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Rechtsextremismus in OstdeutschlandFremdeln mit der Demokratie

Viele Ostdeutsche wollen einen autoritären Staat. In drei Bundesländern sind rechtsextreme Einstellungen besonders verbreitet, laut einer Studie.

Demonstration gegen Coronamaßnahmen und die Bundesregierung in Chemnitz im Oktober 2022: Foto: HärtelPRESS/imago

Leipzig/Berlin taz | Viele Menschen in Ostdeutschland wünschen sich einen autoritären Staat und fremdeln mit der Demokratie. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts (EFBI) der Universität Leipzig, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Die For­sche­r:in­nen haben die rechtsextreme Einstellung und die Zufriedenheit mit der Demokratie in Ostdeutschland untersucht. Darüber hinaus sind sie der Frage nachgegangen, inwiefern eine „ostdeutsche Gruppenidentität“ und die Erfahrungen der Wende- und Nachwendezeit Einfluss auf die politische Einstellung in der Gegenwart haben.

„Rechtsextreme Einstellungen sind in den neuen Ländern seit Jahrzehnten in hohem Maße vorhanden“, sagte Elmar Brähler, einer der Studienleiter bei der Vorstellung in Berlin. Zugenommen hätte diese aber nicht. Oliver Decker ergänzte mit Blick auf das derzeitige Umfragehoch der AfD: „Ausländerfeindlichkeit ist das Bindeglied für rechtsextreme Parteien.“ Sehr viel Potential nach oben sahen die beiden allerdings nicht mehr, Wäh­le­r:in­nen mit rechten Einstellungen anderer Parteien hätte die AfD bereits mobilisiert, eine Reserve gebe es höchstens noch bei den Nichtwähler:innen. Für die Erhebung haben sie auch Fragen zur Einstellung mit der Sonntagsfrage gekoppelt.

Insbesondere spielten bei der AfD-Wahl Ausländerfeindlichkeit, Verschwörungsmentalität und Wunsch nach Autorität eine Rolle, sie seien ein Scharnier in die Mitte der Gesellschaft mit der die AfD Wahlkampf machen könne. Interessant auch: „Die Einschätzung der eigenen wirtschaftliche Lage spielt bei rechtsextremen Einstellungen überhaupt keine Rolle“, sagte Decker.

3.500 Stu­di­en­teil­neh­me­r:in­nen

Die derzeitige Lage im Osten sei kompliziert: „Wir befinden uns in einem Schraubstock. Auf der einen Seite ist eine gut organisierte rechte Szene, wie die Bündnisbewegung der Freien Sachsen, die verschiedene Milieus über Merkmale wie Ausländerfeindlichkeit ansprechen“, so Decker. „Auf der anderen Seite kommen jetzt vorhandene ausländerfeindliche und autoritäre Einstellungen in der Bevölkerung zum Tragen.“ Sie seien relevanter geworden für die Wahlentscheidung. Davon profitierten rechtsextreme Parteien wie die AfD.

Um herauszufinden, inwiefern rechtsextreme Einstellungen in den ostdeutschen Bundesländern verbreitet sind, hat das For­sche­r:in­nen­team den rund 3.500 Stu­di­en­teil­neh­me­r:in­nen 18 Aussagen vorgelegt. In diesen Aussagen geht es um die Befürwortung einer Diktatur, Antisemitismus, NS-Verharmlosung, Sozialdarwinismus, Ausländerfeindlichkeit und Chauvinismus. Die Befragten hatten fünf Antwortmöglichkeiten: lehne völlig ab, lehne überwiegend ab, stimme teils zu/teils nicht zu, stimme überwiegend zu, stimme voll und ganz zu.

Die Aussagen, in denen eine Diktatur befürwortet wird, finden bei den Befragten großen Anklang. 26 Prozent glauben, Deutschland brauche nun „eine starke Partei, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert“, ein Viertel sieht das zum Teil so. 14 Prozent sind der Ansicht, dass es einen „Führer“ brauche, der Deutschland „zum Wohle aller mit starker Hand regiert“. 19 Prozent stimmten dieser Aussage teilweise zu. 8,6 Prozent halten eine Diktatur unter bestimmten Umständen für die bessere Staatsform, 22 Prozent sehen das zum Teil so.

Die Zustimmung zu den Aussagen, die den Nationalsozialismus verharmlosen, ist etwas schwächer ausgeprägt, aber immer noch erschreckend hoch. Je sechs Prozent gaben an, dass der Nationalsozialismus „auch seine guten Seiten“ gehabt habe und dessen Verbrechen „in der Geschichtsschreibung weit übertrieben worden“ seien. Diesen beiden Aussagen stimmten 17 beziehungsweise 14 Prozent teilweise zu.

Antisemitischen Aussagen wird zugestimmt

Deutlich stärker wiederum ist die Zustimmung zu sozialdarwinistischen Aussagen. Je­de:r zehn­te Be­frag­te bejahte, Deutsche seien „anderen Völkern von Natur aus überlegen“. Wiederum je­de:r Zehn­te gab an, dass es „wertvolles und unwertes Leben“ gebe. Der Anteil derer, die diesen Aussagen teils zustimmten, liegt bei 20 Prozent.

Die Zustimmung zu antisemitischen Aussagen ist ebenfalls weit verbreitet. Neun Prozent der Stu­di­en­teil­neh­me­r:in­nen sind der Ansicht, Juden arbeiteten „mehr als andere Menschen mit üblen Tricks, um das zu erreichen, was sie wollen“. 19 Prozent sehen das zum Teil so. Der Aussage „Auch heute noch ist der Einfluss der Juden zu groß“ stimmten knapp 24 Prozent teilweise oder voll zu. Die soziale Sanktion gegen Antisemitismus werde in Ostdeutschland schwächer empfunden als in Westdeutschland und die Abwertung offener gezeigt, schreiben die Autor:innen.

Noch stärker ist die Zustimmung zu den chauvinistischen und ausländerfeindlichen Aussagen. Knapp 27 Prozent finden, „wir sollten endlich wieder mehr Mut zu einem starken Nationalgefühl“ haben. 27,5 Prozent wünschen sich ein „hartes Durchsetzen deutscher Interessen“. Rund 30 Prozent stimmten den beiden Aussagen zum Teil zu.

Sachsen-Anhalt: Viele mit geschlossen rechtsextremem Weltbild

Mehr als 40 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass „die Ausländer“ nur deswegen hierherkämen, um den Sozialstaat „auszunutzen“, fast 30 Prozent sehen das teilweise so. Knapp 37 Prozent glauben, Deutschland sei „durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet“. Ein Viertel stimmte dieser Aussage zum Teil zu. Dass man „Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken sollte“, sobald die Arbeitsplätze in Deutschland knapp würden, finden knapp 30 Prozent. 23 Prozent teilen diese Ansicht zum Teil. Gerade die Ausländerfeindlichkeit, schreiben die Autor:innen, sei eine der großen Herausforderungen für die demokratische Gesellschaft in Ostdeutschland.

Vergleicht man die ostdeutschen Bundesländer miteinander, fällt auf, dass rechtsextreme Einstellungen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen besonders verbreitet sind. „Hier ist damit das Potenzial für extrem-rechte und neonazistische Parteien, Wähler zu finden, besonders hoch“, teilte Studienautor Elmar Brähler mit.

Sieben Prozent der Befragten weisen der Studie zufolge ein geschlossen rechtsextremes Weltbild auf. Als geschlossen rechtsextrem gelten jene Menschen, die durchschnittlich allen 18 Aussagen des Fragebogens zustimmten. Mit 11,6 Prozent ist der Anteil der geschlossen Rechtsextremen in Sachsen-Anhalt mit Abstand am höchsten. Zum Vergleich: In Thüringen sind knapp sieben Prozent der Befragten geschlossen rechtsextrem, in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg rund sechs Prozent, in Ost-Berlin fünf Prozent.

Die For­sche­r:in­nen haben außerdem untersucht, inwiefern die Menschen in Ostdeutschland mit der Demokratie zufrieden sind. Zwar könne sich eine deutliche Mehrheit der Befragten mit der Demokratie als Idee identifizieren, heißt es in der Studie. Allerdings sei nicht einmal die Hälfte zufrieden mit der Demokratie, die sie im Alltag erlebe. Eine „überwältigende Mehrheit“ fühle sich politisch einflusslos. „Wir beobachten ein ausgeprägtes Fremdeln mit der Demokratie“, sagte der Studienautor und Direktor des EFBI, Johannes Kiess.

Wunsch nach autoritärer Unterwerfung

Zwar sei die Identifikation mit der DDR und als Ost­deut­sche:r weit verbreitet – zwei Drittel sehnen sich sogar nach der DDR zurück, ein Drittel zählt sich zu den Wendeverlierer:innen. Doch diese Identifikation habe nur einen geringen Einfluss auf die rechtsextreme Einstellung der Menschen, schreiben die Autor:innen. Am besten erklären lasse sich der weitverbreitete Rechtsextremismus mit einer Verschwörungsmentalität und dem Wunsch nach autoritärer Unterwerfung.

„Unsere Untersuchung zeigt, dass sich derzeit viele Menschen in den ostdeutschen Bundesländern nicht mehr demokratische Teilhabe und Sicherung der demokratischen Grundrechte wünschen, sondern die scheinbare Sicherheit einer autoritären Staatlichkeit“, erklärte Studienleiter Oliver Decker.

Landtagswahlen in Ostdeutschland seien mögliche Kipppunkte

Die Ergebnisse verdeutlichten, dass extrem rechte Parteien mit ihren ideologischen Angeboten zahlreiche Anknüpfungspunkte in der breiten Bevölkerung hätten, schreiben die Autor:innen. Auch wenn die AfD ihr Potenzial unter den An­hän­ge­r:in­nen der demokratischen Parteien nahezu ausgeschöpft habe, gebe es unter den Unentschiedenen und Nicht­wäh­le­r:in­nen „immer noch eine große Zahl“ an Adressat:innen.

Mit Blick auf die Zukunft sehen die Au­to­r:in­nen „deutliche Anzeichen“ dafür, dass die seit zwei Jahrzehnten voranschreitende Polarisierung der Gesellschaft in den nächsten Jahren „in einer weitergehenden Radikalisierungsspirale mündet“. Die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im Herbst 2024 bezeichnen die Stu­di­en­au­to­r:in­nen als „Kipppunkte“.

Für die Studie „Autoritäre Dynamiken und die Unzufriedenheit mit der Demokratie“ hat das Forscherteam im Sommer 2022 mehr als 3.500 Menschen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Ost-Berlin befragt.

Aufgrund der großen Stichprobe konnten erstmals Aussagen zu rechtsextremen Einstellungen in einzelnen ostdeutschen Bundesländern getroffen und Vergleiche zwischen den Ländern gezogen werden. Einen Teil der Fragen haben die Pro­ban­d:in­nen in persönlichen Interviews beantwortet, einen Teil schriftlich. So wollten die For­sche­r:in­nen verhindern, dass sie ihre Antworten zu stark an sozialer Erwünschtheit ausrichten.

Sesselmann nicht überbewerten

Den kürzlich zum ersten AfD-Landrat in Sonneberg gewählte Robert Sesselmann wollten die Stu­di­en­au­to­r:in­nen nicht überbewerten. Derzeit führt die Rechtsaufsicht in Thüringen eine Einzelfallprüfung durch, ob dieser überhaupt amtstauglich sei und als Mitglied der als rechtsextrem eingestuften AfD auf dem Boden der freiheitlichen Grundordnung stehe. Decker warnte vor einer möglichen Abberufung gewählter Vertreter:innen: „Wir müssen vorsichtig sein, dass wir nicht über eine Auseinandersetzung mit der AfD demokratische Möglichkeiten delegitimieren.“ Seine Stimme abzugeben sei Kernelement der Demokratie, das dürfe nicht durch die Überprüfung von Personen nach der Wahl abgewertet werden – sonst käme es irgendwann vielleicht einmal umgekehrt zum Einsatz.

Mit Blick auf andere Landratswahlen und die 2024 anstehenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg warnte Brähler vor allem die CDU, die bereits ihre rechten Wäh­le­r:in­nen an die AfD verloren habe, vor einem Rechtskurs: „Sie dürfen nicht auch noch ihre liberalen Wähler verlieren. Parteien sollten nicht gegen Sündenböcke hetzen, sondern ihre Hausaufgaben machen.“ Im europäischen Ausland habe dies christlich-konservative Parteien zerrissen.

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35 Kommentare

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  • Wie viele Be­frag­te in Westdeutschland würden bejahen, sie seien „anderen Regionen in Deutschland von Natur aus überlegen“? Ansonsten würde eine tiefgründige und weitsichtige Analyse der Studie bemerkenswerte Erkenntnisse liefern, sie ist an dieser Stelle aber wohl unerwünscht.

  • »Die ernste Gefahr für unsere Demokratie besteht nicht in der Existez totalitärer fremder Staaten. Sie besteht darin, daß in unseren eigenen persönlichen Einstellungen und in unseren eigenen Institutionen Bedingungen herrschen, die der Autorität von außen, der Disziplin, der Uniformität und Abhängigkeit vom Führer in diesen Ländern zum Sieg verhelfen. Demnach befindet sich das Schlachtfeld hier - in uns selbst und in unseren Institutionen.« (J. Dewey, zitiert in "Die Furcht vor der Freiheit" von Erich Fromm, 1941, New York)

  • „Rechtsextreme Einstellungen sind in den neuen Ländern seit Jahrzehnten in hohem Maße vorhanden“,

    Das muss Jahrzehnte bereits so in der DDöR gewesen sein bevor sie "neue Länder" wurden. Sonst wäre Hoyerswerda 1991 nicht möglich gewesen.

  • Zitat taz (Oliver Decker): „... sonst käme es (die Abberufung politisch dem System feindlicher Persönlichkeiten aus Wahlämtern) irgendwann vielleicht einmal umgekehrt zum Einsatz.“ – Als wenn das nicht bei Höcklers schon beschlossene Sache wäre!

    Natürlich wäre es aber besser gewesen, wenn Herr Sesselmann schon vor seiner Wahl für amtsuntauglich erklärt worden wäre. Liegt das aber vielleicht daran, dass der Maaßen-VS sowie Werteunionisten z.B. in den Rundfunkräten viel zu lange ihre schützenden Hände über die AgD halten durften?!

    Weiteres Zitat taz (Elmar Brähler): „Sie (die CDU) dürfen nicht auch noch ihre liberalen Wähler verlieren.“ Ist also jeder liberal, der nicht rechtsextrem ist? Wenn die jetzigen CDU-/FDP-Wähler die einzig Liberalen in diesem Land sind, was sind dann die linken Flügel von SPD und Grünen (mMn nicht links genug): Linksextrem? So ziemlich jeder bekennende CDU-Wähler den ich kenne, würde die Behauptung schroff von sich weisen, er sei liberal. Und denen sind in der Regel die CDU-Ossis trotzdem schon viel zu konservativ, die können mit Kretschmer oder Haseloff nicht viel anfangen.

  • Wenn immer mehr umstrittene Fragen nicht mehr durch Parlamentsentscheidungen oder Volksentscheide geregelt werden können, sondern statt dessen der politische Gegner seine Privatmeinung geschickt mit Grundrechten unterfüttert und dann mit Autorität gelehrt wird, dass nur eine bestimmte Antwort mit den Menschenrechten vereinbar IST, dann dann kommt das bei einigen auch als autoritäres Königs- Edikt rüber.

    • @Christoph Strebel:

      Das ist die Natur des sozialen Rechtsstaats mit freiheitlich-demokratischer Grundordnung. Eine Diktatur der Mehrheit ist seit Aristoteles nur selten „Demokratie“ genannt worden, sondern meistens „Ochlokratie“ (Pöbelherrschaft). Meiner Meinung nach sind wir mit unserer Staatsform gut dran, die Elemente der persönlichen Freiheit (vor staatlichen Eingriffen in das Privatleben) und des Sozialstaats (insbesondere die Sozialbindung des Eigentums und der wirtschaftlich freien Tätigkeit) könnten allerdings noch stärker betont werden. Aber natürlich erklärt ihre Lesart, wie Leute grundsätzlich zur Demokratie halten und gleichzeitig eine starke „Volksgemeinschaft“ wünschen können.

      • @Zangler:

        Dann ist die Schweiz also eine Pöbel-Herrschaft..? *

        Großbritannien und Australien auch? **

        *,,Das Referendum ergreifen" erfüllt als quasi-Rechtsbehelf den Schutz vor einer übergriffigen Regierung, indem ein Gesetz dem Souverän direkt vorgelegt wird.



        Gleichzeitig gilt ein so bestätigtes Gesetz[auf Bundesebene] automatisch als verfassungskonform, da der Verfassungsgeber es direkt selbst bestätigt hat.

        **UK: Parlaments-Souveränität, jedes Gesetz kann mit einfacher Mehrheit in [beiden Kammern] beschlossen werden



        AUS:Verfassung, aber keine Grundrechte-Charta [was tatsächlich manchmal zu Problemen führt; aber eine Pöbel-Herrschaft, ist das nun wirklich nicht]

  • Viele Ostdeutsche halten Demokratie für eine Art Lieferdienst. Man wählt und bekommt dann, was man will. Und wenn nicht, dann liegt das nicht etwa daran, dass in der Gesellschaft viele verschiedene legitime Interessen existieren, die demokratische Politik gegeneinander abwägen und/oder vereinbaren muss, sondern daran, dass "das System" schlecht ist. Kriegt man nicht, was man will, ist man daher dazu legitimiert, das System zu stürzen. "Die da oben" haben gefälligst aus Angst vor "dem Volk" zu tun, was "das" Volk will, und wenn sie das nicht tun, dann hat "das" Volk z.B. das Recht dazu, mit Fackeln vor dem Wohnhaus einer Landesministerin aufzumarschieren, um ihr noch mehr Angst einzujagen.

    Dass Demokratie eben nicht Diktatur der Mehrheit ist und auch nicht auf Angst und Druck basiert, wie das eben in einer Diktatur der Fall war, begreifen viele offenbar einfach nicht. Auch nicht, dass nicht z.B. ein paar Demos automatisch zu einem Politikwechsel führen, weil in der Demokratie, anders als z.B. in der DDR, Demos erstens normal und zweitens nur ein kleiner Teil der zur Verfügung stehenden Partizipations- und Einflussmöglichkeiten sind. Anders als in der DDR versetzt nun mal in der Demokratie nicht schon die reine Tatsache einer Demo "die da oben" in Furcht und Schrecken.

    • @Suryo:

      Ich teile Ihr Verständnis von Demokratie. Nur müsste ich mich hinsichtlich diesem "als Wessi" nicht auch kritisch hinterfragen? Ist dieses Verständnis von Demokratie "im Westen" wirklich so weit entwickelt und vor allem auch bewusst? Oder könnte es, weil "gewohnheitsmäßig" gelernt und desha lb im "Halbbewussten" (1)verbleibend, nicht auch in Gefahr, verloren zu gehen?

      (1) Halbbewusst vollziehen sich viele unserer Handlungsroutienen. Ihr Sinn und Zweck wird uns erst bewusster, wenn wir sie vollziehen. Oder das geschieht eben nicht und man geht halt zur Wahl oder eben nicht ohne weitere Gedanken als die über den eigenen Unmut.

      • @Moon:

        Hat im Westen während der 16 Jahre Kohl irgendein Sozialdemokrat allen Ernstes gemeint, dass die dauernden Siege der CDU ein Beweis für die Verdorbenheit des ganzen Systems seien? Ich glaube nicht.

      • @Moon:

        Ich weiß nicht, ob das Verständnis von Demokratie im Westen besser ist, aber ich glaube, dass die Erwartungen an den Staat realistischer sind und einfach nicht so überfrachtet. Ich glaube auch, dass es sehr signifikant ist, dass der Grad der Organisation in Vereinen, Parteien usw sehr viel höher ist als im Osten. Die Zivilgesellschaft ist einfach stärker.

        Nicht zuletzt fehlt im Osten auch ein Bürgertum, dass normsetzend ist und das - und zwar auch und vielleicht gerade von konservativ-rechter Seite - mit völlig enthemmten, verrohten Menschen, die zB am helllichten Tag ukrainischen Flüchtlingen „Ihr Schweine, ihr lebt auf unsere Kosten“ nichts zu tun haben will. Im Westen ist so ein Verhalten immer noch weitgehend unanständig, primitiv, vulgär. Die Grenzen des Sagbaren sind noch nicht so weit verschoben. Es gibt noch bürgerliche Tabus.

        Sätze wie „Der ist eben rechts, das ist halt seine Meinung“ habe ich bislang ausschließlich im Osten gehört. Und wie die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl in Sonneberg zeigt, scheint dort einem schockierend großen Teil der Menschen völlig egal zu sein, wenn ein Rechtsextremer Landrat wird. Man schämt sich dort einfach nicht.

    • @Suryo:

      Ihre Einschätzung teile ich, und möchte ergänzen, dass sicher auch eine Rolle spielt, dass man in der DDR dem Staat grundsätzlich nicht traute, aber gemäß des politischen Selbstverständnisses der DDR vom Staat alles erwartete. Also quasi: "Die da oben können nichts, lügen und betrügen nur, und sie sollen sich gefälligst vollumfassend um meine Bedürfnisse kümmern. Und wenn Sie meine Erwartungen nicht erfüllen, zeigt das wieder nur, dass die da oben nichts können und nur lügen und betrügen." An diesem Verständnis von Staat und Politik hat sich im Osten vermutlich bis heute nahezu gar nichts geändert, und es scheint von Generation zu Generation weitergegeben zu werden.

      • @Bussard:

        Das denke ich auch. Ich habe oft den Eindruck, dass man dem Staat maximal misstraut und mit der Politik nicht behelligt werden will - und auch sonst mit nichts, was einen stört (Migranten, Flüchtlinge, Ukraine) - aber auch alles vom Staat erwartet. Am besten soll er einem noch wie früher die Freizeit organisieren. Es ist doch bezeichnend, dass in Ostdeutschland der Grad der Organisation in Vereinen, Parteien, Kirchen usw viel geringer ist als im Westen. Die Institutionen, die die Zivilgesellschaft tragen, sind viel schwächer. Und gleichzeitig sehnen sich viele nach einer Gruppenidentität. Leider schaffen viele die sich durch Abwertung aller anderen Gruppen.

        • @Suryo:

          Da stimme ich Ihnen zu. Es ist z.B. meine feste Überzeugung, dass genau diejenigen, welche z.B. "den Staat" für die Corona-Schutzmaßnahmen kritisiert und angegriffen haben, ebenso empört gewesen wären, hätte es keinerlei administrative Reaktion auf die Pandemie gegeben - dann hätten "Wutbürger" demonstriert, weil "der Staat" sie nicht schützt.



          Ungeachtet der Erkenntnis, dass Demokratie von Partizipation lebt und es mit unreflektiertem Gemecker über "die da oben" schlicht nicht getan ist, tue ich mich als linksorientierter Mensch allerdings leider auch nach wie vor etwas schwer, was eine positive Identifikation mit staatlichen Institutionen/Autoritäten betrifft, wenn auch zweifelsohne aus anderen Gründen. Wie könnte also ein funktionierendes Gegenmodell zum durch die Umfrage belegten, aversiv geprägten Staatsverständnis genau ausssehen? Bin da augenblicklich ein wenig ratlos...wobei eines selbstverständlich sonnenklar sein muss: Nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt, Wählerstimmen an Rechte zu verschwenden!

  • Es gibt Gründe warum Sachsen und Thüringen besonders hervorstechen. Hier zu nennen wäre ein Punkt der in der Betrachtung meist vernachlässigt wird. Diese Regionen haben nach dem Krieg Geflüchtete aus dem Osten in weit größerer Zahl integrieren müssen als andere Regionen des Landes. In meiner Heimatstadt kamen nach 45 60000 Geflüchtete auf 45000 Einwohner. Die Geflüchteten haben natürlich versucht zwecks möglicher Rückkehr möglichst grenznah zu verbleiben. Die Mehrzahl derer die hier aktuell gegen Geflüchtete hetzen, sind also erst in 3. Generation selber welche. Die Ressentiments die durch die Fluchterfahrungen entstanden sind, wurden natürlich weitergegeben. Das soll keine Entschuldigung sein, trägt aber sicher zu den im Vergleich mit anderen Bundesländern höheren Zahlen bei.

    • @Šarru-kīnu:

      „Diese Regionen haben nach dem Krieg Geflüchtete aus dem Osten in weit größerer Zahl integrieren müssen als andere Regionen des Landes.“



      Das war in Schleswig-Holstein genauso. Trotzdem unterscheidet es sich von Sachsen. Im Hinblick auf Disziplin bei den Maßnahmen und die Impfungen in der Pandemie (und dementsprechend auch die Todesrate) sogar sehr stark.

      • @Suryo:

        Ich denke, die Möglichkeiten "Flucht und Vertreibung" aufzuarbeiten waren in der DDR u. der BRD doch verschieden. Ich bin "Westler", weiß wenig über die DDR. Doch meiner Kenntnis nach, wurde ein Thematisieren von "Flucht u. Vertreibung" in der DDR politisch gewollt wenig bis gar nicht zugelassen. Meines Wissens sprach man von "Umsiedlern" und in der Öffentlichkeit sollte möglichst nicht von dem Erlebten gesprochen werden. Aber da kann ich natürlich korrigiert werden.



        Wenn es aber in etwa auch so war, dann macht das gegenüber der Situation in der BRD schon Unterschiede.



        In der BRD gab/gibt es Vertriebenenverbände, die offen auftreten konnten/können. In den Familienkreisen, in der Schule wurden die Themen angesprochen. Allerdings: Die Vertriebenenverbände waren "durchsetzt" von alten Nazis, oft/manchmal? in "meinungsführenden" Positionen! Das schaffte zu den Verbänden AUCH eine kritische Distanz anderer Bevölkerungsteile, wenngleich längst nicht aller. Was wiederum zur Folge hatte, dass ein offenes Sprechen zum Geschehen außerhalb der Familien dann doch wieder erschwert wurde. Ich erlebte das als Kind von Vertriebenen dann so, dass wir das Thema im Studium nur schwer ansprachen. Denn das war immer verbunden damit, sich dem "Verdacht"/"Vorwurf" einer rechten Gesinnung auszusetzten. Ausderdem waren wir jung, wir schauten in die Zukunft, wollten alte zurücklassen. Aber geprägt hat es uns auch. Ich war im Studium mit Fragen der regionalen Entwicklung beschäftigt. Damals wurde "von Links" z. B. auch das Thema "Heimat" neu betrachtet, um das nicht den Rechten zu überlassen. Doch in diesen Zusammenhängen z. B. "Heimatlosigkeit" "Heimatverlust" im Zusammenhang mit Flucht u. Vertreibung anzusprechen - das erlebte ich als sehr heikel. Nicht, weil alle ganz furchtbar intollerant waren. Das Thema war fast wörtlich ein "verklemmtes".

    • @Šarru-kīnu:

      Ich bin ebenfalls der Meinung dass Sie damit einen wichtigen Aspekt ansprechen. Im Zusammenhang hier muss ich erwähnen, dass ich selbst aus einer Vertriebenenfamilie stamme, nach 1945 in Westdeutschland angekommen. Ich bin also die zweite Generation. Über die Situation der Flüchtlinge/Vertriebenen in der ehml. DDR ist kaum etwas bekannt.



      Nach meinen Erfahrungen in diesem familiäreren Hintergrund über die Generationen hinweg, ist es die Erfahrung der Fremdheit als kollektive „sozialpsychologische“ Lage und die je individuelle Erfahrung der „Elterngeneration“, die hier eine Rolle spielt. Sich selbst als Fremder/Fremde zu erleben u. von der anderen Seite Fremden zu begegnen. Ich versuche es wie folgt zu sagen. Als Individuen werden wir in der Generationenfolge geprägt. Das bestimmt mit, WIE wir Erfahrungen machen. Die Erfahrung unserer Elterngeneration (und die Großeltern) beeinflussen das mit. Vielleicht beeinflusst das sogar auch, WELCHE Erfahrungen wir selbst bewusst/unbewusst suchen und welche wir meiden. Ich meine, das in meiner Biographie selbst wahrgenommen zu haben, wenngleich „verschwommen“ und doch auch ein Stück weit bewusst. Das kann dann in der Ablehnung des Fremden münden oder auch in einer „bejahenden“ Auseinandersetzung damit. Ich meine, beide „Haltungen“ „gleichzeitig“ an meiner Großeltern- u. Elterngeneration in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen wahrgenommen zu haben.



      Es kann in wiss. Forschungen sinnvoll sein, nach solchen generationenübergreifenden „Fremdheitserfahrungen“ zu suchen. Um Antworten auf Fremdenfeindlichkeit zu finden, die helfen könnten, sie zu mindern. Wenn Fremdenfeindlichkeit in den Blick genommen werden muss, muss auch auf den individuellen Hintergrund von „Fremdheitserfahrung geschaut werden, muss Fremdheit thematisiert werden. Auch wenn man angesichts der realen Bedrohung „von Rechts“ davor scheut, weil man den Nazis keine Chance geben will und darf.

    • @Šarru-kīnu:

      Deine Logik beißt sich selbst in den Hintern.

      Und aus dem Grund dann Nazis wählen?

      Macht null Sinn.

      Im Osten, gerade in Sachsen und Thüringen, gab es schon in den 90ern ein Naziproblem.



      Was hat Deutschland gemacht?



      Richtig - weggeschaut.

      Liegt auch daran, dass man im Osten den Nationalsozialismus nie aufgearbeitet hat.

      Das, plus das typische Wegschauen Deutschlands, DAS ergibt die hohe Bereitschaft, Nazis zu wählen, nicht irgendwelche Fluchtgründe in der 4. oder 5. Generation (nicht dritten, wir sind im Jahre 2023!)

      • @Tyramizou:

        In Thüringen gab es übrigens schon in den 1920er ein Naziproblem.

        • @Suryo:

          #facepalm

          Meine Güte, was soll das?



          Da gabs in GANZ Deutschland ein Naziproblem.

          Beschäftige dich bitte mit dem Problem heute und woher es kommt anstatt Unsinn zu schreiben.

        • @Suryo:

          Und in Bayern und Berlin und...

  • Man hätte diese Umfrage auch in Baden-Württemberg und vor allem auch in Bayern durchziehen müssen.

    Gerade in BaWü und in Bayern gibt es viele rechtsradikale Wähler, Pforzheim ist sogar ne Hochburg der AfD, sehr beliebt unter Deutschrussen, mit ner über 20% Wahlbeteiligung bei der AfD, nicht zu vergessen, die von der AfD angeheuerten Nazischlägertruppe "Berserker Pforzheim", die dann bei Kundgebungen im Kongresszentrum als Hilfssheriffs dastanden und auch so agierten.

    Gut, im Osten gab es nie diese Aufklärung bezüglich dem Nationalsozialismus wie im Westen, dennoch waren "die" im Süden Deutschlands nie weg.

  • Der "besorgte Bürger" meets Wissenschaft. Oder: "Der Osten ist rechts!" "Ach. Achwas!"

  • Da haben sich wohl viele mal so richtig ehrlich gemacht. Und das scheint für mich der Hauptpunkt der AfD Seuche. Sich trauen das zu sagen, was man schon immer dachte oder geglaubt hat, aber nicht aussprechen durfte. Die AfD deckt das Schlechte in den Menschen auf.



    Etwas Gutes kann das Schlechte wieder zurück drängen. Leider fehlen unseren Politikern und auch vielen Medien die Methoden. Mit wahlweise Belehrungen oder Spott oder vermeintlich Aufklärerisch und Kopfschütteln ist da kein Blumentopf zu gewinnen. TAZ da leider oft ganz vorne.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Tom Farmer:

      "... dem Wunsch nach autoritärer Unterwerfung."



      Sich selbst und/oder die Anderen?

      denn:

      „Die Einschätzung der eigenen wirtschaftliche Lage spielt bei rechtsextremen Einstellungen überhaupt keine Rolle“

      Die Abgehängt-sein-Erzählung läuft nun endlich auch wissenschaftlich dokumentiert ins Leere.

      Habs nie geglaubt. Die gespürte "Energie" war immer eine andere.

      Sie waren sehr früh und sehr lange in DDR-Krippen bzw. haben ihre Kinder dort betreuen lassen (müssen) ...

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Tom Farmer:

      Diese Diskussion könnte spannend weil hoffentlich ergiebig werden.



      Also Frage: Wie denn? Ich suche nach Methoden.

  • Sich einerseits über den "Impfzwang" und die von der "links-versifften Politik aufgezwungenen Ausländer" beschweren, aber trotzdem eine autoritäre Politik wollen...:-)

    Schöner kann man die Dummheit kaum darstellen. Schon blöd, wenn die so sehr gewünschte Diktatur und der starke Führer einfach nicht den eigenen Wünschen entsprechen. Was kann man da nur machen? Abwählen geht ja nicht mehr. So ein Mist! Wer hätte denn ahnen können, dass sich das gegen einen selbst richten könnte? Man wollte doch nur die Linken und Ausländer loswerden. Warum hat denn davor niemand gewarnt....

    Jaja, Diktaturen sind immer dann sehr fein, wenn man zu den Diktatoren gehört. Dass so wenige Menschen die Grundlagen und Vorteile einer Demokratie und die überall präsenten Nachteile einer Diktatur nicht erkennen können, ist traurig. Interessant wäre noch, dass mit Alter und Bildungsstand zu hören. Sind es eher die Ungebildeten Normalverdiener, die abgehängten Jungen oder die bornierten Alten?

  • Sicherlich gibt es recht viele Menschen in Ostdeutschland (wie sind die Zahlen im Westen?) die einen autoritären Staat wollen.



    Mir scheint aber, dass aktuell noch mehr im Osten gegen "zu viel Staat" protestieren. Sie wollen in Ruhe gelassen werden von "Heizungsgesetzen", "Corona-Maßnahmen", "Gender-Regeln" und anderen Vorschriften, die von einer als fern wahrgenommenen politischen Elite nach ihrer Wahrnehmung über ihre Köpfe hinweg beschlossen würden. Ich beschreibe nur Äußerungen, auf die ich immer stoße, wenn ich mit Leuten rede, die nicht wie klassische Grün-Wahler aussehen (und manchmal selbst unter denen!)



    Mir scheint also, dass es sich eher um ähnliche Entwicklungen wie unter den Republikanern in den USA handelt, die möglichst wenig Staat wollen. Dass jemand den Führer wiederhaben möchte habe ich jedenfalls auf meinen Touren im Osten nie gehört. Das ist alles nicht empirisch, aber wie genau beschreiben die Zahlen der Studie die Zustände? Ich habe Zweifel...

  • Nein, die fremdeln nicht, das sind auch keine kleinen Kinder, die nicht wissen können, was sie wollen oder was für sie gut ist.



    Abgesehen davon, dass das wirklich sehr überheblich klingt.



    Das sind die, für die die Mauer ruhig noch zwei Meter höher hätte sein können, wenn sie damals schon gelebt hätten.



    Leider, dummerweise oder wie auch immer, hat man sie damals nicht gefragt.



    Das werden sie euch nie verzeihen.



    Wer's nicht glaubt, gehe hin und überzeuge sich selbst, am besten ohne den überheblichen Westler oder 'bekehrten' Ostler raushängen zu lassen.



    Ein Lösungsvorschlag: fällt mir beim besten Willen keiner ein, hoffentlich aber jemand anderem, bald!

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    Und warum wurde die Umfrage nicht auch für den Westen gemacht?

    • @49732 (Profil gelöscht):

      Naja, ich wage mal zu behaupten, dass sich tatsächlich nicht allzu viele Westdeutsche nach der DDR sehnen.

      Böse Zungen könnten sagen: nach der Mauer schon.

    • @49732 (Profil gelöscht):

      "Ein Teil dieser Antworten könnte die Bevölkerung verunsichern." (Thomas de Maizière)



      Mir stellt sich auch die Frage nach den Auswahlkriterien der Befragten in dieser Stichprobe (wobei über den Daumen 700 Nasen pro Bundesland auch nicht die Masse ist) und den genauen Formulierungen der 18 Fragen.

    • @49732 (Profil gelöscht):

      Vermutlich weil die Forschungsfrage eben auf Ostdeutschland bezogen war und Fragestellungen, etwa zur Erinnerung an die DDR, und Studiendesign entsprechend ausgelegt waren. Mit gesamtdeutschem Fokus gibt es aber andere gute Studien etwa "Deutsche Zustände" von Heitmeyer oder die Mitte-Studie der FES.