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Der Weg der KlimakonferenzWarum ich trotz Bahn fliege

Schön wäre es, wenn ein Klimaredakteur zur Klimakonferenz nach Glasgow möglichst treibhausgassparend gelangen könnte. Leider unmöglich.

Ein Flugzeug im Anflug auf Glasgow Foto: dpa

I ch hasse es, in ein Flugzeug zu steigen. Es dauert ewig, zum Flughafen zu kommen, man verwartet kostbare Lebenszeit am Gate, akzeptiert klaglos alle Verspätungen, kämpft sich durch dekadente Shoppingmalls und quetscht sich dann in einen Sitz, Arm an Arm mit schwitzenden Flugangsthasen. Dazu kommt noch das schlechte Essen, der schlechte Schlaf und das schlechte Gewissen wegen der Sauerei am Klima. Der kann man live zuschauen, wenn man aus dem Fenster auf die Turbinen blickt.

Warum sitze ich also in einem Lufthansa-Flugzeug nach Glasgow? Weil die Bahn mich dazu zwingt. Vor einem halben Jahr war ich beim Blick auf die DB-Website freudig überrascht: Hallo, von Berlin nach Glasgow kann man gut den Zug nehmen! Morgens gegen sechs los, umsteigen in Köln, Brüssel, London, abends da. Hurra! Schöne Erinnerungen wurden wach an die COPs in Paris, in Warschau, in Bonn, wo wir entspannt auf der Schiene ankamen.

privat
BERNHARD PÖTTER

BERNHARD PÖTTER leitet das Ressort Wirtschaft und Umwelt in der taz und schreibt über Klima- und Energiepolitik. Zuletzt erschien sein Buch "Ausweg Ökodiktatur? Wie unsere Demokratie an der Umweltkrise scheitert" (oekom Verlag, 2010).

Das Problem: Auslandsverbindung, nicht buchbar. Aha. Das mit dem Internet ist ja auch echt noch ganz frisch. Warum sollte man da eine Verbindung buchen können, die in einem fremden Land ein Umsteigen nötig macht. Beim Fliegen kein Problem, bei der Bahn schon. Nun gut, wozu gibt es den freundlichen Service am Bahnhof (keine Ironie hier!).

Nach 20 Minuten Anstehen am Fernbahnschalter kann mir der Kollege aber auch nur sagen: „Ich kann Sie nur bis London buchen. Umsteigen nach Glasgow geht nicht.“ Warum nicht? „Habe ich nicht im System“. Er sieht nicht mal die Verbindungen auf seinem Bildschirm, die ich auf meinem Smartphone im DB-Navigator finde. Wie gesagt, dieses Internet. Sein Rat: „Buchen Sie das von zuhause.“

Bahn vom COP-Ansturm überrascht

Zuhause klappt es aber auch nicht. Weil ich den Zug von London nach Glasgow nicht buchen kann. Warum nicht? Er ist voll. Inzwischen wollen alle zur COP. Offenbar hat es die britisch-schottische Bahn überrascht, dass da ein paar Leute im Anmarsch sind.

Nächste Überlegung: Am Abend vorher nach Köln. Morgens einen frühen Zug, um eine andere Verbindung in London … keine Chance. Ein Schlafwagen wäre noch drin. Als ich die Preise sehe, schlägt mein Gewissen als kostenbewusster Angestellter eines bitterarmen Verlagshauses Alarm.

Allein die Fahrt von London nach Glasgow ist so teuer wie … ich klicke auf die Angebote der Lufthansa. Selbst mit der Kompensation durch atmosfair (ich weiß, ich weiß, das ist nur die fünftbeste Möglichkeit!) ist Fliegen unschlagbar billig. Dazu in sieben statt in fast 40 Stunden. Nee, Leute, so geht das nicht.

Fazit: Die klimafreundliche Alternative hat keine Chance: Zu teuer, zu umständlich, zu langsam, zu sehr mir-doch-egal. Um das zu ändern, braucht es wohl dringend eine Klimakonferenz. Und dann auch noch das: Die Züge zwischen London und Glasgow werden am Freitag gestrichen, weil Unwetter zwei Brücken weggerissen haben. Um das in Zukunft zu verhindern, braucht es mehr als eine Konferenz. Nämlich Taten.

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Bernhard Pötter
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1965. Seine Schwerpunkte sind die Themen Klima, Energie und Umweltpolitik. Wenn die Zeit es erlaubt, beschäftigt er sich noch mit Kirche, Kindern und Konsum. Für die taz arbeitet er seit 1993, zwischendurch und frei u.a. auch für DIE ZEIT, WOZ, GEO, New Scientist. Autor einiger Bücher, Zum Beispiel „Tatort Klimawandel“ (oekom Verlag) und „Stromwende“(Westend-Verlag, mit Peter Unfried und Hannes Koch).
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62 Kommentare

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  • "Ein Schlafwagen wäre noch drin." So etwas gibt es auf der Strecke nur zwischen London und Galsgow, und für die relativ kurze Fahrtzeit lohnt sich das eigentlich nicht.

  • Das Problem ist die Privatisierung, Kommerzialisierung und Fragmentierung der Bahn im Vereinigten Koenigreich (VK). Dies soll angeblich ein effizientes System sein, ich frage mich nur fuer wen. Ich kann im VK keine Fahrkarte von Leeds nach Berlin kaufen. Stattdessen muss ich erst eine Fahrkarte von Leeds nach London, dann von London nach Bruessel und schliesslich von Bruessel nach Berlin kaufen. Dabei gibt es kein integriertes Verkehrssystem, sondern mensch muss selber schauen und kalkulieren, ob es mit den Verbindungen klappt. Ausserdem koennen die einzelnen Zuege im VK je nach Tag und Zeit extrem und unterschiedlich teuer werden. Deshalb empfiehlt es sich, mehrere Monate im voraus zu wissen, wann mensch fahren will. Dann gibt es sogar preiswerte Verbindungen. Wie gesagt, die PolitikerInnen im VK erzaehlen uns, dass dieses privatisierte Bahnsystem extrem effizient und umweltfreundlich ist! Kein Witz!

  • Rechtzeitig über Trainline buchen. Dann ist das alles kein Problem.

    Aber wenn ganz plötzlich so eine Konferenz angesetzt wird. Wer kann da schon vorplanen?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Nachtrag: auf trustpilot schreibt trainline (eine Gesellschaft von virgin...):



      " Bei manchen Bahnanbietern ist es notwendig, dass die Bezahlung vor der eigentlichen Reservierung der Tickets abgeschlossen wird. Erst danach kann die Reservierung über das System des Bahnunternehmens bestätigt werden. Es kann hierbei vorkommen, dass die Reservierung aufgrund nicht erhältlicher Tickets oder Sitzplätze zum Buchungszeitpunkt scheitert, jedoch wird die Transaktion dann automatisch rückabgewickelt." Das passiert wohl regelmässig (lt. trustpilot). Daten z.T. falsch übernommen (Personenanzahl). Die Daten der gebuchten Zugverbindungen würden z.T. falsch angegeben. Werde ich daher nicht machen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      danke, kannte ich noch nicht. Wobei ich - natürlich gleich getestet - die Ländertickets bei den Verbindungen nicht sehe... Aber immerhin Sparpreise und Supersparpreise incl.

  • Hmm, der Klimareporter, der genügend Ausreden findet, um doch fliegen zu dürfen...

    Ja, es braucht mehr Zeit, braucht mehr Planung und kostet in der Regel mehr.



    Alles bekannte Probleme.

    Nur bitte kommen Sie mit Ihrem Gewissen selber klar. Öffentliche Absolution ist nicht angebracht.

  • ixh will hier keine Werbung machen -- aber in Freiburg gibt es einen kleinen Laden, der bucht Ihnen jede (wirklich jede) Verbindung europaweit (wahrscheinlich sogar weltweit). Ohne Aufpreis! Einfach anrufen.

    Mach ich immer, wenn ich über die Grenzen Deutschlands hinaus mit der Bahn fahre, denn wie Bernd Pötter richtig feststellt -- da sieht's im Reservierungssystem übel aus. Aber dass niemand in der taz ihn auf die kleine Freiburger Unternehmen hinweist? Wo man bei einer Zeitung doch alles wissen sollte ....

    • @wlm1954:

      "Kopfbahnhof" in Berlin ist auch gut. Andere Reisebüros stellen sich beim Kauf von Bahnfahrkarten leider manchmal etwas an.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @wlm1954:

      „ixh will hier keine Werbung machen -- aber in Freiburg gibt es einen kleinen Laden, der bucht Ihnen jede (wirklich jede) Verbindung europaweit (wahrscheinlich sogar weltweit).“ Gab’s früher in jedem größeren Dorf. Nannte sich „Reisebüro“. Gibt es wahrscheinlich sogar in Berlin.

  • Und was passiert jetzt wohl wenn wir Fliegen künstlich teurer machen -- wird davon die Bahn besser? Sicher nicht, denn der Konkurrenzdruck nimmt ab. Verteuerte Flüge sind eine Gelegenheit für die Bahn, noch teurer und noch schlechter zu werden.

  • Vielen Dank für diesen geradlinigen Artikel, denn mir ist als dankbarer Leser ihrer immer gut recherchierten Beiträge schon klar, wie sehr das nervt, wenn man am Ende doch im Flieger steckt, auf einer Kurzstrecke, aber trotzdem. Unter sehr günstigen Umständen - also nach Fahrplan - kommt man von Köln nach London nämlich in fünf Stunden... (Geheimtipp).



    Ein Freund berichtet von einem ähnlichen Erlebnis auf dem Weg von Berlin nach London, nacheinander fielen erst in Berlin, dann in Köln die Züge aus (Köln nach Brüssel zum Eurostar), so dass er eine sehr späte und teure Übernachtung in Brüssel einlegen musste. Ich möchte daran erinnern, dass es dort früher mal etwas gab, was sich "British rail" nannte (zusammen mit einer besonderen Teesorte, die dort verabreicht wurde), da konnte man tatsächlich alles noch bei einer Bahngesellschaft buchen - nach der Privatisierung wurde das immer komplizierter, so dass der logische Schritt zu einer Weiterbuchung auf irgendeine private Bahnlinie nicht ganz ohne wäre. Fahren Sie z.B. lieber mit dem "Virgin cross country" oder dem "Caledonian Sleeper" nach Schottland? Nun ja, diese ganze Chaos ist das Ergebnis eines kaputten neoliberalen Zeitalters und unbeschränkter Privatisierungsorgien.

  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    wenn jede und jeder überall hin will , dann wird das nichts mit der rettung des klimas. einfach mal verzichten. konferenzen kann man auch online besuchen. und niemand muss in den urlaub nach italien. berlin ist doch auch schön. aber immer große klappe, von wegen klimawandel und so. und wenn es hart auf hart kommt, ist kaum jemand bereit sich zu ändern.

  • gerade 'mal getestet auf bahn.de



    Spar-und Flexpreise/Sparpreis bzw. Supersparpreis Europa: Kein Problem, eine Verbindung von Berlin-Alexanderplatz nach Glasgow Central Station zu finden. Wie üblich bei Sparpreisen ist halt Vorlauf angesagt. Tip: oftmals sind erste. und zweite Klasse Preise nur wenige EUR auseinander.

    • @schwaw:

      Den Sparpreis Europa gab es früher nur bis London und jetzt überhaupt nicht mehr. Was da im Sparfahrplaner angezeigt wird, ist gewöhnlicher Flextarif, also Normalpreis, und der liegt bei rund 180 Euro ab Aachen.

  • Solange man weiter das Flugbenzin subventioniert und sich das nötige Geld dafür einfach von den Pendlern holen kann, wird sich daran auch nichts ändern.



    Wozu wurde nochmal eigentlich der Tunnel unterm Ärmelkanal gebaut? Ach ja, stimmt, für LKW-Fahrer - diese seltene, aussterbende Spezies.

  • Für UK nutzt man die Trainline-App. Bis London St Pancras kann man über die DB-App buchen.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Warum nicht ein wenig Urlaub nehmen und ne Woche vorher anreisen? Woher kommt diese Anspruchshaltung das man am Vorabend perfekt ohne Probleme anreisen können muss? War früher auch nicht, da ist man mit dem Zug über mehre Tage teilweise bis nach Hamburg gefahren, hat sich dann dort ein Schiffsticket gesucht und ist dann damit nach London gefahren, von wo es wieder mit dem Zug weiterging.

    Will man den Klimawandel aufhalten muss Reisen teuer und unbequem werden, weil es dann weniger gemacht wird. Auch Zugreisen sollte nur wenn nötig angetreten werden.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Weil man eben nicht jede Reise als Urlaub verbuchen möchte oder kann. Weil Leute auch arbeiten müssen, eine Familie haben, sonst Dinge außer kurzfristigen Geschäftstrips unternehmen möchten/müssen. Früher hatte man auch Wege mit Pferdekutschen zurückgelegt und dennoch möchte es keiner wieder tun. Echt seltsam.:D

      • @Croissant:

        Ist dieser Anspruch aber nicht gerade das Problem: Reisen soll keine Zeit "kosten"? Da sollten wir wieder umdenken und dann halt weniger Reisen im Jahr machen.

        • @resto:

          Hier geht es aber nicht um Urlaubsreisen nach Thailand, sondern um stinknormale Geschäftsreisen im europäischen Raum. Im Sinne des Umweltschutzes ist es ein Tropfen auf dem heißen Stein und noch dazu mit völlig überzogenen und unverhältnismäßigen Einschränkungen für den Durschnittsbürger verbunden. Irgendwie beschleicht mich des Öfteren das Gefühl, es gehe hier nicht um das Klima sondern um teils sadistische Bedürfnisse einzelner, die eigene Lebensweise aus was auch immer Gründen, den anderen aufzudrücken. Eine derartige Politik ist weder mehrheitsfähig noch durchsetztbar, weshalb man sich lieber um technologische Lösungen bemühen soll, anstatt Askese zu predigen.

  • 40 Stunden?



    Bahn.de zeigt je nach Abfahrt zwischen 12 und 20 h an für die Strecke Köln-Glagow.

  • "....Nächste Überlegung: Am Abend vorher nach Köln. Morgens einen frühen Zug, um eine andere Verbindung in London … keine Chance. Ein Schlafwagen wäre noch drin. Als ich die Preise sehe, schlägt mein Gewissen als kostenbewusster Angestellter eines bitterarmen Verlagshauses Alarm..."



    Ehrlich... cringe...Sollen wir Spenden für Sie ...odre nehmen Sie doch das Gehalt für diesen Artikel oder was weiß ich.



    Die biligen Argumente der Gutsituierten - es darf nix kosten, nicht unbequem sein, und nicht langsam sein etc. etc.



    Was für ein entlarvender Artikel.



    genau darum geht es.



    einsammeln?

    • @Evelyn Schwirkus:

      Du verlangst, dass man sich selbst kasteit um die Umwelt zu retten? Dass man gleichzeitig dabei zusieht, wie einfach und billig es für andere ist, denen, die Umwelt egal ist? Soll Klimaschutz nur was für Masochisten sein?



      Die Frage ist doch: Warum ist Bahnfahren teuer und unflexibel? Warum bekomme ich mit einer einfachen Google-Anfrage sinnvolle und günstige Flugverbindungen, aber keine Bahnverbindungen?



      Natürlich braucht es auch Bereitschaft zu individuellem Verzicht, aber ohne systematische Änderungen, ohne politische Vorgaben wird das nix mit dem Klimaschutz.

      • @Espenlaub:

        google doch 1fach Öpnv - das geht gnadenlos gut

  • Mein Tipp: 1.Gesamtverbindung online suchen



    2. Rechtzeitige Teilbuchungen. Zb. Europasupersparpreis bei DB und Rest mit der örtlichen Bahnwebsite (Alle mir bekannten können mindestens auch englisch)



    Es gibt auch Reisebuslinien. Bei mehr als 800km nur was für Masochisten. Aber dass ist jeder, der eine Reise mit mehr als 3 Umsteigepunkten wählt eh - egal welche Kombi von Bus, Bahn oder Flug man wählt.



    3. Last Minute Reisen zu Grossevents vermeiden, ansonsten mit Gleichgesinnten eine Fahrgemeinschaft organisieren. Gibt auch Apps und Sites dazu.

    • @Euromeyer:

      Und die COP26 ist ungefähr so überraschend wie Weihnachten, dass man es trotz Covid nicht wagen kann, mit etwas Vorlauf zu buchen.

    • @Euromeyer:

      Eurosparpreis für GB (äh UK heißt das ja jetzt) wird von der DB nicht mehr angeboten.

  • Super Herr Pötter!



    Sie sprechen etwas an, was ich mit meiner Frau und Kinder ständig erlebe. Seit inzwischen 7 Jahre probieren wir es aus, nicht zu fliegen und es ist uns auch bisher gelungen.



    ABER wir müssten uns da wirklich von unserer Überzeugung regelrecht zwingen lassen.



    Während die Buchungssysteme für Fliegen mit wenigen Klicks Globale Mobilität zu Tiefpreisen ermöglicht, sind die Buchungen von übernationale Zugreisen für eine Familie mit fünf Personen und mit überschaubarer innereuropäischer Destinationskomplexität fast eine Unmöglichkeit.



    Nach endlosen Buchungsversuchen über Internet endeten wir immer beim Ticketschalter am Neustädter Bahnhof in Dresden und verbrachten dort im Durchschnitt eine Stunde um eine bezahlbare Reise zwischen z.B. Dresden und Stockholm für uns zu buchen.



    Wenn es noch stimmt, dass Zugfahren Klima- und Umweltfreundlicher ist als Fliegen, müssen wir das System so ändern, dass die Nützer:innen auch motiviert und ermutigt werden, die nachhaltigere Alternative zu nutzen.



    Ich denke dass müsste auch gerade bei der digitalen Revolution höheren Priorität haben als bei "autonomes Fahren" und "urban air mobility" Forschungs- und Werbegelder in den Sand zu setzen. www.volocopter.com/

  • Ich würde gerne vom Auto auf die Bahn umsteigen.

    Mein Arbeitsort ist 50 km entfernt, mit dem Auto brauche ich einfach ca. 50 Minuten; mein etwas angestaubter Kleinwagen schluckt pro Woche (Inklusive der Freizeitfahrten, primär Besuche bei meiner ca. 100km entfernt wohnenden Familie alle 2 Wochen) ungefähr Benzin im Gegenwert von unter 50€; macht bei 4,5 Wochen im Monat also ca. 225€ .

    Wenn ich mir bei der Bahn ein Monatsticket kaufe kostet das nur für meinen Arbeitsweg 260€, ohne das ich an einen anderen Ort fahren kann. Ich bin pro Fahrt eine Stunde unterwegs, muss zusätzlich die Wegstrecken zum BF (jeweils 10 min von Wohnung zu BF und von BF zu Arbeitsort) rechnen, und könnte nur zu vollen Stunden fahren, so das sich meistens auch noch eine Dreiviertelstunde Wartezeit ergibt wenn ich zu meinen normalen Arbeitszeiten herauskomme.

    Für meine Familienbesuchsfahrten bräuchte ich statt 1,5h mit der Bahn 3,4h. Kein Weltuntergang, aber ich müsste pro Fahrt auch mit der im Monatsticket für meine Arbeit inklusiven Bahncard noch 50€ für Hin- und Rückfahrt bezahlen - die sich ergebenden 125€ pro Monat übersteigen die Wartungskosten meines Autos.

    Wäre entweder das Netz besser (schneller oder wenigstens bessere Taktung) oder die Fahrt immerhin so viel günstiger das ich Geld spare würde ich es ja machen - aber so?



    Ich hoffe das es bis mein Auto abtritt eine preislich vernünftige Dauerbahnkarte gibt und ich wenigstens kein neues Anschaffen muss.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    2-3 Stunden vorher da sein. Warum? Weil die Airlines bzw. die Sicherheitsfirmen nicht mehr Leute beschäftigen will. Zwar will man mit Gepäckaufgabe durch den Passagier Zeit einsparen, nur funktioniert das meist nicht. Zu kompliziert.

    Hinzu kommt, wenn man aus dem Südwesten Berlins - also nahe dran am BER - zum Flughafen will, muss man erst den Umweg zum Bhf Zoo nehmen und von dort mit dem Zug in einem Riesenbogen nach Osten zum BER fahren. Mit Wartezeit liegt man dann bei fast 2 Stunden!!!

    Da fragt man sich, ob die Planer noch alle Tassen im Schrank haben.



    Von Potsdam aus geht es deutlich schneller.



    Warum gibt es keinen Bus, z.B. von Zehlendorf direkt zum Flughafen. Es gibt ja auch diverse andere X-Busse.



    Hat man hier zu Lasten der Passagiere einen Deal mit Taxifahrern gemacht oder ist es nur pure Inkompetenz??????

    Und das alles für einen Pleite-Flughafen.



    Hätten wir doch den schönen Flughafen Tegel behalten und damit eine Menge Geld und Zeit gespart.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Darf ich Ihnen die S45 empfehlen fährt direkt aus Südwest Berlin zum BER ohne Umweg über Zoo

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Tegel hat 100.000den in Wedding, Reinickendorf, Spandau und Pankow den Schlaf geraubt, schon vergessen??

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Google Maps: 58min von Zehlendorf zum BER.

      Ist das wirklich ein Problem? Oder soll man den Flughafen bei Ihnen vorbeibringen?

      PS: Tegel war auch nicht für alle gut zu erreichen.

  • Was mir hier auffällt ist, dass Reisen keine Zeit (mehr) "kosten" darf. Der Weg gehört nicht mehr zum Ziel, sondern wird als unnötige Zeitverschwendung betrachtet. Reisen hat sich zum Konsumgut entwickelt und ist entsprechend entwertet worden (wenn man zum Beispiel die Reisekataloge mit ihren viertägigen Ausflügen zum Beispiel nach St. Petersburg, nach Malle, nach Kreta...). Liegt hier nicht eines der Probleme, das der Autor hat, begraben. Hätte er sich mehr Zeit genommen, würde es mit dem Zug nach Glasgow klappen.

  • Und warum müssen Sie da unbedingt persönlich hin in Zeiten von ZOOM und Webex?

  • Ich hab in diesem mit der Bahn Sommer ähnliche Erfahrungen wie der Autor gemacht: Meine geplante Bahnreise von Berlin nach Ancona war über den DB-Navigator nicht komplett buchbar, weder im Internet zu Hause noch am DB-Schalter. Bis Bologna: ja. Aber die Weiterfahrt mit Umstieg in Bologna: keine Chance. Europa ist bei der DB mit der ersten nach der deutschen Grenze ohne Umsteigen erreichbaren Großstadt zu Ende. Einfach nur peinlich. Meine Rettung war die Fa. Trainline. Die war schnell, effektiv, und auch noch preiswert.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Britta Martini:

      Glaube ich sofort!



      Die ganze extrem gut verdienende Führungsriege der DB sollte sofort ausgetauscht werden.



      Die Gründe dafür sind vielfältig, zeigt aber ständiges Versagen.



      Auch kann ich das schöne Antlitz von Herrn Pofalla nicht mehr ertragen.

    • @Britta Martini:

      Es gibt eine ganz tolle App der italienischen Eisenbahnen. Damit ist die Fahrt auch sehr viel billiger. Und am schoensten ist sie mit dem Bummelzug.

  • Ist ihre Ablehnung der Fliegerei, Herr Pötter, wirklich nur den Umständen geschuldet, die Sie bei Reiseplanung und -antritt stören oder nicht doch eher einer umweltideologischen negativen Stigmatisierung des Flugwesens geschuldet? Es gibt keine ökologischere Fortbewegungsart als die Fliegerei, auch wenn das aktuell nicht so gesehen wird. Infrastruktur und pro-Kopf-Literverbrauch an Kraftstoff sind nicht annähernd so umweltbelastend, wie bei Auto, Schiff oder Bahn, wenn man (nur beim Auto) neben Straßen noch Herstellerindustrie, Flurbeanspruchung oder die Infrastruktur, die ja nicht nur Straßen, Tunnel, Brücken, ADAC, Autobahnmeistereien, Winterdienst, Verkehrsleitsysteme und Verkehrspolizei hervorbringt, sondern auch noch den Umweg um Geländehindernisse und durch Städtestraßennetze sowie den vergeudeten Platz für den stehenden Verkehr berücksichtigt. Die Fliegerei ist vor allem aber die Chance, die der Natur geraubten Flurstücke in einer nie dagewesenen Dimension rückgeben zu können, indem man den Verkehr vom Boden in die Luft verlagert. Diese Rückgabe ist dringend erforderlich, denn ohne Vergrößerung der CO2-umsetzenden Biomasse, wird es eins nicht geben – die chemische Kühlung der Erde durch Photosynthese. Die CO2-Reduktion mag kurzzeitig die Steigerung der Erderwärmung bremsen, kühlen geht nur mit CO2 – dies jedoch nur unter der Prämisse der Rückgabe von uns besetzter Flurstücke an eine grüne Natur!

    • @Sokrates_RS:

      Zunächst vielen Dank für die Beiträge. Statistiken habe ich mir keine gebaut. Zum Teil sind technische Daten der Flugzeughersteller herbeigezogen worden. Dann habe ich mir mal spaßeshalber vorgestellt, wie voll die Meere wären, müßte das heutige Luftverkehrsaufkommen mit Linienschiffen bewältigt werden. Weglassen kann man es ja kaum noch. Ich vermute, daß das Verkehrsaufkommen heut zu 90% aus triftigem Grund besteht, also nicht einzusparen ist. Die Reisebranche auf die Bahn zu reduzieren, würde sie umbringen, Reiseländer ruinieren und Kontinente + Inseln zu Eilanden aus Kolumbus Zeiten machen. Die Reduktionen des Verkehrsaufkommens durch Preiserhöhungen und Mineralölsteuer wären marginal. Beim Flieger ist indes nur die Infrastruktur für den „stehenden Verkehr“ bereitzustellen (ca. 1 Dutzend Flugzeughersteller für die nennenswert am Verkehr beteiligten Flugzeuge, die Flugplätze + einem überschaubaren Zubringerbereich). Diese ist auch recht lokal platzierbar, jedenfalls erheblich flächengenügsamer als 100erte Autoherstellerstandorte in Städtedimension, zigtausende Servicewerkstätten,… und weit mehr als 5 Parkplätze für ein Auto (daheim, auf Arbeit, am Einkaufscenter, in der Werkstatt …). Bei allen landgestützten Verkehrsmitteln kommt zudem noch der Verkehrsraum für die Trassen Straße, Autobahn, Schiene…) dazu, auch wieder prophylaktisch mit hoher Redundanz – es führen ja viele Wege nach Rom – und trotzdem Stau. Letztere fehlen beim Flugzeug, von imaginären abgesehen, völlig. Da man CO2 braucht (Thema biologische Kühlung), ist auch die Rückgabe von Flächen an die Natur existenziell. Deswegen mein Pro fürs Fliegen, da dieses Bodenflurstücke großer Dimension freigeben könnte. CO2 ist zwar ein Treibhausgas, aber heizen tut es nicht. Ein Gewächshaus mit CO2 wird nicht wärmer als ein gleiches mit Sauerstoff. Im reinen Sauerstoffzelt sterben Pflanzen. Mit der 100-fachen CO2-Menge als der in der jetzigen Atmosphäre, gedeihen sie indes bestens.

      • @Sokrates_RS:

        Dann stellen wir uns das mal mit Segelschiffen vor. Statt Kuehlschrank gibt es den Kuchen von Andrea Doria.

    • 6G
      68514 (Profil gelöscht)
      @Sokrates_RS:

      Naja, bevor Sie mit solchen Äußerungen hausieren gehen, bitte ich um konkrete Zahlen, wieviel CO2 wo freigesetzt wird. Dann können wir weiter reden. Bitte mit Quellenangaben zum Nachvollziehen.

    • @Sokrates_RS:

      Wenn man nur auf Emission/km achtet, entgeht einem zusätzlich ein Aspekt: durch das Fliegen werden reisen unternommen, die sonst nicht getätigt würden (s. dieser Artikel). Man fliegt halt mal eben schnell ein paar tausend Kilometer, was man mit dem Auto/Bahn eben nicht tun würde. Dadurch steigt die Emission unweigerlich, selbst unter der Annahme, dass Fliegen eine geringere Km-Emission hätte. Wir müssen anfangen, kurze Wochenend-Trips mit dem Flieger zu hinterfragen. Wenn es zu weit ist um sich ohne Flieger zu lohnen ist es eben zu weit. Abgesehen davon muss Fliegen einfach teurer werden um die realen Kosten dafür wiederzuspiegeln.

      • @Marhartin:

        ... das trifft aber auch auf jedes andere Fortbewegungsmittel zu. Ohne Auto fährt man halt eben so mal nicht mehr zum Supermarkt, zu den Verwandten in anderswo. Ohne ÖPNV bleibt man zu Hause - Home-Office wäre längst erfunden. Wir können gern darüber orakeln, wieviel Verkehr das Weglassen eines Verkehrsmittels einspart. Daß man die ein oder andere Reise einsparen kann, gilt für alle Verkehrsmittel. Der meiste Traffic ist jedoch nicht mehr einzusparen. Er folgt aus wirtschaftlich triftigen Gründen, die auch die Erfindung besagter Verkehrsmittel verursacht haben. Die Eisenbahn wurde ja nicht erfunden, weil ein dekadenter Wanderfauler nicht mehr laufen wollte. Und zu diesen Gründen gehört dann eben auch, um beim Flieger zu bleiben, der Urlaubsort in Übersee, den wir aus CO2-Überlegungen heraus nicht boykottieren dürfen, da er diesen bereisten Ländern eine Existenzgrundlage entziehen würde und eine "Reisetätigkeit" der dortigen Bevölkerung z.B. in unsere Richtung zur Folge haben könnte.



        Der Raub an Flurstücken jedweder Art (Wald, Auen,...) durch unsere raumverzehrende Infrastruktur könnte diese Flächen wieder freigeben, wenn auf dem Boden wieder Platz für Pflanzen wäre, da man Verkehrsflächen in die Luft verlegt. Aktuell müssen, wie im Film "Avatar", die Pflanzen das Fliegen lernen :), damit wir ihren Platz auf dem Boden weiter vernichten können!

    • @Sokrates_RS:

      Und Flugzeuge und Flughäfen nebst deren zum Bau benötigte Infrastruktur wächst nachhaltig auf Bäumen oder wie darf ich Ihre Rechnung verstehen?

    • @Sokrates_RS:

      Der Umwelt zuliebe in den Flieger? Steile These!



      Das Fliegen komplett in Europa mit Bus und Bahn zu ersetzen, bleibt Utopie. Ein realistischer Flugpreis mit richtig versteuertem Flugbenzin analog zu Superbenzin würde unnützes Rumfliegen zum Spottpreis



      beenden.



      Zum Thema Bahnreisen in Europa fragen Sie einfach mal Interrail-Reisende. Da geht viel, wenn gut geplant.

    • @Sokrates_RS:

      Mit Verlaub, Ihre Begründung das Flugzeug "grüner" dastehen zu lassen als den Zug, ist eine absolute Milchmädchenrechnung. Generell ist der CO2-Ausstoß pro Kilometer beim Zug deutlich geringer. Selbst wenn Sie die äußeren Faktoren wie die Infrastruktur mit einbeziehen, rechnet sich die Bahn. Mit einem Güterzug kann man ohne Probleme 1500 Tonnen bewegen. Im Vergleich dazu bräuchte man 15 Frachtflugzeuge des Typs Boeing 747.

    • @Sokrates_RS:

      Sie glauben auch nur Zahlen und Statistiken, die Sie selber gefiltert haben, nicht wahr?

  • Wieso sollte das unmöglich sein? Weil man nicht mit der Bahn bis nach Glasgow buchen kann muss das Flugzeug genommen werden?



    Früher war es doch auch so, wer Fernreisen unternehmen wollte, dass man das nächste Ticket irgendwo zwischendurch kaufen musste. Hat dann auch nichts mit den (zugegebenermaßen) schlechten Internetangeboten zu tun.

    Ist natürlich schön, wenn man ohne weitere sozialen Interaktionen sofort ein Bahnticket bis Glasgow bekommt. Aber ich wäre froh, abends nach London zu kommen und von dort eben ein Ticket nach Glasgow zu kaufen. Zurück ein Ticket Glasgow-London, dann ein weiteres von London nach wohin auch immer.

    Zur Not übernachtet man in London. War früher doch auch Gang und Gäbe, dass man mal zwei Tage gebraucht hat, um nach Spanien oder nach Schottland mit dem Bus, der Bahn oder gar umweltschädlichen Fahrzeugen wie Auto oder Wohnmobil benötigt.

    Das einzige, was unmöglich erscheint, sind Reisen über Ozeane und in Zukunft in den Weltraum. Bedingt durch die Tatsache, dass man über kilometertiefen Ozeanen keine Bahndämme oder gar zukünftige Hyperloops bauen kann, sind Unweltkiller wie Schiffe oder Flugzeuge derzeit alternativlos. Dann aber hat uns Greta wiederum gezeigt, dass es auch anders geht. Und wenn man die Schiffsbauer nicht in ihrer Arbeit hindert, wer weiß, ob der weitaus klimafreundlichere Flettner-Rotor es eines Tages als Hauptantrieb auf einen Ozeanriesen schaffen wird?

  • wollt mal von frankfurt nach southhampton mit der bahn: fast gleiche geschichte. hab es im reisebüro versucht und da den vorschlag bekommen: fliegen bis london, dann bahnticket vor ort kaufen und dann überraschen lassen wann der nächste zug fährt. ich sag nur europa, transeuropäische netze, 21. jahrhundert und so. jetzt versuch ich es positiv zu sehen: man muss sich auf das abenteuer vor der haustür einlassen: zeit unterwegs verbringen, leute kennenlernen, entschleunigen. also nicht nur im urlaub...

  • Naja, klingt jetzt eher wie ein Artikel, um sich intern zu rechtfertigen, als um andere zu informieren wie Bahnreisen in Europa möglich ist - und daher eigentlich uninteressant, weil es keine neuen Infos gibt.



    Wahrscheinlich ist die Verbindung in jeder anderen Woche gut machbar.



    Das Argument, die Bahn ist schuld, ist halt auch billig. Muss man halt früher buchen und besser planen.

  • Dieser Kommentar ist schon sehr interessant... . Ihnen ist Klimaschutz also "Zu teuer, zu umständlich, zu langsam (...)"? Willkommen in der Realität! Gehen Sie mal zum/zur mittelständischen Unternehmer/in oder zu einem/r Landwirt/in. Es werden - gerade in der taz - immer neue Gesetze und Auflagen gefordert, die viel Geld kosten, umständlich sind und Prozesse verlangsamen.



    Pro Klimaschutz - aber nur solange andere zahlen...??? Und nein, kleine Unternehmer/innen und Landwirt/innen schwimmen nicht im Geld!

    Können Sie sich noch an Ihren Kommentar vom 24.10.2021 erinnern ("Billiges Jammern beim Spritpreis"):

    "Sonst hätte ich ihm sagen müssen, dass ich hohe Spritpreise eigentlich völlig richtig finde. Und dass auch 1,60 Euro noch vergleichsweise billig ist, weil der Preis vor allem aus Beschaffung und Steuern besteht. Wollte man den ökologischen Schaden ausgleichen, müsste man noch mal etwa 50 Cent draufschlagen."

    • @Schildbürger:

      Danke Schildbürger! Auf den Punkt gebracht.

    • @Schildbürger:

      Jalella hats schon geschrieben: "Oh mei! Darum geht's doch nicht. Die Bahn ist einfach eine Katastrophe. Ineffizient, teuer, unzuverläassig. Das ist der Punkt ......."

      • @Rider:

        Hier zeigt sich die Differenz zwischen Ideologie und Praxis. Bahn ist halt national organisiert und damit für diesen Reiseanspruch nicht 1. Wahl. So ist die Realität.



        Alternativ hätte Herr Pötter auch mit dem Auto fahren können und Mitfahrer einladen können. Wäre auch eine Option,aber dann wäre womöglich das Auto als “gute Option” im Raum gestanden, was im taz Kosmos aber nicht linientreu gewesen wäre.

  • statt eine weitere ineffektive Konferenz zu besuchen ist es wohl sinnvoller in der Tat die DB zukunftsfähiger zu machen. Durchgehendes buchbares Internetangebot, günstigere Preise, Angebote zu besonderen Veranstaltungen (COP26, etc.), Verlinkung zur externen Buchung in anderen Ländern, wenn es schon nicht auf der eigenen Website klappt.



    Klare Vorgaben der Regierung in Richtung DB, mit Überprüfung der Projektmeilensteine. Zielvorgaben von max. 0,5 Jahren, sonst fliegen noch mehr Journalisten und andere weiterhin mit dem Flieger. Demnächst wieder mit den Airbus 380 auch innerhalb Europas; der schmutzigste Flieger aller Zeiten.



    Ein erster klitzekleiner Schritt wurde zumindest von der ÖBB getan und die Nachtzugstrecken erweitert.

  • Wir haben die Technologie, um solche Konferenzen abzuhalten, ohne überhaupt irgendwo hinreisen zu müssen. An vielen Stellen wird das auch genutzt. Aber ausgerechnet eine Klimakonferenz kann nicht online abgehalten werden?

  • Werter Klimaredakteur der taz,



    nichts für ungut, aber gerade ein Klimaredakteur sollte meiner Meinung nach in Sachen Ausreden nicht vorneweg gehen. "Berlin" hat dazu schon einige Zeilen geschrieben. Wenn Sie sich die letzten beiden Sätze Ihres Artikels noch einmal durchlesen dann können Sie sich entsprechende Antworten sicherlich selbst geben.

  • Hätte jetzt noch die Möglichkeit bestanden, sich zwecks täglicher Informationen mit einem Kollegen in Glasgow in Verbindung zu setzen oder einen evtl. Livestream zu nutzen.



    Denn merke, nichts ist unmöglich, egal, wie bitterarm das Verlagshaus auch sein möge.

    • @Berlin:

      Oh mei! Darum geht's doch nicht. Die Bahn ist einfach eine Katastrophe. Ineffizient, teuer, unzuverläassig. Das ist der Punkt und nicht, ob die Reise im Einzelfall wirklich nötig ist. Nebenbei: eine Berichterstattung von Leuten, die per Livestream dabei waren, will vermutlich keiner lesen. Wer beruflich den Unterschied zwischen einem persönlichen Gespräch und einer Zoom/Skype/Teams/etc. Konferenz noch nicht bemerkt hat, arbeitet vermutlich als Eremit mit Schweigegelübde bei der Kirche.

      Wenigstens versucht man hierzulande die Schiene attraktiv zu machen, indem man durch die vielen Baustellen das Autofahren unmöglich macht. Ist jedenfalls die schnellere Alternative den ÖPNV zu "stärken" (relativ halt) als tatsächlich das Bahnnetz wieder zurück auszubauen. Das würde in unserer Bürokratur vermutlich Jahrhunderte dauern.

      • @Jalella:

        Das habe ich ja gar nicht bemerkt, dass es sich hier eigentlich um die kritische Auseinandersetzung mit der Bahn handelte. Glückwunsch zu Ihrer scharfen Beobachtungsgabe.



        Un zu den Liveberichten erinnere ich mich an viele Liveschalten zu Kriesenherden, die aus Nachbarländern kamen. Aber Sie, für sich!, dürfen konsumieren, was Sie möchten.

      • @Jalella:

        Zu teuer? Das ist nicht wahr. Man muss nur rechtzeitig buchen und die 10 Euro mehr fuer die 1. Klasse nicht scheuen. Da trifft man dann auch den hochnaesigen Herrn Trittin.