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Palantir in DeutschlandPeter Thiel is watching you

Der Bundesrat fordert den Einsatz der Überwachungssoftware Palantir des US-Techoligarchen und Antidemokraten Peter Thiel. Kritiker sind empört.

Bekommt US-Software bald die Glaskugel ausgehändigt? Foto: AF Archive

Schon der Zauberer Gandalf sagte einst: „Ein Palantir ist ein gefährliches Werkzeug, Saruman.“ Im Herr-der-Ringe-Universum ist der Palantir ein sehender Stein – eine Glaskugel, durch die der Zauberer Saruman Mittelerde überwacht. Gandalf warnte: „Wir wissen nicht, wer vielleicht sonst noch zusieht!“ Er sollte recht behalten: Der einst gute Zauberer Saruman ließ sich durch den sehenden Stein auf die dunkle Seite ziehen – von Sauron, dem bösen Herrscher Mordors, dessen flammendes Auge nämlich ebenfalls durch den sehenden Stein lugte.

Hier stellen sich mehrere Fragen: Wie dreist muss man als Techmilliardär eigentlich sein, um seine Überwachungssoftware nach einem Fantasywerkzeug des Bösen zu benennen? Und: Wer sagt das jetzt den Innenministerien Deutschlands?

Die Software der US-amerikanischen Firma Palantir würfelt große Datenmengen von Sicherheitsbehörden zusammen und macht sie KI-gestützt durchsuchbar und analysierbar. Dabei können Daten nicht nur von verurteilten Kriminellen oder Verdächtigen einbezogen werden, sondern von allen, die schon mal aktenkundig geworden sind – sei es per Strafzettel oder Zeugenaussage. Die Sicherheitsbehörden erhalten damit einen einfach zu durchsuchenden Datenberg, von dem die Stasi nur hätte träumen können – sogar öffentliche Social-Media-Inhalte, biometrische oder Mautdaten lassen sich einspeisen und durchsuchbar machen.

Sicherheitsfachleute reagierten entsetzt

Verfassungsrechtlich ist das natürlich hoch bedenklich, wie etwa die Gesellschaft für Freiheitsrechte immer wieder anmahnt. Die Polizeien in Hessen, Bayern und NRW arbeiten dennoch längst mit den Palantir-Programmen, die sie in ihren Ländern allerdings in Hessendata, Vera oder DAR umbenannt haben. Die Länder bezahlen an den US-Konzern regelmäßig Millionenbeträge dafür.

Das Problem ist dabei nicht, dass die Behörden eine gute Software wollen, mit der sie ihre Daten besser sichten und aufbereiten können. Das Problem ist der Großaktionär und Gründer von Palantir: Peter Thiel ist einer der Tech­oligarchen in den USA, die den autoritären Umbau der liberalen Demokratie vorantreiben. Seine Programme laufen dort bereits bei Militär, Geheimdiensten und Sicherheitsbehörden. Thiel ist gut verdrahtet in der Trump-Administration und fiel in der Vergangenheit mit Zitaten wie diesem auf: „Ich glaube nicht länger, dass Demokratie und Freiheit kompatibel sind.“

Dennoch drängt der Bundesrat nun darauf, die Überwachungssoftware von Palantir auch hierzulande flächendeckend einzusetzen. Der entsprechende Entschließungsantrag von Bayern und Sachsen-Anhalt wurde vor gut einer Woche im Bundesrat angenommen. Damit fordert er die Bundes­regierung auf, den Weg für die Nutzung der Software freizumachen. Man wolle „zeitnah eine zentral betriebene, digital souveräne, wirtschaftlich tragbare und rechtlich zulässige automatisierte Datenanalyseplattform für alle Polizeien des Bundes und der Länder bereitstellen“, heißt es. Es ist kein Geheimnis, dass Palantir gemeint ist – auch wenn die Software nicht explizit genannt wird.

Sicherheitsfachleute reagierten entsetzt. Martin Thüne etwa, Professor für Kriminologie und Polizeiwissenschaften, hat eine dezidierte Meinung zur Palantir-Software. Aus seiner Sicht sei es überaus fraglich, ob sich das System datenschutzkonform in Deutschland implementieren lasse: „Niemand scheint so ganz genau zu wissen, wie die Software im Detail funktioniert und vor allem, wie sie abgesichert ist“, sagte er der taz. So werde immer wieder die Frage gestellt, ob es den Herstellern nicht doch möglich sei, auf sensible Daten zuzugreifen.

Sowohl Palantir als auch die Innenministerien der Länder, die die Software bereits einsetzen, behaupten, dass die Daten sicher in den Behörden lägen und kein externer Zugriff möglich sei. Thüne ist misstrauischer: „Thiel würde ich keinen Zentimeter über den Weg trauen“, sagt er, „bei dessen antidemokratischen Ambitionen ausgerechnet dort einzukaufen, ist nicht nur moralisch schwierig, sondern auch sicherheitspolitisch hochproblematisch.“

Datenschutzrechtlich höchst problematisch

Grundsätzlicher Vorteil der Palantir-Software sei, dass sie verschiedene und oft inkompatible behördliche Datensammlungen übergreifend durchsuchbar mache. Ähnlich einer Google-Suche ließen sich Daten analysieren, sodass Profile und Muster erkennbar würden und auch gewisse Prognosen ableitbar seien, erklärt Thüne. Offenbar sei Palantir technisch gut gemacht, sagt der Polizeiwissenschaftler, das liege aber ganz wesentlich daran, dass es aus einem Umfeld komme, in dem Datenschutz kaum eine Rolle spiele.

Offen ist, wie die künftige schwarz-rote Bundesregierung die Frage sieht. Eine Passage im sich abzeichnenden Koalitionsvertrag legt sich nicht eindeutig fest. Zwar ist zwischen SPD und Union unstrittig, dass man künftig „die automatisierte Datenrecherche und -analyse sowie den nachträglichen biometrischen Abgleich mit öffentlich zugänglichen Internetdaten, auch mittels künstlicher Intelligenz, vornehmen“ will. Das muss aber nicht zwangsläufig auf Palantir hinauslaufen, zumal einschränkend noch von „digitaler Souveränität“ die Rede ist, die man dabei einhalten wolle.

In der Vergangenheit gab es im Bundesinnenministerium Ambitionen, selbst so ein System zu basteln – die Bundesländer wollen laut ihrem Beschluss aber nun zumindest als „Interimslösung“ zu Palantir greifen. In ihrem Antrag begründen sie das auch mit den Anschlägen von Magdeburg und Aschaffenburg – nur dass die bereits im Einsatz befindliche Palantir-Software in Bayern ja eben nicht geholfen hatte, den dortigen Anschlag zu verhindern.

Die Bundesländer wollen sogar, dass die Software Daten von Gesundheits- und Ausländerbehörden auswerten kann – eine generelle Stigmatisierung ist dabei offenbar eingepreist. Zumal die Polizeidaten ohnehin häufig aufgrund von Racial Profiling eine Schlagseite haben, wenn wie in Hamburg jeder vierte Polizeibeamte eher rechts einzuordnen ist. Die Psychiater-Verbände kritisieren das ebenso wie die Gesellschaft für Freiheitsrechte: „Es steht zu befürchten, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen ungerechtfertigterweise allein aufgrund ihrer Erkrankung verdächtigt werden. Das ist aus grundrechtlicher Perspektive nicht tragbar“, sagt Simone Ruf von der Gesellschaft für Freiheitsrechte.

Dass sich insbesondere die Union bei dem Thema über berechtigte Kritik und gesellschaftlichen Protest hinwegsetze, sei zudem letztlich schädlich für das Vertrauen in die Sicherheitsbehörden, sagt Kriminologe Thüne. „Die demokratische Polizei ist abhängig von einem hohen Vertrauen in der Bevölkerung. Die meisten Fälle löse sie allein deshalb, weil Bürger sich vertrauensvoll an sie wenden und sie mit relevanten Hinweisen versorgen.“ Unter Palantir dürfte dieses Vertrauen auf die Probe gestellt werden, zumal auch Bür­ge­r*in­nen in die Analysen einbezogen werden könnten, die lediglich helfen wollten und bei der Polizei ausgesagt hätten.

Thüne plädiert dafür, lieber ein eigenes System zu entwickeln, statt teuer fragwürdige Software aus Übersee einzukaufen. Es sei nachhaltiger, Gelder in die Entwicklung eigener Kompetenzen zu stecken, um IT-Systeme zu entwickeln, die hiesigen rechtlichen und ethischen Anforderungen standhalten. Als positives Beispiel nennt Thüne etwa das Projekt Skala aus Nordrhein-Westfalen, bei dem die Polizei ein eigenes System zum sogenannten Predictive Policing entwickelt und den Entwicklungsprozess sowie die Funktionen transparent gemacht hat. „Mir ist schleierhaft, warum man daran nicht anknüpft, sondern stattdessen alte Fehler reproduziert“, sagt Thüne.

Auf der einen Seite blockieren wir chinesische Firmen wie Huawei, aber öffnen dann einer Firma Tür und Tor, die fast noch schlimmer ist

Thomas Feltes, Kriminologie und Polizeiwissenschaftler

Auch der bekannte Kriminologe Thomas Feltes nennt die Anschaffung von Palantir-Software einen „Skandal“ und wird grundsätzlich: „Wir haben 30 Jahre lang die digitale Aufbereitung von Daten verschlafen, um jetzt überhastet zu einer höchst problematischen Lösung zu greifen“, sagt Feltes. Man hätte viel früher anfangen müssen, vernünftige und juristisch zulässige Bahnen zu schaffen für ein umfängliches Erfassungssystem, kritisiert er. „Auf der einen Seite blockieren wir chinesische Firmen wie Huawei, aber öffnen dann einer Firma Tür und Tor, die fast noch schlimmer ist. Nicht zuletzt der Signal-Skandal in den USA hat gezeigt, dass die Personen dort an der Macht alle Möglichkeiten ausnutzen, um Demokratien zu destabilisieren und zu gefährden“, so Feltes.

Die Software sei datenschutzrechtlich höchst problematisch. Man habe jetzt schon mit Fehlerfassung zu kämpfen, wenn bei Ermittlungen wegen falscher namentlicher Zuordnungen unschuldige Menschen unter Verdacht gerieten – das werde mit der Palantir-Software noch schlimmer, befürchtet Feltes. Zudem würde das polizeiliche Grundprinzip ausgehebelt, dass erst bei Tatverdacht ermittelt werden dürfe.

Tobias Singelnstein, Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer für Strafrecht und Kriminologie, sieht das ähnlich: „Eine umfassende Auswertung polizeilicher Datenbestände ist datenschutzrechtlich hochsensibel, gerade dann, wenn sie plattform- oder behördenübergreifend stattfinden soll. Gleichzeitig ist Palantir als Unternehmen hochumstritten und nur schwer zu kontrollieren.“

Die Gesellschaft für Freiheitsrechte hat bereits 2023 beim Bundesverfassungsgericht ein Urteil gegen den Einsatz von Palantir in Hessen erwirkt. Das Bundesland musste die Gesetzesgrundlage danach nachbessern, eine erneute Verfassungsbeschwerde dagegen ist anhängig. Dennoch könnte die Software bald auch in anderen Bundesländern eingesetzt werden. Gandalf würde davon abraten.

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63 Kommentare

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  • An alle, die hier abwiegeln und von "substanzlosem Geraune" reden. Die Nachricht ist, dass der Bundesrat darauf drängt, Palantir flächendeckend einzusetzen. Wer sich mit Palantir oder allgemein Überwachungs-SW beschäftigt hat, aus USA oder woanders her, weiß, dass es da IMMER Wege gibt und die natürlich eingebaut werden, Daten auszuleiten, ohne dass man eine Chance hat, mitzubekommen, welche. Solange man die SW nicht selbst geschrieben hat und jede Codezeile kennt, und mindestens noch die aller benutzten libs, weiß man gar nichts. Es geht doch so weit, dass die NSA sogar Verschlüsselungsstandards kompromittiert hat.

    USA hat das Konzept von "lawful interception", was nichts anderes bedeutet als gesetzlich vorgeschriebene Backdoors. Und ihr naiven Träumer von transatlantischen "Freunden" denkt weiterhin, dass die das bei uns nicht nutzen, lawful oder nicht? Aber selbst Merkel ausspionieren, ohne Folgen? Unbegreiflich.

    @Tom Farmer: Oligarchie bedeutet "Herrschaft der Wenigen". Thiel hat sich sein Vermögen sicher NICHT selbst erarbeitet, sondern wie immer andere für ihn. Und es muss nicht von einer Regierung zugeschanzt worden sein, um den Titel Oligarch zu begründen.

  • Peter Thiel ist schon eine gruslige Gestalt. Leider beinhaltet der Text nichts als viel Geraune um Datenschutz und moralsaure Empörung.



    Meiner Kenntnis nach sind die sicherheitsrelevanten Datennetze der Behörden physisch vom Rest der Welt getrennt, so dass mir etwas die Fantasie fehlt, wie Thiel da illegal drauf zugreifen sollte. Und um sowas selbst zu programmieren müssten die Behörden (mit denen ich zu tun hatte) erstmal IT-mäßig 30 Jahre aufholen - mindestens.

    • @Samvim:

      In Bayern ist der Name in VERA abgeändert. Hat dieses System die Amokfahrt verhindert? Wozu also ein System eines Antidemokraten nutzen, diesen Herrn weiter legitimieren und mittels Backdoors Daten zur Verfügung stellen?

  • Die Leute, die im Bundesrat so etwas fordern, haben von dieser und ähnlicher Software und deren Möglichkeiten ganz offensichtlich überhaupt keine Ahnung.

  • Ich bin jetzt 60. Und ich kann euch sagen: Innenministerium bleibt Innenministerium. Über so ziemlich alle Parteien hinweg sind und waren InnenministerInnen schon immer auf Überwachung, Kontrolle, Polizeigewalt, Unterdrückung aus. Natürlich nicht gegen rechte Gewalt, aber zur Überwachung der Bevölkerung schon immer. Da ist Nabcy Faeser wenig besser als alle ihre VorgängerInnen und ebenso auf Länderebene.



    Da macht es auch nichts, dass man die Software gleich nach dem Mittel Saurons benennt, andere zu überwachen und nebenbei bemerkt auch zu kontrollieren und mit Falschinformationen zu versorgen. Auch wenn die Palantiri in der Vergangenheit nur der Kommunikation dienten (im Tolkien-Universum).



    Und spoiler: das wird auch unter der CDSU bestenfalls viel schlimmer.

  • Was, wenn Palantir - wie alle KIs - nicht objektiv sondern nach persönlichen Vorlieben gefärbt die Informationen für die Polizei zusammenstellt - und entlastendes Material unterschlägt? Wir haben alle schon erlebt, dass KI wie ein Dreijähriger alles, auch Nonsens, aufsaugt und gern selbst mal falsch wiedergibt, nur um dem Frager zu gefallen. Wie soll ich das als Anwalt herausfinden oder gar beweisen? Es ist schlicht unmöglich.

  • CDU - wie immer der Türöffner für rechtsextreme Gefahr.

  • Man stelle sich vor, Elon Musk setzte gerade jetzt in Washington seine X-AI ein, um anhand aller online auffindbaren Informationen Beamtengehälter, Medicare-Bewilligungen, Bauanträge zu verschleppen oder ganz auszusetzen - ohne Begründung, einfach so, zur Einschüchterung. Niemand könnte nachvollziehen, warum er betroffen ist, was er falsch gemacht hat, welche Informationen und Querverbindungen zugrunde liegen. Wenn ein Gericht den Fehler nach Wochen korrigiert, ist der Schaden schon da. Eine Akteneinsicht ist schlicht nicht möglich, einen auslesbaren klaren Alghoritmus gibt es nicht. Man könnte selbst mit Staranwälten kaum Licht ins Dunkel bringen.



    Genau das macht Palantir. Es ist nicht nur ein Datenschutzproblem. Die Anwendung ist auch ansonsten mit einem Rechtsstaat kaum vereinbar.

  • Der Staat muss nun einmal seine Bürger ausspionieren. Das ist gute Deutsche Tradition.



    Der Deutschen Staat sieht den mündigen Bürger als Bedrohung an.

    Das sagt alles über den Staat und seine Organe - Justiz und Polizei.

  • Musk, Thiel und Konsorten wollen keine Oligarchie im bekannten Sinn. Sie wollen die Abschaffung des Staates als Organisationsform. Sie wollen auch keinen Libertarismus, also die völlige Freiheit des Individuums. Nach ihrer Vorstellung soll der Staat von Monopolen geführt werden, weil Monopolisten sich als die stärksten Wirtschaftskräfte erwiesen hätten. Kein freier Wettbewerb, weil Wettbewerb nur Energieverschwendung bedeutet. Die weiteren Idiotien, wie Besiedelung der Planeten erspare ich mir. Googelt nach Curtis Yarvin, das ist der Vollidiot der hinter Musk, Thiel und JD Vance steht.

  • Bei aller durchaus angebrachten Skepsis ggü. Herrn Thiel - aber irgendwie besteht der ganze Artikel doch nur aus einem Raunen, dass da datenschutztechnisch irgendwas nicht stimmen könnte und dass nun auf irgendeine, nicht näher bestimmte Weise, nun sogar unbescholtene Bürger, die nur durch Zeugenaussagen aktenkundig geworden sind, irgendwie in Irgendwas einbezogen werden könnten. Und dass dadurch irgendwie das Verhältnis von Bürgern zu Polizei belastet und sowieso immer irgendjemand diskriminiert werde.

    So richtig und faktenbasiert belegt erfährt man in diesem Artikel aber fast gar nichts.

    • @Kawabunga:

      Immerhin erschien das "Raunen" dem BVerfG ausreichend, um Hessendata als in Teilen verfassungswidrig zu bezeichen:

      "Wann eben diese Schwelle überschritten ist, sei durch die Normen nicht hinreichend konkretisiert worden, bemängelt das BVerfG. Die zugelassenen Analyse- und Auswertungsmöglichkeiten seien nicht normenklar, hinreichend bestimmt und in der Sache so eng begrenzt, dass das Eingriffsgewicht der Maßnahmen erheblich gesenkt sei.



      Es sei unklar, welche Arten von Daten und welche Datenbestände für eine automatisierte Datenanalyse oder -auswertung genutzt werden und wann ein "begründeter Einzelfall" vorliege. Die Vorschriften lassen dazu keine Unterscheidung zwischen Daten von Personen, die einen Anlass für die Annahme geben, sie könnten eine Straftat begehen oder in besonderer Verbindung zu solchen Personen stehen und anderen Personen erkennen, so das BVerfG. Zudem sei eine breite Einbeziehung von Daten Unbeteiligter zu erwarten, die anschließend polizeilichen Ermittlungsmaßnahmen unterzogen werden könnten."

      Quelle: www.lto.de/recht/n...-verfassungswidrig

  • Es ist nur natürlich, daß die Antidemokraten auch antidemokratische Software einsetzen wollen. Schließlich wissen sie genau, hätten die Nazis schon diese Möglichkeiten gehabt, hätte kein Jude, Sinti, Roma und auch kein Nazigegner überlebt.

  • Bei der Polizei längst vorhandene und erfaßte Daten auswertend zu lesen, was längst möglich ist, aber den persönlichen Einsatz von Menschen erfordert und deshalb nicht bei allen Kriminellen getan wird, sondern nur denen, die dem weisungsgebenden Berufspolitiker im Ministerrang unangenehm sind, ist also ein Problem.



    Das Anlegen riesiger Dossiers über jeden Bürger, die den Schein erfassen, den ich meinem Neffen zustecke (Bargeldabschaffung) und die viertelstundengenau meinen detaillierten Lebenswandel durchleuchten (Stromzähler) wird dagegen so gut wie nie thematisiert. Die Energieversorger haben an so etwas keinerlei Interesse, es ist für sie aufgezwungener und teurer Mehraufwand. Warum und für wen also?



    Kanada hat einer ganzen Berufsgruppe wochenlang die Bezahlkarten und damit den Lebensmittelkauf gesperrt und schwedische Krankenkassen verlangten von Supermarktketten aufgeschlüsselte Daten über die Ernährungsgewohnheiten einzelner Menschen und Familien. Beides wurde -- noch -- von Gerichten nachträglich kassiert, zeigt aber, wo der Weg hinführen soll. Darüber läse ich hier gern mehr.

  • Ob Hessendata, DAR oder VeRA; alles basiert auf "Palantir-Gotham".



    Die Süddeutsche Zeitung hat vor einigen Jahren einen Artikel zu Hessendata verfasst:

    Innere Sicherheit/ Gotham am Main



    18. Oktober 2018, 18:21 Uhr

    www.sueddeutsche.d...-am-main-1.4175521

    Kritischer Informationen zur Palantir-Software auf "Gotham-Basis" (auch zu DAR, NRW & VeRA Bayern) gibt es auch auf police-it.net, z. B. von der Fach-Journalistin Annette Brückner.

    police-it.net/cate...essendata_palantir

    police-it.net/tag/...-und-recherche-dar

    police-it.net/cate...herche-und-analyse

    • @Thomas Brunst:

      Dazu gab es ja auch einen Untersuchungsausschuss im Landtag, letztlich konnte dort ja auch nicht belegt werden, dass keine Daten abfließen, weil dass Personal der HZD letztlich zu wenig Ahnung hat, was dort passiert.



      Schlimmer ist allerdings noch die gern versuchte Nötigung von Bediensteten im ÖD und Dienstleistern in Hessen einer Zuverlässigkeitsüberprüfung (ZÜP) zuzustimmen, bei der man einem dauerhaften Datenabruf und -abgleich aus allen Datenbanken von Bund und Ländern zustimmt, also den persönlichen Datenschutz drangibt. Die verklausulierten Schreiben mit denen man versucht an die Zustimmung zu kommen findet der Datenschutzbeauftragte ebenso wie das generelle Vorgehen auch nicht gut.

  • Vill sollte man das folgende nicht allzu ernst nehmen aber folgender Nerd-Rant muss jetzt mal raus, auch wenn der Rest des Artikels nicht schlecht wirkt und ich zuerst bei dem Bild wirklich schmunzeln musste.



    - "...durch die der Zauberer Saruman Mittelerde überwacht." Saruman nutzt den Palantir primär zur kommunikation. Auch ein allumfassendes Überwachungsinstrument sind die sog. sehenden Steine nicht. Eher für punktuelle Informationsgewinnung.



    - "...dessen flammendes Auge..." falls es hier wie bei Tolkien metaphorisch gemeint ist passt es.



    - "...Fantasywerkzeug des Bösen... " Da die Noldor-Elben die Steine erschuffen und die Dunedain 7 davon nach Mittelerde brachten sind diese kein Werkzeug des Bösen, sondern ein Werkzeug das Tolkien typisch vom bösen korrumpiert wurde und nun selbst zur Korruption genutz wird. Schließlich spielten sie auch bei der Verlangsamung des Niedergang Gondors eine relevante Rolle.

    Zuletzt ist dieses Gut vs Böse Erzählung, sowie die meisten von Tolkiens Motiven mehr als nur kritisch zu betrachten. So schön sie auch zu sehen und lesen sind.



    Deswegen bleibe ich bei meinem Take: Isengard ist die emazipatorischste Gesellschaft Mittelerde und trotzdem scheiße

    • @Saruman_did_nothing_wrong:

      "Isengard ist die emazipatorischste Gesellschaft Mittelerde"



      Hat Saruman nicht allein im Turm gehockt, bis Sauron die Orks vorbeigeschickt hat? Da von Gesellschaft zu sprechen, halte ich für nicht angebracht, beziehungsweise war die Gesellschaft aus Orks, Uruk-Hai, einem Maia und vielleicht einer Handvoll böser Menschen unter Saurons Fuchtel nicht als emanzipatorisch zu sehen. Ok, Saruman hat die Valar verraten und wollte Sauron zumindest im Buch verraten, aber selbst Tyrann werden zu wollen, macht noch nicht emanzipatorisch. Da könnte Denethors Gondor auch emanzipatorisch sein, weil er die Rückkehr des Königs nicht akzeptieren wollte

      • @Paul Anther:

        Ich stimme zu, dass man vor dem Seitenwechsel nicht wirklich von einer Gesellschaft sprechen kann. Das macht meiner These aber keinen Abbruch. Zum anderen Sprach ich von der emazipatorischsten Gesellschaft; sprich von einem Vergleich. Nicht dass Isengard selbst emanzipatorisch ist. Athen war schließlich auch demokratischer als Sparta und trotzdem würden wir beiden heute nicht das Label demokratisch aufdrücken. Außerdem müssen wir hier priorisieren, welche Bausteine einer emanzipatorischen Gesellschaft uns wichtiger erscheinen. Die Bürgerrechte eines Auenlandes oder die soziale Mobilität verschiedener ethnischer Herkünfte (Orks in Gondor hat echt nix zu lachen). In Isengard war aufstieg nach (körperlicher) Leistung möglich. Wer am besten kempfen kann ist mehr wert. Im Gegensatz zu Gondor wo deine Herkunft, bspw. der von Nummenor, darüber entscheidet wer du bist.



        Ob jetzt Diktator Saruman oder feudaler Monarch Celeborn ist meines erachtens nur ein gradueller kein qualitativer Unterschied.

    • @Saruman_did_nothing_wrong:

      Read the books.



      Also so richtig.



      Wie kann man so einen Unsinn schreiben nachdem man Tolkiens Werk (nicht Hollywoods Abklatsch) gelesen hat?!

      • @Das B:

        Wenn ich nur den Hollywood und Amazon Abklatsch gesehen hätte, wüsste ich dann das die einfarbige Darstellung von Sarumans umhang im Arikel Bild nicht akurat ist?

    • @Saruman_did_nothing_wrong:

      Der eigentliche Fehler beim Aufhänger des Artikels ist, dass dieser Gandalfs Warnung verkürzt. Das entscheidende "...Es ist ungeklärt, wo die anderen Sehenden Steine sich befinden!" fehlt. Es ist nämlich nicht das Werkzeug an sich, sondern erst dessen Korrumpierung durch Sauron, was es so gefährlich macht.

      Isengard ist keine emanzipatorische Gesellschaft, sondern eine totalitäre Machtphantasie. In gewisser Hinsicht sogar totalitärer als Mordor.

      • @Chris McZott:

        Deinem ersten Absatz stimme ich zu, aber magst du erklären, warum deiner Meinung nach Isengard totalitärer als Mordor ist?

        • @Saruman_did_nothing_wrong:

          Die verschiedenen Orkstämme Mordors würden noch als echte Gesellschaft durchgehen, wenn der Wille Saurons sie nicht knechten würde. Im Buch, als Frodo von Kankra ausgeknockt wurde, klagen doch die beiden Orkhauptmänner (einer aus Barad-Dur, einer aus Minas Morgul) über ihre Vorgesetzten und schwelgen davon, wie schön es wäre mal wieder auf eigene Rechnung zu plündern.

          Die Uruk-hai Sarumans sind zweckgerichtete Züchtungen. Schachfiguren, Spielzeug.

    • @Saruman_did_nothing_wrong:

      Wo wart ihr als Gondor rief?!

      Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass das Profil extra für diesen Artikel erstellt wurde. Aber gegen mehr Fakten, Takes und Vergleiche aus Mittelerde auch unter anderen Artikeln ist nichts einzuwenden. Ich werde diese Karriere mit großem Interesse verfolgen.

      • @Romeo:

        „Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass das Profil extra für diesen Artikel erstellt wurde. "



        Da müssen Sie nicht raten. taz.de/!ku196553/

  • „Das Problem ist dabei nicht, dass die Behörden eine gute Software wollen, mit der sie ihre Daten besser sichten und aufbereiten können.“

    Und so stürzen sich die Menschen mit Begeisterung in denzukünftigen Wirtschaftsstaat, der wirklich alles unter Kontrolle hat. Man muss schon recht simpel denken, wenn man glaubt, der gute Staat und die gute Wirtschaft wollen nur das Beste für uns alle. Sie wollten unsere pseudodemokratische Parteienoligarchie vor den bösen Autokraten und den radikalen Extremisten schützen; sie wollten unsere Konsumfreiheit und die freie Arbeiterschaft, die ihre Arbeitskraft für immer weniger hergeben muss, retten. Alles nur eine Frage der freien Wahl, ob und welche Daten man dafür hergibt, dass man das bequeme Leben im goldenen Käfig des aufziehenden Technokapitalismus noch einen Moment genießen kann. Die Schlüssel zur Freiheit werden nur wenige in Händen halten und wie die Regenten und Kapitalisten alter Schule werden sie behaupten, sie wären selber durch Zwänge Getriebene. „Besser einen großen Bruder, als irgendeinen anderen der das Joch anlegt!?“

  • ... das findet die "Demokratische Mitte" also in Ordnung? Dann wollen wir mal hoffen, dass die "undemokratische Nicht-Mitte" sich nicht bald ebendieser Technologie bedienen kann, um hierzulande den Trump- oder Putinismus zu zelebrieren.

  • Nächste Ausfahrt: Mordor!

  • Ich finde es gruselig, dass man mittlerweile an keinem Bahnhof mehr in Deutschland sicher ist. Weder als Frau, noch als Queer oder als Cis-Man. Überall steigt die Kriminalität. Warum können wir nicht für mehr Sicherheit sorgen?

    • @casio:

      Mehr Zivilcourage von Demokraten und mehr Personal der Bundespolizei vor Ort und mehr Möglichkeiten Idioten, die im Bahnhof nichts verloren haben draußen zu halten. Die Bahnsecurity ohne Befugnisse nützt da wenig.

    • @casio:

      Also ich Pendel täglich.



      Mindestens zwei Dutzend Mitreisende schaffen es täglich zu und von einen der "gefährlichsten" Bahnhöfe Deutschlands.



      Ich finde es gruselig solche Behauptungen in die Welt zu setzen, ohne Fakten oder Erfahrung.



      Vielleicht sind sie selber und ihr Umgang mit Anderen für ihr Sicherheitsgefühl verantwortlich.

    • @casio:

      Sicherheit hat auch ganz viel mit subjektiver Wahrnehmung zu tun und hundertprozentige Sicherheit gibt es sowieso nie. Ich persönlich fühle mich an deutschen Bahnhöfen sicher und habe noch nie Probleme gehabt. Man sollte aber vorsichtig mit Pauschalaussagen sein denn: Ist es ein großer oder ein kleiner Bahnhof? Ist es ein städticher oder ländlicher Bahnhof? Gibt es Sicherheitspersonal an dem Bahnhof? Es gibt da schon verschiedene Faktoren die einen Bahnhof sicherer oder unsicherer machen können, von daher kann man keine allgemeine Aussage für ALLE Bahnhöfe treffen.

  • Palantir ist Sinnbild für ein mächtiges Werkzeug, das nur dann gut ist, wenn die Person, die es nutzt, stark genug ist, sich selbst Grenzen zu setzen.

    Wir wissen, dass unsere Politiker und der Staatsapparat nicht über diese moralische Stärke verfügen, dass immer noch der Zweck die Mittel geheiligt hat, dass die Versuchung immer stärker war, als der Verstand.

    Die gnadenlose Überwachung und Kontrolle der Deutschen verhindert keine Taten in diesem Land, sie soll uns nur unter Kontrolle und ohnmächtig halten. Und deshalb muss sie sein.

    Das Problem ist nicht Thiel, das Problem sind unsere Politiker.

  • "Demokratie und Universalismus stehen vor einer beispiellosen Bedrohung. Die zweite Amtszeit von Donald Trump und der zunehmende Einfluss von Tech-Milliardären wie Elon Musk und Peter Thiel gefährdet die Fundamente demokratischer Systeme"

    Quelle: www.amadeu-antonio...onaere-wende-2025/

    Wie das in der Praxis sichtbar wird, zeigt eine Bilanz der ersten 6 Wochen Trump-Administration eine Zusammenfassung des demokratischen Senators Chris Murphy eindrucksvoll:

    www.youtube.com/watch?v=hycoCYenXls

  • Als Techinvestor die Sprachschöpfungen des Technikfeindes Tolkien zur Namensgebung heranzuziehen ist nochmal auf anderer Ebene dreist. Mit den "Valar Ventures" hat Thiel das sogar mindestens ein zweites Mal gemacht. Schade, dass Tolkien nicht mehr lebt. Ich würde gerne lesen, was der zu alldem schreiben würde.

  • Sollten die USA uns nicht mehr mit Geheimdienstinformationen versorgen werden wir die Geheimdienste massiv personal, finanziell und rechtlich ausbauen müssen.

  • „Ich glaube nicht länger, dass Demokratie und Freiheit kompatibel sind.“

    Der Satz ist in dieser Allgemeinheit vollkommen richtig, denn die Demokratie grenzt persönliche Freiheit selbstverständlich ein. Die Freiheit mit 200km/h auf der Landstraße zu fahren ist eingeschränkt durch die demokratische Entscheidung der Gesellschaft, nur 100km/h zu erlauben.

    • @Juleischka :

      Er hätte den Satz anders Formulieren sollen:



      "Ich glaube nicht länger das Demokratie und MEINE Freiheit miteinander vereinbar sind."

  • Ja, aber: In einer lupenreinen Demokratie inkl. Rechtsstaat ist eine auch enge Überwachung kein Problem!! Das Problem beginnt da, wo die Demokratie wankt, schwankt, fällt. Daher ist es unsere Pflicht Mechanismen zu schaffen, dass in diesem Falle die Software per "Knopfdruck" sich ins Nirwana verabschiedet. Frage: Können wir das leisten und abverlangen. Und wer entscheidet über den Zeitpunkt.



    Derlei Software in einer Autokratie, gar Diktatur scheint eine Horrorszenerie.



    Btw: Herr Joswig, es ist nicht hilfreich, auch wenn das modern scheint, mit deplazierten Worten wie 'Oligarchen' zu argumentieren. Das schafft nur Gräben, triggert die Leute ganz links und führt zu gar nix. Thiel, auch wenn man ihn nicht mag, hat sein Vermögen selbst erarbeitet und eben nicht qua Regierung gegen Treue zugeschanzt bekommen. Ein gravierender Unterschied! Fair bleiben.

    • @Tom Farmer:

      Die Idee ist menschlich nachvollziehbar aber praktisch ohne Nutzen: Es ist ja nicht so, dass eine Diktatur nicht in der Lage wäre, eine solche Software zu bauen, bzw. einfach zu kaufen. Eventl. ist der Einsatz zum Erhalt der Demokratie (und dazu gehört ein funktionierender Rechststaat) doch die sicherere Bank

    • @Tom Farmer:

      Nein das Problem ist, das ein ideales System, ideale Menschen voraussetzt. Man kann nicht das eine ohne das andere zu haben. Das ist ein Zitat aus einem Buch (Krimi). Und es stimmt weitestgehend. Es heisst ja auch Führe mich nicht in Versuchung.



      Wenn ein System vorhanden ist, mit dem die Menschen überwacht werden können, dann wird es auch genutzt werden. Deshalb muss es Restriktionen geben.

  • taz: *Wie dreist muss man als Techmilliardär eigentlich sein, um seine Überwachungssoftware nach einem Fantasywerkzeug des Bösen zu benennen? Und: Wer sagt das jetzt den Innenministerien Deutschlands?*

    Jemand soll das den Innenministerien sagen? - Ich denke nicht, dass das viel Sinn hat, denn unsere "Volksvertreter" werden das ohnehin nicht begreifen. *Peter Thiel ist einer der Techoligarchen in den USA, die den autoritären Umbau der liberalen Demokratie vorantreiben.* [taz], aber das interessiert in den Innenministerien Deutschlands ja auch keinen. Leider gehen keine intelligenten 'Gandalfs' bei uns in die Politik, deshalb können Antidemokraten auch immer mehr Unheil in Deutschland anrichten.

    ***Wer ist Peter Thiel? | ZDF Magazin Royale*** www.youtube.com/watch?v=SKY5pOcEn4U

    • @Ricky-13:

      Sind Sie allen Ernstes der Meinung, weil was in der TAZ stand, muss das Innenministerium aktiv werden?



      Man kann sich mal nur wundern!

      • @Tom Farmer:

        Ich habe keine Ahnung wie alt Sie sind, aber Ironie sollte man schon verstehen, wenn man in der Kommentarspalte der taz etwas liest. "Wundern" ist übrigens immer gut, denn es regt das Hirn zum Denken an.

    • @Ricky-13:

      „Leider gehen keine intelligenten ,Gandalfs' bei uns in die Politik,"



      Retten könnte uns eh nur ein Samweis Gamdschie... Aber Robert Habeck macht ja Pause.

      • @starsheep:

        'Samweis Gamdschie' wäre schon ein guter Ansatz.



        Aber wir leben nicht in einer "heilen Märchenwelt"



        Monster jeglicher Art und Orks in allen Schattierungen sind leider bei uns zu omnipräsent.

  • Ah ja, und das hilft dann gegen die üblichen "toten Briefkästen" unter YouTube-Beitägen und in diversen Social-Media-Netzen über die Kriminelle ihr Handeln koordinieren und organisieren.

    Verstehe.

  • Mir persönlich ist eine Bennenung wie "Palantir" deutlich lieber als eine Verschleierung. Da weiß man, was man erwarten darf. Die datenschutzrechtliche Implementierung dürfte ja nun davon abhängen, wie das System konfiguriert wird und welche Daten dem System zugänglich gemacht werden. Bevor man solche Daten in ein System spiegelt kann man sie auch sanitarisieren, also datenschutzrechtlich relevante Informationen herausfiltern. Wie weit das möglich ist, sollte Teil einer Machbarkeitsstudie sein. Und nun mal zum Hauptpunkt meiner Kritik: Herr Thüne plädiert dafür, lieber ein eigenes System zu entwickeln, statt TEUER fragwürdige Software aus Übersee einzukaufen. Mal unter uns: Unter 100 (!) Millionen Entwicklungskosten geht bei so einem System gar nichts. Da darf auch gerne noch eine Null dazu kommen. Hinweis: Corona-Warn App - Pippifax im Vergleich zu Palantir - 70M€ und mehr pro Jahr. Der Aufwand für Softwarepflege und -Änderung ist bei einem einem Programm wie Palantir enorm, da sich die Formate der Datenquellen fortwährend ändern bzw. aktuelle gesetzliche Bestimmungen implementiert werden müssen. Weiß Herr Thüne das nicht oder will er ein Scheitern erreichen?

  • Es sind Anti-Demokraten wie Peter Thiel, warum wir einen Wealth Limit für Superreiche brauchen. Sie haben einfach zu viel Macht/Kapital, also lass uns Milliardäre zu Millionäre machen.

  • wer Trump und Musk gruselig findet sollte sich vor Thiel so richtig fürchten: Im Gegensatz zu den Beiden hält er sich im Hintergrund und verfolgt dort seien Agenda: Meiner Meinung nach ist das noch viel gefährlicher.

  • Das ist ein weiteres Beispiel dafür, dass es vielen Politiker*innen vollkommen gleichgültig ist, ob angestrebe Maßnahmen für die Bevölkerung nützlich und unschädlich sind. Sogar wenn es wie hier höchst zweifelhaft ist, so empfindliches Gut wie persönliche Daten zu beschützen. Diesen Leuten kommt es nur darauf an, möglichst schnell irgendwelche (vermeintliche) Erfolge vorzuweisen, um dann im nächsten Wahlkampf mit "Erfolgen" zu prahlen - freilich ohne die Hintergründe und Risiken aufzudecken. Es ist ein altes Lied....

  • Ich habe zwar nicht die Weisheit und Expertise von Gandalf, stimme ihm aber aus dem Bauch raus zu ❗️🎩

  • Die deutsche Politik hat offensichtlich den Schuss immer noch nicht gehört.



    Wir müssen endlich unabhängig von den US Datenkraken werden. Oder werden da schon wieder Entscheider geschmiert?

  • Die entscheidene Frage ist doch: Wenn das System seit längerer Zeit bereits in einigen Bundesländern eingesetzt wird, hat es dann dabei Verstöße gegen Datenschutzbestimmungen gegeben? Haben sich die Befürchtungen bewahrheitet?

    • @MarsiFuckinMoto:

      Das ist ja Punkt. Ob es Verstöße gegeben hat, erfährt man vielleicht irgendwann mal im Nachhinein. Datenschutzrecht folgt einem präventiven Gedanken, wenn die Daten erst mal in den falschen Händen gelandet sind, kann man sie nicht zurückholen. Und der Hersteller kann die Funktionalitäten eines solchen Systems jederzeit verändern über Updates und somit auch jederzeit mitlesen, wenn er will, oder dazu gezwungen wird. Deshalb kauft man sowas bei einem Unternehmen, das man auch zur Rechenschaft ziehen kann, und das unabhängig von fremden Mächten ist. Idealerweise ist sowas dann auch Open Source und die Software kann reproduzierbar gebaut werden, so dass unabhängige und umfassende wissenschaftliche Untersuchungen möglich sind.



      Und man genau weiß, was denn nun auf den Behördenservern läuft.

      „KI“ geht auch nur in eng abgegrenzten Szenarios. „Korreliere einmal alles mit deviantem Vehalten“ ist per se nicht Datenschutz-konform.

  • "Das Problem ist dabei nicht, dass die Behörden eine gute Software wollen, mit der sie ihre Daten besser sichten und aufbereiten können."



    Doch, genau da beginnt das Problem. Die Linke ist seit 1987 (VoBo anyone?) einen weiten Weg gegangen...

  • Vor allem sollte man solchen Leuten nicht auch noch Geld in den gierigen Rachen schieben.

  • Es klingt nach einem guten Plan einen Überwachungsstaat aufzubauen wenn Faschisten auf dem Vormarsch sind.



    Was soll schon schiefgehen?

  • "schädlich für das Vertrauen in die Sicherheitsbehörden" Da wäre ich mir nicht so sicher. Autoritär gestrickte Bürger*innen finden das vermutlich sogar gut, denn die haben ja "nichts zu verbergen" (und wenn Muslime als "islamistische Gefährder" pauschal ins Visier geraten, um so besser). Und das ist genau die Klientel, die die Union der AfD abspenstig machen will.

  • Da haben sich wohl einige Politiker im Cyberspace verloren.

  • Sehr zutreffender Beitrag. Ja, naiv, dumm, ignorant. Die Innenminister der Länder kennen den "Herr der Ringe" nicht, weil das Kinderkram ist. So entgeht in auch der Zusammenhang mit Peter Thiel. Seit Trump jedoch verbietet sich solche Naivität und Ignoranz. Europa und Deutschland müssen jetzt alles selbst auf die Beine stellen. Libertären und faschismusaffinen Milliardären aus den USA ist nicht mehr zu trauen, ebensowenig Trump und Konsorten.