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Kompromiss zu Nord Stream 2Die Ukraine guckt in die Röhre

Bernhard Clasen
Kommentar von Bernhard Clasen

Realpolitisch verhindert der Deal um die umstrittene Pipeline Nord Stream 2 größeren Schaden. Doch Kiew könnte am Ende mit leeren Händen dastehen.

Fossiler Kompromiss: Kanzlerin Merkel und US-Präsident Biden vergangene Woche in Washington Foto: Evan Vucci/ap

U S-Präsident Joe Biden und Kanzlerin Angela Merkel scheinen sich geeinigt zu haben. Deutschland und Russland können die Pipeline Nord Stream 2 weiterbauen. Russland muss mit Sanktionen rechnen, wenn es die Pipeline als politischen Druck einsetzt. Und die Ukraine erhält jede Menge Versprechungen: Investitionen in alternative Energie und eine Bestandsgarantie für die existierende Pipeline. Berlin will außerdem dafür sorgen, dass der Transitvertrag mit der Ukraine über 2024 hinaus noch weitere zehn Jahre gilt.

Und? Während Deutschland mit Fluten kämpft, in Karelien und Jakutien die Wälder brennen, scheint es für die Politik nichts Wichtigeres zu geben, als das Großprojekt eines fossilen Energieträgers einzustilen. Das ist bedauerlich.

Realpolitisch indes scheint dieser Kompromiss ein Fortschritt zu sein. Es ist im letzten Augenblick doch noch gelungen, eine Einigung zwischen Russland, Deutschland, der Ukraine und den USA in einem unüberbrückbar scheinenden Konflikt zu finden. Niemand wurde ausgegrenzt. Das ist wichtig. Der Westen kann mit Russland weiter zusammenarbeiten, um gemeinsame Probleme wie die Destabilisierung Zentralasiens durch die Taliban zu besprechen.

Allerdings geht der Kompromiss von Washington zu Lasten der Ukraine. Denn während Deutschland und Russland Konkretes bekommen, nämlich Nord Stream 2, gibt es für die Ukraine nur Versprechungen. Was aber passiert, wenn sich die politische Großwetterlage in zehn Jahren ändert und die Akteure die Versprechen Richtung Kiew dann in einem anderen Licht sehen? In der Ukraine beobachtet man genau, wie schnell sich die USA ihrer lästigen Bündnispartner und Ortskräfte in Afghanistan entledigen.

Auch atmosphärisch bekommt die Ukraine zu spüren, dass sie in der westlichen Prioritätenliste nicht oben steht. Präsident Selenski ist faktisch mit leeren Händen von dem Treffen mit Angela Merkel nach Hause gekommen. Noch immer wartet er auf einen Gesprächstermin mit Joe Biden.

Und so braucht man sich nicht zu wundern, dass China für die Ukraine immer wichtiger wird. Führende Politiker der ukrainischen Regierungspartei „Diener des Volkes“ haben der KP gerade zum 100. Jahrestag ihrer Gründung gratuliert. Zum ersten Mal in seiner Amtszeit telefonierte kürzlich Präsident Selenski mit Chinas Xi Jinping. Der Kiewer Vertreter bei den Friedensverhandlungen in Minsk, Olexei Arestowitsch, denkt laut über eine außenpolitische Kehrtwende der Ukraine Richtung China, Türkei, Vietnam, Vereinte Arabische Emirate nach. Das ist, angesichts dieses Kompromisses, verständlich.

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Bernhard Clasen
Journalist
Jahrgang 1957 Ukraine-Korrespondent von taz und nd. 1980-1986 Russisch-Studium an der Universität Heidelberg. Gute Ukrainisch-Kenntnisse. Schreibt seit 1993 für die taz.
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65 Kommentare

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  • Nordstream 2 bietet der Ukraine eine Möglichkeit sich von russischen Gaslieferungen unabhängig zu machen. Wenn es keine Transitgebühren mehr aus Russland bekommt ist dies auch eine Chance für das Land seine "Würde" wieder zu erlangen. Wer nimmt schon gerne Almosen von seinem "Feind" an. Ich kann daher die Kritik der Ukraine nicht nachvollziehen.

  • Die taz Kommune entwickelt sich -wenn es um Russland geht- stets zu einem Ersatz Außenministerium mit zum Teil schlichten Handlungsanweisungen auf der Grundlage von Halbwissen und Ideologie.



    Vorschläge, wie z.B. Afrika als UNSEREN Energielieferanten wie selbstverständlich zu BENUTZEN, sind für mich ein Zeichen für die neue deutsche Großmannssucht und Großmäuligkeit. Da bahn sich ein neuer Kolonialismus an. Nicht nur bei der Ausbeutung anderer Ressourcen wie z.B. Kobalt für die grüne Massenmobilität.



    Das satte Bürgertum hat sich ideologisch kaum verändert. Und aus der Geschichte hat es noch nie die richtigen Konsequenzen gezogen.

    • @Rolf B.:

      "Das satte Bürgertum hat sich ideologisch kaum verändert. Und aus der Geschichte hat es noch nie die richtigen Konsequenzen gezogen."



      Seit 16 Jahren haben wir eine Frau an der Regierungsspitze, diese hat letztlich für den Atomausstieg gesorgt und den erneuerbaren Energien -neben dem weniger klimaschädlichen Erdgas- den Weg freigemacht! Und sie sorgt für wirtschaftliche,damit für gesellschaftliche und demokratische Stabilität. Denn die Geschichte lehrt das durch wirtschaftliche Krisensituationen Extremisten an die Macht kommen(Weimarer Republik) und Regierungen stürzen (DDR). Somit ist/war die dauerhafte Wiederwahl von "Angie" die einzig richtige Konsequenz, die die Bürger ziehen konnten.



      • @Mustardmaster:

        Sie verengen das "satte Bürgertum" auf Unionswähler und vergessen die Wähler der Grünen.



        Wie dem auch sei. Gelernt hat dieses Bürgertum nichts aus der (unserer) Geschichte. Wie aufstrebender Militarismus und Militarisierung der Außenpolitik. Wieder Angriffskrieg (Jugoslawien). Wieder die alten Feindbilder. Völkerrechtswidriges Handeln durch Straf- und Sanktionspolitik. Wieder kolonialistische Rohstoffsicherung (z.B. Mali).

    • @Rolf B.:

      "Vorschläge, wie z.B. Afrika als UNSEREN Energielieferanten wie selbstverständlich zu BENUTZEN sind für mich ein Zeichen für die neue deutsche Großmannssucht und Großmäuligkeit"

      Da hab ich doch glatt mal nachgeschaut, wo das so stehen soll. Wahrscheinlich ist das hier gemeint:

      " Deshalb sollten wir so schnell wie möglich andere Partner suchen. Und zwar regenerative Quellen in Afrika."

      Mehr kann man den Leuten das Wort eigentlich nicht im Mund herumdrehen. Find ich völlig daneben.

      Und ums klar zu sagen, ideologisch festgefahren isses in erster Linie, bei jedem kritischen Wort über Autokratien wie hier Putins Russland, in Schnappatmung zu verfallen.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      " aus der Geschichte hat es noch nie die richtigen Konsequenzen gezogen." Was sind den die richtigen Konsequenzen und was ist "die Geschichte"?

      Soll man aus der weiteren Entwicklung nach 1935 und dem italienischen Überfall auf Äthiopien schließen das man wenn Staaten andere annektieren mit absoluter Härte als Kompromissen antworten muss, man ließ Italien durchkommen 4 Jahre später hatte man einen Weltkrieg? Soll man aus dem Bruch des Budapester Memorandum durch Russland schließen, dass man Russland nicht trauen kann und nur harte militärische Abschreckung für Frieden in Osteuropa sorgt?

      Menschen entscheiden sich aus irrationalen Gründen für politische Positionen, Prägungen in der Kindheit, natürliche Anliegungen undzufällige Erfahrungen bestimmen wo wir politisch stehen, anschließend rationalisieren wir unsere Entscheidungen aber weder ist dies ein bewusster noch ein rationaler Prozess. Jede Position kann historisch begründet werden (Beispiele für eine Gegenposition zu der ihrigen siehe oben, ich bin mir sicher sie haben gute Beispiele die ihre Position untermauern) und historisch widerlegt werden, eine objektive Geschichtsschreibung gibt es nicht.

  • Ich weiß nicht, was es die USA oder die Ukraine angeht, wenn Deutschland und Russland Handelsbeziehungen pflegen und gemeinsame Infrastrukturprojekte aufbauen.

  • Ich staune nur darüber wie unbedarft Deutschland Aussenpolitik betreibt. Die Gaspipeline ist eine der wichtigsten Einnahmequellen Russlands. Solange diese durch die Ukraine verläuft kann Putin nur bedingt Krieg gegen die Ukraine führen. Ohne die Gaslieferungen geht Putin das Geld für seine Kriegsspiele aus. Läuft die Pipeline an der Ukraine vorbei kann man Krieg führen, ohne von einer wichtigen Einnahmequelle abgeschnitten zu werden. Glaubt hier irgendjemand, dass man auf die Lieferung von russischem Gas verzichten würde, wenn Putin mal wieder die Ukraine überfällt?



    Das Argument wäre in einem solchen Fall, dass man auf das Gas aus Russland nicht verzichten könne. Selbst hat man aber jahrelang alles unternommen, dass es zu dieser Abhängigkeit kam. Sogar die deutschen Gasspeicher wurden an Russland verkauft. Dümmer geht's eigentlich nimmer.

    • @Galgenstein:

      Wenn Russland die Ukraine erobert, kontrolliert es die Pipeline komplett.

      Außerdem sind das alles theoretische Erwägungen, da wir das Gas noch brauchen. Und ein Ersatz durch andere Lieferanten ist auch nicht so einfach. Die Infrastruktur zu bauen, dauert auch Jahre.

      Dazu kommt noch, dass die Bedeutung Europas als Abnehmer russischen Gases seit Jahren abnimmt...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        In Brunsbüttel soll ein Terminal für Flüssiggas gebaut werden.

        Allerdings gibt es da von janz Links wohl starke Bedenken dagegen. Gleichzeitig befürwortet janz links aber Nord Steam 2.

        Ein Schelm, wer böses bei soviel Parteinahme für Gaspröm denkt.

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Als Mächtiger der Moderne kann man sich heutzutage eigentlich nur fragen: was für ein Onlineprodukt, sprich Währung erhalte ich von Euch, wo und was kann ich mir dafür kaufen und was passiert damit, wenn Eure Wirtschaft schwächelt.

  • Da der Transitvertrag mit der Ukraine sowieso 2024 ausläuft, wäre eine Verlängerung um weitere 10 Jahre durch Verhandlungen mit Putin doch weit mehr, als die Ukraine sonst überhaupt zu erwarten gehabt hätte. Wo ist das Problem? In China?

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Ist schon doof wenn man von Putin abhängig ist. Deshalb sollten wir so schnell wie möglich andere Partner suchen. Und zwar regenerative Quellen in Afrika.



    Allerdings liefert Putin dann nach China und Russland gerät in deren Einfluss. Das können wir auch nicht wollen. Vertrackt.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      "Allerdings liefert Putin dann nach China und Russland gerät in deren Einfluss. Das können wir auch nicht wollen. Vertrackt."

      Das ist doch schon längst passiert. Nehmen Sie Nordstream mal 10, das Projekt heißt "Kraft Sibiriens" (Sila Sibirii) Ein gigantisches System von Gasleitungen nach China und Flüssiggasterminals. Gebaut ausschließlich auf Kosten des russischen Steuerzahlers (einschließlich des auf chinesischem Boden findlichen Teils.) Das Projekt hat Putin sich 2014 ausgedacht, als er nach der Krimannektion Gegenwind bekommen hat, um die Unabhängigkeit vom westlichen Abnehmermarkt zu "beweisen". Ca 70 Mrd Dollar bislang für den Bau verbrannt, auf 40 Jahre abgeschlossene Lieferverträge zu Preisen, die deutlich unter dem Abnahmepreis der europäischen Abnehmer liegt. So niedrig, das gigantische Verluste auf Jahrzehnte vorprogrammiert sind. Keine Partnerschaft, wohl eher ein Ausbeutungs-/Kolonialverhältnis. Aber das interessiert den großen Geostrategen Putin nicht. Er lebt, wie Angela Merkel so schön formuliert hat, in seiner eigenen Welt, und in der zählt, dass er es mit der "Kraft Sibiriens" dem Westen "gezeigt" hat.

      Ob wir im Westen das wollen oder nicht wollen, ist dabei unerheblich. Wenn Putin sein Land in derart selbstschädigender Weise von der Nachbar-Diktatur China abhängig macht (es gibt da im Bereich der Öl- und Gasförderung noch zahlreiche Beispiele) folgt er wohl seiner intrinsischen Motivation. Durch Europa ist das nicht beeinflussbar, und enden wird das erst nach Putin, wenn Russland ein normales, demokratisches, europäisches Land geworden ist.

      • @Barbara Falk:

        Die einen sagen so, die anderen sagen so. Siehe de.m.wikipedia.org/wiki/Kraft_Sibiriens. Sie müssen die Artikel auch zu Ende lesen, und nicht aufhören, wenn Ihre Meinung bestätigt wurde. Da steht, dass einige Experten die Pipeline durchaus als rentabel ansehen.

        • @Yossarian:

          Meinen Sie den von Ihnen verlinkten Wikipediaartikel? Den habe ich nicht nur „nicht zu Ende gelesen“, den hatte ich (bislang) gar nicht gelesen. Jetzt habe ich es getan.

          Als „Zeuge“ für die Profitabilität wird Gazprom-Chef Miller selbst genannt. Haha. Außerdem noch „andere Analysten“ (unklar wer). Zitat:

          „Andere Analysten zeigen sich hingegen von der Profitabilität der Projekts überzeugt. Der geschlossene Liefervertrag ergebe durchschnittliches europäisches Preisniveau und sehe außerdem eine große Vorauszahlung vor.“

          Diese Prognosen stammen, so geht es aus Fußnoten hervor, von 2014. Anfang 2020 wurde „Kraft Sibiriens“ in Betrieb genommen.

          Das mit der „großen Vorauszahlung“ stimmt. Was hat das mit Profitabilität zu tun? Gazprom hat sich von China viel Geld geliehen, und muss das in „Naturalien“ abstottern. Ein Kredit kein Gewinn.

          Das bei Vertragsabschluss 2014 prognostizierte Preisniveau betrug 350-380 $ (pro 1000 Kubikmeter). Der tatsächlich erzielte Verkaufspreis betrug im 1. Quartal 2020 202 $ und SANK danach kontinuierlich auf (im Januar 2021) 118,5 $. Während Euopa für russisches Gas im Januar 2021 im Schnitt 257 $ zahlte.

          Zudem erfüllt Russland bislang die vertraglich vereinbarten Lieferquoten nicht, weil die Fördermengen der angeschlossenen Gasfelder nicht ausreichen (und vermutlich auch nie ausreichen werden). Vereinbarte jährliche Liefermenge: 38 Mrd Kubikmeter, 2020 geliefert: 4 Mrd. Es drohen zusätzlich zum Verlust beim Gasverkauf auch noch Konventionalstrafen.

          Zum Vergleich: 2020 hat Russland 147 Mrd Kubikmeter gas nach Europa geliefert.

          Zudem wurden die ursprünglich kalkulierten Baukosten um zig Mrd. Dollar überschritten.

          Quelle: Wladimir Milow, ehem. stellvertretender Energieminister der Russischen Föderation und einer der ausgewiesenen Kenner des russischen und internationalen Energiemarktes. z.B. hier:







          theins.ru/opinions...dimir-milov/242390

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Wäre es nicht erst mal wichtig, die Menschen in Afrika zu fragen, ob sie das wollen? Vielleicht braches sie diese Ressourcen ja selbst?

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @4813 (Profil gelöscht):

      "Und zwar regenerative Quellen in Afrika."



      Klar doch. Wofür haben wir schließlich dieses Afrika...

  • "Was aber passiert, wenn sich die politische Großwetterlage in zehn Jahren ändert".

    Ja aber natürlich wird die sich ändern. Für mich kaum vorstellbar, dass sich Putin (oder dieses Regime unter einem Nachfolger) noch zehn Jahre hält.

    Von daher ist der Kompromiss, den von Russland intendierten Schaden für die Ukraine zu minimieren und auf Zeit zu spielen, nicht die schlechteste Lösung. Alternativ hätte man das genehmigte und praktisch abgeschlossene Projekt kippen können, und dann die Russen mit deutschem Steuergeld entschädigen müssen. Da ist es in ukrainischen Energie-Infrastrukturprjoekten besser angelegt.

    Das diese ganze Projekt politisch und ökonomisch widersinnig und ein einziges Bereicherungsschema für russische Oligarchen (und ihre Freunde und Helfer im Westen) ist, steht auf einem anderen Blatt. Diese Pipeline hätte nie gebaut werden dürfen, aber das ist halt "Hätte, hätte, Fahrradkette".

  • Tja, die Ukraine ist eben gut beraten, ihre Beziehungen zum benachbarten Gasexporteur Russland tunlichst zu verbessern.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Linksman:

      Ich erinnere sie dann an ihre Aussagen wenn es um Kuba und Venezuela geht.

    • @Linksman:

      Stimmt.



      Man bittet beim großen Bruder um Entschuldigung dass man sich versehentlich für einen souveränen Staat gehalten hat. Dann fragt man nach ob es denn reicht zur Entschädigung "Neurussland" abzutreten oder ob es denn ein bischen mehr sein darf.



      Obendrauf legt man am besten noch Entschädigungen für die armen schwer bewaffneten russischen Touristen die in den letzten Jahren in der Ukraine umgekommen sind.



      Um sicher zu gehen dass so etwas in Zukunft nicht mehr passiert sollte man in Kiew darüber nachdenken ob nicht in Zukunft in Moskau entschieden werden welche Politiker und Parteien zur Wahl zugelassen werden.



      Das ist dann mal keine "gelenkte" sondern eine "ferngelekte" Demokratie.

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @Linksman:

      Ja eben - die Krim hat das, mit ein bisschen gutem Zureden, auch geschafft...

  • Alles noch nicht vom Kongreß bewilligt; die USA haben 2015 auch das JCPOA unterschrieben und Tage später mit der Executive Order 13599 allen Amerikanern verboten, mit dem Iran zu handeln. Selbst wenn das Projekt realisiert wird, kann der Kongreß jederzeit Banken weltweit verbieten, das Geld zu transferieren. Dann ist man in Berlin so schlau wie in Teheran bereits heute. Leider werden wir von Amateuren verwaltet...

  • Können Biden, Merkel bestimmen, ob Putin Ukraine Gas Transitvertrag 10 Jahre verlängert? Nein. Außer Berlin politisiert Gas Import aus Russland abgesichert durch US Flüssiggas Import?

    Über North Stream II Deal Teil zulasten Deutschlands zugunsten USA reden beide dagegen nicht, dass Deutschland USA bestimmte US Flüssiggas Kontingentabnahme garantiert



    Nach 20 Jahren Nato Afghanistaneinsatz mit China, Russland Okay im UNO Sicherheitsrat, ist GUS geostrategisch da, wo UdSSR vor Afghanistan Invasion 1979 war, nämlich bei Frage, was sie unternimmt, Einsickern von Islam Kämpfern, Drogen, Waffen aus dem Kaukasus, Afghanistan mithilfe CIA Beratern in GUS Länder zu verhindern, damit deren Gesundheitssysteme, neben Corona Pandemie, nicht noch mehr von Drogenerkrankten belastet werden. Denn im Verlauf Nato Einsatz am Hindukusch ist Afghanistan als global größtes Drogenanbaugebiet an 20 Terrorgruppen gefallen, Waffen zu kaufen, global Söldner für asymmetrische Kampfeinsatze entlohnen und halten zu können.

    Sicherheitslage wird sich in GUS Ländern nach Nato Abzug dramatisch verschlechtern, dass Putin sein Krim, Ostukraine Abenteuer 2014 bleischwer auf die Füße fällt, weil er innenpolitisch 20 Jahre Nato Afghanistaneinsatz Zeitfenster für Konsolidierung nicht nutzte, lieber Nahost, Afrika ohne Exit Perspektive militärisch interveniert?



    Wenn USA, Deutschland nach Afghanistan Abzug, North Stream II Deal in geostrategischer Pol Position gegenüber Moskau frohlocken, könnte das als Signal missverstanden werden, dass CIA mit Söldnertruppe am Kongress vorbei Ukraine weiter aufrüstet, Ostukraine War eskaliert. Eingedenk CIA Praxis in Laos, die Henry Kissinger 1975 vorm Kongress nach aufgedeckt völkerrechtswidriger CIA Laos Operation freimütig einräumt "Es ist schlechte nationale Politik, CIA nur deshalb einzusetzen, weil sie für weithin sichtbare Operationen weniger rechenschaftspflichtig ist als Exekutive.(Quelle: "Kissingers langer Schatten", Greg Grandin, C. H. Beck Verlag,

  • Für mich hat dieses Projekt zu wenig Europa-Loyalität wie auch zu viel Merkelsche Putin-Sympathie und das Festhalten daran wirkt inzwischen wie Trotz und sinnlose Treue zu einer verbrauchten Idee. Als Weigerung, es neu zu bewerten und mit illusorischer Hoffnung, das russische Regime möge sich dankbar erweisen, obwohl bekannt ist, dass dort kompromissloser Opportunismus herrscht. Ich bezweifle, dass die deutsche Regierung selbst noch von NSII voll überzeugt ist.



    Man kann mit menschenverachtenden Autokraten auch geschickter umgehen, ohne sich selbst übermäßig zu schaden.



    Auch die aktuelle Form der Äquidistanz-Politik präsentiert sich in diesem Fall wie eine rein wirtschaftlich definierte Germany-First Maxime. Damit stärkt sie Zweifel an der Berechtigung, rechtsstaatliche und ethische Fehlentwicklungen in anderen Ländern zu kritisieren.



    Das Argument Versorgungssicherheit überzeugt mich nicht. Das Projekt sollte mindestens gestoppt werden. Trotz und nicht wegen der Gründe und anmaßenden Einflussversuche der USA.



    Ich kann mir nicht vorstellen, im September eine Partei zu wählen, die NSII befürwortet.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Jossito:

      Es geht links wie rechts um "Germany first" die Deutschen wollen einen möglichst großes Stück vom Kuchen der deutschen Wirtschaft sei es durch sozial Ausgaben oder niedrigere Steuern, Handel mit allem und jedem ist die Devise. Rüstungsausgaben und Sanktionen stören da nur. Die Menschen in Hong Kong, Xiniang und der Ukraine sind den Deutschen völlig egal. Die Interessen von Balten, Niederländern oder Polen gelten nichts.



      Die Deutschen glauben sie können die autokratischen Löwen weltweit füttern und werden nicht gefressen....

      Wenn die Deutschen nicht bereit sind für die Freiheit und das Existenzrecht anderer Völker einzutreten verdienen sie diese Dinge auch nicht.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Ehrlich gesagt hört sich das, was Sie schreiben, für mich lediglich nach Werbung für Ihren Nickname an.

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @83379 (Profil gelöscht):

        Gilt das auch für -Amerika First- die Freiheit der Republikaner im Belt Gürtel? Die Ungarn? Die Kubaner? Die Venezuelaner? Für die Menschen in El Salvador und Nicaragua, in Simbawe? Es gibt noch 100 weitere Länder, die von Autokraten regiert werden, die komplette Golfregion, Nordafrika usw.. Es ist nicht zu schaffen, schon bei Afghanistan haben wir uns überhoben.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Viel schlimmer! Die USA könnten am Ende mit leeren Händen dastehen und ihr dreckiges Fracking-Gas nicht nach Europa verkaufen.



    Alles Scheinargumente, die da genannt werden. Letztlich geht es einzig und alleine um PROFIT.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Das können sie doch der Ukraine schenken.

  • „Russland muss mit Sanktionen rechnen, wenn es die Pipeline als politischen Druck einsetzt“



    Glaube doch niemand, Putin könnte keine „technischen“ Gründe erfinden, weshalb die Liefermenge über die Ukraine „bedauerlicherweise“ verringert werden müsste. Selbstverständlich wird die Menge über North Stream 2 erhöht. Wodurch keine Nachteile für D. entstehen.



    „Während Deutschland mit Fluten kämpft, in Karelien und Jakutien die Wälder brennen, scheint es für die Politik nichts Wichtigeres zu geben, als das Großprojekt eines fossilen Energieträgers einzustilen“



    Es sei daran erinnert, dass der Bau von North Stream 2 in einer Zeit begann, als es darum ging, die umweltschädlichen Energieträger Kohle und Erdöl durch das umweltfreundlichere Erdgas zu ersetzen!



    „Was aber passiert, wenn sich die politische Großwetterlage in zehn Jahren ändert und die Akteure die Versprechen Richtung Kiew dann in einem anderen Licht sehen“



    In der Tat. Bekanntlich gibt es in D. (mindestens) 2 Parteien, die unverkennbar Sympathien für Russland haben. Hier müssen die Wähler verhindern, dass eine von beiden, oder schlimmer noch beide, an die Macht kommen

    • @Pfanni:

      "Glaube doch niemand, Putin könnte keine „technischen“ Gründe erfinden, weshalb die Liefermenge über die Ukraine „bedauerlicherweise“ verringert werden müsste."

      Muss er nicht mal. Der technische Zustand der Leitungen in der Ukraine ist katastrophal.

  • Das ist kein Kompromiss. Biden ist nur klug genug sich nicht weiter gegen etwas zu stemmen das ohnehin kommt. Welchen völligen Wahnsinn allerdings die Bundesregierung treibt, das bleibt wohl auf ewig unverständlich. Die Pipeline widerspricht eigentlich allen grundsätzlichen politischen Interessen Deutschlands, von den umweltpolitischen Zielen über die Stabilität der Ukraine bis hin zu europäischen Zusammenarbeit. All das wird beschädigt, schöner kann ein Putin es sich eigentlich nicht wünschen.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Naja, einen schönen warmen Hintern im Winter zu haben find ich persönlich schon wichtig. Wenn die Ukraine die Leitung mal wieder blockt, wie 2009, bleibt das Gesäß aber kalt. Nicht lustig.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Beschäftigen Sie sich doch bitte einmal mit den offenen Fragen der zukünftigen Energiepolitik, die weder die Grünen noch FFF nur annähernd konsistent beantworten können.



      Und wieso sollen ausgerechnet wir uns bei Fragen der Energiepolitik mit Fragen der Stabilität der Ukraine auseinander setzen? Sind wir deren Hegemonial- oder Schutzmacht?



      Und eine weitere Frage: Wessen Interesse verfolgen Sie wirklich?

      • @Rolf B.:

        Sie vertreten hier ja wohl u. a. die Interessen von Gerhard Schroeder...

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Benedikt Bräutigam:

      "Die Pipeline widerspricht eigentlich allen grundsätzlichen politischen Interessen Deutschlands"



      Was für eine schräge Behauptung!

      Die Energieversorung, möglichst bezahlbar, entspricht sehr wohl den Interessen Deutschlands.

      • @17900 (Profil gelöscht):

        Dann erläutern Sie doch mal bitte, inwiefern diese Pipeline die Energieversorgung Deutschlands bezahlbarer macht.

        Schließlich handelt es sich um eine zu überteuerten Preisen gebaute Parallelinfrastruktur, für die objektiv gesehen kein Bedarf besteht, weil die vorhandenen Durchleitungskapazitäten für Gas nach Deutschland/Europa ausreichen.

        • 1G
          17900 (Profil gelöscht)
          @Barbara Falk:

          Das ist v.a. auch eine ideologisch geprägte Diskussion. Aus Langeweile hat man dieses Großprojekt nicht gebaut.

          Der Energiebedarf in Deutschland wird in den nächsten Jahren dramatisch zunehmen - hört man allenthalben. Allein das wäre doch Grund genug, Vorsorge zu treffen!



          Atomstromimport aus Frankreich oder UK wäre natürlich eine Alternative.



          Kernfusion können Sie vergessen! Ein Milliardenprojekt, das nur aufrecht erhalten wird, weil sonst tausende hochqualifiziert Wissenschaftler erstmal arbeitslos würden. "Ein Projekt der Zukunft und das wird es auch immer bleiben".

          Aber wenn es tatsächlich so ist, wie sie behaupten, dann müssten alle Politiker, die dieses Pipeline-Projekt unterstützt haben, sofort zurücktreten. Hier geht`s ja nicht um ein paar Euro.

          Bliebe immer noch der künftige Energiebedarf. Klar, erneuerbare Energien sind eine feine Sache. Aber reicht das? Ein Versuch ist es wert, sicher ist da gar nichts.

  • "... denkt laut über eine außenpolitische Kehrtwende der Ukraine Richtung China, Türkei, Vietnam, Vereinte Arabische Emirate nach."

    Jetzt muss die Ukraine nur noch näher an ranziehen :-)

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      Die Ukraine versucht den Westen zu erpressen und handelt , ähnlich Großbritannien, nur zum eigen Vorteil. Die Energiesicherheit der westlichen Länder gehen Polen und Ukraine kalt am A…. vorbei. Die Ukraine und deren Oligarchen versuchen krampfhaft wieder die Kohlevorkommen und Stahlwerke( Donezk) zurück zu erobern, um die Kohlevorkommen auszubeuten. Aus Klimasicht sollte man dies nicht unterstützen. Die Bürger im Ostteil der Ukraine sind nicht weniger frei als die im Westteil.

  • Ich habe bis heute keine einleuchtende Begründung dafür gehört, warum die Ukraine von uns gepampert werden muss. Nur ideologisch geprägte Phrasen.



    Das liegt auch daran, dass sich unsere Medien kaum ernsthaft mit den wirklichen Zuständen in der Ukraine auseinander setzen und die USA letztendlich bestimmen, wie unsere Sicht auf die Ukraine sein soll.



    Ehrlich machen heißt m.E. die Devise. Die Ukraine ist eine Oligarchie mit extremer nationalistischer Ausrichtung und mit starken Problemen hinsichtlich Korruption und wirtschaftlicher Entwicklung.



    Gleichzeitig soll sie als "Frontstaat" gegen Russland instrumentalisiert werden. Genau das könnte der Grund sein, warum dieses Land von einigen Nato Staaten so gepampert wird.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Nicht verkehrt, was Sie schreiben!

    • @Rolf B.:

      Alles, was Sie über die Ukraine behaupten gilt auch für Russland.



      Der kleine Unterschied ist, dass die Faschisten in Russland bei Wahlen 3 - 4x so viele Stimmen erhalten wie in der Ukraine. Achja, und das die Ukraine keine Bedrohung für ihre Nachbarn darstellt

      • @Kaboom:

        "Achja, und das die Ukraine keine Bedrohung für ihre Nachbarn darstellt"

        Was nicht ist, kann ja noch werden.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ihr Kommentar ist nichtssagend, und daher komplett ueberfluessig.

          • @Volker Scheunert:

            Immerhin ist er Ihnen eine Erwiderung wert :-)

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Ach, darum geht es Ihnen...

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Sehe ich ähnlich!

  • Der Artikel sollte mal mehr auf die Fakten eingehen. Die Ukraine bekommt 1 Milliarde Euro. 1 Milliarde !!! Von Röhr guggen kann nicht die Rede sein.

    • @Kristina Ihle:

      Ja, hatte ich mir auch gedacht. Wenn ich mir dann noch die vielen weiteren Unterstützungsmaßnahmen ansehe, dann ist die Ukraine sehr gut bedient.

      OK, evtl. muss die Ukraine auf einen Teil ihrer Gas-Transiterlöse verzichten. Außerdem büßt sie ihre Machtposition gegenüber Rußland (und Deutschland) ein, wenn "ihre" Pipeline nicht mehr unersetzbar ist. Aber dafür gibt es ja genug "Schmerzensgeld".

  • Schon ein bisschen blöd gelaufen wenn ein wichtiger Teil der Wirtschafts-"Leistung" (angeblich 15%) eines Landes daraus besteht dass eine Pipeline durchs Gebiet führt und dafür Transitgebühren fällig werden. Jetzt legen die Produzenten und Abnehmer eine Leitung drum herum und schon ist die Krise da und der Präsident droht damit sich mit dem am anderen Ende der Welt gelegenen China zu verbünden...



    Und was wenn Deutschland eines schönen Tages gar kein Gas mehr kauft und nur noch die Erneuerbaren nutzt (auch wenn das zugegeben unrealisitsch ist), wird dann die Ukraine auch groß entschädigt dafür dass sie keine Gebühren mehr bekommen?

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @hderk:

      Bis dahin hat Russland die Ukraine entweder zerschlagen oder die EU hat endlich verstanden und hat sie aufgenommen und aufgepäppelt und wirtschaftlich und militärisch gestärkt das sie unabhängig ist von Russland.

    • @hderk:

      Nun, die Ukraine könnte mit ihrer niedrigen Bevölkerungsdichte (77 EW/km2 in Vergleich zu Deutschland mit 233) viel Raum bieten für erneuerbare Energien. Diese umgewandelt in H2 können ebenso durch diese Pipeline gepumpt werden, ggf. zusammen mit Biogas.

      • @Kartöfellchen:

        Putin hat schon darauf hingewiesen, dass man später durch Nordstream auch H2 pumpen kann. Raten wir mal, wer das schneller hinbekommt?

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @Kartöfellchen:

        Durch eine Pipeline, die durchlöchert ist wie ein Schweizer Käse

  • Ehrlich gesagt, verstehe ich bis jetzt immer noch nicht ganz, den Konflikt.

    Klar ist: Wenn die Ukraine kein Durchgangsstaat ist, kann diese kein Geld mit russischem Gas verdienen. Zudem kann es die Gaslieferung blockieren und damit Russland unter Druck setzen.

    Das fällt jetzt weg. Allerdings hätte das Blockieren der Gaslieferung zur Konsequenz gehabt, dass Deutschland kein Gas hat. Im Winter stelle ich mir das jetzt nicht so prickelnd vor. Das Drohpotential, dass die Ukraine hatte, hätte also auch die deutsche Versorgungssicherheit bedroht. Von daher ist es doch im eigenen Interesse, sich von einem dritten Land unabhängig(er) zu machen. Von Russland sind wir beim Gas bei beiden Pipelines abhängig. Da verschlechtert sich erst mal nichts.

    Aber vielleicht übersehe ich ja auch einen Punkt.

    • @Strolch:

      Genau, Sie übersehen was:



      Der russische Staatskonzern liefert viel weniger Gas in die EU, als er könnte. Baut Russland politischen Druck auf, um die Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2 durchzusetzen?



      www.dw.com/de/gazp...ktmacht/a-58216903



      Russland hat seit dem Ende der Sowjetunion rund 30 Energielieferungen als außenpolitisches Druckmittel eingesetzt. Wiederholt gegen die Ukraine, die es gewagt hatte, demokratische Reformen anzugehen. Deutschland begibt sich in strukturelle Abhängigkeit vom russischen Diktator und füllt gleichzeitig dessen Kriegskasse, aus der er seine genozidalen Kriege z.B. in Syrien finanziert.

      • @Michael Myers:

        Aber die Abhängigkeit wird doch nicht geringer, wenn das Gas über die Ukraine läuft.

        • @Strolch:

          Die Abhängig steigt mit dem Bedarf. Und nach dem Ende von Kohle und Atom wird der Bedarf nach Gas als Regelenergie massiv steigen. Wodurch dann die Stabilität des Netzes von diesen Gaslieferungen abhängt. Mehr Abhängigkeit ist kaum möglich.

      • @Michael Myers:

        Im Nordstream 2 Konflikt hat nicht Russland, sondern haben die USA maximalen Druck ausgeübt und zwar nicht nur auf die deutsche Regierung, sondern auch auf alle am Bau beteiligten Firmen. (Sanktionen, einfrieren der Konten, nie wieder Geschäfte in den USA etc.) und Trump erwähnte by the way auch gerne, die absolute militärische Überlegenheit der USA als die Natopartner sich nicht gefügig zeigten. Mit dieser militärischen Überlegenheit und entsprechender Kriege in der Vergangenheit haben die USA auch dafür gesorgt die Erdölproduzierenden Länder in ihren Einflussbereich zu bringen. Abhängigkeit von Energien ja, aber bitte nur von den USA. Auch hier ist das Motiv der USA natürlich nicht etwa Klimaschutz und Deutschland sowie die EU zu motivieren, schleunigst die Erneuerbaren so auszubauen, dass man keine fossilen Energien mehr braucht, sondern es ging einzig darum auch Deutschland und die EU vom noch Umweltschädlicher gewonnenem Frackinggas aus den USA abhängig zu machen, das außerdem noch einen viel längeren und CO2 intensiveren (Tanker-) Transportweg hat. Natürlich hat auch Russland mit der Pipeline ein weiteres Spielzeug in der Hand um Druck auszuüben und wird es ganz sicher auch tun, wann immer es den eigenen Interessen entspricht. Je schneller wir alle auch vom Erdgas wegkommen desto besser. Denn mit Erneuerbaren lässt sich kein geopolitisches Spiel betreiben, sie funktionieren nur dezentral, da gibt es kein Monopol auf die Quelle.

        • @Nina Janovich:

          "Denn mit Erneuerbaren lässt sich kein geopolitisches Spiel betreiben, sie funktionieren nur dezentral, da gibt es kein Monopol auf die Quelle" In der Tat: NS 2 ist eine geopolitische Torheit von historischem Ausmaß. Deutschland versetzt der Ukraine regelrecht den Todesstoß. Erstens wurde die Ukraine von Russland territorial amputiert (Krim) und wird weiter okkupiert (Donbass), zweitens braucht das bettelarme Land die Transitgebühren. Angela Merkel ist die Zukunft Europas anscheinend völlig schnurz. Den Frieden und die Einheit auf dem Kontinent inkl. des östlichen Teils mit der Ukraine verschachert sie jederzeit zugunsten von Geschäften mit Russlands Diktator, der wie kein Zweiter den europäischen Kontinent bedroht. Doch diese deutsche Schäbigkeit hat eine lange historische Tradition, angefangen mit den polnischen Teilungen zwischen Preußen und dem zaristischen Russland.

      • @Michael Myers:

        Ihre Antworten sind zwar interessant, aber stehen nicht im logischen Zusammenhang zu den Beobachtungen und der Frage von Strolch. Denn an dem, was Sie beschreiben, ändert sich durch die neue Pipeline nichts.

        • @MontNimba:

          Richtig. Für Deutschland ändert sich nicht viel. Die entscheidende Veränderung kam bereits mit NS 1. Seither deckt Deutschland mehr als die Hälfte seines Gasbedarfs durch Russland. Energiesicherheit gibt es durch Diversifizierung, nicht durch einseitige Abhängigkeit von einem Lieferanten, der seit dem Ende der Sowjetunion mehr als 30 Mal Energielieferungen als Druckmittel eingesetzt hat. Anders formuliert: Gerhard Schröder mit seinem Einsatz für die Ostseeröhren hat Deutschlands Energiesicherheit massiv beschädigt. Er ist eben der "Agent einer feindlichen Macht" (Anne Applebaum).