sehr treffend analysiert. Antimuslimischer Hass stellt für viele Behörden und Menschen kein Problem dar. Alleine das er 46000 follower auf X hatte gibt mir zu denken.

  • Es ist nur leider keine neue Kategorie, sondern der ganz „normale“ Kulturrassismus. Man ersetze „Muslime“ durch „Juden“ und den „Großen Austausch“ durch die „Protokolle der Weisen von Zion“ und es wird klar, was das ist, wer übrigens auch Elon Musk ist!



    Ich sehe nicht wie Herr Bax, dass hier viel relativiert würde, weil sich der Hass gegen Muslime und nicht gegen Juden richtet. Was jedoch Vielen schwer fällt zu verstehen: Der Hass von Rechts nimmt die vermeintlich „eigene“ Gruppe nicht aus. In den KZs saßen auch Kommunisten, Sozialdemokraten, Homosexuelle, „Asoziale“, „Berufsverbrecher“. Und einige überzeugte Nationalkonservative mussten lange betteln, bevor sie schließlich in die NSDAP durften.



    Diese beiden Punkte müssen wir als Gesellschaft endlich verstehen: Der „westliche“ Rechtsradikalismus hat mit Judentum und Islam eigentlich wenig zu tun, die Religion ist ein Vorwand um nicht das Wort „Rasse“ benutzen zu müssen, und offensichtlich „weiß“ zu sein, wird niemanden vor Gewalt von diesen Leuten schützen, nicht einmal offener Alltagsrassismus kann das!

    • @Zangler:

      "Ich sehe nicht wie Herr Bax, dass hier viel relativiert würde, weil sich der Hass gegen Muslime und nicht gegen Juden richtet."

      Nicht "hier" im Sinne dieses Forums. Aber gehen Sie mal zu Springer!

    • @Zangler:

      Ihr Kommentar benennt einiges richtig, ist jedoch letztlich Teil des Problems gegen das Sie schreiben.

      Für Sie wie so viele andere (Linke) ist Rechtsradikalität/Rassismus eine Eigenschaft des "Westens". Rassismus ist damit, in Anwendung Ihrer an sich richtigen Argumentation, ein "Rassenmerkmal" der Deutschen/Europäer/Westler/ "Weißen". Damit denken Sie rassistisch.

      Das ist nicht nur moralisch abzulehnen, sondern es ist auch schlicht faktisch falsch. In der Realität funktionieren, unter dem Schleier unterschiedlicher Kulturen, Sitten und Gebräuche, alle Ethnien gleich. Es gibt keine essenziellen Eigenschaften ("Volksmerkmale"). Der Rassismus der Deutschen und der Rassismus gegenüber Deutschen ist gleich groß. Wie wirksam diese praktisch sind, hängt nur von den äußeren Umständen ab - vor allem den Zahlenverhältnissen und der jeweiligen Demografie.

      Der Islamismus ist der Rechtsradikalismus der Muslime. Dieser existiert völlig unabhängig davon was Deutsche machen oder davon halten. Eben weil ein gewisser Anteil jeder Menschengruppe fremdenfeindlich ist. Die Welt dreht sich eben NICHT um "uns".

      • @Chris McZott:

        "Der Islamismus ist der Rechtsradikalismus der Muslime."

        Und der Nazismus ist die Vollendung des Rechtsradikalismus der Christen.

        JEDER heutige Antisemitismus hat seinen Ursprung im römisch-katholischen Christentum. Vorchristliche antijüdische Gewalttaten waren durch konkrete Ereignisse wie zB den Kitos-Aufstand ausgelöst - "die Juden" als marginalisierte, permanent unterdrückte Gruppe sind ein Produkt des Christentums.

        Schon das Judenedikt von Kaiser Claudius hatte als Grund, dass die jüdischen Gemeinden Roms - bis dahin unauffällig - sich heftig stritten über die Frage, ob dieser "Christus" da der langerwartete Messias war oder doch eher ein weiterer falscher Prophet, und "assidue tumultuantis" d.h. "öffentliches Ärgernis" wurden.

        Und auch der Antisemitismus im Islam sattelt lediglich auf den christlichen auf.

        Sophistereien wie eine Trennung zwischen (christlichem) "Antijudaismus" und (säkularem und muslimischen) Antisemitismus zu ziehen, sind reine Selbsttäuschung: der Weg nach Auschwitz begann mit der sogenanten "guten Botschaft" (evangelion) "Ihr Blut komme über sie!"

        Denn "christlich" heißt in seiner ureigensten, originärsten Bedeutung: nicht- und anti-jüdisch.

      • @Chris McZott:

        Danke für diese wohltuende Klarsrellung. Bei diesem Autor war aber nichts anderes zu erwarten, "Tedesci tutti faschisti" riefen uns Jugendliche im Herbst 1977 in Rom hinterher.