piwik no script img

Sicherheit im StraßenverkehrAggressive Autofahrer

Rücksichtsloses Verhalten im Verkehr nimmt zu, zeigt eine Studie. Viele Befragte halten vor allem andere Ver­kehrs­teil­neh­me­r:in­nen für aggressiv.

Pöbeln, Drängeln, Rasen: Autofahrer 2023 Foto: Wolfgang Maria Weber/imago

Berlin taz | Ein kurzer Tritt auf die Bremse, um Dräng­le­r:in­nen zu ärgern, oder fix rechts überholen, wenn jemand die linke Spur auf der Autobahn nicht frei macht: Auf deutschen Straßen verhalten sich Ver­kehrs­teil­neh­me­r:in­nen immer angriffslustiger. Das zeigt eine Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV).

Die For­sche­r:in­nen befragten rund 2.000 Menschen. Im Vergleich mit früheren Studien haben sich seit 2010 alle Werte verschlechtert. So fahren 53 Prozent der Au­to­fah­re­r:in­nen viel schneller, wenn sie verärgert sind. 50 Prozent gaben an, sich sofort abreagieren zu müssen, wenn sie sich über andere ärgern – noch 2016 stimmte nur rund ein Drittel der Befragten dieser Aussage zu.

„Aus Ärger oder zum eigenen Vorteil die Verletzung oder gar den Tod anderer in Kauf zu nehmen ist vollkommen inakzeptabel“, sagte UDV-Chef Siegfried Brockmann am Montag in Berlin. Problematisch sei zudem, dass die meisten Au­to­fah­re­r:in­nen sich selbst für ausgeglichener halten: 96 Prozent der Pkw-Fahrenden antworteten etwa, dass sie Rad­le­r:in­nen mit ordentlichem Abstand überholen. Gleichzeitig sagten 93 Prozent, andere Autos führen zu eng an Fahr­rad­fah­re­r:in­nen vorbei.

Auch wer mit dem Rad unterwegs ist, nimmt Fehlverhalten öfter bei anderen wahr: 90 Prozent beobachteten, wie andere Rad­le­r:in­nen über Zebrastreifen flitzen – dass sie es selbst gelegentlich tun, gestanden nur 24 Prozent. Selbst- und Fremdwahrnehmung gingen bereits in den vorherigen Studien auseinander.

Dichter Verkehr macht aggressiv

„Wenn der Verkehr dichter wird, fühlen sich die Menschen beengt“, erklärte die Psychologin Tina Gehlert, die die UDV-Studie betreut hat. „Dann nehmen auch die Aggressionen zu.“ Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen, dass seit 2013 durchgehend mehr Pkws auf den Straßen unterwegs sind.

Außerdem könnten laut Gehlert Au­to­fah­re­r:in­nen im Verkehr nicht direkt kommunizieren: Eine kurze Entschuldigung, die Konflikte entschärfen könnte, sei von Windschutzscheibe zu Windschutzscheibe oft nur schwer möglich. Um die Stimmung auf den Straßen zu verbessern, fordert die UDV: stärkere Kontrollen und Sanktionen für aggressives Verhalten sowie Kampagnen für Rücksicht im Verkehr.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

46 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • „Wenn der Verkehr dichter wird, fühlen sich die Menschen beengt“, erklärte die Psychologin Tina Gehlert, die die UDV-Studie betreut hat. „Dann nehmen auch die Aggressionen zu.“ ... ich war in Paris, Moskau, Istanbul, Bagdad ... die erwähnte Studie dürfte Deutschland spezifisch sein. In allen erwähnten Städten gibt es dichtes, enges "Verkehrsverhältnis" mit weit weniger Agressionsverhalten (eventuell ist hier Istanbul gleich wie Deutschland) - in Deutschland gehts eher um „ich bin im RECHT“

  • überschrift: Aggressive Autofahrer"



    bildunterschrift: "Pöbeln, Drängeln, Rasen: Autofahrer 2023"



    bildinhalt: ich sehe nicht das was mir die bildunterschrift sagen möchte.



    alt text vom foto: "Autos fahren durch einen Tunnel". stimmt, das sehe ich.



    im artikel wird im gegensatz zur überschrift und bildunterschrift gegendert, auch darauf eingegangen das es in dieser studie um alle verkehrsteilnehmer geht. warum nicht auch in der überschrift?



    betreffen tut es nun mal alle die sich im strassenverkehr bewegen, da sollte meiner meinung nach mehr informiert, geschult, geahndet werden, auf der anderen seite mehr ruhe, gelassenheit, rücksicht, übersicht, verständnis und freundlichkeit einzug halten.

  • Kann es nicht auch einfach sein, dass die persönliche Befindlichkeit und Empfindlichkeit gestiegen ist?

  • wie ist denn eigentlich die verteilung der aggressivitätsstärke auf die geschlechter? sind frauen im verkehr ebenso aggro wie die männer?



    was sagt die geringe frsutrationstoleranz über die soziale reife der verkehrsteilnehmerInnen aus?



    wie ist die verteilung der aggressivität bzw. sozialer schichtung?

  • Als Fahrrad- und Nicht-Autofahrer: Selbstverständlich fahre ich gelegentlich über einen Zebrastreifen, besonders dann, wenn ich auf der Straße/Fahrradweg unterwegs bin und kein:e Fußgänger:in queren möchte, manchmal auch an Einmündungen, wenn wieder einmal ein Auto auf der Fahrradfurt steht und der Zebrastreifen aber frei ist.



    Überhaupt ist das das größte Ärgernis beim Radfahren: Die Selbstverständlichkeit, mit der einerseits andere Verkehrsteilnehmer:innen Radwege benutzen, z.B. auch im passiven Verkehr zum Parken von Kfz bis hin zu Abfallbehältern (die „muss“ mensch so stellen, weil die Autos tatsächlich schneller gewachsen sind als die Grundstücksauffahrten), Halten oder sogar Warten (besagte besetzte Furten), andererseits Radfahrer:innen Fußgängerquerungen ignorieren.

  • Ich muss sagen, dass die PS-starken Kisten, die ich immer öfter sehe, auch dazu verleiten, mal eben schnell Gas zu geben und noch irgendwo vorbeizuschnippen. Bei hohem Tempo, aus meiner Sicht oberhalb von 120 km/h, ist das Unfallrisiko dabei viel zu hoch, auf Landstraßen schon bei geringerem Tempo.

    • @hechtmaus:

      "Oberhalb" von 120 35/h fährt man eigentlich nur noch auf Autobahnen, und dazu braucht es keine besonders PS-starke Kiste, um solch eine Geschwindigkeit zu erreichen. Und übermäßig gefährlich ist es bei genügendem Sicherheitsabstand auch nicht, gilt doch sogar 130 km/h als Richtgeschwindigkeit.

      • @Tom Tailor:

        Warst du schon mal in einer Stadt? Ein Mercedes AMG ist in 3 Sekunden von 50 km/h auf 120 km/h. Das erleb ich oft in der Kölner Innenstadt. Da fürchtest du dich, wenn du auf dem Rad hockst und der einen Meter an dir vorbeihackt.

        • @malalade:

          Gegen pubertäres Gehabe am Lenkrad ist kein Kraut gewachsen, da hadere ich auch immer mit.

          Aber wie gesagt: wer meint in der Stadt rasen zu müssen, tut dies auch mit einem schwach motorisierten VW-Golf. Und wer verantwortungsbewusst fährt, kann dies auch in einem SUV ;-)

  • "Auf deutschen Straßen verhalten sich Ver­kehrs­teil­neh­me­r:in­nen immer angriffslustiger."



    Hm, möglich, die eine Seite.



    Die andere Seite: Verkehrsteilnehmer (aller Sorten) verhalten sich immer vertrottelter.



    Da merkt z.B. ein Radfahrer nicht, dass sein freundliches Klingeln als "Weg Da!" aufgefasst werden kann. Ein SUV-Fahrer merkt garnicht, wenn er einem Kleinwagenfahrer an der Kreuzung die Sicht klaut. Ein Radfahrer merkt nicht, dass ihn ein LKW-Fahrer gar nicht sehen kann.



    Allgemein: § 1 (1) StVO scheint ziemlich in Vergessenheit geraten zu sein: "Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht." Und zwar von Jedem.

    • @sollndas:

      Ja, ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht von allen Verkehrsteilnehmern sind wirklich nötig. Und Fehler macht jeder mal, damit sollten wir deutlich toleranter umgehen.

    • @sollndas:

      § 1 (2) StVZO wird tagtäglich nicht beachtet, hauptsächlich von KFZ-Nutzenden!

      • @Stein der Zweite:

        "...hauptsächlich von KFZ-Nutzenden!"



        Äh, ja, sicher. Andere können das ja garnicht. Die sind die besseren Menschen :-)

  • Auch hier zeigt sich die zunehmende Spaltung der Gesellschaft: ich erlebe einerseits ebenfalls eine zunehmende Aggressivität im Verkehr, andererseits jedoch auch eine deutliche Zunahme vorsichtiger Fahrer.

    Was mir fehlt, ist einfach mehr Rücksicht: wenn Leute eine vielbefahrene Straße überqueren müssen, einscheren oder beim Reißverschluss: oft erlebe ich nicht, dass andere sich mal zurücknehmen und andere aus Rücksicht bzw. Freundlichkeit vorlassen.

    • @Trolliver:

      "...oder beim Reißverschluss..."



      Oooh ja, der Reißverschluss... ich komme immer wieder zu der Ansicht, dass dieser in den Fahrschulen nicht gelehrt zu werden scheint.

  • Mich würde interessieren, welchen Anteil es hat, dass die Frontansichten von Autos, insbesondere großen Autos, in den letzten Jahren immer aggressiver gestaltet werden?

    Die Kühler sehen immer mehr wie ein riesiges bedrohliches Maul aus und die Scheinwerfer nehmen immer mehr die Form von aggressiv blickenden Augen an.

    Dass es auch anders geht, zeigen die autonomen Forschungsfahrzeuge, die immer möglichst niedlich und harmlos designt werden.

    • @Biks:

      Wahrscheinlich ist es gar nicht so leicht, große Autos (incl. SUV) klein, niedlich und harmlos aussehen zu lassen ;-)

      • @Tom Tailor:

        Große Autos gab es schon immer, wenn auch nicht so viele. Früher wurden sie aber eher prunkvoll als aggressiv gestaltet. Wie das geht, kann man z.B. bei den Autos der europäischen Königshäuser sehen.

        • @Biks:

          Ja, nur inzwischen werden die Autos nicht mehr prunkvoll gestaltet, sondern mit möglichst geringem Luftwiderstand. Deswegen sehen alle Autos so aus als kämen sie frisch aus dem Windkanal.

  • Alle Gruppen der Verkehrsteilnehmer fordern Respekt und erzeugen ihn nicht.

  • Natürlich trägt vielfach dichterer Straßenverkehr nicht zu entspanntem Autoverkehr bei.



    Das ist aber nur eine Seite der Medaille. Wenn wir unsere Gesellschaft genau beobachten, stellen wir mehr und mehr fest, dass das Ego in den Vordergrund rückt und Rücksichtnahme auf Andere seltener wird.



    Eine Gesellschaft, die immer wenig miteinander sondern eher übereinander kommuniziert, wird am Ende auch rücksichtsloser.

  • Gibts die eigentlich wirklich? Leute die entweder nur Auto fahren, nur Radfahren oder nur Fußgänger sind? Ich kenne fast eigentlich niemanden, auf den das so rigoros zutrifft. Und selbst im ÖPNV wird gedrängelt, geschubst, angemault.



    Das Problem heißt Egoismus und Rücksichtslosigkeit. Und das kann man bei so ziemlich allen Gruppen von Verkehrsteilnehmern beobachten, wenn man denn nicht in in irgendeinem klischeebeladenen "Wir gegen die"- Modus unterwegs ist.

  • Also die Forderungen am Ende bedürften eines Polizeistaats, sonst bleibt alles gleich.



    Ich glaube langsam, dass Radfahrer einen Führerschein benötigen. Und zumindest in einem Punkt stimme ich dem Artikel zu, die eigene Wahrnehmung ist schwach ausgeprägt. In Großstädten pöbeln einen Radfahrer gerne an, während si bei rot rüber fahren, man muss schon starke Nerven haben, um unterwegs zu sein. Zum Glück gehen die Menschen nicht mit Fäusten oder Waffen aufeinander los. Das Wort Rücksicht geht langsam verloren, zumindese im Straßenverkehr. Aber schlimm sind die Leute früher auch gefahren. Da kann ich keine große Veränderung feststellen.

    • @Andreas_2020:

      Was ändert sich für Fahrradfahrende wenn sie eine Fahrerlaubnis haben müssten, oder was erhoffen Sie sich davon? Jeden Tag überholen mich KFZ-Nutzende und verstoßen gegen den § 5 Abs. 4 StVZO, oder gegen § 3 Abs. 1 & 2. Die besitzen eine Fahrerlaubnis und scheren sich kaum darum.

  • Vielleicht sind wir aggressiver geworden, vielleicht aber auch nur empfindlicher gegenüber Aggressionen.

    • @Elf:

      Je nun, das bedingt sich wohl wechselseitig. Paragraph 1 Abs. 1 der StVo lautet bekanntlich: "Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme". Somit sollte auch reziproker Respekt vorhanden sein. Wer nun aber den Eindruck hat, dass ihm dieser Respekt von anderen vorenthalten wird, geht daran, sich selbigen zu verschaffen, was wiederum oftmals zu Lasten der Rücksichtnahme geschieht. Problematisch wird dies vor allem dadurch, dass selbst freundlich vorgebrachte Hinweise auf Fehlverhalten des Gegenübers von diesem immer häufiger als persönliche Angriffe resp. Aggression gewertet und dementsprechend beantwortet werden. Statt sowohl im übertragenen als auch im wortwörtlichen Sinn einen Gang zurückzuschalten, koffert man - womöglich auch zur Gesichtswahrung - lieber direkt los. Gänzlich freimachen kann sich davon wohl leider niemand, aber gerade in Situationen, welche potentielle Gefahren für die physische Unversehrtheit bieten, wären mehr Reflexion und Voraussicht zweifelsohne angebracht.

  • Nicht alles wird schlimmer. Ich stelle fest, dass ich immer sehr schnell einen freundlichen Wink bekomme, wenn ich aus einer Nebenstraße in eine dicht befahrene Straße abbiegen möchte. Das gab es vor 20 Jahren noch nicht.

  • Und die Autoindustrie hat rein garnichts damit zu tun?

    Gruß Roberto

    • @Roberto Callerame:

      Die Aggressivität hat aber auch im öpnv, gegenüber Mitreisenden und sogar den Fahrern (siehe Zeit-Artikel) zugenommen. Alles die Autoindustrie?

    • @Roberto Callerame:

      Genau so viel oder wenig wie die Fahrradindustrie etwas damit zu tun, wenn rücksichtslose Radfahrer auf Fußwegen fahren und Zebrastreifen oder Rot-Signale ignorieren.

      • @Tom Tailor:

        Ich bin nicht sicher, ob Radfahrer, die auf dem Gehweg fahren, immer rücksichtslos sind. Viele tun das einfach deshalb, weil sie es so gelernt haben.

        • @Francesco:

          Sie tun das nicht gern, allein schon wegen der störenden Bordsteine an Kreuzungen, aber es gibt Gründe, z.B.



          1. Unbefahrbares Kopfsteinpflaster auf der Straße



          2. Straßenrand derart zugeparkt, dass man nicht vom Gehweg kommt oder an entscheidender Stelle (Ziel) nicht drauf.



          3. Enge Straße mit viel Autoverkehr, Bedrohungsgefühl dadurch.

          Selbstverständlich sollte einem dann klar sein, dass man unerlaubt dort fährt und defensiv fahren, statt Fußgänger aus dem Weg zu klingeln...

  • Wenn jeder über Zebrastreifen flitzende Radfahrer von vier regeltreuen Radfahrern beobachtet wird, stimmen die statistischen Angaben der Befragung, ohne dass jemand schummeln musste.



    Bei immer regerem Radverkehr in den Städten keine so unwahrscheinliche Annahme.

  • Und so heißt es auch in der Studie (Zitat Brockmann): "aus meiner Sicht gibt es in Deutschland insgesamt einen Trend zu aggressiverem Verhalten - und das macht auch vor dem Verkehr nicht halt"

    ---------

    oder ist es vielleicht genau umgekehrt.?

    - machen immer mehr Autos den Verkehrsraum nicht enger und führt das vlt zu mehrAggressionen.?

    - machen immer schwerere und (gefühlt) sicherere Autos ihre Faher vlt auch weniger Rücksichtsvoll.?

    - und..was bisher konsequent übersehen wird:



    - führt vlt die erhöhte Sitzposition, die mit SUVs einher geht, zu einer Verringerung der Demut die mit solchen Gefährten einher gehen sollte..

    - verleitet womöglich die Kombination aus erhöhter Sitzposition, gesteigerter Masse, ausgeklügelten Sicherheitsmechnismen, Abschirmung von der Außenwelt und massenweise PS Autofahrende zu Rücksichtlosigkeit und lebensgefährlichen Fehleinschätzungen.?

    -------

    ...ist es also genau umgekehrt:

    - ist es der überdimensionierte Autoverkehr, der die Gesellschaft insgesamt aggressiver macht.??

    Meine Antwort: ein klares Ja.!

    Und was die Studie praktischer Weise gleich mit liefert: die Einschätzung der Autofahrenden wird lauten:

    Ja und Nein.! - aber Schuld sind allein die Anderen..

    • @Wunderwelt:

      Und da kann ich noch eine rhetorische Frage hinzufügen: Ist die Rücksichtslosigkeit bei SUVs nicht sogar gewissermaßen konstruktionsbedingt? So haben nicht wenige dieser Riesenautos auch riesige tote Winkel, sogar der ADAC sieht hierin ein großes Problem für filigranere Verkehrsteilnehmer, wie z. B. Zweiradfahrer: www.sueddeutsche.d...groesser-1.2418298 Was für mich die Frage aufwirft, ob diese Riesenautos eigentlich überhaupt für den europäischen Straßenverkehr geeignet sind. Warum sind sie zulassungsfähig, wenn doch erwiesenermaßen andere Verkehrsteilnehmer aufgrund der großen toten Winkel, verursacht durch zu breite A/B/C-Säulen, zu leicht übersehen werden können? Diese Fragen stellen sich mir um so mehr, weil ich letztes Jahr im Sommer von einem SUV-Fahrer in den Niederlanden (!), als ich mit dem Fahrrad auf einer Fahrrad-Vorrangroute fuhr und er aus einer untergeordneten Nebenstraße kam, fast überfahren worden wäre. Er hatte mir die Vorfahrt genommen, seine riesige Kühlerhaube war schon gegen meine Fahrradpacktaschen seitlich gestoßen, als er in letzter Millisekunde noch bremsen konnte. Ich hatte großes Glück, dass er eine aufmerksame Beifahrerin hatte, die ihn warnte. Wenigstens sie hatte mich gesehen! Sie hat den Unfall verhindert! Ohne diese aufmerksame Beifahrerin wäre ich jetzt wahrscheinlich tot!

    • @Wunderwelt:

      Nein, weil das auf dem Radweg oder in Fußgängerzonen nicht anders ist.

  • Wäre von PKW-Linksabbieger bei grüner Ampel als Fußgänger heute über den Haufen gefahren worden, wenn ich nicht gestoppt hätte.



    Gegen solch einen Ignoranten helfen nur hohe Strafen wie in der Schweiz. Viel zu schnell gefahren, Auto beschlagnahmt! Im Autoland Deutschland sind Fußgänger und Radfahrer Bürger zweiter Klasse.



    Laut Spiegel fahren immer mehr junge Leute gerne Auto.



    Klimabewusste vernünftige Autofahrer, vielleicht auf einer anderen Erde in einer anderen Galaxis!

    • @Lindenberg:

      Ja...das geht ja auch in dieser Galaxie nicht...wer klimabewusst ist, fährt nicht Auto, ist doch logisch.

  • Am besten gar kein Auto. Ich werde es Ihnen danken :)

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Rücksichtsloses Verhalten im Verkehr nimmt zu, zeigt eine Studie."



    Es liegt also nicht an meinem Alter, dass ich das auch so empfinde...

  • 90% der männlichen Autofahrer denken sie gehörten zu den 10% der besten Autofahrer. Das war schon immer so. Und genau analog dazu sind eben auch 90% aggressiv und uneinsichtig.



    Nervig und neu ist eher die erzieherische Tendenz der Autofahrer. Extra langsam fahren, Anweisungen durch die Windschutzscheibe oder Fenster runter und selbige Handbewegungen, usw. Ein Argument übrigens gegen elektrische Fensterheber und pro autonomen Fahrens.

    • @Tom Farmer:

      Ehrlich gesagt, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, erkläre ich auch gerne mal Autofahrern, wo sie mir gerade die Vorfahrt genommen haben.

    • @Tom Farmer:

      "Nervig und neu ist eher die erzieherische Tendenz der Autofahrer. Extra langsam fahren, [...]"

      Das hört sich so an, als plädieren Sie dafür, dass ich in Zukunft auch lieber mit Tempo 70 durch die 30er Zone brettern soll, damit sich niemand dazu "genötigt" fühlt, sich ausnahmsweise mal an die Verkehrsregeln halten zu müssen.

      Erzieherisch werde ich dabei übrigens nicht tätig, da ich einfach nur entspannt fahre und (meistens ist es) ein Mann im Fahrzeug hinter mir, der mit zwei Metern Abstand wild und aggressiv gestikulierend versucht, mich dazu zu nötigen, schneller zu fahren und somit gegen die StVO zu verstoßen.

      Ihrem ersten Absatz stimme ich zu und gehe sogar soweit zu sagen, dass diese 90% der aggressiven und uneinsichtigen Leute psychisch nicht in der Lage sind, ein KFZ zu führen. Autos sind nun mal eine gefährliche Waffe, die nur von verantwortungsbewussten Menschen genutzt werden sollten (bzw. dürften).

      • @Truhe:

        Nunja es ist mittlerweile schon so, jedenfalls bereits 2x mitbekommen, dass Autofahrer missionarisch unterwegs waren und Klimageschwindigkeitsbegrenzung gefahren.



        Also 1x in einer 100er Zone mit 70 gefahren und 1x in einer 80er Zone mit 50.

        Das ist schon erzieherisch unterwegs sein, denn man kann den Fahrern und Fahrerinnen schon ansehen, ob man so bewusst fährt, wegen eines Grundes, oder weil man damit ein Zeichen setzen will.

        • @Walterismus:

          Ich bin gestern Abend bei Regen auf einer kurvigen Straße auch 70 gefahren, obwohl man 100 fahren durfte.

        • @Walterismus:

          In meinem Fall ging es beispielsweise darum, dass ich nicht auf dem Radweg gefahren bin (vermatschter Weg am Feldrand) sondern auf der Straße. Hat mir das mit runter gelassener Scheibe erklärt.



          Eines von mehreren Beispielen.