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Umfragehoch für Thüringer AfDFalsche Strategien gegen Höcke

Sabine am Orde
Kommentar von Sabine am Orde

Auch in Thüringen kann sich die AfD Hoffnungen machen, stärkste Kraft zu werden. Sie setzt auf ein Thema, das im Osten viele umtreibt: Sozialpolitik.

Thüringer Bratwürste schmecken eigentlich ganz gut – vor allem, wenn man sie nicht zu braun anbrät Foto: imago images/Bild13

D ie jüngsten Umfragen sind bestürzend. Nicht nur in Sachsen und Brandenburg, auch in Thüringen kann sich die AfD jetzt Hoffnungen machen, bei der Landtagswahl im Herbst stärkste Kraft zu werden. Laut einer neuen Befragung liegt sie mit 24 Prozent nur noch knapp hinter der Linkspartei auf Platz zwei. Im Vergleich zum März hat sie 4 Prozentpunkte dazugewonnen – und zwar mit einem Landeschef und Spitzenkandidaten Björn Höcke, der wie kaum ein Zweiter für die Radikalisierung der ohnehin radikal rechten Partei steht und damit in den vergangenen Wochen erneut Furore machte.

Höckes Aussagen sind der Hauptbeleg des Verfassungsschutzes für dessen Verdacht, dass der „Flügel“ der AfD ein rechtsextremer Auswuchs ist. Der eigene Bundesvorstand bescheinigte ihm einst „eine übergroße Nähe zum Nationalsozialismus“. Dass er früher unter Pseudonym für ein NPD-Blatt geschrieben hat, bestreitet er zwar, scheut aber vor einer entsprechenden eidesstattlichen Erklärung zurück. Und der Personenkult, den seine AnhängerInnen inzwischen um ihn betreiben, lässt selbst manche in der AfD erschauern.

Allein: Ein Viertel der Thüringer WählerInnen scheint das überhaupt nicht zu stören. Wer also glaubt, mit moralischen Appellen oder dem Verweis auf rechtsextreme Verstrickungen die AfD im Osten bekämpfen zu können, liegt falsch. All das zieht nicht nur nicht, sondern scheint sogar noch mehr AfD-SympathisantInnen in die Arme der Partei zu treiben.

taz ost

Sechs Wochen im Osten: Vor der Landtagswahl in Sachsen am 1. September 2019 war die taz in Dresden. Seit dem 22. Juli waren wir mit einer eigenen Redaktion vor Ort. Auch in Brandenburg und Thüringen sind bzw. waren wir vor den Landtagswahlen mit unserem #tazost-Schwerpunkt ganz nah dran – auf taz.de, bei Instagram, Facebook und Periscope. Über ihre neuesten Erlebnisse schreiben und sprechen unsere Journalist*innen im Ostblog und im Ostcast. Begleitend zur Berichterstattung gibt es taz Gespräche in Frankfurt (Oder), Dresden, Wurzen und Grimma. Alle Infos zur taz Ost finden Sie auf taz.de/ost.

Der AfD gelingt es hier zunehmend, sich als die einzig wahre Interessenvertreterin der Ostdeutschen, gar als Vollenderin der friedlichen Revolution von 1989 zu inszenieren. Damit knüpft sie geschickt an das in Ostdeutschland weit verbreitete Gefühl an, nicht wahrgenommen und nicht repräsentiert zu werden. Also Deutsche zweiter Klasse zu sein. Das Versprechen der AfD: diesen Zustand zu beenden. Auch wenn sie bei der Pro­blem­lösung sehr im Ungefähren bleibt, scheint das ein verlockendes Angebot zu sein. Wer die AfD im Osten bekämpfen will, muss daran etwas ändern.

Zudem setzt die AfD stark auf ein Thema, das in Ostdeutschland besonders viele umtreibt: Sozialpolitik. Dass diese von Höcke und Co völkisch grundiert wird, macht sie für nicht wenige besonders attraktiv.

So weit die schlechte Seite der thüringischen Umfrage. Man kann ihr Ergebnis allerdings auch ganz anders lesen. Erstmals seit Langem scheint eine rot-rot-grüne Mehrheit in Thüringen wieder möglich zu sein. Für eine Regierung also, die für eine weltoffene Gesellschaft steht. Das zumindest ist doch eine gute Nachricht.

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Sabine am Orde
Innenpolitik
Jahrgang 1966, Politikwissenschaftlerin und Journalistin. Seit 1998 bei der taz - in der Berlin-Redaktion, im Inland, in der Chefredaktion, jetzt als innenpolitische Korrespondentin. Inhaltliche Schwerpunkte: Union und Kanzleramt, Rechtspopulismus und die AfD, Islamismus, Terrorismus und Innere Sicherheit, Migration und Flüchtlingspolitik.
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115 Kommentare

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  • Die AfD ist erfolgreich, GERADE WEIL sie auf die Opposition festgelegt ist. Nachdem die wenigen Politiker-innen mit zumindest etwas Grips in der Birne wie Bernd Lucke oder Frauke Petry aus der AfD rausgeekelt wurden, inszeniert sich ausgerechnet die intellektuelle Flachzange Björn Höcke als "Führer". Aber gerade DURCH Höcke wird die Partei letzten Endes zu Grunde gehen, denn er ist eben meilenweit entfernt u.a. von der diabolischen Intelligenz eines Joseph Goebbels, mit dem er ja immer gerne verglichen wird (und der einen wie Höcke mit dem Hintern nicht angeschaut hätte). Die AfD in der Regierung mit Höcke als Ministerpräsident würde sich SOWAS von als vollkommen inkompetent blamieren, die würde noch nicht einmal die sprichwörtlichen "Autobahnen" hinbekommen, deren Bau man den Nazis ja immer zugeschrieben hat.

  • Welche Untersuchungen zeigen auf, dass es das „vökische Grundieren“ ist, die die „Sozialpolitik“ der AfD für die Wähler so besonders attraktiv macht?

    Ich vermute, es ist mehr der populistische Impetus, der die AfD trägt und die völkische Grundierung gefährlich macht. Die AfD betreibt Populismus auf allen Ebenen. Sie ist die Partei in der Populisten am stärksten verankert sind.

    Es ist nicht das völkische Hökes welches das bestimmende Element ist, es sind die Lügen und populistischen Verdrehungen bei jedem Thema.

  • Die „rechtsextremen Verstrickungen“ der AfD wird man doch aus wahlkampftaktischen Gründen jetzt nicht einfach mal so unter den Tisch fallen lassen können, nur weil die AfD-Wähler damit offensichtlich überhaupt gar kein Problem haben.

  • Ich denke, dass der Erfolg der AfD insbesondere im Osten ziemlich einfach zu erklären ist. Bietet doch diese destruktive Partei eine Möglichkeit, auf demokratischem Wege seinen individuelles Frust los zu werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Frust objektiv nachvollziehbar ist. Allerdings ist nicht von der Hand zu weisen, dass der spezielle Erfolg der AfD in der Ex DDR etwas mit der Art und Weise der Wiedervereinigung zu tun hat und der Tatsache, dass deren Lebenserfahrungen und Lebensleistungen vollkommen unbeachtet blieben. Zum Frust beigetragen haben die vielen Wendehälse.

    • @Rolf B.:

      Ja, ja die Ossis. Im Gegensatz zu den frisischen Ossis im westlichen benachteiligten Zonenrandgebiet können die nicht lachen.

      Wer hat schon mal einen Ossi ähnlich wie Otto an der innerdeutschen Grenze entlanghoppeln sehn.

      Eben niemand.

  • Um mal wieder auf die These des Artikels zurück zu kommen: Klar sind 25% offenbar nicht dadurch vom Wählen der AfD abzuhalten, dass man ihre Nähe zum Faschismus darlegt, 75% aber schon. Den angebräunten Rest wird man nur mit langanhaltender Mühe davon überzeugen müssen, dass man nicht einfach die Lügen und den Sadismus der Einen mit noch krasseren Lügen und größerem Sadismus der Anderen ersetzen kann, um etwas Besseres zu bekommen. Bisher ist die AfD eine reine Dagegen-Partei, nach dem Motto „Wenn es mir Scheiße geht, soll es denen noch schlechter gehen“, mit dem implizit im Hintergrund wabernden Versprechen, dann wäre irgendwas besser. Also fragt die Kasper halt mal nach den Zielen ihrer Gestaltungsvorschläge. Es wird sich herausstellen, dass außer die Kultur zu zerschlagen und Funktionäre zu versorgen nichts dahintersteht, getreu dem Motto „Wenn du ihnen nichts zu geben hast, gib ihnen die Nation.“

    Solange ignoriert wird, welche Interessen den faschistoiden Spuk mit finanziellen Mitteln für think tanks und Kampagnen aufgebaut haben und am Leben erhalten, wird das nichts. Hier kocht eine internationale Clique aus Fossilindustriellen (Koch-Netzwerk) und Finanzkapital (Mercer-Netzwerk) ihr braunes Süppchen zulasten aller. Nachvollziehbar z.B. an den Kampagnen: Tea Party, Trump, Brexit und den Verflechtungen mit dem faschistoiden Parteien weltweit.

    Der Guardian hat einiges dazu im Kontext des Brexit recherchiert, Desmog UK auf littlesis.org eine Karte der Vernetzungen publiziert (neben vielen weiteren).

    Das große Geld dreht am großen Rad, weil a) der massiv profitable Handel mit fossilen Brennstoffen unter Druck gerät und man wohl noch so viele Milliarden wie nur möglich herausziehen will und b) durch die Finanzkrise 2008 der enorme Beschiss durch das Finanzkapital die überstaatlichen Machtpositionen der Finanzwirtschaft in den Fokus rückten und Regulierung drohte. Rechtsradikale sollen beides verhindern. Meine These. (Noch 26 Zeichen).

    • @Volker Maerz:

      Der Freitag dazu: www.freitag.de/aut...-der-killer-clowns

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Volker Maerz:

        Habe leider nicht verstanden, wieso Sie hier diesen Link anbieten. Ein Sätzchen dazu hätte wahre Wunder bewirken können.

        Der Artikel hat in meinen Augen seine Begrenztheiten. Wer die verlorengegangene "unternehmerische Brillanz" beklagt (hätte gerne mal gewusst, was der Autor damit meint - mit möglichst wenig Personal möglichst viel Kohle zu scheffeln?), der erzeugt bei mir allenfalls, dass sich meine Nackenhaare aufstellen oder mein Kamm anschwillt.

        Ich habe schon bessere Artikel im Freitag gelesen, einer der wenigen noch linken Zeitungen.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Es ging mit dabei um das Strippenziejen im Hintergrund, das zwar seit Jahren immer wieder dokumentiert wird, in den Artikeln zum Thema Rechtspopulismus aber nie eine Rolle spielt. Dabei müsste es für die VT-affinen AfDler eigentlich ein Affront sein, von Milliardären benutzt zu werden (verkürzt, aber jetzt keine Zeit das auszuführen).

  • "Für eine Regierung also, die für eine weltoffene Gesellschaft steht."

    Das ist es wohl. Für Wähler, die eine weltoffene Gesellschaft nicht wollen, bleiben nicht allzuviel Alternativen.

    • @A. Müllermilch:

      Tja, die alternative geschlossene Gesellschaft schließt einfach ein paar zu viele aus, wenn alle Nichtmitglieder „versifft“ sind.

  • "Erstmals seit Langem scheint eine rot-rot-grüne Mehrheit in Thüringen wieder möglich zu sein. Für eine Regierung also, die für eine weltoffene Gesellschaft steht. Das zumindest ist doch eine gute Nachricht."

    Wo ist die gute Nachricht dabei?

    Eine solche Regierung hat Thüringen bereits, und offenbar hat sie das Wahlvolk nicht überzeugt. Sonst hätte die AfD nicht solche Zuwächse.

    Das Problem kündigt sich auch in Brandenburg an: seit 10 Jahren eine rot-rote Landesregierung, und die Zustimmung zur AfD steigt und steigt.

    Soll man warten, bis die AfD die absolute Mehrheit hat, bevor sich etwas ändert?

  • 9G
    94778 (Profil gelöscht)

    "Wer also glaubt, mit moralischen Appellen oder dem Verweis auf rechtsextreme Verstrickungendie AfD im Osten bekämpfen zu können, liegt falsch. All das zieht nicht nur nicht, sondern scheint sogar noch mehr AfD-SympathisantInnen in die Arme der Partei zu treiben."

    Wie wahr der Kommentar

    Aber was tun?

    Vorschlag:



    Bekämpfung eine demokratisch gewählten legalistischen kriminellen Vereinigungen mit undemokratischen Mitteln?

    • 9G
      94778 (Profil gelöscht)
      @94778 (Profil gelöscht):

      ...einer demokratisch gewählten kriminellen Vereinigung....

  • Die Bürger der Weimarer Republik hatten keine Demokratie-Erfahrung. Die hohen Reparationsleistungen, die hohe Inflation und aufkommende hohe Arbeitslosigkeit hatten gleichfalls nicht zur Steigerung der Attraktivität des Neuen, der Demokratie beigetragen.

    In Teilen lassen sich Parallelen zur AfD-Bevölkerung der "neuen Bundesländer" erkennen. (Nach meiner Meinung unterscheidet sich die Motivlage bezüglich AfD zwischen Ost und West).

    Doch anders als die Bürger der Weimarer Republik, haben die heutigen AfD-Anhänger die historische Erfahrung der Nazi-Diktatur vorliegen, inkl. der gleichfalls historisch belegten Information, zu welchen Auswüchsen und gesellschaftlichen Totalentgleisungen dieses AfD-Treiben regelmäßig führt.

    Verkürzt ausgedrückt: Die Nazi-Unterstützer der Weimarer Republik können (unwahr) vorgeben nicht gewusst zu haben, zu welchen Auswüchsen die Nazi-Herrschaft führen würde.

    Die AfD-Anhänger können sich hinter diesem Feigenblatt nicht verstecken. Sie wünschen sich sehenden Auges die braune Staatssoße wieder zurück.

    Mein Vorschlag: jedem Bundesland (in Ost und West), wo die AfD die politische Mehrheit oder gar Landesregierung stellt, sollten alle Bundes- und Fördermittel für die Dauer der Legislaturperiode maximal gekürzt werden, inkl. des maximal möglichen Abzugs aller Bundesbehörden auf Dauer!

    Wir müssen einfach deutlich machen, dass wir Deutschen unsere historische Verantwortung wirklich ernst nehmen, und dass der braune Mob bei uns in Deutschland, weder im Bund noch im Land, etwas zu suchen hat; schon garnicht an verantwortlicher Stelle.

    Und jedem AfD-Anhänger sei empfohlen: Wenn ihr doch eine Diktatur so herbeisehnt, dann geht doch einfach nach Nordkorea und kriecht dort Kim in den Hintern. Aber lasst uns mit Eurem braunen Sch... in Ruhe!!!

    In Sachen Wirtschaftsstandort wird eine erstarkende AfD nur Arbeitsplätze kosten und Neuansiedlungen verhindern.

    Und schon wieder lässt die selbst herbeigeführte "Opferrolle" grüßen.

    • @tazeline:

      Tja, die Wähler im Osten haben aber zu der NS Diktatur auch noch eine gute Erinnerung an die SED Diktatur! Zum Thema Arbeitsplätze bleibt zu bemerken: die haben in den letzten 30 Jahren auch durch rote Landesregierungen nicht zugenommen!

      • 9G
        94778 (Profil gelöscht)
        @Tomasz Regel:

        "Rote Landesregierung". Eine echte Alternative zum real existierenden Kapitalismus hat's doch auch im Osten nicht gegeben. Da gehörten die Unternehmen einfach dem Staat, und die Beseitzer waren Stastdbedienstete, nach der Wende häufig genug direkt in der Privatwirtschaft



        Ihr Schade wars nicht. In der DDR nicht, danach auch nicht.



        Auch wenn da "Linke " draufsteht ist da noch lange nicht "links" drin.

    • 9G
      94778 (Profil gelöscht)
      @tazeline:

      "Die AfD-Anhänger können sich hinter diesem Feigenblatt nicht verstecken. Sie wünschen sich sehenden Auges die braune Staatssoße wieder zurück.

      Genau. Da tritt das Manifeste aus der faschistoiden Tendenz und Latenz breiter Bevölkerungsschichten hervor.Oder mit Brecht: "Der Schoß ist fruchtbar noch aus dem das kroch."



      Hab ich dich schön gesagt. Oder?



      Hilft bloß nix.

      • @94778 (Profil gelöscht):

        Genau so! Die AFD ist absolut nicht sozial: Rente etc. Wer sie aus Protest wählt , ist, selbst wenn er selbst kein/e Nazi ist, ein Nazi-Unterstützer. Da gibt es keine Entschuldigung.

  • 8G
    82289 (Profil gelöscht)

    In dem Artikel wird nicht erwähnt,



    wie viele Ostdeutsche durch



    die Sanktionen gegen Russland arbeitslos geworden sind und über die traditionelle Freundschaft der Ostdeutschen zu den Russen.



    Die AfD ist von Anfang an die Partei gewesen, die sich am deutlichsten gegen Sanktionen gegen Russland ausgesprochen hat, was auch maßgeblich zum Erfolg der AfD beitrug.

    • @82289 (Profil gelöscht):

      Können Sie belegen, wie viele Ostdeutsche "traditionell" den Russen freundschaftlich verbunden sind oder kauen Sie nur eine steile These wieder? Kann mich erinnern, dass vor '89 die Mehrheit sehr geringes Interesse hatte und die "Freundschaft" in der Hauptsache Propaganda war.

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @Edward:

        Belegen wird man das so nicht können, gibt es dazu meines Wissens keine expliziten Umfragen oder gar seriöse Untersuchungen.

        Aber da sich die Linkspartei in Sachen Rußland bislang nocht nicht vollständig von den übrigen Parteien, den alten/neuen kalten Kriegern hat vereinnahmen lassen, es gerade hier im Artikel auch darum geht, dass Linkspartei und AfD in Thüringen deutlich vorn liegen,

        so ist die Vermutung nicht ganz abwegig.

        • @90857 (Profil gelöscht):

          Sie haben wohl das Säbelrasseln aus Moskau schon vergessen, kurz nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und vor dem Hintergrund massiver innenpolitischer Probleme in den frühen 1990er Jahren, u.a. auch durch massenhaft zurückkehrende Angehörige der Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte? Die baltischen Staaten hatten berechtigt Ängste vor dem Zugriff Rußlands und auch Polen konnte sich seiner Ostgrenze nicht mehr sicher sein. Jemand wie heutzutage Putin IST durchaus ein Sicherheitsrisiko für Anrainerstaaten und so sehr ich mir Fortschritte bei der Abrüstung wünsche, so wenig glaube ich derzeit an nachhaltige Fortschritte und schon gar nicht an die Sinnhaftigkeit einseitiger Zugeständnisse. Pokerspieler wie Putin oder Trump oder neuerdings Boris Johnson werten das umgehend als Schwäche und bauen das in ihren Spielplan ein. Da helfen nur Änderungen der Machtverhältnisse in den Ländern - Diplomaten statt Hardliner! DAS widerspräche den Möglichkeiten und dem Wollen der AfD und deshalb (und wegen vermuteter Unterstützung) hofieren die so ein Dynamitfass wie Putin.

  • Immer wieder deprimierend, zu sehen, wie wenig sich die politischen Parteien inhaltlich mit der AfD auseinander setzen. Meistens geht es um das Zitieren unsäglicher Sprüche bestimmter AfD PolitikerInnen, sehr selten um die Bloßstellung ihrer Programmatik. Liegt das vielleicht auch daran, dass sich die weitestgehend neoliberale Wirtschaftsprogrammatik der AfD gar nicht so sehr unterscheidet? Oder wo ist denn der Unterschied zur Union, wenn es um die drastische Erhöhung des Rüstungsetats geht? Die anderen Parteien können ihre zum Teil reaktionäre Politik schön hinter dem Rücken der AfD kaschieren. Gemeinsam schreit man: Haltet den Dieb!" Trotz Hartz IV. Trotz der Nichteinhaltung der selbst gesetzten Klimaziele. Trotz Altersarmut, trotz Kinderarmut usw. usw.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Das mag auch daran liegen, dass das Programm der AFD meist noch sehr schwammig ist. Zur Rentenpolitik z.B. gibt es kein Konzept. Es kommen zwar immer wieder rassistische Vorschläge (Sotialleistungen zuerst für Deutsche), aber wirklich abgestimmt ist das innerparteilich nicht. Am zuverlässigsten sind die Positionen zu den Themen Migration und offene Gesellschaft. An dieser Stelle bekommt die AFD dann auch zu Recht kontra. Natürlich können da nicht alle Parteien gleichermaßen glaubwürdig widersprechen, der Versuch ist aber bei allen da.

      Die AFD wird nicht mehr lange ein neoliberales Programm haben. Das macht keinen Sinn. Auch Meuthen und Weidel werden voraussichtlich nicht mehr lange an der Spitze stehen, denke ich.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Ein sozialpolitisches Programm haben sie ja eigentlich nicht. Wirtschaftspolitisch stehen sie ungefähr dort, wo die Union auch steht. Und wie alle anderen Parteien stehen sie zwar zum Asylgesetz, wollen jedoch die "Einwanderung" strengstens regulieren und sind de facto wiederum genau so wie andere Parteien dafür, dass die Fluchtwege geschlossen werden. Das Abkommen mit der Türkei hätte auch von der AfD kommen können.



        Im Gegensatz zu zu anderen Parteien ist zumindest der Flügel offen rassistisch.



        Ich stimme Ihnen zu, dass Meuthen und Weidel bald nichts mehr zu sagen haben werden. Der Flügel wird dann wahrscheinlich im wahrsten Sinne des Wortes nationalsozial werden. Das wäre die Abkehr vom Neoliberalismus.

    • @Rolf B.:

      Genau so funktioniert Marketing.



      Und: Nichts schweißt mehr zusammen als Feinde.



      Zwei einfache Prinzipien, die seit Jahrtausenden funktionieren- warum daran etwas ändern?

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Dieser Kommentar reiht sich ein in ein ganzes Textbuch "falsche Strategien gegen die AFD". In diesem Buch gibt es zwei Teile: 1) wir brauchen mehr Gleichheit dann gäbe es keine AFD 2) wir brauchen weniger Differenz dann gäbe es keine AFD.

    Teil 1 bezieht sich vor allem auf sozio-ökonomische Aspekte und Teil 2 eher auf kulturell-lebensweltliche Aspekte.

    Das Problem ist dann die Freiheit. Freiheit führt zu Ungleichheit und Differenz. Wollen wir die wirklich opfern, um erzwungene Gleichheit herzustellen? Die historsischen Vorbilder erzwungener Gleichheit und/oder Volksgemeinschaft sind katastrophal gescheitert.

    Ich denke daher, wir müssen die AFD aushalten. Dialog mit diesen Mensch ja, Kompromisse aber müssen ausgeschlossen sein.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Freiheit gab und gibt es nicht. Sie ist in keine Therie, die den Menschen betrachtet wie er ist überhaupt möglich.

      Außerdem ist erzwungene Gleicheit mit nichten die einzige andere Alternative. Ganz nett wäre eine Gleicheit bezüglich der Voraussetzungen und Chancen für alle und eine Differenzierung anhand von tatsächlicher Leistung, die am positive Gesamtnutzen gemessen wird.



      Auf die Findung einheitlicher und objektiver Kriterien zur Beurteilung dessen oder wenigstens eine Annäherung daran.

      Realpolitisch gebe ich Ihnen Recht- die AFD ist nunmal ein natürliches Symptom eines kranken Systems. Und was amn nicht heilen kann muss man ertragen oder einzelne Symptome minimieren.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Das ist ein klarer Standpunkt, der Verantwortung übernimmt. Das finde ich gut, wenn ich dies einmal so sagen darf. Schlecht hingegen erscheint mir kategorische Kompromisslosigkeit, soweit dies von Ihnen so gemeint war.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Gerhard Krause:

        "Schlecht hingegen erscheint mir kategorische Kompromisslosigkeit, soweit dies von Ihnen so gemeint war."

        Ich kenne keine AFD-Position, die ansatzweise kompromissfähig wäre. Daher schließe ich Kompromisse mit diesen Menschen aus.

    • 9G
      90857 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      "Ich denke daher, wir müssen die AFD aushalten. Dialog mit diesen Mensch ja, Kompromisse aber müssen ausgeschlossen sein."

      Das mit dem "aushalten" sehe ich ebenso, während die Ausschließeritis spätestens dann infrage gestellt werden dürfte, wenn sich kritische Massen entwickeln.

      Genau darum geht es meiner Meinung nach in diesem Artikel.

      Und ich halte Frau Am Orde, im Gegensatz zu mancher ihrer jüngeren Kolleginnen hier, für noch nicht so ideologisch eingemauert, als dass sie eben das nicht erkennt.

      Weiter unten schrieb ich, dass mir dieser Artikel etwas blauäugig vorkommt. Klar, die üblichen, gängigen Versatzstücke und Zuweisungen sind enthalten,

      aber bereits wenn es um die sog. soziale Frage geht, dann muß die Autorin den Spagat wagen, hält sich über die Zuweisung "völkisch" hinaus dann im Konkreten zurück.

      Ähnliches gilt hier für gendernahe Themen. Da müssen ideologisch gesehen richtige Bocksprünge vorgeführt werden, welche das hochweibliche, dennoch eher erzkonservative Trio (Merkel, AKK, vdL) hier über viele, viele Seiten und Artikel gegenüber einer Alice Weidel deutlich relativieren (vorsichtig ausgedrückt) ...

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @90857 (Profil gelöscht):

        "Das mit dem "aushalten" sehe ich ebenso, während die Ausschließeritis spätestens dann infrage gestellt werden dürfte, wenn sich kritische Massen entwickeln."

        Diese kritische Masse sehe ich nicht. Glaube nicht, dass es dazu kommen wird. Es gibt ein Potenzial an Arschlöchern in jedem Land. Die wollen von Arschlöchern repräsentiert werden. Daher gibt es für die AFD eine Daseinsberechtigung. Eine Mehrheit an Arschlöchern sehe ich aber nicht auf uns zu kommen.

        "Ähnliches gilt hier für gendernahe Themen. Da müssen ideologisch gesehen richtige Bocksprünge vorgeführt werden, welche das hochweibliche, dennoch eher erzkonservative Trio (Merkel, AKK, vdL) hier über viele, viele Seiten und Artikel gegenüber einer Alice Weidel deutlich relativieren (vorsichtig ausgedrückt) ..."

        Diesen Absatz verstehe ich inhaltlich nicht. Worauf wollen Sie hinaus? Nur weil ein Mensch homosexuel ist, heißt das nicht, dass sie*er kein Arschloch sein kann.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @90857 (Profil gelöscht):

        Dieser Kommentar wurde gelöscht. Bitte vermeiden Unterstellungen und Pauschalisierungen. Die Moderation.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Danke.

          Ich habe schon an mir zu zweifeln begonnen, solange keinen Eintrag mehr ins Klassenbuch zu bekommen. Schön, dass Sie mir wieder Mut machen.

          Da muss wohl auf Moderationsseite viel Erregbarkeit im Spiel gewesen sein, dass noch nicht einmal der Textbaustein korrekt eingegeben werden konnte. Oooommmm. ^^

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Tragen Sie es mit Fassung. Sie wissen doch wie das läuft.

            Man wird in das Büro des Direx bestellt, setzt sich auf den Stuhl, schaut auf den Boden, lässt alles über sich ergehen, sagt an der richtigen Stelle "Entschuldigung, kommt nicht mehr vor" und der Fisch ist geputzt.

            Oder sehen Sie die Moderatoren wie Mütter, die am Rand des Spielplatzes auf der Bank sitzen und ab und zu reglementierend eingreifen: "Dustin, nimm das aus dem Mund!"

            Und schon geht es weiter.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @88181 (Profil gelöscht):

              Danke für Ihren Zuspruch, werter Mit-, Neben- und Gegenstreiter.

              Bei mir ist es so, dass ich mir vieles erklären kann. Fremd bleibt es mir im Kern dennoch. Zum Glück habe ich mir die letzten Jahre innerlich ein dickeres Fell zugelegt. Mit einem hohen Maß an Robustheit hat mich die Natur nicht ausgestattet. Und verhärten möchte ich nicht.

              Was das Beispiel der Mütter am Sandkasten oder auf der Bank am Rande des Spielplatzes angeht: früher wurde sich mehr Mühe gegeben bei der Differenzierung zwischen Ursache und Wirkung, heute wird mehr eingeebnet.

              Zum Thema 'Ursache und Wirkung' gibt es einen schönen Satz, der wahlweise Robert Koch oder dem ollen Kalle zugeschrieben wird. Kennen Sie bestimmt auch ...

              Liebe Grüße wahlweise nach B oder RV.

        • 9G
          90857 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Nun, meine Art sich auszudrücken ist eher defensiv, denn direkt, nicht selten ironisch und oft durch (gern mehrdeutig) zu interpretierende Metaphern ergänzt,

          erkennbare Bigotterie schon mal gnadenlos hinterfragend.

          Hier zum Thread von @Dhimitry könnte ich noch anfügen, dass der olle Marx mit seinem "das Sein bestimmt das Bewußtsein" natürlich weitgehend recht hatte,

          die von Ihnen weiter unten angesprochene Sozialisation und jenseits eines Neuanfangs qua Geburt (Hannah Arendt, Vita Activa) ist ein bestimmendes Element der eben menschlichen Vita.

          Als alter, Westberliner 68er, der neben Arendt et al. später dann auch auch Judith Butler gelesen hat, da mag ich eben schon manchmal schmunzeln, welche skurrile Blüten diese neulinke, eigentlich aber mccarthyeske und dabei absolut systemfromme Ideologie hervorbringt, welche Volten an Relativierungsorgien sie schlagen muß.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @90857 (Profil gelöscht):

            Danke für Ihre Erwiderung, werter Mitstreiter. Haben Sie sich das vorher gut überlegt, mir zu antworten? Schließlich hat mich später der Bannstrahl der Moderation getroffen. "Hochweiblich und dennoch eher erzkonservativ" war der Anlass meiner Erwiderung. Dass ich da so unkorrekt war, erinnere ich gar nicht.

            Die Schönheit liegt halt in den Augen des Betrachters. Und auch das Betrachten will gelernt sein, nicht nur das Kommentieren. ;-)

            • 9G
              94778 (Profil gelöscht)
              @76530 (Profil gelöscht):

              Ich hab lange nix mehr von mir hören lassen.



              Ihre Kommentare sind eine Mischung aus fundiertem Wissen, geschliffener Rhetorik, Satire und sokratischer Fragetechnik.Wen das stört...sollte vielleicht im örtlichen Kirchenblättken arbeiten und nicht bei der Taz.



              Eigentlich sollten Sie dort mal Kolumnen schreiben.

              Aber vielleicht waren Sie ja wirklich gaaaanz böse und haben gegenüber der AfD" Unterstellungen und Pauschalisierungen" gebraucht, welche öööhm, ja tatsächlich zutreffen....



              Und nur bei den Deutschlehrern unter den Journalist*innen , die ja immer alles verstehn und nix begreifen (Achtung, Unterstellung, Pauschalisierung) hat es noch nicht geschnackelt.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @94778 (Profil gelöscht):

                Vielen Dank für die Blumen. :-) Das tut gut.

                Ich habe mir öfter die Frage gestellt: bin ich hier zu schlecht - oder zu gut? Bei allen auch dazugehörigen Selbstzweifeln habe ich die erste Option verworfen.

                Einen Aspekt haben Sie unerwähnt gelassen: meine Schreibe ist eine sehr persönliche. Während sich die meisten (und meistinnen) anderen Schreiber bis zur Unkenntlichkeit hinter ihren Formulierungen verstecken, zeige ich mich - mit allem, was ich habe und was mir auch fehlt. Damit polarisiere ich (ohne Vorsatz) seit fast fünfzig Jahren. Mannche mögen dies, frauche auch weniger. 'Viel erlebt und nichts begriffen' war einst ein 'Frauenbuch', das ich gerne gelesen habe.

                Was meinen Sie mit 'dort': die taz oder das örtliche Kirchenblättchen?

                Lieben Dank für die wohltuende Resonanz.

                • 9G
                  94778 (Profil gelöscht)
                  @76530 (Profil gelöscht):

                  Natüblich schreiben Sie persönlich.



                  Drum fliegt man ha auch manchmal raus. :-D.



                  Bleiben Sie dabei.

                  Was ich mit Kirchenblättken meine:" Da verstecken sie sich auch bloß hinter gläubischen Floskeln, und wenn man da ans Eingemachte "gönge" ( Wiglaf Droste) wär man schnell ìiihbaah.



                  In der Taz-denkt man- sei noch etwas mehr Raum ...



                  Das mein ich damit.

  • Mithin sind schon so viele Grenzen überschritten worden, dass man in den neuen Bundesländern AfD wählen MUSS, um bei der damit verbundenen Disziplinierung der Bundesparteien nach der Wahl, nicht für immer hinter den Südosten der Republik zurückzufallen. So wie der Bayer seiner CSU am Ende jede Entgleisung zeiht, weiß er doch, dass sie exklusiven Zugang zu Macht und Mitteln im Bund für das eigene Bundesland bedeutet. Das will der Osten auch und ich könnte ebenso den 15 anderen Ländern, diesen Wunsch nicht übel nehmen. Leider lassen sich Parteien an den Rändern, mit Macht ausgestattet, meist doch nicht so beherrschen, wie man glaubt, das bekommt man alleine nicht hin. Die legendäre Verfassungstreue der Bayern 1949 ist bekannt, das extremistische Abgleiten der bigotten, einstmals Wiege der Bewegung, CSU, hat die Bedrohung durch den Kalten Krieg, die Teilung und trotz Flüchtlingsstrom, die Besetzung durch die Amerikaner, aufgehalten.



    Heute hat sich das fast verwachsen, aber welche äußere Kraft zähmt jetzt die AfD?

    • @Weidle Stefan:

      Zitat: „Heute hat sich das fast verwachsen, aber welche äußere Kraft zähmt jetzt die AfD?“

      „Das“ hat sich nicht verwachsen. „Das“ ist noch da. "Es" trägt nur neue Kleider. „Der“ Bayer „zeiht“ „seiner CSU“ ihre „Entgleisung[en]“ nicht einfach nur, er honoriert sie. Denn er ist konditioniert. Wie Pawlows Hund. Man hat ihm beigebracht, dass Macht Teilhaben ist. Zumindest fallen immer genug Krümel ab, wenn oben ein geschickter „Bazi“ seine Ellenbogen nutzt.

      Wenn „der“ Bayer eine „Entgleisung“ hört, denkt er noch immer sofort an einen „exklusiven Zugang zu Macht und Mitteln“. SEINEN exklusiven Zugang. Denn „der“ Bayer ist seinem Bundesland sehr stark verbunden. „Mir san mir“, weiß er. „Die Anderen sind lauter Andere.“

      Dass auch in Bayern nicht alles so ist, wie es sein sollte, ficht dieses stolze Bergvolk überhaupt nicht an. Vor allem hat es kein Problem damit, wenn Patriarchen die Rationen abmessen. Das war schon auf den Bauernhöfen so. Das ist, findet „der“ Bayer, also „natürlich und erklärlich“.

      Einer muss ja das Oberhaupt sein. Der darf die anderen auch prügeln, wenn's sein muss. Wer nicht verhungern will, der hat zu dienen, Sakrament! So lange, bis er erbt. Dann ist er endlich selber Oberhaupt. Am tiefsten aber haben sich die Leute zu verbeugen, die nicht einmal Familie sind, die auf dem Hof nur arbeiten. Die müssen froh sein, wenn sie was zu essen kriegen. Und wird das Essen knapp, müssen sie geh'n.

      Wie viele Thüringer gleich nach der Wende ins „reiche“ Bayern rübergemacht sind? Es waren eine ganze Menge. Wer wieder heim kam, und sei's auf Besucht, der hat erzählt. Davon, wie es im Westen ist. Ein ganz klein wenig anders als im Osten. Grundlegend anders aber nicht.

      Nun ist dem Bayern seine CSU halt „unsre“ AfD. Wenn man schon lernen muss, dann ja wohl wenigstens von einem Sieger. Nein, es wird heute keiner mehr von außen kommen, der für uns "unsre" AfD „zähmt“. Wir haben unseren letzten Krieg nicht gegen Alliierte verloren. Sondern gegen uns selber.

      • @mowgli:

        Danke für diese Präzisierung, mein letzter Satz war aber als durchaus ernst gemeinte Frage formuliert und deshalb sehe ich das wahltaktische Kokettieren mit Extremen, als sehr gefährlich an!

      • @mowgli:

        Bergvolk? Wir Bayern? Echt jetzt? Mittelgebirge haben wir nicht mehr als die meisten anderen Bundesländer auch, Hochgebirge nur sehr wenig und nördlich von München bis zur Donau ist’s flach wie bei den Fischköpfen ;-)

    • @Weidle Stefan:

      Zum Glück herrscht ein günstiges Verhältnis von Umständen und Natur der AFD. Sie wird sich selbst zerstören und kann sich dank der günstigen Umstände keine realen Kriegsgegner erschaffen, um die Bevölkerung hinter sich zu zwingen. Die Internationale Wirtschaft ist auch nicht begeistert. Ich sehe sehe keinen „Standortvorteil“ in AFD-County. Eine faschistische Regierung stellt -weltweit- ein Problem dar, da sie einmal an der Macht, anfängt die Verfassung umzubauen und Kriege anzuzetteln. Da helfen Demokratische Neuwahlen oder eine Appeasementpolitik wenig...den Vergleich mit der CSU finde ich geschmacklos. Die AFD ist im Kern antizivilisatorisch und verschafft sich politische Geltung durch Spaltung und Aufhetzen der Menschen. Die physische Schädigung oder Vernichtung ihrer politischen Gegner nimmt sie in Kauf. Deshalb ist die AFD eine zivilisatorische Gefahr.

      • @Ward Ed:

        Falsch! Ich sprach von der CSU in 1949, bei genauerer Betrachtung, werden Sie gewaltige Unterschiede zum Heute feststellen.

      • 9G
        94778 (Profil gelöscht)
        @Ward Ed:

        Das mit der AfD. Das sie antizivilisarorisch ist, geschenkt.



        Da haben Sie unbedingt recht.



        Nur.



        Ich bin nicht so optimistisch, was deren "Selbstzerstörung" angeht.

        Wer im Osten glaubt, sie würde sich für die Interessen der such übervorteilt fühlenden Ostdeutsche einsetzen, ist aus den von Ihnen selbst genannten Gründen entweder ein Ignorant oder er findets gut- Wenn gegen andere, gehetzt wird,damit er dich besser fühlen kann aus welchen Gründen auch immer.



        Helfen wird's ihnen nicht.Aber mit paar buffta buffta "Volksfesten"und paar kleinen Pogrömchen, die man inszeniert, wird man schon die Zufriedenheit der Wähler erlangen.



        Deswegen ist aber noch kein Atbeitloser weniger von der Straße.Und die marode Infrastruktur wird sich auch nicht verbessern.



        Vulogo: AfD wird "Erfolg"haben.So sieht das leider aus.



        Unsereiner kann sich schon mal die Farbe der schwedischen Gardinen aussuchen. Das ist die Wahl, die Leute mit zivilisatotischem Anspruch im Zukunft haben werden.

  • "Damit knüpft sie geschickt an das in Ostdeutschland weit verbreitete Gefühl an, nicht wahrgenommen und nicht repräsentiert zu werden." - Ach so, ist nur ein Gefühl, daß es keine ostdeutschen Chefs, Richter, Unirektoren, Staatssekretäre etc etc pp. gibt. Will sagen: alles rein subjektiv...



    Kann man natürlich schreiben, wenn man im Osten so gut wie keine Leser hat... Woran das wohl liegt?

    • @eremit:

      "...ist nur ein Gefühl..."

      Das "nur" haben sie aber exklusiv in ihrem Kopf gelesen.

  • Diese ständigen Selbstanklagen, dass man die Alternative durch "falsche" Strategien nur stärke oder ihr Wähler in die Arme treibe, sind meiner Meinung nach unzutreffend und nicht nützlich. Sie entmutigen die Menschen gegen die menschenverachtende Alternative zu opponieren. Die Alternative operiert ständig mit Spaltungen, konstruiert Gegensätze -fast eine Art braune Dialektik. Ihr Flügelführer ist ein Meister, bei seinen Gefolgsleuten das Gefühl der Einkreisung und "Ausgenutztwerdens" zu aktivieren. Sozialpolitisch ist er allerdings nur ein Scheinriese. Der Anti-Ausländerdiskurs ist nur der Anfang. Ein Blick nach Österreich lohnt sich. Die Alternative wird weitere Gegensätze konstruieren müssen. Die "faulen" Arbeitslosen, die "Sozialschmarotzer", etc. Am Ende wird sich das gegen die Arbeitnehmerschaft richten. In Österreich hat man ja sogar den 12 Stunden Arbeitstag hoffähig gemacht. Aus meiner Sicht muss man sozialpolitisch massiv die Auseinandersetzung mit der Alternative suchen und sie als scheinkompetent in der Auseinandersetzung entlarven.

    • @Ward Ed:

      Das scheint mir der erste zustimmungsfähige Kommentar zu sein. Kann ich nur unterstreichen. Gut so!

  • Technische Steinzeitmonster, selten so einen groben Unfug gelesen. In der Steinzeit gab es noch keine Windräder und schon gar nicht mit der Effektivität von heute. Gegenbeispiel: SUV: Supereffizient hergestellt, superineffizient benutzt: 2000 kg bewegen 0,075 Tonnen. Die AfD hat noch nirgendwo bewiesen, dass das, was sie verkündet, auch wirklich umsetzen kann. Wir kümmern uns um die Sorgen der Bürger. Ergebnisse=??

  • Mal abgesehen von AfD oder CDU - Was macht Sie denn so sicher, dass eine rot-rot-grüne Mehrheit in Thüringen für eine weltoffene Gesellschaft stehen würde, Frau Am Orde ? Vielleicht könnte eine solche politische Konstellation gerade unter dem heimattreuen mitteldeutschen Publikum nicht auch ein wenig DDR-miefig und kleinbürgerlich-spießig reüssieren ?

  • Die CDU haette der AfD schon vor fuenf Jahren eine Mitregierung anbieten sollen. Damit sie ihre Unfaehigkeit unter Beweis stellt.



    In Thueringen ist v.a. der Linksrutsch erschreckend. Starke Linkspartei und eine sozialpolitisch nach links geschwenkte AfD.

    • @meerwind7:

      Erschreckend ist, dass beide Pole so stark sind. Linkspartei und AFD sind - aus unterschiedlichen Gründen - gleichermaßen unwählbar.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Lockenkopf:

        Ach, Loggeköppsche.

        Mal wieder als vermeintlicher Symetriker unterwegs? Opfer-Täter- Gleichsetzung hat seit dem 'ruhmreichsten' Kapitel deutscher Geschichte Tradition. Die Bartwickelmaschine lässt grüßen.

        Sie hatten Zeit, daraus zu lernen. Schade, dass es bei Ihnen so gar nicht klappen will.

        Als strammer Gesinnungslinker freue ich mich schon auf die Wahlergebnisse. Ein Gläschen werde ich dann exklusiv Ihnen widmen. :-)

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Mit dem Lerneffekt ist es eben so eine Sache. Das sieht man auch bei Ihnen, da Sie sich trotz aller deprimierenden Erfahrungen mit dem real existierenden Sozialismus noch immer sozialistischen Träumereien hingeben. Aber das soll Sie nicht daran hindern, sich an dem thüringischen Wahlergebnis zu erfreuen und darauf zu trinken,-)

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Lockenkopf:

            Bei Ihrer Gleichmacherei frage ich mich, wieso Sie gegen Sozialismus sind. Dem wird doch genau das nachgesagt.

            Und was meine Träumereien angeht: ich träume keineswegs vom früher real existierenden Sozialismus. Die DDR war für mich - neben den 1950ern und frühen 1960ern in der alten BRD - die Heimat des miefigen preußischen Spießbürgertums. Zum Davonlaufen.

      • @Lockenkopf:

        Blödsinn. Warum soll die Linke unwählbar sein?

      • 8G
        83191 (Profil gelöscht)
        @Lockenkopf:

        Unter dem unwählbaren Linken Ministerpräsidenten ist in den letzten Jahren wirklich sehr viel Schlimmes passiert. Das ganze System wurde ja nahezu umgekrempelt! Da gebe ich Ihnen vollkommen und absolut recht.

        Zähl mal was auf.

        • @83191 (Profil gelöscht):

          Ich habe das nicht so sehr auf Thüringen, sondern auf die Linkspartei insgesamt bezogen. Ich würde bzgl. der Linkspartei zwei Dinge hervorheben, die sie für mich unwählbar macht: Zum einen die Außenpolitik (z.B. NATO-Austritt, Ablehnung jeglicher Militäreinsätze, unkritisches Verhältnis zu Russland), zum anderen die Wirtschaftspolitik (viel zu viel Staat, faktisch Ablehnung der Marktwirtschaft). Letztlich lehnt die Linkspartei all das ab, was unserem Land in den letzten 70 Jahren Sicherheit und Wohlstand in einem beeindruckenden Maße beschert hat.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Lockenkopf:

            Mal kurz innehalten - und darüber nachdenken, wer 'das Land' ist - und wer 'die Menschen'?

            Ist in der Presseabteilung der Regierung keine Stelle frei? Da können Sie mit dem Slogan "Deutschlang geht es gut" sofort einsteigen. Reicht als primäre Qualifikation völlig aus. Wenn es irgendwann einmal um Menschen gehen sollte, haben Sie ja nicht so viel bieten, wie ich lese. Schade, eigentlich.

          • @Lockenkopf:

            Die Linke ist für dich unwählbar, weil sie keinen Krieg mit Russland will? Was ist das denn bitte für eine absurde Begründung? Wie kommst du darauf, dass der nächste Ostfeldzug erfolgreicher verlaufen wird? Abgesehen davon, sind Angriffskriege mit dem Grundgesetz nicht vereinbar. Der einzige Grund warum die Linkspartei nicht wählbar wäre, ist dass ihre Kritik am Kapitalismus nur halbherzig ist, und sie wenn es um die Machtfrage geht, gerne mal das Gegenteil von dem tun, was sie angekündigt hat.

  • 52.7% gingen letztes Mal wählen und viel mehr werden es am 27. Oktober auch nicht werden.

    Offensichtlich interessiert es die meisten Thüringer also überhaupt nicht ob die Landesregierung nun von Kreti oder Pleti geführt wird, aber dafür interessiert sich widerum von afd bis Linke keine einzige Partei und das ist angesichts dessen, dass sich ja angeblich alle für Demokraten halten, beschämend.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Zitat: "Wer also glaubt, mit moralischen Appellen oder dem Verweis auf rechtsextreme Verstrickungen die AfD im Osten bekämpfen zu können, liegt falsch. All das zieht nicht nur nicht, sondern scheint sogar noch mehr AfD-SympathisantInnen in die Arme der Partei zu treiben."

    Genau! Ist deren soziale Frage eh' völkisch grundiert, haben selbst neue Linke jetzt ein anderes Feindbild (zu haben).

    Und wenn ich AfD-Sympathisant wäre, dann würde ich auch der taz zurufen:

    "Bitte, bitte weiter so!"

    Aber halt, nicht zu früh gefreut. Falls die CDU/Grün-geführte Regierung in Hessen uns hier nun auch noch die Hügel des Odenwald mit diesen hoch subventionierten technischen Steinzeitmonstern aka Windkraftanlagen zustellen wird,

    dann könnten wir Ex-Grüne (und im Umfeld auch gestandene CDU-Wähler) es uns durchaus vorstellen, jenseits der Inhalte und primär aus Protest nun mal die AfD zu wählen.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Sie würden wegen Windkraftanlagen die AfD wählen? Na gut, dann bekommt Ihr halt eine Solarfarm!



      Mit der AfD wird es dann ein Atomkraftwerk, mit Putins Gnaden!

      Oder falls sich doch noch Bodenschätze finden, dann werdet ihr halt weggebaggert!

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @Anna Minerva:

        "Solarfarm!"

        Vielleicht das etwas geringere Übel, gibt es auch hier noch einige freie Hänge in Südlage,

        müssten keine für Fahrzeuge und Material hochverdichtete Trassen in den Wald und bis in die Gipfellagen geschlagen, keine metertiefen Betonfundamente eben dort versenkt werden.

        Klar, wenn man das für die vielen, vielen bald kommenden sauberen E-Mobile benötigte Kobalt oder Lithium etc. hier im Odenwald in ökonomisch abbaubaren Mengen finden würde, dann hilft uns auch keine AfD, kein böser Putin mehr.

        • @90857 (Profil gelöscht):

          Der Odenwald kann durch solche Infrastrukturmaßnahmen doch nur gewinnen...googlen Sie mal „Odenwaldhölle“ von Antonia Baum...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @90857 (Profil gelöscht):

      Nee - oder?

      Was lesen da meine schon etwas schlaftrunkenen Äuglein von "hier im Odenwald"? Echt jetzt? Außer das alpine Italien noch das lieblichste deutsche Mittelgebirge in Anspruch nehmen wollen? Da sage ich nur eines: Schimmidewoog.

      Doch jenseits aller Nostalgie eines früheren Odewälders: "primär aus Protest mal die AfD wählen" ... das billige ich nur Menschen mit zweistelligem IQ im Vollrausch zu ... und dazu zähle ich Sie nicht.

      Alla ...

      • @76530 (Profil gelöscht):

        ..außer dem alpinen Italien, Leiberg, nicht das alpine Italien.



        Abgesehen davon, dass Italien natürlich nicht alpin ist...



        - Aber das ist eh der übliche Quark ohne Soß`.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Mogel:

          Oh, ein passender Hinweis von einem Sprachrastelli. Mein Tag bekommt früh Struktur.

          Merci vielmals.

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Guter Hinweis zu IQ ...

        Der Artikel hier gibt sich dahingehend ja etwas blauäugig, diesen Zuspruch für die AfD eigentlich garnicht verstehend;

        wo doch auch deren wichtige, wichtige soziale Frage völkisch grundiert ist, man deshalb,

        meine nur wenig ironische Weiterung,

        nicht mal eine gleichgeschlechtlich lebende bildungsnahe jüngere Frau, Frau, Frau und ehemalige Goldman-Sachs-Bankerin wählen dürfe;

        erst recht nicht verstehend, warum die AfD auch in den mit viel, viel IQ gesegneten West-Bundesländern auf zweistellige Prozentzahlen kommt.

        Ok, in Zeiten lustvoll zelebrierter, nicht wenig bigotter politischer-medialer Korrektheit ist derartige Ironie, sprich: Realsatire mindestens nach rechts anschlußfähig, mindestens ...

        • @90857 (Profil gelöscht):

          "..bildungsnahe jüngere Frau" ? - überaus charmante Charakterisierung einer Nazi-Domina.



          Im übrigen war auch ein gewisser Dr. Goebbels keineswegs bildungsfern.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @90857 (Profil gelöscht):

          Gut, gut.

          Und was hat das mit dem bemühten Odenwald-Bezug zu tun? Geben Sie mir eine kleine Lektion in Betreutem Denken?

          • 9G
            90857 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Der Odenwaldbezug nebst der genannten Windmühlen ergibt sich (für mich) im Tenor des von mir als etwas blauäugig verstandenen Artikels,

            der zwar die üblichen, beinahe schon standardisierten Versatzstücke und Zuweisungen darbietet,

            dann aber und nicht nur zwischen den Zeilen aufscheinen läßt, dass es jenseits des üblichen Sermons

            "Alles Nazis außer Mutti"

            auch noch mini,mini, minimal andere Gründe geben könnte, die AfD zu wählen.

            Natürlich, Ihre Worte Herr Leiberg, lediglich für Besoffene mit eh' geringem IQ ...

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @90857 (Profil gelöscht):

              Nee, nee, nee.

              Es ist schon etwas Anderes, wenn ich davon schreibe, jemandem etwas zuzubilligen - oder ihn zu verstehen.

              Wenn ich so sozialisiert wäre wie Teile der ostdeutschen AfD-Wähler, würde ich dort wahrscheinlich genau so wählen. Ich verstehe sogar die aufschäumende Wut, auch wenn Ihre Fratze wenig sympathisch ist. Es ist die Wut der ohnmächtigen Ausgegrenzten. Ohnmacht ist kein Kaffeekränzchen.

              Kluge Menschen und Parteien holen diese Anderen genau dort ab ... und verteufeln nicht jeden AfD-Wähler präventiv.

              Aber Differenzierungen überfordern einfach strukturiertere Zeitgenossen. Im Osten, Süden, Westen und Norden. Und 'einfache Struktur' meint in meinen Worten primär die soziale und emotionale Intelligenz - die mit dem messbaren IQ wenig gemein hat.

        • @90857 (Profil gelöscht):

          Sie würden wegen Windkraftanlagen tatsächlich die AfD, also ein „Sammelbecken für Rechtsradikale und Antisemiten“ (so von Charlotte Knobloch bewertet) wählen?

          • 9G
            90857 (Profil gelöscht)
            @Anna Minerva:

            Suggestiv gefragt, geantwortet ...

            Anstelle der CDU-AKK, die aus ihrer Abneigung gegenüber gleichgeschlechtlichen Beziehungen kein Hehl macht,

            würde ich im Zweifelsfall die genau so, offen lebende AfD-Weidel wählen.

            Ansonsten siehe meine Antwort weiter oben.

            • @90857 (Profil gelöscht):

              Achtung Polemik: Ich hoffe, sie hätten



              nicht damals die NSDAP gewählt, weil der SA-Röhm schwul war ( u. sich



              offensiv dazu bekannte ) ?

              • 9G
                90857 (Profil gelöscht)
                @Mogel:

                Polemik kann ich ab

                Ein inflationär verwendetes "Hitler next door", nicht selten verbunden mit diesem hoffentlich bekannten Godwin's Law sind ja heute die gängigen (Pseudo)Diskursfiguren.

                Lohnt in der Regel keine ernsthafte Antwort.

                • @90857 (Profil gelöscht):

                  " Godwin`s Law" - was es nicht alles gibt -mußte ich googeln: Mäßig witzige Einlassung eines britischen Rechtsverdrehers zu gewissenVorgängen in diversen Foren.



                  Muß man nicht wissen.



                  Nun ist meine Analogie keineswegs an den Haaren herbeigezogen, sondern folgt exact der von Ihnen aufgestellten Logik.

            • @90857 (Profil gelöscht):

              Na ja, die AfD ist ja gegen die gleichgeschlechtliche Ehe. Frau Weidel nimmt an den Sitzungen im Bundestag dann nicht teil bzw. glänzt dann permanent mit abwesend, wenn die AfD gegen Homosexuelle wettert und die gleichgeschlechtliche Ehe als "Volkstod" bezeichnet!



              Frau Weidel ist nur ein Feigenblatt. Sobald der Höcke Flügel die Macht übernimmt, wird wohl keine Karrierefrau mehr geduldet, die dem "Volkstod" zugeordnet wird.

              Nachzulesen hier, wie verlogen sich die AfD und Frau Weidel bei dem Thema verhalten:



              www.queer.de/detai...p?article_id=32124

            • @90857 (Profil gelöscht):

              Dahin wird Ihnen, hoffe ich, keiner hier folgen können.



              Das Verhältnis von Faschisten und Nazis zu diesen Dingen war immer rein taktischer Natur. - Entlang Görings`Diktum: Wer Jude ist, bestimme ich !



              Zu empfehlen wäre hierzu auch eine Recherche in Sachen Erhard Milch -



              Generalfeldmarshall von Nazis Gnaden.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @90857 (Profil gelöscht):

              "würde ich im Zweifelsfall die genau so, offen lebende AfD-Weidel wählen."

              Machen Sie das mal. Dieses Verhalten ist dann genau das Praxisbeispiel für den Text oben. Menschen fühlen sich nicht gehört und wählen deshalb eine Arschlochpartei.

              In einer Demokratie müssen wir so etwas aushalten. Wir müssen zwar versuchen alle Menschen mitzunehmen, aber das ist nicht immer möglich.

              Wenn wir die Klimakrise bekämpfen wollen, brauchen wir erneuerbare Energien. Das deswegen einige Enttäuschte ins Extreme rutschen, kann in einer Demokratie nicht verhindert werden. Das ist in den Braunkholerevieren nicht anders. Sie können uns dann später ja mal berichten, ob Sie bei der AFD glücklich geworden sind.

              • 9G
                90857 (Profil gelöscht)
                @74450 (Profil gelöscht):

                Tja @Dhimitry,

                das ist natürlich schon ganz schön hart, wird immer härter, wenn die jeweils angesagte Ideologie, wahlweise Religion immer wieder neu, passend gemacht werden muß.

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @90857 (Profil gelöscht):

                  Die Klimakrise ist keine Religion sondern wissenschaftlich unumstritten. Der Punkt ist, wenn wir jetzt nicht entschlossen handeln, werden die Maßnahmen immer drastischer werden müssen. Sich über ein paar Windräder auf einem Hügel zu beschweren, halte ich daher für nicht nachvollziehbar.

                  • 9G
                    90857 (Profil gelöscht)
                    @74450 (Profil gelöscht):

                    "jetzt nicht entschlossen handeln"

                    Jaaa, ich bin doch sehr dafür, letztmalig 2010 geflogen, den CO2-Fußabdruck gering haltend. Unseren Energie beziehen wir von Naturstrom, ist meine Frau komplette Vegetarierin und ich zumindest weitgehend.

                    Wir konsumieren sehr dezent, haben nicht mal einen Fernseher; dafür viele (papierne) Bücher, die meisten auch gelesen. Und klar, viel wandern, im Odenwald und den italienischen Seealpen, das ist mein Hobby;

                    all inclusive auf dem Ballermann eher nicht ...

                    Natürlich, mehr (bzw. weniger) geht immer und demokratische Prozeduren, gar Mehrheiten bei den allfälligen Meinungsfindungen, der darin mündenden politischen Exekutive (zurück zum Artikel hier) sind doch auch nicht ganz falsch, oder?

                    • 7G
                      74450 (Profil gelöscht)
                      @90857 (Profil gelöscht):

                      Ja, ich habe hier schon öfter gelesen, dass Sie privat ganz vorbildlich leben.Weiter so. Aber es kommt halt auch darauf an, die Energiegewinnung grundsätzlich umzustellen. Dazu gehören dann auch Windräder in der Nachbarschaft.

                      "Natürlich, mehr (bzw. weniger) geht immer und demokratische Prozeduren, gar Mehrheiten bei den allfälligen Meinungsfindungen, der darin mündenden politischen Exekutive (zurück zum Artikel hier) sind doch auch nicht ganz falsch, oder?"

                      Sind nicht falsch und zum Glück scheint es sie zu geben. Bei jedem Windkraftprojekt kommt die Nimby-Fraktion um die Ecke, so wie in den Städten bei fast jedem Bauprojekt. Am Ende gibt es aber fast immer demokratische Mehrheiten für den Bau. Leider hat es die ja sogar für den bescheuerten Bahnhof in Stuttgart gegeben. 25 Prozent für die AFD sind eben noch keine Mehrheit.

                      • 9G
                        90857 (Profil gelöscht)
                        @74450 (Profil gelöscht):

                        Man kann soviel Windräder und Solarparks hinstellen, wie man will, das sind jenseits der bislang erreichten 45 bis demnächst vielleicht 50 Prozent aus erneuerbaren Energien dann zunehmend Placebos.

                        Das Grundproblem bleibt die hierzulande und für die benötigten Größenordnungen nicht gegebene Speichermöglichkeit.

                        Die Sonne scheint nicht immer und der Wind weht nicht immer; wenn beides zusammenkommt -soll es ab und zu geben, besonders nachts- nennt man das Dunkelflaute.

                        Aber Strom muß in dem Moment verfügbar sein, wo er nachgefragt wird. Aus dem hoffentlich ganz unverdächtigen "European Storage Project"

                        "At any moment in time, the consumption of electricity has to be perfectly matched with the generation of electricity. This balance is necessary in all electricity grids to maintain a stable and safe supply."

                        ec.europa.eu/energ...ion/energy-storage

                        Im Klartext bedeutet es, das jegliche benötigte und verbrauchte Energie aus Wind und Sonne, zu jeder Zeit herkömmlich abgesichert werden muss.

                        Auf das gesamte Jahr gesehen!

                        Und diese Aufgabe können jenseits der Atom- und Kohlekraftwerke, mangels technisch wie ökonomisch auch nur halbwegs darstellbarer Speichermöglichkeiten dann (bis auf die vielleicht 10% aus Wasserkraft und Biomasse) ausschließlich schnellstartfähige Gaskraftwerke übernehmen.

                        Wie sich das aktuell verteilt ist bei den hoffentlich ebenfalls unverdächtigen Fraunhofern zu ergründen:

                        www.energy-charts.de/index_de.htm

                        Wenn dann eine wie die Grüne Annalena Baerbock kommt und auf eine entsprechende Frage meint, dass "das Netz" doch der Speicher wäre, dann rollen sich wahrscheinlich nicht nur bei mir die Fußnägel.

                        Soviel off topic hier ...

                        • 7G
                          74450 (Profil gelöscht)
                          @90857 (Profil gelöscht):

                          "Soviel off topic hier ..."

                          Soviel off topic ist es in einem AFD-Thread, der Partei der Leugner*innen der Klimakatastrophe, gar nicht. Ist schließlich eines der Hauptthemen der Partei.

                          "Das Grundproblem bleibt die hierzulande und für die benötigten Größenordnungen nicht gegebene Speichermöglichkeit."

                          Das ist wohl wahr. Da brauchen wir noch bessere Lösungen. Glaube aber auch nicht, dass wir da mit den Ideen schon am Ende sind.

                          "Man kann soviel Windräder und Solarparks hinstellen, wie man will, das sind jenseits der bislang erreichten 45 bis demnächst vielleicht 50 Prozent aus erneuerbaren Energien dann zunehmend Placebos."

                          Das verstehe ich wiederum nicht. Warum sollten Wind und Sonne jenseits der Windflauten die immer noch stark genutzten Kohlen (vgl. ihren Fraunhofer-Link) nicht ersetzen können?

                          • 9G
                            90857 (Profil gelöscht)
                            @74450 (Profil gelöscht):

                            Noch mehr Sonne- und Windenergie, jenseits der Dunkelflauten???

                            Weil es einfach nichts bringt; ohne Speichermöglichkeiten für die benötigten Größenordnungen! Dazu hatte ich das EU-Storageprojekt zitiert und verlinkt. Also nochmal, und wieder jenseits der eher geringen Mengen an Wasserkraft und Biomasse:

                            Selbst wenn zu einem Zeitpunkt X der Strombedarf zu 100% aus Wind und Sonne gedeckt werden kann, gar noch überschüssig nicht benötigter Strom erzeugt wird,

                            dann muß die benötigte Leistung j e d e r z e i t, innerhalb von Sekunden bis Minuten, sprich: zu einem Zeitpunkt Y ebenfalls zu 100% aus konventionellen Kraftwerken zur Verfügung stehen;

                            oder wo kommt der Strom her, nachts und gar noch bei Windstille?

                            Da haben Sie ihre (rund) 50 Prozent auf eine kurze zeitliche Distanz. Schlimmer noch wird es, wenn man das Ganze über ein komplettes Jahr betrachtet. Im Sommerhalbjahr wird es mehr "X" Zeitpunkte, gar wegen der fehlenden Speichermöglichkeiten sinnlos erzeugten Strom geben.

                            Und im Winterhalbjahr schicken uns die Franzosen dann den Strom aus ihren Atomkraftwerken, oder?

                            • 7G
                              74450 (Profil gelöscht)
                              @90857 (Profil gelöscht):

                              "Und im Winterhalbjahr schicken uns die Franzosen dann den Strom aus ihren Atomkraftwerken, oder?"

                              Nö, Sie habe die Gaskraftwerke doch selbst erwähnt. Ich kann Ihrem Link nicht entnehmen, dass die benötigte Leistung jederzeit durch konventionelle Kraftwerke gedeckt sein muss. Das steht da nicht.

                              Ich verstehe ja, dass die Energie schnell verfügbar sein soll, sehe aber nicht, warum das in Zukunft nicht mit einer Mischung aus Eneuerbaren, Speichern und Gaskfraktwerken (für den Übergang bis noch mehr Speicher vorhanden sind) erreicht werden kann.

                              Ich verstehe ja, dass das schwierig zu erreichen ist. Es gibt aber keine bessere Alternative. Kohle führt weiter in die Katastrophe. Und das bisschen Land, das uns nach dem Steigen der Meeresspiegel noch bleibt mit nuklearem Müll zu versuchen, halte ich auch nicht für clever.

                              • 9G
                                90857 (Profil gelöscht)
                                @74450 (Profil gelöscht):

                                "Das steht da nicht."

                                Muss es auch nicht, weil die inhärente Logik des dort Geschriebenen.

                                Oder wo kommt der bis eben gleich von Wind und Sonne erzeugte Strom dann sehr kurzfristig und in der benötigten, der gleichen, einhundertprozentigen Größenordnung her;

                                wenn Dunkelflaute herrscht?

                                Klar, heute aus Atom- und Kohlekraftwerken (für deren geregelte Abschaltung ich bin); und morgen, weiterhin ohne Speicher für die benötigten Größenordnungen, dann eben aus den vielen, vielen (neuen?) Gaskraftwerken.

                                Danke für die seriöse Diskussion und zum Schluß noch ein Link auf einen aktuellen Artikel, der viele Begriffe und Problemstellungen unserer hiesigen Diskussion zusammenfaßt:

                                www.cicero.de/wirt...are-energie-gruene

  • 0G
    06831 (Profil gelöscht)

    Das darf nicht wahrwerden.



    Es muss doch Lösungen geben, Ansätze, die völlig verblendeten Wähler dieser Nazis zurückzuholen zur Demokratie.



    Was können wir tun?

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    "Damit knüpft sie geschickt an das in Ostdeutschland weit verbreitete Gefühl an, nicht wahrgenommen und nicht repräsentiert zu werden. Also Deutsche zweiter Klasse zu sein. Das Versprechen der AfD: diesen Zustand zu beenden. Auch wenn sie bei der Pro­blem­lösung sehr im Ungefähren bleibt, scheint das ein verlockendes Angebot zu sein."

    Liegt das verlockende Angebot nicht in dem Versprechen, soviele Ausländer wie möglich zum Teufel zu jagen? Auch wenn sie "Pass-Deutsche" sind. Und keine mehr ins Land zu lassen? Eben die Umvolkung zu stoppen.

    Und gegen dieses Elend anzustinken hat die sächsische CDU in einem AfD-Look-a-like-Wettbewerb versucht und ist krachend gescheitert.

    Wenn man Geschmack hat, will man eben das Original.

    Und auch wenn die Ostdeutschen Deutsche der Güteklasse II sind, so sind sie doch die deutscheren Deutschen. Und das ist ihnen wohl sehr klar.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Sehe ich genauso. Eigentlich müsste das Phänomen bekannt sein. Die Strategie rechte Wähler oder gar Gewalttäter einzufangen indem man sie verbal und mit Gesetzesinitiativen rechts überholt hat schon 1992 nicht geklappt. Daran müssten sich unsere überalterten Politiker eigentlich gut erinnern. Als Politiker aller Partei "das Boot ist voll" den Kriegsflüchtlingen aus Ex-Jugoslawien zuriefen und eiligst die Gesetzte verschärften und neue Abschreckungsmaßnahmen für Flüchtlinge ersannen profitierten die Originale - damals NPD und Republikaner. Asylbewerber deutlich schlechter stellen als deutsche Sozialhilfeempfänger befand auch die SPD als probates Mittel und knickte nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen ein beim "Asylkompromiss". Nach dem Motto wir verstehen euren Hass lieber Mobb, jetzt bestrafen wir die Opfer dann müsst ihr das nicht mehr tun. Es kam das Asylbewerberleistungsgesetz das Arztbesuche nur noch im Notfall erlaubt (und nach vorheriger Bewilligung auf dem Sozialamt) Unterbringung in abgelegenen Kasernen mit Gefängnisflair samt Residenzpflicht, Sachleistungen, Arbeitsverbote. Die "Bürgerwut" wütete indes ungeachtet weiter bzw. nahm die verbale und gesetzliche Abwertung einer ganzen gesellschaftlichen Gruppe offenbar als Einladung weiter brandschatzend und mordend tätig zu werden im Westen ebenso z.B. in Mölln, Solingen und Lübeck.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      "Und auch wenn die Ostdeutschen Deutsche der Güteklasse II sind, so sind sie doch die deutscheren Deutschen. Und das ist ihnen wohl sehr klar"

      in ostdeutschland und westdeutschland haben in abhängigkeit von dem jeweiligen gesellschaftssystem unterschiedliche problematische tendenzen ,die nicht grundlos mit deutschland in verbindung gebracht werden überdauert.



      darum ist es nicht richtig zu sagen dass die ostdeutschen die deutscheren deutschen seien.



      nur in ostdeutschland hat es einen antifaschistischen neuanfang ,eine enteignung und entmachtung der reaktionären deutschen eliten die für den deutschen faschismus die hauptverantwortung trugen und eine überwindung der strukturellen ursachen des faschismus gegeben



      der kommunistische am anfang stalinistische antifaschismus in der sowjetischen besatzungszone und in der sogenannten deutschen "demokratischen " republik die aus dieser entstand und in wirklichkeit niemals eine demokratische republik war war unvermeidlicherweise ein autoritärer undemokratischer illiberaler,und eben darum ein gründlicher,der nur das nicht geleistet hat-was der freiheit bedarf.



      der bürgerliche parlamentarismus der in der brd nachdem krieg wieder eingeführt wurde ist ein oberflächenphänomen.er hat den faschismus nicht nur nicht verhindert sondern seine ursachen auch nicht überwunden.



      die sogenannte bürgerliche demokratie versagt regelmässig darin reaktionäre verhältnisse zu überwinden



      dass ist nicht nur in deutschland so:in indien hat der kastendünkel mehr als ein halbes jahrhundert parlamentarischer demokratie überdauert .in brasilien oder in den usa ist der rassismus bis heute hegemonial. und die westdeutschen kriechen den reichen erben der faschisten die über sie herrschen und denen deutschland gehört bis heute genauso zuverlässig in den arsch wie die deutschen des dritten oder des zweiten reiches ihren reaktionären eliten in den arsch krochen







      mit revolutionären methoden lassen sich solche übel schneller und gründlicher kurieren

      • @satgurupseudologos:

        Wenn allseitig entwickelte sozialistische Persönlichkeiten nach der großen Implosion Jagd auf Ausländer machen, muß das in Unehren verschiedene System einen entscheidenden Konstruktionsfehler gehabt haben.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @satgurupseudologos:

        Und so gingen der antifaschistische Arbeiter Hand in Hand mit den Vertragsarbeitern aus Vietnam und Angola dem Sonnenuntergang entgegen.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      "Liegt das verlockende Angebot nicht in dem Versprechen, soviele Ausländer wie möglich zum Teufel zu jagen?"

      Eher zweitrangig. Schon weil es nur Wenige zu verjagen gäbe. Frau Orde hat das Problem schon richtig erkannt.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Der Kern der AfD ist völkischer Rassismus. Das muss man ja hoffentlich nicht beweisen.

        Und wer sich davon angesprochen fühlt, wählt die eben. In der Vorstellungswelt dieser Leute ist es dann eben so, sind die Ausländer erstmal weg, ist mehr Geld für die Deutschen da.

        Was denn sonst?

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Ich habe in Diskussionen feststellen müssen, dass viel garnicht erwarten, etwas zu bekommen. Sie sind grün vor Neid, weil andere angeblich mehr bekommen, als sie. Scher nachvollziehbar. Aber es ist so.

          Und viele sind einfach dagegen. Das Wofür ist fast egal. Da nützt es noch nicht mal, zu erklären, dass das "Sozialprogramm" der AfD ALLE Armen schwer treffen würde.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @warum_denkt_keiner_nach?:

            Na gut, vielleicht könnte die Kompromissformel so lauten:

            Es sind Arschlöcher. Die zu dumm sind, auch mal um eine oder zwei Ecken zu denken.

            Es sind die Leute, die sich über ertrunkene Flüchtlinge freuen. Die vielleicht zu feige sind, sie selbst zu attackieren, aber jederzeit bereit sind, die Kulisse für Attacken zu bieten.

            Die sich in sozialen Netzwerken Luft verschaffen, weil sie wissen, dass das keine Konsequenzen hat.

            Unsympathen, Pack, das man nicht als Nachbar haben will.

            Oder?

            • @88181 (Profil gelöscht):

              So ungefähr. Wobei der Egoismus überwiegt.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Ich würde vorschlagen:

              Es sind Menschen, die, motiviert von einem (diffusen) Gefühl der gesellschaftlichen Ungerechtigkeit und des Sinnmangels,

              - direkt anfangen nach unten zu treten

              - eigene emotionale Intensität zum diskursiven Wahrheitskriterium machen

              - nach oben das Verhalten eines bockigen Kindes zeigen







              - als Kollektiv gruppendynamisch das Verhalten des bockigen Kindes in die offene Auflehnung eines Teenagers überführen zu vermögen

              - sachliche, problemorientierte Gespräche hassen wie der Teufel das Weihwasser

              - keine Verantwortung für ihr Tun übernehmen wollen, aber gerne anderen ihre Verantwortungen erklären.

              - sich letztlich eine Gesellschaft wünschen, in der keine ihrer Unvermögen - wie emotionale Unreife -ein Problem darstellen.

              Wenn Sie diese Menschen meinen, dann gebe ich Ihnen Recht. Ich mag die auch nicht.

              • 8G
                88181 (Profil gelöscht)
                @pitpit pat:

                So kann man das natürlich auch formulieren.

                Was das Elend an der ganzen Geschichte ist, die AfD wurde ja durch den Umgang mit ihr gepusht, wie sich das besser gar nicht wünschen könnte.

                Sagt man: Das sind Nazis, mit denen man nicht reden sollte, heißt es Um Gottes Willen, das stärkt sie in ihrer Opferrolle.

                Wären sie doch bloß in einer Opferrolle und nicht auf der Siegerstraße.

                Die andauernde Verharmlosung, der ausgesprochen lahmarschige Umgang in den Talkshows und die verständnissinnigen Diskussionen über Wahlmotive waren ein Katalysator für diese ganze Entwicklung.

                Jetzt werden sie wohl Gewinner bei den Landtagswahlen, was noch mehr Nazis in Parlamenten bedeutet und noch mehr Gefahr für alle die von ihrem Reinheitswahn abweichen.

              • @pitpit pat:

                keines* ihrer Unvermögen...

  • „Allein: Ein Viertel der Thüringer WählerInnen scheint das überhaupt nicht zu stören.“ Schon auf die Idee gekommen, dass vielleicht ein Viertel in Thüringen einfach rechtsradikal denkt? Also sollte man aufhören Leuten zu erklären, wie rechtsradikal die AfD ist, sondern was falsch an rechtsradikalem Denken ist. Auch wenn es vielen als trivial erscheint.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Michi W...:

      Die Wahrheit liegt häufig im Trivialen ... und Bekannten. Den Hegel zum Thema erspare ich uns hier.

    • @Michi W...:

      "Also sollte man aufhören Leuten zu erklären, wie rechtsradikal die AfD ist, sondern was falsch an rechtsradikalem Denken ist."

      Prinzipiell richtig. Leider bin ich bis jetzt bei solchen Versuchen auf völliges Unverständnis gestoßen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Leider. Aber das ist m.E. die große, schwere Frage: Wie spreche ich mit jemandem, dem man die Engstirnigkeit (/= Dummheit) schon an den Augen ansieht, im übertragenen Sinne? Jemand, der mich schon zum potenziellen Feind erklärt, wenn an manchen Tagen meine Haare nicht am Kopf anliegen, sondern abstehen? Der seine Umwelt, wenn sie nicht zum unmittelbaren eigenen Umfeld gehört, mehr als Störfaktor als alles andere wahrnimmt?



        Ich stereotypisiere natürlich (und solche Begriffe zu verwenden, ginge wahrscheinlich auch nicht und würde mich zum Spinner degradieren), aber die Frage bleibt...

        • @Müllersepp:

          wie spricht man mit so einem??... ich hatte im ostbayrischen hinterland auch schon das ein oder andere gespräch mit mit einer plötzlichen unerwarteten rechtskurve... jedenfalls hatte ich bei einem argument da öfters das gefühl, dass man den bräunling zumindest kurzzeitig fürs gespräch wieder zurück ins boot holen kann, indem man sich mit ihm auf so eine aldi-version von kants kategorischen imperativ einigt... "also ich finde jede/r sollte machen können und dürfen, was er/sie



          will, so lange er mir nicht in meine freiheit reinpfuscht, und genauso andersrum" (ihr wisst ja was ich meine...) bei dieser alten weisheit fühlt sich der bräunling einerseits bestätigt (man hat in also positiv und nicht "kontra" eingesammelt!) gleichzeitig kommen jene kollegen so aber von ihrem hass-trip runter und werden nachdenklich, auch definitiv was gutes ;) also das war zumindest meine erfahrung. die bräunlinge, an die ich da denke, waren aber so von der fraktion "wutbürger", irgendwie unreflektierte... wie so ein ideologisch versierter intellektueller bräunling auf soetwas reagiert...weiss ich nicht...

    • @Michi W...:

      Denke ich mittlerweile auch. Gebt denen allen ein Stück Land, baut ne Grenze. Besser für alle Beteiligten, auf beiden Seiten.