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Lob des deutschen RentensystemsGar nicht mal so schlecht

Meckern über das Rentensystem ist angesagt. Aber ist wirklich alles so dramatisch? Was Friedrich Merz von Konrad Adenauer lernen kann.

Die Inflation frißt ihre Rente: Das war das Problem dieser kämpferischen Gruppe im Jahr 1971 in Dortmund Foto: Klaus Rose/picture alliance

Erstens: Unsere Sozialsysteme stehen vor dem „finanziellen Kollaps.“ Zweitens: Die deutsche Rente ist zudem so kaputt, dass Jüngere am besten gar nicht mehr in dieses marode System einzahlen. Drittens: Ohne radikales Umsteuern werden die „Älteren die Jüngeren ausplündern“. Und viertens sieht Friedrich Merz drastisch steigende Beiträge für die Rente, die die Wirtschaft strangulieren werden. „Die Sozialversicherung insgesamt liegt auf der Intensivstation“, so Merz.

Das erste Zitat stammt aus dem Jahr 2000. Der Rentenexperte Bernd Raffelhüschen prognostizierte damals den Exitus des gesamten deutschen Sozialstaats. Zweitens: Den Auszug der Jüngeren aus dem Rentensystem, das dem Untergang geweiht sei, forderte 1999 die CSU. Drittens: Die Ausplünderung der Jungen durch die Alten hielt Ex-Bundespräsident Roman Herzog vor 17 Jahren für unvermeidlich. Und im Jahr 2001 attestierte Merz dem Sozialsystem die schlimmste Krise seit Jahrzehnten.

Apokalypse jetzt. Es gibt Hunderte solcher Zitate. Dass Sozialstaat und Rentensystem zusammenbrechen – und nur Aktien und Privatisierung uns vor dem Crash retten – ist der Evergreen neoliberaler Propaganda.

Doch mit diesen immer im Brustton der Überzeugung vorgetragenen Vorhersagen verhält es sich wie mit dem apokalyptischen Bewusstsein im 16. Jahrhundert. Damals glaubten alle fest daran, dass das Jüngste Gericht bevorsteht. Alle Jahre wieder tauchten Prediger auf, die den Weltuntergang datierten. Dass der dann regelmäßig ausblieb, erschütterte den Glauben an die Apokalypse keineswegs. So ähnlich verhält es sich mit den Untergangsprognosen für das Rentensystem. Ein Unterschied: Die Prediger galten im 16. Jahrhundert nach dem ausgefallenen Weltuntergang als Scharlatane. Die Auguren des Crashs des Sozialsystems sitzen noch immer in den Talkshows.

Maximal miese Laune, obwohl die Lage gar nicht so übel ist

Es stimmt: Die Boomer gehen in Rente. Und es gibt weniger Jüngere, die arbeiten. Das setzt das System unter Stress, nicht für immer, aber für die 2030er Jahre. Der Verteilungskampf wird härter. Doch ein Kollaps des Rentensystems steht nicht vor der Tür. Der Rentenversicherungsbericht aus dem Arbeitsministerium prognostiziert, dass das System in den nächsten 15 Jahren stabil bleiben wird. Weitreichendere Vorhersagen sind sowieso unseriös: Wer weiß schon, wie viel Zuwanderung es 2040 gibt oder wie viele Frauen arbeiten werden? Es gibt verschiedene Stellschrauben, die im System bewegt werden könnten, um bis 2040 eine einigermaßen solide Rente zu gewährleisten. Der Steuerzuschuss oder die Beiträge können moderat steigen, das Rentenalter kann moderat erhöht werden. Oder alles drei.

Das deutsche Rentensystem verdanken wir den überragenden Konservativen des 19. und 20. Jahrhunderts, Otto von Bismarck und Konrad Adenauer

Indes wirkt die Debatte um die Rente ziemlich deutsch: maximal miese Laune, obwohl die Lage gar nicht so übel ist. Sie passt auch in die dystopische Grundstimmung. Doch Deutschland hat ein solides Rentensystem. Es ist robuster als stärker kapitalgedeckte Systeme wie das in den USA, in denen jede Finanzkrise die Alterssicherung von Millionen pulverisieren kann.

Die derzeitige Debatte mag zudem den Eindruck erwecken, dass das hiesige Rentensystem von staatsfixierten Linken erfunden wurde. Nicht ganz. Das deutsche Rentensystem verdanken wir den überragenden Konservativen des 19. und 20. Jahrhunderts, Otto von Bismarck und Konrad Adenauer. Der CDU-Kanzler sah in der dynamischen Altersrente 1957 einen „sozialen Fortschritt allerersten Ranges“ und wahrscheinlich auch, wie Bismarck, ein Mittel, um revolutionäre Stimmungen zu dämpfen. Adenauers Konterpart war Ludwig Erhard, der das Copyright auf die neoliberale Nörgelei am Rentensystem hat. Diese Sozialpolitik, so Erhard grimmig, „zerstört die gute Ordnung“ und führt eine „staatliche Zwangsbürgerversorgung“ ein. Adenauer setzte die Rentenreform 1957 zusammen mit der SPD gegen Erhard durch.

Auch das war stilbildend. Seitdem ist die Rentenpolitik in der Bundesrepublik Konsenspolitik. Rentenreformen werden in Wahlkämpfen, wenn überhaupt, nur niedertourig thematisiert. Mag sein, dass die bundesrepublikanische Fixierung auf die Mitte immer etwas Ängstliches, auch Unpolitisches hatte. Aber Rentenpolitik ist ein verhetzbares Thema voll emotional aufgeladener Bilder: Die Jüngeren, die bis aufs Blut ausgeplündert werden, die Alten, denen bittere Armut droht oder die das Geld der Jüngeren auf Mallorca verprassen.

Was fehlt, ist Führung ohne Pessimismus

Die Idee, Rentenpolitik in der politischen Mitte zu lösen, war nicht der schlechteste Teil der politischen Kultur der Bundesrepublik. Die Rente mit 67, eine einschneidende Änderung des Systems, setzte 50 Jahre nach Adenauer übrigens nicht die CDU, sondern der SPD-Mann Franz Müntefering durch. Wenn Schwarz-Rot jetzt keinen Rentenkompromiss zustande bekommt und an der Erpressung von einem Dutzend jungen Unionsabgeordneten scheitert, dann wäre das auch Zeichen eines bedenklichen Ausfransens dieser Konsenskultur.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Was derzeit fehlt, ist politische Führung ohne Pessimismus, die ein paar Dinge gerade rückt. Neoliberale wie Veronika Grimm kritisieren, dass der Steuerzuschuss in die Rente immer weiter wächst – ein beliebtes Angstbild, das zeigen soll, wie unbrauchbar das Rentensystem als Versicherung ist. Doch schon bei Bismarck gab es einen solchen staatlichen Zuschuss, um das System am Laufen zu halten. Außerdem ist das Schreckbild der Rente, die immer mehr Steuern frisst, weil die Alten sie verpulvern, schlicht falsch. Jedenfalls wenn man nicht die absoluten Zahlen anschaut, sondern den prozentualen Anteil an den Staatseinnahmen.

Der ist seit 30 Jahren mehr oder weniger gleich und schwankt bezogen auf das gesamte Steueraufkommen zwischen 10 und 13 Prozent. Es wäre erfreulich, wenn Merz sich offensiv als Erbe Adenauers outen würde, anstatt die immer gleichen neoliberalen Suggestionen vom baldigen Verfall zu bedienen. Höhere Steuerzuschüsse wären künftig gerechter als höhere Beiträge für Arbeitnehmer – denn Arbeit ist in Deutschland teuer genug.

Das deutsche Rentensystem verdanken wir den überragenden Konservativen des 19. und 20. Jahrhunderts, Otto von Bismarck und Konrad Adenauer

Es gibt noch mehr Unwuchten, die die Rentenkommission korrigieren muss. Gerecht wäre, wenn mehr einzahlen. Beamte sollten ihr Pensionsprivileg verlieren. Das bringt nicht kurz-, aber langfristig etwas für die Rentenkasse. Die Junge Union ist erfreulicherweise offen für die Idee, Beamte in das Rentensystem einzubeziehen. Eine krasse Ungerechtigkeit ist zudem, dass das Rentensystem nicht Reichere benachteiligt, sondern Ärmere. Denn die sterben wesentlich früher als Wohlhabende. Deshalb ist die Rente für sie ein schlechteres Geschäft. Das ist bekannt, aber eine Änderung ist wie alles bei der Rente komplex. Denn Rente funktioniert auch wie eine Versicherung, in der Einzelne und nicht Gruppen Ansprüche erwerben.

Dass Ärmere im Vergleich zu Besserverdienern mehr einzahlen, als sie bekommen, ist ein Missstand, der die Akzeptanz des Rentensystems gefährdet. Warum dürfen Altenpfleger oder Erzieherinnen nicht früher in Rente gehen? Oder man verändert das System so, dass Ärmere mehr Rente bekommen als jetzt und Besserverdiener weniger? Eine Reform, die das schafft und vor dem Bundesverfassungsgericht besteht, ist den Schweiß der Edlen wert.

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52 Kommentare

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  • Ich bin sehr erstaunt, dass in einem Beitrag der taz zur Finanzierung der Renten das Problem der versicherungsfremden Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung nicht behandelt wird. Die staatlichen Zuschüsse, die von der BILD und Konsorten gern als "Beweis" für die Unzulänglichkeit der gesetzlichen Rentenversicherung instrumentalisiert werden, werden nämlich gezahlt, um Aufwendungen der gesetzlichen Rentenversicherung für Leistungen auszugleichen, die nicht aus den Beiträgen der Versicherten finanziert werden sollten, sondern aus dem Staatshaushalt. Diese Zuschüsse reichen aber vermutlich nicht einmal aus, um diese versicherungsfremden Leistungen abzudecken.



    www.versicherungsb...source=chatgpt.com

  • Den ödesten aller Bismarck-Mythen der Konservativen hier in der taz nachgebetet zu finden, befremdet mich etwas, Herr Reinecke. In meiner Geschichtsschreibung ist Bismarck eher einer der Typen, die immer nur den Interessen der Reichen und Mächtigen dienen, und dem ich lieber janüscht "verdanken" möchte. Musss ich auch nicht, wenn die Geschichte so erzählt wird:

    »Sozialversicherung und Rente, bis hin zu öffentlichen Bibliotheken und Krankenhäusern wurden ursprünglich keineswegs durch Regierungen, sondern von Gewerkschaften, Nachbarschaftsvereinen, Kooperativen, Arbeiterparteien und anderen Organisationen ins Leben gerufen. ... Seine [Bismarks] Reaktion auf den Wahlsieg der Sozialisten im Jahre 1878 war daher zweigeteilt: Zunächst wollte er die Sozialdemokraten, Gewerkschaften und linken Zeitungen verbieten. Als sich dies als ineffektiv erwies, schuf er eine von oben verordnete Alternative ... Zumindest im Privatbereich sprach es sich erschreckend offen darüber aus, dass dieses Entgegenkommen für ihn lediglich einer Bestechung gleichkomme, um seinem konservativ-nationalistischen Projekt die Ergebenheit der Arbeiterklasse zu sichern.« David Graeber (2016), »Bürokratie«, S. 186f.

  • Wir können uns den Steuerzuschuss zur Rente nicht mehr leisten? Oder wollen "wir" nicht?



    Die Einnahmeseite des Staates ausserhalb der (zu hohen!) Lohnsteuer wird regelmässig ignoriert:



    Steuerverluste durch Geldverschieben in Stiftungen und ins Ausland durch Superreiche und Multinationale Unternehmen.



    100 Mrd. €/Jahr liegen auf dem Tisch.



    Aber niemand nimmt es, da dieses Geld völlig tabuisiert wird.



    Neu: Aus Angst vor Sanktionen durch Trump falls big tech plötzlich Steuern zahlen müsste.



    Schreiend ungerecht und feige von unseren PolitikerInnen.



    Durch implementierte echte Steuergerechtigkeit hätten viele Staaten plötzlich ein viel besseres finanzielles Fundament.



    Ich warte auf (schwache) Gegenargumente.

  • Eine wahrscheinlich wirklich doofe Frage von mir, würde mich aber über Antwort freuen, die mir das erklären kann: Die Boomer haben während ihrer Erwerbstätigkeit sehr viel eingezahlt, weil es ja viele waren. Die Generation vor den Boomern waren weniger Menschen. Dennoch ist das Rentenniveau gefallen, obwohl doch eigentlich mehr Geld hätte da sein müssen. Wofür ist das Geld verwendet worden, das die Boomer im Laufe ihres Erwerbslebens einbezahlt haben?

    • @resa:

      Die gesetzliche Rentenversicherung basiert auf einem Umlageverfahren, d.h. die Einzahlungen werden direkt ausgezahlt und es wird kein Kapitalstock gebildet. Weil das bei Weitem nicht ausreicht wurden 2023 112,4 Milliarden Euro aus Steuermitteln beigesteuert. Es ist also maßgeblich von den Steuerzuschüssen abhängig, wie hoch die Renten sind...

    • @resa:

      Im Gegenteil - eine supi gute Frage.



      Vielleicht sollte Die Linke einmal eine kleine Anfrage zur Klärung an das zuständige Ministerium stellen.

  • Fakten statt Hysterie und eine sachliche Beschäftigung mit den Problemen wären ja mal nicht schlecht.



    Ist das, was die JU macht, vielleicht nur Teil einer Kampagne? Oder ist es tatsächlich so schlimm um das Rentensystem bestellt?



    Ein Punkt aus dem Kommentar: Wenn die Boomer in Rente gehen, zahlen tatsächlich weniger dafür ein.



    Aber die Boomer sterben auch weg. Und was dann? Dann gibt es kein funktionierendes Rentensystem mehr, weil wir es jetzt zerstören lassen? Oder sollte man sich schlicht überlegen, wie man das Boomerminus überbrücken kann? Steuern bei denen, die es haben? Wäre ne Idee.



    Was ist eigentlich mit dem gefallenen Lohnniveau? Weniger Lohn, weniger Sozialbeiträge, geringere Rente.



    Was haben wir am Ende davon, wenn das Rentenniveau sinkt? Noch mehr Rentner im "Bürgergeld" (Wie heißt Stütze eigentlich aktuell? *Ironie*)? Wird ja auch über Steuern bezahlt oder?



    Was ist eigentlich die Idee der JU für dit Große Ganze? Am Ende wahrscheinlich wieder nur: Steuern runter!

  • Danke für den sachkundigen Blick zurück. Die Renten sind allerdings stark gesunken seit 2011: seit den 70er Jahren lag in Westdeutschland, pardon, der Bundesrepublik die Rentenhöhe immer gut über 55 %!, seit 1997 rutschte die Rente unter 53 %. Danke auch für den Hinweis ("Führung ohne Pessimismus") auf das Wechselspiel zwischen individuellem Mind- und Gefühls-Set und konzipierter / veriwrklichter Politik. Schauen Sie sich Adenauer und Merz an - wie unterschiedlich können Menschen sein. Dort der alte Fuchs, der schon in größten Krisenzeiten vor jezt etwa hundert Jahren politische Verantwortung trug, eingewoben in seine kölsche Lebenslust - und hier der getriebene, der sich selbst spät beruf musste, nun schwankt zwischen staatsmännischem Auftreten und der nervösen Mühe, sich rück versichern zu müssen:, ob von hinten seine Partei und die Schwesterpartei den nächsten Stolperstein ihm vor die langen Beine werfen ? Oder gleich von hinten rein grätschen? Die Jungen in der Union, die wirtschafts-Weisen - ich bin gespannt, wo wir bei er Rente landen werden. Nur Merz muss jetzt ran. Die vielen Alten werden in drei bis vier Wahlperioden Geschichte sein.

  • Da die höchsten Renten, die in der gesetzlichen Rentenversicherung theoretisch erzielbar sind, nur ca. 3.500 Euro betragen und davon noch Steuern, Krankenversicherungs- und Pflegeversicherungsbeiträge zu zahlen sind, ist es keine akzeptable Lösung, innerhalb der Gruppe der Rentner umzuverteilen. Es gibt keine Renten, die ernsthaft als "hoch" bezeichnet werden könnten. Wer eine solche Umverteilung fordert, hat die Propaganda der Rentenkürzer schon verinnerlicht. Sozialneid auf Rentner, die nach 45 Jahren Arbeit bei maximaler Beitragszahlung lumpige 3.500 Euro brutto erzielen - und das sind auch unter den Rentnern mit überdurchschnittlichen Renten nur sehr wenige - ist völlig unangebracht.

  • Persönlich sehen sich die „jungen Wilden“ vermutlich nicht als Ruheständler*innen in der gesetzlichen Rentenversicherung. Darum ist die Höhe der Renten denen eigentlich egal. Der evtl. steigende Zuschuss aus dem Bundeshaushalt zur Rente stört sie, denn der belastet (theoretisch) alle Steuerzahlenden. Die Zahlung von Steuern können auch „JU-Leute" nicht komplett vermeiden. Selbst wenn nur noch Konsumsteuern als lästige Last bleiben. Bei der Gastronomie hat ja die Union die armen Leutz, die sich in teuren Restaurants verpflegen lassen müssen, schon entlastet; aber etwas mehr weniger geht doch immer noch.



    In der Debatte über eine Reform der Altersversorgung (Renten, Pensionen usw.) sollten auch noch die Versicherten der berufsständischen Versorgungswerke in den Blick genommen werden. Das sind nicht nur Selbständige.



    Und wie @Christine_Winterabend hier taz.de/Lob-des-deu...bb_message_5127899



    schreibt: Das Ende der Boomer-Beule ist absehbar. (zumindest im Segment normaler Arbeitnehmer*innen).

    • @StarKruser:

      >sollten auch noch die Versicherten der berufsständischen Versorgungswerke in den Blick genommen werden<

      Da traut sich niemand ran. Arzt und Krankenschwester arbeiten im gleichen Krankenhaus und zahlen - unterstellt - die gleichen Beiträge. Der Arzt bekommt dann etwa doppelt so viel Rente. Das ist Feudalismus.

  • Endlich ein vernünftiger und unhysterischer, sachlicher Artikel auf unser echt gutes Rentensystem. Verbesserungsfähig ohne Frage, jedoch grundsolide.



    Danke für's Geraderücken Stefan Reineke.

  • Man kann sich die Lage auch schönreden. Just erschien eine Veröffentlichung des IW Köln, nach dem das deutsche Rentensystem das europaweit teuerste ist. Ich mutmaße mal, auch bei Erweiterung der Teilnehmerliste auf alle Staaten dieses Planeten wird sich kaum jemand davor schieben können. Alles supi...

  • Wir hier in der Schweiz haben einfach ein super Rentensystem: Basis bildet die klassische Rente (AHV, 1. Säule), angefettet durch die Betriebsrente (2. Säule), in die alle Arbeitgeber einzahlen und die man mitnehmen oder z.B. für Hausbau verwenden kann. Die 3. Säule ist das klassische Sparen, in Fonds, Beteiligungen, teilweise sogar steuerfrei.

  • Es handelt sich um eine Kampagne, wie man auch an dem lächerlichen Appell sieht, den 22 Lobbyisten ... ehm ... "Wirtschaftswissenschaftler" unterschrieben haben. Wenn jemand wie Raffelhüschen mit im Boot ist, muss jeder wissen, was die Motivation ist, und was das Ziel ist.



    Dazu kommt die im Artikel erwähnte Nennung von absoluten Zahlen, und dann auch noch auf 10 Jahre summiert.



    Und dass die JU auf diesen Zug aufspringt .... nuja, die waren schon immer gut beim Abholen von Weihnachtsbäumen. Ansonsten ... abwink.

  • Das eine Mal werden Abweichler von der Fraktionsdisziplin als die letzten Behüter von Art. 38 GG gefeiert, bei anderer Gelegenheit sind sie "Erpresser". Was denn nun? Hängt das vom Gegenstand der Abstimmung ab?

    • @Hector Savage:

      Na logo - ja.

    • @Hector Savage:

      „ Hängt das vom Gegenstand der Abstimmung ab?" Ja.

      • @StarKruser:

        Sie wissen‘s ja “Einen hatten wir“ Tucho

        Justaf Heinemann -



        Günter Gaus im Gespräch mit Gustav Heinemann (1968)



        www.youtube.com/re...einemann+interview



        Irgendwo dazu & wie immer:



        Knochentrocken - wa



        Sendung "Zu Protokoll" vom 03.11.1968.



        Zwei am Hochreck - Chapeau

      • @StarKruser:

        Ist natürlich bequem, wenn man als Kommentator von Politikern das eine Mal fordert als Stimmvieh das Fähnlein in den Wind zu hängen und sie bei anderer Abstimmung dafür zu bashen, dass sie eben das nicht tun.

        • @Hector Savage:

          Es ist bequem. Ja. Aber wer macht sowas? Bashen geht garnicht.

  • Einer der wenigen Kommentare, die die neoliberale Nörgelei, dass die Sozialsysteme vor dem Zusammenbruch stehen und die Wirrschaft deswegen auch, als das entlarven, was sie sind: Versuche, den ärmeren 80% in Deutschland noch weniger zu geben, damit man den reichsten 20% noch mehr geben kann.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      👍👍

  • Nett gemeint, Mut machen zu wollen. Aber ich fürchte, das geht an der eigentlichen Absicht der cdU vorbei. Es geht - wie auch bei den anderen üblichen Themen Bürgergeld, Asyl, Mindestlohn etc. - nicht um die Sache, sondern um das gute alte Divide et impera. Teile und herrsche. Die Menschen sollen auseinanderdividiert und gegeneinander aufgehetzt werden. Das stellt sicher, dass sich niemand um die wirklich wichtigen Themen wie die absurde demokratiegefährdende Ungleichheit oder die Klimakatastrophe kümmert. Und es klappt ja seit Jahrzehnten vorzüglich. Die Menschen merken es nicht.

    Rente ist als Thema insofern "gefährlich" weil jemand auf die totale Ungerechtigkeit des Systems Rente vs. Beamtenpensionen (70% des letzten Bruttogehalts als Pension ohne je eingezahlt zu haben) kommen könnte. Oder es könnte jemandem auffallen, dass die oberen Gehaltsklassen bevorzugt werden (->Beitragsbemessungsgrenze). Womöglich merkt jemand, dass die Entscheider nie unter den Entscheidungen leiden müssen, da sie ja keine Rente bekommen.

    Aber ich bin sicher, dass die Regierung da save ist. Auch das werden die Menschen nicht merken.

  • Was mich an der Rentendiskussion am meisten stört, schafft exzellente Bedingungen für die neoliberale Lösung:



    1. An die möglichen Lösungen gibt es keinerlei praktische Annäherung, man lässt das schleifen lässt und die Probleme wachsen.



    2. Der Generationenkonflikt wird rücksichtslos geschürt, dabei die Belastung und Zerstörung von Familien in Kauf genommen, damit Egoismus, Vernachlässigung der Bedürfnisse von Kindern und Alten, Einsamkeit und Zukunftsangst.



    Unfähigkeit zur Kommunikation zwischen den Generationen führt zum Verlust von Generationenwissen und -erfahrungen. Das solidarische System kann so viel leichter in Frage gestellt werden.



    3. Wurzeln, Geschichte und Mechanismen des bestehenden Rentensystems werden immer öfter bewusst verfälscht dargestellt, z.B. die Relation von BSP und Aufwendungen für die Rente, die inhärente Benachteiligung bei weniger Einkommen, das absehbare Ende der Boomer-Beule u.v.m.



    Denken, Leute! Die deutsche Rentenkasse ist ein ganz besonders dicker Brocken, man sieht die Haie kreisen.



    Dazu noch untaugliche Wirtschaftsentwicklung zulassen oder gar fördern, damit ja kein Optimismus aufkommen kann und noch mehr Filetstücke abfallen - ich sehe Schwarz!

  • Genau so gut könnte man auch mit 200 Sachen durch die Gegend rasen und noch kurz vor dem Einschlag in die Wand behaupten, dass es doch eigentlich eine ganz schöne Fahrt ist.

    Die Tatsache, dass zukünftig weniger Menschen für mehr Menschen aufkommen müssen, hat der Autor ja noch angeführt.

    Daneben gibt es auf dem Arbeitsmarkt jedoch noch weitere Bedingungen. Klassische Mittelstandsberufe fallen noch weiter weg und es bleiben zumindest mittelfristig eigentlich nur noch Hochqualifizierte und Helfer. Alles andere wird wohl nahezu entfallen. Die Einkommensschere wird immer weiter auseinander gehen.

    Ein ganz wesentlicher Teil der Wertschöpfungskette wird entweder in Ausland verlagert und/oder noch stärker von Computerfirmen (einschl. KI) übernommen.

    Man muss schon das Ende der eigenen Rente in Sicht haben, um diesem System noch irgendwas Positives abgewinnen zu können.

  • In der vom Globalpensionindex als erstklassig eingestuften Rentensysteme in den Niederlanden,Island und Dänemark ist mit einer integrierten Grundrente der Sozialausgleich exorbitant höher ,sodaß z.B. Geringverdiener ein Rentenniveau z.B. in Dänemark über 120 Prozent erhalten.Die Altersarmut ist deutlich niedriger,Arbeit lohnt sich in jedem Fall auch für Geringverdiener, gleichzeitig ist die Abgabenlast für Geringverdiener deutlich niedriger.Hätte sich Ludwig Erhardt gegen Adenauer durchgesetzt , hätten wir Heute ein Rentensystem wie in den Niederlanden. Das Rentensystem in den USA schneidet beim Globalpensionindex noch schlechter ab als das deutsche..

    • @Karl Manheim:

      // Hätte sich Ludwig Erhardt gegen Adenauer durchgesetzt , hätten wir Heute ein Rentensystem wie in den Niederlanden //



      Adenauer hat 1957 mit Union und der SPD das jetzige Rentensystem durchgesetzt. Der Experte Erhardt wollte wirklich was anderes. Evt. war er weitblickender.

    • @Karl Manheim:

      Das sind alles Länder in denen das Rentensystem zumindest teilweise kapitalmarktgestützt funktioniert. Zudem liegt hier das Renteneintrittsalter höher bzw. ist an die Lebenserwartung gekoppelt.

      Beides Themen, bei denen vor Allem bei den Kommentatoren hier im Forum sofort alle Alarmglocken angehen würden.

      • @Bertie:

        Bei der Idee, das Rentenalter an die statistische Lebenserwartung zu koppeln, steht der Elefant im Raum: Frauen haben statistisch eine höhere Lebenserwartung als Männer. Da gehen mit Recht die Alarmglocken an.

  • Zentraler Punkt - Conny wollte die nächste Wahl gewinnen •



    “Adenauer setzte die Rentenreform 1957 zusammen mit der SPD gegen Erhard durch.“



    “Das kann die Wirtschaft nicht tragen!“



    (Die in der Nazizeit einfach sitzen gebliebene



    Zigarre vs



    “Kinder kriegen die Leute immer!“ Ol Conny

    unterm——



    Zur Solidität



    “Doch Deutschland hat ein solides Rentensystem. Es ist robuster als stärker kapitalgedeckte Systeme wie das in den USA, in denen jede Finanzkrise die Alterssicherung von Millionen pulverisieren kann.“



    …anschließe mich



    zB uns Ohl*03



    Klebte als Angestellter durchweg bis post WK II & weiter - ging damals - weiter als Selbständiger Großhändler mit ner Klitsche



    Ergebnis: mit der halbem SchwbRente meiner Mutter - hatte er mehr Rente - als ich als R1 Richter aktive Bezüge bei mindestens zwei Währungsreformen

    Natalije nu komms du

    • @Lowandorder:

      Heute bekommen die Rentner mit den höchsten Renten nicht mal die Hälfte von dem, was Richter mit R 1 in den höheren Erfahrungsstufen erhalten.

      • @Budzylein:

        Bin da ganz bei ehna.

        Weiß nicht - wann ich die jeweiligen Prozentsätze zu meinem Entsetzen schnallte.



        Aber auch das System der Betriebsrenten überriß.



        (Beim WDR zB gingen welche mit 100% PLUS in Rente.



        DIE - Auseinandersetzungen kriegte ich ☕️ ☕️☕️☕️Runden “Ich habe die Unterschrift von Pleitgen!!!“ 🙀🧐 brühwarm mit. Der PersRat war nicht zu beneiden!



        Btw Gabs im ÖffDienst ähnlich: als auf 75 % gedeckelt wurde! Hola die Waldfee! “War 10 Jährchen zuständig! Help! Schaum vorm 🫦



        Zur Kenne: Bekanntlich waren Beamte etc post WK II entlassen - erwarben Rentenansprüche ehe sie bei Vater unterkrochen.



        (Ähnlich mehrere Dienstherrn etc)



        & nochens zur Rente - immer er!



        Zu Schindluder Politik mit Rente •



        “Rentenexperte Otto Teufel mit Gabriele Goettle



        Einer schuftet im Augiasstall



        Der Bruder von Fritz Teufel ist einer der versiertesten, kritischsten Rentenexperten Deutschlands. Seit 30 Jahren kämpft er gegen die Rechentricks der Rentengesetzgebung.“



        taz.de/Rentenexper...o-Teufel/!5127666/



        "Wir werden die Leistungen des Staates kürzen, Eigenverantwortung fördern und mehr Eigenleistung von jedem Einzelnen abfordern müssen." Altbundeskanzler G. Schröder (SPD)

        kurz - Noch Fragen ?

        • @Lowandorder:

          Keine Fragen. Aber danke für den Link!

    • @Lowandorder:

      dere gewizzede biz



      Im Bereich R1 lässt es sich doch sehr gut leben.



      Gerade wenn man Zettels Traum als Glückskeks darbietet - nebenläufiger Bric-à-brac

      • @stattlichundfeist:

        Hab ich - von Glücks🥠 mal ab! Woll



        Gegenteiliges behauptet?



        & allgemein bekannt



        Die Armut beginnt bei R2 •



        &



        Da mir Max Eyth & Fontane näher sind als der Zettler



        „Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand“

    • @Lowandorder:

      Sorry, 1957 anzuführen mit Schuldzuweisungen ist schlicht sinnlos aufgrund der damals völlig anderen Entwicklung der Wirtschaft und der Altersverteilung. Spätestens seit den Nullerjahren waren Reformen fällig die nicht umgesetzt wurden, da es jeden Politiker den Kopf gekostet hätte. Einfach ist manchmal wirklich einfach.

      • @Nachtsonne:

        Meinens Stephan Reinecke …?



        Einfsch mal den 💡 Schalter betätigen! Gelle



        &



        Mir - ging‘s um Solidität eines Systems! Newahr - seit zB 1920er



        Paar weniger 💤 Tabletten könnten Abhilfe schaffen -



        Sie Erhard Aficinado 🥳🤣



        Always at your servíce



        Normal

  • Früher - Heute vergleiche funktionieren nur wenn ALLE Parameter gleichbleiben. Da aber sich die Lebenserwartung, bei der Rente einer der Entscheidenden Punkte, in den letzten 70 Jahren aber um 20 Jahre erhöht hat, d.h. 20 Jahre mehr Rentenzahlungen pro Person, sind solche Vergleiche nichts wert.

    • @Günter Witte:

      „Da aber sich die Lebenserwartung, bei der Rente einer der Entscheidenden Punkte, in den letzten 70 Jahren aber um 20 Jahre erhöht hat, "



      Die Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung - incl. Pensionär*innen - hat sich erhöht. Außerdem haben vorher noch die Kriegstoten die Statistik „verfälscht". Das tatsächlich erreichte Lebensalter der arbeitenden Bevölkerung ist nicht in dem Maße gestiegen. Viele Arbeitnehmer erreichen das Rentenalter gar nicht.



      Kriegsinvaliden und die Hinterbliebenen von „gefallenen" Soldaten wurden nicht aus der Rentenkasse versorgt.

      • @StarKruser:

        Es geht um die durchschnittliche Lebenserwartung damals und heute. Durchschnittlich bedeutet das jemand eher stirbt andere aber dafür älter werden, was aber an der Gesamtsituation 0,0 ändert.

  • Kleine Anmerkung:



    Die Beamten künftig in die Rentenversicherung einzubeziehen, würde gerade kurzfristig etwas Entspannung bringen.



    Wir hätten mit einem Mal, einen großen Anteil an zusätzlichen Beitragszahlern, aber es würde Jahre dauern, bis die sich nennenswerte Rentenansprüche angesammelt hätten, dass auch die Ausgaben wieder steigen würden.



    Diese Veränderung muss genau jetzt sein, besser wäre vor 5 Jahren gewesen, aber noch länger warten hilft auch nicht mehr.



    Mit den geburtenstarken Jahrgängen haben wir gerade einen Überhang an Rentenbeziehern, die (auch wenn es zynisch klingen mag, aber es ist einfach realistisch) in rund zwanzig Jahren mit ihrem Rentenbezug fertig sein werden.



    Nun bei neuen Beamten anzufangen, diese einzahlen zu lassen, würde die Einnahmen erhöhen, ohne innerhalb der nächsten zwanzig Jahre Rentenzahlungen zu verursachen.



    Mit einem harten Schnitt, der auch jetzige Beamte sofort einzahlen lässt, und im Alter dann ein komplexes Mischgebilde entstehen lässt, würden die Einnahmen noch deutlicher steigen, und auch erst in etwa zehn Jahren zu nennenwerten Mehrbelastungen für die Rentenversicherungen führen. (Ob die Komplexität lohnt, kann man ausrechnen)

    • @Herma Huhn:

      Beamte in die Rentenversicherung einzubeziehen funktioniert nur, wenn die Rentenversicherung im Gegenzug für die neuen Beitragszahlungen einen Teil der Pensionszahlungen übernimmt. Oder die Dienstherren einen Teil der Beiträge einbehalten dürfen zur Finanzierung der Pensionen.

    • @Herma Huhn:

      Wenn es um das Prinzip "alle zahlen ein" geht, ändert das Erhöhen der Menge der Einzahler gar nichts, weil einerseits jeder eingezahlte Cent zu Rentenansprüchen führt, und andererseits nicht zuwarten ist, dass prozentual weniger ehemalige Beamte in Rente (bzw. Pension) sind, als Arbeiter und Angestellte.



      Das einzige, was sich ändern würde, wären geringere Bezüge für die ehemaligen Beamten, denn die Höhe von Pensionen von Beamten entspricht einem höheren Prozentsatz des Verdienstes.



      Oder anders gesagt: Wer Pensionen kürzen will (und zwar massiv), sollte so ehrlich sein, das auch zu sagen.

    • @Herma Huhn:

      "Mit einem harten Schnitt, der auch jetzige Beamte sofort einzahlen lässt, und im Alter dann ein komplexes Mischgebilde entstehen lässt, würden die Einnahmen noch deutlicher steigen, und auch erst in etwa zehn Jahren zu nennenwerten Mehrbelastungen für die Rentenversicherungen führen."

      Das halte ich für ein Gerücht. Der Staat müsste ordentlich drauf zahlen wenn die Beamten bei der Entlohnung zu Angestellten würden...

      • @Chris McZott:

        Beachten Sie auch die letzte Bemerkung in den Klammern.

    • @Herma Huhn:

      Werte Herma Huhn,



      Beamte werden nicht bezahlt, sondern alimentiert. Aufgrund der Rechtslage erhöht das Einzahlen von Sozialversicherungsabgaben durch Beamte die Kosten für den Dienstherren und verringert aller Voraussicht nach NICHT die Nettobezüge für die Beamten. Da die Renten ohnehin aus Steuereinnahmen in erheblichen Maße mitfinanziert werden und wir keine Steuerüberschüsse haben sondern einen Schuldenzuwachs haben, bringt das schlicht gar nichts. Richtig wäre es natürlich trotzdem, um die Flut von Verbeamtungen zu reduzieren, da der Dienstherr sich die Sozialversicherungsabgaben nicht mehr spart und diese systematische Fehlsteuerung endlich aufhören würde. Das wäre allerdings spätestens seit den Nullerjahren erforderlich gewesen. Gerade Linke haben sich meiner Beobachtung nach in der Vergangenheit dagegen gewehrt. Ob man diese Regelungen rückwirkend für Beamte ändern kann, ist darüber hinaus ebenfalls fraglich.

    • @Herma Huhn:

      Ist das wirklich eine so gute Idee?

      Das "Gehalt" der Bestandsbeamten würde um den Arbeitnehmeranteil erhöht werden um den Netto-Ausgleich zu schaffen und die "Arbeitgeber" müssten dann noch den Arbeitgeberanteil bezahlen. Na da weden die klammen Kommunen wohl jubeln. Und letzen Endes werden die Bestandsbeamten dann auch noch die Differenz zwischen Rente und Pensionsanspruch durchklagen.

      Angesichs des gerade erst ergangen Urteils des BVerfG zu den Beamten baucht es dafür nicht viel Phantasie.

      Wenn man eine solche Änderung durchführen möchte, dann sollte sie nur für Neubeamte gelten. Die haben noch keine Ansprüche. Nur dann entfällt isr Soforteffekt halt auch.

      • @DiMa:

        Ich habe ja geschrieben, dass es kompliziert werden würde, wenn manden harten Schnitt machen würde. Das Mischkonstrukt aus Pension und Rente wäre unüberschaubar, gerade weil Pensionsansprüche ganz anders berechnet werden und weniger mit der Dauer der Beamtenschaft als mit der letzten Gehaltsstufe zu tun haben.



        Andererseits plädiere ich nicht als einzige schon seit zehn Jahren dafür, diesen Einschnitt für Neubeamte rechtzeitig vor der Rente der Boomer hinter sich zu bringen, damit der Effekt auch spürbar ist.



        Leider hilft uns die perfekte Lösung von vor zehn Jahren nun nur noch bedingt.