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Studie zur deutschen Polizei„Es gibt kein Rassismus-Problem“

Eine Studie zu Einstellungen bei der Polizei legt jetzt den Abschlussbericht vor. Studienleiterin Anja Schiemann über überraschend positive Befunde – und einige Problembereiche.

Diese Be­am­t*in­nen zumindest haben eindeutig einen demokratischen Hintergrund: Po­li­zis­t*in­nen vor dem Reichstag Foto: Lutz Jaekel/laif
Konrad Litschko
Interview von Konrad Litschko

taz: Frau Schiemann, Sie haben drei Jahre lang eine der politisch umkämpftesten Studien durchgeführt: die große Studie über Einstellungen in der Polizei. Der damalige Innenminister Horst Seehofer von der CSU lehnte sie erst vehement ab, beugte sich dann aber dem SPD-Druck und ergänzte sie um Fragen des Berufsalltags. Nun liegt Ihr Abschlussbericht vor. Was ist für Sie der zentrale Befund?

Anja Schiemann: Es gibt nicht den einen zentralen Befund, sondern mehrere Befunde. Einer ist, dass die Berufsmotivation und Identifikation der Polizistinnen und Polizisten im Bund und den Ländern sehr hoch ist. Gleiches gilt für die Bewertung der Teamzusammenarbeit und der Wertschätzung durch Führungskräfte. Aber wir haben auch belastende Aspekte gefunden: Personalmangel, Bürokratie, eigene Gewalterfahrungen. Dennoch ist insgesamt die Arbeitszufriedenheit hoch. Und es zeigt sich: Mit einem modernen, bürgernahen, liberalen Selbstverständnis der Polizei steigt diese Zufriedenheit an.

taz: Ausgangspunkt der Studie war ja eine Diskussion, ob es einen strukturellen Rassismus in der Polizei gibt, wie ihn auch SPD-Chefin Saskia Esken sah. Wie also steht es um die Einstellungen der Polizist*innen?

Schiemann: Hier kann ich sagen: Es gibt kein Rassismusproblem in der Polizei. Wir haben die Einstellungen mit Fragen erhoben, die auch in der etablierten Mitte-Studie verwendet werden. Das Ergebnis: Die Einstellungen der Polizeikräfte sind sehr ähnlich mit denen der Gesamtbevölkerung. Sie ordnen sich politisch mittig bis leicht rechts ein, sie treten in einer großen Mehrheit für eine offene, demokratische Gesellschaft ein. Wir müssen aber auch sehr ernst nehmen, dass es einige wenige Polizeibeamtinnen und -beamte gibt, die ein konsistent demokratiefeindliches Weltbild haben.

Im Interview: Anja ­Schiemann

ist Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminalpolitik an der Universität zu Köln und leitet an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster das Projekt zur aktuellen Polizeistudie.

taz: Seehofer nahm schon vor Studienstart das Ergebnis vorweg und erklärte, 99 Prozent der Polizeikräfte seien verfassungstreu. Hatte er recht?

Schiemann: Im Großen und Ganzen stimme ich ihm zu. Von den gut 40.000 Polizistinnen und Polizisten, die wir jeweils in zwei Erhebungen befragt haben, hatten vielleicht 400 ein geschlossen rechtsextremes Weltbild. Also ein sehr kleiner Anteil.

taz: Aber in der Polizei eben doch ein sehr problematischer.

Schiemann: Ja, natürlich. Diese Menschen haben in der Polizei nichts zu suchen, da müssen die Führungsebenen aktiv werden.

„Mehr als Einzelfälle“

Die Ausgangslage: Hitzig wurde 2020 in der schwarz-roten Bundesregierung über eine Studie zu Rassismus in der Polizei gestritten. Die SPD forderte eine Studie zu Racial Profiling, Innenminister Horst Seehofer (CSU) lehnte zunächst ab. Der Kompromiss: eine Studie zum Berufsalltag und den Einstellungen der Polizeikräfte, ausgeführt von der Hochschule der Polizei Münster.

Der Befund: An der Studie beteiligten sich 40.000 Po­li­zist*in­nen in zwei Onlinebefragungen, dazu kamen 80 direkte Interviews und teilnehmende Beobachtungen in 26 Dienststellen. Laut dem 150-seitigen Abschlussbericht ist die Mehrheit der Be­am­t*in­nen zufrieden mit ihrer Arbeit, geklagt wird über Personalmangel oder Bürokratie. Politisch ordnen sich die Befragten mittig bis leicht rechts ein. 81 Prozent stimmten der Aussage zu, dass Offenheit und Toleranz Grundpfeiler der Gesellschaft seien. 13 Prozent erklärten aber auch, Demokratie führe zu „faulen Kompromissen“. 27 Prozent fanden, durch die „vielen Muslime“ fühlten sie sich „wie ein Fremder im eigenen Land“. 31 Prozent stimmten zu, dass die meisten Asylsuchenden nur kämen, um das Sozialsystem auszunutzen. Ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild sieht die Studie bei weniger als 1 Prozent.

Alle Ergebnisse finden sich unter polizeistudie.de

Racial Profiling: Amnesty International und die EU-Kommission sehen bei der deutschen Polizei Indizien für ein „ausgeprägtes“ Racial Profiling. Die Studie untersuchte das nicht, stellt aber fest, dass ein Drittel der Po­li­zis­t*in­nen bereits rassistische Äußerungen im Dienst erlebten.

Polizeigewalt: Auch Gewaltübergriffe werden der Polizei immer wieder vorgeworfen. Die Studie fragt hier vor allem nach Gewalt, welche die Polizeibeamten erfuhren: 45 Prozent erklärten, einfache körperliche Gewalt erlebt zu haben, 10 Pro­zent schwerste. Als Gründe für eskalierende Einsätze gaben sie Alkohol- und Drogenkonsum oder psychische Erkrankungen bei Bür­ge­r*in­nen an. Selbstkritisch wird teilweise schlechte Kommunikation eingeräumt. Tödliche Polizeischüsse bei Einsätzen werden von der Studie nicht erörtert. (ko)

taz: Ihre Studie untersuchte nicht Racial Profiling, also rassistische Polizeikontrollen. Aber immerhin ein Drittel der Befragten erklärte, sie hätten im Dienst rassistische Äußerungen erlebt. Deutet das nicht auf ein Problem hin?

Schiemann: Wir haben generell Fehlverhalten im Dienst abgefragt, nicht nur rassistisches, auch Mobbing und anderes. Da mussten wir feststellen, dass vor allem niederschwellige Grenzüberschreitungen stattfinden. Und man muss genau hinschauen. Bei den rassistischen Äußerungen etwa: in welchem Zusammenhang diese fielen. Erfasst wurden auch solche gegen Kolleginnen. Das macht die Sache nicht besser, aber bedarf einer differenzierten Analyse. Die aber war nicht unser Forschungsfokus.

taz: Bedenklich sind teils hohe Zustimmungswerte der Po­li­zis­t*in­nen zu einzelnen Fragen, etwa dass Asylsuchende nur hierherkommen, um das Sozialsystem auszunutzen, oder es zu viele Ausländer oder Muslime hierzulande gebe. Welche Erklärung haben Sie dafür?

Schiemann: Diese Werte sind für die Polizei natürlich nicht erfreulich. Und leider sind einige davon im Vergleich zu unserem Zwischenbericht 2023 auch leicht angestiegen. Nach den Gründen dafür haben wir uns natürlich auch gefragt. Ich glaube, es ist zu kurz gesprungen, eine Ablehnung von Asylsuchenden etwa mit schlechten Erfahrungen im Dienst zu erklären. Denn hier gibt es ja auch viele positive Erfahrungen. Aber natürlich sind Polizistinnen und Polizisten Teil dieser Gesellschaft, die in den letzten Jahren eher nach rechts gerückt ist. Das kann eine Erklärung sein.

taz: Die Polizei also als Spiegelbild der Gesellschaft?

Schiemann: Nicht ganz. Polizistinnen und Polizisten haben im Schnitt einen höheren Ausbildungsgrad, sie haben also eine intensive Wertevermittlung erhalten, weshalb ihre Einstellungswerte eigentlich positiver sein müssten als in der Gesamtgesellschaft. Warum das in Teilen nicht so ist, da brauchen wir noch weitere Forschung.

taz: Bedenklich scheint auch, dass sich einige Po­li­zis­t*in­nen in einigen Fragen, etwa ob die Demokratie die beste Staatsform ist, nicht eindeutig positionieren. Wie ist das zu bewerten?

Schiemann: Dieses ambivalente Antwortverhalten betrifft tatsächlich eine recht hohe Zahl der Mitarbeitenden, eine zu hohe. Eine Erklärung kann hier sein, dass Polizistinnen und Polizisten in ihrem Selbstverständnis neutral sein wollen. Aber in Sachen Demokratie braucht es natürlich eine eindeutige Positionierung. Ich denke, hier muss man bei der Polizei noch mal mit Fortbildungen oder anderen Maßnahmen ansetzen.

taz: Sie haben neben Onlinebefragungen auch direkte Interviews durchgeführt. Sehen Sie ein Problembewusstsein in der Polizei?

Schiemann: Wir haben für unsere Studie eine große Offenheit in der Polizei erlebt – ganz anders, als das im Vorhinein von einigen angenommen wurde. Und das Problembewusstsein ist da, es gibt ja schon seit Langem Fortbildungen etwa zu interkulturellen Kompetenzen. In der Polizei ist gerade die große Diskussion, ob diese verpflichtend für alle sein sollten oder nicht. Und natürlich ist das Auftreten von Führungskräften entscheidend: Je hinterfragender und transparenter diese sind, desto mehr wird bedenklichen Einstellungen entgegengewirkt und desto besser ist das für das Team. In einigen Bundesländern gibt es auch, um dem Eindruck von Racial Profiling vorzubeugen, bereits sogenannte Kontrollquittungen, die festhalten, was Anlass einer Identitätsfeststellung war. Auch das scheint mir ein sinnvolles Instrument zu sein, Es spricht nichts dagegen, so etwas überall einzusetzen.

taz: Sie konnten 40.000 Polizisten mit Online-Fragebögen befragen, eine große Stichprobe. Sie haben also ein repräsentatives Bild von der Polizei?

Schiemann: Wir hatten Online-Fragebögen an alle Dienststellen geschickt und einen Rücklauf in der letzten Erhebung von 14 Prozent. Das ist für eine Sozialstudie beachtlich und mit 40.000 Teilnehmenden tatsächlich eine sehr große Stichprobe. Das schafft erstmals ein repräsentatives Bild der Polizei. Das ist ein Gewinn, um die Diskussion zu versachlichen und auch für die Polizei selbst, um zu sehen, wo sie Dinge noch besser machen kann.

taz: Die Studie erfolgte im Auftrag des Innenministeriums. Konnten Sie wirklich frei forschen?

Schiemann: Moment. Es war kein Auftrag, sondern wir haben eigeninitiativ eine Projektskizze eingereicht und einen Zuwendungsbescheid erhalten. Und ja, wir konnten völlig unabhängig forschen. Auch an unserem Abschlussbericht hat das Innenministerium kein Wort geändert.

taz: Das Bundesinnenministerium sowie die Innenministerien der teilnehmenden Bundesländer werden Ihre Studie nun weiterfinanzieren, Sie dürfen drei Jahren weiterforschen. Was haben Sie noch vor?

Schiemann: Wir werden uns noch genauer die Aus- und Fortbildungsangebote anschauen, wir werden schauen, wie und warum sich bedenkliche oder ambivalente Einstellungen entwickeln. Zudem werden wir Hilfsangebote in den Blick nehmen, etwa wie Gewalterfahrungen wirkungsvoll verarbeitet werden können. Außerdem wollen wir untersuchen, ob institutionelle Einrichtungen, zum Beispiel Polizeibeauftragte oder Demokratiepaten, sinnvoll sind. Wie lässt sich Nachwuchs für die Polizei gewinnen? Und dann werden wir 2026 eine dritte, große Onlinebefragung machen, wo wir sehen können, wie und warum sich nicht nur insgesamt, sondern auch bei Einzelnen Einstellungen über die Zeit verändert haben. Da warten noch viele spannende Antworten.

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66 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • @SURYO

    Diese "Goalposts" sind nie "gemoved" worden.

    Das Gerede vom "Spiegel der Gesellschaft" war immer verlogen.

    Von jeder anderen Berufsgruppe wird auch verlangt, dass sie *für ihr Job* besonders qualifiziert ist und somit eben gerade nicht durchschnitt (die Studie thematisiert auch das -- leider m.E. viel zu lasch).

  • Man merkt an den Kommentaren, dass einige richtig enttäuscht sind.

    Daher erfolgt jetzt das, was man in England in der Rhetorik als moving the goalposts bezeichnet.

    Nachdem Polizisten nicht rassistischer sind als die Gesamtbevölkerung - etwas, was gewisse Kreise geradezu als Selbstverständlichkeit betrachteten, wird jetzt flugs verlangt, dass Polizisten gefälligst viel besser sein sollen als die Bevölkerung.

    Und schon ist die Polizei wieder der Böse.

    • @Suryo:

      Sorry - aber Sie übersehen da was.



      Mal davon ab - was ich von sojet Untersuchungen als gut über zehn Jahre ua für DienstR zuständiger Richter a.D. halte! Woll

      Denn. Die Polizei steht - anders als die Bevölkerung - im Dienste des Staates!



      Und jeder einzelne hat einen Eid auf das Grundgesetz - unsere Verfassung abgelegt! Get it! Fein



      Lesens einfach mal dess:



      “Studie über Rassismus in der Polizei



      : Alarmstufe braun



      Ein Prozent in der Polizei vertritt erklärtermaßen ein geschlossen rechtsextremes Weltbild. Rassisten in Uniform darf eine Demokratie nicht erlauben.“ von Gereon Asmuth



      Und fangense noch mal von vorne an zu denken! Woll - Viel Erfolg & Dank im Voraus



      taz.de/Studie-uebe...-Polizei/!6035952/

    • @Suryo:

      "Nachdem Polizisten nicht rassistischer sind als die Gesamtbevölkerung - "



      liegt der strukturelle Rassismus des Staatsapparats und seiner Institutionen im Bereich des gesamtgesellschaftlichen. Ist schlimm genug, dient aber der Aussage der Interviewüberschrift eher ned als Argument.

    • @Suryo:

      Eigentlich kann ich irgendwelche Generalabrechnungen mit ‘den anderen Kommentatoren‘ nicht leiden. Klingt nach: "Hier komm ich, der Oberkommentator".



      Trotzdem haben Sie einen Teil der „Dialektik“ in Sachen Polizeikritik und „Rassismus“ schön auf den Punkt gebracht!



      Ich würde noch hinzufügen: Die heutige Generation von Polizisten ist weit sensibilisierter - darauf weisen alle Untersuchungen an Polizeischulen hin- als ihre Vorgänger. In dem Zusammenhang denke man nur an den steigenden Anteil von Polizisten „mit Migrationshintergrund“, die es nicht aushalten würden in einem rassistischen Polizeiapparat.



      Nur ist der Berufsalltag dann allerdings von einem „polizeilichen Gegenüber“ geprägt, das jedenfalls nicht vorurteilshemmend wirkt. Unschön, aber menschlich und statistisch nachvollziehbar.

      • @Torben Jakowski:

        Letzteres ist sehr wichtig und wird oft vergessen.

        Polizist:innen sind jeden Tag mit den schlechtesten Seiten des Menschen und des Lebens konfrontiert. Etwas, was die meisten von uns so nicht nachempfinden können. Man sollte daher auch vorsichtig mit schnellen Urteilen sein.

  • lach. solange die DPolG mit dem AfD Fanatiker und Seehofer Intimus Wendt an der Spitze 80% der Beamten beherbergt, wird es auch immer wieder den rassistischen Kalender (wir erinnern uns??) und den bekannten Rassismus geben

    • @Mohammed Wasiri:

      Die DpolG hat etwas über 100.000 Mitglieder, die GdP über 200.000. Aber gefühlt haben Sie natürlich Recht.

  • Wenn die Polizei "in etwa so rassitisch ist , wie die Gesamtbevölkerung" ist DAS das ARMUTSURTEIL. Denn von der Polizei verlange ich, dass sie BESSER ist , als mein alter grauer AfD Nachbar.

    • @Mohammed Wasiri:

      Der steht doch auch nicht für die Gesamtbevölkerung.

      • @Suryo:

        Der Studie nach ist der aber auch ev. garnicht gesichert Rechtsextrem sondern findet nur "die kommen alle nur wegen dem Asylsysthem her" und "es gibt hier zu viele Muslime".

        Die AFD mag ja in teilen rechtsextrem sein ... zu GROSSEN TEILEN. Aber eben nicht zu 100%.

        So sieht es auch bei den Wählerinnen aus.

        Also DOCH ... LEIDER stehen Afd Sympatisanten für einen erheblichen % Anteil der Gesamtbevölkerung.

        Die Studie legt nahe das diese auch bei der Polizei eher überrepräsentiert sind.

        Der Nachbar wäre somit ein typischer Polizist, es sei denn er jagt Flüchtlinge mit Baseballschlägern... dann wäre er eher die Ausnahme .. also die 1% .

  • Ja Klar- in Zeiten der Begriffsverwirrung schaffen wir das Wort "Rassismus" einfach ab, dann gibt es ihn nnicht mehr. PS: In der Polizei wurde der Begriff längst abgelöst durch "Eigensicherung durch finalen Rettungsschuss".

    • @Mohammed Wasiri:

      Das ist jetzt aber ganz grober Unfug - in ganz Deutschland werden in einem Jahr weniger Menschen durch die Polizei erschossen als in Los Angeles in einer Woche...



      www.google.com/amp...dliest-year-decade



      Was letale Gewalt angeht ist die deutsch Polizei eine der friedfertigsten weltweit 🤷‍♂️



      Aber Hauptsache irgendwelche hanebüchenen Behauptungen aufstellen: "In der Polizei wurde der Begriff längst abgelöst durch "Eigensicherung durch finalen Rettungsschuss".



      Wie kann sowas hier überhaupt veröffentlicht werden?



      Das ist nicht mal mehr Fake News, das ist einfach nur sinnfreie Hetze, unterstes Niveau 🤮

  • Man kann nur hoffen, dass die Affinität für Demokratie bei der Polizei massiv höher ist, als bei der Durchschnittsbevölkerung.



    Ansonsten wäre Deutschland für die Demokratie verloren.

  • Jeder dritte Polizist hat abfällige Kommentare gehört....



    Was soll man mit so einer Aussage machen - warum wird diese von den Medien als offenbar wichtigste Message nach vorne gestellt?



    99 von 100 Deutschen und Nicht-Deutschen haben schon abfällige Kommentare über Ostfriesen, Männer, Frauen, Juden, Ausländer, Ossis, Bayern, Franken, Saarländer oder Linkshänder gehört....Sogar von Kollegen...



    Wieviele Polizisten pflegen solche negativen Ansichten jenseits misslungener oder unpassender Scherze....? Fehlanzeige...



    Polizisten haben im Vergleich zur "Restbevölkerung" negativere Ansichten über Asylbewerber und Wohnungslose. Wen wundert das? Wieviele der "Restbevölkerung" gehen denn in Asylbewerber-Unterkünfte wenn dort gerade Stress herrscht? Wieviele haben tatsächlich Kontakt zu den Asylbewerbern dort....



    Wieviele haben direkten Kontakt zu Wohnungslosen, z.B. die an den bekannten hot-spots und Brücken, an Bahnhöfen uä Orten? Ganz besonders, wenn man dort zu Streitereien gerufen wird?



    Man kann nur hoffen, dass die Inhalte der Studien von denen für die sie gemacht wurden, anders und sorgfältiger gelesen werden, als von den Medien.

  • Was soll schon rauskommen, wenn eine Studie von den Betroffenen selbst durchgeführt wird. Ein riesengroßes Märchen. Letztlich schafft es nur noch weniger Vertrauen.



    Und ganz sicher gibt es keine transparente Studie per Umfrage, als würden die Polizisten ihr genaues Weltbild angeben. Die Zahl von 400 Rechtsextremisten kannte man schon vor dieser Befragung (es ist keine Studie). Das keine mehr dazukamen beweist gerade, das hier keine ehrlichen Angaben gemacht wurden.

    Für mich ein großes Schauspiel, eine große Farce. Aber das war mir schon klar, als im Vorfeld statt einer unabhängigen Studie, lediglich eine Umfrage beschlossen wurde. Seehofer wußte wohl genau, warum er gegen eine unabhängige Studie der Polizei war.

  • Zum Glück gibt´s in Gerichten und bei der Staatsanwaltschaft kein Rassismusproblem. Man fragt sich wer eigentlich rechte Parteien wählt, so vorbildlich sind alle.

    • @BierzeltLeitkultur:

      Ersetze "Parteien" durch "Politik" und schon wird ein Schuh draus.

  • Es gibt kein Rassismusproblem in der Polizei.. .... Das Ergebnis: Die Einstellungen der Polizeikräfte sind sehr ähnlich mit denen der Gesamtbevölkerung.



    ----



    Hhmm, & die ist, wenn wir Zahlen & Aussagen aus den letzten Wahlen nehmen, was?



    Der Befund ist gerade bei "PolizistInnen" alles anderes als beruhigend!



    Btw. Hoch ausgebildet, hohes Bewustsein für Werte, Vertreter unserer "Staatsmacht", Gewaltmonopol, usw.



    Da werde ich doch sehr nachdenklich!



    Ps. Wenn der o.a. Befund z.B. bei LehrerInnen oder ähnlichen "wichtigen" Gruppen aufgetauchte,....



    Die Reaktion möchte ich nicht hören!

    • @Sikasuu:

      Es müssten sich dann aber eben auch mehr Linke bereit erklären solche Berufe auszuüben.



      Ich kann doch nicht kritisieren, dass manche Berufsgruppen tendenziell rechts sind, wenn die Linken nichts mit diesen zu tun haben will. Diese Berufe wie eben Polizei aber gemacht werden muss.

  • Für mich beginnt das Problem schon früher. Rechte fühlen sich von einem Beruf wie Polizist oder Soldat eher angesprochen (Uniform, Korpsgeist usw) wohingegen sich Menschen mit einem eher linken Weltbild anderen Berufen zuwenden (Streetworker etc)...und dies sehe ich nicht nur in Deutschland.

    Wer hat schon Lust, wenn sein Freundeskreis jeden 1. Mai pauschal ACAB ruft, sich diesem Beruf zuzuwenden?

    Ich habe selbst rassistische Erfahrungen mit der Polizei gemacht, aber auch positive. Und die positiven haben weit überwogen.

    Wir sagen ja auch (zurecht!) nicht das alle Moslems radikal sind. Da suchen wir ja auch nach den Ursachen. Und hier sehe ich eine Ursache bei der Polizei.

    Für mich braucht es mehr Akzeptanz für den Beruf, gerade aus der linken/ linksextremen Szene, damit auch mehr "Gute" sich trauen diesen Beruf zu ergreifen. Das System von innen verändern, mit Unterstützung einer klaren Führungslinie von Vorgesetzten.

    Ein guter Freund ist Polizist und wurde von überwiegend weißen als Rassistenschw* beschimpft in Hamburg. Kam ihm als POC schon sehr suspekt vor.

    • @Pawelko:

      www.youtube.com/watch?v=PQ_BoUbS0mY

      Immernoch aktuell! Hatte ich zum Zeitpunkt meiner Berufswahl vor gut 20 Jahren leider auch noch nicht begriffen...

      • @Görk74:

        Vielen Dank für die Nostalgiereise mit dem Track! ^^ Und Sie haben absolut Recht damit dass dieser aktueller den je ist.

  • Die Studie sollte man aus methodischen Gründen mit Skepsis lesen.

    1. Die Teilnahme an den Onlinebefragung war freiwillig, womit typische Verzerrungen durch deren Selbstselektion nicht ausgeschlossen werden können.

    2. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Parameter für eine mögliche Korrektur der o.g. Verzerrungen durch andere Studien vorlagen und, wenn ja, genutzt wurden.

    3. Eine Studie zum Thema 'Einstellungen in der Polizei' greift zu kurz, wenn es dabei um Rassismus und/oder Gewalt in der Polizeiarbeit geht. Hier sollten dann auch, konkrete Fallzahlen, sowie die Wahrnehmung und Erfahrung in Gruppen außerhalb der Polizei eine Rolle spielen.

    Für interessierte LeserInnen wäre es zudem hilfreich, wenn es eine Quellenangabe oder Link zur Studie geben würde.

    • @Stoersender:

      Evtl. meinen sie den www.polizeistudie.de/ der ist im „Mehr als Einzelfälle“ Text auf der linken Seite.

      • @serious?:

        Shit happens ...



        Wenn der Link schon vorher da war, habe ich in übersehen, obwohl ich im "Mehr als Einzelfälle" nachgeschaut habe.

  • Netter Versuch (ja, klingt jetzt sarkastisch, ist es nicht ganz: dass es versucht wird, halte ich für durchaus lobenswert).

    Noch sehr viele Lücken -- die niedrige Rücklaufquote und das damit einhergehende "selection bias" ist schon im Kommentariat angesprochen worden; in einer "soziologischen Studie", ganz neutral, mag das ja "beachtlich" sein, im hiesigen Kontext höchst problematisch.

    Und -- das Geschwätz mit dem "Spiegel der Gesellschaft" kann ich schon nicht mehr hören: ich erwarte von meinem Klempner und meiner Chirurgin, dass sie in ihrem "Ding" *weit, weit über* dem Durchschnitt liegen.

    Und das "Ding" der Polizei sind eben social skills. Da ist noch Luft nach oben (immerhin (!), und da stelle ich auch einen Ansatz zur Verbesserung, problematisiert die Autorin diese Aussage. Ganz zart).

    Meine Einschätzung: ein Schritt in die richtige Richtung. Ein ganz, ganz kleiner.

  • 31 Prozent stimmten zu, dass die meisten Asylsuchenden nur kämen, um das Sozialsystem auszunutzen.

    Das ist die neue Mitte Position also?

    • @So,so:

      In der Gesamtbevölkerung wird die Zustimmung dazu noch höher sein, fürchte ich.

  • "Wir müssen aber auch sehr ernst nehmen, dass es einige wenige Polizeibeamtinnen und -beamte gibt, die ein konsistent demokratiefeindliches Weltbild haben."

    Zum Glück leben wir nicht in einer Gesinnungsdiktatur und solange sie Einstellung am Stammtisch lassen und nicht auf der Straße oder im Büro... Aber soviel Profi werden sie sein.

  • Der Beruf Polizist ist immer noch sehr attraktiv im Berufsspektrum. Super, wie man dann noch weiter gewinnen kann.

  • Ach was! ©️ Loriot 💯💯💯

    Ma hätt sich‘s denke kenne - wa.



    “Studie zur deutschen Polizei : „Es gibt kein Rassismus-Problem“

    👮‍♂️zum vxxlfachen & :“Sie geben mir jetzt Ausweis!“ zum meinem Mitbürger paar Häuser weiter - dem frauman die indische Abstammung unschwer ansieht.



    “Ich gebe Ihnen jetzt Ausweis!“



    👮‍♂️“Waas - Sie sind Dr.?! Wieso sprechen Sie dann so schlecht deutsch!“



    “Oh - ich bin auch Diplomingenieur!



    Ich wollt Sie aber nicht beleidigen!“



    (Der Mann hat erkennbar mehrere schwarze Dan!;)

    So geht das ©️ Kurt Vonnegut



    „Wir sind, was wir vorgeben zu sein. Deshalb müssen wir vorsichtig sein mit dem, was wir vorgeben zu sein.“

  • die studie hat rassistische einstellungen und praktiken nicht untersucht und ist deshalb zu der erkenntnis gelangt, dass es kein rassismus-problem bei der polizei gibt. lol

  • "Es gibt kein Rassismusproblem in der Polizei. Wir haben die Einstellungen mit Fragen erhoben, die auch in der etablierten Mitte-Studie verwendet werden. Das Ergebnis: Die Einstellungen der Polizeikräfte sind sehr ähnlich mit denen der Gesamtbevölkerung."

    Was ja durchaus heikel wäre, denn die Mitte-Studien zeigen Jahr für Jahr, dass ein erheblicher Teil der Gesamtbevölkerung hochproblematische Ansichten hegt. Insofern wäre das jetzt nicht unbedingt beruhigend.

    "Von den gut 40.000 Polizistinnen und Polizisten, die wir jeweils in zwei Erhebungen befragt haben, hatten vielleicht 400 ein geschlossen rechtsextremes Weltbild."

    Ja was denn nun? Wenn das so ist, dann wäre der Anteil derjenigen mit einem geschlossen rechtsextremen Weltbild viel geringer als in der Gesamtbevölkerung.

  • Diese Studie ist ein Witz über den Betroffene, mich eingeschlossen, leider nicht lachen können! Das ist das gleiche Problem wie wenn Polizeibeamte das Fehlverhalten ihrer eigenen Kollegen und Kolleginnen untersuchen sollen. Heraus kommt dabei natürlich selten mehr als ein Kopftätscheln und vielleicht noch ein mahnender Zeigefinger. Eine andere Studie belegte übrigens, dass - nach offziellen Zahlen - etwa 400 Beamte der deutschen Bundespolizei rechtsextrem sind. Irgendwie passt da nichts zusammen.

    • @Minelle:

      was für eine andere Studie ist dies und gibt es einen Link dazu?



      Dann müsste man mal vergleichen, welche Studie seriöser ist

    • @Minelle:

      Moment, es läuft ein Verfahren wegen einem Verdacht. Wichtiger Unterschied. Es gilt wie immer die Unschuldsvermutung.

    • @Minelle:

      Ich verstehe Sie jetzt nicht, genau diese 400 wurden im Interview doch erwähnt.

    • @Minelle:

      Die Bundespolizei hat 52000 Beschäftigte. 400 Rechtsextreme sind um die 0,8%. Das passt doch zur anderen Studie mit 1% Rechtsextremen über die gesamte Polizei hinweg zusammen.

      Allgemein zu den Kommentaren: Follow the Science, od'r?

    • @Minelle:

      Wo soll da jetzt der Witz sein?

      Weshalb werfen Sie Frau Schiemann fehlende Wissenschaftlichkeit vor?

      Betroffene sind wir alle. Wir haben alle mal mit der Polizei zu tun.

      Von welcher anderen Studie und welchen offiziellen Zahlen sprechen Sie?

  • Die Kommentare zeigen, was mir vornherein schon klar war: Egal was rauskommt, entweder es bestätigt die eigene Voreingenommenheit gegenüber der Polizei, oder man glaubt der Studie nicht wirklich, bzw. zweifelt sie an.

    Man kann sich für noch so fortschrittlich, aufgeklärt und für alles offen geben, manche Vorurteile will man partout nicht ablegen. Für manche gehört es halt zum Selbstbild, dass der Polizei grundsätzlich misstraut werden muss.

    • @Garrakus:

      Volle Zustimmung.



      Ich hatte sowohl negative, wie auch positive Erfahrungen mit der Polizei. Das ist wie mit jeder Gruppe so.

    • @Garrakus:

      Die Frage ist doch eher: was sagt die Studie tatsächlich aus? Im letztlich umgesetzten Studiendesign geht es ja um einen bunten Strauß von Themen auf Basis von Selbsteinschätzungen. Der Esken‘sche strukturelle Rassismus wird durch die Erhebungsmethodik ja nicht erfasst/analysiert. Auch ansonsten wirkt das Interview sehr bemüht sowohl von Seiten der Studienleiterin als auch des taz-Menschen… hier in den Comments wurden ja ein paar Ansatzpunkte für leider verpasste Chancen zur kritischen Nachfrage genannt.

    • @Garrakus:

      Leider war.

  • Die Daten gemäß heutigen Spiegel Artikel geben meiner Auffassung nach kein sonderlich positives Bild wieder. Kleiner Auszug:

    "Etwa jeder dritte Polizeibeamte hat im Dienst innerhalb von einem Jahr rassistische Äußerungen von Kollegen wahrgenommen."

    "Sexistische Äußerungen fielen laut Studie etwas mehr als 40 Prozent der teilnehmenden Polizistinnen und Polizisten auf. Zehn Prozent von ihnen gaben an, dies sei binnen eines Jahres in mehr als zehn Fällen vorgekommen."

    Artikel Spiegel vom 19.09



    www.spiegel.de/pan...-8f56-2f83a80a1890

    • @Sam Spade:

      Daraus läßt sich leider keinerlei Rückschluß darauf ziehen, wieviele Kollegen solche Aussagen tätigen.

    • @Sam Spade:

      Bei dieser Studie bzw. bei diesem Artikel wird aber immer nur von Prozenten gesprochen und nicht genannt, wieviele Personen daran teilgenommen haben.

    • @Sam Spade:

      Naja, auf gleicher Datengrundlage zieht der Spiegel andere Schlüsse als die Projektleiterin. Da vertraue ich deren fachlicher Kompetenz dann doch eher als einem Spiegel-Redakteur, dessen fachliche Kompetenz ich nicht kenne, der aus der Studie herausliest, was er herauslesen möchte, und für den offenbar schon von vornherein feststeht, was bei so einer Studie überhaupt herauskommen muss.

  • Also eine Erhebung über eine Institution bei der vorher klar ist, was auf jeden Fall nicht rauskommen soll, findet nochmal was heraus?



    Also wenn es in der Polizei Rassismus gäbe, die Angehörigen aber auf keinen Fall möchten, dass das offiziell bestätigt wird, was würden die denn im Fragebogen wohl angeben?



    Der Sinn erschließt sich mir hier nicht.

  • Der Titel ( Gott sei Dank in Anführungszeichen) und das Fotto sprechen eine eindeutige seehofersche Sprache.



    Ich unterstelle der Studie keine Parteilichkeit, habe aber trotzdem meine Zweifel über die Ergebnisse...

  • Nun bin ich gespannt welche Konsequenz Frau Esken aus ihrem ursprünglichen Verhalten und diesem Studienergebnis zieht. Immerhin war sie die Hauptprotagonistin, die die Polize pauschal beschuldigte.



    Mindestens eine deutliche Entschuldigung steht hier an.



    Wenn sie etwas an Ehrgefühl hätte, würde sie dies zum Anlass nehmen zurückzutreten.

    • @Andere Meinung:

      Die Studie gibt ja Frau Esken ziehmlich deutlich Recht! Sie hat übrigens nie die Polizei pauschal beschuldigt.

      Schauen Sie sich an was derart viele Polizisten über Flüchtlinge erzählen obwohl die Faktenlage eine ganz andere ist.

      • @SPD-Versteher:

        Frau Esken hat nie die Polizei pauschal beschuldigt?

        Aussage von Saskia Esken am 8.6.2020: "Auch in Deutschland gibt es latenten Rassismus in den Reihen der Sicherheitskräfte“



        (Quelle: www.nau.ch/news/eu...-polizei-65720025)

        Ihr Kommentar wie auch viele andere Kommentare auf dieser Seite machen mal wieder deutlich, dass nicht sein kann was laut Ideologie nicht sein darf. Fakten spielen offensichtlich dabei eine untergeordnete Rolle.

      • @SPD-Versteher:

        Wo genau soll man das anschauen können?

    • @Andere Meinung:

      Die Deutsche Hochschule der Polizei, eine universitäre Spezialhochschule für Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte, früher die Polizei-Führungsakademie, hat über Polizeibeamte geforscht und siehe da, keine Probleme. Ich habe da meine Zweifel, zumal ich Dozenten kenne die Seminare über Diskriminierung und Interkulturalität mit Polizisten gemacht haben und mir anderes berichteten. Das hätte ich doch gern unabhängiger.

  • Ja, das klingt gut und eine Rücklaufquote von 14% ist mehr als beachtlich, aber man sollte nicht vergessen, dass Menschen mit extremistischen Ansichten sich von Befragungen generell eher fernhalten, das dürfte auch bei der Polizei nicht anders sein. Das heisst nicht, dass die Befunde nicht positiv aufgenommen werden dürfen, man sollte aber im Hinterkopf behalten dass der Anteil von Rechtsextremen bei den restlichen 86% wahrscheinlich höher liegt als 1:100 wie bei den Teilnehmenden.

    • @Claudio M.:

      Sehe ich auch so. Zudem dürfte sich doch bei Wahrung der Anonymität feststellen lassen, wer mehrheitlich teilgenommen hat und wer eben nicht. Gibt es da Unterschiede bei den Geschlechtern oder zum Beispiel regionale Auffälligkeiten?



      Fragt man einen Nazi, ob er Nazi sei, wird er das möglicherweise mit den Worten von sich weisen, er sei Patriot. Oder gar nicht antworten. ;-)

    • @Claudio M.:

      Das hab ich mir auch gedacht als ich das gelesen habe.



      Des Weiteren hätte für mich die Studien auch mehr Sinn ergeben, wenn man auch die Hintergründe für das jeweiligen Denken befragt hätte. Nur so kann man doch tatsächlich auch entsprechende Konsequenzen ziehen. Sind es nur blöde Vorurteile, die man durch entsprechende Kurse/ Bildung ausräumen kann oder verbirgt sich dahinter doch mehr. Aus der Antwort das beispielsweise 31% der Polizisten glauben, dass Asylsuchende nur kommen um den Sozialstaat auszunutzen kann ich nicht sehen ob das "nur" ein Vorurteil aus Unwissen ist oder ob sich dahinter eine Ablehnung gegen bestimmte Menschen verbirgt, die Asyl suchen wie z.B. Moslems.



      Und wenn man strukturellen Rassismus nur danach definiert, dass ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild vorhanden sein muss wie bei den 400, dann blendet man recht viel aus.



      P.S. Frau Schiemann: ein höherer Ausbildungsgrad heißt nicht automatisch eine intensive Wertevermittlung!

    • @Claudio M.:

      Richtig, und deshalb ist eine Rücklaufquote von 14% überhaupt nicht beachtlich. "Informative missingness" nennt man so etwas in der Statistik, bedeutet, es gibt Gründe für die Nichtteilnahme.

      Mir ist schon klar, dass man niemanden zur Studienteilnahme zwingen kann, aber ich finde es recht blauäugig von der Studienleitung, nun so zu tun, als seien die Ergebnisse in irgendeiner Weise repräsentativ.

  • Ich kenne zwei Leute die längere Zeit Seminare über Diskriminierung und Interkulturalität mit Polizisten gemacht haben. Die waren mit der Zeit ziemlich genervt und hatten irgendwann am Sinn ihrer Tätigkeit gezweifelt. Die beiden haben viele Polizisten eher als Beratungsresistent eingeordnet.

    • @Andreas J:

      Das kann ich mir einerseits vorstellen. Andererseits kenne ich auch jemanden, der ähnliche Seminare in einem anderen beruflichen Kontext macht und weiß, dass diese Person mit ihrer ünergriffigen Art "zu sensibilisieren" gar nicht gut ankommt, was nicht bedeutet, dass die zu Beratenden grundsätzlich beratungsresistent sind.

    • @Andreas J:

      Eine einzelne Studie kann der Fragestellung, ob es einen stark ausgeprägten Rassismus innerhalb der Polizei gibt, nicht gerecht werden.

      Aber sie hat zweifellos eine stärkere Aussagekraft, als der Erfahrungsbericht von zwei Menschen.

    • @Andreas J:

      Wahrscheinlich waren die Polizeibeamten genauso genervt von den beiden Leuten. Kommt ja immer drauf an, wie man den Inhalt solcher Seminare rüberbringt.

  • Egal wie viele Studien das Gegenteil belegen werden - das Vorurteil wird bleiben:

    Die Polizei hat einen strukturellen Rassismus!

    Wieder ein belegt dafür, dass die identitätspolitische Systemlogik mehr Schaden anrichte, als dass sie uns nützt.

    • @Benzo:

      "Egal wie viele Studien das Gegenteil belegen werden - das Vorurteil wird bleiben"



      🙄🤦‍♂️ Was sind schon Fakten wenn man Vorurteile hegen und pflegen kann 👍



      ...sich dann aber wieder wundern und verächtlich aufschreien wenn sich Impfgegner, Chemtrailjünger oder Klimaleugner unbelehrbar und uneinsichtig zeigen...



      Nicht persönlich nehmen, aber ihre Aussage spiegelt das ganze Dilemma unserer aktuellen Gesellschaft, ja sogar eines immer größer werdenden Teils der Weltbevölkerung wider.



      Ein jeder ist von seiner Meinung unabrückbar überzeugt - 'radikslisiert' sich in seinen Filterblasen abseits der restlichen Welt täglich weiter bis er völlig voreingenommen nichts mehr akzeptiert außer Meinungen die seinem Weltbild gleichen.



      Das ist mitnichten ein Problem rein rechts - von ganz links bis hart rechts geht das durch alle Spektren durch.



      Grünenhasser, Veganer, Klimaretter, Klimaleugner, Grenzen dicht oder Refugees welcome, etc...



      Alles nur noch unverhandelbare Maximalpositionen.



      Da müssen wir uns alle nicht wundern das Trumps, Putins und Höckes weltweit regen Zulauf finden.



      An Meinungsfindung ist kaum einer mehr interessiert - ein jeder will sich nur noch seines Standpunkts versichern.