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Mögliche ukrainische GeländegewinneNur nicht müde werden

Kommentar von Barbara Oertel

Um mangelnde Unterstützung der Ukrai­ne­r*in­nen muss sich die Regierung in Kiew bisher keine Sorgen machen. Wohl aber um die der westlichen Staaten.

Ukrainischer Soldat im Donbass: Die baldige Einnahme der Region entspringt wohl eher Wunschdenken Foto: Kostiantyn Liberov/ap/dpa

I n Zeiten bewaffneter Konflikte gibt es häufig nur wenig belastbare Fakten. Da macht auch der russisch-ukrainische Krieg keine Ausnahme. Kaum eine Nachricht von den Fronten, die nicht mit dem Zusatz versehen wäre, eine unabhängige Überprüfung sei leider nicht möglich.

Jetzt machen vor allem in ukrainischen Medien Meldungen die Runde, die ukrainische Armee habe im Süden und im Osten drei Dörfer zurückerobert. Sollte sich das bewahrheiten – dafür spricht einiges, da die Information teilweise auch von russischer Seite bestätigt wird –, bedeutete das zwar noch keine Wende in diesem Krieg. Es wäre aber ein Indiz dafür, dass die ukrainische Gegenoffensive „Erfolge“ zu verzeichnen hat.

Dass es bei den russischen Truppen nicht „rund läuft“ legt der Umstand nahe, dass die Vorbereitungen für ein Referendum in Cherson nach dem Vorbild der Krim erst einmal auf Eis gelegt sind. Auch die vom Kreml ausgegebene Deadline, den Donbass bis zum 15. September komplett einzunehmen, entspringt wohl eher Wunschdenken und ist wohl ein Placebo für die eigene Bevölkerung, denn eine realistische Einschätzung der Lage. Wie sehr der Druck im Kessel auch in Russland selbst wächst, ist unübersehbar. Denn kein Tag vergeht, ohne dass vermeintliche „Verräter*innen“ abgestraft werden.

Um mangelnde Unterstützung der Ukrai­ne­r*in­nen muss sich die Regierung in Kiew bislang keine Sorgen machen, wohl aber um die der westlichen Staaten. Angesichts der Energiekrise, die viele Menschen in berechtigte Existenzängste stürzt, scheint die Kriegsmüdigkeit einer aggressiven Rhetorik „Wir zuerst!“ zu weichen, die sich auch Po­li­ti­ke­r*in­nen zu eigen machen. In Tschechien gehen Zehntausende gegen die Ukrainepolitik der Regierung auf die Straße, der italienische Rechtspopulist Matteo Salvini stellt die EU-Sanktionen gegen Moskau in Frage.

Letztendlich könnte das darauf hinauslaufen, dass auch Waffenlieferungen an die Ukraine reduziert werden oder ganz ausbleiben. Und dann könnte sich das Blatt in diesem Krieg doch noch wenden.

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Ressortleiterin Ausland
Geboren 1964, ist seit 1995 Osteuropa-Redakteurin der taz und seit 2011 eine der beiden Chefs der Auslandsredaktion. Sie hat Slawistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Paris und St. Petersburg sowie Medien und interkulturelle Kommunikation in Frankfurt/Oder und Sofia studiert. Sie schreibt hin und wieder für das Journal von amnesty international. Bislang meidet sie Facebook und Twitter und weiß auch warum.
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55 Kommentare

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  • Die Überschrift ist pietätlos den vielen Toten und Leidenden gegenüber und zeugt von mangelhafter Beherschung der deutschen Sprache.

  • Milliarden für Waffenlieferungen: sind das Geschenke oder Kredite? Wenn es Kredite sind, sehe ich schwarz für die Zukunft der Ukraine. Es wird wohl zu einem Ausverkauf des Landes führen. Das wäre noch ein Grund mehr, Putins verbrecherischen Krieg möglichst schnell zu beenden. Was militärisch kaum passieren wird.

    • @Wondraschek:

      Falls es zu Rückzahlungen kommt, können solche Kredite über einen sehr langen Zeitraum getilgt werden. Vergleichbar wäre dies mit den Krediten von England bei den USA im Zuge des zweiten Weltkriegs, welche auch bis 2006 getilgt wurden. Wichtiger als die kurzfristige Rückzahlung der Kredite wäre der langfristige wirtschaftliche Aufbau der Ukraine im Stile eines neuen Marshallplans, um so auch der Demokratie ein Fundament zu geben. Den ohne wirtschaftliche Stabilität wird auch in Zukunft jede Demokratie ihre Schwierigkeiten haben. Dazu gehört insbesondere die Bekämpfung der Korruption.

  • Zeigen nicht bereits die politisch genannten Beispiele, dass ein schwächer werden der westlichen Solidarität mit der Ukraine allenfalls in den rechtsradikalen Lagern zu beobachten ist?!



    Ungeachtet dessen erscheint mir hier aber ein regierungsseitig nicht genügend befriedigtes Informations- und Argumentationsbedürfnis mit verantwortlich zu sein.



    Beispiel1: Die Ukraine wird nicht müde zu betonen, dass ein Kriegsende ohne russische Räumung der Krim ausgeschlossen ist. Doch dies ist schlicht völlig illusionär, während gleichzeitig die Gefahr der AKW-Beschädigungen, samt Strahlungsgefahr, fortbesteht und sich sogar zu steigern scheint.



    Beispiel2: Wenn Russland mit seinem Kriegsüberfall auf Ukraine nicht gestoppt wird, wird Russland mit der Einnahme der Ukraine nicht halt machen. Ich halte Putin für verrückt genug, dass diese Aussage aus seiner Sicht stimmt. Doch ist diese Aussage auch objektiv richtig? Kann Putin dies militärisch überhaupt umsetzen? Da bestehen doch SEHR ernsthafte Zweifel, zumal seine zaristischen Expansionsbestrebungen ja relativ schnell an bestehende NATO-Hemmnisse stoßen. Und diesbezüglich funktioniert noch die atomare Abschreckung; für BEIDE Seiten.



    Folglich halte ich es für dringend geboten, auf diplomatischem Wege die Evaluierung der jeweiligen Kriegsziele erneut nüchtern zu objektivieren. Vielleicht ergibt sich ja dann für beide Seiten „plötzlich“ eine Sicht auf die Dinge, die eine Verhandlungslösung möglich machen!?! Und dem sinnlosen Sterben und quälenden Leiden der ukrainischen Bevölkerung ein absehbar gutes Ende bereitet.



    😉

  • Man könnte den Krieg ja auch verkürzen in dem man im Westen mehr Waffen liefern würde, inklusive Schützenpanzer etc.

    Im Moment haben die Russen nicht das Personal und die Moral konsequent vorzurücken, und die Ukrainer nicht das Material sie aus dem Land zu jagen.

    Und so wird der Krieg durch die Unentschlossenheit des Westens in die Länge gezogen, was gleichzeitig dazu führt, dass er für alle zur Normalität wird und damit auch aus dem Fokus gerät.

    • @Shasu:

      Ja, und am besten lässt man das die Rüstungsindustrie erledigen, wenn schon der Kanzler nicht liefern will … wie Rheinmetall, die sich jetzt schon wieder eine goldene Nase verdienen wollen, nachdem sie 2014 und in den Jahren davor mit verdeckten Rüstungsgeschäften Putin unter die Arme gegriffen haben.



      taz.de/Ruestungsko...Russland/!5846948/

    • @Shasu:

      Es gibt im gesamten Westen nicht so viele Waffen und vor allem auch Munition, um die ukrainischen Streitkräfte zu befähigen, die russischen Truppen "aus dem Land zu jagen", das ist eine Illusion. Für so viel Material gibt es nichtmal Produktionskapazitäten in der Rüstungsindustrie. Ganz abgesehen davon, dass die Ukraine, die bislang genug Soldaten hatte, durch die hohen Verluste inzwischen auch schon personelle Probleme bekommt.



      Dass Waffenlieferungen nur für einen "Sieg" bzw. eine Verkürzung des Krieges ausreichen, wenn sie ungefähr um das Hundertfache gesteigert würden (und dass das nicht möglich ist), haben Experten wie Reisner u.a. doch nun schon seit Monaten klargestellt. Die laienhafte Idee, "wir" liefern mehr Waffen und die Russen werden vertrieben, ist ganz unrealistisch, vor allem die Vorstellung, dass das "schnell" gehen könnte. Selbst wenn es irgendwann einen militärischen Zusammenbruch der einen oder der anderen Seite geben sollte, dauert es in jedem Fall noch lange, bis das passiert.

      • @Günter Picart:

        Da haben Sie zweifellos recht … alle Ressourcen sind endlich, bis auf den Glauben mancher Zeitgenossen, dieser Krieg ließe sich von irgendeiner der beiden Seiten noch irgendwie mit einem “Sieg” beenden. Der Krieg steckt jetzt offensichtlich fest, die Fronten sind starr und keine Seite kann nennenswerte Fortschritte erzielen … trotzdem frisst der Krieg Tag für Tag gewaltige Ressourcen an Energie, Geld, Material und Menschenleben.

  • Das Problem der Ukraine ist, dass bei manchem westlichen Waffensystem aus den USA dort in einem Monat das verballert wird, was die USA in einem Jahr herstellen können. Die USA haben oft 1/3 ihrer Lagerbestände geliefert, also wird es da langsam mit dem Nachschub schwierig.

    Und wenn man mit Systemen wie der Pzh2000 nicht pfleglich umgeht, sondern sie am Tag zu 150% der beim Bau geplanten Kapazität nutzt, muss man sich auch nicht weiter wundern, wenn die Waffen schneller kaputt gehen.

  • Klar hat sich Russland in diesem Fall überschätzt ,ganz anders als bei der Eroberung/Rückübereignung/Annektion der Krim. Aber der Grund ist ähnlich.Damals ging es vor allem um den Marinestützpunkt Sewastopol mit seiner herausragenden strategischen Bedeutung im Schwarzen Meer. Und die Ukraine ist nun mal der "Vorgarten" Russlands. Eine NATO-Mitgliedschaft würde die Stationierung von Truppen quasi an der Moskauer Türschwelle bedeuten.



    Die USA sahen und sehen es ja auch nicht gerne .,wenn sich "fremde Mächte" in ihrem lateinamerikanischen Hinterhof breitmachen oder diese Länder zu aufmüpfig(=souverän) werden. Kuba wird bis heute sanktioniert, Grenada erobert, nicht genehme Regierungen wie beispielsweise in Chile 1973 gestürzt, Terroristen (Contras) unterstützt,usw.



    Das ist im Prinzip die gleiche Macht/Realpolitik wie sie auch Russland betreibt, nur mit unterschiedlichen vorgeschobenen Begründungen.



    Das die russische Gesellschaft/Regierung auf jeden Fall autoritärer als die us-amerikanische oder die meisten europäischen Länder ist, steht auch außer Frage.Nur ist das das Problem der Russen. Zudem hat in Saudiarabien das gemeine Volk auch herzlich wenig zu bestimmen,die Definition von Menschenrechten ist dort sehr speziell ,usw.,trotzdem hat sich der Wertewesten bisher nicht berufen gefühlt ,da mal ernsthaft zu intervenieren. Aber man kann ja eben nicht überall denn gleichen Wertemaßstab anlegen...

    • @Mustardmaster:

      Genauso wie Europa (inklusive Russland) war im 19. Jahrhundert auch die USA eine Kolonialmacht. Ab dem 20. Jahrhundert hat sie dann keine gewaltsamen Gebietsvergrößerungen mehr vorgenommen. (Im 20. Jahrhundert kaufte man Dänemark noch die Virgin Islands ab, annektierte das unbewohnte Kingman Riff, und übernahm nach Ende des 2. Weltkrieges die vormals japanische Kolonie der Northern Mariana Islands).



      Nach dem 2. Weltkrieg und der Gründung der Vereinten Nationen akzeptierte die USA jedoch die internationalen Grenzen, zumindest insoweit dass man sich nicht weiter ausbreitete. Wie viele andere Großmächte auch (vor allem Russland), mischte die USA oftmals in Bürgerkriegen mit (wie in Syrien oder Jemen), in dem sie eine der Parteien bewaffnete. Teils organisierte sie gezielt Putsche (wie in Guatemala), teils griff sie direkt mit dem eigenen Militär ein (wie z.B. in Vietnam oder im Irak) um eine unliebsame Regierung zu stürzen.



      Hier waren amerikanische und russische Außenpolitik tatsächlich sehr ähnlich verwerflich.



      Angriffe zur Vergrößerung des eigenen Territoriums gab es jedoch nicht mehr.

      Und genau hier hat Russland eine neue rote Linie überschritten: Einen Angriff einer Großmacht auf ein souveränes Land mit dem Ziel der vollständigen Eroberung und Auslöschung der kulturellen Identität, inklusive gezielter Massaker an der Zivilbevölkerung hat es so seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr gegeben.



      Würde man Russland hier gewähren lassen, würden sich das andere Länder zum Vorbild nehmen, was dem (bereits stark strapazierten) Völkerrecht der Vereinten Nationen den endgültigen Todestoß geben würde.

      Und was die Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien betrifft: Der Westen hat auch enge Handelsverbindungen zu China und hatte sie bis vor ein paar Monaten auch mit Russland. Wenn es um Handel ging, hat sich der Westen noch nie ernsthaft um Menschenrechte im Partnerland geschert - und tut es auch heute nicht. Wo also siehst du hier unterschiedliche Wertemaßstäbe?

    • @Mustardmaster:

      völlig RICHTIG!

      • @Christian Ziems:

        Anschließe mich.

    • @Mustardmaster:

      Liegt halt alles nicht in Europa und direkt vor der Haustür der EU. Wenn Russland irgendwo in der arabischen Welt (bspw. Syrien) oder Afrika einen Angriffskrieg führen würde, dann würde uns das reichlich wenig interessieren. Und Maduro haben die USA übrigens bis heute nicht gestürtzt durch einen Angriffskrieg!



      Ihr Vergleich ist daher leider nicht so richtig korrekt und würde in jeder Talkshow als unpassend und in der Luft zerrissen werden.

      • @Hannah Remark:

        Das Argument mit Maduro stimmt ja nicht so ganz … natürlich haben die USA massiv versucht, in Venezuela einen Regime-Change zu initiieren, allerdings bislang ohne Erfolg. Das hatte auch damit zu tun, dass wesentliche Teile der venezolanischen Bevölkerung sowie der parlamentarischen Opposition sich weigerten - bei aller Ablehnung des despotischen Führungsstils Maduros -, den von den USA aufgebauten Herausforderer Guaido vorbehaltlos zu unterstützen. Dessen Nähe zu den USA war halt zu offensichtlich … und so etwas mögen Lateinamerikaner grundsätzlich nicht, so sehr sie auch unter ihren jeweiligen Caudillos leiden.



        Die „Gringo-Verachtung“ und der Patriotismus in diesen Gesellschaften wird in den USA halt regelmäßig unterschätzt. Und es zeigt sich zudem die extreme soziale und politische Kluft zwischen der Mehrheit der ländlichen und der städtischen mittelständischen und akademischen Bevölkerung … ein Umstand, den Maduro prima im Interesse seines Machterhalts auszunutzen wusste und wegen der ausgesprochenen außenpolitischen Borniertheit der USA kann er auch weiter darauf setzen.



        Der kläglich gescheiterte Invasionsversuch nach Schweinebucht-Manier war dann natürlich noch Wasser auf die Propaganda-Mühlen Maduros und keineswegs dazu angetan, das Vertrauen der Venezolaner in die USA und die Guaido-Opposition zu stärken.

        • @Abdurchdiemitte:

          Halt aber alles keine Angriffskriege, wie dies Russland gegen die Ukraine durchführt.

  • Nun, mittlerweile hat man in Kiew keinerlei Illusionen mehr über bestimmte westliche Regierungen:



    „Deutschland verhält sich nicht wie ein Partner, sondern wie ein Gegner der Ukraine“ www.welt.de/politi...r-der-Ukraine.html

    • @Michael Myers:

      die Welt ist sicher nicht die beste Quelle

    • @Michael Myers:

      Was sagt man in kiew?



      Die welt hat eine paywall

      • @Samstagschaos:

        "die welt hat eine paywall" Eindeutig doppeldeutig und somit treffend formuliert.

  • Russland hat zirka 140 Millionen Einwohner und noch keine Generalmobilmachung. Ukraine hat zirka 40 Millionen Einwohner und hat schon die Generalmobilmachung eingeführt (Männer 18-60 Jahre). Russland hat zu Anfang geglaubt die Ukraine streckt die Waffen und man hat versucht Kiew zu nehmen. Ok Her Putin träumen darfst Du - aber Träume sind Schäume. Deshalb das Umschwenken in den Osten der Ukraine. Sein Ziel jetzt wohl die Ukraine vom Schwarzen Meer zu trennen. Dann ist die Ukraine wirtschaftlich am Ende und muss vom Westen alimentiert werden.

    Die Erfolge und Verlustmeldungen jeder Seite sind mit Vorsichtig zu genießen. Fahnenflucht ist auf beiden Seiten ein Problem. Auch für die Ukraine. Doch der Westen tut so, als wenn es in der Ukraine keine Kriegsmüdigkeit gibt und Russland kurz vor dem Kollaps steht.



    www.n-tv.de/politi...ticle23408751.html



    Trotz der westlichen Waffen gibt es kaum Fortschritte was verständlich ist. Wir können so viel Waffen liefern, wie wir wollen die Übermacht an russischen Soldaten können wir nur ausgleichen, wenn die Nato-Truppen senden. Das führt aber zum Atomkrieg.

    Ich würde sagen die Lage für beide Seiten ist aussichtslos. Doch weder Putin noch der Westen wollen das wahr haben (oder zugeben)?



    Die im Westen verbreitete Meinung die russische Armee ist schrott ist, ist gefährlich. Diese Armee hat weite Teile der Ukraine besetzt und ich weiß nicht, wie Sie dort vertrieben werden kann. Das kann Jahre dauern und freut nur die Rüstungsindustrie und unsere Industrie in die Pleite führen.



    Die Sanktionen scheinen nicht so zu wirken. Russland verdient mehr als vorher und die griechischen Reeder transportieren das Öl (Solidarität geht anders) Ungarn Tschechien und die Slowakei nimmt direkt aus der Pipeline das Öl. Und Prag hat letztes Wochenende gezeigt, dass es im Herbst heiß werden kann.

    Ich meine dieser Krieg kann ohne NATO-Truppen nicht zu Gunsten der Ukraine gewonnen werden

    • @Volker Schmitz:

      Dann braucht es NATO-Truppen, aber nach dem Motto "Klotzen, nicht Kleckern", denn wohin ein scheibchenweises, spätes Eingreifen führt schreiben Sie selbst.

    • @Volker Schmitz:

      Tatsächlich scheint der Kampfgeist der Ukrainer aber doch noch recht hoch zu sein, besonders wenn man die Härte des Krieges betrachtet. Es mag ja Fahnenflucht geben, aber die gibt es immer, nur egal wo man fragt die Ukrainer sind mit massiven Mehrheiten ungebrochen.



      Aussichtslos ist die Lage in keinem Fall, es wird wohl noch länger dauern, aber Russland hat jetzt schon verloren.



      Wie Leute immer wieder auf die Idee kommen das die Sanktionen nicht wirken ist mir ein Rätsel. Es ist doch überall nach zu lesen oder?



      Was nützt Russland das ausländische Geld wenn sie es nicht ausgeben können? Ja, die verdienen weiterhin gut, aber können sich nichts davon kaufen und die russische Wirtschaft ist stark abhängig von Importen. Die Bevölkerung hat mit deutlich höheren Preissteigerungen zu kämpfen als wir hier (erst kürzlich wieder von einem Freund gehört der aus Moskau nach Georgien geflohen ist).



      Russlands Wirtschaft wird den Schaden noch in Jahrzehnten spüren, so massiv sind Lieferketten und Zusammenarbeit eingebrochen.



      Gewinnen kann man den Krieg, abhängig davon was man als Sieg definiert. Generell kann man heutzutage nicht von Sieg oder Niederlage reden, so funktionieren moderne Konflikte einfach nicht.



      Offensichtlich fürchtet man sich in Russland vor einer Generalmobilmachung in eigenen Land, man weiß nicht wie das Volk reagiert. Basierend darauf ist es absolut möglich das die Ukraine viel Gebiet zurückgewinnen kann, wenn der Westen Waffen schickt. Westliche Waffen sind dem, was Russland in breiter Front aufbieten kann, technisch klar überlegen. Die Ukraine ist voll mobilisiert und Verteidiger haben zahlreiche Vorteile im Krieg. Die "Überzahl" der Russen ist also nicht ansatzweise so groß wie man manchmal glauben gemacht wird.

    • @Volker Schmitz:

      Sie schreiben weiter oben doch selbst völlig richtig, "Das führt aber zum Atomkrieg.".

      Wie erklärt sich dann aber der letzte Satz ihrer Ausführungen?

      :-(

      Denn einen Atomkrieg will wohl niemand!

      ;-)

      • @tazeline:

        Richtig den Atomkrieg will keiner. Das führt aber dazu das dieser Krieg für die Ukraine nur schwer zu gewinnen ist. Doch was passiert wenn Russland in die Ecke gedrängt wird ?

        Daraus folgt für mich nur verhandeln verhandeln verhandeln

  • -?-"Um mangelnde Unterstützung der Ukrai­ne­r*in­nen muss sich die Regierung in Kiew bislang keine Sorgen machen"-?-



    Wie passt das zusammen damit, dass die ukrainische Regierung sich veranlasst gesehen hat, ein Ausreiseverbot für Männer im kriegsfähigen Alter zu erlassen?? Man wüsste gern viel mehr daüber.-



    Wir hier in Deutschland müssen gerade erleben, dass der regierungsseitige Aufruf in Sachen Sanktionen "zusammen zu halten" offenbar von vielen mit Protestankündigungen torpediert werden soll. Die im jeweiligen Land offiziellen Behauptungen erscheinen also insgesamt als sehr diffus.

    • @Lästige Latte:

      Völlig normal. Sie können es vielleicht nicht verstehen, aber es gibt Menschen, die tatsächlich ihre Heimat verteidigen wollen und sich nicht einfach der russischen Gewalt Fügen oder davor wegrennen.

      • @Suryo:

        Alles ok, aber wenn sie ihre Heimat verteidigen wollen, werden sie wohl nicht ausreisen wollen.



        Das Ausreiseverbot trifft wohl eher diejenigen, die nicht mit der Waffe kämpfen wollen, oder?

      • @Suryo:

        Frage war: Warum dieses Ausreiseverbot, wo man sich ja



        "keine Sorgen zu machen brauche". -



        Ich will hier doch keineswegs hämisch sein! Sondern frage wegen eines mir anscheinenden Widerspruchs nach. (?)

        • @Lästige Latte:

          Mein Gott, es ist Krieg, und es gilt Kriegsrecht! Das ist nicht schön, aber "normal" in der Situation. Wäre nirgendwo anders

        • 9G
          92489 (Profil gelöscht)
          @Lästige Latte:

          Ja die Wehrpflicht und die Ausreisebeschränkung müssen abgeschafft werden. Würde mich auch interessieren wie viele Menschen da gegen ihren Willen zum kämpfen gezwungen werden. Die Abschaffung sollte Bedingung für Waffenlieferungen sein.

    • @Lästige Latte:

      Die Bundesrepublik würde das genauso machen.

      "Wehrpflichtgesetz (WPflG)



      § 2 Geltung der folgenden Vorschriften

      Die §§ 3 bis 53 gelten im Spannungs- oder Verteidigungsfall."

      Der Spannungsfall ist die erhöhte militärische Bereitschaft. Er müsste mit einer Zweidrittel-Mehrheit vom Bundestag beschlossen werden, der Verteidigungsfall zusätzlich vom Bundesrat.

      Im Verteidigungs- und Spannungsfall ist die Bundeswehr befugt, Wehrpflichtige bis zum Ablauf des Jahres, in dem das 60. Lebensjahr vollendet wird, gemäß § 3 Abs. 5 WPflG einzuberufen.

      Und auch für eine Ausreise von Männern würde dann gelten.

      "2) Männliche Personen haben nach Vollendung des 17. Lebensjahres eine Genehmigung des zuständigen Karrierecenters der Bundeswehr einzuholen, wenn sie die Bundesrepublik Deutschland länger als drei Monate verlassen wollen."

      www.gesetze-im-int.../wehrpflg/__3.html

      Den Nebeltopf können Sie sich daher sparen.

      • @Sven Günther:

        Öhm...gilt das Gesetz wirklich noch? 1. Satz:" Die Wehrpflicht wird durch den Wehrdienst oder im Falle des § 1 des Kriegsdienstverweigerungsgesetzes durch den Zivildienst erfüllt."

        Deutschland hat keine Wehrpflicht und damit auch keinen Zivildienst mehr.

      • @Sven Günther:

        Es geht hier doch gar nicht um das z.Zt. kriegsfreie D. Wer also hantiert hier wohl mit "Nebeltöpfen"? -



        Bitte bei der Sache bleiben.

        • @Lästige Latte:

          In der "kriegsfreien" Ukraine gab es dieses Ausreiseverbot doch auch nicht.

          • @Jim Hawkins:

            Na eben.

      • 6G
        650228 (Profil gelöscht)
        @Sven Günther:

        Dank dem neuen Selbstbestimmungsgesetz ist das gar nicht mehr so eindeutig.

    • @Lästige Latte:

      Die Ukraine hat schon zu Beginn des Krieges eine Generalmobilmachung fürMänner von 18 bis 60 Jahren verordnet.

      www.tagesschau.de/...ilmachung-101.html

      • @Volker Schmitz:

        "Die Inter­na­tio­nale Arbeit für Kriegs­dienst­ver­wei­gerer und Deser­teure" erklärt:



        "Die Ausrufung des Kriegsrechts in der Ukraine GIBT DER REGIERUNG DIE BEFUGNIS, dieses AusreiseVerbot zu verhängen, aber es steht nicht im Einklang mit den Menschenrechten oder humanitären Normen. Was geschieht also tatsächlich in der Ukraine..."

  • Apropos Unterstützung:



    Die afghanischen Bundeswehr-Ortskräfte sind alle wohlbehalten in Deutschland angekommen?

    Wir stehen auch weiterhin hinter unseren Verbündeten in Nordsyrien und werden, auch wegen "Zeitenwende", zumindest keine weiteren völkerrechtswidrigen "Annektionen" und ethnischen Säuberungen durch Erdogans Islamistenmilizen dulden?

    Neben all dem Aufbau von Flüssiggas-Infrastruktur und Vorrang-für-Kohlezüge kommt trotzdem die Dekarbonisierung Deutschlands im Kampf gegen die globale Klimakatastrophe endlich ein paar Schritte voran?

    Drei Mal nein?



    Tja, Pech gehabt, Ukraine!

  • "Um mangelnde Unterstützung der Ukrai­ne­r*in­nen muss sich die Regierung in Kiew bisher keine Sorgen machen."



    naja, so weit ich gehört habe hat Selenski seine Villa in der Toskana noch nicht verkauft und den Erlös an das Verteidigungsministerium überwiese, die Lage ist also noch nicht hoffnungslos.

  • Die meisten Waffen liefern die USA. Wenn die USA - mit einem gigantischen Budget für Waffen und Basen weltweit - es nicht schaffen, der Ukraine genügend Waffen zu liefern, dann spielt das bisschen von Europa auch keine Rolle mehr.



    Für mich ist dieser Vorwurf- wenn nicht genug Waffen geliefert werden, dann geht die Ukrainer unter- eine Chimäre, um vom eigentlichen Problem abzulenken.



    Dieser Krieg hätte nie geführt werden dürfen und ein Sieg der Ukraine ist unwahrscheinlich. Man beachte, dass Russland bislang weder nuklear wurde noch eine Generalmobilmachung hat.



    Es war halt so, dass der Westen sich verzockt hat, weil er dachte, die Russen würden das eh nicht tun, warum also im Dezember 2021 über die NATO-Osterweiterung ernsthaft verhandeln.



    Und nun ist man meiner Meinung nach ziemlich ratlos und improvisiert. Und im Zweifel sind die "Zauderer" der neue Sündenbock.

    • @Kartöfellchen:

      Oh man....dass man nach 6 Monaten Krieg immer noch so verblendete Kommentare lesen muss, ist echt erschreckend.



      Die USA liefert am meisten Waffen, aber warum soll das den Beitrag der EU egal machen? Macht garkein Sinn.



      Wie man angesichts des aktuellen Kriegsgeschehens noch von einem russischen Sieg ausgehen kann, naja muss man dann halt wollen.



      Putin wird keine Nuklearwaffen einsetzen. Putin kann gerne versuchen die Moskauer Jugend in den Fleischwolf der russischen Armee zu stecken, mal sehen wie das für ihn endet.



      Verzockt hat sich vor allem Russland und deswegen fällt denen auch außer billigen Lügen und leeren Drohgebärden nichts mehr ein.

    • @Kartöfellchen:

      "Man beachte, dass Russland bislang weder nuklear wurde noch eine Generalmobilmachung hat."

      Weder das eine noch das andere ist eine realistische Option.

      "warum also im Dezember 2021 über die NATO-Osterweiterung ernsthaft verhandeln. "

      Die Invasion war im Dezember 2021 schon lange eine fest beschlossene Sache.

    • @Kartöfellchen:

      Kartöffelchen,



      Russland siegt seit einem Vierteljahr vorwiegend im Rückwärtsgang, und gestorben wird trotzdem.



      Mit etwas mehr Unterstützung könnte die Ukraine den völkerrechtlich legitimen Zustand wiederherstellen und die Besatzer aus dem Land vertreiben. oder sind Sie der Meinung, dass es etwas gutes ist, wenn ein Land seinen Nachbarn ohne weitere Konsequenzen überfällt?



      Russland hat sich masslos überschätzt. Ein paar tage bis zum Stiurz der Regierung in Kiew, und dann ein paar Wochen in Ausgehuniform flanieren und nach der Installation eines Marionettenregimes wieder heimgehen war die russische Vorstellung. Nichts davon ist eingetreten. Noch gibt es genug Volk aus der Provinz (Dagestan, Burjatien), das das Regime in der Ukraine verheizen kann. Wenn mal die eigenen Söhne verrecken, kippt die Stimmung unter den Moskowitern und St.-Petersburgern garantiert. Darum auch (noch?) keine Mobilmachung.

    • 4G
      49732 (Profil gelöscht)
      @Kartöfellchen:

      Ja, dieser Krieg hätte nie geführt werden dürfen. Ist aber den Faschisten in Moskau egal.

      • @49732 (Profil gelöscht):

        Egal war es diesen nicht ganz, immerhin wollten die Russen im Dezember 2021 darüber verhandeln, die NATO-Osterweiterung zu beenden.



        Und bitte beachten Sie, dass in der Donbas-Frage 2 Abkommen geschlossen wurden.

        • @Kartöfellchen:

          Ihre Aussage "ernsthaft über NATO-Osterweiterung zu verhandeln" ist falsch. Denn nichts war davon ernst gemeint.



          Die Ukraine ist seit 2014 in einem bewaffeneten Konflikt, kann also nach Regeln der NATO nicht aufgenommen werden.



          Belarus ist unter russischer Kontrolle und der Rest Osteuropas ist bereits in der NATO und damit nicht verhandelbar. Es konnte also gar keine Verhandlungen geben, höchstens russische Forderungen die man lächerlich nennen kann, was Russland natürlich auch wusste.

        • 4G
          49732 (Profil gelöscht)
          @Kartöfellchen:

          Die Russen wollten also darüber verhandeln das andere Länder nicht mehr tun dürfen was ihre Bevölkering ggf. will wie der EU oder NATO beitreten?

          Da haben die Russen aber ein sehr demokratisches und menschfreundlichen Verständnis von Nachbarschaft und Völkerrecht!

        • @Kartöfellchen:

          Und selbst wenn die Ukraine der Nato beigetreten wäre - welches Recht hätte Russland, das Land zu überfallen?

        • @Kartöfellchen:

          Welche NATO Osterweiterung denn bitte?

          Die wäre zu der Zeit faktisch nicht möglich gewesen und stand nie zur Debatte. Für einen NATO Beitritt hätte die Ukraine ihre territorialen Dispute (Donbass, Krim) klären müssen. Hat sie zu dem Zeitpunkt nicht. Also auch kein NATO Beitritt. Selbiges gilt für die anderen ehemaligen Sowjetrepubliken Moldau und Georgien.

          Genauso wie NATO Vertretungen durchaus bereit waren, darüber zu verhandeln, ob die Ukraine Mitglied wird oder nicht.

          Russland führt hier nichts anderes als einen imperialen Krieg, um sich eine imaginierte Einflusssphäre (die ihm irrlichternde Linke auch noch zugestehen) zu sichern.

        • @Kartöfellchen:

          @Kartöffelchen: Was hat den die NATO-Osterweiterung damit zu tun?



          Russlnd führt keinen Krieg um die Nato-Ost-Erweiterung zu behindern. Die Ziele sind ganz andere und wurden von der russischen Regierung auch klar genannt: Die Wiedererrichtung eines russischen Imperiums, die Vernichtng der Ukraine als eigenständiger Staat.