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„Manifest“ aus den Reihen der SPDEin unwürdiger, reflexhafter Phrasenaustausch

Die Bedrohung durch Russland unter „Panikmache“ zu verbuchen, dazu braucht man Nerven. Die aber bringt eine Truppe gestandener SPD-Vertreter auf.

Einer der Unterzeicher des „Russland-Manifestes“: Rolf Mützenich (SPD) Foto: imago

E igentlich hätte ich Generalinspekteur Carsten Breuer gern noch ein wenig zugehört, als er vor einigen Wochen bei Sandra Maischberger erzählte, wie er so aussieht, dieser hybride Krieg. Breuer berichtete, ihn habe ein Landrat angerufen: Es seien zwei Männer in Jacken mit Wappen des Landkreises bei einem Umspannwerk aufgetaucht. Sie hätten Fotos gemacht und behauptet, der Landrat habe sie zu Überprüfungszwecken geschickt. Der Landrat hatte jedoch niemanden geschickt. Es habe ihn auch bedenklich gestimmt, dass die beiden Männer vor allem Russisch gesprochen hätten.

Die Pointe hatte Breuer eigentlich ganz gut gesetzt, sie hätte durchaus noch eine Rückfrage verdient. Frau Maischberger jedoch wechselte das Thema. Dabei erklärte Deutschlands oberster Soldat hier gerade, was alles „Teil dieser hybriden Kriegsführung“ ist. Damit kam er Mitte März sehr in die Nähe der fernsehöffentlichen Ansage, dass Russland sich nicht nur selbst im Krieg gegen die Nato sieht, sondern tatsächlich einen Krieg gegen Deutschland führt. Im November zuvor hatte Breuer noch – ebenfalls bei Maischberger – von einem „Zustand“ gesprochen, „der nicht mehr ganz Frieden, aber auch noch nicht ganz Krieg ist“. Das war noch eine Nummer kleiner.

Diese Woche redete auch der Noch-Chef des Bundesnachrichtendiensts BND, Bruno Kahl, im „Table Media“-Podcast von „Belegen“, dass Russland sich bald ein europäisches Land für einen Test aussuchen werde, ob denn das Nato-Bündnis überhaupt noch funktioniere. Nun mag man die Öffentlichkeitsarbeit des BND unter dem Gesichtspunkt bewerten, dass der deutsche Auslandsgeheimdienst weder das Afghanistan-Desaster 2021 rechtzeitig erkannte noch den Angriff Russlands auf die Ukraine 2022 für möglich hielt. Vermutlich will er nicht noch mal zu den Letzten gehören, die vor irgendetwas warnen.

All dies jedoch einfach unter „Panikmache“ zu verbuchen, dazu braucht man ganz schön Nerven. Diese aber bringt eine Truppe gestandener, allerdings weitgehend abgesetzter SPD-Vertreter und weniger -Vertreterinnen erkennbar auf: Neben Ralf Stegner und Norbert Walter-Borjans ist tatsächlich auch Ex-Fraktionschef Rolf Mützenich der Meinung, man solle mit Russland vor allem reden und kooperieren. So schreiben sie und andere es in einem am Mittwoch veröffentlichten „Manifest“. Mützenich hat jahrzehntelang Außenpolitik gemacht und müsste die obersten Sicherheits- und Verteidigungskräfte der Republik schon deshalb ein bisschen ernst nehmen, weil er ihnen so oft gegenüber gesessen hat – dächte ich. Aber womöglich ist ihm jetzt nach kompensationsfreiem Verlust des SPD-Fraktionsvorsitzes einfach alles egal.

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Hilfreich zur Einschätzung der Bedrohung aus Russland ist das „Manifest“ der SPD-Truppe jedenfalls an keiner Stelle. Die Idee scheint zu sein, die Frage schlicht zu ignorieren. Vielleicht sollte man das Manifest ja gar nicht so wichtig nehmen. Aber gerade dieser Punkt kränkt mich als Staatsbürgerin: Jahrelang hatten mehrere der Unterzeichnenden privilegierten Zugang zu wichtigen, auch geheimdienstlichen Informationen über innere und äußere Sicherheit, über Rüstung und alles sonstige Geopolitische. Sie könnten die Debatte darüber, was etwa das Auftauchen falscher, russischsprachiger Kontrolleure an Umspannwerken zu bedeuten hat, qualifiziert mitführen. Stattdessen kleistern sie das Fenster der politischen Aufmerksamkeit mit einem weiteren unwürdigen, absehbar reflexhaften Phrasenaustausch darüber zu, wie man wohl grad mit Wladimir Putin reden könnte.

Wie schön es doch wäre, wenn die Leute ihr politisches Gewicht auch in sachliche Verantwortung übersetzen würden.

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Ulrike Winkelmann
Chefredakteurin
Chefredakteurin der taz seit Sommer 2020 - zusammen mit Barbara Junge in einer Doppelspitze. Von 2014 bis 2020 beim Deutschlandfunk in Köln als Politikredakteurin in der Abteilung "Hintergrund". Davor von 1999 bis 2014 in der taz als Chefin vom Dienst, Sozialredakteurin, Parlamentskorrespondentin, Inlandsressortleiterin. Zwischendurch (2010/2011) auch ein Jahr Politikchefin bei der Wochenzeitung „der Freitag“.
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70 Kommentare

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  • Noch ein Wort zu "kriegstüchtig", 》Boris Pistorius: Wir müssen bis 2029 kriegstüchtig sein《 www.bundestag.de/d...sbefragung-1002264 (im Bundestag!)



    .



    Der Begriff stammt aus der Zeit des ersten Weltkriegs - 》„Daraus entwickelte sich ein Weltbild, demzufolge alle Völker in einem dauernden ‚Kampf ums Dasein‘ verstrickt seien, den nur die Stärksten überleben würden, also jene Völker, die amkriegstüchtigstenwaren.“《 - de.m.wiktionary.or...kriegst%C3%BCchtig



    .



    Ganz folgerichtig hat ihn dann auch Göbbels verwendet [Triggerwarnung: O-Ton G.]: x.com/matze2001/st...755126026814799959



    .



    "Kriegstüchtig" statt "verteidigungsfähig" - dies ist im Kern der Konflikt zwischen Pistorius auf der einen und Mützenich, Stegner et al. auf der anderen.



    .



    Denn 》Friedenssicherung in Europa durch Verteidigungsfähigkeit, Rüstungskontrolle und Verständigung《 ist das Manifest überschrieben: das ist fest auf dem Boden des Grundgesetzes.

    Ein Verteidigungsminister hingegen, der im Parlament Kriegstüchtigkeit fordert, weitet den Rahmen, den Art 87aGG festlegt, unzulässig auf.

  • Pistorius Umgang mit dem Manifest zeigt vor allem eins: seine Unfähigkeit zu diplomatischen Lösungen: wie will jemand, der noch nichtmal in der Lage ist, mit seinem früheren Fraktionschef (von der SPD-Basis ganz zu schweigen) vernünftig zu diskutieren, in dieser Hinsicht international etwas erreichen?



    .



    Der SPD droht eine ähnliche Bedeutungslosigkeit wie die der heutigen Grünen, bei denen "mehr Waffen!" (statt Umwelt-, Klimaschutz, Friedenspolitik) nahezu einziges Thema geworden war: für Deutschland entsprächen 5 Prozent der Wirtschaftsleistung 》gemessen am BIP von 2024 mehr als 215 Milliarden Euro. [...] Ein erster Regierungsentwurf für den Haushalt 2025 sah Gesamtausgaben von rund 488 Milliarden Euro vor.》(dw.com)



    .



    215 von insgesamt 488 Milliarden des Bundeshaushalts für Rüstung soll in der SPD noch nichtmal diskutiert werden dürfen? "Arbeiter schiessen nicht auf Arbeiter" ist Geschichte, stattdessen rechtskonservative Sozialpolitik, Wirtschaftswachstum durch Profite der Rüstungsindustrie?

  • Reichlich undifferenziert der Kommentar der geschätzten Chefredakteurin.

    Forist lowandorder hat an dieser Stelle schon den wesentlichen Punkt angesprochen und man kann gar nicht häufig genug darauf verweisen, daher sei hier nochmals der Auszug aus der UN Charta erwähnt

    “Mitgliedstaaten sollen ihre Streitigkeiten auf friedliche Weise lösen. Das bedeutet, dass sie alle Mittel der Friedensvermittlung, Schlichtung, Mediation, Untersuchung, Rechtsstreit und anderen friedlichen Verfahren in Anspruch nehmen müssen“

    Wesentlicher Punkt: Ansätze zu eruieren, bedeutet kein Ausschlussverfahren vorzunehmen hinsichtlich subjektiver Einschätzungen über die Ansichten Russlands. Die stehen erst an zweiter Stelle und die Frage der Machbarkeit stellt sich sowieso erst am Schluß. Zuerst müssen Ansätze her, auf Grundlage der in der UN Charta genannten Optionen.

    Denn rein auf militärische Optionen zu setzen, zeugt doch von einer etwas arg verkürzten Denkweise. Der Frieden in Europa kann nur unter Einbindung Russlands wiederhergestellt werden.

    Und um den Weg zu einem solchen Frieden bestreiten zu können, braucht es zusätzliche Ansätze, als lediglich die stärkste Armee Europas aufbauen zu wollen.

    • @Sam Spade:

      Bemerkenswert nach den Einlassungen zu Israel&Iran aber sehr willkommen.

    • @Sam Spade:

      …anschließe mich



      ergänze klarstellend



      “ Wobei es ersichtlich - worauf die ganzen Hetzer & Diffamierer hauptsächlich rekurrieren -



      Auf Putins fehlenden Friedenswillen - was ja häufig der Fall ist, eben gerade nicht ankommt • “



      &



      Zu den zwei hier in der taz eingerückten Beiträgen ist darüberhinaus - jedes Wort zuviel. Wem ersichtlich die UN-Charta böhmische Dörfer sind - dem ist schlicht nicht zu helfen •



      &



      Mich erinnert‘s - die beiden Skribenten & die meisten im around too - waren da noch nicht geboren - an die geifernde Stimmung wider Willys/Bahrs Ostpolitik! Newahr



      Mein ☕️☕️Gast - dessen Vater Anwalt war im Dunstkreis Abs Pferdmenges DB - CDU/CSU - nahm ihn mit nach Bonn - in eins der Parteigremien.“Die hatten derart Schaum vorm Mund. Dachte - wenn jetzt der Willy reinkäme - die lynchen den glatt!“



      Hier fehlt mit Werner Enke einfach das



      “Worteaneinanderreihgewissen“ •

    • @Sam Spade:

      Nein zuerst muss die andere Seite analysiert werden, geschaut werden was machbar ist und dann die Optionen ausgewählt werden davon.

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  • Ich bin kein Pazifist und Keiner, der Putin für einen friedlicbenden Menschen hält. Aber Sicherheit dank Aufrüstung pur? Sind die Lehren aus dem Kalten Krieg in Vergessenheit geraten? Ist es schon Appeasement, über Rüstungsbegrenzung verhandeln zu wollen?

    • @Wondraschek:

      Man kann übrigens Pazifist sein, OHNE Putin für einen friedliebenden Menschen zu halten.

    • @Wondraschek:

      Rüstungskontrolle, während Russland auf Kriegswirtschaft umgestellt hat ? - Der war gut...!

      Bestimmt lässt sich Putin darauf ein, weniger Mordinstrumente gegen die ukrainische Zivilbevölkerung produzieren zu lassen, weil er ja im Grunde seines Herzens ein guter Mensch ist !?

  • Liebe Frau Winkelmann, ich habe die Suchfunktion im Manifest benutzt und das Wort "Panikmache" dort nicht gefunden. In Ihrem Kommentar steht es wie ein Zitat. Bitte lassen Sie journalistische Sorgfalt walten. Oder möchten Sie die taz sich in die Tradition der Tüddelchen stellen? Auch in einem Kommentar sollte der Unterschied zwischen Kritik oder Ablehnung und subtiler Diffamierung gewahrt werden.

  • Leute wie ein General Carsten Breuer sind doch an sachlicher Diskussion in der Sache, scheinbar nicht sonderlich interessiert, wenn er da solche Dönkes ( Norddeutsch umgangssprachlich für lustige Geschichten ) von angeblichen Fotografen im öffentlich rechtlichen TV zum besten gibt. Indoktrinieren könnte man es auch nennen. Das sind also die Fachleute bei der Bundeswehr, denen wir Bürger unser Vertrauen schenken sollen. Na herzlichen Dank.



    Im übrigen , wozu gibt Google Maps und Drohnen mit Aufnahmemöglichkeit.

  • Realitätsfremd ? Das trifft den Punkt Herr Pistorius !



    Wie realitätsfremd muss man sein um zu glauben, dass man wieder mit deutscher Kriegstüchtigkeit Russland in seine Schranken verweisen kann. Da helfen noch so viele Milliarden, vielleicht bald Billionen € nicht.



    Dieses irrsinnige Wettrüsten wird zu erheblichen finanziellen Belastungen, wenn nicht zum Bankrott Deutschlands führen. Siehe Sowjetunion.



    Das selbe gilt für die Milliarden für die Ukraine. Das wird eine never ending storry. Wieviel Jahre soll der Krieg dann noch dauern. Übrigens geht der schon seit 2014.



    Betr.: Panikmache. Ich bin Jahrgang 1944. Seit ich denken kann fällt der Russe bei uns ein. Immer mit den selben Argumenten. Mir wurden deshalb von 1966/68 18 Monate meines Lebens gestohlen. In jeder politischen Kompaniebelehrung wurde Russland verteufelt.



    Parallel dazu der amerikanische Krieg in Vietnam.



    Was dabei herauskam weis man.



    Wie realitätsfremd ist eigentlich die Chefredakteurin der TAZ.



    Einen Moment dachte ich ich lese die Welt. In letzter Zeit sind mir schon einige Artikel unangenehm hochgekommen. Der hier ist jetzt doch zu viel. Abbuchung zur Unterstützung ist gekündigt.

  • Nach dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine verfolgen NATO, EU und Deutschland das Ziel, Russland durch Sanktionen zu ruinieren, stecken Milliarden in Aufrüstung im Inland und in der Ukraine, senden Waffen an die Front, finanzieren jetzt auch Drohnen, die tief im Inland Russlands eingesetzt werden können … Und nun schickt uns Russland zwei Fotografen und plant möglicherweise Schlimmeres. - Es ist Krieg, im Krieg handeln die Kriegsparteien i.d.R. reziprok. Die Bedrohung (ganz unabhängig davon, wer sich im Recht sieht) ist gegenseitig.

    Die Autorin versäumt es, ihre Schlussfolgerung aus Ihrem Artikel zu ziehen und die Alternative genau zu benennen. Ich vermute, vehemente Dialogverweigerung und Eskalation bis Russland (eine Atommacht) aus Ukraine und Krim vertrieben und besiegt ist. Und ja, natürlich, wir sind ja im Recht!

    Die Frage, die ich mir dabei stelle, ist nur, ob und was danach noch von Deutschland übrig ist. Jeder Krieg endet früher oder später am Verhandlungstisch, häufig leider erst nach massiver gegenseitiger Vernichtung.

    P.S. Die Form der „denunziatorischen“ Artikel, die andere Meinungen als „unwürdig“ herabsetzten, senken mein Vertrauen in die taz.

    • @nothingness:

      Schönes Narrativ mit der Atombombe könnte glatt von Putin kommen . Diese psychologischen Spielchen kennen wir nun zur genüge . Russland mit diesem Regime muss unter allen Umständen gestoppt werden oder wollen sie hier russisch sprechen.

      • @Andreas Rostin:

        Aus den Nachrichten weiß jeder, wie unberechenbar und böse Putin ist. Da Sie ihm nun zugutehalten, dass er die Eskalation nicht so weit treiben wird, würde ich vermuten, dass Sie zu den Putinfreunden gehören.

  • "Wie schön es doch wäre, wenn die Leute ihr politisches Gewicht auch in sachliche Verantwortung übersetzen würden."



    /



    Liebe Frau Winkelmann, historisch betrachtet rekurriere ich gute 100 Jahre, zurück nach Paris:



    Es gab Versuche, die Welt neu zu denken und zu organisieren.



    "Die vierzehn Punkte



    Woodrow Wilson sah sich vor allem als Diplomat. Er hatte das Konzept der Vierzehn Punkte für den Kongress und das amerikanische Volk bereits Monate vor dem Waffenstillstand entworfen."



    Weiter dort:



    "Die Punkte eins bis fünf versuchten, die unmittelbaren Ursachen des Krieges zu beseitigen : Imperialismus, Handelsbeschränkungen, Wettrüsten, Geheimverträge und Mißachtung nationalistischer Tendenzen. Die Punkte sechs bis 13 versuchten, während des Krieges besetzte Gebiete wiederherzustellen und Nachkriegsgrenzen festzulegen, ebenfalls auf der Grundlage nationaler Selbstbestimmung. Im 14. Punkt stellte sich Wilson eine globale Organisation vor, um Staaten zu schützen und zukünftige Kriege zu verhindern."



    Quelle greelane.com



    /



    "Wäre ein anderer Frieden möglich gewesen?



    Um nicht weniger als..."



    www.deutschlandfun...-moeglich-100.html

    • @Martin Rees:

      Sehr guter Kommentar - und eine Aufforderung über die momentane Panik hinweg zu sehen und mal an ein neues Konzept für einen dauerhaften Frieden zu denken, es zu entwickeln, um tatsächlich zum Frieden zu kommen.

  • Das Manifest ist doch in Baku mit Ralf Stegner und Viktor Subkow ausgearbeitet worden.



    Nein?



    Na dann hab ich mich geirrt.

    • @Thomas Böttcher:

      Ihr [...] Beitrag zeigt, wie wichtig der Kommentar von Herr Reinecke vom Mittwoch ist:

      taz.de/Manifest-de...090299&s=Manifest/

      Die Unterstellung, dass die Vertreter abweichender Meinungen ausländische Agenten und Verräter sind, gehört zum Standard in einer Diktatur. In der Auseinandersetzung in einer Demokratie hat so etwas nichts zu suchen.







      Beitrag bearbeitet. Bitte halten Sie sich an die Nettiquette. Die Moderation

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Stegners Verhalten ist nicht deshalb fragwürdig, weil er eine „abweichende Meinung“ hat, sondern weil er sich als Geheimnisträger (gewähltes Mitglied des parlamentarischen Kontrollgremiums für die Geheimdienste) quasi konspirativ in Baku mit irgendwelchen Putinschranzen getroffen hat, ohne dafür von seiner Fraktion, dem Parlament oder der Regierung eine Beauftragung gehabt zu haben. Das so was aufgrund seiner politischen Stellung nicht statthaft ist, und je nach Inhalt der Gespräche ( über führt sich ja ausschweigt) Landesverrat sein kann, liegt doch auf der Hand.

  • Ich gehe auch davon aus, dass es keine Panikmache ist.



    Das ausgerufene Ziel Russland zu ruinieren, der Beifall für den 2. Angriff auf die russische Triade, die Feststellung man könne nicht verhandeln, die Enteignung der Zinserträge, geben den Weg in die Zukunft vor.



    Sich nun gegen das Manifest zu positionieren, es zu diskreditieren, weil es auf Annäherung setzt, kann nur in eine noch größere kriegerische Auseinandersetzung führen.



    Insofern ist die Angst absolut berechtigt und keine Panik.



    Wie jedes Kind es lernt:



    kein Dialog, keine Annäherung, hart kämpfen und der Stärkere sein, dann klären sich Konflikte fast wie von allein.

    • @Mark Menke:

      Richtig, Angst haben und Angst machen war schon immer eine Haltung, die im Endeffekt nur viele Opfer hervorbringt.

  • Diese Appeasement-Politik ging viel zu lange, egal mit welchem Diktator.

  • Die angebliche Bedrohung durch Russland ist auch Panikmache. Da haben die aufrechten Sozialdemokraten durchaus recht. Ich empfinde eher eine Politik eines Trump oder Netanjahu bedrohlich. Zumal der eine schon mit Haftbefehl gesucht wird.

    • @Pico :

      Das seit über drei Jahren tagtägliche massakrieren von ukrainischen Kindern, Frauen und Männern durch Russen ist also Panikmache! Seltsame Auffassung - gelinde gesagt!

    • @Pico :

      ach und Putin nicht oder wie jetzt . Schönen Gruss nach Moskau . Diese SPD Gurkentruppe hat Gott sei Dank nichts mehr zu melden und ernst nimmt sie auch keiner mehr . Europa hat begriffen erst wenn Russland am Boden ist wird es Frieden geben . Deshalb mehr Waffen und vor allem kein einknicken oder zögern mehr bei der Bekämpfung von Zielen in Russland. Die Ukraine macht alles richtig wollen wir hoffen dass Russland bald am Boden liegt.

      • @Andreas Rostin:

        "Europa hat begriffen erst wenn Russland am Boden ist wird es Frieden geben."

        Schon größere Geister wie Franz Marc oder Otto Dix, haben in Unkenntnis vor dem Wesen des Krieges vor über 100 Jahren ähnliche geistige Plattheiten von sich gegeben.

        Das änderte sich schlagartig, als sie den Krieg aus nächster Nähe erfahren haben. Ob freiwillig gemeldet oder eingezogen wie Remarque, eins hatten sie alle gemein, sie wurden durch ihre Erfahrungen an der Front zu überzeugten Pazifisten.

        [...] Kommentar bearbeitet. Bitte halten Sie sich an die Nettiquette. Die Moderation

    • @Pico :

      Wladimir Putin wird auch vom Internationalen Strafgerichtshof mit Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen gesucht.

    • @Pico :

      Ich nehme an Sie kein Ukrainer, Balte oder Pole? Mit Verlaub Ihr kontrafaktisches Empfinden ist vollkommen irrelevant. Und nur so zu Ihrer Information: Putin wird schon viel länger per Haftbefehl gesucht.

  • Inzwischen regenmässig wird von verschiedenen Seiten suggieriert, wäre befänden uns beinahe im Krieg. Nicht mehr im Frieden.



    Damit wird dann begründet, warum wir hunderte Milliarden zusätzlich für Aufrüstung ausgeben sollen (statt für Soziales, Bildung oder Wirtschaft). Oder warum man jungen Menschen ungefragt ein Jahr ihres Lebens für eine Wehrpflicht wegnehmen solle.



    Vielleicht sollte man einmal klarstellen: Russland befindet sich nicht im Krieg mit uns. Es gibt auch keinerlei Anzeichen, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern könnte. Dasselbe gilt für die anderen NATO Staaten. Das es Geheimdienstliche Aktivitäten gibt ist nun wirklich nichts Neues, das gab es schon immer.



    Beeinflussung im sozialen Medien vor Wahlen? Machen westliche Länder gleichermassen.

    • @T-Rom:

      Genau, in Deutschland wird die Bevölkerung infoktrinier was das Zeug hergibt.



      Warum wird nicht im öffentlichen rechtlichen TV einmal über die Alma-Ata Erklärung von 1991 und das Verhalten von der Europäischen Union und der Ukraine dazu diskutiert ?

      • @Alex_der_Wunderer:

        Ups - Synapsen Chaos 😇



        - infoktrinier = indoktriniert

    • @T-Rom:

      Wir befinden uns nicht beinahe im Krieg, sondern sind mittendrin. Krieg durch Russland wird heute nicht nur auf der militärischen, sondern auch auf anderen Ebenen geführt, der Einsatz von Waffen wäre dabei nur der Schritt.

      • @Flix:

        Wie gesagt: Das gab es schon immer. Auch und gerade vom Westen ausgehend. Die USA spioniert ja selbst die verbündete Bundesregierung aus.

  • Vielen Dank für den Beitrag, Frau Winkelmann – auf den Punkt gebracht.

    Gerade der Aspekt, dass wir längst von Russland hybrid angegriffen werden, findet in Deutschland meines Erachtens erschreckend wenig Beachtung.

  • Die alte Tante SPD ist bei Pflegestufe IV angekommen. Gut, dass Helmut Schmidt das nicht mehr erlebt.

  • Also, in den knapp 4 Seiten Manifest-Text taucht der Begriff "Panikmache" doch gar nicht auf. (Oder sollte ich das überlesen haben?) Der russische Angriffskrieg wird auch nicht beschönigt. Überhaupt kann ich im Text keine unpassenden Zumutungen erkennen. Aber er zeigt vorsichtig auf, wie der Zug für vernünftige Politik derartig abfahren konnte. Aus östlicher Sicht verhielt/verhält sich auch der Westen durchaus aggressiv gegenüber seit jeher eigentlich russischer Einflusssphäre. Und der Text zeigt auch auf, wie gefährlich es ist, wenn sich die Europäer nicht um ihre eigenen Interessen kümmern, sondern seit langem vornehmlich rein amerikanische Ziele verfolgen. Da dienen wir hier dann halt schonmal als atomares Schutzschild. Ich empfehle dieses "Manifest" einfach mal selbst zu lesen.

  • SPD-Manifest 2025 ist Referenz an KSZE-Schlussakte Helsinki 1975, Meilenstein der Entspannungspolitik von 35 Staaten unterzeichnet, legte Prinzipien für Sicherheit, Zusammenarbeit Menschenrechte fest. Sie gilt als Maßstab für Sicherheitsarchitektur zwischen Bündnissen, Blockfreien, auch wenn dies Konzept seit Jahrzehnten gebrochen wurde – russische Krim Annexion 2014, Krieg gegen Ukraine seit 2022, NATO-Intervention im Kosovo 1999 ohne UN-Mandat, US-Irakkrieg 2003, bleibt KSZE doch Maß der Zeit.



    Manifest kritisiert unbegründete Erhöhung Verteidigungsetats auf 3,5- 5 % BIP. Kritik wird im öffentlichen Diskurs geteilt ohne zu adressieren auch wenn hybrider Krieg Russlands in Deutschland angedeutet aber Konsequenz fehlt, was das für Verteidigung bedeutet. Sicher nicht Panzerbau, Kampfjets, Fregatten, U-Boote. KSZE-Prozess legt soziale Verteidigung nahe, Mut von Mehr Demokratie in Unternehmen, personell, materiell Stärken Rechtsstaates, Unrechtsempfinden in Zivilgesellschaft zu heben, was organsiertes Verbrechen. Amigo- Seilschaften, Korruption, Vorteilsnahme betrifft, auf die Akteure hybrider Kriege bevorzugt setzen, Erpressungsmaterial zu generieren Kurzzeit V-Leute zu rekrutieren

  • Geschätzte Frau Ulrike Winkelmann.

    Mal ab von Ihrer verräterischen Wortwahl - wa!



    “unwürdiger, reflexhafter Phrasenaustausch…“



    Meine Ausführungenzu dem Elaborat Yelizaveta Landenbergers “Ein Manifest der Realitätsverweigerung’Manifest von SPD-Altvorderen“ in der e-kommune zu



    „Mützenich fordert respektvollere Debatte“



    Lowandorder gestern, 18:38 Uhr



    Gelesen oder nicht!



    Denn - nur der dort wie hier entscheidende Ausriß aus der UN-Charta reicht!



    Artikel 2(3):



    “Mitgliedstaaten sollen ihre Streitigkeiten auf friedliche Weise lösen. Das bedeutet, dass sie alle Mittel der Friedensvermittlung, Schlichtung, Mediation, Untersuchung, Rechtsstreit und anderen friedlichen Verfahren in Anspruch nehmen müssen“

    Denn dieser letzte Satz - der ja egal in welcher Phase der Aggressionen gar Kriegshandlungen sich eine Region sich befindet / eine ausdrückliche PFLICHT konstatiert alle Mittel der Friedensvermittlung in welcher Form auch immer auszuschöpfen!

    Genau das - haben die Ersteller dieses Manifests getan •

    Wobei es ersichtlich - worauf die ganzen Hetzer & Diffamierer hauptsächlich rekurrieren -



    Auf Putins fehlenden Friedenswillen - was ja häufig der Fall ist, eben gerade nicht ankommt •

    • @Lowandorder:

      Bravo.

    • @Lowandorder:

      Danke für diesen Hinweis!

    • @Lowandorder:

      Geschätzter Lowandorder. Ausdrückliches Dankeschön für diese Klarstellung von Ihnen.

    • @Lowandorder:

      Das unterschreibe ich sofort. Ich wiederhole: JEDE Reise beginnt mit dem ERSTEN Schritt. Und das ist auch in diesem Komplex kein Fehler. Es ist nötig. DAS als Realitätsverlust anzusehen ist scheinheilig.

  • Kompliment, Frau Winkelmann. Nachdem Sie ja schon im „Bundetalk“-Podcast bemerkenswert sachlich gegen das „Manifest“ argumentiert haben, fassen Sie die Gegenargumente hier gut zusammen.



    Einzig der Hinweis aus das Versagen des BND in Punkto Afghanistan sehe ich anders, aber das ändert wenig an Ihrem guten Artikel.

    • @Dirk Osygus:

      Daßse beide - wie die übrigen ahnungslosen Eiferer - durch die Bank im falschen Wald Holz hacken! Newahr



      Könnte ein einfacher Blick in die. UN-Charta klarmachen!



      Normal Schonn

      “Denn - nur der dort wie hier entscheidende Ausriß aus der UN-Charta reicht!

      Artikel 2(3):

      “Mitgliedstaaten sollen ihre Streitigkeiten auf friedliche Weise lösen. Das bedeutet, dass sie alle Mittel der Friedensvermittlung, Schlichtung, Mediation, Untersuchung, Rechtsstreit und anderen friedlichen Verfahren in Anspruch nehmen müssen“



      Denn dieser letzte Satz - der ja egal in welcher Phase der Aggressionen gar Kriegshandlungen sich eine Region sich befindet / eine ausdrückliche PFLICHT konstatiert alle Mittel der Friedensvermittlung in welcher Form auch immer auszuschöpfen!



      Genau das - haben die Ersteller dieses Manifests getan •



      Wobei es ersichtlich - worauf die ganzen Hetzer & Diffamierer hauptsächlich rekurrieren -

      Auf Putins fehlenden Friedenswillen - was ja häufig der Fall ist, eben gerade nicht ankommt •



      Lovando - always at your servíce -

      • @Lowandorder:

        Was "alle Mittel ...." bedeutet, darüber gibt es Meinungsverschiedenheiten.



        Es scheinen einige aus der SPD zu glauben, die lange Tradition der Partei stelle eine natürliche Expertise dar. Ist sie aber nicht.



        Sie sind nicht schlauer als alle anderen auch und sollten sich lieber konstruktiv beteiligen, als ein Manifest, das lediglich zur Selbstbestätigung dient, zu veröffentlichen.



        Die allerwenigsten finden es leicht, in dieser Situation Entscheidungen zu treffen.

  • Noch dazu bildet eine Partei, die mehr oder weniger offen Russland unterstützt, die jetzt größte Oppositionsfraktion im Bundestag. Was machen deren Mitglieder und Anhänger wohl im Fall eines Angriffs?

    • @Suryo:

      Ein Angriff, den das Manifest sicher eher verhindert, als die größenwahnsinnige Idee einer Nuklearmacht mit eigener Stärke und ewige Feindschaft zu begegnen.



      Außer der Rüstungsindustrie hat da niemand etwas zu gewinnen.

      • @Mark Menke:

        Ich vermute auch schon seit geraumer Zeit, einige der Mitfoiristen halten unanständig viele Anteile in der Rüstungsindustrie...

  • Die SPD entlarvt sich selbst. Schade nur, dass dies so wenige Menschen begreifen.

  • Aber warum lese ich ständig, dass Russland nicht mal mit der Ukraine fertig wird? Und dann sollen die die Nato, dass stärkste Militärbündnis der Welt, überfallen wollen? Irgendwas stimmt da nicht.

    • @Peter Teubner:

      bitte keine Logik in die Debatte einbringen 😉

    • @Peter Teubner:

      Die Ukraine ist die stärkste Armee Europas, die NATO ist stark weil sie die USA hat, dann kommen noch Griechenland und Türkei die beide nicht in ost Europa kämpfen würden und plötzlich ist die NATO deutlich unterlegen.

  • Natürlich spitzt sich die Situation mit jeden Tag weiter zu. Man muss nicht die Auffassung teilen, dass es sich hier um "Panikmache" handelt, aber da es durchaus plausible Argumente für diese These gibt sollte man sich damit sachlich auseindersetzen. Selbst die Hardliner unter der Experte gehen davon aus, dass Moskau allerhöchsten das Baltikum angreifen könnte. Wobei auch das viele Experten für fragwürdig halten (Richter, Milley usw.).



    Für einen Großangriff auf Osteuropa bräuchte Moskau etwa 3 Millionen Soldaten vor Ort. Für eine solche Rekrutierungswelle gibt es keine Anzeichen. Auch die Unterzeichner fordern eine Aufrüstung, jedoch lediglich eine moderate. Militarismus wird auf Dauer keine Lösung sein. Sofern ist das Manifest, trotz mancher Schwächen positiv zu bewerten.

    • @Alexander Schulz:

      Und sind die baltischen Staaten in der Nato? Ja! Knackpunkt ist, ob sich die Nato (evtl. auch ohne Amerika) wg. winziger Länder auf einen Konflikt mit Russland einlassen würde, oder ob nicht gekniffen würde. Denkt man ihre Ausführungen weiter, ist man schnell beim kneifen.

  • Mit solchen Leuten verzwergt sich die SPD immer mehr.



    Bei anstehenden Wahlen wird sie große Verluste einfahren.

    Weder in der sozialen Frage (Mindestlohn, Unterstützung der Arbeiter) noch in der Außen- und Sicherheitspolitik (wie eben gerade dieses "Manifest" deutlich macht) hat die SPD eine Linie.

    Die SPD empfiehlt sich als politischen Blanko-Scheck für die jeweilige Regierung.

    • @Dr Regina:

      Ich halte das eher für eine Chance, Stimmen von der AfD zurückzuholen



      und sie nicht weiter zu vergrößern.



      Wer nicht begreift, dass es Frieden in Europa gegen Russland nicht geben wird, sollte unbedingt seine Vorstellung zur Konfliktlösung einbringen.



      Falls daran ein Interesse besteht.



      Zu glauben, man könne die Sicherheitsinteressen Russlands dabei außen vor lassen, weil es diese nicht zu geben hat, mit diesem Diktator, zielt ausschließlich auf ein Pulverfass und hat zu Recht Angst vorm Russen.



      Das sollte man künftigen Generationen aller Seiten ersparen.

    • @Dr Regina:

      Vor allem hat die SPD in keinem Bereich eine richtige Linie. Die deutschen "Sozialdemokraten" sind genau so kaputt wir die britische Labour Party. Aus beiden Parteien wurde jede echte linke Strömung erfolgreich marginalisiert oder sogar ausgeschlossen.

      Auch die zaghaften Friedensaktivisten um Rolf Mützenich haben zu keinem Zeitpunkt den "Doppelwumms" von Scholz in Frage gestellt, sondern stimmten dafür.

      Deswegen weiß ich auch nicht recht, was sie überhaupt wollen mit ihrem Papier, zumal sie dort die neuralgischen Verhandlungspunkte (NATO-Mitgliedschaft der Ukraine, Besetzung des Donbas) ansprechen.

      Zum Punkt "Panikmache" wäre es z.B. gut, wenn im Papier die Studie von Greenpeace erwähnt worden wäre, was aber auch nicht passiert ist.

      www.greenpeace.de/..._NATO-Russland.pdf

      Insofern bleibt das "Friedensmanifest" wenig greifbar, selbst für Leute, die sich dem herrschenden Bellizismus entgegen stellen wollen.

  • Schon interessant, dass die "alternative Tageszeitung" keine Alternativen von SPD-Politikern zum Russlandkurs der Bundesregierung diskutieren will, da sie nur "Phrasen" seien.

    Russland plane einen Angriffskrieg auf ein Land in Osteuropa, zitiert die taz den BND, um dann mit einem rhetorischen Kniff zu unterstellen, dass Zweifler an dieser Beurteilung "Panikmache" anführen würden.



    Es sollte strikt an Hand von Fakten diskutiert werden, die zum Beispiel das Friedensinstitut Sipri liefert. Der BND soll seine Fakten auf den Tisch legen.







    Zahlen in Bezug auf das Jahr 2024 ohne das neue Vermögen zur Aufrüstung der Bundeswehr

    Laut SIPRI geben allein die west- und mitteleuropäischen Länder zusammen 472 Mrd. Dollar für ihr Militär aus. Russland kommt demgegenüber nur auf 149 Mrd. Dollar – weniger als ein Drittel davon.

    Zudem ist die Nato Russland militärisch weit überlegen.

    Und da soll nicht darüber kritisch diskutiert werden, ob es ein so gewaltiges Sondervermögen für die Bundeswehr bedarf?

    Die taz schickt zurzeit Reporter zur Bundeswehr, wie wäre es mit einer Reportage zur Friedensbewegung. Kleiner Tipp: in der Eifel im Umkreis Atombombenlager gibt es einige letzte Exemplare!

    • @Lindenberg:

      Russlands im eigenen Land hergestellten Rüstungsgütersind erheblich günstiger als die Nato-Waffen. So kostet beispielsweise der aktuelle moderne Leopard A7-Panzer zwischen 10-15 Millionen Dollar pro Stück, sein russisches Panzergegenüber T90 zwischen 2,5 und 3,5 Mill. Dollar. Ähnlich beim russischenLuftüberlegenheitsjäger Suchoi 35, Kosten 40-60 Mill. Dollar pro Stück. Seine Natogegenstücke Eurofighter oder Dassault Rafale kosten zwischen 100 und 120 Mill Dollar. Diese Unterschiede relativieren den Hinweis auf die geringeren Rüstungsausgaben Russlands.

  • Man hat den Eindruck, dass die Unterzeichner des "Manifests" mehrere Schüsse nicht gehört haben. Nicht die in Tschetschenien, in Georgien, in Syrien, auf der Krim selbst die in der Ukraine nicht. Der Abschuss von MH 17 war kein Zufall, genauso wenig wie diverse Giftmorde oder Cyberangriffe.



    Die Bedrohung durch Putins Russland ist real und die Besorgnis ist berechtig, mit Panikmache hat das nichts zu tun.

    • @Flix:

      Die Beispiele Tschetschenien und Georgie verstehe ich nicht. In Tschetschenien hat Putin eine islamistische terroristische Regierung bekämpft. Dementsprechend hat damals im Westen ja auch kaum jemand protestiert.



      Und zu Georgien: Die ehemals Autonomen Sowjetrepubliken Abchasien und Südossetien haben sich nach dem Zerfall der SU von Georgien abgespaltet, genau so, wie Tschetschenien sich von Russland abgespaltet hat. Entweder haben alle drei dieses Recht oder keine. Wenn Georgien Südossetien gewaltsam zurückholen darf, dann auch Russland Tschetschenien. Und wenn Tschetschenien ein Recht auf Autonomie oder gar Unabhängigkeit hat, dann auch Abchasien und Südossetien.

    • @Flix:

      Sie sind sooo nah dran... und doch vorbei.

      Die Bedrohung durch Putin ist real, und doch sind Sie nicht auf der Höhe der Zeit, wenn Sie nach Tschetschenien, Georgien, Syrien, Ukraine schauen und vor der marschierenden Roten Armee Angst haben. Dabei zitiert der Artikel doch ein schönes Beispiel für den Krieg der gerade im Land tobt. Und den wir verlieren, ohne einen einzigen russischen Panzer im Land, weil die Maischbergers, Pistoriusse, Masalas und andere Kalte Krieger nicht verstehen wo der Feind steht, wie er kämpft und was er erreichen will.

      • @B. Iotox:

        Zu kurz gesprungen. Abgesehen von den, mir durchaus sehr bewussten, Aktivitäten Russlands unterhalb einer militärischen Aktion dürfen wir nicht vergessen, dass Deutschland im Rahmen seiner NATO-Mitgliedschaft zum Beistand gegenüber den Baltischen Staaten und Polen verpflichtet ist, wo die Wahrscheinlichkeit eines Überfalls durch Russland sehr groß ist.

        • @Flix:

          Wie groß ist denn "sehr groß"?



          Und was soll das für ein Überfall sein? Von wo nach wo, mit welchem Ziel? Konkret, bitte. Nicht "Ja, Balten, Polen halt" und "Ja um die NATO zu testen" - das ist kein Ziel für einen konventionellen Feldzug. Und für Putin erst recht nicht.

          Nicht falsch verstehen: Ja, da gibt es die Möglichkeit einer konventionellen militärischen Eskalation. Ich bewerte die Wahrscheinlichkeit nur fundamental anders als Sie, deshalb wüsste ich gerne was genau Sie da erwarten, und wie Sie zu Ihrer "sehr groß" Einschätzung kommen. Vielen Dank :)

  • Beim Lesen des Manifests merkt man die Absicht und ist verstimmt.

  • Eigentlich beruht das Papier auf dem Prinzip Hoffnung. Aber das ist doch bei den Ukraine-Unterstützern nur verbal anders (Der Ukraine die Mittel geben, sich zu verteidigen). Wenn die Russen weiter vordringen und eines nicht so weiten Tages am Dnjpr stehen, wird der Westen, das nicht mit militärischer Gewalt verhindern wollen. Wenn Putin nicht nachgibt nimmt man dann lieber noch einmal ein paar Mio. Flüchtlinge.

    • @Eckhard Hanseat52:

      Russland steht doch schon am Dnipro.