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Reagieren bei PolizeigewaltWas tun, wenn’s knallt

Viele wissen nicht, wie sie reagieren sollen, wenn sie Polizeigewalt beobachten. Ein kleiner Ratgeber, was Sie tun können und was legal ist.

Auch bei der Black-Lives-Matter-Demo in Berlin gab es den Vorwurf der Polizeigewalt Foto: Christian Mang

Sie kommen um die Ecke. Da sehen Sie, wie ein Polizist auf einem Mann sitzt und ihn festhält. Der Mann liegt auf dem Boden und schreit. Ihnen kommt die Situation bedenklich vor. Sie denken an Minnea­polis, als ein Polizist Ende Mai den 46-jährigen George Floyd tötete, indem er fast neun Minuten lang sein Knie in dessen Nacken drückte. Sie wollen nicht einfach weitergehen.

Was darf die Polizei?

Die Polizei darf Menschen festnehmen, wenn sie auf frischer Tat ertappt wurden oder wenn gegen sie ein Haftbefehl vorliegt. Bei der Festnahme darf die Polizei, soweit erforderlich, auch Gewalt anwenden. Die Gewalt muss aber verhältnismäßig sein, das heißt geeignet, erforderlich und angemessen. Auch wenn jemand eine Straftat begangen oder Polizisten angegriffen hat, darf die Polizei nicht machen, was sie will. Unverhältnismäßige Gewalt ist stets rechtswidrig.

Sie als Passant wissen aber nicht, was in den Minuten vorher passiert ist. Vielleicht hat der Mann gerade jemanden getötet, vielleicht war er bewaffnet, vielleicht steht er unter aufputschenden Drogen oder leidet unter aggressiven Wahnvorstellungen. Es kann viele Gründe geben, warum der Polizeieinsatz notwendig und rechtmäßig ist. Sie als hinzugekommener Passant sollten sich bewusst sein, dass Sie nicht wissen, ob die Polizei hier rechtswidrig oder rechtmäßig handelt.

Sollten Sie den Polizeieinsatz filmen?

Ja. Einen uneindeutigen Polizeieinsatz zu filmen ist in der Regel sinnvoll. Heute ist dies auch leicht möglich, fast jeder hat inzwischen ein Smartphone dabei, das Videoaufnahmen erlaubt.

Wenn die Polizei merkt, dass sie bei einer Festnahme gefilmt wird, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit, dass sie rechtsstaatlich vorgeht. Sollte es später zu Auseinandersetzungen um die Rechtmäßigkeit der Gewaltanwendung kommen, ist die Handyaufnahme ein wichtiges Beweismittel. Falschaussagen von Beteiligten (auch der Polizisten) sind dann deutlich erschwert.

Selbst wenn bereits andere Passanten filmen, sollten auch Sie filmen. Je mehr Leute aus unterschiedlichen Perspektiven einen fragwürdigen Einsatz filmen, umso besser kann dieser später bewertet werden. Je mehr Passanten den Einsatz filmen, umso schwerer ist es auch für die Polizei, das zu verhindern.

Dürfen Sie den Polizeieinsatz filmen?

Das ist leider noch umstritten. Es gibt aber kein Gesetz, das das Filmen von Polizeieinsätzen generell verbietet.

Früher berief sich die Polizei auf das Kunsturhebergesetz, das auch das Recht am eigenen Bild schützt. Verboten ist dabei aber nur das Verbreiten von Aufnahmen, die ohne Einwilligung oder sonstige Berechtigung aufgenommen wurden. Das Bundesverfassungsgericht entschied 2015, dass die Polizei, wenn sie gefilmt wird, nicht einfach unterstellen darf, dass die Bilder später verbreitet werden. Es könne ja auch sein, so die Richter, dass die Aufnahmen nur der Beweissicherung dienen, was legal wäre.

Seitdem beruft sich die Polizei, wenn sie sich gegen Aufnahmen wehren will, immer wieder auf eine Strafnorm zum Schutz der „Vertraulichkeit des Wortes“. Es geht dabei also nicht um die Bilder, sondern um die mitlaufende Tonspur. Nach dieser Strafnorm ist schon die Aufnahme strafbar (nicht erst das Verbreiten).

Der Kölner Rechtsanwalt Christian Mertens hat erst im Mai das Bundesverfassungsgericht in einem entsprechenden Fall angerufen. Er hofft auf einen Karlsruher Beschluss, dass diese Strafnorm nicht benutzt werden darf, um die Dokumentation von Polizeieinsätzen zu verhindern. Wie der Fall aus Minneapolis zeigt, ist gerade auch die Tonaufnahme („I can’t breathe“) wichtig.

Bisher ist die Rechtsprechung uneinheitlich. Das Landgericht Kassel hat eine Strafverfolgung von filmenden Passanten abgelehnt, das Landgericht München I hat sie erlaubt.

Darf die Polizei Ihr Smartphone beschlagnahmen?

Solange nicht höchstrichterlich geklärt ist, dass das Filmen von Polizeieinsätzen erlaubt ist, wird die Polizei immer wieder versuchen, die zum Filmen benutzten Handys zu beschlagnahmen. Sie wird dann behaupten, es liege der Anfangsverdacht einer Straftat vor.

Wenn Sie einen Polizeieinsatz filmen, kann es also sein, dass Sie für einige Wochen oder Monate auf Ihr Smartphone verzichten müssen. Besonders frappierend ist eine Beschlagnahme, wenn sie bereits während des laufenden Polizeieinsatzes erfolgt und damit dessen weitere Dokumentation verhindert. Man stelle sich nur vor, die Polizisten in Minneapolis hätten der Passantin, die den Polizeieinsatz filmte, schon nach zwei Minuten das Smartphone weggenommen.

Was sollten Sie beim Filmen beachten?

Wenn Sie aus einigen Metern Entfernung filmen, ist es für die Polizei deutlich schwerer, gegen Sie vorzugehen, denn nun sind „vertraulich“ gesprochene Worte offensichtlich nicht mehr zu hören.

Sie sollten beim Filmen auch nicht ankündigen, dass Sie die Aufnahmen im Internet veröffentlichen werden, da auch dies ein Vorgehen gegen Sie rechtfertigen könnte. Es genügt, wenn Sie darauf hinweisen, dass Sie den Einsatz filmen.

Wenn die Polizei das Smartphone beschlagnahmen will, sollten Sie vorher die Displaysperre (auch Screenlock oder Sperrbildschirm genannt) aktivieren. Das Gerät kann dann nur durch die PIN oder ein ähnliches Verfahren entsperrt werden, also nicht ohne Ihre Mitwirkung. So verhindern Sie, dass ein Polizist das Video des Polizeieinsatzes sofort wieder löscht.

Wie können Sie sonst intervenieren?

Auf keinen Fall sollten Sie die Polizisten beim Einsatz behindern oder gar körperlich angehen. Denken Sie daran: Auch wenn der Einsatz beunruhigend wirkt, könnte er rechtmäßig sein. Ihnen droht dann jedenfalls schnell eine Strafanzeige wegen eines Angriffs auf Vollstreckungsbeamte oder wegen versuchter Gefangenenbefreiung.

Aber Sie können Passanten ansprechen und auf die Situation aufmerksam machen. Vielleicht sind auch sie bereit, die Situation zu filmen. Oder die Passanten sind bereit, Ihnen das eben Gesehene zu schildern und sich dabei filmen zu lassen.

Sie können auch Kollegen des Polizisten ansprechen und bitten, die vermeintlich exzessive Gewalt zu stoppen. Oft haben dabeistehende Beamte einen ruhigeren Kopf als ein Polizist, der vielleicht eben noch angegriffen wurde.

Sie können sogar die Polizei anrufen (110) und schildern, was Sie sehen, dann ist Ihr Anruf in der Einsatzzentrale dokumentiert und kann später auch ein Beweismittel sein.

Ist es sinnvoll, Polizisten anzuzeigen?

Wenn Sie nach Abschluss des Polizeieinsatzes den Eindruck haben, die Polizeigewalt sei unverhältnismäßig gewesen, sollten Sie eine Strafanzeige in Erwägung ziehen. Viele Betroffene verzichten darauf, Polizisten anzuzeigen, weil sie das Gefühl haben, dass es ohnehin nichts bringt. Die Polizei verweist dann aber auf die sehr niedrige Anzahl entsprechender Ermittlungsverfahren.

Früher mussten Betroffene, die nach einer aggressiv durchgeführten Festnahme die Polizisten anzeigten, damit rechnen, dass sie postwendend von den Polizisten wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ebenfalls angezeigt wurden. Dies ist heute nicht mehr üblich, weil Polizisten gehalten sind, Widerstandshandlungen sofort zu dokumentieren und anzuzeigen (und nicht erst als Reaktion auf ein Vorgehen des Betroffenen).

Passanten, die nach einem Polizeieinsatz eine Strafanzeige stellen, droht eventuell eine Strafanzeige der Polizisten wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung. Deshalb sollte eine Strafanzeige vor allem dann gestellt werden, wenn der Einsatz gut dokumentiert ist und es viele Zeugen gibt. Die Strafanzeige verspricht dann nicht nur mehr Erfolg, sondern ist auch risikoärmer. Zur Formulierung einer Strafanzeige gegen Polizisten empfiehlt sich anwaltliche Beratung.

Statt eine Strafanzeige zu stellen, können Sie Ihr Videomaterial auch Journalisten überlassen, die es dann veröffentlichen und die Polizei und Staatsanwaltschaft um Stellungnahme bitten können. Auch so können Ermittlungen ausgelöst werden, ohne dass Sie sich exponieren müssen.

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77 Kommentare

 / 
  • Letztlich ist dies doch eine völlig absurde Rechtslage ☹

    Die Polizei beruft sich auf die Vertraulichkeit des gesprochenen Wortes, lässt aber beim Einsatz selbst die BodyCam laufen.

    Dieser von der Polizei selbst hergestellte Widerspruch SOLLTE ZWINGEND zulasten der Polizei ausgelegt werden; sprich: Aufnahme von Passanten müssen erlaubt sein!

    DENN: Der Aufgabenbereich der Polizei dient der GEFAHREN-ABWEHR!

    So nachvollziehbar es ist, dass die Polizei zum eigenen Schutz die BodyCam quasi 24/7 laufen lässt, so inakzeptabel ist dies rechtlich, wenn sich die Polizei umgekehrt in eigener Sache auf die Vertraulichkeit des gesprochenen Wortes beruft.

    Schließlich verstößt die Polizei ja selbst zulasten von uns Bürgern gegen das Recht, welches die Polizei umgekehrt für sich in Anspruch nimmt.

    Lösung: Entweder muss der BodyCam-Gebrauch seitens der Polizei MASSIV REDUZIERT werden, oder die Aufnahmen von Passanten müssen erlaubt sein, und dies zudem in einem weit ausgelegten Rahmen!

    Alles andere ist staatliches Unrecht, was mit der Vorbildfunktion des Staates im Hinblick auf ein rechtstreues Auftreten unvereinbar ist.

    😉

    • @tazeline:

      Treffer! Aber keineswegs neu.



      Die Polizei geht seit jeher mit aller Härte und auch Brutalität gegen Handlungen vor, die sie selber laufend begeht.



      Gerade heute hat das Landgericht Tübingen wieder Wochenlange, heimliche Video-Aufnahmen der Polizei von den Eingängen zu zwei Wohnprojekten in Tübingen für komplett rechtswidrig erklärt.



      Die Sache mit der "Vertraulichkeit des Wortes" hatten Polizeibeamte zufällig genau dann erkannt, als das Bundesverfassungsgericht es für völlig legal und legitim befand, dass Bürger Handlungen der Polizei in der Öffentlichkeit per Video-Aufnahme dokumentieren.

    • @tazeline:

      Ich dachte, Polizisten würden üblicherweise vorwarnen, bevor sie ihre Kameras (BodyCams) einschalten?

      Das ist dann wohl der Grund, warum sich niemand auf "Vertraulichkeit des gesprochenen Wortes" berufen kann, weil jeder weiß, dass eine Kamera läuft und sich entsprechend verhalten kann und die Situation offenkundig keine vertrauliche mehr ist. Umgekehrt könnten aber auch Passanten, die (mutmaßlich) unverhältnismäßige Polizeigewalt beobachten, vorwarnen "ich filme jetzt gleich". Dann wären sie genauso auf der sicheren Seite.

      Oder schätze ich die Lage als juristischer Laie falsch ein?

  • die Polizei ist nur ausführendes Organ des Staates, bzw. der Regierung.



    Dort liegt auch das Gewaltmonopol und die Macht.

    Die Regierung beauftragt die Polizei und hat selbstverständlich auch die Macht diese zurückzuziehen.

    Wer das nicht verstanden hat, dem ist nicht zu helfen.

  • Bonus-Tipp: beim Filmen direkter Upload in eine (gesicherte) Cloud. So kann, selbst wenn das Handy weg ist, die Aufnahme DIREKT verwendet werden...

  • Filmen ist gut für mögliche Gerichtsverhandlungen danach und um die Vielzahl der Fälle zu dokumentieren. Ansprechen ist besser um Betroffenen sofort zu helfen bzw. hilft es letztendlich auch den Polizist:innen wenn Mensch sie davon abhält jemanden umzubringen. Neulich bekam ich mit wie Polizist:innen einen bereits in Handschellen gesicherten Schwarzen der sichtbar keine Luft mehr bekam mit dem Kopf auf den Boden drückten und sich auf ihn knieten. Mit dabei hatte ich drei Kinder von der Kita. Hab ich also gesagt: Gehts auch n bisschen sanfter oder wolln sie den Mann hier vor den Augen der dreijährigen Kinder und mir umbringen? Sie haben ihn tatsächlich los gelassen. Bin da geblieben und hab gesagt dass ich jetzt den Notruf wähle da der Mann offensichtlich medizinische Hilfe braucht. Haben sie dann selbst gemacht. Bin erst gegangen als der Rettungswagen da war und hab mich dem Betroffenen außerdem als Zeugin angeboten. Erstaunlicherweise bekam ich keine Gegenanzeige wegen Behinderung eines Polizeieinsatzes oder dergleichen. Damit hatte ich praktisch gerechnet. Bei Großeinsätzen ist Ansprache von Vollvermummten Hundertschaften schwierig da hilft dann nur filmen. Aber meistens würde ich sagen es geht und wirkt. Sprecht die Beamt:innen an! Der Grund der Festnahme ist vollkommen irrelevant. Wenn jemand bereits gefesselt am Boden liegt oder sonst wie "gesichert" ist also nicht mehr bewaffnet und nicht mehr in der Lage jemanden anzugreifen gibt es keinen legalen Grund für weitere Gewalt. Kurz nach der Festnahme und auch danach in Polizeigewahrsam bevor die Betroffenen Anwält:innen anrufen können passieren auch in Deutschland die meisten Fälle von Polizeigewalt. Polizeigewalt gilt nach UN-Antifolterkonvention als Folter und ist damit absolut verboten ohne Ausnahme oder Relativierung unabhängig davon was die Betroffenen vor ihrer Festnahme getan haben.

    • 0G
      05344 (Profil gelöscht)
      @Nina Janovich:

      Super! Hier haben wir zum Beispiel ein gutes Vorbild für ein richtiges Verhalten in einer bestimmten brenzligen Situation.



      Friedliche Zivilcourage hat Folgen.

  • To whom it may concern.

    Eine der besten Dokumentationen über einen der härtesten und brutalsten Polizeieinsätze in Europa.

    Der G8-Gipfel in Genua 2001. Wortwörtlich in Blut getränkt.

    www.youtube.com/watch?v=3PAJE8zkXqo

    • @Jim Hawkins:

      Es war wohl auch einer der härtesten und brutalsten Einsätze von Extremisten.

      Aber was hat die italienische Polizei hier verloren? Es gibt übrigens Einsätze gegen Protestierende, die noch wesentlich heftiger sind. Man denke z.B. an die Einsätze gegen Protestierende an der Grenze zu Gaza, bei denen es innerhalb eines Jahres zu 269 Toten kam www.faz.net/aktuel...enze-16116369.html

      Auf der anderen Seite, um den Bogen damit wieder zu den Gipfelstürmern zurückzuführen, ist es mir völlig unverständlich, wie man irgendwelche Sympathien für dortige Hauptorganisatoren wie z.B. die Interventionistische Linke, entwickeln kann, die unfähig sind, sich von antisemitischen Organisationen zu distanzieren, in denen auch israelfeindliche Terrorgruppierungen mitwirken.

      • @Rudolf Fissner:

        OK, fassen wir zusammen:

        Die IDF sind schlimmer als die italienische Polizei.

        Die Hamas ist nicht so schlimm wie "Extremisten".

        Am schlimmsten ist die interventionistische Linke.

        • @Jim Hawkins:

          Und wo ordnen Sie da die deutsche Polizei ein?

          • @Rudolf Fissner:

            Zumindest als nicht so schlimm wie die italienische, oder auch die spanische oder die französische.

  • Ja was denn nun? Erst soll ich filmen, dann wird mir gesagt, daß könnte strafbar sein. Dann soll ich wieder Filmen um gleich im nächsten Absatz zu lesen, dass mein Handy für Monate weg sein könnte. Und nun soll ich die Polizisten anzeigen um dann zu lesen, ich könnte wegen Verleumdung selbst vor Gericht stehen.... Der Artikel bringt einen da irgendwie nicht weiter.

    • @Samvim:

      Mein Gott. Wenn da gerade ein Verbrechen passiert, dann sollte man keine Angst haben, dass einem das Handy beschlagnahmt wird. Also filmen filmen und nochmals filmen. Filmen ist noch keine Verleumdung. Das kann es allenfalls sein, wenn eine solche daraus gebastelt wird.

      Filmen natürlich auch wenn es die eigenen Leute betrifft! Sonst ist ja nix zu sehen. :-)

    • @Samvim:

      Mein Gott. Wenn da gerade ein Verbrechen passiert, dann sollte man keine Angst haben, dass einem das Handy beschlagnahmt wird. Also filmen filmen und nochmals filmen. Filmen ist noch keine Verleumdung. Das kann es allenfalls sein, wenn eine solche daraus gebastelt wird.

      Filmen natürlich auch wenn es die eigenen Leute betrifft! Sonst ist ja nix zu sehen. :-)

    • @Samvim:

      Ist ein Drahtseilakt.

      Was gut ist, heutzutage ist praktisch jede und jeder in der Lage Aktivitäten der Polizei zu dokumentieren.

      Während meiner aktiven Zeit habe ich jede Menge Polizei-Gewalt gesehen und auch erlebt.

      Das wenigste davon wurde auf Zelluloid gebannt. Ich glaube, die Medien waren damals nicht so nah dran. Die schleppten ja auch ganz andere Ungetüme von Kameras mit sich rum.

      Und, sie wurden auch damals schon gar nicht mal so selten Opfer polizeilicher Willkür.

      • @Jim Hawkins:

        Auch heute ist angesichts der Smartphone-Flut nur wenig Videomaterial von Vorfällen im Netz.

        Viele werden immer noch nur mit Worten beschrieben. Da hat man die Hoheit über die Inhalte. Man scheut sich offenbar das halbwegs Objektive Medium Video zu nutzen.



        Auch in der TAZ wurden Vorfälle beschrieben für die es dann im Netz Videos gab, die auch andere Sichten aufweisen.

      • @Jim Hawkins:

        Die Medien?

        • @Samvim:

          Ja, die Journalisten eben.

          Sonst hat ja keiner gefilmt.

          • @Jim Hawkins:

            Ich meinte, ob Medienvertreter Opfer polizeiliche Willkür geworden sind? Denn wenn sich, damals wie heute, jemand gegen Willkür wehren kann so sind es in meinen Augen die Medien. Ich war damals aber auch mangels Geburt noch nicht dabei

            • @Samvim:

              Ja, sie wurden polizeilicher Willkür. Natürlich nicht immer und überall, aber es kam zu oft vor.

              Angefangen damit, dass sie bei ihrer Arbeit behindert wurden, bzw. nicht an den Ort des Geschehens gelassen wurden, bis hin zu körperlichen Attacken auf Menschen und Technik.

              • @Jim Hawkins:

                Ein Beispiel war der damalige NDR-Journalist Oliver Ness. Nachdem er mehrfach kritische Beiträge über die Hamburger Polizei gemacht hatte, wurde er ohne jeden konkreten Anlass von Hamburger Polizeibeamten zu Boden gerissen und auf den Boden gedrückt, während ein Beamter ihm den Fuß soweit verdrehte, dass dieser einen bleibenden Schaden im Gelenk erlitt.

                • @Wagenbär:

                  Wenn ich zu diesem Fall g.. gle anwerfe, gerate ich vor allem auf Artikel die besagen, dass der Bundesgerichtshof den Sachverhalt etwas anders beurteilt hat. Auch wenn der eine oder andere Aluhutträger etwas anderes behauptet: Ich glaube kaum, dass die Richter des Bundesgerichtshofs die Polizisten persönlich kannten und sie deshalb freigesprochen haben.

              • @Jim Hawkins:

                Ok, danke für die Info

  • Da der Staat das Gewaltmonopol innehat, muss er es ertragen, dass ihm der Souverän peinlich genau auf die Finger schaut. Das ist gut und richtig und kein Generalverdacht. Der Hinweis darauf, dass "die meisten" Polizisten korrekt arbeiten, ist dabei unnötig.



    Vergleich: Auch die meisten Bürger sind keine Straftäter. Das kann nicht als Argument herhalten, Straftaten durchgehen zu lassen, nur weil es "Einzelfälle" sind.

    • @Joe Völker:

      So ist es.

  • Ich finde diese pauschale Stimmungsmache gegen die Polizei nicht gerade förderlich für das gesellschaftliche Miteinander. Hier wird das Bild vom Polizisten als Schlägertypen transportiert. Ja, es gibt sie, aber die Mehrheit ist nicht so und hält ihren Kopf für die Gesellschaft hin.

    • @Jossi Blum:

      Korpsgeist.

      Immer wieder: Korpsgeist.

      Würde sich die Polizei mit den eigenen Entgleisungen ernsthaft auseinandersetzen gäbe es diese Pauschalisierung nicht.

      Dieser alberne Missbrauch von Urheberrechtgesetzen (Recht auf das eigene Bild, Tonaufnahmen, etc.) zeigt doch, dass die Polizei als Ganzes kein Interesse an Aufklärung hat.

      So lange wird es eben auch Pauschalisierung geben. So traurig das ist (auch für die vielen Anständigen, die es in der Polizei gibt, und denen mein Dank gilt!).

    • @Jossi Blum:

      Wenn jene, die bei Rechtsbrüchen und Amtsmißbrauch immer ganz nah dran sind, nämlich die Kollegen in Uniform, ihren straffälligen Kollegen von seinen Taten abhalten würden oder ihn der Justiz zuführen würden. Tun sie aber nicht. Entweder solidarisieren diese sich, machen mit und/oder begehen Strafvereitelung im Amt oder reagieren mit Gleichgültigkeit und hören und sehen nichts. Gut, dass langsam der Tonfall auf einer breiteren Basis schroffer und weniger verständnisvoll wird.

    • @Jossi Blum:

      Ich finde, das die strafbaren, aber niemals bestraften, rechtswidrigen und willkürlichen Gewalthandlungen und Quälereien von PolizeibeamtInnen an oftmals völlig unbescholtenen Menschen nicht förderlich für das gesellschaftliche Miteinander sind.

      • @Wagenbär:

        Wird hier vom Gleichen gesprochen?



        Meinen Sie einzelnen Amtsmissbrauch oder die Polizei weltweit in toto?



        Oder ist ihr Standpunkt gar ein generell gewaltloser, der sich gegen jegliche "rechtswidrige und willkürliche Gewalthandlungen und Quälereien" wendet?

        • @Rudolf Fissner:

          "Meinen Sie einzelnen Amtsmissbrauch oder die Polizei weltweit in toto?"

          - Solange die Polizei im Sinne des Korpsgeistes "in toto" auftritt...

          - Solange sie pauschal von sich sagen "bei uns doch nicht"...

          - Solange sie jede Kritik als "pauschale Verurteilung" abtun...

          - Solange die Staatsanwaltschaften in Komplizenschaft den Rechtsweg praktisch blockieren...

          wie soll mensch zwischen "Einzelfall" und "in toto" unterscheiden können?

    • @Jossi Blum:

      Nicht, wenn sie sich korrekt verhalten. Sie sind der gewalttätige Arm des Staates. Sie müssen(!) überwacht werden und das aushalten, und zwar alle, weil es das einzelne Fehlverhalten mit teilweise extremen Folgen ist, das zersetzend wirkt. Angesichts der beschämenden Tatsache, dass es noch immer keine unabhängige Institution zur Ermittlung bei potenziellem Fehlverhalten gibt, ist leider die Wachsamkeit aller gefragt.

  • [...]

    Kommentar gelöscht. Die Moderation

    • @hameis:

      Leben retten? Wann und wo?



      Polizeibeamte haben in aller seelenruhe zugesehen, als die Nazi-Mordbrenner in Rostock- Lichtenhagen ein Haus anzündeten, in dem Menschen in den oberen Stockwerken waren.



      Polizeibeamte haben seelenruhig zugesehen, als in Bremen ein gefesselter Flüchtling mittels eines Schlauches jämmerlich ersäuft wurde.



      Polizisten haben einen anderen gefesselten und wehrlosen Menschen im Flugzeug in aller Ruhe und ganz sachlich erdrosselt.



      Polizisten haben /die Opfer!/ der Katastrophe von Duisburg ganz öffentlich und ohne jede Scham als "Kackaffen" bezeichnet.



      Ein schweizer Polizist hat ein Seil, an dem zwei Menschen in dreißig Meter Höhe hingen einfach durchgeschnitten.... , und und und.



      Nein Polizeibeamte halten niemals "ihren Kopf hin" sowas machen z.b. Feuerwehrleute. Polieibeamte erschießen verwirrte geistig kranke Menschen, ....

      • @Wagenbär:

        Du bist auch echt krass druff...

        • @Doomkopf:

          Du meinst sicher die PolizistInnen, über die Wagenbär schreibt, ne?

          • @Karl Kraus:

            Ne: Ich meine Wagenbär, der in keinem Artikel die Gelegenheit auslässt, gegen die gesamte Polizei zu hetzen und zu hassen...



            Und es gibt aus eigener und ehrlicher Erfahrung eben auch PolizistInnen, die innerhalb ihrer Gruppe kritisch hinterfragen und jüngere Kollegen ermutigen, falschem Verhalten entgegen zu stehen!



            Von diesen dauerhaften und krass verallgemeinerden Rundumschlägen bleibt man nur traurig zurück...Ihm ist egal, dass er damit Menschen mit Vorurteilen und extrem unfair begegnet...

            • @Doomkopf:

              Auch für sie nochmal:



              Alle Ereignisse, die ich erwähnt habe, waren weder spontane Handlungen von einzelnen Menschen im Polizeiapparat, noch "Exzess"-Handlungen, sondern kühl und sachlich geplantes Vorgehen von ganzen Teilen des Polizeiappartes. Alle Handlungen wurden auch nachträglich von den jeweiligen Vorgesetzten ausdrücklich verteidigt. Und.. keiner der handelnden, bzw nicht handelnden (Rostock Lichtenhagen) Polizeibeamten wurde für die Handlungen zur Verantwortung gezogen.

              • @Wagenbär:

                Dann machen Sie sich doch bitte die Mühe, und untermauern Ihre Aufzählung, indem Sie zu jedem Absatz eine neutrale und qualitativ allgemein anerkannte Quelle anfügen...

                Es liest sich nämlich wie eine ekelhafte Hetze und wütende Stimmungsmache die rücksichtslos verallgemeinert...und dazu bitte auch noch garniert mit ihren krassen Insidern zu den verteidigenden Vorgesetzten (bei ALLEN EREIGNISSEN, so wie sie schrieben)!

                Ich lese ihre Kommentare schon länger und mir drängt sich der Eindruck auf, dass sie ein waschechter Hater sind...

                Belegen sie bitte ihre "sachlichen" Ausführungen!

                • @Doomkopf:

                  Ich weise ihre Unterstellung entschieden zurück. Sie können sich auch die Mühe machen, z.b. nach den von mir genannen Stichworten zu suchen:



                  z.b. "Adi Lambke" + "Polizei",



                  oder "Hamburger Kessel", oder "Fahrzeugkonvoi Cleve", oder "Oliver Ness" + "Polizei" oder "Demo Einmal im leben Pünktlich sein", oder "CS-Gas" + "Helikopter" + "Polizei" usw usw.



                  Sie werden bei jeder Suche umfangreich fündig werden. Bei diversen der Ereignisse war ich auch Augenzeuge .

                  • @Wagenbär:

                    Zum Polizei-Überfall auf den Demo-Konvoi in Kleve siehe z.b. : docplayer.org/docs...37/images/74-0.jpg



                    Dort war ich indirekter Zeuge: Ich war mit meinem Motorroller Teil des, viele, viele Kilometer langen Konvois. Ich habe gesehen, wie Polizeieinheiten in mehreren Wellen von Staffeln großer Transporthubschrauber neben der Straße abgesetzt wurden. Ich habe gesehen, wie Polizeibeamte mit Knüppeln in den Händen auf den Konvoi zustürmten und ich habe dann viele Menschen mit blutenden Kopfverletzungen weglaufen gesehen.

        • @Doomkopf:

          Polizeibeamte haben -so ganz nebenbei, ruhig und sachlich- dem damaligen NDR-Journalisten Oliver Ness bei einer rechtswidrigen und völlig willkürlichen Festnahme den Fuß durch Verdrehen ausgerenkt.



          Polizeibeamte haben dem überzeugten und stets gwaltfrei handelndem Anit-AKW-Aktivisten Jochen Stay bei einer komplett rechtswidrigen und willkürlichen Kontrolle im Wendland so heftig mit der Hand ins Gesicht gedrückt, bis er vor Schmerzen laut geschriehen hat.



          Berliner Polizeibeamte haben mit Tonfa-Knüppeln so lange auf völlig friedlich sitzende Rentner eingeprügelt, bis diese mit blutenden Köpfen und panisch weggelaufen sind.



          Polizeibeamte haben den völlig gewaltlosen und gehbehindertem Alt- Bauern "Adi" Lamke, der sich mit seinem Trecker völlig regelkonform verhalten hatte, von seinem Trecker heruntergeprügelt, so dass er an mehreren Stellen am Kopf blutete und der Trecker KOMPLETT entglast war.



          Polizeibeamte waren mit einem Hubschrauber auf einer Wiese neben einer völlig friedlichen Trecker-Demonstration gelandet, und hatten in einer waren Zerstörungs-Orgie mit Messern, Ahlen und Schraubenziehern mehr als HUNDERT Trecker-Reifen zerstochen.



          Polizeibeamte haben bei der völlig friedlichen Bauwagen-Demonstration "Einmal im Leben Pünktlich sein" mit Hämmern und anderen Werkzeugen mehr als Hundert Wohn-LKW einfach nur zerschlagen und schwer beschädigt.



          Polizeibeamte hatten in der Ortschaft CLEVE in der Wilster Marsch bei mehr als hundert PKW von Demonstranten alle Scheiben zerschlagen und dutzenden Menschen die Köpfe blutig geschlagen.



          Polizeibeamte haben mehrfach völlig hilflos gefesselte Menschen in Gefangenen-Sammelstellen gemeinschaftlich brutal zusammengeschlagen.



          Polizeibeamte haben nicht nur bei dem "Hamburger Kessel" sondern auch danach TAUSENDEN Menschen rechtswidrig und willkürlich und unter unwürdigen Umständen der Freiheit beraubt.



          Polizeibeamte haben in Wackersdorf aus Helikoptern ZENTENERWEISE CS-Gas Granaten auf eine Frauen und KInder abgeworfen.

          • @Wagenbär:

            [...]

            Kommentar gelöscht. Die Moderation

            • @Stefan L.:

              Alle Ereignisse, die ich erwähnt habe, waren weder spontane Handlungen von einzelnen Menschen im Polizeiapparat, noch "Exzess"-Handlungen, sondern kühl und sachlich geplantes Vorgehen von ganzen Teilen des Polizeiappartes. Alle Handlungen wurden auch nachträglich von den jeweiligen Vorgesetzten ausdrücklich verteidigt. Und.. keiner der handelnden, bzw nicht handelnden (Rostock Lichtenhagen) Polizeibeamten wurde für die Handlungen zur Verantwortung gezogen.

          • @Wagenbär:

            Damit sollte eigentlich alles geklärt sein

    • 9G
      95692 (Profil gelöscht)
      @hameis:

      Siehe auch " Die Story im Ersten ": Polizei,Gewalt und Videos.



      Dürfte die Symphatien für die StaatsGEWALT vielleicht etwas reduzieren.

      • 9G
        95692 (Profil gelöscht)
        @95692 (Profil gelöscht):

        Hier noch der Link

        www.youtube.com/watch?v=4No8mFJsOWE

    • @hameis:

      was hat übermäßige Gewalt, die von einem nicht rechtmäßig handelnden Polizisten mit Lebensrettung, vermissten Personen oder einem Einbruch zu tun?



      bitte auch mal nachdenken, bevor man willkürliche Äußerungen macht. Auch in Deutschland kommt es zu unverhältnismäßigen Einsätzen der Polizei und die sollten nicht unter den Tisch fallen

    • @hameis:

      Und selbst wenn wir in Minneapolis leben würden, sollten wir die Angelegenheit rational und nicht emotional betrachten ...

      [...]

      Kommentar gekürzt. Die Moderaton

      • @hameis:

        dann betrachte es doch mal rational!



        9min das Knie in den Nacken gedrückt bis er tot war. Ist das ein rational vertretbarer Einsatz für dich?

        • @el-presidente:

          Wenn ich etwas rational betrachte, dann ziehe ich aus dem betrachteten Ereignis (Vergangenheit) meinen rationalen (sachlichen, für ALLE Beteiligungen das Beste bedeutenden) Schluß, was denn besser zu machen wäre in der Zukunft.



          Der Tod eines Menschen, verursacht durch einen anderen, muss zwingend rational betrachtet werden - aber nicht, weil dieser Mensch nur eine "Sache" ist, sondern um aus der rationalen - und eben NICHT EMOTIONALEN - Sicht heraus zu erkennen, was zu diesem Tod geführt hat.



          Warum? Ganz einfach: um für die Zukunft zu vermeiden, das es wieder passiert!



          Emotionen führen nur zu "Auge um Auge" und damit - wie man aktuell sieht - zu noch mehr Toden und Leid.



          Ich will niemandem etwas nahe legen - aber wer das anders sieht, denkt (und handelt ?) Menschen-verachtend.

  • Man wunder sich ja manchmal wie überhaupt noch Berichterstattung über angebliche oder tatsächliche Polizeigewalt ohne "Videobeweise" stattfinden kann, wenn jeder der Beteiligten eine Kamera in der Hand hat und auch noch am filmen ist.

  • Danke, das war lehrreich und eine gute Idee.

  • Allerbesten Dank an Christian Rath für diesen informativen und unaufgeregten Leitfaden.

  • Gefährlich für eine demokratische Gesellschaft ist es, wenn das Handeln der Polizei nicht mehr grundsätzlich in Frage gestellt wird. Die Polizei ist durch das Gewaltmonopol mit großer Macht ausgestattet. Und wie Spiderman's Onkel sehr richtig festgestellt hat, erwächst aus großer Macht auch große Verantwortung!



    Die Polizei ist also in einer Position, in der ihr Handeln zu jedem Zeitpunkt einer Überprüfung standhalten MUSS!



    Eine Polizei, die sich an Recht und Gesetz hält, dürfte doch auch gar nichts dagegen haben, bei jedem ihrer Einsätze gefilmt zu werden. Wer nix zu verbergen hat, hat doch auch nix zu befürchten...oder?



    Und dann können die Bullen sich eben überlegen, ob sie sich lieber an die Regeln halten oder sich lieber mit Verfahren wegen exessiver Gewalt rumschlagen wollen. Die Zeiten, wo vor Gericht nur Aussage gegen Aussage stand und deswegen in 99,9% der Fälle den Cops geglaubt wurde, sind zum Glück dank moderner Technik vorbei.



    Who watches the Watchmen? Everybody does nowadays!

    • @BakuninsBart:

      "Wer nix zu verbergen hat, hat doch auch nix zu befürchten...oder?"

      ..das anti-daten-schutz argument schlecht hin...

      • @Kubatsch:

        Sozusagen: Wer nix zu sagen hat, braucht auch keine Meinungsfreiheit? ;)

      • @Kubatsch:

        Die Polizei ist aber nicht irgendwer mit Privatsphäre, sondern, wie BAKUNINSBART darstellt, im Dienst und mit dem Gewaltmonopol betraut ganz klar in einer Sonderstellung. Deshalb MUSS der Polizei als Organ der Staatlichkeit von der Gesellschaft schärfstens auf die Finger geschaut werden können.

      • @Kubatsch:

        Ich habe einiges vor der Polizei und dem Staat und der Konsumindustrie zu Verbergen:

        meine politische Meinung,



        meinen Gesundheitszustand inkl. der Psyche,



        mein Konsumverhalten,



        meine sexuellen Präferenzen



        meine finanzielle Situation



        meine religiösen Vorstellungen

        schlicht mein Privaleben



        usw.usf.

        • @Frei Beuter:

          Jup und das ist auch gut so.



          Beamte im Dienst können dieses Recht auf ihr privates bezogen auch gerne wahrnehmen, aber für ihr dienstliches Handeln sind sie ihrem Dienstherrn (in einer Demokratie ist das die Bevölkerung und nicht der Innenminister!) gegenüber Rede und Antwort schuldig. Und wir alle tun gut daran ihnen genau auf die Finger zu gucken und sie das auch spüren zu lassen!



          Und "das wer nichts zu verbergen hat, doch auch nichts zu befürchten", habe ich an der Stelle nur angebracht, weil genau dass sich immer das Argument der Bullen ist, jeden und alles überall filmen zu wollen und dann sind es genau dieselben Leute, die plötzlich einen massiven Grundrechtseingriff sehen und sogar zur Gewalt greifen, wenn andere genau das Gleiche mit ihnen tun. Das sollte also primär, den Cops und allen die sie für sakrosankt halten, nen Spiegel vorhalten.

  • Danke für den Artikel.

  • Schon krass, das auch heutzutage noch so ein Artikel zum richtigen Verhalten nötig ist.

  • Nun werden also alle Polizisten, die irgendwo eingreifen von der taz unter Generalverdacht gestellt.



    Haben wir nicht schon genug Gaffer, die ihre Videos bzw. die interessanten Ausschnitte ins Netzt stellen?



    Wahrscheinlich ist unsere Gesellschaft erst zufrieden, wenn die Polizei nur noch das nötigste macht, kaum noch einschreitet oder niemand mehr Polizist werden will, weil er ja dann praktisch jede Woche 10 Strafanzeigen bekommt und sich dazu auch äußern muss, was dann ja verhindert, dass der normale Dienst nicht mehr geleistet werden kann.

    Haben nicht vielleicht die Leute, die diese Forderungen jetzt aufstellen eher ein Interesse daran von der Polizei nicht mehr kontrolliert zu werden? Aufdringliche Journalisten, gewalttätige Demonstranten, ... ?

    Ist nicht der erste richtig miese Beitrag hier ein letzter Zeit und ich weiß, dass mein Betrag nur klein und unbedeutend ist, aber ich werde die taz nicht mehr unterstützen.

    Ich bin auch dafür immer kritisch gegenüber dem Staat zu sein, aber generell die Tätigkeit der Polizei in Frage zu stellen halte ich für gefährlich für unsere Gesellschaft!

    • @3009nico:

      Es geht hier doch nicht um "Generalverdacht" in allen Fällen, wo die Polizei "irgendwo eingreif[t]", sondern um Fälle, die dem Augenschein nach als mutmaßlich unverhältnismäßige Polizeigewalt eingestuft werden können. Da ist es doch sinnvoll, zu wissen, was man als gewöhnlicher Passant tun kann, um mögliches Unrecht aufzuklären.

      Oder wünschen Sie sich einen Staat, dessen Organe sich gegen jegliche Verdächtigung und Kontrolle verwahren? Sowas nennt sich Diktatur. Ich fände das nicht wünschenswert und ich denke, die anständigen unter den Polizisten sehen das genauso.

    • @3009nico:

      bezüglich nur das nötigste … naja ich hab hier eine wahre Einbruchserie in den letzten Jahren. Und teilweise kommt die Polizei nicht mal mehr raus.



      Ist halt nur ein Verein mit 32 Häuschen, da muss man bei der 4. Meldung nicht mehr hinfahren.



      Oder man hört dann lustige Sprüche wie... "kaufen sie sich einen scharfen Hund"



      Also das fällt für mich persönlich schon weit unter die Grenze des nur "nötigen".

    • @3009nico:

      "Wahrscheinlich ist unsere Gesellschaft erst zufrieden, wenn die Polizei nur noch das nötigste macht [...]"



      Schon erstaunlich, dass das für dich eine verrückte Utopie zu sein scheint. Sollte der Eingriff des Staates in das Leben seiner Bürger nicht sowieso nur stattfinden, wenn er unbedingt nötig ist?

    • @3009nico:

      "Wahrscheinlich ist unsere Gesellschaft erst zufrieden, wenn die Polizei nur noch das nötigste macht, kaum noch einschreitet oder niemand mehr Polizist werden will."



      Ist doch super, eine Gesellschaft wo keine Polizei benötigt wird scheint mir sehr erstrebenswert.

      • @Upgrade:

        Nur wird die Notwendigkeit einer Polizei nicht wegfallen, weil die Polizei nur noch das Nötige tut.

        • @rero:

          Ich glaube ja, dass diese Gesellschaft die Polizei braucht. Aber ich kann mir eine Gesellschaft vorstellen die sie nicht braucht.

    • @3009nico:

      Ich weiss nicht, wo Sie hier einen Generalverdacht herauslesen wollen:

      "Sie als Passant wissen aber nicht, was in den Minuten vorher passiert ist. Vielleicht hat der Mann gerade jemanden getötet, vielleicht war er bewaffnet, vielleicht steht er unter aufputschenden Drogen oder leidet unter aggressiven Wahnvorstellungen. Es kann viele Gründe geben, warum der Polizeieinsatz notwendig und rechtmäßig ist. Sie als hinzugekommener Passant sollten sich bewusst sein, dass Sie nicht wissen, ob die Polizei hier rechtswidrig oder rechtmäßig handelt."

    • @3009nico:

      Für Sie geht funktionierende Polizeiarbeit nur entgegen geltenden Rechts? Die Gesellschaft ist zufrieden, wenn die Polizei alle nötigen Einsätze gemäß der Vorgaben macht, was angemessen und notwendig ist.

      • @LeSti:

        Denke ich auch. Ob nun Nazis, Linksextreme, die Kamera sollte immer mitlaufen dürfen und alles Filmen dürfen.

        • @Rudolf Fissner:

          Wenn der ganze Vorgang schön lückenlos gefilmt wird (meinetwegen auch von der Bodycam von der Polizei) und nicht der Polizist entscheidet, wann er sie ein- oder v.a. mal kurz AUSmacht, und wenn im Zweifelsfall das Material UNgeschnitten und auch ohne die aus manchen Prozessen bekannten unerklärlichen technischen Aussetzer beiden Prozeßparteien zur Wahrheitsfindung dienen kann, gerne. Es gab schon genug Prozesse, wo im ersten Versuch die Polizei nur eine geschnittene Version rausrückte, wo sämtliche für den Angeklagten entlastenden Sachen fehlten. Erst durch beharrliches Nachbohren des Verteidigers kam das ungeschnittene Material aufs Tablett. Mit wenn ich mich recht erinnere, anschließend glattem Freispruch.

          • @Da Hias:

            Ich präzisiere ihre zutreffende Aussage zu Video-Aufnahmen der Polizei: Es ist der Regelfall, dass Polizei (und Staatsanwaltschaft) vor Gericht ausschließlich manipulativ geschnittene, oder sonstwie manipulierte Aufnahmen präsentieren.



            Es ist im übrigen ebenso der Regelfall, dass Polizeibeamte -oftmals mit roher Gewalt- versuchen, unabhängige Video-Dokumentationen ihrer Tätigkeiten zu verhindern.

    • @3009nico:

      Es wird solagne Generalverdacht geben, so lange es Korpsgeist gibt. Diese sind nämlich die zwei Seiten einer Medaille.

  • Danke & dann drückenmer Christoph & uns mal die Daumen.