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Linke hat neue Spitze im BundestagMachtvoll in den Untergang

Pascal Beucker
Kommentar von Pascal Beucker

Bei der Restlinken im Bundestag siegt Machtpolitik. Der Kampf ums gemeinsame Überleben ist damit verloren.

Heidi Reichinnek (links) und Sören Pellmann (rechts) sind guter Dinge, Martin Schirdewan und Janine Wissler (Mitte) eher nicht Foto: Carsten Koall/dpa

W er in der Sonntagsfrage bundesweit näher bei 3 als bei 4 Prozent liegt, dem sollte klar sein, dass die Zeit für destruktive Machtspielchen vorbei ist. Aber in der neuen Gruppe der Linkspartei im Bundestag wird einfach weitergemacht wie bisher. Statt integrative Lösungen zu finden, also sich unterzuhaken, wird mit einer Einstimmenmehrheit knallhart durchgezogen. Wer so Politik macht, entscheidet sich gegen die parlamentarische Zukunft der Linkspartei.

Nach der äußerst knappen Wahl der Spitze der neuen Linken-Gruppe im Bundestag gab Parteichef Martin Schirdewan die zweckoptimistische Parole aus: „Auf geht's!“ Nur wohin? Schlechter hätte es für ihn und seine Co-Vorsitzende Janine Wissler nicht ausgehen können. Und das nicht nur, weil mit Heidi Reichinnek und Sören Pellmann ausgerechnet jenes Duo jetzt der Bundestagslinken vorsteht, das den beiden auf dem Erfurter Parteitag 2022 – mit Unterstützung von Dietmar Bartsch und Sahra Wagenknecht – vergeblich den Parteivorsitz streitig gemacht hatte.

Das Problem ist ein weitaus tiefergehendes. Denn mit dieser Wahl hat die Mehrheit der Restlinken im Bundestag bewiesen, dass sie nichts begriffen hat. Wer gehofft hat, die Linkspartei könnte nach dem überfälligen Abgang von Sahra Wagenknecht & Co. doch noch mal die Kurve kriegen, dürfte eines Besseren belehrt worden sein. Da kann sich die Parteiführung so mühen, wie sie will. Wer viel bewegen möchte, aber schon bei der Mehrheit der Linkenabgeordneten nichts bewegen kann, hat offenkundig ein Problem.

Und dieses Problem hat einen Namen: Dietmar Bartsch. Dass sich mit jeweils 14 gegen 13 Stimmen seine Fa­vo­ri­t:in­nen durchgesetzt haben, dürfte der letzte siegreiche Akt des Ex-Linksfraktionschefs und seiner treuen Garde aus alten SED- und PDS-Weggefährt:innen gewesen sein. Erst hat Bartsch die Linke durch das fatale Bündnis mit Wagenknecht an den Abgrund geführt, jetzt gibt er seiner Partei noch den Stoß. Schirdewan und Janine Wissler müssen machtlos zusehen.

Mangelnde intellektuelle Kompetenz

Dahinter stehen neben der chronischen Strippenzieheritis von Bartsch auch handfeste inhaltliche Differenzen. Die unterschiedlichen Ak­teu­r:in­nen in der Linkspartei haben keine gemeinsame Antwort, warum sich ihre Partei in einer existenziellen Krise befindet. Nun haben sich im Bundestag jene durchgesetzt, die dafür waren, Wagenknecht und ihrem linksnationalkonservativen Anhang stärker entgegenzukommen, um deren Abspaltung zu verhindern.

Dass sie bis heute nicht erkannt haben, warum der Bruch ein fundamentaler ist, zeugt von mangelnder intellektueller Kompetenz. Nicht minder absurd ist die Behauptung, mit einer stärkeren Ostorientierung könne es wieder aufwärtsgehen. Denn wer rechnen kann, kommt schnell zu dem Schluss, dass das Hauptproblem der Linken ihre fehlende Attraktivität in Westdeutschland ist.

Die Annahme, PDS-Politik aus den 1990ern recyceln zu können, führt im Westen auch zu PDS-Ergebnissen – ohne jedoch auf alte PDS-Höhen im Osten zurückzukehren. Genauso ist es ein Irrtum zu glauben, die Linke sei zu „bewegungsorientiert“. Wenn sie das mal nur mehr wäre! Dass nunmehr zwei gebürtige Ostdeutsche der Linken im Bundestag vorstehen, ist indes kein Problem. Warum auch.

Hätten Heidi Reichinnek und Clara Bünger nicht gegeneinander, sondern gemeinsam kandidiert, wäre das eine interessante Kombi gewesen: Zwei junge ostdeutsche Powerfrauen mit politischem Talent hätten ein ausstrahlungsfähiges Duo abgegeben. Der große Haken ist ein anderer: Die Linkspartei steht vor ihrem Untergang, weil für relevante Teile zumindest der Altvorderen Solidarität auch in den eigenen Reihen nicht ein substanzielles linkes Prinzip ist, sondern nur eine Phrase für belanglose Programme.

Wer jedoch nicht zusammenstehen will, der entscheidet sich dafür, dass es künftig keine parlamentarische Stimme von links gegen den Rechtsruck, gegen Sozialabbau, gegen Militarisierung, gegen inhumane Flüchtlingsabwehr mehr geben wird. Das sind düstere Aussichten.

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Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist gerade im Kohlhammer Verlag erschienen.
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55 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Ich verstehe den Tenor des Artikels nicht. Reichinek und Pellmann sind nun mal beliebte PolitikerInnen der Linkspartei und natürlich gibt es da auch noch anderes gutes Personal. Alle können halt nun mal nicht Vorsitzende werden. Ich finde, es spricht eher für die Partei, dass es überhaupt mehrere Kandiaturen gibt. In anderen Parteien ist das vorab schon gesetzt nud wird nur formal durchgewunden. Warum jetzt unter Pellmann/Reichinek plötzlich keine linke Politik mehr bei der LINKEN gemacht werden soll, erschließt sich mir aus dem Artikel nicht.

  • Die Berufsossis wählen mittlerweile AfD, warum auch immer. Vielleicht sollte sich die Linke einmal mit linker Politik beschäftigen, linke Antworten auf die heutigen Probleme geben. Unabhängig von Herkunft soziale Gerechtigkeit, linke Wirtschaftspolitik, linke Migrationspolitik ausbuchstabieren und offensiv vertreten. Nach dem Totalausfall der SPD und der immer weiter wachsenden Unionisierung der Grünen klafft links eine Lücke, dafür wäre die Linke eigentlich da. Aber die selbstzerstörischerische Lust an der gegenseitigen Zerfleischung hat ja leider Tradition bei den Linken, nicht umsonst sind wir ein konservatives Land.

    • @Bambus05:

      Das Kernproblem aller linken Bewegungen die erste Priorität ist nicht Lösung von Problemen, oder zumindest der Kampf gegen den rechten politischen Gegner sondern der Kampf gegen andere linke mit minimalen ideologischen Unterschieden. Auf so einen Blödsinn hat der Großteil der Menschen keinen Bock.

      • @Machiavelli:

        Tja, hat leider Tradition seit Beginn der Arbeiterbewegung. Die Rechten haben deutlich mehr Disziplin und Machtbewusstsein, deutlich weniger Skrupel und eine hohe Biegsamkeit, was eigene Grundsätze angeht wenn es um die Erringung der Macht geht. Manchmal eklig, aber deutlich erfolgreicher.

  • Ich frage mich ob und wieviel Platz für die Linke im Parteienspektrum bleibt.

    Durch die (halbherzige) Abkehr von den v.a. ostdeutschen Rentnern und allgm. der Unterschicht, die sich zu AfD und BSW aufgemacht haben, zugunsten der großstädtisch-migrantischen Klientel, konkurriert man dort mit den Grünen und perpektivisch mit DAVA und anderen potentiellen migrantischen Parteien.

    • @Chris McZott:

      DAS ist nicht das Problem. Die Linke könnte und müsste eine so enorme Lücke im Parteienspektrum füllen, dass man schon nicht von Lücke, sondern von Leere reden müsste.

      Nachdem die SPD keine Ahnung mehr hat, wofür das S in ihrem Kürzel steht und die Grünen in den 90ern ihren Linken Flügel geschreddert haben, gibt es keine soziale linke Kraft mehr im Parlament. Platz für die Linke wäre da mehr als genug.

      Interessant wäre, ob es wirklich immer nur die Zerstrittenheit - oder, wie im Artikel hebauptet, die Machtgier - ist, die den Linken die Stimmen kostet, oder ob es nicht auch das sehr machtvolle Bashing der Linken von allen Parteien und Medien ist, die sie totreden.

      In einer Mediendemokratie leben Totgesagte nämlich nicht länger.

    • @Chris McZott:

      Das ist sicherlich ein möglicher (soziologischer) Ansatz, den Abstieg der Linken in die Bedeutungslosigkeit zu erklären.



      Aber es erklärt - auf der politisch-programmatischen Ebene - nicht, weshalb das „Agendasetting“ der Linken nicht mehr zündet - obwohl der Partei doch landauf, landab attestiert wird, die drängenden gesellschaftlichen Fragen (v.a. im sozialpolitischen Feld) zu bearbeiten.



      Stattdessen werden hier innerfraktionelle Machtspielchen medial in den Vordergrund geschoben, von denen ich behaupte, dass sie für demokratische Parteien eigentlich ganz normal sind. Man trägt sie unter professionellen Gesichtspunkten üblicherweise halt nur nicht öffentlich aus.😉



      Das lässt mich einigermaßen ratlos und frustriert zurück, weil Sie die “Funktionalität” der in Ihrem Post (mit der Linkspartei ums gleiche Wählerspektrum konkurrierenden) genannten Parteien AfD, BSW, Grüne - charakterisiert als partikularistisch/klientelistisch - ja zutreffend beschrieben haben.



      Wenn man beispielsweise (wie ich) beruflich in der Pflege tätig ist, findet man es einigermaßen tragisch, dass zugleich mit dem Niedergang der Linken (den man bejubeln oder bejammern kann), Themen, die GESAMTGESELLSCHAFTLICH von einiger Relevanz sind, komplett unter die Räder zu geraten drohen.



      Und wenigstens ich meine, dass diese Themen bei AfD, BSW und Grünen NICHT gut aufgehoben sind. Über die FDP möchte ich hier garnicht erst reden.

      • @Abdurchdiemitte:

        "Aber es erklärt - auf der politisch-programmatischen Ebene - nicht, weshalb das „Agendasetting“ der Linken nicht mehr zündet - obwohl der Partei doch landauf, landab attestiert wird, die drängenden gesellschaftlichen Fragen (v.a. im sozialpolitischen Feld) zu bearbeiten."

        Genau dies ist meiner Meinung nach die Crux, denn die zugrunde liegenden Annahmen zur sozialen Situation im Land sind (zumindest) stark übertrieben. Den Deutschen geht es ökonomisch besser als die Statistiken es naheliegen, da dort üblicherweise nicht nach Staatsangehörigkeit unterschieden wird. Heute gibt es z.B. weniger deutsche Bürgergeldempfänger, als noch 2005 ALG II/H4 bekommen haben.

        Armut mit all seinen Formen ist in erster Linie ein Problem der Migranten, die (bisher) nicht wählen dürfen.



        Ich sage nicht, dass es keine sozialen Probleme in Deutschland gibt und die Zeiten werden sicher schwerer. Aber bisher bedeuteten Wohlstandseinbußen für den Durchschnittsdeutschen, dass er nur noch 2 statt 3 Urlaube pro Jahr machen konnte...

  • Ja wollte da der Westen einst den DDR-lern zeigen wie tolle der Westen ist und wie erstrebenswert seine Lebensformen sind.



    leider haben sie nur erfahren dürfen wie beschissen Westler und nicht zuletzt Kapitalisten mit Menschen umgehen können-



    Eigentlich sollte eine neue Linke zeigen, dass westliche Prinzipien zum Teil tatsächlich eine Chance für eine bessere Welt bieten. jetzt bleibt vielleicht wieder alles beim Alten, bei dem, was noch nie gut war, bei den Alten, den egoistischen politischen Versagern. Schade, aber die Hoffnung stirbt ja nie..

    • @StefanMaria:

      Tatsächlich war es eher so, dass die Bürger der DDR mehrheitlich so viel und so schnell Westen und Kapitalismus haben wollten wie möglich, das zeigen die Wahlen 1990 und die Konsumentscheidungen ganz eindeutig. Es gab einige Mahner im Osten, die diesen Trend kritisch gesehen haben, aber die wurden von ihren Mitmenschen niedergebuht.

  • Strippenzieher Bartsch? Muss mir in der Vergangenheit wohl angesichts Wagenknechts Claqueren entgangen sein.

  • Es ist nochmals eine Langfassung der Analyse, warum die Linkspartei gerade scheitert.

    Das Traurige daran ist immer wieder, dass Deutschland eine gute linke Partei benötigt.

    Die Arroganz und die Starrheit von SPD, CDU, CSU, FDP und teilweise der Grünen ist ein echtes Problem, darauf gute linke Antworten zu geben, wäre wichtig.

    Nur wenn die Antwortgeber sich schon intern gar nicht grün sind und sich eher zwischen Mensa und Uni-Parlament duellieren, nimmt die auch keiner mehr ernst. Die wirken eben wie Dilettanten, sie sind es wahrscheinlich auch.

    Das gilt aber auch für andere Parteien. Das Problem ist nur, dass die LInke einen Sprung nach Vorne nicht schafft, alles fällt denen schwer, alles dauert lange, alles muss auch personell ausgefochten werden, diese Partei bringt Würgegefühle hoch, wenn man sich das ansieht.

    Und das ist schade, weil die Linke lokal und manchmal auch regional ganz anders kann und könnte. Das geht dabei verloren. Der Bundestag und der Vorstand bilden immer wieder ab: Konflikt, Dissens, Diskussion und persönliche Animositäten - wer mag das?

    Wer traut einer zerstrittenen Gruppe wirklich was zu? Die Gefahr ist doch real, dass sie Macht bekommen und dann zerfallen.

    Und das war mal so, als sich die Kurden gegen den IS verteidgten, äußerte Gysie Solidarität, die Hinterbänklerin C. Buchholz meinte dann, die Kurden sollten sich gegen IS per Gandhi - ohne Waffen -zur Wehr setzen, jede Waffe sei Mist.

    Das ist eben ein Muster dieser Partei - jeder attakiert den anderen, kommt mit dem letzten Mist auf den Markt und steht dazu. Einsicht gibt es hier nicht, wenn dann wird eben eine neue Partei gegründet. Eigentlich ist es nur noch ne Frage der Zeit, bis ein paar noch eine Gruppe im Parlament bilden.

    Und ich glaube nicht, dass dies an der SED, DKP oder KPdSU liegt, sondern dass ist linkes Wirrwar und Personen ohne Dazulernmöglichkeit.

  • Die Linke hat jetzt weniger Rechte.



    (Klingt fast witzig)

  • voll d'accord.

  • Der entscheidende Fehler wurde 2022 gemacht, als Wissler und Schirdewang in den Parteivorsitz gewählt wurden.



    Mit Heidi Reichinnek und Sören Pellmann kommt das richtige Personal zu spät.

    • @Don Geraldo:

      nö.

  • Ich hatte die leise Hoffnung, das die Putinversteher alle zum BSW gehen und die neue Linke endlich wählbar wird. Zum Davonlaufen.

  • Wagenknecht ist endlich weg, und kann daher nicht mehr als Sündenbock gebraucht werden. Der Kaiser ist völlig nackt und muss nun zeigen, was er kann.

    Die Linkspartei täte gut daran, mal zu überlegen, womit sie sich von anderen Parteien abgrenzen kann, was sie einzigartig macht.

    Gendern, Diversität, LGBT+ und ähnliches haben schon die SPD und Grünen besetzt, und die sind in der Regierung. Dafür wählt keiner die Linkspartei. Die Linkspartei sollte das zwar auch machen, aber mit anderen Themen ins Feld ziehen.

    Die alten, linken Kernthemen sind aktueller denn je, also sollte sie die einfach nehmen: bezahlbarer Wohnraum für alle, gute Löhne und Bildung, Bildungsgerechtigkeit, ein gerechter Sozialstaat vor allem, nun wo die SPD ihn wieder zerstört, bezahlbares Gesundheitswesen, eine Rente, von der man Leben kann, Reiche und Unternehmen deutlich stärker besteuern. Diese Themen sollte die Linkspartei besetzen.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Die Legende, in der Linken sei zu viel von Gendern und LGBTQschlagmichtot und zu wenig von Löhnen und Mieten gesprochen worden wird wohl nie aussterben...

      • @Bussard:

        Ist leider keine Legende…

        • @Detlef Wend:

          Doch! Die Medien und die entsprechenden PolitikerInnen haben das inzwischen so oft behauptet, dass die meisten Menschen es glaube. Tatsächlich stattgefunden hat es nie, und es gibt auch keine Fakten dazu. Die braucht man heute ja nicht mehr wenn man etwas nur oft genug behauptet.

        • @Detlef Wend:

          Können Sie mir dann bitte mal Quellen von Kampagnen der Partei "Die Linke" zeigen, in denen Gendern oder LGTBwasweißich eine herausragende Rolle vor Mieten und Löhnen gespielt hat?

          Es stimmt ja, dass "Linke" (also als eine politisch denkende undefinerte Menschengruppe) gerne davon reden, vor allem Studenten (m/w/d) aber bei der Partei "Die Linke" habe ich das so nicht als Wahlkampfthema wahrgenommen - Frau Wagenknecht hat da (mal wieder) nur ein Vorurteil der ungebildeten Masse bedient, für die Linke immer automatisch auch "Die Linke" sind... oder Grüne... ist für die sowieso alles das Gleiche.

      • @Bussard:

        Keine Legende, eher reales Problem. Klar kann man davor die Augen schließen (macht die Linke ja auch), aber dann muss man sich nicht wundern, warum sie bei 3% steht.

        BSW zeigt es doch, dass es eben kein personelles Problem war. Es ist ein thematisches Problem.



        Die Linke ist nur noch über "Lifestyle" Themen sichtbar und über obskure Standpunkte in der Verteidigungspolitik.

        Das nimmt niemanden mit und damit geht die Partei zurecht zu Grunde!

        • @Walterismus:

          Keine Legende,[,,,]

          Wagenknecht-Agitprop.

          Ist genauso wie jenseits des Atlantiks, wo die Rechten 100x mehr über Gendern & Co sprechen wie die politische Linke

        • @Walterismus:

          Obskure Positionen in der Verteidigungspolitik nimmt BSW ja auch gleich mit ins Programm auf. Und mekrwürdige Schamanenauffassungen bezüglich Impfungen liefert SW gleich noch mit. Unseriöser geht's kaum noch.

        • @Walterismus:

          Quellen bitte! Nicht populistsche Behauptungen von SW oder Menschen, die eine bestimmte Gruppe von Linken immer pauschal mit "Die Linke" gleichsetzen.

          • @Bussard:

            Das bedarf keiner Quelle, denn es geht ja darum was nach außen durchdringt. Und diese Lifestyle Themen sind halt die Themen die nach außen hin wirken.

            • @Walterismus:

              Gut. "Es bedarf keiner Quelle" sagt ja alles. Es geht also um "gefühlte Wahrheit".

          • @Bussard:

            Ich habe gerade noch mal unter "Themen" geschaut auf der Homepage der Partei "Die Linke". Da findet man:

            Arbeit



            Bildung



            Europa



            Frieden



            Gegen Rechts



            Umweltschutz

            Nirgendwo "Gendern" oder "LGTBxxx" zu lesen.

            Mir persönlich ist "Die Linke" ja eigentlich egal, das ist nicht (mehr) die Partei meiner Wahl aufgrund ihres dämlich-naiven Fundamentalpazifismus, aber dass man SW und rechten Meinungsmachern immer so nachbetet und der Linken "Lifestylethemen" vorwirft, nervt doch sehr, da es einfach nicht den Tatsachen entspricht und nur dem rechtspopulistischen Märchen von Linken, die nur Gender und LGTBxxx im Kopf haben, folgt.

            • @Bussard:

              Da muss ich @Walterismus recht geben. Die Linke hat sich überall angebiedert, wo sie sich schnellen Applaus erhoffte. Nur leider haben sich dabei die Wählenden abgewendet.

            • @Bussard:

              Wenn man aber in die Übersicht geht, dann findet man sehr viele Themen zu diesem Bereich…



              Aber wie gesagt es geht darum was medial groß Thema wird und das sind bei den Linken meist Lifestyle und Verteidigungspolitik…

              • @Walterismus:

                "Aber wie gesagt es geht darum was medial groß Thema wird und das sind bei den Linken meist Lifestyle und Verteidigungspolitik…"

                Jo, Wagenknecht hat - gemeinsam mit rechten Bloggern und Journalisten - ganze Arbeit geleistet.

              • @Walterismus:

                Sie verwechseln Fremdzuschreibung, die sich in den sozialen Medien breit macht, mit tatsächlichen Politikschwerpunkten der Linken, die nur geringe mediale Beachtung findet.

                • @Bussard:

                  Es kommt aber doch auf die Fremdzuschreibung in der Politik an? Ein Wähler trifft seine Wahlentscheidung nach dam was er der Partei zuschreibt.



                  Ist ja schön das sich die Partei auch um andere Schwerpunkte kümmert, wenn sie damit aber nicht durchdringt und nur die Lifestyle und Verteidigungsthemen hängen bleiben, dann sind diese Themen problematisch!

                  Es hat Gründe für den Niedergang der Linken und ganz offensichtlich war dieser nicht Wagenknecht, sondern von inhaltlicher Natur!

                  • @Walterismus:

                    "Es hat Gründe für den Niedergang der Linken und ganz offensichtlich war dieser nicht Wagenknecht, sondern von inhaltlicher Natur!"

                    Gibts dafür Belege?



                    Ich denke nämlich, dass die Verkaufszahlen von Wagenknechts diffamierenden letzten Buch ziemlich gute Belege dafür liefern, dass sie jahrelang und massivst am Niedergang der Linken gearbeitet hat

  • Ist n bisschen das worst case Szenario vor dem viele gewarnt haben als man damit anfing gewisse Positionen und Personen aus der Partei drängen zu wollen wa?

    Es wäre schön gewesen wenn wir das jetzt vermieden hätten. Mir ist jetzt aber nicht nach nachtreten, mehr nach mal in Arm nehmen.

  • ♫ Time to say goodbye ♫

    Ich denke die die Zeit in der die Linke in der Öffentlichkeit noch war genommen wird, geht jetzt zu Ende.

    Schade eigentlich, denn selbst ich als überzeugter nicht links Wähler wünsche mir eine gemäßigt linke Flanke in der Parteienlandschaft.

    Putin-Befürworter Wagenknecht und ihren Populisten WSG wird diese Lücke nicht füllen können.

    • @Rudi Hamm:

      wahr genommen, nicht war genommen. Sorry.

  • Hätte mal Herr Bartsch besser mit und zu den Wagen-Knechten gewechselt! Mal sehen ob und was aus den Ruinen entsteht …

    • @Rufus:

      ... Hauptsache der Zukunft zugewandt

  • Traurig.

  • Der Kommentator trifft den Nagel hier auf den Kopf.



    Und Die Linke haut sich regelmäßig mit dem Hammer ebenfalls auf den Kopf statt auf den Nagel.

  • War bei der Truppe etwas anderes zu erwarten? Eher nicht. Ist halt wie immer im Realen funktioniert der Sozialismus nicht.

    • @vieldenker:

      Die Linke ist faktisch keine sozialistische Partei, sondern eine Partei der linken Sozialdemokratie.

    • @vieldenker:

      na ja, wo sie "sozialismus" sehen wollen, existiert leider im realen weiterhin der kapitalismus mit ein paar kitzekleinen linken einsprengseln. quantité négligeable.

      • @Brot&Rosen:

        Jepp. In der Realität kann ein sozialistische Partei existieren.



        So etwas funktioniert nur im Sozialismus. 🤪

    • @vieldenker:

      Wer untereinander so zerstritten ist, kann keine Lösungen für gesellschaftliche Probleme anbieten.



      Manchmal kommt es mir so vor als ob da zuviele Selbstdarsteller am Werk sind.

      Da sind nun zwei, die unbedingt das Sagen haben wollen. Ab 2025 dann aber in der außerparlamentarischen Opposition.

    • @vieldenker:

      Wenigstens scheitern die Linken konsequent :-)

    • @vieldenker:

      Aber Kapitalismus "funktioniert?"



      Kapitalismus funktoniert nur mit Kriegen im großen Maßstab, Sozialismus scheitert wenigstens schon an Kriegen im allerkleinsten Maßstab...

    • @vieldenker:

      Sozialismus funktioniert generell in einer Demokratie nicht. Denn die Demokratie brütet eben auch die Wahl unsozial zu sein. Deswegen haben die Länder meist auch große Korruption.

      Geht hier aber um die Partei die Linke und da war doch schon lange abzusehen, dass Wagenknecht nicht das Problem war, sondern ein fehlender Realpolitischer Blick der aktiven in der Partei.

    • @vieldenker:

      Das stimmt nicht. Es gibt viele -indigene- Völker die einen sehr gut funktionierenden Sozialismus leben. In der sog. "Zivilisation" hat man insgesamt andere Zielvorgaben: Macht, Reichtum - auch für Sozialisten...

      • @Perkele:

        Korrekt - im Kleinen wie zB im Kibbuz funktioniert Sozialismus. Um den Preis der Aufgabe jeglicher Individualität, denn die soziale Kontrolle gleicht das fehlende (monetäre) Anreizsystem aus.



        Sobald die Gruppen grösser werden, versagt das System.

  • Danke für diese interessante Analyse. Pellmann hat mit seinem Herumstänkern (mit Wagenknecht zusammen) kurz nach der verlorenen Vorsitzenden-Wahl bewiesen, dass er weder ein Teamplayer noch ein Demokrat ist. Er blieb offensichtlich als trojanisches Pferd in der Partei.

    • @Karin Pewe:

      Jemandem zu unterstellen, er sei kein Demokrat, weil er seinen Frust über ein ihm missfallendes Wahlergebnis kundtut, ist so offenkundig abwegig und diffamierend, das ich finde, Sie sollten sich dafür schämen. Demokratie ist nicht, wenn alle machen, was Sie, Janine Wissler oder Martin Schirdewan gut finden. Ohne Sören Pellmann säße die Linke gerade nicht im Bundestag. Damit hat er für die Linke schon mal mehr praktisch geleistet als die beiden Parteivorsitzenden. Sie müssen ihn ja nicht mögen.

  • Die internen Querelen sind für die Wahlergebnisse uninteressant.



    Die Linke wird nicht begreifen, dass man höchstens soviele Stimmen bekommen kann, wie man Leute mit IHREN Problemen adressiert.



    Insofern wären 3% bei der nächsten Bundestagswahl schon viel.