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Agrarministerium auf AbwegenMetzger feuert Tierschützerin

Die Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari verstand ihren Auftrag darin, „Tieren eine Stimme“ zu geben. Nun endet ihr Vertrag – gegen ihren Willen.

Sieht ihre Entlassung kritisch: Tierschutzbeauftragte der Bundesregierung Ariane Kari Foto: M. Popow/imago

Berlin taz | Das erste Gespräch mit CSU-Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer sei angenehm gewesen, auch über seinen Berner Sennenhund hätten sie gesprochen. So erzählte das Ariane Kari vor einigen Wochen der Zeit. Da war die 38-Jährige noch Bundestierschutzbeauftragte. Ob sie auf dem Posten bleiben würde, den Rainers Amtsvorgänger, der Grüne Cem Özdemir, ersonnen hatte, war offen. Jetzt ist es aus: Am 31. August endet ihr Vertrag. Nicht mit ihrem Einverständnis. Das zeigt ein Schreiben, das der taz vorliegt.

Kari hat es am Montagnachmittag an „Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Tierschützerinnen und Tierschützer“ geschickt. Seit Monaten habe es eine „politische Debatte“ um ihr Amt gegeben, die nun beendet sei, schreibt sie darin. Und dann: „So ging mir vor wenigen Stunden die Mitteilung der Hausspitze des BMLEHs zu, laut der ich das Amt in dieser Legislatur nicht weiter bekleiden darf.“ BMLEH – das steht für Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat.

Die vergangenen Wochen habe sie genutzt, um eigene „Tierschutz-Empfehlungen auf Basis des Koalitionsvertrages abzugeben“, 27 Seiten lang – sie fügte diese dem Schreiben bei. Sie plädiert darin zum Beispiel für eine Videoüberwachung in Schlachthöfen. Denn die behördlichen Kontrollen reichten nicht.

Sie hält es demnach auch für „außerordentlich wünschenswert“, die Haltungskennzeichnung für Fleisch vom Schwein auf andere Tierarten auszuweiten, also etwa auf Rind und Huhn. Nur so seien „Kaufentscheidungen zugunsten von Produkten mit höheren Tierschutzstandards möglich.“

Mähroboter gefährden Igel

Doch selbst beim Label für Schweinefleisch bekommen die Lebensmittelunternehmen von der Bundesregierung jetzt Aufschub: Statt wie ursprünglich geplant diesen August wird es erst ab März nächsten Jahres kommen. „Wir wollen Regelungen, die sich in der Praxis leicht umsetzen lassen und weniger Bürokratie bedeuten“, hatte Agrarminister Rainer erklärt. Von Hause aus ist er Schlachter.

Kari empfiehlt zudem ein Nachtfahrverbot für Mähroboter. „Das Mähen von Grünflächen durch Mähroboter in der Dämmerung und bei Nacht führt regelmäßig zu erheblichen – teils tödlichen – Verletzungen bei Tieren wie Igeln oder Amphibien“, erklärt sie. Außerdem fordert sie, Tierschutztransporte besser zu regeln – und noch vieles mehr.

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Kari – parteilos, gebürtig aus Pforzheim, Tierärztin und zuvor Vize-Landestierschutzbeauftragte Baden-Württembergs – verstand ihren Auftrag darin, „Tieren eine Stimme zu geben“. Den Job hatte es zuvor auf Bundesebene noch nicht gegeben. Als sie ihn Mitte 2023 begann, erklärte sie, der Posten sei „ein wichtiger Schritt, um den im Grundgesetz verankerten Tierschutz voranzubringen. Denn jemand, der sich institutionell, weisungsfrei und politisch unabhängig für die Belange von Tieren einsetzen kann – das ist etwas Neues“.

Anders gesagt: Der Tierschutz sollte mehr Gewicht bekommen, Kari beraten und aufklären. Ihr Stab: vier Mitarbeiterinnen. Das Jahresbudget eher mager: 482.000 Euro, das sind etwa 0,7 Prozent der knapp 70 Millionen Euro, die von der Bundesregierung im Jahr 2024 für alle Regierungsbeauftragten und ihre Stäbe angesetzt wurden. So steht es in Karis offiziellem Tätigkeitsbericht.

„Tierschutzpolitisches Beben“

Kari organisierte selbst Fachveranstaltungen, erarbeitete sich einen Ruf. Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, sagt, ihr Ausscheiden komme einem „tierschutzpolitischen Beben“ nahe: „Ariane Kari hat das Amt fachlich und politisch sehr gut ausgefüllt.“ Volker Gaßner, der Vier Pfoten Deutschland leitet, sieht es ähnlich: „Eine derart kompetente und versierte Streiterin für den Tierschutz nicht weiter zu beschäftigen, ist nicht nachvollziehbar und ein herber Schlag.“

Beschämend, dass Rainer nicht die Größe eines Ministers hat

Reinhild Benning, Deutsche Umwelthilfe

Und Reinhild Benning, die bei der Deutschen Umwelthilfe für Agrarpolitik zuständig ist, erklärt: „Es ist beschämend, dass der Metzger Alois Rainer nicht die Größe eines Ministers hat und eine unabhängige Tierschutzberatung wahrnimmt.“ Denn diese zeige Wege aus dem alltäglichen Tierleid. Wer diese „nicht einmal sehen will, zeigt im Grunde Schwäche“, so Benning.

Wie gut aber ist das Wohl der zahlreichen Tiere im Blick, die Fleisch und andere Produkte liefern? Allein im Jahr 2024 sind in deutschen Schlachtbetrieben 48,7 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, auch Ziegen und Pferde sowie 693,3 Millionen Hühner, Puten und Enten getötet worden.

Am Dienstag dann sagte Alois Rainer, er wolle am Posten eines Tierschutzbeauftragten des Bundes festhalten – und eine fachlich fundierte Person einsetzen, deren Job „nicht nur gut gemeint, sondern auch gut gemacht sei“. Kari wünsche er „für ihre berufliche Zukunft alles Gute“. Wer auf Kari folgt, ließ Rainer offen.

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48 Kommentare

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  • Ist doch klar das ein CSU-Minister keinen Tierschutz will. Kommt nur den Haxen auf der Wiesn in die Quere.

  • Frau Ariane Kari ist eine ausgezeichnete, fachkundige und unabhängige Tierschutzbeauftragte. Sie hat viele Problempunkte im Tierschutz angepackt, u.a. Kritische Stellungnahmen zur umstrittenen CO2- Betäubung von Schlachtschweinen, Videoüberwachung in Schlachthöfen ( die Behörden schauen zu viel weg usw.) Das passt der CDU-Fleisch- und Tierhaltungslobby aber nicht, deswegen musste Frau Kari weg. Staatssekretärin Breher ist studierte Juristin, aber hat enge Kontakte zur Lobby in Schlacht- und Fleischwirtschaft. So mag es unser neuer Landwirtschaftsminister und die CDU, die eine blasse und schwache Person auf diesem Posten bevorzugt.

  • Frau Kari macht einen prima Job. Vielen Dank dafür.

    Ist aber damit nicht kompatibel mit Söder und seinem Metzger, die alles tun um Tier- und Naturschutz in Deutschland abzubauen.

    Letztlich steht Söder als treibende Kraft im Hintergrund, der absolut konform mit den Quäl- und Tötungs-Lobbys sowie der Naturvernichtungsindustrie des Landes arbeitet.

    Damit als Chef-Metzger Deutschlands fungiert.

    Und ein schlechtes Wahlergebnis nach dem anderen einfährt. Schauen wir mal ob sich das noch forcieren lässt.

    • @shantivanille:

      Die schlechten Wahlergebnisse von Söder würde jeder Ministerpräsident und jede Partei sofort mit Kusshand nehmen.

  • Es war abzusehen das die CSU bei den Koalitionsverhandlungen das Amt des Landwirtschaftsministers für sich beansprucht und es auch erhällt. In früheren Jahren handelte es sich bei der Besetzung in der Regel um einen Großlandwirt, Müller oder Brauereibesitzer. Dieses mal wurde ein Metzger zum Minister bestellt. Es ist sehr bedauerlich,



    das in Partei und Ministerium offensichtlich die Themen Tierschutz und dem unmittelbar damit zusammenhängenden Verbraucherschutz einen so niedrigen Stellenwert hat wie der Umweltschutz in Bezug auf erneuerbare Energie durch Wind und Sonne. Jetzt wird zurück gerudert und ein Tierschutzbeauftragter nach Gusto der Partei CSU soll ins Amt berufen werden. Getreu der Methode zu den intronierungen des US-Präsidenten Donald Trump mit der deutlichen Bevorzugung von getreuen Ja-Sagern. Wenigstens wurde das Bundesverkehrsministerium nicht wie leider in der Vergangenheit so oft wieder mit einem "Leistungsträger" der CSU besetzt.

  • obs damit zu tun hat ???



    www.foodwatch.org/...r-kontrollberichte

  • Was auch immer den Minister bewogen hat, mehr Tierschutz braucht es täglich - bei Firmen und beim Einzelnen. Ein nachhaltiger Erfolg durch Videoüberwachung, deren Rechtmäßigkeit unterstellt, schadet hier nicht, sondern das - alle Branchen betreffende - Ausblenden von Normen (inkl. Gesetzen und beim Verhalten) zwecks Gewinnmaximierung. Den Charaktermasken müsste hier ebenso geholfen werden, wie den armen armen Tieren.

  • Eventuell braucht das Ministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz, vom bayrischen Staatsminister Thorsten Glauber, noch eine fähige & kompetente Mitarbeiterin wie Frau Ariane Kari, da könnte sie für Tier- & Menschwohl etwas bewirken...

  • Gerade in Bayern sieht es in Sachen Tierschutz in Viehhaltungsbetrieben schlecht aus. Da kann Herr Rainer engagierte Tierschutzleute nicht gebrauchen. Frau Kari wollte ja auch eine unabhängige Überwachung der Schlachthöfe mit Videokameras einführen, die amtlichen Veterinäre und Behörden schauen einfach zu viel weg. Mit der CDU/CSU geht es im Tierschutz wohl rückwärts. Ganz schlechte Entwicklung.

  • Die Nichtverlängerung eine befristeten Vertrages ist keine Kündigung, ergo kein "feuern". Es ist lediglich eine Nichtverlängerung.

  • Was soll die ganze Aufregung?



    Der Minister hat den von seinem Vorgänger Özdemir von vornherein befristet ausgestellten Vertrag sogar um ein paar Monate verlängert und lässt den jetzt auslaufen. "Feuern" ist für mich was ganz anderes.



    Außerdem soll die Stelle erhalten bleiben.



    Und den Minister gleich im ersten Wort der Überschrift auf seinen ehemaligen Beruf zu reduzieren hat schon "Bild-Niveau"

    • @Thomas2023:

      Ja, die Stelle soll erhalten bleiben. Es stellt sich aber die Frage, weshalb Frau Kari substituiert wird.



      Wir werden sehen, wer die Nachfolge antritt. Für die Tiere ist es sicher keine gute Botschaft. Für sie bleibt der Tod die Erlösung.

      • @Manzdi:

        Vielleicht wird die Stelle ja gut neu besetzt. Dann wären die böswilligen Unterstellungen im Artikel hinfällig.

        • @Thomas2023:

          Wenn Sie mit "gut neu besetzt" meinen, dass die Agrarlobby einen loyalen Mitarbeiter positionieren wird, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Ereignis eintreten wird.

          Alois Rainer hat schon nach wenigen Monaten im Amt bewiesen, dass er die Agrarlobby bedient. Seine Werbung für einen höheren Fleischkonsum, das Kippen der Stoffstrombilanz-Verordnung, das Stoppen des Waldschutzgesetzes und nun die Freisetzung einer engagierten und kompetenten Frau, die den Tierschutz ernst nimmt.

          • @Manzdi:

            Gut möglich, aber das ist und bleibt aber alles nur Spekulation.



            Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, das die Stelle mit jemandem besetzt wird, der nicht nur die Meinungen der NGOs vertritt. Deshalb bringen die sich in Stellung und versuchen den Minister unter Druck zu setzen.

  • Man muss ihm (Minister Rainer) zu Gute halten, dass er offenbar nicht mal versucht hinterm Berg zu halten, wohin es mit ihm in Bezug auf Tierschutz geht.

  • Wenn man einen befristeten Vertrag unterschrieben hat und keine Verlängerung oder unbefristeten Vertrag bekommen hat endet er zum Enddatum des Vertrages ob man will oder nicht! Das hat nichts mit feuern zutun. Sie wurde auch nicht gekündigt

    • @Marcelo:

      Und das ist ein wirklich wesentlicher Grund für dieses skandalöse Vorgehen eines Lobbyisten im Ministeramt??? Warum wurde denn der Vertrag nicht verlängert? Weil Ariane Kari ihren Job gut gemacht hat, soweit es ihr möglich war. DAS ist dem Lobbyisten ein Dorn im Auge und DAS ist der Grund zur Nichtverlängerung. Es geht dem ausschließlich um Profit für seine Klientel, alles, wirklich alles andere ist dem völlig wurscht (um im Jargon zu bleiben)....

      • @Perkele:

        was ist daran skandalös? Es gibt so viele Faktoren um einen befristeten vertrag nicht zu verlängern! Da wir nicht den Grund der Nichtverlängerung wissen haben ich da zu auch nichts geschrieben! Nur weil Sie die Arbeit der Frau Kari als gut empfunden haben heißt es nicht, das es im Ministerium auch gut empfunden wurde! Solches Vorgehen das Verträge nicht verlängert werden und dann durch andere Mitarbeiter neu besetzt wird ist in der Arbeitswelt ein normales Vorgehen. Es könnte eine Nichtverlängerung als Grund haben das sie menschlich nicht mehr ins Team gepasst hat oder das Ministerium brauchte neue Ansätze auf dieser Position oder ein weiterer Befristungsgrund auf dieser befristeten Stelle gab es nicht mehr! Ein Minister alleine kann keine Einstellungen und Kündigungen vornehmen daher ist das keine Lobbyistenentscheidung sondern eine Personalrechtliche Entscheidung

    • @Marcelo:

      Da der Posten aber wieder besetzt wird, bleibt der Tatsachenzusammenhang trotzdem deutlich, andere Gründe gibt es bei guter Arbeit nicht.

      • @snowgoose:

        Komplett falsch! Im Ministerium waren die mit irgendwas nicht zufrieden! Was wir als Außenstehende nicht wissen! Das gehört auch zum Datenschutz. Nur weil andere sagen es war gute Arbeit muss es nicht heißen das die im Ministerium gute Arbeit geleistet hat! Da die Frau keine Politikerin ist haben wir auf diesen Posten keinen Einfluss! Die Beendigung des Vertrages kann auch damit zusammen hängen das es laut Arbeitsrecht keine befristete Verlängerung mehr möglich ist bei ihr aber die Stelle auch nur erstmal befristet angelegt ist. Somit bleibt dem Minister keine andere Wahl als jemand neues einzustellen unabhängig wie gut die Arbeit auch war

  • Irreführende Überschrift in "Bild-Qualität": Wer einen befristeten Vertrag unterschreibt, weiß, dass dieser befristete Vertrag ohne Kündigung zu dem im Vertrag festgelegten Zeitpunkt endet. Mit "feuern" hat das nichts zu tun.

    • @Martin74:

      Sie müssen das bildlich sehen. Frisst nicht erneuert wirkt wie gefeuert.

  • "Allein im Jahr 2024 sind in deutschen Schlachtbetrieben 48,7 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, auch Ziegen und Pferde sowie 693,3 Millionen Hühner, Puten und Enten getötet worden."

    Und wenn sich ein Staab von 5 Mitarbeitern um diese exorbitante Zahl Lebewesen kümmert, ist dies schon für manche zuviel...



    Einfach nur krank.

    • @Pawelko:

      So ein Berner Sennenhund frisst ganz schön was weg...

      • @StarKruser:

        Versteckte Kritik: Haustierhaltung. Würde ich auch verbieten, guter Punkt.

  • Wenn eines ihrer größten Vorhaben das abschaffen der Mähroboter (völlig zu recht) war / ist, hat das 0,000 mit der Landwirtschaft zu tun. Mähroboter sind das Problem von Siedlungen / Städten, kein einziger Landwirt mäht seine Flächen damit. Also ist auch das Landwirtschaftsministerium dafür auch die falsche Stelle.

    • @Günter Witte:

      Es geht um Tierschutz (Igel)



      (Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat.)

    • @Günter Witte:

      In Bezug auf Ihre Erläuterung zum Ressortzuschnitt liegen Sie falsch. Das BMLEH ist für sämtlichen Tierschutz zuständig vom Qual gezüchteten Mops bis zur völlig ausgelaugten von ihren Artgenossen gerupften und mit mehrfach gebrochenen Brustbein vor sich her vegetierenden Legehenne - und nicht die Versuchstiere vergessen.

  • "Sie plädiert darin zum Beispiel für eine Videoüberwachung in Schlachthöfen. Denn die behördlichen Kontrollen reichten nicht."

    Da hat Ariane Kari sicherlich Recht. Gäbe es bessere behördliche Kontrollen etwaiger Tierquälerei bräuchte es keine Einbrüche von Tierrechtsaktivist:innen, die man darüber hinaus auch noch just wegen Einbruchs puls Videobeweisen verurteilt, per Slap-Klage:

    taz.de/Klage-gegen...lerinnen/!6104126/

    Diese Regierung interessiert sich weder für Menschen- noch für Tierrechte, sondern nur für privatwirtschaftliche und geostrategische Interessen.

    Frau Kari spricht darüber hinaus noch weitere Themen an wie Haltungskennzeichnungen auch für Fleisch von Rind und Huhn sowie Mähroboter.

    Dem Schlachter-Ministerium war das offenbar zu viel Tierschutz.

    • @Uns Uwe:

      Stimmt, die Behörden schauen auf Schlachthöfen zu viel weg. Es gibt auch keine Drehgenehmigungen in sensible Bereiche mehr auf Schlachthöfen. Realistische Bilder gibt es nur noch von Tierrechtsorganisationen nach heimlichen Aufnahmen in Schlachthöfen. Auch in der Viehhaltung auf landwirtschaftlichen Betrieben fehlt es an Transparenz. Die Behörden sind zu lasch, die Betrieben schotten sich einfach ab.

    • @Uns Uwe:

      Ich möchte die Defizite in der behördlichen Überwachung nicht wegdiskutieren. Aber das wird hier falsch dargestellt. Es gibt schlichtweg Verstöße, die können nicht durch vor Ort Kontrollen effektiv aufgedeckt werden. Hierzu bedarf es einer kontinuierlichen Videoüberwachung, die dann übrigens Teil der amtlich Überwachung ist. Die Tierechtsakrivisten bedienen sich diesem Mittel bereits jetzt ohne das es legitimiert ist bzw. sie dazu legitimiert wäre, dass keine eine Behörde in einem Rechtsstaat nicht. Tierhalter haben auch Rechte. Die können über den Einzefall hinaus nur regelhaft durch den Gesetz/Verordnungsgeber zurückgedrängt werden.

  • Wundert es einen noch?



    Die Union nimmt nur noch Personal, das ihren Job definitiv NICHT kann und das fängt beim Kanzler-Azubi an und hört beim Masken Jens auf - dann noch als AfD U-Boot die Ludwig und YEAH die Dixi-Partei freut sich jeden Tag über den Stimmenzuwachst.

    Man könnte glatt meinen die "dodale Zerrrstööörung" des Landes ist das Ziel der Unionsvertreter - warum sie nicht gleich die Regierungsverantwortung an die AfD abtreten, ist mir ein Rätsel.

    Aber der deutsche Wähler wollte ja "Kompetenz und Führung". Warum er dann sein Kreuz bei der Union machte, ist wieder nicht schlüssig.

    Anscheinend geht es allen immer noch zu gut, um zu erkennen, dass wir mit Schallgeschwindigkeit auf eine Mauer zurasen.

  • Wer hat wirklich von der CDU/CSU etwas anderes erwartet, als reine Klientelpolitik zugunsten ihrer reichen Brötchengeber?!

  • Menschen, die Tieren Stimmen geben, verzweifeln häufig an denen, die ihnen kein Gehör schenken, sondern rücksichtslos und profitgierig Tieren Stimme, Gehör und alles andere nehmen, indem sie sie wie Sachen behandeln, nicht nur bei der Massentötung, die mechanisiert am Fließband "vollzogen" wird.



    Dass ein Fach-Minister beim Thema Tierrechte und Tierethik keinen Informationsbedarf hat, ist nicht verwunderlich, denn die Lobby braucht keinen Gegenwind.



    Bei schweitzer.org:



    "Schweitzers Treue zu seiner Ethik, die ihn mehrmals zu einem unbequemen Mann machte, lässt sich von einem Ende zum anderen in seinem Werk ablesen. In einem Brief an Oskar Kraus schrieb er 1923: “Ja, lieber Freund, und Sie können mich alle erwürgen, wenn Sie wollen, aber ich werde niemals objektive Wertunterschiede zwischen den Lebewesen anerkennen. Jedes Leben ist heilig! “Heilig” bedeutet, dass es darüber nichts mehr gibt, was höher wäre, so wie man der Lichtgeschwindigkeit keine weitere Geschwindigkeit hinzufügen kann. Wertunterschiede sind also nur subjektiv, wir legen sie aus bestimmten praktischen Notwendigkeiten heraus fest, aber außerhalb dieser haben sie keinen Sinn. Der Satz, dass alles Leben heilig ist..."

  • Wenn ein csU Minister jemanden feuert, der so ganz anderer Meinung ist, ist das ja nicht verwunderlich. "Christlich" ist übrigens die Meinung, dass der "liebe" Gott die Tiere geschaffen hat, damit der Mensch sie isst und ausbeutet. Kein Scheiß, dieser Auffassung bin ich neulich bei einer sehr katholischen polnischen Verwandten begegnet.



    Demnach wäre Tierwohl ja geradezu unchristlich. Das kann man als "christlicher" Metzger ja nicht durchgehen lassen.

    • @Jalella:

      Die Erklärung ist etwas konstruiert, finde ich, zumal jede:r hier im Forum irgendwelche spinnerten Verwandten aufzählen wird können. Zu biblischen Zeiten gab es eh keine Massentierhaltung.

      Was ich übrigens gar nicht mitbekommen habe: „Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung, CSU-Gedöns und Heimat“! Die Heimat wurde vom Innenministerium ins Landwirtschaftsministerium abgeschoben! Es gibt doch noch gute Neuigkeiten

  • **Metzger feuert Tierschützerin**

    Die taz-Überschrift passt doch hervorragend.

    Deutsche Umwelthilfe (DUH): „Es ist beschämend, dass der Metzger Alois Rainer nicht die Größe eines Ministers hat und eine unabhängige Tierschutzberatung wahrnimmt.“

    Die "böse" DUH natürlich wieder. Nun ja, einen Metzger zum Bundeslandwirtschaftsminister zu machen ist ja ungefähr so, als ob man einen Fuchs zur Bewachung der Hühner abstellt.

    Aber zurück zur DUH. Ein paar wirtschaftshörige CDU/CSU-Politiker möchten der DUH ja schon seit geraumer Zeit die Gemeinnützigkeit und das Klagerecht aberkennen, denn die DUH engagiert sich für den Klimaschutz, die Erhaltung der biologischen Vielfalt, eine auf Effizienz und regenerativen Quellen basierende Energieversorgung, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft, saubere Luft, nachhaltige Mobilität und Verbraucherschutz - und gefährdet damit nach Ansicht einiger Unions-"Volksvertreter" die Gewinne der Wirtschaft.

    Mit der Merz-Söder-Union werden wir noch viel "Spaß" haben, ob nun im Umweltschutz, Klimaschutz oder dem "Schutz" der kleinen Arbeitnehmer. Und mit einer 'echten Bundestierschutzbeauftragten' kann der Metzger Alois Rainer ohnehin nichts anfangen.

  • Zitat: Kari – parteilos, gebürtig aus Pforzheim, Tierärztin und zuvor Vize-Landestierschutzbeauftragte Baden-Württembergs – verstand ihren Auftrag darin, „Tieren eine Stimme zu geben“.



    Gut gemacht? Wer soll diesen Job besser machen, als eine Tierärztin?



    Eher ist es so, dass "parteilos" und "Frau" das Problem ist.



    Ernstgemeinter aufrichtiger Tierschutz ist mit der No_CSU/No_CDU nicht möglich, denn die meist männlichen kommerziellen Tierbauern wollen eben nicht, dass ihnen der "blöde verweichlichte Tierschutz" in die Suppe spuckt.



    Daher ist es an den Verbrauchern dieses Ekel-Fleisch abzuwählen und aus den Einkaufswagen, so weit es eben geht, zu verbannen.

  • Unabhängig davon, ob die Beendigung des Jobs jetzt gut oder schlecht ist (ich denke, sie ist schlecht), trägt der Artikel etwas zu dick auf. Weder wird jemand gefeuert, noch endet der Vertrag gegen den Willen von Frau Kari. Sie hat willentlich einen befristeten Vertrag unterschrieben.



    Beim Lesen des Artikels und der Überschriften scheint mir weniger die Information, als viel mehr die Meinungsmache im Vordergrund zu stehn.

  • bitter.. Fleischereiminister entlässt renommierte Tierschützerin, damit jemand anders den Job "gut" machen kann. Kannste dir nicht ausdenken..

  • Ich habe gewisse Schwierigkeiten mit dem Textverständnis.



    Wie kann ein Vertrag gegen ihren Willen enden? Endet ihr Vertrag, den sie folglich auch unterschrieben hat, am 31.08.? So wie ich den Text verstehe, ja. Dass sie gern weitermachen würde, ist eine andere Frage, aber ihr wurde nicht gekündigt. Oder etwa doch? Da würde ich mir mehr sprachliche Präzision und Eindeutigkeit wünschen.

    Dennoch scheint es mir ein schwerer fachlicher Verlust zu sein, dass sie nicht weitermachen kann/darf. Ich hätte mir gewünscht, dass - ich hoffe, ich habe es richtig verstanden - ihr Vertrag verlängert wird. Tierschutz ist wichtig und benötigt eine starke Lobby jenseits von Aktivisten, die in Schlachthöfe einbrechen.

  • Leider kann ich hier meine Meinung über diesen Minister offen legen ....

  • wenn man kein Geld im Haushalt hat muss man sparen, und da kann man nicht jedesmal sagen , ist doch nur ein kleiner Betrag! Es kann einfach nicht weitergehen, das wir nur Geld ausgeben und wirJahr für Jahr mehr direkte oder indirekte Steuer zahlen müssen.

    Selbstverständlich kann jeder Gründe finden , warum hier nicht mehr gespart werden soll. Aber dann bitte auch mit ein Finanzierungsvorschlag, der nicht von Steuergeldern abhängt!

    • @Thomas Zwarkat:

      Die Ampel ist an Uneinigkeit wegen 15 Milliarden neuer Schulden gescheitert. Unter Merz wurden 1000 Milliarden neue Schulden vereinbart. Ergo: Mit Merz bzw. CDU/CSU wird das nichts mit dem Sparen! Die Ampel war da deutlich sparsamer!

    • @Thomas Zwarkat:

      Sparen wir, indem wir wegschauen? Ich begreife nicht, warum manchen Leuten das Wohl der Tiere so egal ist.

      Sparen wir:



      Dadurch, dass multinationale Konzerne Gewinne in Niedrigsteuerländer verschieben, wären für Deutschland Mehreinnahmen in der Größenordnung von bis zu 20 Mrd € jährlich realistisch. Der gesamte Steuerverlust durch Steuervermeidung großer multinationaler Unternehmen in Deutschland wird auf rund 160 Mrd € pro Jahr geschätzt.

      Die Bundesregierungt fördert Dienstwagen, insbesondere Verbrenner, mit einem Volumen von 3 bis 5,5 Mrd € jährlich.

      Und Sie meinen 480.000 Euro für einen besseren Tierschutz, also ca. 0,01% der Steuergeschenke für Wohlhabende und transnationale Konzerne wären nicht finanzierbar?



      Ich würde sagen, das ist schändlich.

  • Fast erwartungsgemäß, dieses Vorgehen.



    Die Antworten aber auch mit Präzision:



    "Gerade auch der wichtige Runde Tisch zur Lage der Tierheime, den die Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari initiiert hat, bliebe ohne Ergebnis. Das ist besonders bitter vor dem Hintergrund des Koalitionsvertrages und dem Versprechen der CDU/CSU und SPD, Tierheime bei Investitionen zu unterstützen. Dafür wäre das Ergebnis des Runden Tisches eine gute Sachgrundlage zur Entscheidung."



    Quelle f. d. Zitat:



    www.tierschutzvere...aec7de29a63421c961



    Aus der Union via taz-Archiv zit. aus 1995:



    „Wer einen Sumpf trockenlegen will, darf nicht vorher die Frösche fragen.“



    Der bayerische Staatskanzleichef Erwin Huber zu den Plänen der Ministerpräsidenten Stoiber und Biedenkopf zur Abschaffung des ersten ARD-Fernsehprogramms..."



    Herrn Rainers Fingerzeig beinhaltet, dass drei Finger in seine Richtung zeigen.🫵🏻



    Auf die ExpertIn als NachfolgerIn mit großer Kompetenz bin ich gespannt, denn Frau Kari hatte offensichtlich viel bewegt.



    ?Ökolog. Fachfragen & Tierschutzbelange b. Metzger🤔

    • @Martin Rees:

      Das "In" bei der Nachfolge kann man sich vermutlich schenken.