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Netzplattformen und CoronaDanke für nichts

Ein Ex-Google-Chef fände Dankbarkeit angemessen, gerade gegenüber Amazon, gerade in dieser Krisenzeit. Was für ein absurdes Ansinnen!

Demonstranten vor dem Amazon-Gebäude in Staten Island Foto: Jennah Moon/reuters

Wir sollten Unternehmen wie Amazon „auch mal ein bisschen dankbar sein“, denn die hätten uns „während der Coronakrise große Dienste erwiesen“, ließ der ehemalige Google-Chef Eric Schmidt gerade die Welt wissen. Wie bitte? Jetzt sollen wir einem der widerlichsten Unternehmen der Welt auch noch dankbar dafür sein, dass wir bei ihm einkaufen dürfen? Während wir Amazon so zu einem der wenigen Profiteure der Coronakrise machen, dessen Umsätze genauso schnell steigen wie sein Aktienkurs?

Zur Erinnerung: Dafür, dass Amazon für viele gleichbedeutend mit Online-Einkauf geworden ist, zahlen viele einen hohen Preis. Dazu gehört zunächst der deutsche Einzelhandel, dem das Unternehmen seit Jahren die Kundschaft abspenstig macht. Zugestellt werden die Waren oft von einem Präkariat rechtloser Tagelöhner, die Bürgersteige und Radwerke zuparken und nicht so aussehen, als würden sie etwas vom großen Amazonkuchen abbekommen.

Seinen „Marketplace“ überlässt Amazon windigen Anbietern aus Indien und China, für deren Angebot das Unternehmen keine Verantwortung übernimmt. Dort gibt es Handys, deren Akkus spontan in Flammen aufgehen. Auch die Fluglaternen, wie jene mit denen zu Silvester das Affenhaus des Krefelder Zoos in Brand gesteckt wurde, wurden bei Amazon Marketplace noch angeboten, als sie in Deutschland schon längst verboten waren.

Die Logistikzentren von Amazon waren schon vor der Coronakrise berüchtigt für zum Teil ausbeuterische Arbeitsbedingungen. Dort werden die Einpacker mit Hilfe einer Effizienzsoftware durch die Gänge gehetzt. Wer nicht schnell genug ist, fliegt raus; in den USA oder in Polen werden oft sogar die Pinkelpausen reglementiert. Betriebsräte und Gewerkschaften sind unerwünscht.

Lieber lokal shoppen

Während Geschäfte rund um den Globus geschlossen sind, macht Amazon-Chef Jeff Bezos das Geschäft seines Lebens. Sein Vermögen ist seit Jahresbeginn um 23,6 Milliarden auf 138 Milliarden Dollar gestiegen. Warum er seine Mitarbeiter in in einer Halle am Stadtrand einsperren darf, während der Rest der Welt „Social Distancing“ übt, bleibt allerdings unklar. In Frankreich hat gerade ein Gericht wegen fehlenden Schutzes der Mitarbeiter ein Amazon-Lager schließen lassen. In den USA feuerte Amazon einen Angestellten, der einen Streik in einem Lager organisierte, in dem weitergearbeitet werden sollte, obwohl es Corona-Infektionen gegeben hatte.

Es ist vollkommen unverständlich, warum Leute, die bei jedem Jogurt auf die Biozertifizierung gucken, bei Amazon einkaufen, als wäre das ethisch in Ordnung. Gerade jetzt ist die Zeit, um an den freundlichen Nachbarschaftsbuchhändler und anderen lokale Läden denken, die meist Bestellungen aufnehmen und oft sogar nach Hause liefern.

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89 Kommentare

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  • Die Schnellieferungen des Onlinekraken aus den USA fuehren uebrigens auch zu unverhaeltnismaessig vielen Fast-Leerfahrten. Der Transporter oder Lkw faehrt halt "nach Plan", egal ob da nun 5, 15 oder 500 Pakete drin liegen. Auch dazu gibt es eine Doku, ich meine es ist diese:

    www.zdf.de/dokumen...appkarton-102.html

    Jeder sollte sich darueber im Klaren sein, was der "Preis" fuer solchen uebertriebenen Luxus ist.

  • Vielleicht sollte man, bezüglich der Arbeitsbedingungen des Onlineriesen, auch mal den Fokus auf andere (EU-)Staaten legen. Der Journalist und Buchautor Ralf Ruckus hat sich mal genauer angesehen was Amazon in Polen so treibt. Seine Arbeit ist zwar rund vier Jahre alt, dennoch lesenswert:



    Der amerikanische Traum für zwei Euro pro Stunde. Zum Arbeiterkampf bei Amazon in Polen



    sozialgeschichteon...s_amazon_polen.pdf



    Mehr über Proteste und Arbeitskämpfe bei Amazon auf labournet.de unter:



    www.labournet.de/c...del/handel-amazon/

  • ja, bei Edeka schau ich auf die bio-zertifizierung, bei Amazon kaufe ich, weil es super einfach und bequem ist, das Angebot viel umfassender als bei anderen, egal ob Deutsch oder spanisch, die Bezahlung einfacher, auch bei nicht-priorisierung ist das Paket schon da, während Thalia noch nicht Mal begonnen hat. und wenn ich meiner Buchhändlerin sage, dass ihr online Katalog Schrott ist, sagt sie: ich weiss,aber da kann ich nichts machen.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Danke an den 'Vorschreiber': Schön, dass endlich die Katze aus dem Sack ist:

    Das bislang gewählte Gegensatzpaar bei den "Feindbildern" ging in der Tat haarscharf an den Realitäten vorbei.

    Die Fronten:

    - Online Einzelhandel vs. Stationärer Einzelhandel,



    - Amazon & Cie contra Online Einzelhandel.

    JA: Es gab ein Leben vor Amazon.



    JA: Auch neben und nach Amazon ist Leben möglich.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Nachtrag: dazu kommt noch die Unsitte, im Geschaeft zu schauen und zu probieren, um dann online zu bestellen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Eibi:

        JA, diese Unsitte gibt es wohl. Und wer trägt dafür die Verantwortung?

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Ich finde ihren Ansatz etwas sophistisch. Leider ist es so, dass der Online-Handel insbesondere den Geschaeften den Todesstoß versetzt (hat), die zuvor schon knapp ueber der roten Linie gewirtschaftet haben. Das muss nicht eigenes Verschulden sein, auch wenn diese Moeglichkeit besteht. Außerdem ist die Neueroeffnung eines Ladengeschaeftes bedeutend schwerer geworden.



      Und im Vergleich Amazon gegen Online-Einzelhandel ist es doch die schiere Marktmacht, die die kleinen an die Wand drückt. Sie muessen sich bei den Bedingungen zwangsweise an die Großen anpassen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Eibi:

        Wohl denen, die ihre Schubladen haben, in denen sie Andere symbolisch ablegen können.

        Was würde ich dafür geben, wenn hier offen und Klartext debattiert werden könnte, ohne dass gleich mit großem Kaliber verbal geschossen würde.

        Das rein Faktische in Sachen Marktmacht ist doch heute Jedem bekannt. Dummerweise werden hier zugunsten der Ungleichheiten auf Anbieterseite die finanziellen Ungleichheiten der Konsumenten unterschlagen.

        Auf gut deutsch: mancher Konsument kann es sich wirtschaftlich nicht leisten, entsprechend seines kognitiven Erkenntnisstandes zu handeln. Das Sein bestimmt die Handlungen, das Bewusstsein tritt mitunter zurück.

        Nicht die Konsumenten schaffen die Ungleichheiten auf Anbieterseite.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Heute sind wir aber wieder sehr empfindlich.



          Wer trägt dafür die Verantwortung? Der Konsument.



          Zu den finanziellen Ungleichheiten: bitte um Erläuterung. Online und bei den Großen ist keineswegs immer günstiger als offline und bei den Kleinen.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Eibi:

            Ob WIR empfindlich sind, kann ich nicht beurteilen. Was mich angeht: in der Tat, ich bin bzw. war es gestern. Diese Freiheit nehme ich mir wenn mir danach ist.

            DER Konsument ist im Übrigen eine Abstraktion. Es gibt viele einzelne Konsumenten mit unterschiedlichen finanziellen Mitteln und Motivationen.

            Die finanziellen Ungleichheiten nennen sich Einkommenshöhe.

            Und gut ist.

  • Den Einzelhändler unterstütze ich schon und suche nicht zuerst bei amazon.



    Aber:



    Zu mindestens 90% ist dann der Kauf beim Einzelhändler aber auch ein Onlineeinkauf.



    Warum?



    Weil - ganz ehrlich - ein Besuch in der Stadt nicht sonderlich beeindruckend!



    Die Vergleichsauswahl ist meist schlechter, Verkäufer oft nicht kompetent und ich ertappe mich dann dabei, die Produktrecherche dann online zu machen.

    Am Ende gewinnt den Einkauf fast immer ein Einzelhändler, der online anbietet.



    Das zeigt aber, daß man problemlos ohne Amazon leben kann, denn oft ist die Preisgestaltung, Kulanz etc. bei Einzelhändlern deutlich flexibler.

  • Interessante Kommentare. Die Bruchlinien verlaufen mal nicht zwischen links (was auch immer das mittlerweile bedeutet, relativ unklar) und rechts, sondern zwischen links und neoliberal. Wobei neoliberal genauso das Recht des Stärkeren zur Grundlage hat wie rechts. Was hier nicht am Volk festgemacht wird, sondern am Einkommen.

    Mit Leuten der eigenen Bubble zu diskutieren, bringt eigentlich nur Selbstbestätigung. Viel interessanter sind Diskussionen mit Leuten, die fundamental andere Ansichten haben.

    Ich habe mich schon gefragt, was würde ich bspw Jim Hawkins antworten? Er ist gut informiert und sich einiger Missstände bewusst, kommt aber zu anderen Schlüssen. Sein Kommentar mit "großer Kapitalist böse, kleiner Kapitalist gut" lässt sich interpretieren als "Durchgängig wenigstens halbwegs rücksichtsvoll und nachhaltig zu konsumieren, ist dermaßen aufwändig, dass man es auch lassen kann. Also geht mir nicht auf den Geist."

    Zunächst mal ist das ein legitimer Standpunkt. Versucht mal, ein faires Smartphone zu bekommen ohne dutzende Kompromisse. Leute, die bei Amazon einkaufen, nennen Top-Service, idR gute Preise und ein Riesenangebot. Sie sparen Zeit und Geld und haben ein minimales Risiko als Kunden. Das sind ganz konkrete persönliche Vorteile.

    Die Nachteile sind nicht unmittelbar spürbar. Ob die Lagerarbeiter ausgebeutet werden, nicht zugelassene Artikel verhökert werden, Freunde über die Alexa-Wanzen ausspioniert werden, Amazon Milliarden an Steuern hinterzieht, durch das Quasi-Monopol lokalen Einzelhandel plattgemacht hat, kann man ausblenden. Und viele tun das eben.

    Der Vorwurf reduziert sich dann auf "euch sind die anderen egal". Läuft drauf hinaus und bedeutet hausgemachten Kampf um den Platz an der Sonne. Alle Menschen haben das Recht, ein erfülltes Leben führen zu können, Pflegekräfte genauso wie Pharmamanager, Europäer genauso wie Afrikaner. Für mein Wohlergehen soll niemand anderes Nachteile hinnehmen müssen. Davon sind wir wieder sehr weit entfernt.

  • 9G
    93849 (Profil gelöscht)

    Einige Kommentare widern mich hier so an.... Amazon ist genau eins dieser Unternehmen, das aufgrund von Faulheit der Menschen, schlechter Dienstleistungen UND unfähiger Sozialpolitik existiert und floriert.

    Jeder halbwegs intelligente Mensch findet im Netz mehr als genug Hinweise, dass die Arbeitsbedingungen (je nach Land mehr oder weniger) mies sind und die Mitarbeiter hart ausgenommen werden.

    "Ich unterstütze den Einzelhandel nicht, weil die Verkäufer so doof sind"; wie man in die Welt schaut oder schreit, so kommt es zurück. Es gibt haufenweise gute, freundliche Verkäufer und Läden.

    "Alexa muss man sich ja nicht holen und man kann sich vorher informieren", ja auch dann wird das nicht klar, dass Dinge aufgezeichnet, verarbeitet und wahrscheinlich noch verkauft werden, was so nicht sein soll (auch laut Kleingedrucktem nicht).

    Ein paar Leute hier sind harte Vollidioten und ein schönes Beispiel dafür, wieso sich in dieser Gesellschaft auch nach Corona nichts ändern wird.

    Danke. Ich finde einen großteil dieser (internationalen) Gesellschaft einfach nur noch zum KOTZEN!

    • @93849 (Profil gelöscht):

      Das Beste, was man tun kann, ist Leute, die eine andere Meinung haben als man selbst, zu beleidigen.

      • @Jim Hawkins:

        Das ist unter Linken aber eine beliebte Taktik.

        Arno Frank hat das in der taz schön vorgeführt und er hat da, meiner Meinung nach, Recht.

        "Linke Populärpublizistik hingegen liest sich so: »Es ist beachtlich, wenn Männer für den Erleuchtungsschritt, dass gerechtigkeitsmäßig noch nicht alles in Ordnung ist, erst Töchter bekommen müssen.« Das ist, wiederum abzüglich polemischer Spitzen, ein alles andere als einladender Satz. Er richtet sich an die Bekehrten mit der Warnung, späten Konvertiten nicht zu trauen.

        Was die vorgeblich Progressive schreibt, adressiert ein berechtigtes Problem – um es zu konservieren. Wen allzu spät die »Erleuchtung« noch nicht ereilt hat, dass es »gerechtigkeitsmäßig« nicht zum Besten bestellt ist, der darf bei der Verbesserung auch nicht mitmachen. Es ist reiner Machiavelli: »Wer also die Möglichkeiten des Sieges verspielen will, der verwende Hilfstruppen; denn sie sind viel gefährlicher als Söldner.«

        Dieser Text macht zu. Er ruft den möglichen Verbündeten zu: Geht weg, »Team Stokowski« hat keine Verwendung für euch, wir haben kein Gemeinsames!"

        taz.de/Krieg-der-M...ile2=1586304000000

        Leute zu beschimpfen, macht nur dann Sinn, wenn ich die sowieso nicht überzeugen will oder kann und mein Adressat eigentlich eine Drittpartei ist.

        Oder man versucht dadurch den Gegenüber so unter Druck zu setzen, dass der Zusammenbricht und sich dann kleinlaut einreiht.

        Ansonsten ist es immer kontraproduktiv.

        • @Sven Günther:

          Fürwahr, ein gelungener Text von Arno Frank.

          Obiger Forist hat auch zugemacht, weil es ihm wohl darum geht.

          Und das ist die große Kunst der Linken. Unterstellen wir mal, das er einer ist, weil Teile der Argumentation könnten auch von einem Rechten sein.

          Wie auch immer, Monty Python hat es vorgemacht und es gilt noch immer.



          Sich in kleinste und allerkleinste Fraktionen und Partikel zu zerlegen, ist die Königsdisziplin der Linken.

          Die Rechten stehen da wie ein Mann.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          Nachdenkenswerte Sätze, über die ich gerne in meinen nächtlichen Wachphasen räsonniere. ;-)

          Ich kenne kein anderes Forum, in dem es derart von "Hilfstruppen" wimmelt. Woran das wohl liegen mag?

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    ich bin der bessere endverbraucher als ihr alle!

    • @90118 (Profil gelöscht):

      "ich bin der bessere endverbraucher als ihr alle!" (Ein Freund der Erde)



      Na, das ist ja fein für Sie. Und nett, dass Sie uns alle an Ihrer frohen Kunde so selbstlos teilhaben lassen.



      Ob es aber für die Prämierung zum Knallfrosch des Monats April ausreicht muss erst noch von der Preisrichter-Jury geklärt werden.



      Sie hören von uns.

      • 9G
        90118 (Profil gelöscht)
        @LittleRedRooster:

        dies entspricht nur dem geist des artikels: ich bin, wie ich kaufe.



        leider ist das sehr verkürzt dargestellt, dafür ist das system zu komplex. in westeuropa hat sich scheinbar der glaube entwickelt, dass ein dynamischer kapitalismus gleichzeitig ethisch "gut" sein kann. das ist ein irrtum, kapitalismus kennt keine ethik, sondern nur das verhandlungs-prinzip: "nichts hat einen wert an sich."



        alle preise, moden, kaufentscheidungen sind an den immer wieder auszuhandelnden waren- und arbeitskraftwert gekoppelt - ohne immanente ethik.

      • @LittleRedRooster:

        Dem Forum fehlt einfach nur ein Sarkasmus Button für die eigenen Edits.

        • @Sven Günther:

          "Sarkasmus Button" (Sven Günther)



          Mag sein dass der fehlt, lieber Herr Günther. Aber mir reicht eigentlich das Ironie-Glöckchen. Und selbiges hat ja verläßlich Alarm geschlagen. Zumindest bei Herrn Leiberg, wie wir sehen.



          Er hat Recht: "Der April ist noch lange". Das Rennen ist noch nicht entschieden.



          Ich wünsche den Herren einen schönen entspannten Sonntag.



          Bleibt's g'sund! - Serwaß

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @LittleRedRooster:

        Der April ist noch lange. Geben wir alle unser diesbezüglich Bestes. :-)

  • Ich hatte als Student bei einem Buchhändler gearbeitet, war alles sehr nett, aber hatte kaum was verdient.



    Das war bei Amazon deutlich besser, wenn man überhaupt an einen Ferienjob rankommt.



    Ich verstehe daher die Aversionen gegen Großhändler nicht, die haben viel mehr zu bieten.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Gambitus:

      Verdienstmöglichkeit und Arbeitsbedingungen sind nur ein Teil des Gesamtthemas.

      Wenn Sie sich die Argumente CONTRA anschauen, bekommen Sie sicherlich eine Ahnung davon, worum es noch geht.

  • Ich sach's mal so: Erst wollen sie nur Dein Geld und dann noch Deine Dankbarkeit.



    „Geh mich bloß wech mit Deine Verwandten.“ (Oma-Wuppertal)

  • Dann soll der liebe Eric den lieben Jeff besuchen und ihm auf die Schultern klopfen was für ein geiler Hecht er ist, die beiden sind ja Brüder im Geiste, beide streben ein weltweites Monopol an!



    Wir sollten aber das gesamt Bild betrachten und da gibt es keinen Grund Amazon zu loben aber sehr viele sie zu kritisieren und das werden wir auch weiterhin machen, auch wenn es Herrn Schmidt nicht gefällt.

  • Zur Erhellung empfehle ich folgende Doku aus der Reihe "re:"



    www.arte.tv/de/vid...A/re-alles-retour/



    Da erfaehrt man so einiges ueber die irre Paket- und Retorenflut, die der online-Handel fabriziert.



    Wenn wir nicht wollen, dass die Innenstaedte veroeden und hunderttausende Arbeitsplaetze vor Ort verloren gehen, muessen wir den lokalen Handel unterstuetzen!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Eibi:

      Eine schwarz-weiß-Argumentation, die noch ausbaufähig ist.

      Wesentlich klüger wäre es, eine PlusMinus Bestandsaufgabe beider Angebotsseiten (Online & Stationärer Einzelhandel) zu machen.

      Um die notwendige Konsequenzen daraus ziehen zu können. Eine Möglichkeit: Retouren (höher) zu bepreisen.

      In meiner Nachbarschaft gibt es zwei Ladies, die etwa zehn Pakete die Woche bekommen, aber fast nie Altpapier entsorgen. Typische Zielgruppe für diese Form von Ex-und-Hopp-Konsum.

      Das Prinzip Angebot und Nachfrage ist zweispurig. Und ich sehe partout nicht ein, dass Konsumenten zu umweltschädigendem Verhalten animiert werden.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        "In meiner Nachbarschaft gibt es zwei Ladies, die etwa zehn Pakete die Woche bekommen, aber fast nie Altpapier entsorgen." (W. Leiberg)



        Und in meiner Nachbarschaft leben zwei Damen die sich seit Beginn der Corona-Krise offenbar nur noch via Pizza-Lieferservice ernähren. Mit den Lieferkartons stopfen sie immer in kürzester Zeit die Papiertonne komplett voll. Mit dem Rausstellen der Tonne zur Entleerung fühlen sie sich allerdings überfordert.



        Wollen wir tauschen?

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @LittleRedRooster:

          Über das Verhalten meiner Nachbarn in Sachen Mülltrennung und -entsorgung schweige ich lieber.

          Ich hatte der Hausverwaltung mal vorgeschlagen, eine kostenlose Abfallberatung der hiesigen Kreisverwaltung in Anspruch zu nehmen.

          Die Reaktion: Infomaterial in den Briefkästen. Ein Plakat an der Innenseite der Haustür - auf Kniehöhe. Am Wichtigsten ist wohl, dass Hauskatzen und Vorschulkinder das Plakat sehen.

          Von daher: tauschen liebend gerne, sofern Sie in einer lebenswerten Umgebung wohnen.

          Soviel erst einmal aus Schilda. :-)

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Okay, gebongt! Der Deal wird gemacht.



            Allerdings muß ich Ihnen vorher schon auch noch sagen daß sich die Eigentümlichkeiten meiner Nachbarinnen in Bezug Mülltrennung nicht auf die Papiertonne alleine beschränken. Was die Biotonne betrifft will ich lieber nicht zu ausführlich werden...



            Soviel wollt ich nur gesagt haben, damit mir hinterher keine Klagen kommen. Bei mir gibt's keine Retouren wie bei Amazon.

  • Also ich bin froh, dass es Amazon gibt. Dort habe ich den vesten Kundenservice erfahren, den es in Deutschland weit und breit in keinem Einzelhandel gibt. Sofern man eine/n VerkäuferIn erwischt, wird man mürrisch bis unlustig bedient. Zu Genüge erfahren währen der Corona-Krise in Super- und Drogeriemärkten.

    • @Jossi Blum:

      Tippfehler: den BESTEN Kundenservice

      • @Jossi Blum:

        Kann mir die König-Kunde-Attitude bildlich vorstellen, welche gestresste Einzelhändler sich da gefallen lassen sollen.



        Die Sache mit dem Marketplace und mangelhafter Ware, die eigentlich gar nicht verkauft werden dürfte, hast du auch gelesen? Vielleicht probiert Walmart ja nochmal in Deutschland Fuß zu fassen. Könnte dein Glück komplett machen.

        • @Hampelstielz:

          Gestresste Einzelhändler? Mir kommen die Tränen. Ja, ich werde gerne als König-Kunde betrachtet, schließlich sorge ich mit meinen Umsätzen dafür, dass die Mitarbeiter des Unternehmens in Lohn und Brot stehen können. Aber mir ist schon klar, dass der Service-Gedanke hierzulande (und scheinbar auch bei Dir) nicht so ausgeprägt ist wie z.B. in den englischsprachigen Ländern. In D gelten Kunden im Einzelhandel meist als Störenfriede.

  • Für die meisten Bestellung gibt es Alternativen zu Amazon, oft auch regionale Anbieter.



    Und die Firma, in der ich Teilzeit angestellt bin, verbietet den Einkauf bei Amazon, in der internen Hausmitteilung vor ca. 2 Jahren hieß es: Mit deren Geschäftspraktiken können wir uns nicht identifiziert....



    Genauso muss es ja auch nicht immer Google sein, wenn man im Web was sucht.

    • @Aymen:

      Ich würde ungerne bei jemandem arbeiten, der mir vorschreibt, bei wem ich einkaufen darf und nicht.

      • @Jossi Blum:

        Das Verbot wurde in einer unternehmensinteren Hausmitteilung verbreitet und bezieht sich daher wohl auf den Einkauf von Material für das Unternehmen und nicht auf den privaten Einkauf.

      • @Jossi Blum:

        Ich schon. @AYMEN: kann man sich bei Euch bewerben?

  • ...und danke Amazon für die Hauswanzen Alexa & Echo, welche auch Gespräche aufzeichnen und an den Konzern übermittelt wenn sie das nicht sollen.

    • @Thomas Brunst:

      "...und danke Amazon für die Hauswanzen Alexa & Echo, welche Gespräche aufzeichnen (...)" (Thomas Brunst)



      Jaja, Super das Ding! Eine wünschenswerte Service-Steigerung wäre halt dann noch wenn die einem regelmäßig diese Abhörprotokolle auch zuschicken würden. Dann wäre endlich Schluß mit den Behauptungen der Ehegesponstin, man hätte ihr dies oder jenes versprochen. Alexa wär unsere Zeugin.



      Da könnte Amazon in der Tat noch seinen Kundenservice entscheidend optimieren.

    • @Thomas Brunst:

      Zwingt Sie ja niemand, Alexa und Echo zu nutzen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Thomas Brunst:

      Es gibt zahlreiche Argumente gegen Bezos und Amazon. Das Ihrige ist nicht gerade das Stichhaltigste ...

      Bislang habe ich noch nichts davon gehört, dass es einen Kaufzwang für bestimmte Produkte gäbe.

      Es empfiehlt sich, selbst wenn das zuweilen aufwändig und beschwerlich werden kann, vorherige Informationen einzuholen.

      Dann ist gewährleistet, dass Sie wissen, was Sie kaufen. Und Sie müssten konsequenterweise mit sich selbst hadern.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Nun mal langsam. Da ist ja im Laufe der Zeit, und der damit verbundenen Kritik an Amazon-Alexa – scheibchenweise -, immer mehr herausgekommen was nicht in der Gebrauchsanweisung und den Vertragsbedingungen steht, was aber datenschutzrechtlich höchst bedenklich oder so gar unzulässig ist. Da ist von protokollierten Hintergrundgesprächen ohne Aktivierung der Sprachbox die Rede; nachgewiesenermaßen hören diese Wanzen auch mit, und übermittel Gespräche an Amazon ohne, dass das Aktivierungswort genannt wurde. So berichtete bspw. der Onlinedienst heise.de mehrfach über diesbezügliche bekanntgewordene Details zu Alexa & Co. Und Amazon? Der Konzern hat diesbezüglich nur das zugegeben was ohnehin nicht mehr abstreitbahr ist!



        Ich gebe ihnen Recht, dass die Käufer und/ oder Nutzer hier in der Eigenverantwortung stehen, über Gefahren und Risiken beim Einsatz dieser Sprachassistenten im Vorfeld zu recherchieren.

        www.heise.de/newst...erten-4487911.html

        www.heise.de/newst...preis-4254716.html

        www.heise.de/newst...le-ab-4374871.html

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Thomas Brunst:

          Dann sind wir beide uns weitgehend darin einig, dass

          - Amazon mit seinen Ausspähaktionen die Grenzen des juristisch Erlaubten ausweitet und überschreitet,

          - die Kunden trotzdem aus ihrer Eigenverantworung nicht zu entlassen sind.

          Die beiden Seiten der Medaille.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Um in der Art des Beispiels zu bleiben:



        Wenn jemand unlautere Verträge aufsetzt und im Grunde den Schutz der Wohnung und der Telekommunikation mißachtet, dann ist er dafür nicht zu kritisieren? Aus welchem Grund genau?

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Hampelstielz:

          Es war schon immer von Vorteil, bei entsprechender Motivation das zu kritisieren, was zuvor geschrieben und behauptet wurde.

          Mehr lohnt nicht.

  • Wenn man davon ausgeht, das eine gewisse Summe in Deutschland im Einzelhandel ausgegeben wird, geht es nur darum wer wieviel vom Kuchen erwischt.



    Die Entscheidende Frage muss sein, wieviel von diesem Geld bleibt in Deutschland. Der Umsatz im Einzelhandel in Deutschland betrug 2019 ca. 470 Milliarden €, wieviel bleibt davon an Steuern in Deutschland ? Zahlt Amazon in Deutschland Steuer ? und wieviel ?



    Wenn sich der Markt ändert, muss man auch die Besteuerungen ändern, fürs Internet z.B. pauschal nach Umsatz.

    • @Günter Witte:

      Sehe ich genauso! Man könnte die Steuerlast an den Absatzmarkt ausrichten. Da wo am meisten verkauft wird, werden auch am meisten Steuern gezahlt?

    • @Günter Witte:

      Amazon zahlt in Deutschland keine Steuern, selbst die Mehrwertsteuer geht nach Luxemburg.

  • Amazon mit Alnatura zu vergleichen, darauf muss man erst mal kommen. Prekäre Arbeitsverhältnisse gibt es viele und dank FDP gibt es den Mindestlohn in Deutschland auch erst seit ein paar Jahren. Trotzdem ist Amazon noch einmal ein ganz anderes Kaliber, was im Artikel auch sachgerecht dargestellt wurde. Und: es gibt fast hundertprozentig Alternativen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Sarg Kuss Möder:

      In der Sache haben Sie völlig Recht.

      Und doch gehöre ich als reflektierter Kunde zu Jenen, die immer wieder bei Amazon und - mehr noch - bei Amazon.marketplace bestellen.

      Weil es dort bestimmte Konditionen gibt, die ich anderswo nicht habe. Zum Beispiel den Kauf auf Monatsrechnung.

      Für Habenichtse und Jongleure ein großes Plus.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Und andere Habenichtse karren einen das Zeug für umme vor die Haustür. Des einen Freud ist des anderen Leid.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Ich hab schon früher gesagt, dass jeder von uns eine kleine Macht in seinem Pörtemönnje trägt. Wer also sein Geld einer unverträglichen Firma gibt (weils so cool einfach ist und die PREISE erst!), ist mMn auch mitschuld an den Zuständen. Genauso könnten Sie auch ihr Wasser von Nestlé kaufen, womit Sie indirekt auch die Privatisierung des Wassers vorantreiben würden. Aber klar, gute Konditionen sind natürlich sehr wichtig!

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Maiskolben:

          Der Begriff 'Schuld' ist hier absolut unpassend. Hier geht es um Mit-Verantwortung - sonst nichts.

          Käufer mehren das Vermögen von Amazon, sie entscheiden jedoch nicht über deren Besteuerung. Das regelt der Gesetzgeber. Gut informiert ist halb gewonnen!

          Nestlé ist eine andere Hausnummer. Da vergleichen Sie Äpfel mit Birnen. Sie werden wissen, weshalb. Wo kaufen Sie Ihr Wasser?

          Bei s a c h l i c h e m Interesse können wir die naheliegenden Fragen gerne hier klären.

  • Das Amazon mit seinem in Deutschland generiertem Umsatz so großen Gewinn macht liegt auch wesentlich an der unzulänglichen Wirtschaftspolitik der großen Koalition.



    Die schafft es seit Jahren nicht einer EU-weiten Steuer für Onlinegeschäfte zu zustimmen. Olaf Scholz (SPD) schaut eben lieber aufs Geld für Milliardäre als auf die Arbeitsbedingungen und Geschäftsgebaren der Konzerne.



    Warum auch Schutzmasken im eigenen Land herstellen, wenn sie doch so einfach über Amazon weltweit bestellt werden können.



    Respekt, Herr Schmidt und Herr Bezos für die gelungene Steuerumleitung und die erfolgreiche Einflussnahme auf unsere Staatslenker. Von Euch können wir noch viel lernen! Danke

  • Wenn ich nur dort kaufe, wo ich hundertprozentig sicher bin, dass die Arbeits- und Einkommensbedingungen einigermaßen in Ordnung sind, dann bleibt wohl nicht viel übrig.

    Ich erinnere nur an den Hassel bei Alnatura:

    taz.de/Arbeitnehme...Alnatura/!5574661/

    Und das sind sicher nicht die einzigen.

    Zu welchen Bedingungen Menschen in der Gastronomie arbeiten, davon hat auch schon gehört.

    Langer Rede, kurzer Sinn: Großer Kapitalist böse, kleiner Kapitalist gut.

    • @Jim Hawkins:

      So geht es natürlich nicht, aber so:

      "ich kaufe dort NICHT, wo ich hundertprozentig sicher bin, dass die Arbeits- und Einkommensbedingungen NICHT einigermaßen in Ordnung sind".

      Dazu gehört Amazon. Ergo kaufe ich bei denen nicht. Habe ich noch nie getan (schon damals, als sie "nur" Bücher im Angebot hatten, die älteren unter uns werden sich vielleicht dunkel erinnern).

      "Großer Kapitalist böse, kleiner Kapitalist gut"

      Klar, so einfach ist es nicht. Aber "Grosser Kapitalist" hat sich bei mir immer eine strengere Prüfung verdient.

    • @Jim Hawkins:

      Einfacher kannst du dir die Welt wohl nicht basteln? Dieser verflixte kleine kapitalistische Buchladen, erst das Reformhaus in besitz von einer Verbrecherbandenfamilie und dann noch dieses Werkzeug- und Haushaltswarengeschäft, bestimmt alles in Besitz von der italienischen Familie mit dem zwielichtigen Restaurant!

      • @1+1=11:

        Keine Ahnung, was Sie mir damit sagen wollen.

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      Sich rausreden ist immer einfach. Besonders, wenn man eventuell vielleicht komplexere ethische Überlegungen auf: Großer Kapitalist böse, kleiner gut, reduziert.



      Und zum Thema Gastronomie; welches Lohnniveau erwarten Sie für Küchenchefs, die Convenience-Food in der Mikowelle erhitzen? Sollte dann ein Spüler wesentlich mehr verdienen? Und wieviel sind Sie bereit für diese erlesenen Speisen zu bezahlen.

      • @65572 (Profil gelöscht):

        Ich rede mich nicht raus. Warum sollte ich auch?

        Die Arbeitsplätze bei Amazon sind also nichts wert?

        Es gibt in einzelnen Niederlassungen immer wieder Arbeitskämpfe. Die, die sie führen sagen nicht:

        Kauft nie wieder bei Amazon.

        Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne.

        Und Sie sollten bei der Wahl des Restaurants etwas umsichtiger sein.

        • 6G
          65572 (Profil gelöscht)
          @Jim Hawkins:

          Natürlich fordern sie bessere Bedingungen, ich nehme nicht an, daß bei Amazon nur Idioten arbeiten, was der Fall wäre, würden sie von der Bevölkerung einen Amazon-Boykott fordern.

          Bestimmt sind es alles glückliche ehemalige Buchhändler, Hifi-Berater, Schallplattenverkäufer, Elektrofachverkäufer..., die ihre sinnentleerten Jobs gegen die anspruchsvolle Lagerarbeit und Liefertätigkeit eingetauscht haben.

          Zum Thema Restaurantwahl, da wurde es offensichtlich 2018 schon eng. Z.B.

          www.ndr.de/fernseh...sendung554476.html

          • @65572 (Profil gelöscht):

            Wer ist denn glücklich?

            Die DHL, GLS, DPD, Hermes, UPS-Fahrerinnen und Fahrer?

            Die ALDI, Lidl, Rossmann, DM, Deichmann, H und M, Karstadt-Verkäuferinnen und Kassierer?

            Sind nur die glücklich, die ihre Kunden in der grün-alternativen Parallelwelt bedienen?

            Wissen Sie, warum ich nicht in Bio-Läden gehe? Weil mir dieses Lächeln der dort Arbeitenden, das suggeriert, wir wären in derselben Selbsthilfegruppe, auf den Geist geht.

            Dann lieber rough, proletarisch, beim Discounter.

            Ach ja, diese Magazin-Formate, die jeden Scheiß kritisch hinterfragen ("Welche Schokolade hat am wenigsten Schadstoffe"), die gehen mir auch auf den Geist.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Jim Hawkins:

              Ich finde es immer tröstlich, wenn einem (mir) etwas auf den Geist geht. Das heißt nämlich: ich habe noch - mindestens - einen.

              Was "rough" angeht: in welcher Zeitschleife sind Sie denn da hängengeblieben? Proletariat und Prekariat sind - sofern geöffnet - überwiegend bei den Tafeln Kunden.

            • 6G
              65572 (Profil gelöscht)
              @Jim Hawkins:

              Der Ausgangspunkt war kleiner und großer Kapitalist.

              Ich habe ebenfalls ausreichend Erfahrungen mit Discountereinkauf und kann auch gut ohne grün-alternatives Chichi auskommen.

              Aber der Kapitalist, der um vier in der Früh' aufsteht, damit ich in der großen Stadt Radischen kaufen kann, die so schmecken wie ich sie aus meiner Kindheit in Erinnerung habe, dem gebe ich mein Geld lieber als Herr Bezos.

              Und der Buchhändler, 10 Radlminuten entfernt, ebenfalls.

              Bei Amazon habe und werde ich nie etwas bestellen und seit das ZVAB (gibt's das noch?) zum Konzern gehört, auch dort nicht.

              Aber vielleicht sind wir gar nicht soweit auseinander.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @65572 (Profil gelöscht):

                Kurz dazwischen gegrätscht:

                ZVAB gab es vor Kurzem noch, ist aber verglichen mit früheren Zeiten nur noch ein Schatten seiner selbst.

                Offenbar ist hier die "Umarmung" von Amazon nur rudimentär kundenförderlich.

              • @65572 (Profil gelöscht):

                Abebooks gehört auch zu Amazon.

                Also gut, ich lasse die Hosen mal ein Stück weit runter.

                Ich lebe auf dem Land und habe keinen PKW. Damit gehört man hier zur untersten Kaste.

                Also bestelle ich viel. Da ich Amazon Prime Kunde bin, zahle ich keine Lieferkosten.

                Und: Ich habe Prime Video mit tausenden von Filmen und Serien on top.

                Das alles spielt auch eine Rolle.

                • 6G
                  65572 (Profil gelöscht)
                  @Jim Hawkins:

                  Klar, wenn ein Internetkonzern die Daseinsvorsorge auf dem flachen Land sicherstellen muß.

                  Hier in der großen Stadt werden die kleinen Läden zu Wohnungen umgebaut, natürlich nicht ganz allein wegen Amazon.

                  Falls Sie sich - trotz Prime - einer anderen Quelle für antiquarische Bücher bedienen wollen, antiquariat.de ist eine Genossenschaft von 350 Antiquariaten.

                  • @65572 (Profil gelöscht):

                    Danke für den Tipp.

                    Um das Unheil noch komplett zu machen, ich habe einen kindle.

                    Bevor die roten Wolken kamen, bin ich viel in Deutschland hin und her gefahren.

                    Und mit dem kleinen Gerät hatte ich immer hundert Bücher im Gepäck.

                    Das mag einem geistlos erscheinen, ist doch die Wahl der Lektüre so etwas wie das Vorspiel, aber es ist wie es ist.

                    Gibt es aber ein Buch nicht als E-Book, und das ist gar nicht so selten, wenn man einen komischen Geschmack hat, dann ist die lokale Buchhandlung mein Partner.

                    • 6G
                      65572 (Profil gelöscht)
                      @Jim Hawkins:

                      Geistlos nicht, mich würde es überfordern.

                    • 0G
                      05158 (Profil gelöscht)
                      @Jim Hawkins:

                      Wieso Unheil.



                      Ich habe auch ein kindle. Manchmal zusätzlich ein Berliner Kindl.Was mich immer wieder begeistert ,ist die totale Unabhängikeit von jedweder Lichtquelle.Schriftgröße usw.



                      Mein Suchtfaktor ist ,das ich vor'm Einpennen unbedingt noch ein bischen lesen muß. Sonst geht nichts.

        • @Jim Hawkins:

          Kaufe seit Jahren schon nicht bei Amazon ein. Genauso wenig wie bei Ikea, Starbucks und anderen Firmen, die nur den Bruchteil der Steuern zahlen, die deutsche mittelständische Unternehmen zahlen müssen. Für mich sind Leute, die bei Amazon, Ikea, Starbucks etc einkaufen Feinde eines fairen Marktes und wer solche Wettbewerbsteilnehmer, die Millionen Menschen arbeitslos machen, in Schutz nimmt, weil sie läppische zehntausend Arbeitsplätze bieten, der ist Teil des Problems.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @LennyZ:

            Mathematik vom Allerfeinsten.

            Erstens: es gibt keinen f a i r e n Markt.

            Zweitens: etwas zu kaufen ist ungleich zu in Schutz nehmen.

            Drittens: Eine Bewerbung bei der Gesinnungspolizeit hätte gute Aussichten.

  • bei Amazon kaufen nur die Faulen und Bequemen,



    ich kaufe ganz selten mal was bei denen. Für fast alles habe ich inzwischen deutsche Händler gefunden. CD's Bücher, Werkzeug, Bilderrahmen, Baumaterialen, PC Technik, Multimediam, Photographie, Modellbau, selbst das Holz meiner Terasse. Alles geht Online, alles geht ohne Amazon.

    Sucht euch Alternativen, unterstützt lokale Händler, sorgt dafür das die Rechnung nicht über die Steuerbetrüger in Luxemburg läuft...

    • @danny schneider:

      Fall Sie es nicht wissen: Über Amazon verkaufen viele deutsche Händler.

      • @Jossi Blum:

        Falls sie es noch nicht wissen: im Internet verkaufen viele deutsche Händler ohne Amazon.. Bei Amazon gibt es nichts, was es nicht auch woanders gibt. Immer diese Ausreden um die eigene Bequemlichkeit zu kaschieren.

        • @Andreas J:

          was hat es eigentlich mit "Bequemlichkeit" zu tun ob ich nun bei Amazon oder ANDEREN Händlern im INTERNET einkaufe??

    • @danny schneider:

      Die Mutterfirmen sitzen doch eh immer in Luxemburg oder auf Kanalinseln. Das ist meistens garnicht ersichtlich.

      • 6G
        65572 (Profil gelöscht)
        @Kenni303:

        Dann können ja alle beruhigt sein und weiter bei Herrn Bezos bestellen.

        Haben Sie belastbare Unterlagen, daß der Großteil aller Firmen, die Ihre Produkte Online anbieten in Luxemburg sitzen?

  • Reine Polemik.



    Ich habe vor erst vor kurzem einen Werbefilm gesehen, in dem sich Amazon-Mitarbeiter äusserst positiv über ihren Arbeitgeber geäussert haben...



    Aber die TAZ weiss es natürlich besser...

    ;P

    • @Feiner Pinkel:

      geil! Werbung und positive Äusserungen. Hätte man erfinden sollen wenn es Amazon nicht schon gemacht hätte:-)

    • @Feiner Pinkel:

      Sorry aber ich verdiene mein Geld mit Image- und Werbefilmen. Das ist schon ziemlich naiv was sie da von sich geben. Niemand wird sich in einem Werbefilm über seine Firma negativ äußern wenn er seinen Job behalten möchte.Manchmal sind es sogar Darsteller die dafür gebucht werden und mit dem Unternehmen nichts zu tun haben. Falls es Ironie war, bitte kenntlich machen.

      • @Andreas J:

        Werbefilme sind, meiner Meinung nach, am interessantesten für die Mitarbeiter.

        Da erfährt man viel über die Selbstwahrnehmung und Darstellung des eigenen Ladens.

    • 0G
      05158 (Profil gelöscht)
      @Feiner Pinkel:

      Die von ihnen erwähnten Amazon - Mitarbeiter erinnern mich an die Mitarbeiter und Claqueure(Mimik und Klatschen) die bei D. Trumps Auftritten immer um ihn herumstehen.

  • Amazon? Was ist das?