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Ungerechte LastenverteilungSuperreiche entrichten kaum Steuern

Die Mittelschicht zahlt, Milliardäre zahlen nicht. Eine neue Studie des EU Tax Observatory zeigt, wie ungerecht Steuern weltweit erhoben werden.

Profitiert davon, dass Superreiche kaum Steuern zahlen: Tesla- und X-Eigner Elon Musk Foto: IMAGO/JOHN ANGELILLO

Berlin taz | Was haben die jüngsten internationalen Steuerreformen gebracht? Konnten sie die Steuerflucht bekämpfen? Das wusste bisher niemand. Seit 2017 gibt es den automatischen Austausch von Bankdaten, und 2021 wurde eine globale Mindeststeuer für Unternehmen eingeführt. Jetzt haben Ökonomen des EU Tax Observatory die Resultate erstmals bilanziert.

Immerhin einen Erfolg gibt es zu vermelden: Für reiche Privatpersonen ist es schwieriger geworden, ihr Vermögen in Steueroasen zu verstecken, weil der internationale Datenaustausch tatsächlich greift. Die individuelle Steuerflucht sei um etwa zwei Drittel zurückgegangen. Für den französischen Ökonomen Gabriel Zucman beweist das: „Steuerflucht lässt sich effizient bekämpfen, wenn es den politischen Willen gibt.“

Zucman leitet das EU Tax Observatory, das an der Paris School of Economics angesiedelt ist und von der EU teilweise finanziert wird. Zucman ist eine Art Wunderkind der Wirtschaftswissenschaften. Der heute 36-jährige hat bereits vor zehn Jahren bahnbrechende Studien zur globalen Steuerflucht vorgelegt, wofür ihm jetzt die John-Bates-Clark-Medaille verliehen wurde. Neben dem Nobelpreis ist diese Medaille die wichtigste Auszeichnung in der Ökonomie.

Ihre Heimatländer sind daran schuld, dass Superreiche kaum Steuern zahlen

An Zucmans neuer Studie haben weltweit rund hundert Wissenschaftler mitgewirkt. Eines ihrer weiteren Ergebnisse ist, dass die globale Mindeststeuer für multinationale Konzerne bisher ein Flop ist. Der Plan sah vor, dass alle Konzerne mindestens 15 Prozent Gewinnsteuern zahlen sollten, was das weltweite Aufkommen um knapp zehn Prozent steigern sollte. Doch die Einnahmen haben global nur um etwa drei Prozent zugenommen, weil zahlreiche neue Schlupflöcher geschaffen wurden.

Krasse Ungerechtigkeit gefährdet Demokratie

Das größte Problem ist jedoch, dass die Milliardäre kaum besteuert werden – woran vor allem ihre Heimatländer schuld sind. Die Superreichen dürfen zu Hause Holdings gründen und dort ihr Einkommen verstecken. Die Steuerlast für die Milliardäre entspricht lächerlichen 0 bis 0,5 Prozent ihres Gesamtvermögens.

Die Mittelschicht zahlt, die Milliardäre nicht. „Diese krasse Ungerechtigkeit gefährdet unsere Demokratie“, warnt Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, der ein Vorwort zur Studie beigesteuert hat.

Zucman schlägt daher vor, eine globale Mindeststeuer auch für Milliardäre einzuführen, die zwei Prozent des Vermögens entspricht. „Das ist der logisch nächste Schritt nach der globalen Mindeststeuer für Unternehmen.“ Weltweit wären weniger als 3.000 Milliardäre betroffen – was aber jährlich knapp 250 Milliarden Dollar an Steuern bringen würde.

Parallel zur Studie erscheint ein „Atlas der Steueroasen“, der erstmals die Steuerflucht in jedem Land dokumentiert (atlas-offshore-world.org). Das Ergebnis: Deutschland verliert bei den Gewinnsteuern mehr Einnahmen als jedes andere Land auf dieser Welt, denn der Schwund liegt hierzulande bei 26,2 Prozent. In Großbritannien fehlen 25,1 Prozent, in Costa Rica 24,8 Prozent und in Ungarn 24,5 Prozent. In den USA hingegen beträgt die Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit nur 11,9 Prozent.Auch bei den Steueroasen führt Europa, wie dem Atlas zu entnehmen ist: Irland, die Niederlande, Luxemburg und die Schweiz helfen Unternehmen sehr gern dabei, Steuern zu vermeiden.

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59 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Wir leben in einer Working Poor Woolworth Oligarchen Weltökonomie, in der jene, die als Arbeitgeber Löhne zahlen, Grund-, Boden-, Immobilien-, Produktionsmitteleigentümer, Höhe der Mieten, auch die Preise für Lebensmittel-, Energie-, täglichen Konsumgüter-, Mobilitätsbedarfs in ihren Konsumtempeln, Warenhausketten linke Tasche, rechte Tasche beim Hasen mit zwei Igel Rennen dominieren, Preiskartelle bilden, dadurch Kaufkraft durch Teuerung mindern. Gleichzeitig parken sie ihren stillgelegten Kaufkraftüberhang in steuersubventionierten Einkommens-, Vermögensstiftungen entwickelter Länder im Casino Kapitalismus bei erweiterter Kreditlinie deregulierter Weltfinanzmärkte, computergesteuert hochfrequent Handel mit Designer Krypto Finanzprodukten, EFTs, gehebelten Derivaten zu treiben, an überbewerteten Währungen Weltökonomie Beherrschungsmacht mithilfe IWF, Weltbank zu partizipieren. Diese Oligarchen Weltökonomie, wie Vermont US Senator Bernie Sanders sie in neuem Buch nennt „Es ist okay, wütend auf den Kapitalismus zu sein“ geht dazu über, Kosten für gesellschaftlichen Grundbedarf an Infrastruktur für Bildung, Ausbildung, Demokratieaufwand in Gesellschaft, Wirtschaft, Kitas, Schulen, Universitäten, Kultur, Parlamente, Polizei, Militär, Sicherheit, Innen- Außenbeziehungen der Welt, nationaler, internationaler Gerichtsbarkeit statt über Besteuerung hoher Vermögen, Einkommen bemittelter Schichten vorwiegend über Mehrwertsteuer auf alle Güter, Dienstleistungen, Mobilität zulasten der Allgemeinheit, insbesondere mittelloser Schichten zu finanzieren, diese unter krankmachendem Alltagsstress mit hohen Krankheits-, Pharmakosten gesetzt, durch populistisches Entertainment gesellschaftspolitisch gespalten sozialem Echokammer Milieudruck auszuliefern, Mehrheit zu allgegenwärtigen Ausbeutungszwecken Grundrechte vorzuenthalten. Sanders fordert auf seiner Buchvorstellung 19.10.2023 Haus der Weltkulturen Berlin, wirtschaftliches Recht gegen Ungleichheit als Menschenrecht anzuerkennen.

  • Die globale Mindeststeuer hat noch nichts gebracht, weil diese 2021 auf der Ebene der OECD beschlossen wurde. Die Umsetzung in nationalen



    Steuergesetze soll bis 31.12.2023 abgeschlossen sein. Auch Deutschland wird das bis Jahresende umsetzen. D.h. einen Effekt wird man frühestens 2025 für das Steuerjahr 2024 messen können.



    Das lässt sich alles in verständlicher Sprache beim BMF nachlesen.

    • @DanPan:

      Wenn jetzt die 100 Mrd Fehlbetrag in D eingenommen sind, was genau bringt das dann?

      Können die Steuern für alle dann gesenkt werden?

      Dieser Staat kommt nie mit seiner Kohle aus und sollte er irgendwo was zwischen die Finger bekommen findet sich bestimmt ein Sondervermögen, das getilgt werden will...

  • Sorry - Versteh die Aufregung nicht!

    Wie Mr Musk vande Murks zu PU!



    Doch sowas von zutreffend bemerkt hat:



    “Die tun doch wenigstens was!“ o.s.ä



    “Sich an Musk ein Beispiel nehmen



    Das typisch deutsche Bedenkenträgertum, in dem die Regierung schwelgt, bringt nichts. Bei aller Kritik am Unternehmer: einfach mal machen, wäre hilfreich.“ Gellewelle



    taz.de/Unterschied...5956349&s=Unfried/



    Einfach “Unterschiedliche Mentalität“ •



    & sei Buddy der andere - Peter Sloterdijk



    “Steuern sind staatlicher Raub!“ - 🙀🥳🦅 -



    (Aber sich nach Brodfresser die fette C 4 Pension reinpfeifen! Mann gönnt sich ja sonst nix - aber die taz solchen trüben Grablampen ein Forum! 👹 - But.



    Was ein Wunder! Woll. Wenn doch Millionen-Steuerbetrug-Fingerer für Bimbes - Wolfgang Briefumschläge Schäuble - Herrn JAF JAF “Chefinnensache“ ist! 🤥🙈🤣🙊🤯 - Gellewelle&Wollnichtwoll! - 🥴🤢🤮🤑



    Liggers. Nich to glöben un rein tonn katolsch warrn!

    kurz - tazis - Beim Aufkropfen! Gelle.



    Immer schön den Ball flach halten - wa!



    (Frau Ulrike Hermann - ausdrücklich - utgesonsert!;)) 💐 •

  • Hab mal "Steuerhinterziehung" gegoogelt:

    "Im Jahr 2021 ergingen 7.003 Urteile und Strafbefehle wegen Steuerhinterziehung nach § 370 AO . Den verhängten Freiheits- und Geldstrafen in einem Gesamtumfang von 1.580 Jahren lagen 1,2 Mrd. Euro hinterzogene Steuern zugrunde."

    Im Durchschnitt geht es da um 170k€ und 2,7 Monate Gefängnis pro Fall.

    Dem gegenüber stehen geschätzte 100 Mrd. die dem Finanzamt pro Jahr durchs Netz gehen. Also 99% der Hinterziehung bleibt ungestraft.



    Hier oben mal eben "Schwund" genannt.

    Was die richtig Reichen so machen um Steuern zu sparen das kann also nur erahnt werden.

    Es geht aber anscheinend auch mal nach hinten los...



    Eines der am weitesten reichenden Themen von Musk versteckt sich hier:



    www.handelsblatt.c...llar/28069970.html

    Musk hat demnach 2015 schon im Rahmen der Stiftung "OpenAI" massiv in KI investiert.



    Acht Jahre später dann der seltsame Meinungswandel:



    www.berliner-zeitu...elligenz-li.338390

    Jetzt sind das alles gefährliche "KI Experimente" die gestoppt gehören und gleichzeitig gründet er eine eigene KI Firma.

    Da kriegt doch der Zauberlehrling seinen eigenen Wasserträger nicht mehr gestoppt ;-)

  • Um was geht's? Vermögen besteuern oder Einkommen? Oder beides?



    Dann ist aber der Vergleich mit Privatpersonen falsch, denn die Zahlen nur auf Einkommen, Firmen auf Gewinne.



    Wildes Durcheinander im Artikel, oder etwa im Gutachten(?), was ich eher nicht glaube.



    Es wäre hilfreich derlei wichtiges Thema korrekt und detailliert zu beleuchten und nicht nur Stimmung zu machen.

    • @Tom Farmer:

      Die Erbsenzählererei führt nicht wirklich weiter, wenn es an diese Dimensionen geht. Es sollte da durchaus um eine gesonderte Behandlung dieser überdimensionierten Vermögen gehen bzw. darum die astronomische Verzerrung der Wohlstandsverteilung zu einem winzigen Personenkreis hin zu korrigieren.



      Die ist mit dem Leistungsprinzip nicht mehr zu rechtfertigen und schadet letztlich allen durch Gefährdung des sozialen Friedens, Reduktion des allgemeinen Bildungsniveaus, Verschlechterung der gemeinschaftlichen Infrastruktur, Erstickung des Wettbewerbs (z.B. weil es dadurch weniger Menschen mit den nötigen Kapazitäten zur Unternehmensgründung gibt), die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.



      Das eine größere Zahl nicht ganz so reicher (aber immer noch reicher) Menschen, wesentlich mehr Innovationen hervorbringen kann als eine einzelne galaktisch reiche Person sollte doch klar sein.

  • Im Artikel werden Vermögen und Einkommen unauffällig ausgetauscht. Klar kann man über eine Vermögenssteuer sprechen. Das scheint hier aber nicht das eigentliche Thema zu sein. Es wurde gesehen, dass Einkommenssteuer nicht immer etwas damit zu tun hat, wie viel Geld jemand schon hat, und weil die Ergebnisse nicht gefallen haben, wurde der Steuerbetrag ins Verhältnis zum Vermögen gesetzt.

  • Diese riesigen Vermögen gehören im Interesse aller, letztlich auch dem der s.g. Milliardäre, verboten.

    • @Gerhard Krause:

      Na dann verbieten Sie mal :D

      • @Tom Tailor:

        Bin schon dabei. 😜

  • Nun, was sagt uns das Ergebnis dieser neuen Studie und der Atlas der Steueroasen, wenn man alt genug ist, um sich noch an die Flick-"Affäre", an die Paradies- und Panama-Papers, an Swiss- und Lux-Leaks, Steueramnestien und -selbstanzeigen, Cum-Ex etc. zu erinnern?



    Es gibt Parallelen mit den alljährlich aktualisierten Daten zur Entwicklung des Klimas für die Jüngeren. Wir/sie werden auf den neusten Stand gebracht. Und das war's.



    Warum wird die Frage nicht gestellt oder die Verantwortung nicht adressiert, wer, in welchem Auftrag bzw. mit welchen Motiven und mit wessen Duldung diese "Schlupflöcher" (Fluchttunnel) bauen konnte? Wer es sich erlauben kann, Anwaltsfabriken mit Stundensätzen über 1000 Euro damit zu beauftragen, Schlupflöcher in Gesetzen zu finden, deren Zielsetzungen eindeutig sind und die demokratisch beschlossen wurden? Obwohl im Laufe der Zeit, siehe oben, so viele Gesetze erlassen wurden, um diese Missstände zu beseitigen.



    PS: Um es mal im Futur zwei zu formulieren: Ich möchte nicht einer derjenigen gewesen sein, die politische und ökonomische Realitäten aus Ideenkalkül ausgeblendet haben.

  • ...wie gehabt...leider xix neues

    Sollte aber mindestens 1 x wöchentlich erwähnt werden, damit es sich im Bewusstsein der Bürger festsetzen kann - und vielleicht einmal der Groschen fällt...

  • Der fehlende Kenntnisstand oder die Absicht dieses Artikeles kann man schon daran erkennen, dass die Steuerlast mit dem VERMÖGEN, nicht etwas mit Gewinn/Überschuss verglichen wird.

    Wäre nichts zu bemängeln gewesen, wenn man die korrekte Relation gebildet hätte?

    Man spürt die Absicht und ist verstimmt.

    • @Erwin Schiebulski:

      Vor allem schadet Frau Herrmann damit ihrem Ruf als Finanzexpertin. Die Argumentation ist einfach politisch motiviert und ignoriert dafür einfachste Basics

  • Danke Ulrike für diesen Beitrag!



    Bitte bleibt dran, immer wieder! Oft! Zucmann und Co ist schon lange dran.



    Das Thema muss dringend bekannter werden.



    Milliardäre und Superreiche werden sich sicherlich weder persönlich noch finanziell nicht dafür engagieren dass Thema auf der Tagesordnung bleibt.



    Die TAZ kann da was tun.

    „Steuerflucht lässt sich effizient bekämpfen, wenn es den politischen Willen gibt.“

  • "Eine Mindeststeuer von 2 % des Vermögens", wenn ich auf meine Steuerzahlung blicke würden mir eher 40% vorschweben.

    • @Opossum:

      Ihre Steuererklärung bezieht sich aber auf ihr Einkommen, nicht ihr Vermögen.

      Was würde bei 40% Vermögenssteuer passieren? Die Aktienkurse würden in das Bodenlose fallen. Ein Großteil der Eigentümer von Personengesellschaft müsste Betriebsvermögen (=Maschinen, Gebäude) veräußern.



      Oft wird bei dem Thema Vermögenssteuer auch vergessen, dass das Vermögen stark von der ausgeübten Tätigkeit abhängt. Der Eigentümer einer Dreherei mit mehreren Mitarbeitern müsste bspw. bei gleichem oder sogar geringeren Einkommen höhere Steuern bezahlen als ein Selbstständiger im Dienstleistungssektor (z.B. Architekt, IT-Berater), die klassischerweise über kaum Betriebsvermögen verfügen.

    • @Opossum:

      Verwechseln Sie vielleicht Vermögen und Einkommen?

    • @Opossum:

      Eventuell zahlen Sie ja Steuern auf Einkommen. Hier ist aber die Steuer auf Vermögen gemeint (2%). Und ich bin mir nicht sicher, ob 40% Vermögenssteuer so klug wären....

  • Tjoa, Beispiele: Ein Profifußballer in GB zahlt üblicherweise mehr Steuern als Amazon. BMW und -Daimler zahlen in D üblicherweise < 10% Steuern. Diese Situation stört in der Politik niemanden.



    Ich bin aber sicher, dass das reiner Zufall ist.

    • @Kaboom:

      Weitere Beispiele:

      Wer mehr als 300 Wohnungen in D erbt, zahlt genau wieviel Erbschaftssteuer:

      0 Prozent. Genau gelesen "Null Prozent". Nichts, niente, nothing. Wer 20 oder 300 Wohnungen erben tut, zahlt die normal Erbschaftssteuer.

      Ist zwar extrem Superreichenfreundlich und extrem verfassungswidrig (wahrscheinlich wegen dem Gleichheitsgrundsatz), doch wo kein Kläger, da kein Richter... .

      • @Goldi:

        Das ist schlicht so, weil man bei mehr als 300 Wohnungen als Wohnungsunternehmen gilt, mit den dabei geltenden Steuersätzen. Ist eigentlich auch nachvollziehbar, oder? Mit verfassungswidrig hat das Ganze wenig bis Nichts zu tun.

        Was Sie natürlich ganz "vergessen" haben zu erwähnen ist, dass auch eine eigengenutzte Wohnung für die Partner oder Kinder steuerfrei ist, wenn sie 10 Jahre selbst bewohnt wird.

        • @Bommel:

          zwischen einer eigengenutzten Wohnung und mehr als 300 Wohnungen im Besitz besteht aber ein kleiner Unterschied, meinen Sie nicht auch?

  • Ich kann dem Beitrag wenig abgewinnen, den Gewinn (=Einkommen) und Reich (=Vermögen) werden durcheinander geworfen.

    Wenn beispielsweise Herr Musk keine Aktien seiner Unternehmen veräußert, dann hat er daraus kein Einkommen und zahlt dann daraus auch keine Einkommensteuern, ganz egal, wie sich der Kurs des Unternehmens entwickelt.

    Insoweit ist die Wertentwicklung oder der Wert des Vermögens keine geeignete Basis für eine Steuerquote.

    • @DiMa:

      Aktienbesitzer*innen erhalten im allgemeinen Anteile aus Gewinnausschüttungen und haben damit Einkommen. Je mehr Aktien, desto mehr Cermöfen und Einkommen, desto reicher.

      • @Uranus:

        Korrekt. Gilt übrigens für alle anderen festverzinsliche Wertpapiere (Sparbuch, Schatzbriefe, Bausparverträge etc.) ebenso.

      • @Uranus:

        Tesla hat noch nie eine Dividende bezahlt! Herr Musk musste deshalb auch noch nie Dividenden von Tesla versteuern. Ihre Verallgemeinerung passt also hinten und vorne nicht.

        Das Vermögen von Herrn Musk wächst (bzw. sinkt derzeit) durch den Aktienkurs seiner Aktien.

        • @DiMa:

          Okay. Dann ist dies offenbar auf Musk und Tesla bezogen.



          Reich ist er offenbar. Und sollte es nicht nur im Interesse von Linken sondern auch von Demokrat*innen (Geld/Vermögen ist Macht! Machtungleichheiten/konzentrationen unterhöhlen die Demokratie. Die Plattform "X" ist ein gutes Beispiel. Beförderung von rechter Hetze) sein, dass diese wesentlich stärker an Gesellschaften zurückgeben? Das, was sie aufgebaut haben, konnnten sie ja nur mithilfe der Gesellschaften bzw. Mitglieder dieser. Musk baut die Autos ja nicht alleine ... ;-)

        • @DiMa:

          Herr Musk hat nicht nur Aktien von Tesla.

          • @Andreas J:

            Mein Beispiel bezieht sich jedoch nur auf Tesla; siehe "Wenn beispielsweise Herr Musk keine Aktien seiner Unternehmen ..."

            • @DiMa:

              Das ist Blödsinn. Es geht um Reiche und ihre geringe Steuerquote. Sie blenden ein paar Milliarden an Vermögen einfach aus um das Gegenteil zu behaupten.

      • @Uranus:

        Die Gewinnausschüttung einer Aktie gilt als Einkommen und ist in Deutschland Steuerpflichtig.



        Also desto mehr Vermögen in Aktien desto mehr Steuern durch deren Dividende.

        • @Rudi Hamm:

          Ja, Quellensteuerpflichtig (pauschal 25 Prozent).

      • @Uranus:

        *desto mehr Vermögen und Einkommen

      • @Uranus:

        Als Ergänzung ein Beispiel aus Deutschland:



        "Die Familie Quandt und Firmenerbin Susanne Klatten bekommt für das abgelaufene Geschäftsjahr 815 Millionen Euro aus den BMW-Gewinnen überwiesen. Das meldet die Zeitschrift Bilanz."[1]



        Wohl gemerkt bloß aus EINEM Geschäftsjahr (hier aus Zahl aus 2022)!! Die kriegen jährlich (!) fast eine Milliarde!



        www.wochenblatt.de...en-quandt-13605086

        • @Uranus:

          Allerdings sind diese "BMW-Gewinne" (ich vermute Sie meinen die Dividenden) steuerpflichtig und werden bei Ausschüttung pauschal ans Finanzamt abgeführt.

        • @Uranus:

          Das sind aber (zu versteuernde) Dividenden, also echtes Einkommen.

          Der (geschätzte) Wert eines Aktienvermögens ist erst mal nur ein theoretischer Wert. Wenn Musk alle seine Aktien auf den Markt schmeißt, wird deren Wert stark sinken.

        • @Uranus:

          Und bringen somit dem Staat 815 Millionen * 25% Abgeltungssteuer = 203 Millionen Steuereinnahmen, auch nicht schlecht.



          Andere haben ihre Hauptgeschäftsstellen ins Ausland verlegt und zahlen gar keine Steuern mehr in Deutschland, das ist schlecht.

          • @Rudi Hamm:

            "Andere haben ihre Hauptgeschäftsstellen ins Ausland verlegt und zahlen gar keine Steuern mehr in Deutschland, das ist schlecht."



            Klar, ist das schlecht. Das machte wiederum aus Klatten & Co keine Samariter*innen oder Engel. Zumal immer noch offenbleibt, wieviel jene denn an Steuern tatsächlich zahlen und wieviel Gesamtvermögen und Geld sie für sich einbehalten.

          • @Rudi Hamm:

            Wie hoch kann im Vergleich die Lohnsteuer werden?

          • @Rudi Hamm:

            Zusätzlich fällt noch der Solidaritätszuschlag, so dass die Steuerlast bei 26,38% liegt.



            Gezahlt werden die Dividenden (zumindest in DE) allerdings aus bereits versteuerten Gewinnen für die in Deutschland eine Faustformel von 30% gilt (Körperschafts- + Solidaritäts- + Gewerbesteuer).

            Interessant und erschreckend zugleich finde ich es immer wieder, wie die Begriffe Einkommen und Vermögen bei solchen Diskussionen in einen Topf geworfen werden...Leider auch von Frau Herrmann in diesem Artikel.

  • Ich glaube kaum, dass Betriebe in DE investieren würden, wenn 10% des Begriffsvermögens jährlich an den Staat gehen würde. Nach 10+ Jahren würde dann der Betrieb enteignet sein. Solch eine Steuer wäre keine Steuer mehr.

    • @Rudolf Fissner:

      Der Betrieb verdient wohl nichts (und schafft so neues Vermögen)?! 👻

    • @Rudolf Fissner:

      Wer hat denn vorgeschlagen betriebsvermögen mit 10% zu besteuern?

      • @Jesus:

        Frau Herrmann schreibt "Die Steuerlast für die Milliardäre entspricht lächerlichen 0 bis 0,5 Prozent ihres Gesamtvermögens."

        Sie möchte also auch Betriebsvermögen besteuert wissen und das nicht mit "lächerlichen" 0,5%. Die 10% habe ich mir erlaubt zur Verdeutlichung einzusetzen.

        • @Rudolf Fissner:

          Geld in Massen braucht kein 🐷. Es handelt sich letztlich um die Repräsentanz von Schulden, sodass die 'gemeine' Bevölkerung letztlich diese 🐷nischen Vermögen finanziert. Hier irren auch die gängingen insbesondere neoklassischen Wirtschaftstheorien, denn das angehäufte Geld und seine Finanzierung belasten die Volkswirtschaft, u.a. durch Kaufkraftverlust. Ergo ist riesiges Vermögen in Geld und "Anlagen", das durch Kultur und zB Politik unangemessen romantisiert wird, lediglich ein Mittel der Machtausübung und -sicherung, jedoch kein freiheitlich demokratisches Erfordernis. Eher der Killer der Demokratie.

  • "Eines ihrer weiteren Ergebnisse ist, dass die globale Mindeststeuer für multinationale Konzerne bisher ein Flop ist ... weil zahlreiche neue Schlupflöcher geschaffen wurden."



    Das spricht dafür, Steuern einfach zu machen. Dann würden vielleicht auch diese Volksverdummungsartikel "wie Sie mit ... viel Geld sparen" verschwinden, die man verbieten sollte, so wie die Werbung fürs Rauchen.

  • Seit wann zahlt irgendwer Steuern auf Vermögen?

    • @Mustardman:

      In einigen Segmenten schon. Auf Immobilien und Grundstücke wird z.B. eine jährliche Grundsteuer erhoben.

  • Ein andauernder Skandal, den merkwürdigerweise kaum jemand so richtig schlimm findet. Hinweise darauf werden absurderweise als Neiddebatte diffamiert. Ähnlich wie bei der Bankenkrise ist das Thema für Wut anscheinend zu komplex und zu abstrakt. Da richtet man seinen Hass lieber auf den Migranten oder den Empfänger von Bürgergeld, die Schwachen sind als Blitzableiter anscheinend deutlich besser geeignet, als die hervorragend vernetzten Superreichen.

    • @Bambus05:

      Tscha, dieses System klappt seit Anbeginn der Menschheit. Adel und Klerus waren ein eingespieltes Team, heute sind es die sog. "Krisen-Gewinnler" und Multinationle Konzerne mit ihren Heerscharen von Anwälten und Steuerberatern. Das normale Volk versteht diese Geldrumschubserei eben einfach nicht (Schlupflöcher, Firmenkonstrukte etc.) Sonst könnte ein Trump doch nicht gewählt werden, der Ami liebt "Superreiche.

      • @MahNaMahNa:

        Stimmt, daher kommt dieser „Tickle-Down“-Quark, deckt den Reichen den Tisch möglichst reichlich, damit vom großen Fressen ein paar Brotkrumen unter den Tisch zum einfach Volks fallen.´

        • @Bambus05:

          Stimmt.



          Aber Superreich heisst auch nicht, dass das Geld immer fliesst. Drei Jachten, zwei Flugzeuge und eine Insel - und man ist Superreich. Das sind aber Kapitalwerte, wo man mit Steuern schlecht ran kommt. Das Anhäufen des Kapitals müsste begrenzt werden.

          Einziger Trost: Mehrwertsteuer gilt auch für die. Hoch mit der Steuer auf Luxusprodukte, inkl. Hotelübernachtungen.

          • @fly:

            ....Mehrwertsteuer gilt für alle...stimmt und mit einem gutem Wirtschafts & Steuerberater - 0 Problemo bei der Rückerstattung ...

          • @fly:

            Hm? Wieso fließt kein Geld beim Yacht- und Jetbau sowie bei Yacht- und Jetfahrten und beim Ankauf von Inseln?

            • @Nilsson Samuelsson:

              Fly meint wohl, dass das Kapital nach dem Kauf der Insel gebunden ist. Die Insel gehört dem Superreichen auch drei Jahre später noch, würde man jedes Jahr darauf Steuern erheben, würde er sich zurecht wegen mehrfach-Besteuerung beschweren.



              Es ist tatsächlich die Anhäufung, die schon verhindert werden muss. Und ein großer Skandal ist, dass Kapitalerträge geringer besteuert werden als Arbeitslohn.

          • @fly:

            Man muss an das Einkommen ran, weniger ans Vermögen. Es ist in keiner Weise einsehbar, wie jemand das Privatvermögen eines Haushalts einer Großstadt aufweist. So viel Kapital in einer Hand ohne demokratische Kontrolle geht nicht. Und richtig, hier geht es um jedes Einkommen, inklusive Kapitalerträge und Erbschaften.

    • @Bambus05:

      Nun man könnte sich Fragen wofür die Superreichen wohl ihr Geld verwenden? Es ist ja ganz nützlich, wenn über andere Themen als Superreichtum diskutiert wird oder?



      Wenn man eigene Medien hat, braucht man auch niemanden mehr zu bestechen. Das ist doch praktisch.