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Landtagswahl BayernNormalitas Bavariae

Im Freistaat hat man ganz eigene Vorstellungen davon, was anständig, normal oder gar witzig ist. Gedanken zu Söder, Aiwanger, Messern und Populismus.

Der Söder'sche Wunschwähler: Eigenheim mit BMW, hier ein Haushalt in Wegscheid, Niederbayern Foto: Maurice Weiss/Ostkreuz

E s wird sortiert in Bayern. In normal und unnormal. Hubert Aiwanger macht das, der Chef der Freien Wähler und Wirtschaftsminister im Freistaat. Und Markus Söder macht es auch, der Ministerpräsident und CSU-Chef. Der spricht auch gerne vom Normalverdiener in diesem Wahlkampf. Um den kümmere sich seine Partei besonders intensiv. Jeder Normalverdiener solle sich den Traum vom Eigenheim erfüllen können, um es später dann erbschaftssteuerfrei weitervererben zu können. Oder so.

Hat er das eigene Häuschen, ist er endlich wirklich normal. Denn in dem Bayernland, für das die CSU schon immer stand und das die Freien Wähler wegen der grünen Diktatur da oben in Berlin als gefährdet ansehen, lebt man im eigenen Heim. Nicht allein natürlich. Zum Haushalt gehören Frau und zwei Kinder, eine Garage, ein Carport und zwei Autos in unterschiedlichen Größen.

Denn da ist schließlich ein Unterschied zwischen Mann und Frau. Den kann man im statistischen Jahrbuch für Bayern 2022 nachlesen. Demnach verdienen 34 Prozent der erwerbstätigen Frauen netto mehr als 2.000 Euro. Bei den Männern sind das 67 Prozent. Natürlich ist es völlig normal, viel mehr als das zu verdienen. Auch ein Waldbesitzer kann normal sein. Ein solcher gehörte zu den Rednern an jenem denkwürdigen Tag im Juni in Erding, als über 13.000 Bürger für die Herrschaft der Normalität auf die Straße gegangen waren. Für die war es ein besonderer Tag. Monika Gruber, die zu dieser Demonstration unter dem Kampfmotto „Stoppt die Heizungsideologie!“ aufgerufen hatte, hat die versammelten Leute gefragt, ob sie zuvor schon einmal auf einer Demo gewesen seien. Kaum einer meldete sich. Logisch. Demonstrieren ist nicht normal. Eigentlich.

Der Normalbayer hat dafür auch gar keine Zeit. Denn er muss sich am Wochenende um seinen Rasen kümmern, das angebaute Gemüse, vielleicht auch mal mit den Kindern spielen. Auch das hat Monika Gruber in Erding gesagt. Die ist in Bayern ein Superstar. Als Kabarettistin wird sie bezeichnet. Auch wenn sie selbst eine erfolgreiche Humorunternehmerin ist, steht sie für ein Bilderbuchbayern, in dem Familien noch so aufgebaut sind, dass sie vom Ehegattensplitting profitieren.

Zu Volksfestzeiten wird jede Stadt in Bayern Teil des ländlichen Raums

Im Fanshop auf ihrer Website kann man das Kaffeebecherpaar „Mama und Papa“ kaufen. „Die Mama verdient Champagner“ steht auf der einen Tasse, „… da Babba das Geld“ auf der anderen. Wenn sie auftritt, sind die Tickets schnell vergriffen. Spielt sie in München in der Olympiahalle, sind alle 12.500 Plätze besetzt. Dann wird gelacht über Sätze wie „Die Lage ist besäufniserregend.“ Es gibt ganz viel Fäkalhumor bei einer Gruberveranstaltung und garantiert irgendwas gegen das Gendern. Wem das gefällt, kann sich auf ihrer Website eine Fußmatte kaufen mit der Aufschrift „Genderfreie Zone – Wer gendert, braucht gar ned erst klingeln“. Es ist ihr Ernst. Sie kann sich wahnsinnig darüber aufregen. Viel schöner, als Markus Söder das tut, wenn er bei einer seiner zahlreichen Bierzeltreden auf das Thema Sprechverbote kommt.

Bei diesen Auftritten beschwört der Ministerpräsident gerne die Liberalitas Bavariae, eine besondere Art der Freiheitsliebe, die typisch für Bayern sein soll. Damit die einen, in besten Falle die Normalen, diese Freiheit ausleben können, müssen andere auch schon mal weggesperrt werden. Sie werden dann präventiv in Gewahrsam genommen. Eine ganz spezielle Liberalitas ist das, auf die man da stolz ist. Dass laut einer Umfrage 2021 mehr als jeder dritte Bayer der Meinung war, eine Watschn habe noch keinem geschadet, ist auch so ein Zeugnis bayerischer Liberalität.

Womit wir wieder bei Hubert Aiwanger wären. „Ich bin überzeugt, Bayern und Deutschland wären sicherer, wenn jeder anständige Mann und jede anständige Frau ein Messer in der Tasche haben dürfte, und wir würden die Schwerkriminellen einsperren“, hat der Wirtschaftsminister mal getwittert, als das noch so hieß. Und wer in diesen Tagen des Oktoberfests in München die Messer sieht, die in den Lederhosen bayerischer Volksfestbesucher einen festen Platz haben, kann sehen, dass sich Teile der Bevölkerung längst selbst bewaffnet haben, weil da irgendetwas ist, was ihre Freiheit bedrohen könnte. Ein anständiger Bayer wird sich ja wohl noch wehren dürfen. Auch wenn er nicht weiß, gegen wen genau eigentlich. Im Zweifel sind eh die Migranten an allem schuld. Grenzen und Obergrenzen sollen es richten, so verspricht es Markus Söder. Darauf ein zünftiges „Die Krüge hoch!“

Im Bierzelt ist die Wehrhaftigkeit besonders hoch. Da wird die Freiheit in Tracht verteidigt. In Oberbayern, wo die Männer früher vielleicht wirklich mal in kurzer Lederwichs in die Kirche gegangen sind, genauso wie in Franken, wo das eher unüblich war. Auch wenn der Lederhosenwahnsinn und der Dirndlirrsinn eher so etwas wie eine Trachtenimitation ist, soll man sich echt vorkommen in dem Gewand. Zu Volksfestzeiten wird jede Stadt in Bayern auf diese Weise zum Teil des so gerne beschworenen ländlichen Raums. Auch Münchner Mütter bringen ihren Töchtern bei, dass Singlefrauen den Dirndlschürzenknoten auf der linken Seite binden müssen, damit die Mannsbilder wissen: „Schürze links, bringt’s!“. Rechts muss die Schleife sitzen, wenn die Frau vergeben ist. Auch die bayerische Grünen-Co-Chefin Katharina Schulze wird wissen, wie es sich mit der Schleife verhält, wenn sie sich ihr Dirndl anzieht. Als „Gender-Schmarrn“ wird das niemand bezeichnen. Das ist eher etwas, was von droben kommt, von Berlin – wie alle Verbote.

Aufgeregt wird sich dabei vor allem über Verbote, die es gar nicht gibt. Das Lied von der Puffmutter Layla, das selbst in den übelsten deutschen Party-Schuppen auf Mallorca zu den Songs von niedrigem Geschmack gerechnet werden muss, ist so zum Volksfesthit in Bayern geworden. Auch Hubert Aiwanger hat es schon im Bierzelt dirigiert, als sei es das bayerischste Volkslied der Welt – aus Trotz.

Man möchte sich schließlich den Mund nicht verbieten lassen. Genausowenig wie man sich das Fleisch verbieten lassen möchte oder das Auto im „Autoland Bayern“, wie Markus Söder sagt. Der weiß, dass es in seiner Landeshauptstadt Viertel gibt, in denen man aufpassen muss, dass einem kein Lastenfahrrad über den Zeh fährt, wenn man das Haus verlässt. Dass darunter Leute sind, die sich vegan ernähren, wird er auch wissen. Dass das nicht normal ist, wird er nicht müde zu betonen.

Im Bierzelt gibt es dafür tosenden Beifall. An den Wahlurnen nur noch 30 Prozent plus X für die CSU. 37,2 Prozent waren es bei der Landtagswahl 2018. Mit einem ähnlichen Wert ist am 8. Oktober zu rechnen. Aiwangers Freie Wähler, 2018 bei 11,6 Prozent, waren in den vergangenen Wochen im Aufwind, nachdem es dem Parteichef gelungen war, die Definition von dem, was in Bayern als normal gilt, zu erweitern.

Das Flugblatt, das die Aiwanger-Buben als Schüler am Burkhart-Gymnasium in Mallersdorf-Pfaffenberg kursieren haben lassen, und die mangelnde Einsicht, es mit den zynischen Auschwitz-Witzeleien zu weit getrieben zu haben, bescherte den Freien Wählern neuen Zulauf. Für die neuen Aiwangerfreunde soll es normal sein, nicht zu Kreuze zu kriechen, wenn in der Öffentlichkeit ein vergangenheitspolitischer Tabubruch begangen wird. Unnormal sind in ihren Augen all jene, die Aiwanger, der für sie das eigentliche Opfer der Flugblatt-Affäre ist, daraus einen Strick drehen wollen. Es wird normaler, in diesem Zusammenhang die Medien, die Linken und die Grünen als die wahren Übeltäter anzusehen. Antisemitismus wird normalisiert.

Es wird also gerade umsortiert. Es gibt ein neues Normal in Bayern. Markus Söder nennt es bürgerlich.

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Andreas Rüttenauer
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47 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • War gerade wieder beruflich 4 Tage in Regensburg. Tolles Umfeld, nette Leute, super Forschung. Da passt Vieles zusammen.

    • @Flocke:

      Für manche Menschen ist die Welt ganz einfach, mal trifft irgendwo ein paar nette Leute, dann muss das ja ein tolles Land sein. Dass gerade in Regensburg vieles von Investoren aufgekauft wird, und Immobilien kaum bezahlbar, das macht ja nichts.

      • @portolkyz:

        FYI: Ich bin seit vielen Jahren regelmässig in Bayern beruflich unterwegs und ich erlebe vor Ort viele Dinge einfach besser als an so manch anderen Orten im In- und Ausland. Dass Berlin der Gegenentwurf dazu ist ist ja kein Problem solange man das versteht und einordnen kann.



        Investoren gibt es übrigens überall, wo es attraktiv ist, sorgt aber auch für Prosperität.

        • @Flocke:

          "Investoren gibt es übrigens überall, wo es attraktiv ist, sorgt aber auch für Prosperität."



          Aja? Für wen (denn am meisten)?

        • @Flocke:

          ...jetzt machen Sie es aber recht spannend - was empfindetn Sie denn als besser, als wo Sie herkommen ?

          • @Alex_der_Wunderer:

            .z.B. Nahverkehr funktioniert, Essen deutlich besser, Freundlichkeit der Leute, kein Müll auf der Straße.

  • Markus Söder hat die CSU hinter sich. Ich auch - bin aus Bayern weggezogen.

  • ...oh ja, und so ganz ober, total normal ist doch der Markus Söder - so richtig aus dem bürgerlichem Milieu - gehört schon fast zu den besser Verdienern - seid Eheschließung mit Ehefrau Karin Baumüller-Söder - Erbin & Miteigentümer mit ihrem Bruder - der Baumüller Gruppe Holding GmbH & Co KG mit Stammsitz in Nürnberg und Standorten in 40 Staaten mit über 1.900 Mitarbeitern - Familienbetrieb halt...😉

  • Solch lächerliche Arten von Regionalbewusstsein gibt es hier in Köln auch ("Köln ist die schönste Stadt der Welt"). In Bayers ist daraus auch, politisch unterstütz, ein Regional-Egoismus entstanden, der sich gerade ggn. die "Unnormalen" im Freistaat entlädt - auch politisch unterstützt, wenn nicht sogar verursacht. Söder und sein Rechtsaußen haben den Kulturkampf, den Kampf ggn. die "bayrische Kultur", ausgerufen ...

  • Man kann die Lebensart der Bayern sicher ins Lächerliche ziehen. Für den einen wirkt es spießig, für den anderen ist das ein Zeichen dass viele Dinge des Lebens hier einfach gut funktionieren. Und vor allem die jungen Bayern sind mit ihrem Leben im Freistaat tendenziell nicht unzufrieden. Und wer gehen möchte - ich bin mir sicher Kreuzberg heißt ausreisewillige Bayern herzlich Willkommen 😉 das Geld (Länderfinanzausgleich) kommt so oder so aus dem Freistaat …

    • @Christian Wagner:

      ...klar -" Schwabing-Freimann " ist immer eine Reise wert...😉

    • @Christian Wagner:

      Fragen Sie mal junge Leute in und um die Ballungsräume in Bayern. Dank der einseitigen fixierung auf diese durch die Politik der letzten Jahre wird dort alles teurer, vor allem das wohnen. Es gibt in den Orten die bisher ländlich geprägt waren viele DHH, in denen einzelne Alte wohnen, aber keine Ansätze der Politik hier in By, mal anderes bauen zu ermöglichen. Die Idee von höher bauen wird von konservativen als linkes Spinnertum aus Berlin kritisiert. Lieber fördert sie Flächen Versiegelung durch Gewerbe oder EFH siedlungen, die unbezahlbar werden. . Wo die Tiere leben sollen, die das Fleisch produzieren, damit der CSU Wähler sein Fleisch bekommt ist dann schleierhaft. Die jungen sind damit eben schon unzufrieden. Aber sie machen ihr Kreuz doch oft weiter bei der CSU. Warum das so ist und sie niemand anderem eine Chance geben weiß ich allerdings auch nicht.

    • @Christian Wagner:

      CSU 36 %



      FW 16 %



      AFD 14 %



      Mei so schee is scho unsa Hoamad

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    @NIKOLAI NIKITIN:



    RA = RechtsAußen. Für die gibt es „Besseres" als die CSU.

  • In Bayern hält man an der Tradition fest und ist konservativer eingestellt. Was ist daran auszusetzen. Allemal besser wie eine Aussage Deutschland ist Scheiße.

    • 6G
      684698 (Profil gelöscht)
      @Filou:

      Genau. An der Tradition den Braunen wieder den Weg zu ebnen.

      Das ist erschreckend, dass es daran nichts auszusetzen gibt!!!

      • @684698 (Profil gelöscht):

        Welche heutige Tradition in Bayern halten Sie für braunes Gut ? Mit Dirndl/Lederhosen, Weißbier, Almabtrieb, Bierzelt, Oktoberfest, Schuhplattler und Jodler, habe ich kein Problem.



        Demokrat ist auch wer nicht Grün oder Links wählt sondern z.B. CSU oder Freie Wähler.

    • @Filou:

      Deutschland ist scheiße.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Nein, Deutschland ist toll und ich lebe gerne hier.

      • @Troll Eulenspiegel:

        In welchem Land würden Sie lieber leben, welches Land ist besser?

        • @Rudi Hamm:

          Rigaer Straße 94.

          • @Troll Eulenspiegel:

            Nordkiez ist Scheiße!:-P

        • 6G
          684652 (Profil gelöscht)
          @Rudi Hamm:

          Wird jetzt bestimmt schwierig für solche Leute. Die toleranten Nordlichter haben auch keinen Bock mehr auf die "liberal sozialen" Regierungen und orientieren sich nach rechts.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @Troll Eulenspiegel:

        Danke.

  • Nuja. Steht alles in der Tradition der Politik in Bayern, in der einer, der besoffen jemand totgefahren hatte, Verkehrsminister wurde.

  • In Bremen ist es normal, das 1/4 der erwachsenen Jugendlichen keine Ausbildung haben. Bei migrantischen erwachsenen Jugendlichen sind es sogar 37%. Bayern steht wesentlich besser dar. www.bpb.de/themen/...n-berufsabschluss/

  • "Und wer in diesen Tagen des Oktoberfests in München die Messer sieht, die in den Lederhosen bayerischer Volksfestbesucher einen festen Platz haben, kann sehen, dass sich Teile der Bevölkerung längst selbst bewaffnet haben, weil da irgendetwas ist, was ihre Freiheit bedrohen könnte."

    Es waren 35 Taschenmesser in Hosen, die die bairische Polizei da zu Tage förderte. (taz.de/Waffenkontr...spolizei/!5947734/ ). Der Link schreibt von "kleinen Messern". Und übrigens 17 x Reizgas (in Lederröcken? 🤪)

  • "Und wer in diesen Tagen des Oktoberfests in München die Messer sieht, die in den Lederhosen bayerischer Volksfestbesucher einen festen Platz haben, kann sehen, dass sich Teile der Bevölkerung längst selbst bewaffnet haben, weil da irgendetwas ist, was ihre Freiheit bedrohen könnte."



    Ich hoffe, das ist symbolisch gemeint. Eine Allgemeinverfügung ist z. Prävention einer Anwendung scharfer Gewalt vielfach Standard, aus gutem Grunde:



    taz.de/Waffenkontr...spolizei/!5947734/



    /"An der Warschauer Straße sind gegen Mitternacht so viele Po­li­zis­t:in­nen unterwegs, dass Fahrgäste, die aus der S-Bahn steigen, fast durch ein Spalier laufen müssen. Besonders junge Männer werden aufgehalten und kontrolliert. Grundlage des Einsatzes war eine Allgemeinverfügung der Bundespolizei „zum Verbot des Mitführens von gefährlichen Gegenständen“ – auch temporäre Waffenverbotszone genannt. Das Ziel sei die „Erhöhung der objektiven und subjektiven Sicherheit“. Dabei geht es einerseits um Waffen, die ohnehin verboten sind, aber auch um Gegenstände, deren Mitführen eigentlich erlaubt ist, wie Pfefferspray, kleine Messer oder Werkzeug."



    So was aus dem hanseatischen hohen Norden von Dr Gernot Rücker wird den Bayern dann wohl ganz übel aufsstoßen:



    "Wir leben in einer Alkohol-Diktatur“: Warum das Nervengift schlimmer ist als LSD und Ecstasy



    Der Suchtexperte Gernot Rücker warnt davor, das Trinken zu verharmlosen. Die Wirkung anderer Drogen sei besser kalkulierbar. Doch sind diese deshalb wirklich weniger gefährlich?"



    /www.tagesspiegel.d...tasy-10055023.html



    /



    (...)"Jede Gesellschaftsform braucht Regeln, sonst kommt es zu Mord und Totschlag. Durch Regeln zum Schutz des Individuums ist jeder Einzelne aber zugleich kontrolliert und benötigt ein Ventil, um Druck abzulassen. Je strenger die Regeln, desto wichtiger werden Katalysatoren, die den Menschen in die Lage versetzen..."!

  • Die veganen Lastenradfahrer in der Münchner Innenstadt werden eher zwischen FDP und Grünen schwanken, als Herr Söder zu wählen.

    • 6G
      684698 (Profil gelöscht)
      @meerwind7:

      Als ob die CSU nur aus dem Söder besteht?? Naja, gemäß den Wahlplakaten könnte mancher das denken. Irgendwo müssen die 180.000 Euro teuren Bilder ja hin.

      www.sueddeutsche.d...000-euro-1.6085247

      Bin gebürtiger Münchner. Fahr kein Lastenrad. Bin nicht vegan. Und wähle auch keinen „Söder".



      Schon oft Lastenradfahrer außerhalb der Innenstadt gesehen.



      Und Oktoberfestbesucher vom Land lassen sich mit dem Taxi Fahrradl zum HBF fahren.

      Wankt jetzt das Weltbild?

      A bou mou dou wos a bou dou mou.

    • @meerwind7:

      Eigentlich traurig, dass es in Diskussionen und in der Politik immer nur eine Zuspitzung von Klischees gibt, in der jeder Mensch in einer Schublade landet.

      • @sk_:

        Die Zuspitzung ist in der Tat eine schlechte Idee die niemandem gut tut. Erst recht nicht einer Volkspartei wie der CSU die es lange gut geschafft hat eine Mehrheit der Bevölkerung zu sammeln.

  • Die Frage mit der ersten Demo von der Gruber in ist auch kopiert, soweit ich mich erinnere: das hat bei den Wackersdorf-Protesten auch jemand von der Bühne gefragt. Damit diese unsäglichen Erding-Demo gleichzusetzen ist noch speziell perfide.

  • Dazu passend noch die Normalitas Bavariae der Grünen mit 4 Plakaten, auf denen je ein weißes Kind "Mama", "Papa", "Oma" und "Opa" (alle ohne Gendersternchen) dazu auffordert, für das Kind die Grünen zu wählen: www.gruene-bayern....ft-unserer-kinder/



    "Queer", "divers" und "gendern" haben auf diesen grünen Wahlplakaten jetzt mal Pause.

  • Oh, Herr Rüttenauer. Das ist mir schon sehr plakativ wie sie hier Bayern darstellen. Ok, in er taz finden Sie hierzu natürlich schon ausreichend Applaus. Ich frage mich nur, weshalb Bayern mit in der Spitzegruppe der für Zuzügler interessantesten Bundesländer ist, wenn dort alles so schrecklich erscheint.

    de.statista.com/st...nder-im-jahr-2007/

    • @Nikolai Nikitin:

      Also ich wohne seit sehr sehe vielen Jahren im sg. "Freistaat" (bin also Zuagroaster) und ich empfinde den Text als wahnsinnig treffend - leider.

      • @Resistencia:

        Ich als autochtoner "Frei-" (Hihi) Staatbewohner auch.

    • 6G
      684698 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      Ich als Bayer würde in diesem Fall sogar der Bild-Zeitung recht geben, aber die würde so etwas halt nie schreiben.

      Wenn dann ziehen viele Menschen auch deshalb nach Bayern, weil Bayern nach dem 2. Weltkrieg das große Glück hatte, dass sich hier viele Firmen angesiedelt haben. Das bitte nicht vergessen.

      Aber bitte auch nicht vergessen, dass Bayern dem Nationalsozialismus den Weg geebnet hat. Und gerade wieder kräftig mithilft.

      www.bavariathek.ba...mus-in-bayern.html

      Leider beschreibt Herr Rüttenauer Bayern genau so, wie ich es gerade erlebe.

      Er vergaß zu erwähnen, dass sich Bayerns Staatsregierung gerne mit ihrer exzellenten Bildungspolitik rühmt. Leider merke ich von Bildung aktuell gerade weder etwas bei bayerischen Politikern noch bei manchen Einheimischen. Es sei denn das Fach „Hetze“ gegen alles, was nicht in das „normale“ Weltbild passt, gehört jetzt auch zu bayerischen Bildungspolitik. Wie oft nutzt Herr Söder mittlerweile das Wort „Woke“? Weiß er denn überhaupt was es bedeutet und woher es kommt???

      Beispiel: Drag-Queen und -King Lesung vor Kindern in München, die NUR von der Stadtbibliothek organisiert wird! Die Jahre vor der Wahl hat es gar niemanden interessiert. Dieses Jahr: Morddrohungen, Polizeiaufgebot, Trillerpfeifen. Dank der Kommentare von Aiwanger, einem CSU Generalsekretär und Co. Übrigens auch eine Art von „Cancel Culture“, von der Herr Söder gerne schwadroniert. Ob er weiß, was das genau bedeutet???

      Es geht in Bayern so weit, dass sogar Restaurants als woke definiert werden, die keinen „normalen“ bürgerlichen Gerichte, wie Schweinsbraten, auftischen. 🫣🫣🫣🫣🫣🫣🫣🫣🫣🫣🫣🫣

      I konn weng do aktuelln Entwicklunga grod nu no den Kopf schüttnln und mi fremdschäma.

      • @684698 (Profil gelöscht):

        ..." weil Bayern nach dem 2. Weltkrieg das große Glück hatte, dass sich viele Firmen dort angesiedelt haben "...



        Nich zu vergessen die vielen Firmen, die nicht nur in Bayern, zwischen 1932 und 1945 - den deportierten Mitmenschen, den Ausgewanderten Mitmenschen und auch der Nachlass vieler Familien, quasi für Lau - an die Landsleut ging...



        Darauf sollten wir wohl nicht verzichten - hinzuweisen....

    • @Nikolai Nikitin:

      " Ich frage mich nur, weshalb Bayern mit in der Spitzegruppe der für Zuzügler interessantesten Bundesländer ist, wenn dort alles so schrecklich erscheint." Genau, das ist die Frage Frau/Herr Nikolai Nikitin.



      Als RA in die CSU eintreten ... will's nicht weiter ausspinnen.



      Ach so, wegen der Ski-Partys, na ja ...

      • @LeKikerikrit:

        Als RA in die CSU eintreten ? Können Sie mir - od. vlt. auch dem breiten Publikum - dies näher erläutern ?

        • @Nikolai Nikitin:

          RA soll für Rechtsanwalt stehen.

          • @LeKikerikrit:

            Vielen Dank für den Beitrag. Dass RA die Abkürzung für Rechtsanwalt ist, ist mir bewusst. Aber worin liegt das Besondere, wenn ein RA in die CSU eintritt ? Ist er dann kein Anwalt mehr ? Oder wird ein eher linker Anwalt dadurch vlt. spießig-bürgerlich-konservativ oder gar krachledern mit Sepplhut und Gamsbart ?

  • Wenn man ehrlich ist, war es in Bayern leider noch nie anders. Zumindest nicht in den 50 Jahren, die ich schon in Bayern lebe.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Es soll auch mal das aufmüpfige und linke Bayern gegeben haben undvor über 100 Jahren die Aufstände und die Münchner Räterepublik. Aber dann... nicht unsonst wurde es zur "Hauptstadt der Bewegung" und Abziehbild der Recht und Ordnung Politik. Seitdem ist das Bayrische Selbstverständnis reaktionär.

      • @Resistencia:

        Ja, die „linken Zeiten“ in Bayern sind leider lange vorbei und daran wird sich auch so schnell nichts ändern.

  • Bayern war schon immer merkwürdig. Ich sag nurn" Marmor, Stein und Eisen bricht..."