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Kommentar zu Englisch in RestaurantsPlump den Stammtisch bedient

Der CDU-Politiker Jens Spahn echauffiert sich darüber, dass Berlins Kellner manchmal kein Deutsch könnten. Willkommen in Europa, Herr Spahn!

Ob er Englisch spricht? Oder Russisch? Oder Spanisch? Oder gar Deutsch? Foto: dpa

Eigentlich gehören die Sätze, die Jens Spahn, CDU-Staatssekretär im Finanzministerium da am Wochenende in der Neuen Osnabrücker Zeitung von sich geben durfte, in die Kategorie geflissentlich zu überhörendes Wahlkampfgeschwätz. Es gehe ihm „zunehmend auf den Zwirn, dass in manchen Berliner Restaurants die Bedienung nur Englisch spricht“, sagte Spahn. Deutsch zu lernen, wenn man in Deutschland leben will – das dürfe man wohl erwarten von jedem, der in dieses Land kommt.

Wenn einer so plump den Stammtisch bedient, ist da ja immer die Abwägungsfrage: Ignorieren, den vom Interviewten einkalkulierten Empörungsreflex der Medien ins Leere laufen lassen – oder dem Stammtisch doch etwas entgegenhalten?

In diesem Fall ist der vermeintliche Aufregersatz so billig, dass man nicht widerstehen kann. Spahn, der gerne mal scharf vom Rechtsaußenflügel der Union beim Thema Zuwanderung schießt, bedient sein Lieblingsnarrativ, die Angst vor der „Überfremdung“ ausgerechnet mit – Europa. Denn natürlich kommen die englischsprachigen KellnerInnen in den hippen Restaurants, Bars und Cafés in Mitte, Kreuzberg und Neukölln in der Regel nicht aus Afghanistan oder Syrien. Es sind meist junge Spanier und Engländer, die hier studieren, ihre Kreativ-Projekte verfolgen und sich nebenher ein bisschen was verdienen.

Reaktionen auf Spahn

In der Diskussion um zunehmend nur Englisch sprechende Kellner in Berlin gibt sich die Tourismusgesellschaft der Hauptstadt gelassen. "Wir sind einfach eine Stadt, die immer internationaler wird", sagte der Sprecher von visit Berlin, Christian Tänzler, am Montag. "187 Nationen leben in Berlin, da gehört eine zunehmende Fremdsprachigkeit dazu", sagte er mit Blick auf kritische Worte von CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn.

Auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) sieht die Entwicklung eher undramatisch. Natürlich sollten "Menschen, die in Deutschland arbeiten, auch Deutsch sprechen können", sagte DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges.

Spahn hatte im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" seinen Unmut darüber geäußert, dass er in der Hauptstadt mit der deutschen Sprache bisweilen nicht mehr weiterkomme. "Mir geht es zunehmend auf den Zwirn, dass in manchen Berliner Restaurants die Bedienung nur Englisch spricht", sagte Spahn.

Englisch hört man in der Hauptstadt in vielen Lokalen - vor allem in Trendvierteln wie Neukölln, Kreuzberg, Teilen von Mitte und Prenzlauer Berg. (dpa)

Das Restaurant-Englisch hat etwas mit Schengen und Erasmus zu tun, mit der klassischen Debatte um Integrationspolitik hat es nichts zu tun. Aber Spahns Interviewsätze bedienen eben schön eine Form von Heimat-Rhetorik, wie sie auch die AfD gut kann: Unser Land, unsere Sprache, unsere Bars. Man wird hier ja wohl noch auf Deutsch ein Bier bestellen können!

Spahns Überfremdungsrhetorik ist in Wirklichkeit eine Anti-Europa-Rhetorik. Selbstverständlich würde sich der CDUler nie als Anti-Europäer bezeichnen. Ist auch egal. Hier ging es um den Stammtisch, den die CDU von der AfD zurückerobern will – und der übrigens in Deutschland dort steht, wo man das Bier garantiert nicht auf Englisch bestellt.

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130 Kommentare

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  • Wenn Kellner oder Kellnerin nicht dazu in der Lage sind mit mir als Gast zu kommunizieren, dann wechsel ich halt die Gastwirtschaft.

    Wo also ist das Problem, Herr Spahn?

  • 3G
    36387 (Profil gelöscht)

    Also, ich bin oft in Restaurants, ... ich habe jetzt noch kein einziges Restaurant erlebt, in dem ich nicht in Deutsch bestellen konnte - außer in einem Touridorf an der Nordsee, dort war ein Aushilfskellner noch ganz frisch --- der konnte aber auch kein Englisch ;-)

     

    Im Übrigen, ich bin nur Hauptschüler, ich könnte kein Essen auf Englisch bestellen und ich glaube schon, dass ich ein Gutmensch bin - jedenfalls nach all den Mitteilungen der letzten Monate via Mail und "sozialen" Medien.

     

    Fazit aus eigenem Erleben: Spahn hat dies nur gesagt, weil er eben völkisch-nationalistische Wähler erreichen will. Das ist verlogen und Scheiße!

     

    Und ansonsten sollten wir tatsächlich auch den Kellner*innen in diesem Lande ermöglichen, dass sie a) genug verdienen - Trinkgeld nicht vergessen! und b) mindestens die 800 Worte Grundwortschatz in Deutsch sprechen und verstehen können - wobei Kaffee, Bier, Schnitzel, Pommes ja auch erstmal nur 4 Worte sind ;-)

    • @36387 (Profil gelöscht):

      Hallo Herr Stolzenberger,

       

      mir ist das in einem Kaffee in Berlin schon passiert und in zwei Bekleidungsgeschäften in München. Ich finde es vom Personal ziemlich arrogant und unverschämt wenn ich in Deutschland Einkäufe und Bestellungen nicht mehr in Deutsch tätigen kann.

      Deshalb finde ich es gut, dass Herr Spahn das Thema angesprochen hat.

    • @36387 (Profil gelöscht):

      In Berlin-Mitte gibt es diese Restaurants, in denen die Bedienung kein Deutsch kann und auch die Karte nur auf Englisch ist. Und das sind verblüffend viele.

       

      Dass Spahn diese Äußerungen nur von sich gab, um Wähler zu erreichen, steht außer Frage. Außerdem ist es so ein typisches Sommerlochthema.

       

      Ich betrachte diese Lokale als hochgradig diskriminierend. Ich kenne eine Reihe von Leuten, die in diesen Läden nicht gut klarkämen. Es sind Lokale, die nur eine elitäre Oberschicht ansprechen wollen.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @rero:

        Mick Jagger hat mal gesagt, der französische Rock sei wie die englische Küche, deswegen begreife ich nicht, was daran elitär sein soll, Essen auf Englisch zu servieren. Bon appétit...les amis de la bonne bouffe.

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Ohjeh! Ich ahne: Mick Jagger hat damit der französischen Rock-Music ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @36387 (Profil gelöscht):

      Zu der Zeit, als Sie zur Hauptschule gingen, hat man da offenbar noch anständig Schreiben gelernt. "Nur Hauptschüler"? Meine Mutter hat auch "nur" Realschule, aber sie steckt in puncto Schreiben jedens meiner studierenden oder bereits "akademisiserten" Kinder locker in den Sack!

    • @36387 (Profil gelöscht):

      Macht sich hier eigentlich keiner mal Gedanken, weshalb wir auf einmal so viele ausländische Kellner haben? – Das ist Lohnsklaverei, denn wer hier als Ausländer in einem deutschen Restaurant arbeitet, der bekommt natürlich viel weniger Lohn als ein deutscher Kellner bekommen würde oder bekommen müsste. So gesehen hätte Herr Spahn sogar mit seinem Wahlkampfgeschwätz, dass "Kellner der deutschen Sprache nicht mächtig sind" sich selbst ein Bein gestellt, aber darüber sind scheinbar weder die Journalisten noch die Leser gefallen.

       

      Die Frage ist doch: Weshalb werden lieber ausländische Kellner eingestellt als deutsche Kellner? – Antwort: Weil sie billiger sind und auch nicht bei ihrem Chef aufmucken.

      • @Ricky-13:

        Wie man die Welt so wahrnehmen kann bleibt mir unklar. Ich schlage vor mal selber in ner Kneipe zu arbeiten - die Zeiten passen bestens als Ergänzung zu einem Job, Ausbildung,Studium, ... Warum sie so beliebt bei Studenten (auch intern ationalen) sind.

        Bei Sorgen um die Entlohnung empfehle Trinkgeld erhöhen (und dem darf Ricky-13 gerne einen Mitgliedsantrag für die Gewerkschaft (wahlweise sozialistisches Manifest) beilgen)

        • @Jesper:

          Einige Leser haben hier anscheinend nicht verstanden - vielleicht bedingt durch ihre Jugend - worum es mir eigentlich geht. Es ging in meinem Kommentar um die ausufernde Lohnsklaverei, die nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa ihr Unwesen treibt, und die betrifft nicht nur Kellner, denen man nach Ansicht einiger Leser mehr Trinkgeld geben sollte. Wie man einem Gesellen, Verkäufer, Techniker mit mehr "Trinkgeld" aus der europäischen Lohnsklaverei befreien soll, diese Antwort bleibt hier aber sicherlich unbeantwortet.

      • @Ricky-13:

        Die Entlohung im Hotel- und Gaststättengewerbe ist tarifvertraglich geregelt. Ihre Behauptung unterschiedlicher Entlohung aufgrund der Staatszugehörigkeit ist somit strafbar und ganz sicher kein genereller Tatbestand. Sie basiert also entweder auf fundamentalem Unwissen oder (und das weitaus öfter) auf kalkulierter Falschdarstellung, mit der Vertreter des rechtspopulistischen Lagers "Stimmung" gegen Ausländer zu entfachen versuchen.

         

        Auch für Ihren "Erklärungsversuch" zum Einstellungsverhalten von Gastwirten haben Sie keinen ernstzunehmendes Argument, lediglich fremdenfeindliches Ressentiment zu bieten.

         

        Möglicherweise werden die Restaurants und Cafes in Berlin ja inzwischen mehrheitlich von "Ausländern" geführt?

         

        Für wahrscheinlicher halte ich aber, dass die Betreiber einfach Eigenschaften wie Fleiß, Flexibilität und Freundlichkeit bei ihren Angestellten im Kundenservice bevorzugen. Und sie wissen offenbar, wo sie diese Eigenschaften inzwischen finden.

      • @Ricky-13:

        Exakt so isses! Der Kandidat hat 100 Punkte!

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Um mit diesem nationalistischen Sprachendünkel endlich Schluss zu machen, schlage ich vor, dass kûnftig alle Bundestagsdebatten auf Englisch geführt werden sollten. Das guckt sich dann die ganze Welt life auf CNN an.Die deutschen Torfköppe, die kein Englisch können, gucken sich die Bundestagsdebatten eh nicht an.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Darauf einen Oettinger: https://m.youtube.com/watch?v=6bSGhmjyysY

      • @Grmpf:

        Oettingers englisch erinnert mich immer an Brüderles deutsch...

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Grmpf:

        Amazing! Mit dem Englisch könnte der keinen Job als Kellner in Berlin Mitte bekommen. Den Text, den er da versucht hat, abzulesen, hätte man phonetisch schreiben müssen.

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Ich spreche die englische Sprache nicht, bin trotzdem kein Torfkopp, wie sie beleidigend meinen, und schaue mir die Debatten sehr wohl an, zwecks politischer Bildung.

      Schauen Sie mal in den Spiegel, vielleicht kommt da eine nötige Erkenntnis, wo der Torf hockt!

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @39167 (Profil gelöscht):

        Sehr geehrte Frau S es ist sehr schade, dass Sie meine Ironie nicht verstanden haben. Bin selber im niedersächsischen Torf geboren, es liegt mir deshalb fern, ernsthaft eine so absurde Forderung aufzustellen, Debatten im deutschen Bundestag auf Englisch führen zu lassen. Ihre Antwort zeigt aber doch sehr deutlich, wie verunsichert die meisten Deutschen mit ihrer Muttersprache umgehen.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Jens Spaehn for Brussels!

      Nur so, als Therapie...

  • Keine Angst, sobald die Roboter die Macht übernommen haben, zwingen die uns eh ihre eigene Sprache auf.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @yeay:

      Schön, aber solange das nicht der Fall ist, möchte ich mein Bier in Deutschland auf Deutsch bestellen können, wenn ich mal wieder nach Deutschland reise. A bon entendeur salut.

  • Ich finde es seltsam, Herrn Spahn hieraus jetzt einen Rassismusstrick drehen zu wollen. Wenn ihn das stört, hat er auch das recht sich darüber zu beschweren, unabhöngig davon was andere davon halten.

     

    Ich habe mich auch schon dabei ertappt, daß ich mich ärgere auf Englisch bestellen zu müssen. Genauso wie ich es teilweise unmöglich finde, in Restaurants an den Platz geführt zu werden oder, daß einem der Kellner die Rechnung hinknallt und sich fluchtartig entfernt, ohne daß man direkt bezahlen kann.

    • @Nobodys Hero:

      Der Rassismus-Strick ist aus zwei Gründen angemessen:

       

      Erstens weiß Herr Spahn, dass er noch nie einen Flüchtling als Kellner hatte, und ziemlich sicher auch noch nie einen Einwanderer im Sinne der Gesetze. Es werden ausnahmslos europäische Bürger gewesen sein. Er vermittelt also bewusst und vorsätzlich einen Eindruck von Integrations-Unwilligkeit, von dem er genau weiß, dass er unwahr ist.

       

      Und zweitens haben europäische Bürger in Deutschland überall in der EU einen Rechtsanspruch darauf, sich nicht integrieren zu müssen - solange sie einen Arbeitgeber finden, darf ihnen kein EU-Staat dabei reinreden, wo sie wohnen oder wo sie arbeiten.

       

      Wer also wie Hr. Spahn kritisiert, dass europäische Bürger in Deutschland leben und arbeiten dürfen ohne Deutsch zu sprechen, der lässt sich selbst keinen Raum mehr für Ausreden. Er WILL die EU abschaffen, er will die Idee eines friedlichen gemeinsamen Europas abschaffen, er steht für nationale Kleinstaaterei.

       

      Rassist? Nein, natürlich nicht. Nur jemand, dessen Verhalten in keinem Punkt von einem zu unterscheiden ist, der dazu steht, ein Rassist zu sein.

      • @kleinalex:

        Ok, also so weit habe ich da jetzt nicht gedacht. Mag sein, daß Hr. Spahn das im Sinn hatte. So gut kenne ich ihn nicht ;)

    • @Nobodys Hero:

      Ach bitte. Herr Spahn weiß doch ganz genau, welche Gefühle - nämlich nationalistische - er mit so einer Äußerung bei potentiellen Wählern anspricht. Verwechselns Sie doch bitte nicht Ihren spontanen Ärger mit den kalkulierten Manövern eines Politprofis im Wahlkampf.

      • @Earendil:

        Da haben Sie vollkommen recht, denn für einen Berufspolitiker wie Herrn Spahn ist ständig Wahlkampf und da kommt so ein Thema wie "englischsprechende Kellner in Deutschland" gerade richtig, um von den wirklichen Problemen in unserem Land ablenken zu können.

         

        Die wirklichen Probleme heißen: Altersarmut, Kinderarmut, Niedriglohnsklaverei, Hartz IV, Obdachlose, et cetera.

         

        Armut und Elend gibt es aber für Herrn Spahn nicht, schließlich ist er in der CDU und da scheint für CDU-Politiker immer die Sonne.

  • @Anomalie

    Ja, der Markt regelt das: Wenn die Servickräfte ausbleiben, lernt der Gast.

  • Leute..... demnächst wird weder Deutsch noch Spanisch noch Englisch im Service gesprochen, sondern es GIBT GAR KEINEN MEHR. Wie in Finnland, nur noch Selfservice. WEil es keine Servicekräfte in der Gastro mehr geben wird, die ackern für Hungerlöhne, Herr Spahn. Und die, die in Finnland den Kaffee über die Theke reichen (den man dann mit seinem Kuchen ungeschickt selber durch das Lokal trägt) sind aus Russland und sprechen auch nur Englisch. Die Finnen kümmert das nicht. Das müssen wir auch lernen, wenn wir irgendwo außerhalb des Hauses noch was essen und trinken wollen, viel Spaß beim TAblett tragen, Herr Spahn, sie werden sich Englisch sehnlichst zurück wünschen! Sogar Arabisch oder Hindi.

  • Ich vermute, den zitierten Herrn der großen Folxpartei verlangt es in "Majorka" oder an der "KostadellSoll" oder sonstwo, wo es ihn und seine Leidkulturfreunde hintreibt, wenn er sich von der stressigen Parteiarbeit erholen möchte, nach "doitch"-sprachigem Personal und der aktuellen "Bild"-Zeitung. Ich denke auch durchaus, dass er und seine Schwestern und Brüder im Geiste und im Wanste durchaus reichlich vertreten sind in diesem und in anderen Ländern. Ist eben so und gut ist's.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @ajki:

      "Majorka" wäre ja noch in Ordnung.

      Wie oft muss man leider die Verlängerung von "Malle" mit anhören?

      Für Spahn sicher ganz normal.

    • @ajki:

      Es wäre jedenfalls konsequent "Der Kunde ist König" gedacht. Denn hier wie auf Malle ssind die von Ihnen so liebevoll beschriebenen Menschen zahlende Gäste, von denen der Gastronom sich im Zweifel wünscht, dass sie das auch bleiben. Wenn er auf die "deutschgewohnte" Klientel verzichten kann (oder einfach so giut kocht, dass sie trotzdem kommt), braucht er sich auch nicht um die Sprachgewandtheit seines Personals zu scheren. So ist Markt..

       

      ps. Spahn urlaubt ganz bodenständig an der Nordsee (https://www.facebook.com/jensspahn/photos/a.105524179043.93342.92576009043/10155625149249044/?type=3&theater) auf Juist

      • @Normalo:

        "...konsequent "Der Kunde ist König" gedacht..."

         

        Unbedingt! Deshalb ist die Gastronomie/Hotellerie nach meinem (geringen) Kenntnisstand weltweit durchaus seit Jahrtausenden (vermutlich) auf eine gewisse Mehrsprachigkeit ausgelegt (wenn irgend möglich). Sowohl im Sinne der eigenen Profits als auch in demjenigen der Gäste. Deshalb nehme ich auch durchaus an, dass hippe Großstadt-Schenken und deren Personal sich auf Dauer bzw. permanent darum bemühen, ggf. vorhandene sprachliche Minderleistungen des Personals auszugleichen mit der Zeit. Ich würde das auf jeden Fall so machen als Chefindianer - in der Hoffnung, dass dann die Gäste mehr werden und mehr Kohle dalassen.

         

        "... urlaubt ganz bodenständig ... auf Juist"

         

        Hoch erfreulich und nachahmenswert! Die Nordseeinseln haben einen sehr hohen Reiz (und schon lange ausreichend hippe multisprachliche Event-Angebote). Überhaupt ist der gesamte Nordsee-Raum traditionell und im Sinne mariner übergreifender Üblichkeiten durchaus mehr- und englischsprachig.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Wie würde darüber in Frankreich diskutiert?

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      Gar nicht, es ist völlig ausgeschlossen, dass ein Kellner kein Französisch spricht Da herrscht Einigkeit von ganz links bis ganz rechts. Denn bei der Gastronomie da kennen die Franzosen keinen Spass.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @82236 (Profil gelöscht):

        So sehe ich das auch. Was lehrt das über das Verhältnis der deutschen Linken zum eigenen Land und zur eigenen Sprache?

        • @80576 (Profil gelöscht):

          Dass sie in dem Punkt nicht so nationalistisch verkrampft sind wie viele Franzosen.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @80576 (Profil gelöscht):

          Dass sie die Sprache von Karl Marx verachten, und das ist sehr schade für mich als Linken.

          • @82236 (Profil gelöscht):

            Hat der Marx im Londoner Exil eigentlich passabel Englisch gelernt? Aber der musste ja nicht kellnern...

            • 8G
              82236 (Profil gelöscht)
              @Konrad Ohneland:

              Seine soziale Lage war schwieriger als die eines Hartz IV Empfängers, trotz der geldlichen Zuwendungen von Friedrich Engels. Er hat jeden Tag in der Biblothek des British Museums Forschungsarbeit betrieben. Die meisten Bücher, die er da durchgeackert hat, waren selbstverständlich auf Englisch. Aber das brauche ich Ihnen, der ja ein verständiger und logisch denkender Mensch ist, nicht zu erklären...ça coule de source.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Konrad Ohneland:

              Paul Lafargue über Karl Marx:

               

              "Marx las alle europäischen Sprachen und schrieb drei, Deutsch, Französisch und Englisch, zur Bewunderung der dieser Sprachen Kundigen; er wiederholte gern den Ausspruch: „Eine fremde Sprache ist eine Waffe im Kampf des Lebens.“ Er besaß ein großes Sprachtalent, das sich auch auf seine Töchter vererbte. Er war schon 50 Jahre alt, als er noch daran ging, Russisch zulernen, und trotzdem diese Sprache in keinem nahen etymologischen Zusammenhang mit den von ihm gekannten alten und modernen Sprachen steht, war er ihrer doch nach sechs Monaten schon so weit mächtig, um sich an der Lektüre der russischen Poeten und Schriftsteller erfreuen zu können, die er besonders schätzte: Puschkin, Gogol und Schtschedrin."

  • Vielleicht sollte er dann endlich mal wieder in richtig deutsche Kneipen und Schnitzelbuden gehen, statt in Eliterestaurants. Dann wird's auch was mit der Verständigung

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @TV:

      Naja in Eliterestaurants sollte man doch wenigstens die Landessprache beherrschen und entsprechend das Fachpersonal auswählen, schon alleine der Preise wegen. Mir kann ein Sommelier schon auf Französisch die Weine erklären, aber ich bin nicht so vermessen zu verlangen, dass jeder Gast, dass auch verstehen muss.

  • 3G
    39167 (Profil gelöscht)

    Ich bin eine der Leute, die in der Schule nicht die englische Sprache erlernt hat.

    Was soll ich tun in Berlin?

    ich werde demnächst meine Bestellung in meiner Mundartsprache aufgeben. Wenn der Kellner oder die Kellnerin es nicht versteht, ist das ihr Problem.

    Gehts noch? In meiner Heimat möchte ich schon sehr gerne verstehen und verstanden werden, wenn ich mir etwas bestelle.

    Das dies nicht möglich ist, kann nur ein deutsches Problem sein. Viele verstehen sich nicht, aber es ist hip!

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @39167 (Profil gelöscht):

      Am besten auf Andalusisch. Das verstehen sogar viele Spanier nicht.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Ach, der junge Spahn, populisiert doch nur mit dem jungen Tauber um die Wette...

  • Es ist ein Vorurteil, dass alle in der Schule Englisch gelernt hätten.

     

    Wir reden von Berlin. Dort gibt es noch eine Reihe von Leuten, die als erste Fremdsprache Russisch hatten. Wenn man kein Abitur gemacht hat, gab es keine zweite Fremdsprache mehr.

     

    Bei älteren Leuten blieb vom Englisch-Unterricht oft nicht viel hängen.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @rero:

      For younger people neither....

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Wenn die CDU gerechte Europapolitik machen würde, dann würden die südeuropäischen Jugendlichen noch in Südeuropa Arbeit finden und für Herrn Spahn gäbe es Selbstbedienung.

  • Muss er eben in´s nächste, in´s deutschprachige Restaurant gehen. Der Markt regelt das schon. Wenn die Gäste ausbleiben, lernt der Kellner; wenn nicht, dann eben nicht.

    • @lions:

      Nein, funktioniert nicht wegen den Touris, bez. Laufkundschaft.

    • @lions:

      Lernen tut da vermutlich eher der Chef,... aber ja.

    • @lions:

      Right.

  • Wir lernen alle in der Schule, meist ab der Vierten Klasse, Englisch.

    Schade, dass Herr Spahn nicht weiter als zur vierten Klasse gekommen ist! Könnte man zumindest annehmen, so ein Aufriss, wie er nun macht.

    Ich glaube Anfang des letzten Jahrhunderts hat die Welt sich mit einer, wenn auch nicht so großen Mehrheit dazu entschieden Englisch als die Weltsprache anzuerkennen!

    Also sollte es doch wohl möglich sein einen Kellner zu tolerieren, der entweder noch zu kurz in Deutschland lebt, um schon ausreichend Deutsch zu sprechen, oder die englische Sprache ist vom Chef ausdrücklich gewünscht.

     

    Herr Spahn, sie sollten sich mal etwas toleranter gegenüber dessen was Fremd ist zeigen, denn gerade ihre Chefin hat fast 1 Millionen Menschen mit anderen Sprachen als Deutsch in unser Land geholt!

    Ohne zu Werten, ob das Richtig oder Falsch war und ist, sollten gerade die Mitglieder der CDU/CSU sich ein Beispiel daran nehmen, wie entspannt die meisten Bundesbürger mit dieser Situation umgehen, wenn sie Mitarbeiter oder Nachbarn haben, die der Deutschen Sprache noch nicht mächtig sind!!!

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @urbuerger:

      Irer Rächtschreipung nach müsten siee auch mahl wider die Schuhlbanck drüken.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @849 (Profil gelöscht):

        @ATALAYA

        Unwitzig, aber foll danähbn.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @571 (Profil gelöscht):

          Genau, vor allem bei jemandem, der Spahn unterstellt, bei der 4. Klasse Englisch stehengeblieben zu sein, aber selbst nicht mal die deutsche Rechtschreibung beherrscht.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @urbuerger:

      Also ne Abstimmung hat es da nicht gegeben, und die kolonisierten Völker wurden auch nicht gefragt, also wer hat da was entschieden Anno 1900?

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    "Das Deutsche wurde ab dem Ende des 18. Jahrhunderts infolge der Weimarer Kulturpolitik (s. Weimarer Klassik, vertreten durch Dichter und Politiker wie Goethe, Schiller und die Brüder Humboldt, aber auch durch die Wichtigkeit der Schriften der philosophischen Aufklärung, insbesondere Kants, siehe: Dichter und Denker) eine sehr bedeutende Sprache in Wissenschaft und Kunst; verlor diesen Status dann nach den Niederlagen in den beiden Weltkriegen und wohl auch infolge des diesen Kriegen vorangegangenen kontinuierlichen Verfalls von aufklärerischen Idealen[1]."

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Weltsprache

     

    Tja, nicht mal mehr manche Kellner sind heute noch dazu bereit Deutsch zu lernen bzw. halten es nicht für notwendig, dies in überwiegend touristischen "Locations" in Berlin anzubieten. Ob es mit der Spahn Initiative, den Stammtisch zu bedienen, gelingen wird, hier Motivation zu erzeugen, wage ich zu bezweifeln. Aber das ist ja auch nicht das Ziel, Hauptsache einige nicht gerade für ihre Weltoffenheit bekannte potentielle AfD-Wähler machen dann doch bei der CDU ihr Kreuz.

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Es sollte natürlich zusätzlich Englisch angeboten werden, wenn möglich. Aber zu erwarten, dass jemand Englisch können muss um sich etwas bestellen zu können, ist falsch. Das liegt dann aber einerseits an den Gastronomen, die solche Leute einstellen, anderseits an der Sprachfaulheit von Engländern und Amerikanern, bzw. deren Arroganz sich einzubilden, man müsse sich gefälligst auf ihr Englisch einstellen, statt sie auf die Sprache die im jeweiligen Land gesprochen wird.

       

      Mit solchen Leuten spreche ich dann gerade mit Fleiß Deutsch. Wenn sie gezwungen sind, müssen sie auch mal ihren Grips anstrengen.

       

      Dass es als international aufgefasst wird, Englisch zu sprechen, als Universalsprache ist traurig und billig. Wer international ist, von mir aus Kosmopolit, spricht mehrere Sprachen und stellt sich - auch aus Gründen der Höflichkeit- auf jeweilig länderspezifisch vorherrschende Sprachen ein, anstatt seinen Mitmenschen eine Einheitsssprache Englisch aufzunötigen.

       

      Ein Kellner, der die jeweilige Landessprache dauerhaft nicht kann, oder nicht lernen will, ist einfach nur peinlich und ungeeignet in der Gastronomie. Der Wirt hat sich auf den Gast einzustellen, nicht der Gast auf den Wirt.

      • @Grmpf:

        Arrogant ist sich einzubilden, jeder, der für eine begrenzte Zeit in einem fremden Land lebt, müsse gleich dessen Landessprache lernen (oder am besten schon bei der Ankunft können). Aber die Spitze der Arroganz und Unhöflichkeit ist es, trotz eigener Englischkenntnisse das Gegenüber nicht verstehen zu WOLLEN und bewusst eine ihm nicht geläufige Sprache zu verwenden. Mit solchen Leuten unterhält man sich am besten so wenig wie möglich, egal in welcher Sprache.

         

        Englisch IST heute Universalsprache, auch wenn Sie noch dreimal mit dem Fuß aufstampfen.

        • @Earendil:

          Wer hier mit den Füßen stampft, sind doch Sie: "Mensch hey, kapier halt, grrh, Englisch ist Universaaal-Spraaacheee!"

           

          Eine Universalsprache würde aber jeder verstehen und so ist es eben nicht, holterdipolter... Engländer oder Amerikaner lernen am besten Deutsch, wenn man kein Englisch mit ihm spricht. Wir lernen auch am besten Englisch, wenn wir darauf angewiesen sind. Kellner_innen die kein Deutsch lernen wollen (sich wenigstens bemühen) sind unhöflich, einfach grotten schlecht und sollten nicht in der Gastro tätig sein.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Earendil:

          Wie Sie das halten, wenn Sie sich für eine begrenzte Zeit (ich nehme mal den Urlaub aus) in einem anderen Land aufhalten, weiß ich nicht. Ich denke auch, dass es genug Menschen gibt, die sich schwer damit tun, eine neue Sprache zu lernen.

           

          Ich jedenfalls empfinde es geradezu als Verpflichtung gegenüber dem Zielland, mich vor einem Aufenthalt (das gilt bei mir auch für den Urlaub) mit seiner Sprache zu beschäftigen, um wenigstens ein paar Höflichkeitsfloskeln sagen und im Restaurant in der Landessprache bestellen zu können.

           

          Ich finde es nämlich grob unhöflich, wenn ich Deutsche im Ausland sehe (dergleichen habe ich schon x Mal erlebt), die im Restaurant sofort auf Deutsch loslegen und meinen, nur weil sie in einem Gebiet urlauben, das bei Deutschen beliebt ist, müssten die Kellner alle Deutsch verstehen.

           

          Oft hilft da Englisch auch nicht weiter. Weltsprache mag es ja sein, aber schon in der hispanophonen Welt kommen Sie damit z.B. längst nicht überall durch.

        • @Earendil:

          Spannend wie unterschiedlich die Leute Arroganz definieren. Ich hätte es ja genau andersherum als arrogant bezeichnet, wenn Leute in ein fremdes Land ziehen, aber erwarten, dass dort alle ihre Sprache sprechen sollen.

           

          Ich persönlich würde nie auf die Idee kommen.

          • @rero:

            Nicht "ihre Sprache", sondern Englisch. Wenn die eigene Sprache zufällig die Weltsprache ist: Glückwunsch. Dann würde ich es höchstens als arrogant empfinden, unbekümmert den heimischen Dialekt zu gebrauchen. Oder unbeirrt fortzufahren, wenn man merkt, dass das Gegenüber kein Englisch versteht.

             

            Allgemeiner ausgedrückt: Arrogant ist, wer sich nicht um Verständigung bemüht. Egal in welcher Sprache.

             

            (Und das impliziert für mich, möglichst die Sprache zu nutzen, die alle Beteiligten am besten verstehen. Läuft meistens auf Englisch hinaus, wenn auch nicht immer.)

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Grmpf:

        Ich bin ja der Meinung, dass man in der Schule mindestens drei Fremdsprachen lernen sollte. Aber leider ist es so, dass die Abiturienten in Deutschland nicht mal richtig Englisch können. Da können sie sich an den Dänen mal ein Beispiel nehmen, deren jüngere (und z.T. auch ältere) Bürger grammatikalisch und vom Akzent her in aller Regel ein ziemlich einwandfreies Englisch sprechen.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Als Däne würde ich aus praktischen Gründen eh Englisch als Erstsprache wählen.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @571 (Profil gelöscht):

            Ja, das kam mir auch so vor neulich im Urlaub. Wenn man Dänisch lernt, hat man kaum eine Chance, das anzubringen.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Grmpf:

        Betrifft ja tatsächlich nur die "Hipp-Buden" in Berlin. Ist tatsächlich mittlerweile die Verkehrssprache zwischen jungen Leuten mit unterschiedlicher Herkunft. Die können natürlich noch alle zu Kosmopoliten werden und sprechen dann mehrere Sprachen. Ob dann allerdings noch der Lebensunterhalt als Kellner bestritten werden wird, bleibt eher unwahrscheinlich.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Wenn die Bedienung nur Englisch spricht, kann sie in der Regel kein Deutsch. Das ist in vielen der "Hipp-Buden", in welchen sich der Spahn offenbar herumtreibt, halt öfter so, weil die eh ein internationales Publikum haben, das als lingua franca Englisch verwendet. Und im öffentlichen Raum ist es ja nicht anders: da wird viel Englisch gesprochen und "radegebrochen". Es ist halt die Verkehrssprache zwischen jungen Leuten mit unterschiedlicher Herkunft. In Paris ist die Fremdsprachenkompetenz hingegen unter den Bio-Franzosen halt nicht so ausgeprägt, aber die Franzosen haben auch ein ganz anderes Bindungsgefühl an ihre Sprache und sogar eine Akademie, die über das gute und richtige Französisch wachen soll, während unser Duden mittlerweile nur noch beschreibend, aber kaum mehr vorschreibend tätig ist.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      "... da wird viel Englisch gesprochen und "radegebrochen"."

       

      geradebrecht

       

      (kein Witz).

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @571 (Profil gelöscht):

        Deswegen war es ja auch in Anführungszeichen gesetzt, damit es besser zum "gesprochen" passt. :-I

  • Ich muss Spahn Recht geben und habe ähnliche Erfahrungen gemacht.

    Englisch wird teilweise auch aus Prinzip gesprochen, scheinbar weil es "en vogue" ist. Ist mir schon in einigen Restaurants in Berlin passiert, auch wenn die Kellner offensichtlich auch deutsch beherrschten. Das ist halt lächerlich und schließt auch Menschen aus, die Englisch nicht gut beherrschen. Bei einem kleinen Café an der Ecke habe ich ja nichts gegen eine englischsprachige Bedienung. Bei einer umfangreicheren oder ausgefalleneren Speisekarte, oder wenn tatsächlich mehr Service erwartet wird, kann es dann doch gerne deutsch UND englisch sein. Das sollte man hinbekommen. Ich möchte als Gast nicht verschiedene Fischsorten auf englisch googeln müssen, sondern einfach einen entspannten Abend verbringen.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Langer Tünn:

      "Ist mir schon in einigen Restaurants in Berlin passiert, auch wenn die Kellner offensichtlich auch deutsch beherrschten. "

       

      Sprechen Sie doch einfach Spanisch mit denen oder irgendeine andere Fremdsprache, die sie nicht verstehen.

  • Himmel, da wird über den armen Herrn Spahn geschrieben und dann kann er nicht einmal den Artikel richtig lesen! Das fängt ja schon bei "echauffieren" an und "Restaurant", "Bar", "Café" - das sind alles keine deutschen Wörter!! Sooofort umbenennen, muss alles Deutsch sein!!!

     

    Frau Klöpper, Sie überfordern diesen Mann doch völlig!

     

    Um es mit Frau Seifert zu sagen: ""I'm feeling so sorry for him. Poor guy.""

    (Quelle: Frau Seifert auf Twitter, Dankeschön!)

  • Die Kommentare bewegen sich allerdings auf einem Spahn'schen Niveau. Sie erinnern an den hässlichen Deutschen der Fünfziger Jahre im Italienurlaub. So ist das halt, wenn der eigene geistige Horizont am Zaun des Kleingartens endet. Das ist natürlich bei dem Münsterländer Spahn nicht anders. Nur hat der krankhaft Geltungssüchtige noch etwas anderes im Sinn. Seine Karriere, für die er seine homosexuelle Orientierung genauso schamlos einsetzt, wenn er mit Hetze gegen Flüchtlinge moslemischen Glaubens punkten will.

     

    Sattsam bekannt sind auch seine Ausfälle gegen Rentner, die viel zu lange leben, wenn er den knallharten Neoliberalen abgeben möchte. Es ist bei dieser Spezies von Politikern grundsätzlich geboten auf die persönlichen Motive hinzuweisen. Sein Motiv ist Karrieregeilheit.

    Sonst benimmt er sich wie die rustikale Bevölkerung in und um Ahaus, die nach "Holland fahren", wenn sie zum Einkaufen oder Ausgehen die Nachbarstadt Enschede aufsuchen und sich wie weiland die Besatzer von 1940 aufführen.

     

    Wie wäre es mit einer "queeren" Inititative zur deutschen Benennung von Vergnügungsräumen in schwulen Clubs? Dann könnte der Herr Spahn vielleicht die "Dunkelkammer" statt den Darkroom einweihen.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @achterhoeker:

      Ihr Kommentar steht wirklich über allen anderen. Adelante amigo...eres un pobre tipo soberbio!

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @82236 (Profil gelöscht):

        Nomen est "vielleicht" omen. "Achterhoeker" könnte darauf verweisen. :-)

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          So bewegt er sich wiegenden Schrittes, stolz wiederkäuend, niemals durstend, durch die sandigen Wogen.

  • ...jawoll! Deutsche Sprache für deutsche Bestellungen: "Pizza-Funghi, Souvlaki mit Zaziki, Kebab und Köfte, Chevapcici und zum Schluss einen Espresso - und dass aber zackig!" Die Bigotterie von Herrn Spahn wird nur durch sein neu-nationalistisches Gehabe übertroffen. Lieber internationale Bedienungen anstatt Bockwurst mit Salat, Spätzle mit Sosse oder Ossi-Würzfleisch...

    • @Philippe Ressing:

      Völlig falsch, Herr Ressing! Ab heute heisst das "Teigfladen mit Pilzen, Schweinefleisch-Spiesschen mit Gurkensalat, gegrilltes Fleisch und Hackfleischbällchen, Hackfleischröllchen und zum Schluss eine kleines Gebräu aus gerösteten Bohnen (Das Wort "Kaffee" würde Herrn Spahn ja wieder hoffnungslos überfordern, es ist ja nicht deutsch!!).

       

      Und bitte bitte sagen Sie nicht "Bigotterie", das ist französisch, also wieder ganz ganz böse...!!

       

      (Was für ein Spass, das Übersetzen..., aber - oh nein!! - "Spass" (italienischer Herkunft) ist ja wieder nicht doitsch...)

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Lesebrille:

        :-)

         

        Gurkensalat bitte auch streichen. Gurken kommen aus dem Slawischen, Salat aus dem Italienischen.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Philippe Ressing:

      Et bien sûr en français pour les commandes françaises...dann sprechen die Sauerkraut und Bratwurst fressenden nicht hipen reaktionären Deutschen endlich mal ne richtige schöne Sprache und nicht dieses hässlich sperrige Deutsch. Es verwundert mich immer wieder, wie viele Deutsche, sich noch immer ihrer Sprache schämen und meinen in der Weltgemeîschaft oder cooler gesagt World Community angekommen zu sein, wenn sie nur noch die Sprache des Imperiums sprechen. Ich wohne und arbeite für ein Jahr in Valencia und habe das nötige Spanisch gelernt, um mich mit meinen spanischsprechenden Kollegen verständigen zu können...Ich bin 57 Jahre alt. Die irische Kellnerin des Pubs, wo ich ab und zu ein Bier trinke, spricht ausreichend Spanisch, um ihre spanischen Gäste zu bedienen, die es auch nicht akzepiert hätten, auf Englisch bedient zu werden. Also wirklich so eine Diskussion kann nur in Deutschland geführt werden.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @82236 (Profil gelöscht):

        Ich war vor 30 Jahren auch mal ein Jahr in Valencia. Da gab es in dem Colegio, in dem ich wohnte (Lluis Vives) einen Typen, der Valencianista war. Der sprach nicht Spanisch mit mir, sondern Valencianisch. Habe ich verstanden, weil ich mich mit der Sprache zuvor beschäftigt habe, aber höflich fand ich das nicht. Das machte er nämlich auch mit Leuten, die nur wenig Spanisch konnten. Heute ist Valencianisch in der Stadt Valencia viel verbreiteter. Damals sprachen das vor allem die Leute aus dem Umland.

         

        Oder früher im Elsass: da sprachen die Elsässer mit ihren Kunden in einem deutschen Dialekt, aber als Hochdeutscher musste man sich des Französischen befleißigen, sonst wurde man angeblich nicht verstanden. Auch das hat sich geändert.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Stimmt die Valencianistas um die angeblich links progressive Monica Oltra terrorisieren die kastellanisch sprechende Bevölkerung immerhin 20%, es gibt auch rein Kastellanisch sprechende Gemeinden.

          In Valencia sind jetzt alle Werbeplakate, alle öffentlichen Ankündigungen auf Valencianisch. Aber das schlimmste ist, dass der Consell d'educatio alle nicht Valencianisch sprechenden nicht verbeamteten Lehrer kurzerhand entlassen hat.

          Man stelle sich vor die Niedersächsische Landesregierung würde alle Lehrer im Angestelltennverhältnis, die kein Plattdeutsch sprechen nicht weiterbeschäftigen.

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @82236 (Profil gelöscht):

            Besagte Monica Oltra, die die Vizepräsidentin der Valencianischen Gemeinschaft ist, wurde in Neuss geboren, ist dort aufgewachsen und zur Schule gegangen und gehört jetzt zu den Valencianischen Sprachtalibanen(innen)

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @82236 (Profil gelöscht):

              Ich kann sie ein wenig verstehen, weil es halt um die Ausprägung von Heimat geht und dazu die früher hochmögende Sprache instrumentalisiert wird.

               

              Ist ja auch schön, wenn eine früher als Dialekt verschriene oder verbotene Sprache wie das Valencianische wieder an Boden gewinn. Lustig fand ich, dass Organisationen wie Lo Rat Penat (http://loratpenat.org/) die Kontinuität des Valencianischen mit dem Katalanischen negierten (zumindest taten sie das vor 30 Jahren, ein diesbezügliches Buch steht noch in meinem Regal).

               

              Valencianisch/Katalanisch ist aber auch wirklich eine extrem schöne Sprache, die es verdient, zu expandieren. Das Spanische in Valencia habe ich - im Gegensatz zum Spanischen Andalusiens (wo ich es gelernt habe) - aber auch stets als Maschinengewehrspanisch empfunden.

               

              Die Valencianer im Colegio dachten, bevor ich mit ihnen auf Spanisch ins Gespräch kam, ich sei Brite oder Ami, weil ich oft mit Briten oder Amis am Tisch saß.

               

              Als sie hörten, dass ich Deutscher sei, machten sie allerlei abfällige Bemerkungen über das Deutsche.

               

              Für mich gehört das valencianische Spanisch zu den hässllchsten des Spanischen. Aber das ist natürlich Geschmacksache. -:-) Hannoveranisch empfinde ich übrigens auch als hässlichstes Deutsch "wo gibt".

              • 8G
                82236 (Profil gelöscht)
                @849 (Profil gelöscht):

                Stimmt, meine Freundin ist Argentinierin und fühlt sich hier benachteiligt, denn Kastillanisch ist ja schliesslich auch in Valencia Amtssprache. Sie findet auch, dass die Valencianer einen sehr hässlichen Akzent haben, wenn die Kastellanisch sprechen.

                Die Abgrenzung zum Katalanischen gibt es immer noch, das ist auch äusserst lächerlich, denn sprachgeschichtlich gesehen gehören das Katalanische und Valencianische zu den Okzitanen Sprachen wie das Provencialische. Les troubadours, les trobadors..

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @82236 (Profil gelöscht):

                  Ich denke, die meisten Spanischsprecher des "atlantischen Spanisch" (südlich Madrid und in Südamerika) empfinden das valencianische Spanisch als wenig angenehm. Das liegt daran, dass Andalusisch (vornehmlich des aus Sevilla) bei der Eroberung für das Südamerikanische Spanisch oft prägend war. Aber das ist ja letztlich Geschmacksache.

                   

                  Ich wunderte mich nur damals über den Widerwillen dem Deutschen gegenüber, wo das valancianische Spanisch ja selbst jene "Rachenlaute" in Überfluss besitzt, die meine Mitstudenten uns Deutschen vorhielten. Sie meinten die Konsonantenhäufung, aber machten stets Laute aus dem Rachen, um das Deutsche nachzuäffen.

                  • 8G
                    82236 (Profil gelöscht)
                    @849 (Profil gelöscht):

                    La jota hören die Spanier ja selbst nicht, aber so ist das eben ist mit dem Strohhalm und den Balken. Die deutsche Sprache wird ja weltweit verballhornt, aber jene die in den Genuss kommen unsere schöne musikalische Sprache zu erlernen, ändern sehr oft ihre Meinung.

                    • 8G
                      849 (Profil gelöscht)
                      @82236 (Profil gelöscht):

                      Ich finde jede Sprache schön, die ich erlernt habe. Man muss sich halt ein bisschen dran gewöhnen. Portugiesisch klang z.B. in meinen Ohren erst mal wie Polnisch. Heute mag ich das Portugiesische Portugals gerne und auch das Polnische, obwohl ich immer noch der Meinung bin, das Tschechische sei die melodiöste Sprache überhaupt.

                      • 8G
                        82236 (Profil gelöscht)
                        @849 (Profil gelöscht):

                        Ich habe auch schon mal Portugiesisch mit Polnisch vewechselt, vom Klang und Sprachrythmus her. Klar jede Sprache hat ihren Reiz, die deutsche eingeschlossen. Das merkt man beim Übersetzen besonders, denn die Aliteration deutscher Wortfolgen lässt sich nicht ohne weiteres übertragen. Viele poetische Wendungen, abenteuerliche Konstruktionen wirken in der Übersetzung fade und öde. Aber wie kann man Menschen die Schönheit der deutschen Sprache vermitteln, wenn diese von der sogenannten Elite verachtet wird, die Ächtung der eigenen Sprache hat mit linkssein überhaupt nichts zu tun.

                        • 8G
                          849 (Profil gelöscht)
                          @82236 (Profil gelöscht):

                          Ich glaube nicht, dass die deutsche Sprache von der Elite verachtet wird, sondern dass generell kaum jemand mehr Wert auf den Ausdruck und schon gar nicht auf den schriftlichent legt. Die Leute schreiben, wie sie sprechen - und die können weder das eine noch das andere (mehr). Wird nicht mehr gebraucht, also ist es auch nicht mehr wichtig. Hauptsache, die "message" wird irgendwie "rübergebracht". Man braucht sich ja nur hier in der TAZ umschauen. Den größten multiplen Lapsus der letzten Monate habe ich mir kopiert, als abschreckendes Beispiel:

                           

                          "Die einzige dicke Protagonistin ist Schwarz und isst zu jeder Mahlzeit mit großen Löffeln ihr Glas Erdnussbutter: ein reproduziertes Stigmata, das sich

                          mit Rassismus und Klassizismus paart. Auch die Rolle des einzigen männlichen Mitbewohners Luke kommt klischiert daher."

                          • 8G
                            82236 (Profil gelöscht)
                            @849 (Profil gelöscht):

                            En effet...

  • Muss er halt den Mindestlohn hochsetzen, dann können ja deutsche Ingenieure kellnern bzw. das internationale Publikum mit qualifizierten und polyglotten bonmots bei Laune halten.

  • Schon schön: erst die Jugend Südeuropas in eine Perspektivlosigkeit knebeln, dass der Kellnerjob in Deutschland her muss. Und sich dann darüber beschweren. Arschloch!

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @My Sharona:

      hoch drei

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @My Sharona:

      Das würde der Jens aber ganz anders sehen, aber Recht haben Sie!

      • @849 (Profil gelöscht):

        +1

  • 2G
    2730 (Profil gelöscht)

    Früher schmückten sich "gehobene" Restaurants mit französisch parlierenden Oberkellnern, um den Plebs fernzuhalten, auf dass die "niveauvollen" Gäste in Ruhe dinieren konnten.

    Was mich nun ein wenig irritiert: Mir sind genug Menschen bekannt, die englisch als Facharbeiter, Handwerker oder schlicht auch aus Altersgründen nur sehr rudimentär beherrschen. Sollte die "taz" als "linke" Zeitung nicht eher aus deren Blickwinkel berichten/kommentieren? Or is the "dap" (--> daypaper) more pressed for hipp people, who have sucked up the english with the mothermilk? Seltsam seltsam-curious curious..

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @2730 (Profil gelöscht):

      Da möchte ich aber die Facharbeiter und Handwerker mal in Schutz nehmen. Die sind vielleicht ein wenig aus der Übung, aber viele haben ganz sicher einen soliden Englischunterricht genossen.

       

      Hören Sie sich hingegen mal das Englische an, was bei uns im öffentlichen Raum von jungen Deutschen parliert wird. Da ist hin und wieder mal jemand darunter, der es kann, aber die meisten "kauderwelschen" sich da was zusammen, dass es so seine Art hat. Die können zwar nach jedem zweiten Wort ein "like" einschieben und "cool" tun, aber die Aussprache und Grammatik ist oft zum ...

       

      Dagegen Dänemark: da können die meisten jungen Leute richtig gut Englisch und selbs mit älteren Leuten klappt die Verständigung überwiegend gut in dieser Sprache.

  • Auch wenn ich mit Jens Spahns Positionen sonst meist nichts anfangen kann, halte ich sein Unbehagen an diesem Punkt nicht für ganz so abwegig. Ist es denkbar, dass Kellner*innen in Paris kein Französisch oder in Rom kein Italienisch können? Sollte es das geben, sind in den betroffenen Lokalen wohl ausschließlich Touristen und keine Einheimischen anzutreffen und die Beschwerden wären insbesondere in Frankreich vermutlich weitaus heftiger. Antieuropäisch ist die Erwartung, dass Kellner*innen minimale Kenntnisse der Landessprache haben sollten schon deshalb nicht, weil Englisch lediglich in zwei europäischen Staaten Muttersprache ist.

    So anspruchsvoll sind die fürs Kellnern zu erwartenden Sprachkenntnisse nicht, dass si jungen Akademiker*innen nicht zugemutet werden könnten. Sie sollen schließlich keine wissenschaftlichen Vorträge auf Deutsch halten.

    • @Joba:

      Ich finde die Position dennoch für abwegig, denn:

      1. Für Menschen, die in Deutschland Leben und kein Deutsch sprechen ist ein Job als KellnerInn eine ideale Gelegenheit, um Deutsch direkt in der Praxis zu lernen

      2. Ich habe noch nie erlebt, dass ich in Berlin mein Essen/Getränk nicht trotzdem auch auf Deutsch bestellen könnte: Jede/r KennlerInn kennt das Menü des eigenen Restaurants und relevantes Vokabular wie hallo, bitte, danke etc.

      3. selbst im Ausland ist eine Bestellung noch nie daran gescheitert, dass ich mit dem Personal keine einzige Vokabel gemeinsam habe: so schwer ist Verständigung in diesem Kontext dann doch nicht.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Idiots have taken over:

        " Jede/r KennlerInn kennt das Menü des eigenen Restaurants ..."

         

        Schön freudsch.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Idiots have taken over:

        Eben!

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Joba:

      Ich stimme Ihnen völlig zu, hier in Frankreich würde keiner eine Anstellung als Kellner bekommen, wenn er nicht ausreichend Französich spricht ( Niveau A2/B1) vielleicht nicht einmal als Wäscherteller. Weltoffen zu sein, ist Fremdsprachen zu sprechen und das sollte auch und vor allem für junge Europäer gelten, die in Deutschland arbeiten, also neben der Sprache des Imperiums auch noch eine zweite Fremdsprache beherrschen und sich in der Sprache des Gastlandes soweit verständigen zu können, um einfache Arbeiten wie kellnern verrichten zu können. Deutsch ist zwar eine schwere Sprache, aber auch eine Sprache, die jeden, der sie lernt kulturell und intellektuell bereichert.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @82236 (Profil gelöscht):

        Ach so, wo bitte schön habe ich Frankreich als positives Beispiel gegeben? Ich habe nur die Beschäftigungslage in Frankreich erwähnt.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @82236 (Profil gelöscht):

        Tellerwäscher

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          Wellertäscher.

          Hip shattens...

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Ausgerechnet die Franzosen, die bekanntlich nicht bloß Mitarbeiter, sondern auch Gäste, die nicht fließend französisch sprechen, scheel angucken, als positives Beispiel heranzuziehen, ist schon etwas merkwürdig. Weil man in Frankreich noch mehr Nationalgedöns liebt, sollen wir den gleichen Blödsinn machen, oder wie?

           

          Wo Englisch Muttersprache ist, ist irrelevant. Es ist halt die lingua franca unserer Zeit.

           

          Es wäre eine Menge gewonnen, wenn man an Sprache weniger politisch und ideologisch herangeht und sich auf ihre eigentliche Funktion beschränkt, die der Verständigung. Wenn viele Kunden nur deutsch sprechen, werden sich Gaststätten schon um deutschsprachiges Personal kümmern. Und wenn nicht - so what? Mir ist egal, ob mir jemand auf deutsch oder englisch ein Bier bringt. Hauptsache, es hat nicht englische Temperatur.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Earendil:

            Die englische Temperatur passt gut zum englischen Bier, wenn es denn gut ist.

             

            Ich finde es schon ziemlich lächerlich, wenn deutsche Bedienungen (am besten noch in schlechtem Englisch) die Gäster grundsätzlich auf Englisch anquatschen, aber die finden das ja cool und ich schäme mich dann halt fremd.

             

            Aber wenn es eine Bedienung ist, die halt kein Deutsch kann, dann wird es bestimmt auch noch andere geben, die es können, es sei denn vielleicht, man ist in einem Pub. Insofern ist diese Spahnsche eine selten dämliche Einlassung. Die CDU will halt noch ein wenig am rechten Rand fischen, denke ich. Am besten, er lässt auch noch mal hören, dass Schweinefleisch in Deutschland verboten werden soll!

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @Earendil:

            Es stimmt, dass es in Frankreich nicht ausreichend Personal mit Fremdsprachenkentnissen gibt. Aber darum geht es ja hier in dieser Diskussion nicht, sondern um Ausländer, die in Deutschland im Gaststättengewerbe arbeiten wollen, zwar Englisch sprechen, aber kein Deutsch. Das ginge woanders nicht. Ich gebe Ihnen mal ein anderers Beispiel. Ich wohne und arbeite für ein Jahr in Valencia, in dem irischen Pub, wo ich ab und zu ein Bier trinke, arbeitet eine junge irische Kellnerin, die den Job natürlich bekommen hat weil sie aus Irland kommt und Englisch spricht, den Job aber nie bekommen hätte, wenn sie kein Spanisch sprechen würde. Denn die Spanier wollen auf Spanisch in Spanien bedient werden und das hält hier von Podemos bis zur Partido Popular jeder für normal.

          • @Earendil:

            Diese Haltung nervt viele, die die "lingua franca" nicht so gut beherrschen, wie das gebildete akademische Milieu, welches sich zum allgemeinen Maßstab machen will. Ich bin fern davon, CDU oder gar AfD zu wählen, sehe hier aber genau jene Arroganz, die viele "einfache Leute" so aufregt und aus der Jens Spahn politisches Kapital schlagen möchte. Die Pflege der eigenen Muttersprache hat noch lange nichts mit Nationalismus zu tun. Wenn ich überall dasselbe antreffe, geht die europäische Vielfalt verloren.

            • @Joba:

              Absolut richtig. Es ist ja völlig egal wenn einer der Kellner kein Deutsch spricht, dann holt man eben den Kollegen. Aber wenn es zum Krampf wird sich überhaupt in einem Restaurant zu verständigen weil einfach niemand deutsch spricht ist es nur nervig und versaut den Abend. Für mich zeigt es vor allem Desinteresse am Kunden und eine verachtende Haltung gegenüber Teilen der Bevölkerung. "Tut mir leid wenn sie nicht spontan wissen wie dieses Gericht auf English heißt dann können wir sie hier nicht bedienen denn sie haben den Eingangstest in unser Milieu nicht bestanden" Das ist die Aussage die damit transportiert wird.

              Wie würden die Kunden der alternativen Bars denn reagieren wenn plötzlich alle Türken in Kebabhäusern und Dönerbuden nur noch auf türkisch kommunizieren würden?

              Warum diese Schranke an der Tür des Lokals? Gerade diejenigen die sich am meisten dafür rühmen tolerant zu sein und alle Ismen runter beten können diskriminieren auf der anderen Seite genau so.

              Refugees, LGBTIQ und was es nicht alles gibt wellcome aber Arbeiter bitte nicht, die können nicht richtig gendern und sind damit zwangsweise irgendwas-isten.

              Das Links von diesen Leuten nicht mehr als Alternative angesehen wird sondern die AfD darf daher nicht wundern. Die spricht die Sprache der einfachen Leute, als einzige Partei. Wenn das schon ein Alleinstellungsmerkmal ist kommt es nicht mehr zwingend auf den Inhalt an

              Das Restaurant ist sicher nicht der Grund aber ein super Beispiel dafür wie man sich durch seine arrogante Art von unten abgrenzt aber eben auch entsprechend isoliert

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @Oskar:

                Wenn die AfD die Sprache der einfachen Leute spricht, dann sollten wir dafür sorgen, dass die einfachen Leute verschwinden!

                 

                Nein, die AfD spricht nicht die Sprache der einfachen Leute, sondern sie missbraucht diese, um ihren ideologischen Müll in den Köpfen jener abzuladen, die sich der Veränderung, die es immer gegeben hat, verschließen. Dass die sich abgehängt fühlen, glaube ich nicht.

                 

                Dass andererseits Hürden für den Eintritt in eine Schicht bestehen, ist wohl unvermeidbar. Für mich z.B. besteht eine unüberwindbare Hürde, diese "Restaurants" mit dem großen Buchstaben zu betreten. Ich fühle mich da einfach nicht angenommen... :-(

                • @849 (Profil gelöscht):

                  Natürlich will die AFD den einfachen Leuten nichts gutes. Natürlich ist es nur ein Anbiedern das dazu dient die Leute rein zu legen. Aber was Anderes habe ich auch nicht gesagt.

                  Ich habe gesagt das die AfD die Sprache der einfachen Leute spricht, nicht, dass das was auf dieser Sprache gesagt wird richtig wäre oder die Meinung der Leute.

                   

                  Sie können das gerne nicht glauben, lassen Sie es halt bleiben wenn das in ihrem Kopf nicht zusammen passt. Aber das ist genau die Erfahrung die ich mit Leuten gemacht habe die AfD wählen und gut finden.

                  Genau ihr erster Satz ist doch das was das Problem ist.

                  Die einfachen Leute haben genau die selben Rechte wie Sie. Das mag sie stören aber es ist so. Sie haben den Leuten nicht zu sagen das sie zu verschwinden haben nur weil sie ihnen nicht passen!

                  Ich möchte nicht das in irgendeinem Lokal Menschen wegen ihres Status abgelehnt werden

                  Gäbe es einen Code mit dem man Ausländer und Migranten fern halten könnte und der würde angewandt damit das urdeutsche Publikum im Laden unter sich bleiben kann wären Sie sicher sehr empört. Aber wenn diese Methode gegen eine Gruppe eingesetzt wird die gerade nicht Hipp ist ist das Ok?

                  Bitte, machen sie ihre Verachtung gegenüber der einfachen Bevölkerung noch klarer, aber dann wundern sie sich bitte nicht wenn die zur Gegenseite gehen und irgendwann deren "Argumente" aufnehmen. Schließlich haben Sie ihnen ja gesagt das sie verschwinden sollen

                   

                  Der Vergleich hinkt schon ziemlich. In diesem Fall geht die Ablehnung von ihnen aus weil sie den Laden nicht mögen. Was völlig ok ist.

                  Wenn jemand in einem Restaurant nicht mehr essen gehen kann weil er es nicht durch den Milleutest schafft obwohl er es gerne wollte ist das ein bisschen was anderes

                  • 8G
                    849 (Profil gelöscht)
                    @Oskar:

                    Ich glaube Ihnen das voll und ganz und ich bin sehr für die einfachen Leute, wenn sie - was früher m.E. fast immer so war - ihr Herz auf dem linken Fleck haben. Wenn sie dumpfe Typen sind, sind sie mir hingegen genauso suspekt, wie die dumpfen Typen aus den "höheren Schichten", die es zu genüge gibt. Verachtung empfinde ich nur für Arschlöcher, aber nie und nimmer für Menschen, die diesen Eindruck nicht von sich vermitteln, egal aus welcher Schicht sie stammen.

                     

                    Aber mal zum Status: es gibt Lokale, wo ich gerade deshalb nie reingehe, z.B. Schickimickibuden, wo man mit winzigen Gerichten zu riesenhaften Preisen abgezockt wird. Ich könnte mir das leisten, mag es aber dem Grunde nach nicht und will in diese "Preisklasse" gar nicht hinein, denn deren Getue widert mich an.

                     

                    Wenn jetzt so eine hippe Bude in Berlin halt Kellner hat, welche die ganze Zeit auf Englisch quatschen, haben einfache Leute (insofern sie ja vermeintlich kein Englisch können) offenbar nicht die Wahl. Aber diese Wahl haben doch andere Leute auch nicht, z.B. die Minderverdienenden oder H4-Empfänger. Die können sich den Besuch solcher Buden gar nicht leisten, egal ob sie Englisch oder sonst welche Fremdsprachen können.

                     

                    Es gibt also immer Schwellen zu gewissen Kreisen. Man tut gut daran, sich von dergleichen nicht abhängig zu machen, so man die Wahl hat.

                     

                    Aber was würde es bedeuten, sie überall niederreißen zu wollen? Ohne einen autoritären, gleichmacherischen Staat kommen sie dort nicht hin. Oder haben Sie eine Idee?

            • @Joba:

              Sie treffen doch gar nicht überall dasselbe an. Selbst in Berlin können Sie auf hochdeutsch, berlinernd, schwäbelnd, sächselnd, kiezdeutsch oder halt englisch bedient werden. Vom restlichen Deutschland oder gar Europa will ich gar nicht reden.

               

              Ich kenne auch viele Menschen, die kein oder kaum englisch sprechen, und meins ist auch nicht so gut wie ich's gern hätte. Die sind aber in jenen Restaurants selten anzutreffen. Und wenn das doch häufiger ist, wird sich das schon lösen - oder diese Restaurants verlieren Gäste.

               

              Ich halte es ja auch nicht unbedingt für erstrebenswert, wenn Restaurantkräfte hierzulande kein Deutsch sprechen. Ich finde nur die Empörung darüber teils lächerlich, teils in der Tat nationalistisch gefärbt. Das wesentlich verbreitetere Problem, dass Servicekräfte kein Englisch sprechen, ist Herrn Spahn jedenfalls noch nicht auf den Zwirn gegangen und sorgt auch ansonsten für wenig Aufregung.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @Earendil:

                Ganz genau. Allerdings: die Empörung ist nicht nur lächerlich, sondern sollte ernst genommen werden. Denn ihr sind rassistische Ressentiments inhärent.

                 

                Wir haben es doch mit keinem allgemeinen Phänomen zu tun, dem zufolge irgendeine qualifizierte Minderheit NUR Englisch sprechen würde. Es gibt ein paar "Locations" in Berlin, wo der Kunde meist fremdsprachig ist und deswegen von der Bedienung auf Linguafränkisch angeredet ist.

                 

                Wer daraus einen "Story" macht, dem ist nicht mehr zu retten.

                • 5G
                  571 (Profil gelöscht)
                  @849 (Profil gelöscht):

                  "Wer daraus einen "Story" macht, dem ist nicht mehr zu retten."

                   

                  pidgin?

                  :-)

                  • 8G
                    849 (Profil gelöscht)
                    @571 (Profil gelöscht):

                    Absicht! "Hier werden sie geholfen". Erinnern Sie sich?

                    • 5G
                      571 (Profil gelöscht)
                      @849 (Profil gelöscht):

                      Ja klar, die Ex vom Bohlen!

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Joba:

              Von beherrschen kann im gebildeten akademischen Millieu nicht die Rede sein, schon gar nicht von "gut beherrschen".

               

              In die Restaurants oder Kneipen, in welchen in Berlin Englisch gesprochen oder radegebrochen wird, gehen die "einfachen Leute" aber nicht. Und wenn, dann gibt es sicher auch eine Möglichkeit, auf Deutsch zu bestellen.

  • War der noch nie bei einem Italiener essen?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Frank Stippel:

      Als ich das letzte Mal bei einem Italiener war, den ich schon lange nicht besucht hatte, waren da zwei Kellner, die mir durch ihren ungewöhnlichen Akzent auffielen. Es stellte sich heraus, dass es Portugiesen waren, die halt auch ein bisschen Italienisch konnten, das in diesem Restaurant die Rahmensprache ist (wie bekanntlich bei vielem Italiener).

    • @Frank Stippel:

      Das sind die Guten: Die sprechen kein englisch!

  • 3G
    38057 (Profil gelöscht)

    Gibt es eigentlich in London oder Madrid auch ganz viele Deutsche, Österreicher und Schweizer, die nur auf Deutsch kommunizieren?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @38057 (Profil gelöscht):

      Im parguayischen Chaco mussten die "Indianer" früher Plattdeutsch lernen, damit sie mit den deutschstämmigen Siedlern reden konnten.

    • @38057 (Profil gelöscht):

      Erstens: Ja, aber hallo.

      Zweitens: Die europäische Sprache ist Englisch. Bitte den Artikel lesen: Die Deutschen in Madrid und London würden in unserem Zusammenhang eben wiederum Englisch reden. Die Briten haben da einfach Glück.