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Rundfunkbeitrag und CDU in Sachsen-AnhaltAbstimmung mit Geschmäckle

Die CDU in Sachsen-Anhalt will gegen die Erhöhung des Rundfunkbeitrags stimmen. Gemeinsam mit der AfD könnte sie das Vorhaben blockieren.

Sachsen-Anhalts höchster Sendemast, der auf der Brockenspitze steht Foto: Jochen Eckel/imago

Einen Monat vor der entscheidenden Abstimmung im Landtag von Sachsen-Anhalt will die CDU dort weiterhin die Anhebung des Rundfunkbeitrags blockieren. Die Fraktion bekräftigte ihre ablehnende Haltung am Freitag nach einer Anhörung von Verbänden und Intendant*innen in Magdeburg. Der medienpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Markus Kurze, sagt der taz, er gehe „weiter davon aus, dass die CDU-Fraktion gegen die Erhöhung des Rundfunkbeitrages stimmt“.

Die CDU regiert dort zwar mit SPD und Grünen, hätte jedoch mit der AfD eine Mehrheit im Parlament. Da die AfD mit Nein stimmen will, würde diese Mehrheit die Erhöhung zum Januar blockieren. Denn dafür müssten alle 16 Länderparlamente zustimmen.

Die monatliche Abgabe für ARD, ZDF und Deutschlandradio soll erstmals seit 2009 erhöht werden: von 17,50 Euro auf 18,36 Euro pro Haushalt. In den letzten 12 Jahren hatten sich die Mi­nis­terpräsident*innen immer entschieden, den Beitrag gleich zu halten, ihn einmal sogar gesenkt. Dieses Jahr nun empfiehlt die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) eine Erhöhung um 86 Cent. Und die Länderchef*innen wollen dieser Empfehlung folgen – auch Sachsen-Anhalts CDU-Ministerpräsident Reiner Haseloff unterschrieb den entsprechenden Staatsvertrag.

Nun aber müsste das Parlament zustimmen, damit der Vertrag in ein Landesgesetz überführt werden kann. Für die Sender wäre alles andere ein weiterer finanzieller Einbruch. Bereits mit der geplanten Erhöhung müssten sie sparen, denn die 86 Cent liegen unter der Inflation seit 2009. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) etwa rechnet selbst bei der geplanten Erhöhung damit, in den nächsten vier Jahren im zweistelligen Millionenbereich sparen zu müssen.

Brisante Lage

Sollte die Erhöhung des Rundfunkbeitrags in Sachsen-Anhalt scheitern, würde eine zusätzliche Lücke entstehen – von 1,5 Milliarden Euro für alle Sender zusammen. Die Linksfraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt befürchtet daher negative Auswirkungen für die Filmbranche im Land. Der medienpolitische Sprecher der Linkspartei, Stefan Gebhardt, sagt der taz: „Wirtschaftspolitisch wäre das eine Katastrophe für das Filmland Sachsen-Anhalt. Es bedeutet Millionenverluste für die Filmbranche, die durch Corona bereits jetzt massiv unter Druck steht.“

Die Linkspartei in Sachsen-Anhalt hatte noch im Frühjahr angekündigt, gegen den erhöhten Beitrag zu stimmen. Später hat sie ihre Position geändert und vergangene Woche beschlossen, mit Ja zu stimmen. „Die Anstalten sind uns bei unseren Forderungen entgegengekommen“, sagt Stefan Gebhardt zur Begründung und nennt die gemeinsame ARD-Kulturplattform, die für den Standort Halle geplant ist, sowie ein Bekenntnis der Sender zu mehr Filmproduktionen im Osten.

Dass die Linke umgeschwenkt ist erzeugt die brisante Lage, dass die CDU im Ernstfall mit der AfD zusammen den Staatsvertrag blockieren würde. Linken-Politiker Gebhardt sagt, ein Nein der CDU wäre vor allem ein Erfolg der AfD. „Sie könnte damit ihren Gebrauchswert darstellen.“ CDU-Politiker Kurze hingegen besteht darauf, es gehe hier darum, dass man Beitragsstabilität versprochen habe und „beim Bürger im Wort“ stehe. Die CDU-Fraktion empfindet den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als zu groß, zu teuer und kritisiert auch in Teilen das Programm. Damit steht sie der AfD in dieser Frage tatsächlich näher als ihren Koalitionspartnern.

Scheitert die Erhöhung, werden die Sender klagen. Das hat die für Rundfunkangelegenheiten zuständige Staatskanzlei in Rheinland-Pfalz angedeutet. ARD-Chef Tom Buhrow hat für diesen Fall auch die Kulturplattform beim MDR in Frage gestellt. Die entscheidende Abstimmung in Magdeburg ist für Mitte Dezember geplant. Sollte die CDU Sachsen-Anhalt die Beitragserhöhung verhindern, würde wohl eine lange Phase der rechtlichen und planerischen Unklarheit folgen.

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86 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Es gibt 11 ÖR-Sender, jeweils mit einem gut bezahlten Intendanten mit entsprechendem Mitarbeiterstab.



    Diese Sender leisten sich 7 Mediatheken, 20 Fernsehprogramme und 70 Radioprogramme.



    In vielem davon ist kein qualitativer Unterschied zu privaten Angeboten zu erkennen.



    Und solange die ÖR die privaten Sender bei den teuren Fernsehrechten für Profifußball ganz locker überbieten können, ist allein da schon genügend Einsparpotential vorhanden.

  • Dieses Getöse um ein paar Cent Rundfunkgebühr ist sowas von überflüssig, um nicht Worte in den Mund zu nehmen, die mir vielleicht gesperrt würden. Mal abgesehen davon, dass es bei 80 Mill. Einwohnern (ich habe gerade nicht die Zahl zur Hand, wieviel Erwachsene es sind) jede Menge Meinungen zu einzelnen Programmpunkten geben muss, frage ich mich, wie es manchem nicht möglich ist, sich das Passende heraus zu suchen und anderen das für sie passende zu lassen. Die Lebenszeit reicht doch sowieso nicht, alles zu konsumieren. Man sollte froh sein, nicht auf Privatsender (mit ständigen Werbeunterbrechungen und unterirdischen Angeboten) oder einer Art Foxnews (die Folgen sieht man ja an Amerika) angewiesen zu sein. Wenn man das Nonplusultra allerdings lediglich im Genuss von Netflix-Serien o.ä. sieht, ist man für eine erweiterte Welt-Kultur-Informationsicht wahrscheinlich eh verloren. Ich könnte jetzt vielerlei aufzählen, was man für den lächerlich kleinen ÖR-Beitrag bekommt, aber das kann jeder für sich selbst erledigen. Angesichts der Mieten ist das Geringste zum Thema Wohnen. Vernunft bewahre uns vor der Abschaffung der ÖR und der Vereinnahmung durch Youtube-Google- und Sektenwildwuchs.

    • @snowgoose:

      Natürlich, wenn man gerne Steuern und sonstige Gebühren bezahlt stören einen selbige Erhöhungen natürlich nicht. Bei Netflix kann man beispielsweise selbst entscheiden ob man es abonniert oder eben nicht und das für weit weniger Geld als die ÖR. Wenn sie Netflix hauptsächlich mit Serien verbinden kann ich nicht verstehen. Wahrscheinlich kennen sie das Angebot nicht. Aber gut, wenn ihnen für ihre "erweiterte" Welt-Kultur-Informationssicht einzig und allein die ÖR reichen, dann bleiben sie dabei.

      • @FStein:

        Das Angebot von Netflix ist mir wohl bekannt, keine Sorge.



        Mal abgesehen davon, dass Streaming die Umwelt mehr kostet, als von Umweltschützern/Jugend berücksichtigt wird, wird wohl geflissentlich übersehen, dass zu Kosten von 16 € netflix premium (mehr als 1 Gerät) der dsl-Anschluss auch kostet.



        Es ist schon seltsam, dass man gerade all den Menschen, deren Teilnahme am Außenleben und/oder Internet eingeschränkt ist, ihre Rechte abspricht, wegen eines Betrages für den man gerade mal 2 Cocktails, eine halbe Theaterkarte ... bekommt (und das inzwischen pro Haushalt nicht pro Person).

  • Ich gucke praktisch nur öffentlich-rechtliches Fernsehen und kann auf Privatsender gut verzichten. So weit, so gut. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die Gebühren für die öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten steigen müssen, vor allem dann nicht, wenn es gerade eine Wirtschaftskrise gibt, in der viele Menschen Pleite gehen und/oder arbeitslos werden. Solange irgendwelche Nachrichtensprecher, Moderatoren von Talkshows und Verwaltungschefs mehr verdienen als Ministerpräsidenten, ist noch viel Luft für Einsparungen. Und die sind vorrangig zu nutzen.

    By the way: Es ist eine Riesenschweinerei, dass die von allen Beitragszahlern mit ihrem sauer verdienten Geld finanzierten Sendungen nur für eine begrenzte Zeit in den Mediatheken abrufbar sind. Was mit Rundfunkbeiträgen finanziert wird, ist gesellschaftliches Eigentum und hat der Gesellschaft auch dauerhaft zur Verfügung zu stehen. Die Begrenzung wird damit "begründet", dass die öffentlich-rechtlichen Anstalten den privaten Medien Konkurrenz machen. Aber das ist Unfug. Es gibt kein privates Unternehmen, das einen "Tatort" oder "Panorama" produziert.

  • Ich vermisse hier eine nähere Darstellung des seltsamen Umstandes, dass Sachsen-Anhalts Ministerpräsiden Haseloff als CDU-Mann dem Ganzen zustimmt, die CDU-Fraktion das aber ablehnt.



    Kann vorkommen. Sicher.



    Vielleicht sollte Haseloff mal in seiner Fraktion die Vertrauensfrage stellen.

  • Wenn ich mir das öffentlichel-rechtliche Fernsehprogramm der letzten Monate anschaue und es mit BBC-Sendungen vergleiche, muss ich sagen, dass jeder Cent Erhöhung ungerechtfertigt ist. Das deutsche Fernsehprogramm finde ich persönlich grottenschlecht.

    • @Jossi Blum:

      Schließe mich an. Eine einzige Wiederholungsschleife. Ausnahmen bestätigen hier nur die Regel.

  • Könnten die ÖR nicht einfach die Subventionen für die OK (also DFB, FIFA, IOK usw.) einstellen? Dann könnte der Beitrag sogar gesenkt werden!

    Und keine Millionengehälter mehr an "Talkshow-Prominente" zahlen? Klar, die werden nur indirekt gezahlt. Die ÖR kaufen die Shows millionenteuer von den Firmen der Promis ein.

    Der ÖR ist u.a. ein Apparat zur Umverteilung von unten nach oben. Daß Linke, SPD und Grüne da kaum opponieren, sondern ausgerechnet neoliberale Rechtsextremisten, ist ein doppelter Witz.

  • Landesregierungen, nicht Länderregierungen. Das gleiche bei Landeschefs.

    Eine Klage dazu wäre höchst spannend. Wie kann das enden? Wir lassen demokratische Parlamente abstimmen, aber nur solange uns das Ergebnis passt? Der ÖR sollte sich das mal genau überlegen.

    • @schwarzwaldtib:

      Wenn mans ganz genau nehmen meint zu müssen: In Bayern und Sachsen heißt es Staatsregierung. :-P

  • 9G
    91491 (Profil gelöscht)

    Alleine um die Sender " Arte "und "3Sat " zu erhalten, ist die Erhöhung OK.

    • @91491 (Profil gelöscht):

      Um diese Sender zu erhalten könnte man aber auch bei anderen einsparen.

    • @91491 (Profil gelöscht):

      // Alleine um die Sender " Arte "und "3Sat " zu erhalten, ist die Erhöhung OK. „

      Und Phoenix nicht zu vergessen.

      • 9G
        91491 (Profil gelöscht)
        @Der Cleo Patra:

        Stimmt- Natürlich! 👍

        • 9G
          91491 (Profil gelöscht)
          @91491 (Profil gelöscht):

          Und natürlich "Deutschlandradio/ Deutschlandradio Kultur "!

  • "das Filmland Sachsen-Anhalt"

    Was es alles gibt.

    • @Jim Hawkins:

      Yes, even George Clooney was there.

      www.sachsen-anhalt...nd-sachsen-anhalt/

      • @Rainer B.:

        Da bin ich baff.

        Und die nehmen es sogar mit Hollywood auf:

        "Hollywood may be a dream factory - in Sachsen-Anhalt we create facts."

        Jetzt stehe ich dumm da.

  • Nachdem beim ÖR Fernsehen das qualitativ minderwertigste - nämlich die Unterhaltung - gleichzeitig das teuerste ist, sollte es nicht schwer fallen dort sinnvoll einzusparen.

    Außerdem kann es wohl nicht die Aufgabe der Bürger sein mit ihren Zwangsbeiträgen aus den ÖR-Intendant/innen und Talkshow-Moderator/innen Millionäre zu machen.



    Bei den Einkommen die diese Leute beziehen ist genau das der Fall.

    Der Ganze ÖR-Apparat ist verkommen zu einem Selbstbedienungsladen.

  • Ich sach's mal so: Nur weil u.a. auch die AfD etwas für falsch hält, muss es doch nicht automatisch gleich richtig sein.

  • Ich persönlich denke das die GEZ schon lange Mal überarbeitet werden müsste. Wieso wird der GEZ Beitrag dazu genutzt die Renten der Angestellten zu finanzieren? Und das wird ja nur schlimmer mit der demographischen Entwicklung... Wieso verdienen die 7 Intendanten jeweils zwischen 245.000 und 350.000 Euro? Wieso bezahle ich für etwas das ich nicht nutze? Ich kann doch auch kein Kindergeld beantragen einfach nur weil das Gerät vorhanden ist. Auch an Talkshows können sie zurück stecken. Illner und Lanz ist auch immer wieder dasselbe und die Kosten will ich mir gar nicht ausmalen. Ich würde der AFD an der Stelle nicht Feld überlassen. Es muss etwas an dem GEZ Wahnsinn passieren und mir ist es absolut egal ob AFD, CDU oder der Weihnachtsmann die Diskussion anwerfen.

    • @Codeman:

      diesen Satz mit dem Kindergeld, da hat die taz, glaub ich, Copyright drauf, der stand in der "Verboten" - Kolumne, damals, als der Beitrag für alle beschlossen wurde. Aber der Satz ist gut, ja.

      • @ingrid werner:

        Auch wenn er in der TAZ gestanden haben sollte, bleibt er trotzdem im Kindergeld-Zusammenhang widerlich.

      • @ingrid werner:

        Können Sie Sich erinnern, wie das damals genau formuliert war? In etwa, da "Empfangsgerät" vorhanden, sollte jede menstruierende Person (wie man heute sagt) Kindergeld beantragen können? Finde ich sehr lustig...

    • @Codeman:

      "Ich kann doch auch kein Kindergeld beantragen einfach nur weil das Gerät vorhanden ist."

      Der Satz geht hiermit in meinen aktiven Wortschatz ein.

    • @Codeman:

      Die Metapher mit dem Kindergeld und dem Gerät muss ich mir merken. Sehr anschaulich...

      • @Sophokles:

        Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.



        Die Moderation

    • @Codeman:

      @Codeman: Sehr gute Punkte...

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Bun ein großer Freund der öffentlich rechtlichen, nur sehe ich es nichtbein das für Bundesliga, etc. soviel bezahlt wird. Eine Erhöhung inmitten einer Wirtschaftskrise ist auch nicht wirklich vertretbar.

  • Gut so! Das System ist vollkommen aus dem Ruder gelaufen und gehört dringend reformiert. Über 8 Mrd. € jedes Jahr für ein Programm das größtenteils sowieso nur noch Rentner nutzen. Rundfunkbeitrag auf 1€ senken und nur noch Bildung und Nachricht fördern. Talkshow, Kochsendung, Quizshow und Schlager können Private auch.

    www.ndr.de/der_ndr...t,ndrdaten115.html

    • @Clara Kreuzer:

      Talkshow, Kochsendung, Quizshow und Schlager können Private auch.

      ne können sie nicht... das ist einfach nur billig produzierter Müll. Schon grausig das sich das Menschen freiwillig an tun.

    • @Clara Kreuzer:

      Es gibt viele gute Sendungen im ÖR, die nicht 'nur noch' Rentner (wo bleiben die RentnerInnen) nutzen. Ich störe mich an Ihrem Ageismus.

    • @Clara Kreuzer:

      Liest man das, was in der Taz Leser - die sich zumeist hinter Pseudonymen verstecken - zum Thema Öffentlich Rechtlicher Rundfunk verbreiten, könnte man die Zeitung für ein AfD Hausblatt halten. 1. Der der gesamten Gesellschaft verantwortete Rundfunk war eine Reaktion auf den Staatsfunk der NS Zeit - was ja auch für die DDR zutraf. Für die Leute mit der Gnade der späten Geburt - mal Wikipedia nachlesen 2. Neben der britischen BBC gibt es kaum ein Land, in dem es eine derartige Vielfalt und Seriosität des TV- und Radioangebotes gibt, wie bei uns. Siehe US-Wahlkampf..... 3. Vor allem die Neocons, Trumpisten, Rechtsbürgernazis und Verschwörungslügner plädieren für den ach so freien Medien-Markt, in dem man dafür zahlt, was man sehen/hören will. 4. Ohne Rundfunkabgabe gibt es kein Kulturangebot, keine Hörspiele, kein TV-Korrespondentennetz, keine teuren Dokumentationen. 5. Pay-Anbieter zocken brutal Geld ab. So erhöte Sky kürzlich die Kosten für ein Bundesliga-Tagesticket mal so eben um satte 50%. Gesendet wird nur, was sich verkaufen lässt. 6. Der Konsument von Waschmitteln und Co bezahlt für die teuren Werbespots im Kommerz-TV. Da habe ich noch nie einen der Gebührenverweigerer protestieren hören.

      • @Philippe Ressing:

        Genauso ist es, danke, dass sie mir einen Teil der Schreibarbeit abgenommen haben.

      • @Philippe Ressing:

        Kulturangebot, TV-Korrespondentennetz und Dokumentationen ist eine Sache.

        Bundesliga, umfassender Kirchenfunk (vor allem im Lutherjahr), Royal-Wedding-Liveberichterstattung, Olympia, und ca. ein Dutzend Tote pro Tag in weißderteufelwievielen schlechten Krimis sind etwas anderes.

        Und Talkshows, bei denen die Moderatoren nochmal deutlich mehr verdienen als die ÖR-Intendanten, auch.

        Ein Euro mag zu wenig sein, aber ein Halbierung des Beitrags wäre vermutlich drin.

        Abgesehen davon, ist es fragwürdig, daß der ÖR pro Kopf finanziert wird und nicht einkommensabhängig.

        Es wird Zeit, daß die Linke die ÖR-Kritik nicht den Faschist/inn/en überläßt. Zumal deren Schmähkritik ("Systemmedien", "fake news", "Gleichschaltung" usw.) albern ist.

        • @Toto Barig:

          Einkommensabhängig bei dem für Normalverdiener lächerlichen Beitrag? Absolute Geringverdiener können sich befreien lassen.

        • @Toto Barig:

          "und ca. ein Dutzend Tote pro Tag in weißderteufelwievielen schlechten Krimis" Aber die sterben doch in den Krimis nicht wirklich, oder?



          und was die Einkommensabhängikeit anbetrifft: wenn Sie zu wenig verdienen, können Sie nach wie vor, die Freistellung beantragen. Ansonsten stimme ich zu, die Intendanten verdienen zu viel und Fußball kostet auch zu viel- aber die Übertragung der Spiele der Nationalmannschaft ist doch eine Ausnahme, ja? und das CL- Finale auch.

      • @Philippe Ressing:

        @Philippe: Egal Links oder rechts, pauschalisierung ist ein großes Problem... Nein-Sager zu ÖRF sind nicht AfDler oder Neo-Nazis.



        Damit pauschalisieren Sie Allen in in einem Beutel... Sehr gut für AfD oder NPD, aber auch für weiter-so machende Behörden...

      • @Philippe Ressing:

        Kulturangebote, Korrespondentennetz und Dokumentationen würde ich durchaus unterstützen. Kritisiert wurden aber Kochsendungen, Quizshows und Schlagerprogramme. Inwieweit diese sich aus den Erfahrungen mit NS- und DDR-System ableiten lassen erschließt sich mir nicht. Kostentreiber dürften auch kaum die Dokumentationen sein, sondern vielmehr Großevents. Allein für die Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga hat die ARD 100 Mio. Euro ausgegeben. Und rund 400 Mio. fließen jährlich an die Degeto, die dafür überweigend seichtes Unterhaltungsprogramm auf oftmals fragwürdigem Niveau fabriziert.

    • @Clara Kreuzer:

      Jau, voll an der Wirklchkeit vorbei. Mit 1 € Beitrag können sie nicht einmal das Senderlogo des MDR finanzieren. Aber immer schön populistisch - das freut vor allem die AfD, die den Rundfunk für alle abschaffen will - siehe ihr Wahlprogramm.

      • @Philippe Ressing:

        Doch! Lesen Sie dochmal die Aufteilung im Link. Oder auch hier :



        www.rundfunkbeitra...esbericht_2019.pdf

        ARTE, DLF, phoenix 3Sat und Tagesschau kosten zusammen etwas über einen Euro.

        Die BBC kommt übrigens bei wesentlich besserem Programm mit deutlich weniger aus. Und auch in den USA gibt es mit NPR sehr gutes Programm. Das Argument, dass guter Rundfunk in Deutschland nur über den ÖRR möglich sei ist halt vollkommen kontrafaktisch. Aufgrund des Monopols gehen da Private natürlich nicht ran, wenn es weg wäre, würden sich auch hier Anbieter finden. Funktioniert auf dem Zeitungsmarkt ja genauso. Oder wollen Sie jetzt auch ganz Deutschland zwingen die taz zu abonnieren?

        • @Clara Kreuzer:

          Das stimmt nicht, BBC kostet gut 15€ im Monat (deutlich weniger?). Bezeichnenderweise möchte Boris Johnson jetzt der BBC das „Wasser abgraben“.

          • @snowgoose:

            Für einen quantitativ ähnlichen, aber qualitativ deutlich hochwertigeren Output braucht die BBC aber nur die Hälfte des Budgets!

        • @Clara Kreuzer:

          Da sich die TAZ ( wie „ The Guardian“) nicht hinter einer Bezahlschranke verbirgt, hat sie gute Argumente, das Angebot (und somit seine Mitarbeiter) zu entlohnen.

  • Wenn man weder Radio hört, noch den Fernseher oder die Onlineangebote benutzt,warum muß man dann eigentlich Rundfunkgebühren zahlen? Pay-TV-Sender oder Netflix und Konsorten verlangen ja auch nur von ihren tatsächlichen Kunden Geld. Zudem ist die Qualität des Dargebotenen wohl auch nicht immer so überzeugend.



    Weiter kommt hier mal wieder eine Schattenseite des Föderalismus zum tragen:Neben den überregionalen Anstalten (ARD,ZDF) gibt es noch die ganzen Landesanstalten mit dem jeweiligen zuzätzlichen Verwaltungswasserkopf. Selbst so ein Winzbundes"land",wie Bremen ,muß natürlich einen eigenen Sender haben.



    Da wäre längst eine "Straffung" fällig,dann bräuchte man auch keine Zwangsabgabe. Wäre natürlich mit Arbeitsplatzverlusten verbunden,aber so ist es nun mal in einer marktkonformen Demokratie! Außerdem hätten die Betroffenen ja auch was "Anständiges" lernen können. ;-) ALG-II ist jedenfalls für die Solidargemeinschaft kostengünstiger ,als die gegenwärtigen hochsubventionierten Beschäftigungsmaßnahmen in den Sendeanstalten!

    • @Mustardmaster:

      Da Sie hier lesen und schreiben (und garantiert Geld für Ihren Anschluss ausgeben-mehr als für ÖR),nutzen Sie ja Onlineangebote. Also haben Sie ja auch Zugang zu den ÖR. Eine Nichtnutzung ist also wenig glaubwürdig. Und selbst etliche Inhalte (Filme, Dokus) auf Youtube u.ä. mussten vorher (Kosten verursachend) erstellt werden (oft genug von ÖR).

    • @Mustardmaster:

      "Wenn man weder Radio hört, noch den Fernseher oder die Onlineangebote benutzt,warum muß man dann eigentlich Rundfunkgebühren zahlen?"

      Muss ich Krankenkassenbeiträge zahlen, auch wenn ich nicht krank bin? Sowas nennt man solidarische Finanzierung!

      • @danny schneider:

        Ich bin aber nicht Mitglied in über 40 Krankenkassen, eine reicht mir.

        • @Gambitus:

          Die eine ist allerdings um ein Vielfaches kleiner.

          • @snowgoose:

            ... natürlich: um ein Vielfache teurer.

      • @danny schneider:

        Ein solidarisch finanziertes Gesundheits- oder Bildungssystem, steuerfinanzierte Infrastruktur, und selbstverständlich auch staatlich geförderte Kunst und Kultur sind eine Sache.

        ÖR-Gebühren, von denen weit mehr für Bundesliga als für informative Sendungen von Tagesschau bis Anstalt ausgegeben wird, sind eine andere.

        Es gibt auch keine solidarische Finanzierung der Taz oder anderer Printmedien. Warum nicht einfach alle Menschen einen halben Euro am Tag zahlen lassen und dann können sie eine Gratiszeitung kriegen?

  • Schade, dass man nicht erkennen kann was die "ÖR" mit dem ganzen schönen Geld mehr oder besser machen wie die Privaten.

    In der ja nun schon ein halbes Jahr anhaltenden Coronakrise hätten sie ja mal Onlineangebote für die Schulen auflegen können. ("Schulfernsehen")

    Oder wird am Ende auch das von den Schulbuchverlagen kaputtlobbiiert ?

    • @Bolzkopf:

      Schulrundfunk und -fernsehen gibt es schon ewig.

    • @Bolzkopf:

      "Schade, dass man nicht erkennen kann was die "ÖR" mit dem ganzen schönen Geld mehr oder besser machen wie die Privaten."

      Schon mal Dokumentationen auf ÖR gesehen und mit der super Qualität von den wenigen der Privaten verglichen? Oder den Marktsendungen... ach ne gibts ja bei den Privaten nicht... oder Formate wie quer? Auch nicht... aha... selbst Bares für rares ist ein High Quality Produkt wenn man es mit der "Nachmachersendung" von RTL vergleicht. Trash vom Feinsten.

      "hätten sie ja mal Onlineangebote für die Schulen auflegen können."

      Haben sie... erst informieren, dann schreiben. Es wurden Inhalte der Mediatheken sofort auf einer speziellen Webseite frei gegeben.

      • @danny schneider:

        Warum ist dann von dem Onlineangebot für die Schulen nichts zu sehen ?



        Was nutzt es, wenn es nicht funktioniert ?



        ..."auf einer speziellen Webseite freigegeben" ups! - War mir nicht präsent. Hat die Webseite einen Namen ?

        • @Bolzkopf:

          "War mir nicht präsent."

          Geht vielen Menschen mit dem Gesetz genauso. Unwissen schützt aber vor Strafe nicht.



          Es ist doch wie bei allem anderen auch: Wer um Bildungsangebote für seine Kinder bemüht war, hat sie gefunden. Wer es nicht war, kann immer noch über angeblich fehlende Angebote meckern. Und der Staat ist doch sowieso immer Schuld.

    • @Bolzkopf:

      Ja gibt es, "Alpha" z.B.

      • @Hans aus Jena:

        Ja, stellen sich mal vor: Das kenn ich sogar!



        Aber das ist kein Schulfunk, kein Schulfernsehen und leider nur sehr eingeschränkt für den Regelunterricht zu gebrauchen.

  • Die CDU hat Recht mit ihrem Nein zur Rundfunkabzocke Gebührenerhöhung... Ausufernde Gehälter und fast unglaubliche Renten/Pensionen Ansprüche... ein Nein ist mehr als berechtigt...



    Wen interessiert es ob die AfD auch mit Nein stimmt. Was Richtig ist bleibt davon unbetroffen..



    1+1 = 2 bleibt so auch wenn die AfD das Gleiche sagt.

  • Grundsätzlich halte ich das ÖR-System für ausgesprochen gut konzeptioniert, dennoch wäre es dringend nötig mal Reformen anzugehen um dieses System wieder neu zu justieren und auch den Kernauftrag mal zu aktualisieren: Information unabhängig von politischen oder ökonomischen Interessen, Bildung und Kultur anzubieten. Um das zu erreichen braucht es aber keine ganze Palette an Dritten Programmen und Lokalsendern. Ebenso sollte man das Program stikt komplementär zu den Privaten gestalten, statt in Konurrenz zu diesen zu treten und in teure Unterhaltungsprogramme und noch teurere Übertragungsrechte für durchkommerzialisierte Sportevents zu investieren.



    Allein durch einen Rückbau der Mehrfachstrukturen auf vielleicht zwei Sender und eine gute handvoll Spartenkanäle bei gleichzeitiger Fokussierung auf Kernkompetenzen müsste es doch locker möglich sein die Beiträge zu halbieren oder zu dritteln ohne damit nennenswerte Lücken in der Medienlandschaft zu reißen.

    • @Ingo Bernable:

      Also ich schaue zu gut 65% die dritten Programme und Lokalsender, Das Programm ist strikt komplementär zum Harz4 TV der Privaten, und z.B. DTM war auf ARD wesentlich besser als auf Sat1... mich interessieren keine Prominews, keine GTNT Dummchen. Nein eine vernünftige Kommentierung des Rennens und aud ARD war es auch noch in HD! ohne Extragebühr!

      nebenbei die Meisten Nebensender zeigen vieles der Hauptsender zeitversetzt, die Zusatzkosten für diese Nebensender sind vergleichsweise niedrig - wirklich Bruchteile.

      Außerdem wenn man das so macht wie Sie vorschlagen geht halt vieles verloren und findet nicht mehr statt. Weil die Privaten werden es nicht machen: zu wenig Zuschauer, zu teuer,... vielleicht versucht man es noch auf Sender hinter Bezahlschranken zu setzen. Ist doch Toll: 5€ weniger GEZ alle 3 Monate, dafür 30€ mehr jeden Monat - natürlich ganz demokratisch nur für die die es sich leisten können!

      • @danny schneider:

        Wenn die Privaten 8,4 Milliarden Euro hätten, dann wäre es interessant zu sehen, wie deren Programm aussehen würde, da sie weit effizienter arbeiten.



        Daher könnte man den Betrag mit einem Privaten teilen.

      • @danny schneider:

        Ja, es ist schon irgendwie seltsam, wie mancher einfach mal anderen die Erfüllung seiner Sehbedürfnisse abspricht.

        • @snowgoose:

          Selbstverständlich darf sich jede*r die individuellen Sehbedürfnisse ganz nach eigenem Geschmack erfüllen. Die Befriedigung jedweder Programmwünsche aber per Gebühr von der Allgemeinheit bezahlen zu lassen halte ich für kaum argumentierbar.

      • @danny schneider:

        Der Umstand, dass ein Programmangebot auch Publikum findet ist mir als alleiniges Argument für eine Gebührenfinanzierung zu wenig. Der Auftrag des ÖR muss sein neutrale und unabhängige Information, ggf. auch noch Bildung und Kultur zu vermitteln. Die von ihnen angesprochenen Autorennen liegen für mich zumindest in Form einer detailierten Liveberichterstattung klar außerhalb dieses Rahmens weil es ausschließlich der Unterhaltung dient für das Weltgeschehen aber völlig unerheblich ist. Es käme ja auch niemand auf die Idee eine Gebührenfinanzierung für andere Privatvergnügen wie Kneipenbesuche oder Freizeitparks zu fordern.

        • @Ingo Bernable:

          Der Sinn des ÖR ist eine solidarische Finanzierung, so das jeder Bürger, gleich welches Einkommen er hat, das Angebot zu minimalen Kosten nutzen kann. Der ÖR ist somit als Vollformat zu sehen das ein Grundprogramm das für jeden nutzbar ist darstellt. Dazu gehört auch Sport. Nicht jeder könnte sich es leisten wenn dieser nur noch hinter Bezahlschranken statt findet. Und es genügt dabei auch nicht nur die Ergebnisse in der Tagesschau vom Blatt zu lesen.

          der ÖR bildet mit seinem Angebot die Breite der Bevölkerung ab, niemand ist gezwungen das zu nutzen, aber genau so wie man Krankenkassenbeiträge in den solidarisch finanzierten Topf zahlt ohne krank zu sein, sollte einem der ÖR die paar wenigen € wert sein. Nicht für einen selbst, sondern für alle!

          Der Vergleich mit anderen "andere Privatvergnügen" ist Blödsinn. ÖR und eine freie Presse sind halt durch das GG gedeckt, Freizeitparks nicht.

          • @danny schneider:

            Ja zur Freien Presse! Ich fordere die Gebührenfinanzierung der Taz!

            (Natürlich ist dennoch niemand gezwungen, sie zu lesen.)

          • @danny schneider:

            Ich glaube die Frage nach Grundversorgung/Vollprogramm nähert sich allmählich dem eigentlichen Problem. Nichts gegen solidarische Finanzierungsmodelle, dennoch sollte der Kernauftrag des ÖR darin bestehen möglichst neutrale Information ohne direkte Abhängigkeit von politischen oder ökonomischen Interessen sicherzustellen, nicht aber die Berieselung jener zu organisieren die sich bezahlte Angebote nicht leisten können/wollen und auch keine Werbefinanzierung wollen. Auch über eine gebührenfinanzierte Rundumversorgung kann man von meiner Seite aus auch gern sprechen. Schließt man sich diesem Argument aber an, wäre etwa eine Ausdehnung auf eine gebührenfinanzierte Tagespresse oder die Bereitstellung von Breitbandinternet für alle Haushalte der politischen Bildung und Partizipation immer noch deutlich zuträglicher als Traumschiff und Bergdoktor.



            Und wenn man meint Sportevents seien unverzichtbarer Teil des öffentlichen Lebens, sollte man diese auch öffentlich organisieren und dringend eine Demokratisierung oder besser noch eine Vergesellschaftung der Träger anstreben. Dass hier regelmäßig gigantische Summen aus der Gebührenfinanzierung in die Gewinne von de-jure privatrechtlichen Verbänden mit teils fragwürdigem Geschäftsgebahren fließen ist ein unhaltbarer Zustand.

            • @Ingo Bernable:

              " nicht aber die Berieselung jener zu organisieren die sich bezahlte Angebote nicht leisten können/wollen"

              Das hat die Qualität von dem FDP Kasper der der angestellten Friseurin rät als Altersvorsorge doch in Wohneigentum zu investieren... Einfach nur zynisch und menschenverachtend

              • @danny schneider:

                Da übersehen sie aber einen sehr wichtigen Unterschied: Eine adäquate Altersvorsorge ist unverzichtbar, das ZDF-Vorabendprogramm nicht.



                Wie bereits geschrieben ist mir gar nicht daran gelegen die ÖR abzuschaffen, sondern lediglich daran sie auf ihren eigentlichen Sinn und Zweck zurückzuführen, nicht nur weil das die Gebühren senken würde, sondern den verbleibenden Betrag auch besser legitimieren würde. Mir deshalb gleich Menschenverachtung vorzuwerfen finde ich ehrlich gesagt ziemlich gewagt und heftig. Aber warum auch differenzieren wenn man mit der Eskalation auch gleich ans Limit gehen kann?



                Dass die derzeitigen Hartz-Sätze locker eine Aufstockung um ein Netflix- oder auch Theater-Abo vertragen könnten würde ich überhaupt nicht in Abrede stellen. Aber das hat einfach mal nichts mit der Rundfunkgebühr zu tun. Und darüber wie solidarisch eine Pauschale ist bei der spitzenverdienende DINKs genausoviel zahlen wie eine alleinerziehende Mutter am Existenzminimum kann man auch geteilter Ansicht sein.

                • @Ingo Bernable:

                  gestern, 00:58



                  @DANNY SCHNEIDER“ Da übersehen sie aber einen sehr wichtigen Unterschied: Eine adäquate Altersvorsorge ist unverzichtbar, das ZDF-Vorabendprogramm nicht.“ Diese Aussage verstärkt den Zynismus.



                  „... sie auf auf ihren eigentlichen Sinn und Zweck zurückzuführen ...“ Und den bestimmen Sie und Millionen Menschen haben dem König zu folgen, weil der König 18 € im Monat sparen muss?

                  • @snowgoose:

                    "Diese Aussage verstärkt den Zynismus."



                    Das bleibt mir unverständlich. Was ist denn bitte an der Forderung auf die gebührenfinanzierte Bereitstellung von Unterhaltungsformaten(!) zynisch oder menschenverachtend?



                    "Und den bestimmen Sie und Millionen Menschen haben dem König zu folgen, weil der König 18 € im Monat sparen muss?"



                    Ich habe meine Meinung geäußert und diese auch begründet. Daraus den Vorwurf autoritärer Ambitionen zu erheben ist wohl eher der Versuch mich zum Schweigen zu bringen.

                • @Ingo Bernable:

                  "Der Auftrag des ÖR muss sein neutrale und unabhängige Information..." solche Sätze sind unsinnig. Ich möchte wetten, wenn man der AfD oder irgendeiner anderen Partei, die Unstimmigkeiten in ihrem Parteiprogramm, ganz sachlich, "neutral" vorhalten würde, würde Sie es immer noch für parteiisch halten. Was Sie und andere, die diese Forderung erheben, eigentlich wollen, ist, dass im ÖR nur noch Tickermeldungen verlesen werden und Journalisten in Talkshows oder Einzelinterviews nur noch als Stichwortgeber fungieren, um ja schön "neutral" zu bleiben. Das wäre ungefähr so wie DDR- Fernsehen. Für die AfD, die die jetzige BRD immer mit der DDR vergleicht ist letztere aber, scheint's, genau ihr Wunschtraum, mit ihr als Staatspartei natürlich und Intendanten und Journalisten würden dann ausgetauscht werden wie bei der PIS in Polen, nur noch mit denen besetzt, die ihre reine Lehre verkünden, die selbstredend ganz sachlich und neutral ist. Wenn ich die Qualität der Nachrichtensendungen international vergleiche, so steht die ARD mit den Tagesthemen sehr gut da, denke ich.

                  • @ingrid werner:

                    Was sie da schreiben sind ziemlich viele Unterstellungen und sie sind auch falsch. Wie sei bereits meinem ersten Post entnehmen können bin ich von der Struktur der dt. ÖR absolut überzeugt. Ich bin lediglich der Meinung, dass man die in über 70 Jahren gewachsenen Mehrfachstrukturen und den überproportional teuren Unterhaltungsteil mal wieder auf ein vertretbares Maß zurückstutzen sollte.



                    Was ist denn die von ihnen präferierte Alternative zu neutraler und unabhängiger Information? Manipuliert und parteiisch?



                    "Was Sie und andere, die diese Forderung erheben, eigentlich wollen, ist, dass im ÖR nur noch Tickermeldungen verlesen werden"



                    Das habe ich weder geschrieben, noch gemeint. Warum also meinen sie mir in den Kopf schauen zu können?



                    "und Journalisten würden dann ausgetauscht werden wie bei der PIS in Polen" Um genau das zu verhinden sind die Sender ja als ÖR und nicht als Staatsfunk organisiert.



                    Und warum sollte die Qualität der - auch von mir sehr geschätzten - Tagesthemen leiden wenn man redundanten Strukturen der Dritten Programme abbauen oder Ausgaben für Kochschows und profitorientierten Spitzensport kürzen würde?

                    • @Ingo Bernable:

                      ... weil nicht sie allein entscheiden können, ob jemand Kochshows oder was auch immer sehen will.

                      • @snowgoose:

                        "... weil nicht sie allein entscheiden können, ob jemand Kochshows oder was auch immer sehen will."



                        Noch einmal, wo reklamiere ich die alleinige Entscheidungsgewalt darüber? Also verzichten sie bitte auf rabulistische Winkelzüge.



                        Viel wichtiger wäre es einmal in den Blick zu nehmen, dass die Einrichtung der ÖR und der Gebührenfinanzierung der Sicherung der Grundlagen der Demokratie gilt, im Konkreten also eine differenziert informierte Öffentlichkeit und die Abbildung des gesellschaftlichen Diskurses. Dass andere Kochshows sehen wollen sei ihnen zugestanden, in diesem Kontext sind sie trotzdem nicht argumentierbar. Deshalb sollte eben wer sie sehen will dafür aus eigener Tasche zahlen oder aber eben die Werbefinanzierung der Privaten ertragen.

                • @Ingo Bernable:

                  OK,... anders: das Programm bei Netflix und Co interessiert mich null und ich glaube nicht das diese Firmen das Programm von den ÖR übernehmen würden wenn diese es nicht mehr senden: nicht kommerziell genung. Die Kultur wäre einfach ärmer - und wir nicht reicher.

                  • @danny schneider:

                    Den Einwand sah ich schon kommen und genau deshalb schrieb ich ja auch von "Netflix- oder auch Theater-Abo".



                    Ein eigener Sender der sich 24/7 dem avantgardistischen Experimentalfilm widmet, natürlich mit üppigem Budget zur Förderung der in diesem Kontext aktiven Filmschaffenden, für die es auf dem freien Markt an Nachfrage mangeln dürfte, wäre bestimmt ein tolles Aushängeschild für den Kulturstandort Deutschland. Aber damit allein lässt sich mE noch keine Gebührenfinanzierung legitimieren.



                    Zumal sie mir oben elitäre Positionen vorwerfen, die die Interessen der einfachen Leute nicht berücksichtige und nun wollen sie die Subventionierung genau jener Art von Hochkultur die so elitär ist, dass sie eben nur durch Förderung und nicht weil sie nachgefragt wird gedeihen kann durch eine in der Breite erhobene Gebühr finanzieren?



                    Damit wären wieder bei der Frage danach was Sinn und Auftrag der ÖR sein sollte.

  • RS
    Ria Sauter

    Hoffentlich gibt es keine Erhöhung.



    Hätte nie gedacht mit der CDU einer Meinung zu sein. Dass es nur mit den braunen Vollpfosten klappt ist sowas von schade.

    • @Ria Sauter:

      86 Cent würden Sie ja auch in die Armut stürzen!

  • Wenn der ÖR-Funk wenigstens mal wieder Champions League-Spiele zeigen würde, nur dann wäre ein höherer Beitrag vertetbar.

    • @Linksman:

      Schlimm genug, daß überhaupt Sport im Programm ist.

    • @Linksman:

      Im Gegenteil. Das Übermaß der Förderung von professioneller Balltreterei, die schon längst mit "Sport" nichts mehr zu tun hat, wäre ein Argument gegen die Beitragserhöhung. Ich brauche nicht ständig im Umfeld von Fußballspielen eine Information, ob Yogis (oder anderer Trainer) Bübchen auch brav ihre Häufchen gemacht haben.

  • Es gäbe beim Nein aus Sachsen-Anhalt dort auch weitere Sparpotentiale - Radio MDR 1 Sachen-Anhalt, dafür kann man dann dort auch MDR-Thüringen oder MDR-Sachsen senden (die Musik ist eh die gleiche), das Landesfunkhaus in Madgeburg (nur noch Fernbetreuung aus Leipzig) oder den Rundfunkstandort Halle nach Leipzig transferieren. Nur der Polizeiruf aus Magdeburg sollte bleiben, der ist gut und hat genug Potential die Rechten aus CDU und AfD zu ärgern.

    • @Hans aus Jena:

      Bitte mal informieren... solche Nebensender mit viel gleichem Material werden überwiegend stark automatisiert betrieben, d.h. hier ist der Computer Discjockey! haben auch schon die Leiter der Landesanstalten schon oft genug bei Befragungen vorgerechnet. Das ändert an der GEZ nicht mal eine Stelle hinterm Komma!