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Podcast-Auftritt von Toni KroosWow!

Toni Kroos, Fußballmillionär mit Wohnsitz Spanien, sagt irgendwas über Migration in Deutschland und wird von rechten Medien in ihre Ecke gezogen.

Wird hoffentlich kein Meinungsmacher: Fußballmillionär Toni Kroos Foto: imago/Pressinfoto

Nein, das hat Toni Kroos nicht verdient. Der frisch verrentete Fußballprofi ist zum Kronzeugen rechter Medienschleudern geworden. Die Junge Freiheit oder die Hetzer der selbst ernannten „Stimme der Mehrheit“ vom Nachrichtenportal Nius.de zitieren genüsslich aus dem Podcast „Lanz und Precht“, bei dem Kroos vor dem finalen Spiel der deutschen Mannschaft bei der EM zu Gast war.

„Wenn mich jemand fragt“, sagte Kroos da, „würdest du deine Tochter in Spanien um 23 Uhr rauslassen oder in einer deutschen Großstadt, wäre ich eher bei Spanien.“ Die Antwort von Talkshowmaster Markus Lanz, der zusammen mit dem selbst ernannten Philosophen Richard David Precht normalerweise im Duett die Hörer mit seiner Meinung zum Weltgeschehen belästigt, konnte da nichts anderes sagen als: „Wow!“

Der Medienprofi hat sofort gewusst, dass sein Podcast, der vom ZDF präsentiert wird, eine echte Nachricht generiert hatte. Bis nach Südamerika wurde aus der Sendung zitiert, in der es sonst nicht viel mehr zu hören gibt als wohlfeile Gescheitmeiereien. Deutschland sei nicht mehr sicher und schuld daran sei die Migration, habe Kroos gesagt, so der Tenor der Berichterstattung. Und so ist Kroos, der sich immer mal wieder unmissverständlich gegen rechte Tendenzen in der Gesellschaft positioniert hat, von den Rechten in ihre Ecke hineingezogen worden.

In dem Podcast hatte er von einem „Gefühl“ gesprochen, das sich bei ihm eingestellt hat, er hat laviert, wusste nicht recht, wie er sich ausdrücken sollte, „um nicht in eine Ecke gestellt“ zu werden. Dann sagte er den fatalen Satz. „Wow!“ Mehr ist Markus Lanz dazu nicht eingefallen.

Informiert durch Markus Lanz

Er hat sich nicht die Frage gestellt, ob ein Multimillionär wie Toni Kroos, der schon mal in den Privatjet gestiegen ist, um sich zur Nationalmannschaft bringen zu lassen, der richtige Ansprechpartner ist, wenn es um den Alltag von Jugendlichen in Deutschland geht. Und er hat sich auch nicht gefragt, was Kroos eigentlich weiß, vom Alltag junger Menschen in deutschen Großstädten. ­Genauso wenig hat er nicht nachgefragt, was das denn heißt: „rauslassen“.

Als würden sich nicht Millionen Jugendliche in Deutschland frei in ihren Heimatorten bewegen, ohne sich von ihren Eltern die Tür öffnen zu lassen. Klar, Kroos hat Familie in Deutschland. Aber er lebt eben seit zehn Jahren in Madrid. „Ich bin durch eure Sendung sehr gut informiert“, meinte Kroos in dem Podcast. Oje, möchte man da beim Hören ausrufen.

Aber da setzt Lanz schon zu einem Monolog an, in dem er beinahe kein gutes Haar an Deutschland lässt, es knarze an allen Ecken und Enden. Und ein schönes Wort habe er dafür auch gefunden: „Kontrollverlust“. Er überwältigt Kroos regelrecht mit seiner Tirade, und so bleibt dem Mann, der in seinem Leben nicht viel mehr gemacht hat, als Fußball zu spielen, beinahe nichts anderes übrig, als dem Moderator zu folgen und von der mangelnden Kontrolle bei der Migration zu sprechen.

In die Ecke getrieben

Markus Lanz treibt Kroos regelrecht in die Ecke. „Es ist zu voll, es ist zu viel. Da ist eine Überforderung“, sagt Lanz am Ende des Gesprächs. Und wenn das jemand äußere, dann heißt es gleich wieder „Oh, oh, oh, das ist rassistisch“. Man kennt die Leier.

Und dann muss Kroos auch noch was dazu sagen, statt über Fußball über Migration sprechen und labert dann irgendwas von Kontrollverlust. Am Ende gibt ihm dann noch Precht den Segen und meint, dass man das viel besser gar nicht sagen könne. Der Podcast ist ein trauriges Beispiel dafür, wie Meinungsinfluencer vom Schlage Lanz und Precht ihre Sicht der Dinge durch andere zum Ausdruck bringen lassen können. „Wow!“ Das haben sie wirklich sauber hingekriegt.

Und Toni Kroos? Der wird hoffentlich kein Meinungsmacher.

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70 Kommentare

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  • Ich bin überbeweltigt von den niveuvollen Kommentaren hier. Unterschiedliche, überwiegend plausieble Meinungen.



    Ich bin, ehrlich gesagt, ein Lanz-Fun.



    Höre mir aber die Podcasts mit Precht nicht an, ich mag nämlich Precht, den Alleswisser, nicht.



    In der Lanz-Talkshow zeigt er meistens eine sehr gute Figur (ich meine nicht äusserlich), ist sehr gut vorbereitet und in den meisten Shows hat er interessante Gäste und Themen.



    Den Fussballmillionär nach dem Alltag den Jugentlichen in DE und SP zu Fragen ist wirklich keine gute Idee.



    Weil Kroos keine Ahnung haben kann.

  • Die Frage ist unsinnig. Was soll Herr Kroos sinnvoll antworten? Kroos lebt in Spanien, ist sozialisiert in Spanien und würde sich daher immer für Spanien entscheiden.

    Zudem könnte die prominente Familie Kroos ihre Kinder schon aus Sicherheitsgründen nicht einfach so auf der Straße herum laufen lassen.

  • Leider immer wieder ein Beispiel dafür, dass man nichts mehr sagen kann, ohne dafür zerrissen zu werden. Der Text strotzt nur so vor manipulativen Elementen wie "mit dem selbst ernannten Philosophen Richard David Precht ... der mit seiner Meinung zum Weltgeschehen belästigt ... labert ... wohlfeile Gescheitmeiereien" etc. Was ist denn das für ein Tenor?

  • Sommerloch?

    • @Monika Jäger:

      Nein, Fussball-EM.

  • Dass Toni Kroos vielleicht kein qualifizierter Ansprechpartner ist, da muss man nicht darüber streiten. Die Frage ist ja, wie bekommt bestimmte Themen angesprochen ohne, dass man von Rechten instrumentalisiert und von Linken zerrissen wird. Man kann ja auch darüber sprechen und feststellen, es gibt gar kein Problem mit Migration, das Problem liegt wo anders. Aber das geht ja nur, wenn ein Diskussion überhaupt geführt wird. Das System ist an vielen Stellen nunmal überlastet. Zum Beispiel die Schulen. Dann wird darauf verwiesen, was vor Jahren falsch gemacht wurde, aber Lösungen für jetzt fehlen leider. Von der Zukunft ganz zu schweigen

    • @Michi W...:

      " Die Frage ist ja, wie bekommt bestimmte Themen angesprochen ohne, dass man von Rechten instrumentalisiert und von Linken zerrissen wird."

      Wenn die REchten instrumentalisieren wollen und die Linken zerreißen wollten, dann gar nicht.

      Unter Menschen die es als Information zum besprechen und austauschen annehmen, geht das egal wie.



      Aber wenn Medien ins Spiel kommen - besser drei Mal filtern.

  • Tatsächlich muss ich sagen, dass ich mich in der Madrider Innenstadt um Mitternacht deutlich sicherer fühle als in einer deutschen Innenstadt. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass der Rythmus der Spanier ein anderer ist, als der der Deutschen. Um 00:00 haben viele Restaurants in DE geschlossen, während man in Spanien um diese Uhrzeit noch Familien an den Essenstischen sieht.



    Wieviel ein Toni Kroos davon aus seiner gated Community überhaupt mitbekommt, ist sowieso eine ganz andere Frage. (Wer will, kann sich ja mal Bilder von "la Finca in Somosaguas" anschauen und selbst beurteilen wie nah das an der Alltagsrealität der "Mehrheit" liegt.)

  • Und ich denke: lieber die TAZ lesen als LANZ hören! Vielen Dank an den Kollegen Rüttenhauer für die Einordnung!! Auch wenn L&P ohne Zweifel Reichweite haben garantiert das doch eben nicht, dass der generiete Kontent "weit reicht". Denke auch das könnte Anlass für eine weitere Aueinadersetzung sein.

  • Warum ist Richard David Precht ein "selbst ernannter" Philosoph?

    Ein abgeschlossenes Studium der Philosophie, Promotion, mehrere Professuren und zahlreiche Veröffentlichungen zu philosphischen Themen sind da meiner Meinung nach ausreichend für diese Bezeichnung.

  • Ich verschwende nie meine Zeit, um Talkshows zu schauen, egal ob Lanz oder sonst wer den oder die Schlaumeier gibt. Der Artikel bestätigt mich darin.



    Reden kann man ja selbst. Das muss nicht im Fernsehen gezeigt werden.



    Wenn Sie dabei noch Fratzen schneiden würden..



    Da schon lieber Kochshows. Das kann ich zwar auch selber, aber da kann man sich Tipps und Rezeptideen abschauen.

  • In anderen Quellen steht, dass sich beide auf Mädchen im Alter von 14 Jahren beziehen. Mein Bruder lebt mit Familie und spanischer Frau in Madrid. Meine Nichte hätte mit 14 gar nicht fragen brauchen, ob sie um 23:00 noch draußen rumhängen darf, genauso wenig wie meine Tochter hier in Hamburg.

  • Dann soll Herr Kroos in ein normales deutsches Stadtviertel ziehen und nicht nach Köln-Hahnwald, wo sich seine Tochter nachts zwischen verlassenen Villen verirren – oder von einer Nobelkarrosse überrollt werden könnte.



    Unsere Kinder sind ein paar Kilometer stadteinwärts (nahezu) unfallfrei aufgewachsen. Zugezogene Freunde - aus USA und Brasilien, sind ganz begeistert, dass Kinder hier mitten in der Stadt, alleine in die Grundschule radeln können.

  • Also ich würde meine Tochter auch nicht abends alleine vor die Tür lassen. Schon die Tramfahrt zum Freibad am hellichten Tag wird nicht ohne blöde Anmachsprüche ablaufen.

  • Wen interessiert es, was ein Toni Kroos zur Sicherheitslage in D zu sagen hat?

    Wenn ich mich nicht irre, dann lebt Hr. Kroos seit 10 Jahren in Spanien.



    Und auch dort lebt er sicher nicht anders, als es sich für einen Millionär gehört. Gut abgeschirmt und weit weg vom Pöbel.



    Dazu ist er von Beruf Fussballer, hab ich gerade gegoogelt! Er ist also kein Soziologe, Kriminalstatistiker, Polizeibeamter oder Strafrichter etc.,



    Es stellt sich also die Frage, wie kann Toni Kroos die Sicherheitslage in deutschen Großstädten einschätzen?



    Auf welchen Daten beruht seine Aussage?



    Wie gründlich hat er sich mit dem Thema beschäftigt? etc...

    Wie wenig Journalist muss man sein, um gerade diesen Toni Kroos um seine Einschätzung zur Sicherheitslage in deutschen Großstädten zu bitten.

    Und wie wenig reflektiert kann man sein, wenn man dann eine solche, völlig aus der Luft gegriffenen Aussage, die nur der gefühlten Evidenz die Tür öffnet, auch nur ein Fünkchen glauben schenkt?!?

    Chapeau Hr. Lanz, das wir einfach nur kroosartig!

    • @Herr Schnitzlmann:

      Ja, erstaunlicherweise interessiert es viele Leute, was Promis zu sagen haben. Egal zu welchem Thema. Deshalb sind sie ja als Werbeträger so interessant. In Zeiten der EM besonders Fußballer.

      • @Matt Gekachelt:

        Wir sind ja alle irgendwie beeinflussbar, man sollte sich aber immer die Frage stellen



        - "Wie viel weiß jemand von dem, was er da sagt!



        und



        - "Auf welche Quellen bezieht er sich dabei"

        Beides scheint hier nicht passiert zu sein.



        Man hätte Toni Kross auch über die Thermodynamik bei Verbrennermotoren befragen können, das Ergebnis wäre das Selbe gewesen.



        Es spricht hier einer, den vielen kennen über Dingen, von denen er nicht viel Ahnung hat, was aber noch mehr Leuten scheinbar egal zu sein scheint!

        :-(

  • Verreißen würde ich Markus Lanz nicht. Ein sog. "Rechter" ist er definitiv nicht. Problemgebiete in Deutschland gibt es. Die Bevölkerung in Städten sollte befragt werden, wie sie die Situation einschätzt. Es gibt Möglichkeiten dies zu tun. Warum nicht? Auf dem Lande ist die Situation entspannt, hier ist die Bevölkerungsdichte geringer. Migration und Gewalttaten, hier gibt es schon klare Zeichen. Die Polizei vor Ort kann Information geben. Es gibt Schwerpunktgebiete. Und: Wie hoch sind Sozialleistungen in vergleichbaren europäischen Ländern für Flüchtlinge?



    Wie sind die Bedingungen der Arbeit u. Arbeitsaufnahme? Also nicht vorschnell aburteilen. Erst Informationen sammeln. Die nordeuropäischen Länder z.B. haben sich schon gewandelt, die Erkenntnis reifte, daß Migration auch viele Probleme bringt. - Also her mit den Befragungen der Bevölkerung, der Polizei, der Sozialverbände u. Sonstiger.

    • @Ulrich Stolarczyk:

      "Die Bevölkerung in den Städten" sieht das ganz entspannt.



      Diejenigen, die glauben in den Städten wäre alles so schlimm und unsicher, wohnen gar nicht da.

  • Aber selbstverständlich ist es in spanischen Großstädten um 11 Uhr abends sicherer, als in deutschen. Und zwar deswegen, weil dann in Madrid und Barcelona gerade erst das Abendprogramm beginnt, und in Berlin und Hamburg herrscht Suff und Dunkelheit.

    Das Migrationsargument scheitert schon allein daran, dass das Spanien ebenso betrifft. Wahrscheinlich hat der Kroos über die Hintergründe seiner nachvollziehbaren Intuition nicht so recht nachgedacht.

    Eine interessantere Frage wäre, ob er seine Tochter um 11 Uhr abends eher in Greifswald oder Rostock auf die Straße schicken würde, oder vielleicht doch lieber zu den "Ausländer:innen" in Berlin oder München.

    • @tore:

      Bin bei allem voll bei Ihnen. Ergänzend zum ersten Absatz: Spanien liegt schlicht in der falschen Zeitzone, allein schon dadurch ist soziales Leben und damit soziale Kontrolle um 23:00 Uhr nicht verwunderlich

  • Lieber Herr Rüttenauer, nun seien Sie doch wenigstens etwas dankbarer für solche Steilvorlagen vom Toni; da brauchen Sie doch nur noch einzunetzen. Bald werden vielleicht schon die ersten KolumnistInnen und PodcasterInnen fragen: Was mach mer bloß ohne Kroos?😉

  • "„Es ist zu voll, es ist zu viel. ..."

    Deutschland ist tatsächlich recht dicht besiedelt; 233 Einwohner pro km², Spanien 95 Einwohner pro km².

    Die dichte Besiedelung müsste kein Problem sein, wenn "wir" einander wohlgesonnen wären und "uns" ein Minimum an Respekt und Wertschätzung entgegenbringen würden, was anscheinend schwer ist.

    Ich habe meine Nische gefunden, hätte aber als westlich sozialisierte Frau sehr gerne mehr Bewegungsfreiheit in Sicherheit.

    • @*Sabine*:

      Zur Bevölkerungsdichte in Spanien gehört aber auch, dass weite Teile des Landes extrem dünn besiedelt sind. Da ein Bild mehr als 1000 Worte sagt: tinyurl.com/2sacz2mp

      • @Django:

        Danke für die interessante und hilfreiche Karte. Sehr lehrreich.

    • @*Sabine*:

      Im weltweiten Vergleich ist Deutschland eigentlich nicht besonders dicht besiedelt, und gerade die ostasiatischen Länder sind insgesamt meist viel sicherer. Das heißt aber leider auch nicht, dass ich als Frau nachts gern allein durch Tokio laufen würde...

      • @tore:

        Warum nicht? Es wird sich kaum eine Metrolpole finden, in der man sich nachts sicherer bewegen kann, als in Tokio.

  • Nun ja, Herr Kroos hat wohl nichts dazu gelernt; er war schon 2014 Teil der Gaucho-Performance.

    • @Stadtkind:

      Was genau war daran schlimm? Junge Menschen feiern den Weltmeistertitel.

      • @Ahnungsloser:

        Für alle die es interessiert, die aber zu jung sind oder sich nicht mehr erinnern



        www.youtube.com/watch?v=BLpFpzzRYtY



        Ich war später in dem Jahr bei einem Konzert von Che Sudaka, eine Band die sich aus kolumbianischen und argentinischen Geflüchteten zusammensetzt. Die Band lebt im Bereich Barcelona.



        Leo hatte diese Performance nicht vergessen, will sagen dieser Auftritt wurde schon unter Argentiniern wahrgenommen. Er war "not amused".



        Dass Spieler, die einen großen Titel gewonnen haben auch anders feiern können haben bei dieser Veranstaltung die anderen Wohngruppen des WM-Quartiers gezeigt.

        • @Stadtkind:

          Ich bin nicht jung und erinnere mich sehr gut. Mich würde mal interessieren, wie Leo sich in Barcelona fühlt. Eine Stadt die in Spanien für Rassismus bekannt ist

        • @Stadtkind:

          Leo hat ja seine Genugtuung erhalten. Insgesamt hat die argentinische Seele ohne Frage genug Humor und Selbstbewusstsein, und auch Anschauung zum Thema Gewalt im Fußball, um mit derartigem Schwachsinn umgehen zu können.

          Was nichts an der Tatsache ändert, dass das ein extrem trauriger Auftritt von Kroos, Klose, den anderen längst vergessenen Fußballhelden und den Organisatoren dieser Feier war.

      • @Ahnungsloser:

        Guten Tag AHNUNGSLOSER

        Was daran schlimm war und ist, ist folgendes: Dass es Menschen nicht reicht, gewonnen zu haben, sondern diese das Bedürfnis haben, die Besiegten auch noch zu demütigen. Feiern könnten Menschen, ohne sich über andere zu erheben.

        Und zu LanzPrecht:



        Leider werden mittlerweile auf allen Kanälen AfD-Politikinhalte als gesellschaftstauglich verbreitet und Ziele in die Umsetzung gebracht. Angeblich mit dem Ziel, den rechtsextremen ihre Attraktivität zu nehmen. Leider ist das ein großer Irrtum. Wenn nicht alle politisch Verantwortlichen ganz klar dagegen halten, dann glauben viele Menschen, dass Ihre antidemokratische und fremdenfeindliche Haltung wohl richtig sein muss. Und sehr schnell wird dann die Demokratie zerstört sein. Es reicht nicht, virtuelle Brandmauern zu errichten. Politik für eine offene, weniger ungerechte Gesellschaft ist dringend geboten.

  • Ich höre den Podcast nicht. Precht hat sich vor langer Zeit disqualifiziert. Und bzgl. Lanz ist die Schmerzgrenze schon (im TV) gefühlt ewig überschritten.



    Die Antworten des ZDF (mit ihren Aussagen zur angeblichen Beliebtheit) lassen auch nicht auf Absetzung der Sendung hoffen.



    Beide verdienen ihr Geld mit Gelaber von „belanglos bis gefährlich“ und Lanz ist der Wortverdreher par exellance.

  • Herr Kroos ist, wie es so schön heißt, ein Wirtschaftsflüchtling. Er siedelte nach Spanien um weil er dort Geld verdienen konnte.



    Als Fußballer kann man ihm nicht unterstellen sich sprachgewand gegen Populisten wehren zu können. Da braucht er erstmal ne richtige Schulung. Bisher wurde er nur zu Fußball befragt. Etwas worüber er etwas sagen kann. Jetzt in Talkshows interessiert sich niemand für Fußball. Jeder interessiert sich nur wie er/sie möglichst fotogen seine Meinung verbreiten kann. Da hat der Sportsman noch was zu lernen

  • "(...) dem selbst ernannten Philosophen Richard David Precht (...)

    Die Floskel der angeblichen Selbsternennung ist Mittel derjenigen, die sachlich-inhaltlich nicht begründen können oder wollen, warum jemandem sowieso nicht zuzuhören ist. Haltung, Praxis illegitim ist. In Sachverhalten ohne seriöse, rational überprüfbare Grundlage ist. Eine Person also von Beginn an in einer Argumentation als Unperson anzusehen ist.

    Die "selbsternannte Klimaschützerin Greta Thunberg" die "selbsternannten Antifaschisten der Antifa" die "selbsternannten, zudem staatlich finanzierten NGO´s"

    Undsoweiter.

    Im vorliegenden Fall Precht umso aggressiver als das Herr Precht sich keinesfalls selbst zum Dr. rer der Philosophie erklärte.

    Kritik einer Bourgeoisie, die in ihrer Überforderung, "Kontrollverlust" beklagt , der sich auf ihre eigene Ignoranz gesellschaftlicher, ökonomischer, weltordnugspolitscher Entwicklung und Praxis gründet geht anders.

    Bereits vor mehr als 4 Jahrzehnten warnte eine...selbsternannte...radikaldemokratische internationalistische Linke vor dem "Kontrollverlust" , den die vorliegende Weltordnung produzieren muss, so sie die Lebensgrundlagen von Menschen in Trümmer legt.

    • @Elise Hampel:

      Was halten Sie von der Möglichkeit, dass viele Leute diesem Precht sehr viel schon (teils zwangsweise) zugehört haben und zu dem Ergebnis gekommen sind, dass sein Labern und Sinnieren wenig Philosophisches, aber knüppeldick Ressentiments und ausgemachte Dummheiten zu bieten hat? Dass hier also keineswegs eine a-priori-Diskreditierung erfolgt?

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Elise Hampel:

      „Die Floskel der angeblichen Selbsternennung ist Mittel derjenigen, die sachlich-inhaltlich nicht begründen können oder wollen" Genau.



      de.wikipedia.org/w...David_Precht#Leben



      Wikipedia gilt zwar nicht als wissentschaftlich zuverlässige Quelle, aber selbsternannte Journalisten dürfen dieses Nachschlage (haha) Werk gern benutzen.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Ich habe es so verstanden: Ein Titel macht noch keinen Philosophen.

        Dem kann ich nur zustimmen.

        Auch wenn Precht jetzt nicht sonderlich wichtig ist, fehlen ihm meiner Meinung nach die Grundvoraussetzungen des Philosophierens:

        (Selbst)Zweifel, Reflexion der Grundlagen des Denkens, Wissen darum, dass wir alle fehlbar sind und unser Nichtwissen unbegrenzt, um nur einige zu nennen.

        Precht haut doch im Habitus des Großphilosophen der Nation zu jedem Thema steile Thesen raus. Gerne auch Prognosen, wo seine Trefferquote bei unter 50 Prozent liegen dürfte.

        Aber was solls, ich höre den Podcast eh nicht (mehr).

        • @Stavros:

          Da geben Sie sich aber viel Mühe, etwas anderes herauszuinterpretieren.

          Mir gelingt es auch nur, den Versuch eines Diskussionsausschlusses herauszulesen.

          Ein Dr. Phil. ist nun mal nicht selbsternannt.

          Ich finde übrigens Precht fast genauso peinlich wie Lanz und würde keinen Podcast von beiden hören.

  • Um es kurz zu fassen: Mbappé hui - Kroos pfui!

    Kroos ist zum Glück schon ausgeschieden. Mbappé spielt heute im Halbfinale!

  • Der Podcast ist schlecht. Lanz ist kein Journalist, sondern Meinungsmacher mit Agenda. Precht ist kein zweifelnder Philosoph, sondern opportunistischer Besserwisser.

    Immerhin ist Kroos wirklich Fußballer und hätte das vielleicht bleiben sollen ....

  • Der Typ ist erwachsen, also sollte man von ihm erwarten, dass er sich klar dagegen ausspricht, wenn er falsch verstanden oder in eine Ecke gedrängt wird.

    Wenn er einfach nur schweigt oder nichts dagegen tut, gehört er folglich zurecht in die Ecke der rechten Idioten.

    • @tazzy:

      Leute mit anderer Meinung zu Migration einfach in die Ecke rechter Idioten zu schieben, treibt gerade die Stimmen für die AfD in die Höhe .

      Das gilt auch, wenn die Leute mit der anderen Meinung nicht recht haben.

  • Ja angesichts der vielen Podcasts mit nichtdsagendem Inhalt bei denen ein Großteil allein der Selbstbeweihräucherung der Selbstdarsteller dienen und die augenscheinlich noch ein Publikum finden muss ich auch sagen wir haben einen "Kontrollverlust" und „Es ist zu voll, es ist zu viel. Da ist eine Überforderung“.



    Warum läuft dieser Quatsch eigentlich über das ZDF?

  • Dann hat ja Lanz (wieder einmal) versagt, und nicht so sehr Kroos.

    Wer sich übrigens auch hierzulande nur von Medien wie Bild oder XY ernährt, hat da sowieso ein paar Ängste zuviel, statt die mal einfach entspannt zu prüfen.

  • Leider muss man feststellen, dass Kroos recht hat - mag er das nun aufgrund eigener Kenntnis sagen oder nicht.

    Wer aktuell in Hamburg am Jungfernstieg unterwegs ist, kann sich kaum noch vorstellen, wie sich dieses Pflaster vor zehn Jahren anfühlte...

    Gangs - weitgehend gebildet aus migrantischen Jugendlichen, insbesondere minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen - haben die Straße übernommen. Meine Töchter meiden mittlerweile den ganzen Bereich, weil sie ständig belästigt werden. Ihre männlichen Freunde, weil sie von den Gangs bedroht werden.

    Dies schürt ein Klima der Unsicherheit, für das "Kontrollverlust" vielleicht nicht der schlechteste Ausdruck ist.

    • @thd:

      Die Situation am Jungfernstieg ist - zur Zeit! - tatsächlich unangenehm und bedrohlich. Allerdings kannte und kenne ich bereits mein ganzes Leben lang Orte und Straßenzüge in verschiedenen deutschen Städten, die es zu meiden gilt, weil da toxische Jungmänner unterschiedlichster Provenienz gerade Oberwasser haben. Diese Art "Kontrollverlust" hat es leider immer gegeben, und im übrigen in kaum einem Land so wenig wie in D.



      de.statista.com/st...toetung-in-der-eu/

  • "Ich bin durch eure Sendung sehr gut informiert"



    Das ist genau die Verzerrung, die man überall sieht - nämlich von weiter weg. Wie im Text auch geschrieben. In den anderen Länder oder Regionen kommen die Sensationsmeldungen an, in der Regel die Schreckensmeldungen.



    Mexiko? Nur Drogentote. Hamburg Hauptbahnhof? Nur Kriminelle.



    Komisch, dass überall Menschen ganz normal leben. Daher sollte man sich mit Äußerungen aus der Ferne zurückhalten.

    • @fly:

      "Ich bin durch eure Sendung sehr gut informiert" ist wirklich ein Fettnäpfchen. Interessant wäre zu wissen, was Kroos vom Frankfurter Bahnhofsviertel aka "Zombieland" hält. Zugegeben: Die Problematik drogenabhängiger Menschen besteht dort und sollte nicht kleingeredet werden. Aber man kann auch den Frankfurter Bahnhof betreten und überleben.

    • @fly:

      Genau. Kroos ist nur einer von vielen, die den Populismus von Lanz und Precht nicht erkennen können. Den von der AfD hoffentlich schon.

    • @fly:

      Einerseits stimme ich Ihnen zu: man kann sich in das Schlechte auch reinsteigern und dabei übersehen, dass unser eigenes Leben heute deshalb so fragil erscheint, weil es so selbstverständlich satt, sicher und bequem ist. "Sogar" mit Bürgergeld, sogar mit Asylbewerberleistungen etc. Wir vergessen oft oder können es als Jüngere gar nicht wissen, wie es noch in den 90ern z.B.war. Kleines Beispiel, da haben viele Studenten noch in 4-Bett-Zimmern im Wohnheim gelebt, mit Gemeinschaftswaschraum und dort ist so allerhand passiert, was nicht mal angezeigt wurde. Andererseits sollte man als jemand, der nicht in den Gegenden wohnt, in der Transferempfänger und Wenigverdiener auf engstem Raum zusammenleben weil sie nirgendwo sonst eine Wohnung bekommen, nicht so überheblich sein und über das Lebensgefühl derjenigen urteilen, die näher dran sind an den Verwerfungen als der durchschnittliche TAZ- oder Zeitleser.

  • Das wäre doch mal Punkt, den man aufgreifen könnte.

    Jugendliche und junge Erwachsene fragen, wie sicher sie sich auf den Straßen fühlen und ob und wenn ja wie sich ihr Sicherheitsgefühl in den letzten Jahren geändert hat.

    • @gyakusou:

      Sagt dann aber nur etwas über gefühlte Sicherheit aus und nicht über reale Gefahr. Sinnvoller wäre es, Statistiken zu tatsächlichen Straftaten an tatsächlichen Orten zu erheben.

      Die "Angst vorm Schwarzen Mann" führt nämlich weiter zu einer rassistischen Verzerrung des "Sicherheitsgefühls", selbst in unserer kleinen, ruhigen Kleinstadt fragt da ne Pädagogin (!) ernstlich, wie sie denn nun reagieren solle, wenn ihr mit ihrem Kind auf dem Weg zur Schule so drei "dunkelhäutige Jugendliche" begegnen und der Bürgersteig schmal ist. Äh, weitergehen und um Platz für sich und Kind bitten, wie bei jedem anderen Menschen auch?



      Tja, das ist dann so ne Sache mit dem Sicherheitsgefühl, gell?

      Btw: In jeder Stadt gibt es Gegenden, die mindestens zu bestimmten Nachtzeiten Unsicherheit vermitteln ob der unangenehm bis bedrohlich auftretenden (Jung)männer, schon immer, leider

      • @hierbamala:

        Statistiken zu Gewalttaten im öffentlichen Raum gibt es - und die Zahlen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen.

        So gesehen untermauern die Zahlen "das Gefühl", dass es da draußen unsicherer wird.

  • Oh je, da ist der Toni Kroos in die Marcus Lanz Falle getappt. Schade eigentlich. Als Fussballer ist es eben nicht unbedingt ratsam in so eine Sendung zu gehen. Wenn es nach Lanz ginge, wäre Christian Lindner schon längst Bundeskanzler oder zumindest Vizekanzler unter Merz. Es ist regelmäßig unerträglich wie Lanz seine eigene politische Haltung in seinen Formaten durchdrückt. Ich bin großer Befürworter des öffentlich rechtlichen Rundfunks, aber Lanz würde besser zu RTL oder sonst einem privaten Sender passen.

    • @Gagarin:

      Ich empfehle, den Podcast ersteinmal zu hören. Toni Kroos ist in überhaupt nichts "getappt". Er formuliert überlegt. Viel schlimmer ist eigentlich mit anzuhören, wie sehr er sich windet, den Elefanten im Raum nicht benennen zu müssen.

  • Wie anders soll man das, was in weiten Teilen sichtbar ist, anders beschreiben als mit dem Begriff "Kontrollverlust"?

    • @Michas World:

      Gar nicht beschreiben.

    • @Michas World:

      Wie war denn das, als die Kontrolle noch nicht verloren war? Wer hatte wen noch unter Kontrolle? Mit welchen Mitteln? Und wem ist die Kontrolle über wen wann abhanden gekommen?

    • @Michas World:

      Wäre es Ihnen lieber, wenn alles schön unter Kontrolle wäre? Und falls ja: Unter wessen Kontrolle denn wohl?!

    • @Michas World:

      Was passiert denn in weiten Teilen?

      Maskendeals? Parteispenden? Spionage für Russland und China?

    • @Michas World:

      Sehe ich auch so.



      Frage mich, wo diese Menschen wohnen, die die Probleme leugnen!

      • @D. MEIN:

        In einer Blase

      • @D. MEIN:

        Hey, Mein, sag uns doch mal, welche Probleme Du leibhaftig wo gesehen hast.