piwik no script img

live +++ CDU bildet Mehrheit mit AfD ++Die Brandmauer ist down

Zusammen mit AfD und FDP bekommt die Union eine Mehrheit für ihren Antrag über eine restriktivere Asylpolitik. Das ruft De­mons­tran­t:in­nen auf den Plan.

Da hilft nur noch demonstrieren Foto: Fabian Sommer/dpa

Die taz beendet die Live-Berichterstattung aus dem Bundestag und von einer der vielen Demos gegen Rechtsextremismus, die heute in Berlin stattfand.

22:30 Uhr: Mehrere Spontandemos

Nicht nur in Berlin, auch in Göttingen und in Bonn gingen die Menschen nach der Abstimmung spontan auf die Straße. In Bonn sollen laut Generalanzeiger 400 Menschen, in Göttingen laut Göttinger Tageblatt 300 Protestierende zusammengekommen sein. (s-e.an)

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

20.00 Uhr: „Schämt Euch!“, ruft die Menge in Berlin

Eine Vertreterin der Studis gegen rechts sagt in einem Redebeitrag, die CDU habe heute einen Antrag mit einer Partei beschlossen, die „Massendeportationen von Millionen von Menschen fordert“. Wie in der Weimarer Republik mache sich der Konservativismus zum Steigbügelhalter des Faschismus. „Last uns jetzt organisieren, wo wir noch die Möglichkeiten haben, der AfD und ihren menschenfeindlichen Mitteln etwas entgegenzusetzen“, ruft sie. Ein Redner vom VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) erinnert die CDU daran, dass in den KZs der Nazis auch Pfarrer einsaßen, weil sie die Verbrechen der Nazis nicht mittragen wollten. „Schämt euch! Schämt euch!“, ruft die Menge.

Der Zustrom zur Demonstration ist so groß, dass der Platz auf der angemeldeten Kundgebung am abgegitterten Lützowplatz schnell nicht mehr ausreicht. Die Polizei hat die Straßen nicht abgesperrt, die Demonstrierenden müssen auf die angrenzende Straße. Au­to­fah­re­r:in­nen hupen. Die Polizei fordert die Demonstrierenden auf, die Straße zu räumen. Erst betont freundlich, dann mit jeder Durchsage eindringlicher, schließlich auch unter Androhung von Zwang. „Whose streets? Our streets!“, antworten die Protestierenden. Am Ende blieb die Straße frei für den Protest.

„Ganz Berlin hasst die CDU“, schallt es aus vielen Mündern Foto: Johanna Weinz

Auch die Sängerin Alli Neumann ist spontan zur Kundgebung gekommen. Ihr Song „Seltsame Welt“ trifft die Stimmung, die auf der Demo herrscht: Fassungslosigkeit. Anouk, 19 Jahre, ist zur Demo gegangen, bevor die Entscheidung gefallen war: „Umso mehr hat es mich Trauer und Wut getroffen“, sagt sie. „Aber mir wird auch immer klarer, dass man sich immer mehr dagegen stellen muss“. Etwa zwei Stunden dauert die Veranstaltung vor der CDU Zentrale, dann machen sich die Teil­neh­me­r:in­nen auf den Weg nach Hause. (jw/tk)

19:50 Uhr: Laut Veranstalter bis zu 2.000 Menschen vor der CDU-Parteizentrale

Nach Ver­an­stal­te­r:in­nen­an­ga­ben haben sich vor dem Konrad-Adenauer-Haus am Abend bis zu 2.000 Menschen versammelt, um ihrer Wut auf die Zusammenarbeit von CDU mit der AFD und FDP Ausdruck zu verleihen. Schockierte Gesichter sind zu sehen, viele sind offensichtlich fassungslos.

Vor der Parteizentrale prangt ein überlebensgroßes Bild Friedrich Merz' mit der Botschaft „Haus des Politikwechsels“. Nach den Ereignissen des heutigen Nachmittags bekommt das eine neue, ehrlichere Bedeutung. Und klein daneben, in einem Plakat im Fenster, ist „Nie wieder ist jetzt“ zu lesen. (gjo/tk)

19:45 Uhr: Spontandemo vor dem Konrad-Adenauer-Haus in Berlin

Bislang protestieren nach Merz' Tabubruch rund 1.000 Leute vor der CDU-Parteizentrale. Die Polizei hat weiträumig abgesperrt. Vor dem Konrad-Adenauer-Haus bellen Schäferhunde. An der Laterne davor hängt passenderweise ein AfD-Plakat. „Zeit für die neue Volkspartei“ steht darauf. Die Polizei droht, einen Teil der Kreuzung freizuräumen. (gjo)

19:33 Uhr: Abschließende Wertung der Redaktion

Scheiß NaziDrecksKack plus FDP (Hinweis: Diese Wertung ist nur für den Hausgebrauch)

Damit verlassen wir das hohe Haus und gehen auf die Straße. Da, wo die Demokratinnen und Demokraten gerade stehen: vor der CDU-Parteizentrale in Berlin. (s-e.an)

„Aller politischen Differenzen zum Trotz hätte ich mir nie vorstellen können, dass eine christdemokratische Partei diesen Dammbruch vollzieht und mit Rechtsextremen paktiert“, sagt aufgebracht die Linken-Gruppenvorsitzende Heidi Reichinnek. „Gemeinsam mit der FDP haben Sie diese Mehrheiten gezielt gesucht“, hält sie Merz vor. „Sie haben dieses Land heute zum Schlechteren verändert.“ An die Adresse von SPD und Grünen fordert Reichinnek: „Schließt eine Koalition mit dieser Union aus.“ Den demokratisch gesonnenen Menschen in Deutschland ruft sie zu: „Gebt nicht auf, sondern wehrt euch, leistet Widerstand gegen den Faschismus in diesem Land.“ (pab)

18:00 Uhr: Die AfD hat Oberwasser

Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD, Bernd Baumann, spricht von einem „historischen Tag“. Das sei das Ende der rot-grünen Dominanz. „Jetzt beginnt eine neue Epoche. Das führen wir an, das führt die AfD an. Sie können folgen, Herr Merz.“ Die Gruppenvorsitzende der Linken Heidi Reichinnek klagt ebenfalls Merz an: „Das sind keine Zufallsmehrheiten. Sie haben diese Mehrheiten gesucht. Zwei Tage nachdem wir der Ermordeten von Auschwitz gedacht haben, arbeiten Sie mit denen zusammen, die diese Ideologie weitertragen.“

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Bundestagsdebatte im Livestream

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

17:51 Uhr: Fraktionsvorsitzende der Grünen Haßelmann empört sich

Britta Haßelmann (Grüne): „Heute sind zum ersten Mal Mehrheiten gesucht und in Kauf genommen worden jenseits der demokratischen Mitte. Sie haben das zu verantworten, Herr Merz.“ Sie finde es bemerkenswert, dass Merz jetzt über Freitag redet. Am Freitag soll das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz zur Abstimmung kommen. Das hat eine ähnliche Stoßrichtung wie der heute angenommene Fünf-Punkteplan. Haßelmann weiter: „Ich rede über heute.“ Sie rekuriert auf die feixenden Gesichter der AfD, in deren Reihen sich Leute als „das freundliche Gesicht des Holocaust“ bezeichnen. „Wer mit solchen Leuten Mehrheiten sucht, kann nicht im Ernst sagen wir gehen jetzt zur Geschäftsordnung über.“ Niemand habe vorher ein Gesprächsangebot erhalten, sondern eine Mail: Prüfen und Zustimmen. Haßelmann: „Wenn man in die Gesichter der AfD sieht, dann weiß man, was heute passiert ist.“ (ale)

17:45 Uhr: Merz macht ein vergiftetes Angebot

Friedrich Merz (CDU) sagt: „Wir haben am Freitag eine weitere Abstimmung vor uns.“ Er wiederholt: „Ich suche keine anderen Mehrheiten als die in der demokratischen Mitte. Wenn es hier heute solch eine Mehrheit gegeben hat, dann bedaure ich das.“ Er unterbreitet das Angebot bis zum Freitag, darüber zu sprechen, wie man gemeinsam in der demokratischen Mitte einen Kompromiss finden könne. Ein ernst gemeinter Vorschlag…oder ein vergiftetes Angebot? Eher letzteres. Merz verteidigt sein Argument in der Sache richtige Anträge zur Abstimmung zu stellen. Wenn Grüne und SPD nicht zustimmten, dann sei es ihre Verantwortung. (ale)

17:41 Uhr: Rolf Mützenich (SPD) beantragt Unterbrechung

Nun redet Mützenich. Er beantragt eine Unterbrechung des Plenums. Man könne nicht so einfach zur Tagesordnung übergehen. Nachdem die Union aus der politischen Mitte ausgebrochen sei. (ale)

17:39 Uhr: Antrag mit Stimmen der AfD angenommen

Im Bundestag werden die Ergebnisse über den Entschließungsantrag mit dem Fünfpunkteplan der Union verkündet: 348 Ja-Stimmen, 345 Nein-Stimmen, 10 Enthaltungen. Bei 703 abgegebenen Stimmen hat damit der Bundestag den Antrag von CDU und CSU angenommen Die Unterstützung des Antrags durch die AfD und die FDP haben Dank der Enthaltung der BSW-Abgeordneten gereicht. (pab)

17:16 Uhr: Demos gegen den Rechtsruck

Heute finden zahlreiche Demonstrationen gegen den Rechtsruck, gegen Hetze und für Vielfalt und Toleranz statt.

In Göttingen hat gerade eine Spontandemo vor dem Auditorium begonnen, in Berlin demonstrierten erst die Omas gegen rechts vor der CDU-Parteizentrale und um 18 Uhr findet dort – in der Klingelhöferstraße in Berlin-Tiergarten – noch eine weitere Kundgebung statt: „Brandmauer statt Brandstifter“.

Die taz recherchiert seit Wochen zu der Protestwelle gegen Rechtsextremismus, die sich seit Anfang Januar im Bundesgebiet ausrollt. Unsere Demo-Karte findet Ihr hier (s-e.an)

16:56 Uhr: Svenja Schulze (SPD) warnt vor Enthemmung

Während die Be­ob­ach­te­r:in­nen auf das Abstimmungsergebnis warten, fährt der Bundestag mit der Regierungsbefragung fort. Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) nutzt die Gelegenheit und warnt noch einmal: „Solch eine Tat darf nicht zu Enthemmung führen.“(ale)

16:42 Uhr: Die Abstimmung beginnt

Nun kommt es zur namentlichen Abstimmung des Entschließungsantrags der Fraktion der CDU/CSU. Dazu verlassen die Bundestagsabgeordneten den Saal. (dah)

Die Abgeordneten bringen ihre Stimmzettel zur Urne Foto: Nicolai Kary

Ein Entschließungsantrag ist rechtlich nicht bindend. Er hat einen auffordernden oder politischen Charakter und dient dazu, die Meinung des Bundestags zu bestimmten Themen auszudrücken oder die Regierung zum Handeln aufzufordern. (s-e.an)

Wie werden die Abgeordneten gleich entscheiden? Foto: Nicolai Kary

16:37 Uhr: AfD will dem Antrag zustimmen

Baumann sagt, dass sie – trotz der Herabsetzung der AfD dem CDU/CSU-Antrag zustimmen werden. Weil, „wir stimmen für Deutschland“, so der AfD-Mann.

Die CDU hatte sich mit einem hinzugefügten Passus in ihrem Fünf-Punkteplan von der extrem rechten Partei abgegrenzt und eine Zusammenarbeit mit „dem politischen Gegner“ ausgeschlossen. (dah/nka/s-e.an)

16:20 Uhr: „Menschlich wirklich erbärmlich“, sagt Heidi Reichinnek

Die Vorschläge der Union seien „rechtlich hochproblematisch und menschlich wirklich erbärmlich“, kritisiert Heidi Reichinnek, die Vorsitzende der Linken-Gruppe. Sie würden zudem „rein gar nichts an der Sicherheitslage in Deutschland verändern, außer für Migrant:innen. Für die wird es immer unsicherer.“ Für die Hoffnung auf ein paar Prozentpunkte mehr, plane Friedrich Merz einen „Pakt mit der AfD“, empört sie sich. „Sie alle setzen den Hammer an die gesellschaftliche Brandmauer“, ruft Reichinnek empört in die rechte Saalhälfte des Bundestags. Dagegen setze sich die Linke zur Wehr. (pab)

15:57 Uhr: Anke Rehlinger (SPD) spricht von „Tabubruch“

Für „Wehret den Anfängen“, sei es schon zu spät, sagt Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD). Man könne gemeinsam verhindern, dass die Feinde der Demokratie noch mehr Macht in Deutschland bekommen könnten. Das, was im Bundestag derzeit passiert, sei „politisches Harakiri“, sagt Rehlinger. Es sei wichtig, substanzielle Gesetzesänderungen mit der demokratischen Mitte durchzusetzen. „Wie soll die Brandmauer noch in den Kommunen halten, wenn sie selbst in Bundestag nicht hält?“ Das sei nicht nur ein „Tabubruch in diesem Hause“, sondern sie befürchte einen „Dammbruch zu Lasten der gesamten Demokratie in Deutschland“, empört sie sich. „Wir müssen auch verhindern, dass die Feinde der Demokratie Macht in unserem Staat bekommen“, appelliert Rehlinger an CDU und CSU. Merz hat derweil den Raum verlassen. „Hören Sie auf den beispiellosen Ruf der Kirchen, meine Damen und Herren“, appelliert Rehlinger an das Plenum. Damit bezieht sie sich auf den Brandbrief, in dem evangelische und katholische Kirchen vor einer Asylverschärfung gewarnt haben. (nka/dah/pab)

15:47 Uhr: CSU schießt gegen Regierungsfraktionen

Alexander Dobrindt von der CSU sagt, es sei kein Tabubruch, „das Richtige zu tun.“ Und: „Wenn Sie rechts außen bekämpfen wollen, müssen Sie Ihre Politik ändern“, sagt er in Richtung der Regierungsfraktionen. (dah)

15:39 Uhr: Alice Weidel von der AfD tritt ans Redepult

Alice Weidel (AfD) sagt bezüglich der Brandmauer, diese sei eine „antidemokratische Kartellabsprache, um Millionen Wähler auszuschließen.“ Den Fünf-Punkte-Plan habe die Union von der AfD kopiert. (dah/nka)

15:30 Uhr: Scharfe Worte von der SPD für Merz

„Unanständig“ nennt Lars Klingbeil von der SPD das, was Merz heute vorhabe. Es sei eine historische Veränderung im Parlament. „Sie, Herr Merz, tragen dafür persönlich Verantwortung“. Merz breche nicht nur mit der Politik von Kohl und Merkel, sondern begehe einen historischen Fehler.“ Ein Zeichen von Stärke sei es stattdessen, Mehrheiten mit der demokratischen Mitte zu suchen, so Klingbeil. „Herr Merz, stoppen sie diesen Weg!“, fordert der SPD-Vorsitzende. Es sei dafür nicht zu spät. Klingbeil betont den Grundsatz, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland bestand, mit Rechtsextremen nicht zusammenzuarbeiten. (nka/jw/dah)

15:27 Uhr: FDP-Chef stößt in gleiche Richtung wie Merz

„Die Freien Demokraten werden niemals der AfD die Hand reichen“, sagt FDP Chef Lindner. Das Problem sei nicht, dass die AfD diesem Antrag zustimme. Das Problem sei, dass die Grünen und die Sozialdemokraten es nicht tun, sagt Lindner bei seiner Rede. Weil sie die von ihm propagierte Abschottungspolitik Deutschlands gegenüber Flüchtlingen nicht mittragen würden, bezeichnet er sie als „Steigbügelhalter der AfD“. Die FDP stimme dem 5-Punkte-Plan der Union zu, um „eine wichtige politische Botschaft zu senden: Kontrolle und Begrenzung der Einwanderung nach Deutschland ist ein Anliegen der politischen Mitte, wir dürfen es den Rändern nicht überlassen“. Nach seiner Rede klatscht die CDU/CSU-Fraktion. (nka/jw/dah/pab)

15:14 Uhr: Habeck über Bruch der Brandmauer

Dies sei „ein Schicksalstag“ sagt Robert Habeck am Ende seiner Rede. „Heute steht zum ersten Mal an, ob aus der parlamentarischen Mitte heraus ein Bruch mit der Tradition dieser Republik passiert.“ Er begründet das damit, dass Union und FDP das erste Mal „ein Bündnis mit den Rechtspopulisten in Russland, äh, hier im Parlament eingehen“. Und weiter: „Wenn sie bei einer solch wichtigen Frage mit der AfD abstimmen, bei welcher werden sie es in der Zukunft nicht tun?“ (pab/jw)

15:04 Uhr: Robert Habeck spricht

Habeck appelliert an Friedrich Merz, nicht mit der AfD abzustimmen. Beatrix von Storch aus der AfD-Fraktion ruft: „Hören Sie auf, zu heulen.“ (dah)

14:56 Uhr: Merz redet vom Bruch der Brandmauer am Freitag

Merz sagt, man habe mit der AfD keine Mehrheit. Es könne gut sein, dass am Freitag das erste Mal eine Mehrheit mit der AfD zustande käme, so Merz. Das sei das kleinere Übel, anstatt der rot-grünen Bundesregierung die Deutungshoheit in Asylfragen zu überlassen. Der Rede von Merz folgt lauter anhaltender Applaus – wenn auch nur von der CDU/CSU-Fraktion. (nka/dah/jw)

14:47 Uhr: „Das waren unsere Vorschläge“ aus der AfD-Fraktion

Merz spricht im Bundestag Foto: Johanna Weinz

Merz spricht über seinen Vorschlag von Zurückweisungen an den Grenzen für Asylsuchende. Darauf kommt der Zwischenruf von Bernd Baumann aus der AfD-Fraktion: „Das waren unsere Vorschläge.“ Er wiederholt einen Satz, den er in den letzten Tagen öfters gesagt hat: „Ein richtiger Antrag wird deswegen nicht falsch, wenn die Falschen zustimmen.“ (dah)

14:36 Uhr: Scholz erinnert an Opfer von Aschaffenburg

Scholz erinnert zum Abschluss seiner zum Teil sehr juristisch begründeten Rede noch einmal an die Opfer von Aschaffenburg: ein kleiner Junge aus Marokko und ein Mädchen aus Syrien. Sein Fazit: Maximale Konsequenz gegenüber denen, die unseren Schutz ausnutzen. Und gleichzeitig keinen Fußbreit denen, die Hass und Hetze säen.

„Die Bürgerinnen und Bürger können am 23. dafür sorgen, dass es keine Mehrheit für Schwarz-Blau in diesem Land gibt“, sagt Scholz (nka/ale)

14:34 Uhr: Nicht egal, wer für wen stimmt

Scholz sagt mit Blick zur CDU/CSU-Fraktion: „Wer sagt: Mir ist gleichgültig, wer für meine Anträge stimmt, sagt auch, mir ist gleichgültig, wer für mich stimmt.“ Die CDU/CSU-Fraktion reagiert mit lauten Zwischenrufen darauf. (dah)

14.30 Uhr: Scholz erinnert: keine Zusammenarbeit mit extremen Rechten seit 75 Jahren

„Der Zusammenhalt Europas ist doch kein Spieleinsatz. Ein deutscher Bundeskanzler darf kein Zocker sein“, meint Scholz. Es sei nicht gleichgültig, ob man mit den extremen Rechten zusammenarbeite. Es gebe seit 75 Jahren einen Grundsatz der Demokraten der Bundesrepublik, dass „mit der extremen Rechten keine Zusammenarbeit“ stattfinde. (nka / jw)

14:28 Uhr: Scholz vergleicht Merz mit Orbán

Scholz wirft Merz „großspurige Ankündigungen“ vor und stellt Merz in eine Reihe mit dem ungarischen Regierungschef. „Das größte Land Europas würde offen EU-Recht brechen, so wie es bisher nur Victor Orbán in Ungarn getan hat. Das hätte kein deutscher Bundeskanzler getan.“ Scholz zählt alle von Konrad Adenauer bis Angela Merkel auf, nur Gerhard Schröder erwähnt er nicht.

14:20 Uhr: Raunen aus Reihen der AfD

„Wir sind das einzige Land in Europa, das es überhaupt geschafft hat, Straftäter nach Afghanistan abzuschieben“, sagt Olaf Scholz bei seiner Regierungserklärung. Aus den Reihen der AfD Raunen und immer wieder Zwischenrufe. (nka/ jw/ dah)

14:16 Uhr: Alice Weidel kommt zu spät

Bei der Gedenkminute für die Opfer aus Aschaffenburg ist ein prominenter Sitz in den Reihen der AfD-Fraktion leer: Fraktionschefin Alice Weidel kommt erst später zu der Regierungserklärung von Olaf Scholz dazu. (cem)

14:07 Uhr: Mindestens ein Fraktionsloser fehlt bei der Sitzung

Die Abstimmung im Bundestag über den 5-Punkte-Plan der Union dürfte äußerst knapp ausgehen. Entscheidend dabei dürften die fraktions- und gruppenlosen Abgeordneten werden. Davon gibt es insgesamt neun. Da auf den SSW-Abgeordneten Stefan Seidler und das Ex-FDP-Mitglied Volker Wissing, zwei aufrechte Liberale, Friedrich Merz sicherlich nicht bauen kann, muss er auf die Unterstützung der sieben Ex-AfD-Abgeordneten hoffen. Von denen hat sich einer allerdings kurz vor Sitzungsbeginn abgemeldet: Der 2021 aus der AfD ausgetretene Abgeordnete Uwe Witt habe sich mit dem COVID-19 Virus infiziert und könne daher nicht an der Abstimmung teilnehmen, teilte sein Büro mit. Witts Gesundheitszustand klingt ernst: „In Zusammenhang mit seiner Lungenvorerkrankung und einem Tumor in der Lunge, hofft Herr Witt die Erkrankung zu überstehen“, so sein Büro. (pab)

14:00 Uhr: Bundestag debattiert über Migration

Der Bundestag debattiert am Mittwoch ab 14 Uhr über die Migrationspolitik. Zunächst hält Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Regierungserklärung. Danach folgt eine 90-minütige Aussprache.

Die Debatte wird im Livestream übertragen.

Anschließend wird in namentlicher Abstimmung über die verschiedenen Anträge abgestimmt.

13:57 Uhr: Es geht los

Der Saal füllt sich. Jens Spahn ist schon da, plaudert mit der Länderbank, die erste Reihe der AfD inklusive Tino Chrupalla (kaugummikauend) ist auch anwesend und schaut zu. Friedrich Merz geht grußlos vorbei, baut sich vor der Unionsbank auf. Er wirkt gut gelaunt.

Bundestagspräsident Bärbel Bas eröffnet die Sitzung und ruft zum Beginn zu einem Moment des Innehaltens auf. Wir trauern um die Opfer von Magdeburg und Aschaffenburg. Wir trauern um ein zweijähriges Kind und um einen Familienvater. Die Abgeordneten erheben sich, man hört nur das Klicken der Kameras. Bas mahnt: Die Debatte muss schonungslos, ehrlich und respektvoll sein. (ale)

Die Union ist gut gelaunt Foto: Anna Lehmann

Worum es heute im Bundestag geht

Am Mittwoch will Friedrich Merz (CDU) zwei Entschließungsanträge in den Bundestag einbringen:

Einen erweiterten Antrag, der auch innenpolitische Themen umfasst, und einen Fünf-Punkteplan, der sich gegen die aktuelle Asyl- und Einwanderungspolitik richtet. Ein Entschließungsantrag ist rechtlich nicht bindend, hat aber eine politische Signalwirkung. Die fünf Punkte:

• Dauerhafte Grenzkontrollen

• Zurückweisung ausnahmslos aller Versuche illegaler Einreise

• Inhaftierung Ausreisepflichtiger

• Unterstützung der Länder durch den Bund beim Vollzug der Ausreise

• Verschärfung des Aufenthaltsrechts für Straftäter und Gefährder

Die SPD und die Grünen kritisierten diesen Antrag und befürchten, dass die Brandmauer damit eingerissen werde. Denn: Nur mit der AfD könnte eine Mehrheit für diesen Antrag erreicht werden. Darauf fügte die CDU einen Passus hinzu, um sich von der AfD abzugrenzen. Denn diese Partei, so heißt es, sei „der politische Gegner“.

Die AfD nutzt Probleme, Sorgen und Ängste, die durch die massenhafte illegale Migration entstanden sind, um Fremdenfeindlichkeit zu schüren und Ver- schwörungstheorien in Umlauf zu bringen. (…) Das gefährdet Deutschlands Stabilität, Sicherheit und Wohlstand.

Die CDU in ihrem Fünf-Punkte-Antrag

Thomas Haldenwang, bis November Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz und nun CDU-Bundestagskandidat in Wuppertal, stellte sich hinter Merz. Die „diffamierende“ Kritik von SPD und Grünen sei „billigste Polemik“, sagte Haldenwang der taz. „Die AfD ist eine in weiten Teilen rechtsextremistische Partei, die eine menschenverachtende, mit Hass und Hetze verbreitete Politik betreibt. Das christliche Wertegerüst der CDU verbietet eine Zusammenarbeit mit dieser Partei in welcher Form auch immer“, so Haldenwang. „Die Brandmauer steht.“ Dafür stehe er auch persönlich ein, als derjenige, der ich seiner Zeit als Verfassungsschutzpräsident von den Medien als größter Feind der AfD bezeichnet wurde.

Außerdem will die CDU einen erweiterten Antrag im Bundestag vorstellen, der mehr Überwachung durch die Polizeien, wie Erfassung von IP-Adressen, Gesichtserkennung oder Datenaustausch umfasst.

Der zweite erweiterte Antrag ist voraussichtlich nicht mehrheitsfähig, da die FDP ihn nicht mittragen will. Dem Fünf-Punkteplan könnten FDP, Union, AfD zustimmen. Wenn sie das geschlossen täten und dazu noch mindestens fünf Fraktionslose dafür stimmen würden, wäre die nötige Mehrheit von 367 Stimmen erreicht.

Die taz berichtet live aus dem Bundestag über die aktuellen Entwicklungen. (s-e.an)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

54 Kommentare

 / 
  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Leider! Müssen wir die Kommentarfunktion nun schließen.

  • Friedrich Merz vor ca. 2 Wochen:

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten."

  • Die Deutschnationale Volkspartei namens CDU tanzt den Adolf Trump und den Benito Meloni.

    Die "Demokraten" kennen kein Halten mehr. Ausländer raus, Arbeitnehmerrechte runter, Ökologie down und Rüstung rauf!

    So wie damals als die Brandmauer der Adenauer-Regierung zum 1000-jährigen Reich auch schon recht wacklig wenn man an all die Globkes, Gehlens und Kiesingers denkt, die als rechte Hände des ersten Nachkriegskanzlers fungierten und offensichtlich bis heute nachhaltige Spuren hinterlassen haben.

  • Friedrich Merz agiert leider immer noch schlimmer: Olaf Scholz Unfähigkeit usw. vorwerfen, keine sinnvollen , mit den europäischen Nachbarländern verhandelten Lösungen anbieten...,sondern sich selbst nur darum kümmern, dass er endlich Kanzler wird. Ich danke Angela Merkel noch mal nachträglich , dass sie zu ihren Amtszeiten Friedrich Merz, den Blackrock- Ritter von der schmalen Gestalt, in höheren politischen Ämtern verhindert hat. Seine angeblichen Wirtschaftskompetenzen sind auch zweifelhaft ( s. Recherche des SPIEGELS) . Ich will diesen Mann nicht als Kanzler. Bitte nicht die angeblich Christliche DU wählen. Und die FDP schicken wir doch auch - wie verabredet - auf die Auszeit-Bank . Herr Lindner möge sich als Hausmann bewähren, um einen deutlichen Realitätsbezug zu entwickeln.

  • Ihr seid doch jetzt nicht wirklich überrascht, oder?



    Und wenn das ganze Land brennt und Europa implodiert: Hauptsache, Merz wird Kanzler.

  • Demokratischen Mitte ist Merz schon lange nicht mehr. Der Typ ist das Beste was der AfD passieren konnte. Wer Merz wählt wählt rechts.

  • Es macht mich fassungslos. Merz wird sich auch von der AFD zum Kanzler wählen lassen, denn das findet er genauso richtig.

  • Da hilft jetzt nur ein Eilantrag (wg. Gefahr im Verzug) ans Bundesverfassungsgericht.

  • Ich verstehe die Rede vom Fall der Brandmauer nicht. Es gab noch nie eine. Das war höchstens ein Pappmäuerchen, will sagen Lippenbekenntnisse.

    Warum Merz mit seinem Antrag nicht bis nach der Wahl warten konnte, erklärt sich nur mit seinem ständigen Kontrollverlust. Nach der Wahl hätte er voraussichtlich dicke Mehrheiten gehabt, auch mit der AfD, aber dann hätte er nicht riskiert, bei der BTW auch noch die letzten verbliebenen aufrechten Demokraten in der CDU (von der CSU wollen wir gar nicht reden) zu verlieren.



    Bekommen wir also ein kleines Kind als Bundeskanzler, das seine Triebe überhaupt nicht im Griff hat?

  • Die selbsternannten Verteidiger der Demokratie laufen der AfD aus 2 Richtungen in das Messer, das sie selber aufgeklappt haben.

    Die Diffamierung der AfD als populistische und undemokratische Partei greift nicht. Andere Parteien sind genauso populistisch wie die AfD. Bisher hält sich die offizielle AfD an die demokratischen Verfahren und es sind die anderen Partien, die von Gewohnheitsrechten abweichen. Dieses 'Schneiden' der AfD ist so offensichtlich, dass man schon blind sein muss, darin nicht die Zerlegung der Erzählung der repräsentativen Demokratie von Volkssouveränität und Mitbestimmung durch Wahlen zu erkennen.

    Die AfD hat Migration als Problemfeld nicht erfunden. CDU-Mann Rüttgers hat sich schon im NRW-Wahlkampf 2000 hervorgetan: 'Kinder statt Inder' war seine Devise. 2018 hat CSU-Mann Seehofer 'Migration als Mutter aller Probleme' bezeichnet. Auch andere Parteien haben mit Blick auf Wirtschaftslage, knappe öffentliche Kassen, Wohnungsnot usw. immer wieder auf Migration als Problemverstärker verwiesen.

    Überzeugend hat sich in der Politik niemand für mehr Demokratie oder Bewahrung des Rechts auf Asyl eingesetzt. Im Gegenteil, ihr Liberalismus fordert Stärke und Härte.

  • O weh: Wagenknecht hält Merz die Steigbügel, und Merz dem Chrupalla. Vom Papen rotiert im Grabe wegen dem schlechten Gewissen, das er mit unter die Radieschen genommen hat wegen dem, was er damals angerichtet hat. Nicht von Pappe, was sich nun zu wiederholen droht. Nun liebe WählerInnen, macht dem fiesen Kalkül des Herrn Merz einen Strich durch die Rechnung.

    Merz ist totaler Fatalist. Gegen Rechts hat er nichts auf der Pfanne als selber Rechtsaußenanträge an den Bundestag zu stellen. Sein politisches Grobgefühl - politisches Feingefühl sucht man/frau bei ihm vollkommen vergeblich - ein Fatalist hat auch nichts auf der Pfanne gegen eine noch so kleine Wirtschaftskrise, von einer größeren ganz zu schweigen - sein Grobgefühl sagt ihm "gegen Rechtsaußen hilft nur Rechtsaußenpolitik. Gegen Krise nur Kaputtsparen, um die Krise zu vervollkommnen."

    Wenn er sich da nicht mal täuscht. Nur müssen sich die Menschen in diesem Lande bis zur Wahl besinnen auf einen demokratischen Common Sense und den Widerspruch, den Merzs wahres Gesicht dazu darstellt.

  • Es wurde demokratisch entschieden, das muss man halt aushalten. 🤷🏻

    • @Gurkenbrille:

      Es wurden schon ganz andere Sachen "demokratisch" entschieden, die im Anschluss schnurstracks in die Katastrophe geführt haben.



      Nein, wir sollten nicht jedes beliebige Verhalten hinnehmen.

      • @Aurego:

        Was soll denn passieren und was möchten Sie jetzt machen? Wir haben in Deutschland einen Mehrheitsprinzip, Pluralismus! Möchten Sie die Demokratie abschaffen? Was genau also wollen sie machen?

    • @Gurkenbrille:

      "Juden raus!" wurde auch "demokratisch entschieden".

  • Sehe ich das richtig, dass das BSW mit der Enthaltung dieses Ergebnis erst ermöglicht hat?



    Damit wäre meine Wahlentscheidung dann endgültig gegen BSW gefallen.

  • Wer gegen Rechtsextremismus steht, muss jetzt auch gegen die CDU auf die Straße!



    Ich bin angewiedert von Merz und seinem Pack!



    Und sowas will Kanzler werden!?

  • Schande über die CDU!



    Das "C" im Namen tragt ihr zu Unrecht!



    Ablegen!



    Wer Merz wählt, wählt die Zusammenarbeit mit Rechtsextremen.



    Wer behauptet, dass diese Politik richtig sei, spricht der "afd" Recht zu.



    Ich könnte k....n!



    Dass Merz das Mitstimmen der "afd" bedauert, ist ein schlechter Witz.



    Er ist sehenden Auges in diese Abstimmung gegangen. Andernfalls ist er blöder als Regierungsverantwortung erlaubt.



    Wer diesen Mann zu Kanzler wählt, unterstützt Rechtsextremismus.

  • Nur mal so als Anmerkung - wenn die Fraktionsvorsitzende der Grünen sagt "das ist eine Zäsur das eine Mehrheit jenseits der Mitte gefunden wird" - bedeutet doch im Umkehrschluss das egal was nicht Mitte ist - wäre "falsch".



    Damit wären weder Linke noch Rechte jemals "berechtigt" - kann das im Sinne einer "DEmokratie" in der JEDE Stimme gleich viel Wert ist richtig sein?

    Millionen von Wählern - links wie rechts ?

  • Sorry, Herr Merz, aber die CDU/CSU ist ab sofort nicht mehr wählbar.



    Die Zusage, dass es keine Zusammenarbeit mit der AfD geben werde, wurde damit pulverisiert.



    Ich bin wirklich enttäuscht von dieser "konservativen" Mischpoke ohne jedes politische Rückgrat.

    • @Aurego:

      Hallo Aurego, wählbar war die CDU/CSU doch vorher auch schon nicht. Nur heute hat sie ihr wahres Gesicht gezeigt. Sie hat die Mitte der Gesellschaft längst verlassen und fischt am rechten Rand.

    • @Aurego:

      "Sorry, Herr Merz, aber die CDU/CSU ist ab sofort nicht mehr wählbar.!



      Das Gegenteil ihrer Aussage werden wir wohl bei der Wahl sehen.

  • Ein schwarzer Tag im Deutschen Nachkriegsparlament.

    Sollten nachfolgende Generationen später mal fragen wie es denn dazu kommen konnte, dass Rechtsnationale soviel Macht bekommen haben, wird man auf diesen Tag und die damit eingeleitete Entwicklung verweisen können.

    Die “Christ” Demokraten haben den Weg bereitet.



    Die AfD kann triumphieren und die Bildzeitung wird so lange weiter hetzen,bis wir hier in Deutschland unser schwarz/blaues Wunder erleben.



    Wie stark sich die Rechten schon jetzt fühlen sieht man daran, dass sie Merz und die CDU nach dem gemeinsamen Abstimmungserfolg auslachen und verhöhnen.

    ….und das direkt nach der Feierstunde zum Gedenken an die KZ-Befreiung.

    • @Bürger L.:

      Auch Grüne, FDP und SPD haben sich nicht durch besondere Menschenfreundlickeit ausgezeichnet.

  • Eigentlich müssten jetzt alle Demokrat*innen auf die Straße!

    • @Sabine Hofmann-Stadtländer:

      Sprechen sie den Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP ab Demokraten zu sein?

  • Damit hat sich Merz ins Knie geschossen bzw. Farbe bekannt: braun

    Hoffentlich sieht es die demokratische Mehrheit.

  • Es ist nicht die AfD die jetzt Oberwasser hat, sondern die Union.

    Merz hat SPD und Grünen gerade vorgeführt was passiert wenn sie seinen Forderungen nicht zustimmen.

    Man kann es sich nun aussuchen, entweder man erfüllt die Forderungen der Merz-CDU, oder man bekommt das was Union und AfD miteinander ausklüngeln.

    Man bekommt entweder rechts oder ganz rechts, in keinem Fall bekommt man links…

  • Der heutige Tag könnte einst in den Geschichtsbüchern vorkommen – als nochmaliges Abbiegen in die Katastrophe.

  • Merz sichert sich die Mehrheit mit der AFD und FDP.



    Und das BSW macht wie zu erwarten den Steigbügelhalter für die Rechten.

    Die Schuhe der AFD Abgeordneten haben nach dieser Abstimmung bestimmt besonders gut geglänzt.

  • Die Union CDU/CSU hat unser Land heute beschmutzt und die ganzen rechtsextremen Narrative von angeblich kriminellen Ausländern und Geflüchteten in der Tat "kopiert". 80 Jahre nach der Befreiung von Ausschwitz. Ich schäme mich zutiefst, obwohl ich niemals eine Stimme bei einer Wahl diesen Steigbügel-Haltern gegeben habe. Diese Parteien haben Deutschland'a Demokratie beschmutzt. Was für eine Schande.

  • Ich kann nur zustimmen. Die Menschen sind nicht grundsätzlich gegen Zuwanderung. Jeder kennt persönlich Zuwanderer - Familien, auch jeder AFD-Ler.



    Mal ganz vulgär gesprochen :



    "Die Menschen haben keinen Bock mehr, auf Zuwanderung von Arschlöchern!"

  • Welche Brandmauer? Dass man Angela Merkel tatsächlich mal vermisst

  • Sehr gute Rede von Habeck, der auf die historische Bedeutung der Entscheidung der CDU/CSU hinwies. kanzlerlike!

  • Ich frage mich grade, was „Realo“-Grüne wie Robert Habeck jetzt denken und warum die taz sie nicht interviewt dazu. Ich meine: Eine Koalition mit der Union anzustreben, so lange die nicht vor lauter Machtgier braune Flecke in der Hose hat, ist das eine. Von der Macht zu träumen, wenn man dafür Juniorpartner eines Mannes wäre, der besser in der AfD aufgehoben ist als in der Union, ist etwas ganz anderes - sollte man zumindest meinen…

  • In Österreich haben die Konservativen die demokratische Ebene verlassen undunterwerfen sich einem Fascho-Kanzler. Das steht auch für Deutschland zu befürchten, erst mal mit einem CDU Kanzler und einer faschistoiden Vizekanzlerin, dann aber umgekehrt. Sogar die Chamöleonattitüde hat die CSDU übernommen: die Farbe TÜRKIS ist allenthalben schon bei der Union zu sehen - auch das ein Plagiat vom südlichen Nachbarn....

  • Falls heute die Brandmauer fällt, dann verantworten CDU, CSU und FDP eine neue, düstere Zeitrechnung.

    Es ist nur zu hoffen, dass den Wähler*innen klar ist, das dies weder Wohlstand noch Arbeitsplätze schafft oder sichert.

    Unsere Demokratie ist in größter Gefahr. Am 23. Februar können wir sie schützen.

  • Gerade eben habe ich auf Phoenix gesehen, dass Friedrich Merz Wahlkampf gegen die CDU machen will, denn er sagte deutlich, dass er hart dagegen kämpfen möchte, dass Radikale an die Macht kommen.

    Darf man ihn jetzt auch "Faschist" oder "Neonazi" nennen, nachdem er angekündigt hat, dass er Steigbügelhalter für die AfD spielen will, wenn sich die demokratischen Parteien nicht erpressen lassen?

    • @Truhe:

      Donald Trump ist halt dem Merz sein Vorbild.

      Nachdem sich das "C" ja schon lange aus den Namen "CDU"verabschiedet hat, ist jetzt das "D" dran .

    • @Truhe:

      Nein. Sie können ihn ,Herr Merz, nennen.

    • @Truhe:

      WAS ist bei dieser Abstimmung genau Ihr Problem?



      Das Friedrich Merz als Oppositionsführer der größten Oppositionspartei einen Vorschlag im gewählten 20. Deutschen Bundestag einbringt und zur Abstimmung stellt!

      Ich dachte immer, gerade der Bundestag mit den Abgeordneten sind die wahren Vertreter der Bundesbürger.

      Also nochmals die Frage WAS ist hier faschistisch oder sogar dem "Neon-Nationalismus" entsprechend.

      Sie scheinen offensichtlich ein anderes demokratieverständis zu haben als ich.

  • Magdeburg und Aschaffenburg haben nicht mit Asylmigration zu tun, sondern mit psychischen Erkrankungen. Merz und CDU/CSU/AFD suchen nur Sündenböcke. Wozu sowas führt hat man in der deutschen Geschichte gesehen.

  • Für die CDU sitzen bekanntlich ein paar Leute im BT, die keinerlei Probleme hatten, die Politik Merkels im Kontext Flüchtlinge mitzutragen. Heute haben sie keinerlei Problem, die Politik von Fritze Merz mitzutragen.



    Sowas nennt man lateinisch Evertebrata (Wirbellose) (u.a. fehlendes Rückgrat). Aber: Sind das jetzt dann Coelenterata (Hohltiere), oder doch eher Porifera (Schwämme)?



    Fragen über Fragen.

  • "Darauf fügte die CDU einen Passus hinzu, um sich von der AfD abzugrenzen. Denn diese Partei, so heißt es, sei 'der politische Gegner'."

    Danke für die Klarstellung.



    Die Hauptgegner der Union bleiben also nach wie vor die Grünen. Die AfD wird in eine Reihe mit SPD, FDP und anderen Parteien gestellt, allesamt politische Gegner der CDU.



    Oder mal anders gesagt: Inhaltlich sind Leute wie Höcke für die Schwatten ein geringeres Problem als Leute wie Kretschmann oder Al-Wazir.



    Danke den Verantwortlichen in der Union, die dies - mal wieder - deutlich gemacht haben.



    Und es zeigt sehr schön, wo die Merz-Linnemann-CDU inzwischen steht.