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Kommentar Nahles über AsylpolitikMit den Argumenten der Rechten

Jörg Wimalasena
Kommentar von Jörg Wimalasena

Während Zehntausende gegen die AfD auf die Straße gehen, sagt die SPD-Chefin: „Wir können nicht alle bei uns aufnehmen“. Wie bescheuert.

SPD-Chefin Andrea Nahles will die Maghreb-Staaten zu sicheren Herkunftsländern erklären Foto: dpa

S amstagmorgen in Deutschland. In Berlin laufen die Vorbereitungen für die zahlreichen Anti-AfD-Demonstrationen auf Houchtouren. Mindestens 25.000 Menschen gehen tags darauf unter dem Motto „Stoppt den Hass“ gegen die Rechtspopulisten auf die Straße. Sie protestieren gegen Ausländerfeindlichkeit, Flüchtlingshetze und Ausgrenzung. Mit dabei natürlich auch die SPD, allen voran die Jusos.

Am anderen Ende der Republik finden die Leser der Passauer Neuen Presse am Samstag die Wochenendausgabe ihrer Zeitung im Briefkasten. Darin ein Interview mit der im April (wenn auch mit mauem Ergebnis) gewählten SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles.

Nun könnte Nahles den Demonstranten in Berlin Rückendeckung geben. Die Zivilgesellschaft feiern, die sich am darauffolgenden Tag den Rechten entgegenstellen will. Aber nein – Andrea Nahles hat anderes vor. „Wir können nicht alle bei uns aufnehmen“, sagt die Parteivorsitzende und fordert von den Grünen, die Einstufung der Maghreb-Staaten als sichere Herkunftsländer nicht länger zu verhindern.

„Menschen, die weder geduldet noch als Asylbewerber anerkannt werden, müssen schneller Klarheit haben, dass sie nicht bleiben können und zurückgebracht werden“, sagt Nahles. Das gehöre unweigerlich zur Willkommenskultur dazu. „Sie funktioniert nur zusammen mit einem durchsetzungsstarken Rechtsstaat.“

Schöner hätte selbst die AfD Diskurse nicht verdrehen können. Die von Nahles kolportierte Forderung „alle aufzunehmen“ existiert nämlich bisher hauptsächlich in der geistigen Parallelwelt des rechten Politikkosmos. Die begründete Skepsis der Grünen in Bezug auf die Sicherheit der Maghreb-Staaten wird in ein Plädoyer nach offenen Grenzen umgedeutet. So weit, so irreführend.

Der Sinn des konfusen Zusammenhangs zwischen Willkommenskultur und durchsetzungsstarkem Rechtsstaat dürfte sich auch nur Nahles selbst erschließen. FAZ-Redakteur Patrick Bahners verbrachte das halbe Wochenende damit, auf Twitter die Äußerungen der SPD-Vorsitzenden zu zerpflücken.

„Dass nicht vollzogene Abschiebungen den Rechtsstaat gefährdeten, ist Unsinn. Der Rechtsstaat sichert die Freiheit der Bürger gegen den Staat. Kein einziger Rechtsanspruch eines Bürgers ist beeinträchtigt durch einen Vollzugsstau bei Abschiebungen.“ Die Willkommenskultur sei ein Ausdruck der Tugenden der Gastfreundschaft und Höflichkeit und könne nicht unter einen juristischen Vorbehalt gestellt werden, schreibt Bahners weiter.

Dem ist eigentlich wenig hinzuzufügen. Außer, dass Nahles' Äußerungen auch in der eigenen Partei abseits der eigenen Seilschaften wenig Anklang fand. Der zuletzt in Sachen Vorstandskritik deutlich zahmer auftretende Juso-Chef Kevin Kühnert fand auf Twitter deutliche Worte: „Hört auf ihr Spiel (Anmerkung: der AfD) zu spielen, ihre Argumente zu übernehmen, ihre Sprache zu nutzen. Ihr holt so niemanden zurück und verprellt stattdessen die anderen.“

Es ist schon paradaox. Die SPD gurkt nach dem historisch schlechten Wahlergebnis in den Umfragen nur noch bei 18 Prozent herum und die Parteivorsitzende hat nichts Besseres zu tun, als der Weltsicht der Rechten hinterherzulaufen, denen sich die Zivilgesellschaft und die eigene Parteibasis auf den Straßen Berlins entgegenstellt. So wird das nichts mit #spderneuern.

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Jörg Wimalasena
Redakteur Inland
bis Januar 2022
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201 Kommentare

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  • Definition 'Gutmensch' laut Wiki:

    Mit dem Begriff wird aus Sicht der Wortverwender ein übertriebener, nach äußerer Anerkennung heischender Wunsch des „Gut-sein“-Wollens in Verbindung mit einem moralisierenden und missionierenden Verhalten und einer dogmatischen, absoluten, andere Ansichten nicht zulassenden Vorstellung des Guten unterstellt.

    Ob das im übertoleranten Ausmaß, wie es bei vielen der Fall ist, die verblendet von einer bestimmten Ideologie und dazu für ihr eigenes Ego dementsprechend handeln und andere für ihre Meinungen denunzieren, richtig ist, sei mal dahingestellt..

  • Diese PolitikerInnen sollten auf die EU-Terror-Liste gesetzt werden.

    • @nzuli sana:

      Und wo setzen sie dann Leute hin die andere aufgrund einer Ideologie umbringen?

    • @nzuli sana:

      Kriegt jetzt Frau Nahles von ihrem Anhang "auf die Fresse"?

  • Während Zehntausende gegen die AfD auf die Straße gehen, sagt die SPD-Chefin: „Wir können nicht alle bei uns aufnehmen“

     

    Argumente gegen diese Aussage, die aber der SPD helfen sollen:

     

    1)Die meisten Wähler, die gegen Ausländer, Flüchtlinge, Migranten sind hat die AfD schon längst abgeräumt.

     

    2)So eine Rhetorik bringt Parteien wie Linke, Grüne, SPD überhaupt nichts nur einen weiteren Verlust der Bestandswähler.

     

    3)Eigene Meinung und Werte zu ändern, wie Position zwischen 2 Stühlen einzunehmen, ist in z.B. der Wirtschaft tödlich.

     

    4)Wählerrückgewinnung bei diesem Thema funktioniert nicht so schnell und so einfach, da muss man die AfD überbieten und Richtungsänderung langfristig verstärken.

     

    5)Köder (politisches Vorhaben, öffentliche Aussage etc.) muss dem Fisch (den Wähler, v.a. aus den eigene Zielgruppen oder allen Wählern) schmecken und nicht dem Angler (der SPD, die ausgehend von eigenen Überlegungen agiert; da kann man gar Wählerbefragungen auf der Straße durchführen).

     

    6)Wie im Kommentar des Autors zurecht festgehalten, gehen Tausende gegen die AfD auf die Straße und diese Menschen benachteiligen Ausländer, Flüchtlinge, Migranten in keiner Weise.

     

    7)Themen, die für die SPD in 2021 entscheidend sein werden sind:

    Agenda 2010/HARTZ IV/ Sanktionen,

    Mietenpolitik auf Bundesebene.

    • @Stefan Mustermann:

      6)Wie im Kommentar des Autors zurecht festgehalten, gehen Tausende gegen die AfD auf die Straße...

       

      ..... in Berlin.

      Und wer meint das Berlin irgendwie was in Deutschland repräsentiert wird nach der nächsten Wahl wieder ganz bleich da sitzen und sich fragen

      "Warum?"

    • @Stefan Mustermann:

      "2)So eine Rhetorik bringt Parteien wie Linke, Grüne, SPD überhaupt nichts nur einen weiteren Verlust der Bestandswähler."

       

      Das Problem ist doch, dass die SPD bislang Überzeugungen suchte, mit denen sie Wähler gewinnen kann.

       

      Richtig wäre es gewesen, Überzeugungen zu haben, zu diesen Überzeugungen zu stehen und darauf zu hoffen, dass die Wähler die eigene Überzeugung durch Wahl honorieren - wenn nicht, egal, dann ist die Überzeugung wichtiger als Wählerstimmen.

       

      "Wir können nicht alle aufnehmen" heißt eigentlich wir wollen nicht alle aufnehmen und ist eine Überzeugung, die von vielen Wählern geteilt wird. Warum sollte Nahles nicht zu dieser Überzeugung stehen?

  • "allen voran die Jusos" - eben, die sind ja im Unterschied zur SPD auch links.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    "Die Gegendemo in Berlin war super. Aber Nahles dann für die Äußerung einer Selbstverständlichkeit mit solch grottenfalschen Argumenten zu attackieren, macht den ganzen schönen Effekt wieder wett."

     

    -Es geht um das wo, es geht um das wie und es geht um die Frage "warum jetzt"?

     

    Wenn ich Herr Müller sage, das jeder mal sterben muss, dann ist dran faktisch nichts falsch.

    Wenn dies mein erster Kommentar beim Krankenhausbesuch ist, dann wird es schon komisch. Wenn ich allerdings bei der Beerdigung von Herr Müller dies mit einem Schulterzucken zu Frau Müller sage, kann ich wohl zu Recht mit empörten Reaktionen rechnen.

     

    Die Aussage "es kann nicht jeder kommen" bringt sie genau zu so einem Moment. Die AFD will ihre Stärke demonstrieren, andere eine große Gegendemo auf die Beine stellen und Frau Nahles zeigt welche Seite zu überzeugen sie persönlich für wichtiger hält.

     

    Mit der SPD wirds immer schlimmer...

  • "Gutmichel"

    Rhetorik bei den Rechten abgeguckt?"

     

    Die Rhetorik der Rechten würde ich kennen, wenn ich mich wie ein Meinungsblockwart um die Rhetorik der Rechten kümmern würde. Da müsste ich aber rechte Propaganda lesen. Das tun Sie für mich.

    Bitte liefern Sie mir einen Beleg dafür, dass "Gutmichel" von den Rechten benutzt wird.

    • @Rolf B.:

      Nun, die Rechten hören nicht gerne, aber Sprache entlarvt halt. Egal ob "Meinungsblockwart" oder "Gutmensch" oder "Umvolkung", man weiss gleich, woher der Wind weht. Und das gleiche gilt selbstverständlich für "Gutmichel". Kann jeder mit einer Suchmaschine seiner Wahl verifizieren, im politischen Zusammenhang landet man exklusiv am rechten Rand. speziell bei offenkundigen AfD-Groupies.

    • @Rolf B.:

      Klingt nicht viel anders als "Gutmensch".

      • @Uranus:

        Nein, Gutmensch ist universell, etwa wie Kirche und Pfaffen. Gutmichel ist eben rein auf Deutsche bezogen, sowas wie Sie.

    • @Rolf B.:

      Meinungsblockwart ist auch ein neurechten Begriff.

      • @Demokrat:

        Haben Sie ein Verzeichnis über gute und schlechte Begriffe? Was muss gemeldet werden und was nicht? Das erinnert mich an finstere Zeiten, an die präfaschistischen fünfziger Jahre, der Diktatur der richtigen Meinung.

        Ich erinnere noch gut die doppelmoralische Ermahnung: "Sowas sagt man doch nicht!" Da war schon der Begriff "Kapitalismus" nicht korrekt und nahm man das Wort "Sozialismus" in den Mund, war das ein klares Indiz für kommunistische Gesinnung.

        Kleinbürgerliche Enge ist unerträglich. Verschonen Sie mich mit Ihrer begriffspolizeilichen Ermahnung.

      • @Demokrat:

        Warum haben die eigentlich dir ganzen guten Begriffe?

        • @El-ahrairah:

          Definition 'Gutmensch' laut Wiki:

          Mit dem Begriff wird aus Sicht der Wortverwender ein übertriebener, nach äußerer Anerkennung heischender Wunsch des „Gut-sein“-Wollens in Verbindung mit einem moralisierenden und missionierenden Verhalten und einer dogmatischen, absoluten, andere Ansichten nicht zulassenden Vorstellung des Guten unterstellt.

          Ob das im übertoleranten Ausmaß, wie es bei vielen der Fall ist, die verblendet von einer bestimmten Ideologie und dazu für ihr eigenes Ego dementsprechend handeln und andere für ihre Meinungen denunzieren, richtig ist, sei mal dahingestellt..

      • @Demokrat:

        ...aber sehr treffend. :-)

  • „...Der Rechtsstaat sichert die Freiheit der Bürger gegen den Staat. Kein einziger Rechtsanspruch eines Bürgers ist beeinträchtigt durch einen Vollzugsstau bei Abschiebungen.“

     

    Dem soll nicht hinzuzufügen sein?? Sorry, aber selbst wenn sich da, oh Wunder, taz und FAZ(-Redakteur) mal einig sind - DAS ist juristisch abwegig und politisch blauäugig - allerbeste AfD-Propaganda.

     

    Der Rechtsstaat setzt sich Recht und wendet es auch an - und zwar gleichmäßig. DAS ist seine Funktion. Die Wahrung der Freiheitsrechte ist nur ein Teil davon. Der Bürger hat deshalb sehr wohl einen Anspruch darauf, das nicht nur er sich an Recht und Gesetz zu halten hat, sondern auch Andere. Das klingt spießig (ist es auch, wenn man es auf die Spitze treibt), aber als Grundsatz ist es einfach essentiell - will sagen: Ein Staat, der diesen Anspruch nicht anerkennt und (im Rahmen der Verhältnismäßigkeit) umsetzt, ist KEIN Rechtsstaat. Man denke nur an die Frage der Steuergerechtigkeit (also dass z. B. auch Reiche ihre Steuern zahlen sollen), und dieser Zusammenhang sollte eigentlich selbstverständlich sein.

     

    Viel wichtiger aber ist die politische Dimension dieses Irrtums: Ein willkürlicher Umgang mit geltendem Recht schafft Verunsicherung und Wut. Der Kit der Gesellschaft besteht aus mehr als der Tatsache, das Jeder seine individuellen Freiheitsrechte hat (dass man das ausgerechnet bei der taz erklären mus, ist eigentlich grotesk). Wer einfach postuliert, dass der Bürger froh sein kann, dass er seine Rechte hat, und im Übrigen doch bitte der Politik überlassen soll, nach Tagesform beliebig mit der Einheit der Rechtsordnung umzuspringen, der darf sich über einen massiven demokratischen Rückschlag (im Zweifel in Form von Stimmverschiebungen an die extremen Enden des politischen Spektrums) nicht wundern.

     

    Die Gegendemo in Berlin war super. Aber Nahles dann für die Äußerung einer Selbstverständlichkeit mit solch grottenfalschen Argumenten zu attackieren, macht den ganzen schönen Effekt wieder wett.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Es wird aber kein Recht gebrochen, wenn ein ausreisepflichtiger Ausländer nicht abgeschoben wird, weil sein Heimatland ihn z.B. nicht als eigenen Staatsbürger anerkennt. Das muss dann geklärt werden, anschließend wird die Ausreise vollzogen oder auch nicht.

       

      "Man denke nur an die Frage der Steuergerechtigkeit (also dass z. B. auch Reiche ihre Steuern zahlen sollen), und dieser Zusammenhang sollte eigentlich selbstverständlich sein."

       

      Ist ein schönes Beispiel für ein weiteres Problem unseres Rechtsstaats. Auch hier gibt es Defizite, wenn wir uns die Vorteile von Konzernen gegenüber Privatmenschen ansehen.

       

      "Wer einfach postuliert, dass der Bürger froh sein kann, dass er seine Rechte hat, und im Übrigen doch bitte der Politik überlassen soll, nach Tagesform beliebig mit der Einheit der Rechtsordnung umzuspringen"

       

      Das wird im Kommentar oben nicht gefordert.

       

      "Aber Nahles dann für die Äußerung einer Selbstverständlichkeit mit solch grottenfalschen Argumenten zu attackieren, macht den ganzen schönen Effekt wieder wett."

       

      Nahles wird kritisiert, da sie ein Pappkammeradenargument verwendet. Wie unten gesagt, Deutschland kann auch nicht den ganzen Autoverkehr der EU alleine stemmen. Muss es aber auch nicht und das fordert auch niemensch.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        "Es wird aber kein Recht gebrochen, wenn ein ausreisepflichtiger Ausländer nicht abgeschoben wird, weil..."

         

        Das macht die Argumentation erst recht grottig: Wenn es rechtsstaatliche Gründe hat, dass Abschiebeverfahren lange dauern, dann kann man das auch so sagen, statt wilde Theorien zur Relativität des Rechtsstaates zu schwingen.

         

        Gleiches gilt übrigens bei den Steuern für Unternehmen: Deren andere Behandlung ist kein Rechtsbruch sondern eine fiskalpolitische Entscheidung, die effektiv sogar mehr Steueraufkommen erzeugen soll, indem sie die Steuerflucht weniger attraktiv macht. Man kann darüber streiten, ob das funktioniert oder ob es "gerecht" ist. Aber "rechtsstaatlich" ist es allemal - solange die Unternehmen auch wirklich nach Kräften im Rahmen der Regeln zur Kasse gebeten werden.

         

        "Das wird im Kommentar oben nicht gefordert."

         

        Wenn man erklärt, es sei keine Frage der Rechtsstaatlichkeit, ob recht umgesetzt wird, solange das nicht in Freiheitsrechte der Bürger eingreife (und deshalb auch kein Grund, sich zu beschweren), fordert man GENAU das.

         

        Zuletzt zum Nahles-Bashing: Wieso immer so päpstlich wenn es um Sprachregelungen geht? Nartürlich hat niemand verlangt, dass wir "Alle" aufnehmen - und natürlich meinte Nahles auch nicht NUR, dass wir nicht "Alle" aufnehmen können, sondern im Zweifel nicht Alle, die gerne aufgenommen werden wollen, bzw. dass unsere Aufnahmefähigkeit harte Grenzen kennt. Sich so an der angeblichen Verwendung von AfD-Argumenten aufzuhängen, ist ein Tanz ums goldene Polit-Kalb, keine sachliche Auseinandersetzung.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          "statt wilde Theorien zur Relativität des Rechtsstaates zu schwingen."

           

          Wo sehen Sie denn hier wilde Theorien? Ich sehe zwei Rechtsgüter, die gegeneinander stehen. Das ist nicht ungewöhnlich.

           

          "Man kann darüber streiten, ob das funktioniert oder ob es "gerecht" ist. Aber "rechtsstaatlich" ist es allemal - solange die Unternehmen auch wirklich nach Kräften im Rahmen der Regeln zur Kasse gebeten werden."

           

          Naja, ob alles rechtens ist werden wir sehen. Es gibt viele Praktiken, die im Graubereich liegen. Das gilt dann tatsächlich nicht nur für Konzerne, sondern für alle, die findige Finanzberater*innen haben. Werden wir sehen, was Gerichte zu den Fällen der Panama- und Paradise-Papers entscheiden werden.

           

          "Wenn man erklärt, es sei keine Frage der Rechtsstaatlichkeit, ob recht umgesetzt wird, solange das nicht in Freiheitsrechte der Bürger eingreife (und deshalb auch kein Grund, sich zu beschweren), fordert man GENAU das."

           

          Noch einmal: In einem Rechtsstaat gibt es sehr häufig Fälle, in denen verschiedene Rechte gegeneinander stehen. Es stellt aber keinen Rechtsbruch dar, wenn das eine Recht dem anderen vorgezogen wird. Das ist gängige Praxis in einem Rechtsstaat.

           

          "Wieso immer so päpstlich wenn es um Sprachregelungen geht?"

           

          Weil Politik zu einem guten Teil über Sprache gemacht wird. Wer*welche die Sprachregelungen von rechts reproduziert, muss sich nicht wundern, wenn er*sie Widerspruch erhält.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Die Aussage des FAZ-Redakteurs war, dass der Rechtsstaat doch nur Freiheitsrechte schützen sollte, und, da eine Verzögerung von Abschiebungen per se keine Freigheitsrechte einschränke, auch der Rechtsstaat durch sie (per se) nicht beeinträchtigt sein könne.

             

            Diese Argumentation könnte man auf eine willkürliche Verschleppung des Abschiebeprozesses gleichermaßen anwenden wie auf eine rechtsstaatlich unproblematische Verzögerung zur Wahrung der Rechte des Abzuschiebenden. DESHALB ist sie Murks und gibt nur den Rechtspopulisiten Vorschub.

             

            Wenn real kein Rechtsbruch vorliegt, dann braucht es auch keine solch verquere Argumentation. Sie ist dann nicht nur angreifbar falsch, sondern auch noch überflüssig. also sollte man sie sich erst recht verkneifen. Stattdessen twittert sie der FAZ-Redakteur, und der taz-Redakteur, liest's, findet's toll, und schreibt das auch noch gleich in einen eigenen Artikel. Darum ging's.

             

            Zur Sprachhygiene: Solange der Inhalt unangreifbar richtig ist, ist das Herumreiten auf der Formulierung pedantische Symbolpolitik, die nicht weiterbringt. Richtet sie sich auch noch gegen Jemanden, der völlig unverdächtig ist, rechtsradikale Gedanken zu vertrten, dem aber bekanntermaßen schon mal das Mundwerk durchgeht, dann ist es erst recht kontraproduktiv und ein klarer Fall von "die Speere nach innen Richten".

             

            Man sollte sich an den wirklichen Vertretern fremdenfeindlicher Einstellungen abarbeiten, statt die eigenen Leute zu schwächen, indem man auf ihrer Wortwahl herumhackt.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        "Man denke nur an die Frage der Steuergerechtigkeit (also dass z. B. auch Reiche ihre Steuern zahlen sollen), und dieser Zusammenhang sollte eigentlich selbstverständlich sein."

         

        'Ist ein schönes Beispiel für ein weiteres Problem unseres Rechtsstaats. Auch hier gibt es Defizite, wenn wir uns die Vorteile von Konzernen gegenüber Privatmenschen ansehen.'

         

        Das ist kein Problem des Rechtstaates, denn die Unterschiede sind demokratisch beschlossen und könnten auch jederzeit geändert werden, wenn die gewählten Vertreter es denn wollten.

        Wollen sie aber nicht.

         

        Problematisch wäre es, wenn gesetzlich vorgesehen wäre, sie gleich zu behandeln, und sie trotzdem nach Gutdünken unterschiedlich behandelt werden.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Peterbausv:

          "Das ist kein Problem des Rechtstaates, denn die Unterschiede sind demokratisch beschlossen und könnten auch jederzeit geändert werden, wenn die gewählten Vertreter es denn wollten."

           

          Es ist ein Problem des Rechtsstaats, wenn die Kontroll- und Strafverfolgungsbehörden zahlenmäßig nicht in der Lage sind, Rechtsbrüche von Konzernen und anderen Personen zu verhindern oder zu verfolgen.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Das hat aber nichts mit der unterschiedlichen Besteuerung von Privatpersonen und Firmen zu tun.

            Im übrigen ist doch gerade die Aussage des Kommentars, das niemandem geschadet wird, wenn Person A seine Steuern bezahlen muss und Person B nicht.

  • War die Demo „Stopt den Hass“ eine Demonstration für offene Grenzen oder nur eine gegen die AfD? Ich befürchte nur letzteres. Welche der beteiligten Organisationen will offene Grenzen? Insofern unterscheidet sich Nahles Position nicht von denen der Demonstration.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Was verstehen Sie eigentlich unter einer Politik der "offenen Grenzen"?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Martin Luther King hat es schön beschrieben. Es sollte international gesehen werden:

         

        „Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages diese Nation erheben wird und die wahre Bedeutung ihrer Überzeugung ausleben wird: Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich: Alle Menschen sind gleich erschaffen.

        Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können.

        Ich habe einen Traum, dass eines Tages selbst der Staat Mississippi, ein Staat, der in der Hitze der Ungerechtigkeit und in der Hitze der Unterdrückung verschmachtet, in eine Oase der Freiheit und Gerechtigkeit verwandelt wird.

        Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt.

        Ich habe heute einen Traum!“

         

        Eine Politik der offenen Grenzen macht alles notwendige damit dieser Zustand erreicht wird. Sie mach dies ohne zu zögern und nachhaltig. Sie glaubt daran, dass dieses Ziel zu erreichen ist.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Es handelt sich also um einen Traum? Oder doch um eine konkrete Forderung, die schnellstmöglich umzusetzen ist?

           

          Wir sind uns einig, dass eine Politik wünschenswert ist, die Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit fördert. Aber das sind sehr abstrakte Ziele, die mit dem Begriff "offene Grenzen" eher irreführend beschrieben sind. Ich denke daher nicht, dass sich dieser Begriff als diskursive Trennscheide eignet.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Was ist für Sie eine Politik offener oder geschlossener Grenzen? Je nachdem welche Position Sie präferieren.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Ich nutze diese Begriffe eher selten, da ich sie nicht für hilfreich halte.

               

              In der Realität haben wir weder komplett offene noch komplett geschlossene Grenzen.

               

              Der Idee nach, sind die Grenzen innerhalb des Schengen-Raumes "offen", also ohne Kontrollen zu passieren und die Grenzen zu Nicht-Schengen-Staaten "geschlossen", also nur mit Kontrollen zu passieren. Eine Politik der offenen Grenzen strebt also danach Kontrollen abzubauen, eine Politik der geschlossenen Grenzen danach, Kontrollen auszuweiten.

               

              Eine angeglichene, gerechte und freie Weltgesellschaft ist ein schöner Traum, dem wir alle entgegenstreben sollten. Diesen Traum aber als Chiffre zu verwenden, halte ich aus gegebenem Anlass für kontraproduktiv.

  • "Deutschland gehört im globalen Vergleich noch zu den Ländern mit gleicher Einkommensverteilung

    (Platz 142 von 156 in der Liste der Ungleichheit). Ungleiche Einkommensverteilung besteht vor allem in Ländern, die ohnehin arm sind. "

    So kann mensch dann auch Armut und Ungleichheit in Deutschland relativieren. Meines Erachtens müsste mensch mittles Umverteilung da ansetzen um Ängste und Marginalisierung ärmerer Menschen in Deutschland zu adressieren. Damit verschwinden noch keine rassistische Einstellungen oder Wissen. Ein gewisser Nährboden für die Radfahrmentalität würde dadurch aber reduziert werden.

     

    "Die 8% denen 95% des globalen Vermögens gehören, verteilen nicht mit um."

    Um das Reichtum würde es dann gehen. Das die das jetzt freiwillig nicht machen würden, ist anzunehmen, ja. Das heißt ja nicht, dass der politische Ansatz, das anzugehen, falsch wäre. Im Gegenteil, es müsste für Umverteilung geworben werden. Anstatt bürgerlicher oder gar faschistischer Ideologie weiter zu folgen.

    • @Uranus:

      Der Kommentar ist eine Antwort auf @LIMITS2GROWTH 28.5.2018, 20:42

    • @Uranus:

      Die einzigen funktionierenden Methoden gleichheit zu schaffen sind massive Kriege und Seuchen. Was die Ungleichheit angeht macht es historisch gesehen keinen Unterschied ob Linke oder Rechte an der Macht waren, die verstärkt sich umso mehr, je länger ein System stabil ist.

       

      "Im Gegenteil, es müsste für Umverteilung geworben werden. Anstatt bürgerlicher oder gar faschistischer Ideologie weiter zu folgen."

       

      Na was denn? Sind Sie nun gegen faschistoide Ideologien oder nicht?

      • @Januß:

        Wie schön, dass die Konflikte, Kriege und Seuchen derzeit außerhalb Europas liegen und global verteilt sind, was? ;)

        Ich sehe das so, dass vorherrschende Ungleichheit aktiv erschaffen wird. Sie ist Ergebnis eines fortwährenden Prozesses, Ergebnis von Herrschaftspolitik.

        "Na was denn? Sind Sie nun gegen faschistoide Ideologien oder nicht?"

        Ich verstehe Ihre Frage nicht. Ich denke, dass mein antifaschistischer Standpunkt rüberkommen sollte. Als bürgerliche Ideologie, verstehe ich die Befürwortung und Weiterverfolgung von Kapitalismus (auf Parteien bezogen von CDU, FDP, SPD, Grüne bis in Teile der Linken hinein), als faschistische Ideologie, die verschärfte, gewaltsame Fortführung kapitalistischer Ideologie (wofür die AFD ein treffendes Beispiel ist).

      • @Januß:

        In Venezuela gibt es da zurzeit ein Gegenversuch auch ohne Krieg oder Krankheit die Leute relativ gleich zu machen, gleich arm.

        • @Sven Günther:

          Achja. Es war zu erwarten, dass wieder einfältige Trollkommentare kommen, die sich aus Antikommunismus zehren.

          • @Uranus:

            Leute als einfältig zu bezeichnen, aber selbst total daneben zu liegen, ist schon eine Kunst.

             

            Chavez "Bolivarische Revolution" ist nicht kommunistisch und hat das auch nie behauptet oder angestrebt.

             

            Unterschiede zwischen Kommunismus und Sozialismus und im speziellen der Ausprägung in Venezuela können Sie überall nachlesen.

            • @Sven Günther:

              Was die einfältigen Antikommunisten allerdings wenig kratzt.

          • @Uranus:

            Ist es schon Antikommunismus wenn man kritisiert dass "Sozialisten" ein Land herunterwirtschaften, die Leute deshalb hungern und in Scharen in die Nachbarländer fliehen? Und was ist daran trollig?

             

            Herrscht dort etwa Kommunismus in Venezuela? Ich dachte immer das gibt es erst nach dem Tode.

        • @Sven Günther:

          Gleichheit durch Hyperinflation ist aber nicht das Heilsversprechen das einem der Sozialismus eigentlich gibt.

        • @Sven Günther:

          Die meisten Menschen in Venezuela waren auch vor Chavez bitterarm. In so fern hat sich nichts geändert.

          Die alte korrupte Eliten wurde gegen eine neue ausgetsuscht. Sonst ist da nix passiert.

          • @Demokrat:

            Ach der Systemumsturz ist also nicht relevant und die drastische Verschlechterung der Menschenrechtslage ebenfalls nicht? Und die Medikamente musste man auch vor dem Busfahrer schon selber mit ins Krankenhaus bringen? Und Mangelernährung durfte auch damals schon nicht als Todesursache für Säuglinge angegeben werden? Sie reden sich die Gräuel des Sozialismus schön. Und ja: So sieht Sozialismus zwangsläufig aus, dass ist nicht "kein echter Sozialismus".

            • @Januß:

              Fällt ein Trollkommentar wie Venezuela schon geht das Derailing weiter...

            • @Januß:

              Ich rede hier nichts schön. Ich war sehr lange dort. Und 1998 waren die Menschen bitterarm. Hier hat sich im Wesentlichen nicht verbessert.

              Vor 1998 könnten sich die Armen auch keine Medikamente leisten.

  • Dass ausgerechnet eine Andrea Nahles, die neben Gerhard Schröder und Franz Müntefering ja zu den Ultralinken in der SPD gehört, jetzt sogar schon „Argumente der Rechten“ übernimmt, das kommt wirklich sehr überraschend und schockiert einen geradezu. Damit konnte nun wirklich überhaupt keiner rechnen.

    Echt heftig! (;-))

  • Das Problem ist erstmal, es wird hier über verschiedene Dinge geredet.

     

    Natürlich können nicht alle Menschen die nach Europa flüchten nach Deutschland, Schweden oder GB.

     

    Aber das tangiert eben den Rechtsstaat nicht. Es wird nach den aktuellen oder zukünftigen Gesetzen entschieden. Und auch wenn die Durchsetzung der Gesetze nicht bei allen Fällen unmittelbar erfolgt, ergo Abschiebungen, das passiert bei anderen Fällen wie Baurecht etc. auch nicht.

     

    Die Frage für mich ist, weiß Nahles überhaupt was ein Rechtsstaat ist und was die Maghreb Staaten sind.

     

    Wir reden hier von einer repressive Monarchie, einer Militärdiktatur und Tunesien, was vielleicht in ein irgend einer Weise ein sicheres Land ist.

    • @Sven Günther:

      Sie finden im Orient (mit Ausnahme von Israel) keinen einzigen demokratischen Staat. Sollen tatsächlich alle Menschen, die von dort emigrieren wollen, automatisch Asyl in Deutschland bekommen können ?

      • @Nikolai Nikitin:

        Auch Menschen aus nicht sicheren Herkunftsländern bekommen nicht automatisch Asyl in der BRD.

        Es spricht nichts dagegen die Anträge normal zu prüfen und dann eine Entscheidung zu treffen.

  • Nahles redet mal wieder den Quatsch nach.

    Natürlich könnten locker 60 Mio. Mehr Menschen in Deutschland leben. Es ist nur eine Frage des Wollens und der gerechten Verteilung.

    Da scheitert Nahles.

    Kevin hat hier einfach die besseren Konzepte.

    • @Demokrat:

      60 Mio Menschen mehr in Deutschland ? Wie stellen Sie sich dies vor ? 60 neue Millionenstädte ? Oder 15 neue Viermillionenstädte ? Ggf. auch drei Megacities in der Größe von Moskau, Mexico Ciudad und São Paulo ? Wo siedeln wir diese Städte an ?

      • @Nikolai Nikitin:

        Dort wo die Menschen weggezogen sind nach Berlin, Frankfurt, München Hamburg ... gibts en Masse Wohnungsleerstand.

        • @Rudolf Fissner:

          Und dort, wo die Menschen weggezogen sind, wollen jetzt plötzlich alle anderen hin ? Kann man sich wünschen, ist aber unrealistisch.

        • @Rudolf Fissner:

          für 60 Millionen?

      • @Nikolai Nikitin:

        Mexico Stadt gibt es ja auch. Daher, aufgrund belegter Beispiele, durchaus machbar.

        Wie immer ein Frage des Wollens.

        Muss ja nicht westliche Oberklasse für alle sein.

        • @Demokrat:

          Die frage nach ökologischem impakt lassen wir hier allerdings mal aus.

          Machbar ist es aber.

          • @Demokrat:

            Wenn Sie einen der Kernbelange, die Ökologie, ausklammern müssen, ist Ihre Vorstellung nicht realisierbar, also reine Phantasterei.

            • @Nikolai Nikitin:

              Lesen Sie den Titel des Beitrags.

          • @Demokrat:

            Klar warum nicht alles zu betonieren.

             

            Denken Sie doch mal über Bevölerungszunahmen Begrenzung nach und warum das nicht geschieht - das ist aber das Hauptproblem.

            • @Justin Teim:

              Lesen Sie den Titel des Beitrags.

            • @Justin Teim:

              Zubetonieren wird natürlich eine Folge sein .

              Auch vermehrter Hochbau, volle Städte. Industrielle ackerflächen, weniger natürlichen.

              Aber es würde trotzdem gehen, mit den entsprechenden Folgen natürlich.

              Wie Herr Müller von der SPD schon angedeutet Hat, ist die SPD im Begriff sich ehrlich zu machen. Solche Folgen keiner Obergrenze sollten dann auch ehrlich vermittelt werden.

              • @Demokrat:

                "Denken Sie doch mal über Bevölerungszunahmen Begrenzung nach und warum das nicht geschieht - das ist aber das Hauptproblem."

                 

                Immer mehr ist eine Sackgasse.

    • @Demokrat:

      Immer mehr...

       

      "Natürlich könnten locker 60 Mio. Mehr Menschen in Deutschland leben."

      So, so...

      Wo sind die Arbeitsplätze für die 60 Mio. mehr Menschen? Und der Wohnraum?

      Bitte möglichst Adressen von Firmen nennen, die sie dann einstellen

      ...

      • @Hartz:

        Was der Libanon schafft, das dürfte ein industrieland doch wohl auch schaffen.

        • @Demokrat:

          Sachlich bleiben, bitte. Der Libanon hat nicht das Problem, dass ein Großteil der Flüchtlinge nichts dagegen hätte, wenn ihre Flucht permanent würde.

           

          Wer von Syrien in den Libanon flieht, will in aller Regel so schnell wie möglich wieder zurück und braucht bis dahin nur die nötigste Hilfe um am Leben zu bleiben. Außerdem stammt er aus dem Nachbarland, wo seine Weltanschauung gängig ist und man seine Sprache spricht.

           

          Nehmen wir mal an, es gäbe einen Bürgerkrieg in Deutschland. Viele Deutsche würden z. B. nach Tschechien fliehen und andere - weniger - ins reiche Saudi-Arabien. Wer täte sich wohl leichter, die jeweiligen Flüchtingsströme zu bewältigen?

    • @Demokrat:

      Genau solche Äußerungen sind es, die nicht nur die AfD, sondern die Mehrheit der Bevölkerung, bis hinein ins linke Lager wütend machen. Wir haben mit der Integration der Flüchtlinge, die bereits hier sind schon eine Mammutaufgabe vor uns. Bei 60 Millionen bliebe von unserer Kultur und dem Sozial- und Rechtsstaat nichts mehr übrig. Und natürlich gibt es Menschen die so zynisch sind das sie das feiern würden aber denen bleibt nicht ohne Grund jede Übernahme von Verantwortung verwehrt.

      • @Januß:

        Technisch und logistisch ist dies sicherlich eine Herausforderung. Aber es geht auch auf rund der finanziellen Resourcen.

        Nur eine Frage des Wollens.

        Da sind anpacker wie Ralf und Kevin einfach klarer. Nicht so wie die neu-umfaller Nahles & co

        • @Demokrat:

          Es geht im Moment aufgrund der finanziellen Ressourcen, weil es seit Jahren nur bergauf geht. Aber das wird nicht ewig so weiter gehen und 60 Millionen zusätzliche Menschen könnten wir nicht auf dem gleichen Niveau versorgen. Nicht einmal dann wenn wir massivst umverteilen und enteignen und schon garnicht langfristig.

           

          Kevin will zurück in die Zukunft. Es hätte zwar in der Tat etwas wenn ein linker auch Einfluss bei einer traditionell linken Partei hat. Das erscheint mir in GB mit Corbin auch relativ konsequent. Dann hat man zwar das Problem das linke Ideen wirtschaftlich nicht funktionieren aber solange man in der Opposition ist kann man mit dem linken Framework super meckern und kritisieren.

          • @Januß:

            Sie haben in einigen Punkten Recht. Das gleiche Niveau wird wohl nicht zu halten sein; kurzfristig gesehen.

            • @Demokrat:

              "Das gleiche Niveau wird wohl nicht zu halten sein; kurzfristig gesehen."

               

              Das gleiche Niveau wird sehr lange nicht mehr erreichbar sein. Ein großes Problem bei Flüchtlingen, grade aus Afrikanischen Ländern, ist der Gesundheitszustand. Viele Flüchtlinge haben zeit ihres Lebens keine vernünftige Arztpraxis von innen gesehen. Das mindert die Arbeitsleistung, welche von diesen Personen erbracht werden kann, massiv ab. Ich spreche da aus Erfahrung, kümmere mich seit einigen Jahren um Auszubildende, die geflüchtet sind.

               

              Für viel zerstörerischer halte ich aber den gesellschaftlichen Einfluss. Man weiß als jemand der im Westen lebt und immer gelebt hat garnicht mehr wie sehr unser Wohlstand auch auf der Kultur beruht in der wir leben. Ohne die Aufklärung würden wir noch immer leben wie im 1750. Schaut man sich die Entwicklung des Wohlstandes an dann sieht man von 6000 BC bis 1800 eine quasi gerade Linie und ab 1800 schießt sie steil durch die Decke. Zwar hat man den Kolonialismus als Hebel benutzt aber der Grund für die massive Verbesserung der Lebensverhältnisse waren die Ideen der Aufklärung und man darf auch nicht vergessen das es die westlichen Staaten waren, die der Sklaverei als erstes abgeschworen haben. Dieses Weltbild bringen viele Flüchtlinge nicht mit und wenn wir hier 60 Millionen Menschen haben die ein völlig rückwärtsgewandtes Denken haben und für die bestimmte Themen einfach indiskutabel sind dann wird es all die Rechte für Minderheiten, kritisches Denken, Religionsfreiheit,... so nicht mehr lange geben. Und wenn Sie jemanden fragen wollen der das versteht und des Rassismus völlig unverdächtig ist besuchen Sie mal ein Flüchtlingsheim und reden mit diesen Menschen darüber.

              • @Januß:

                Wie gesagt, das Niveau wird wohl nicht zu halten sein.

                Aber machbar ist es, auch mitventsprechendem niedrigen Niveau. Es wäre nun Aufgabe von Kevin und Ralf auch diese Seite klar auf zu zeigen, im Sinne der ehrlichmachung der spd

                • @Demokrat:

                  Technisch gesehen ist das natürlich machbar, wenn man willens ist seinen Wohlstand und seine Werte dafür aufzugeben.

                  • @Januß:

                    Ich habe ja nichts anderes behauptet. Die Wahrheit hat 2 Gesichter.

                    Wenn dem Artikel zufolge die Nennung von Obergrenze (nicht alle aufnehmen) rechts ist, dann gehört auch der zweite Teil zu einervehrlichkeit hinzu.

                    Dies ist nunmal, dass es möglich ist, aber die Konsequenzen sollten dann auch von den Akteuren klar benannt werden. Dies wäre dann eine entscheidungsgrundlage für die wähler.

    • @Demokrat:

      Warum nur 60? Warum nicht 160? Genug Interessenten sind sicher da.

      • @El-ahrairah:

        Weil dies die offizielle Zahl der Uno ist.

        Faktenbasiert.

        • @Demokrat:

          60 Millionen, die auf der Flucht WAREN. Aber wieviele mit einem Ausreisewunsch sitzen zu Hause und zögern noch? Gehen Sie mal durch die Slums von Lagos, Kalkutta oder Kairo. Zu einem Ticket nach Europa wird da keiner nein sagen.

          • @El-ahrairah:

            Da haben Sie wohl recht, aber irgendeinen rechenansatz müssen Kevin und Ralf doch haben um hier in Zukunft auch die Ausführung und Kosten der gewünschten Politik haben.

            Es gibt ausser Deutschland ja auch noch andere westliche Länder.

            Daher dürfte 60 Mio fürs erste eine durchaus realistische Schätzung sein.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...jeder Mensch hat ein Recht auf Flucht.

    Jeder Mensch hat das Recht, sein Geburtsland zu verlassen und sich irgendwo auf dieser Erde ein neues Zuhause zu suchen.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Echt jetzt? Jeder ? Na dann flüchten sie mal wohin, dann werden sie schnell sehen das es in Rechtsstaaten gar nicht so einfach ist. Ok, zu uns ausgenommen.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Wo steht das noch mal genau?...

      Es gibt aus guten Gründen kein Recht, irgendwohin auszuwandern und dort möglicherweise Sozialleistungen zu erhalten.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Hartz:

        ...wo das steht? Muss alles irgendwo 'stehen'?

        Wieso verknüpfen Sie das Recht auf Flucht, das Recht auf Auswanderung mit Sozialleistungen?

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Zum Suchen hat er ein Recht. Zum Finden aber nicht.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ..."bescheuert", so sieht's aus und solche Politiker, bzw. Parteien, regieren das Land.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Wer die wohl immer wieder wählt? ;)

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        ...mein Schwager ; )

  • Kevin und Ralf sollten hier das Team SPD führen. Nur die 2 sind über die ganzen Jahre konsequent.

    • @Demokrat:

      Der Ralf hat seinen Landesverband bei den letzten Kommunalwahlen auf 23.3 % geführt und aus der Landesregierung.

      • @Sven Günther:

        Hier geht es konsequenz. Und die hat er. Er ist kein umfaller und auch kein populist (Wie die Wahlergebnisse leider belegen)

        • @Demokrat:

          Also lieber konsequent in die Opposition als etwas zu verändern, willkommen in der Linken.

          • @Sven Günther:

            Soll den Ralf nun rechts werden, nur um ein paar Stimmen mehr zu bekommen?

            Ist doch unlogisch

            • @Demokrat:

              Der Weg von Stegner nach Rechts ist ziemlich weit, man muss nur rechtzeitig anhalten.

  • [...] für Straftaten nutzen."

    Die da wären? Und wer/wieviele Geflüchtete wären kriminell?

    • @Uranus:

      @El_Zorrito

  • Frau Nahles ist für mich absolut indiskutabel. Spätestens seit BÄTSCHI.

     

    Ja wo sammer denn?!

     

    Und eine Selbstverständlichkeit in puncto Flüchtlinge auszusprechen ist nutzlos, anbiedernd und m.E. niveaulos.

     

    Frau Nahles ist m. E. wohl doch sehr weit vom realen Leben entfernt

    • @Frau Kirschgrün:

      Sie hebt sich äußerst wohltuend von "wir schaffen das", "Mehr Europa wagen" und "mehr Gerechtigkeit" ab.

       

      Realismus statt Worthülsen. Nur Singen sollte sie lieber nicht mehr.

      • @A. Müllermilch:

        "Realismus statt Worthülsen."

        So nennen Sie das.

         

        Ich empfinde Nahles' Aussagen als unwürdig anbiedernd und machtbesessen. Nixx weiter. Und das ist mir zu wenig, viel zu wenig.

         

        Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten. Diese Frau ändert daran gar nixx.

  • Das ist kein "Argument der Rechten", sondern eine inhaltlich zutreffende Aussage, die nicht automatisch auch eine Unterstellung beinhaltet. So wie ich es verstanden habe war es vor allem ein Ordnungsruf ans eigene Lager. Man kann nicht alle aufnehmen und man sollte auch nicht so tun als sei eine große Anzahl an Flüchtlingen keine Belastung für unsere Gesellschaft. Sie sind es, sowohl finanziell, als auch kulturell und man sollte so ehrlich sein das zuzugeben. Die Wahrheit sollte nicht hinter Höflichkeit und Machtspielchen anstehen müssen.

     

    Das man gegen die AfD demonstriert ist verständlich. Um seinen Standpunkt klar zu machen kann man die eigene Position natürlich auch mal überspritzen aber wenn willentliche Naivität im Umgang mit Flüchtlingen zur Norm wird dann ärgert das nicht mehr nur die AfD und ihre Anhänger, sondern die Mehrheit der Bevölkerung. Diesen Zustand gilt es zu beenden und in dem Kontext sehe ich Frau Nahles Äußerung auch.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Januß:

      "So wie ich es verstanden habe war es vor allem ein Ordnungsruf ans eigene Lager."

       

      Dann müsste es im eigenen Lager aber mindestens eine Stimme geben, die ebendies fordert. Gibt es aber nicht. Insofern ist es ganz einfach Unsinn.

       

      Dazu passt auch wieder die Antwort von Patrick Bahners auf die These des Seeheimer Kreises:

       

      SK: "Aber zu viele Menschen haben den Eindruck, dass „alle“ aufgenommen werden - auch gegen Recht & Gesetz. Diesem Eindruck tritt Andrea Nahles offensiv entgegen. Gut so!"

       

      PB: "Nein. Wenn sie dem Eindruck offensiv entgegentreten wollte, müsste sie erklären, dass der Eindruck falsch ist. Warum Verfahren ihre Zeit brauchen. Dass Rechtsanwälte, die für ein Minimum von Schutz sorgen, aus der Bundesregierung heraus denunziert werden."

  • Vielleicht sollte man zu dem Thema eine Volksabstimmung durchführen.

     

    1. Welche Menschen sollten Schutz geniessen

     

    2. Dubliner Übereinkommen belassen oder nicht.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Justin Teim:

      Grundrechte sollten nicht Stimmungen überlassen werden.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Grundrecht auf freie Wahlen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Justin Teim:

          Ja, die Wahlen in Deutschland sind frei.

    • @Justin Teim:

      Lieber nicht, da würde nur die AfD über das Ergebnis jubeln.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Justin Teim:

      Ja, man sollte

  • "„Wir können nicht alle bei uns aufnehmen“. Wie bescheuert."

     

    Nein, das ist Realismus, auch wenn ich diesen einer Fr. Nahles nicht abkaufe: Die Wahlen in Bayern und Hessen stehen an, das ist alles.

     

    Diese Aussage hat nichts, aber auch gar nichts von einer rechten (oder linken) Position zu tun: Es ist schlicht und ergreifend eine mathematische Realität.

    • @Jens Frisch:

      Seufz. Nur geht es in dem taz-Kommentar gar nicht darum, sondern dass es bescheuert ist diese "Wir können nicht alle aufnehmen"-Phrase zu benutzten, obwohl das überhaupt keine Partei im Bundesrat oder Bundestag fordert.

       

      Bitte mehr lesen, als nur den Untertitel...

      • @Andreas V.:

        Ähm, die Linke fordert das.

        Jedenfalls die migrationspolitische Sprecherin der Linken Gökay Akbulut.

        Und von einem Aufschrei nach diesem Interview habe ich noch nichts gehört.

         

        Zitat: Was ist die Alternative – alle die abgelehnt wurden, dürfen dennoch bleiben?

        Genau. Wir als Linke sind für ein Bleiberecht für alle.-------

        http://www.taz.de/!5503287/

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Peterbausv:

          Die Linke scheint da keine verlässliche Linie zu haben, wenn wir an die Äußerungen der Fraktionsvorsitzenden denken.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Ebenso wie die Taz, immerhin wurde das hier in der Taz von der zuständigen fachfrau der linken Bundestagsfraktion geäussert.

            Das jetzt als imaginiertes Problem der rechten darzustellen ist sachlich falsch,

  • Richtig!

     

    " sagt die SPD-Chefin: „Wir können nicht alle bei uns aufnehmen“. Wie bescheuert."

    Was ist daran denn sachlich falsch?

    Selbst der Promi-Grüne B. Palmer schrieb einen Bestseller mit dem programmitischen Titel "Wir können nicht jedem helfen".

    Auch das ist richti8g - auch wenn man es bedauern mag.

    Mit Wünschbarkeiten ist nun mal keine Politik zu machem. Ideologie ist gefährlich...

    • @Hartz:

      Ach ja: "Ideologie ist gefährlich."

      Auch so'n bescheuerter Satz.

      Wie wär's noch mit "Zuviel ist zuviel", "geschenkt ist geschenkt", "Der Spatz in der Hand ...", "Was man hat,...", "Man kann's auch übertreiben", "Ein Spiel dauert 90 min", "Immer nur Kartoffeln ist auch eintönig", "Demokratie muss erlernt werden", "Kritisches Lesen und mitdenken auch".

      Entscheidend ist, was damit jeweils gesagt werden soll. Heißt: Der Kontext macht die Musik. Oder so ähnlich.

  • Was ist an der Feststellung, dass wir nicht alle aufnehmen können, "bescheuert"?

    • @Nicky Arnstein:

      Bescheuert ist, dass es in diesem Zusammenhang gar nicht darum geht, alle aufzunehmen, aber sowohl Nahles als auch manche KommentatorInnen hier es dennoch behaupten. Welche Partei fordert denn im Bundesrat oder Bundestag Grenzen komplett abzuschaffen und jeden Asylsuchenden anstandslos aufzunehmen? Keine. Auch nicht die Grünen oder Die Linke.

       

      Wenn die Maghreb-Staaten weiterhin als "nicht sicher" eingestuft bleiben, bedeutet dies doch überhaupt nicht, dass alle Menschen, die von dort nach Deutschland kommen, hier aufgenommen werden. Das steht auch im taz-Kommentar.

    • @Nicky Arnstein:

      Wenn es nur um die bloße Feststellung ginge, nichts.

       

      Aber bescheuert ist es, sie zu äußern. Als Antwort auf eine Frage, die gar nicht gestellt wurde. Und die auch sinnlos wäre, da völlig unrealistisch.

  • 8G
    87546 (Profil gelöscht)

    Warum so sinnfrei zitieren? Das ist nicht besser als bei der BLÖD oder Welt, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Sie hat u.a. gesagt: "Wer Schutz braucht, ist willkommen. Aber wir können nicht alle bei uns aufnehmen." Aber auf differenzierte Sichtweisen haben offensichtlich die wenigsten Lust. Entweder Gutmensch oder Wutbürger, entweder "Refugees welcome" oder "Das Boot ist voll". Es geht im Diskurs oftmals nur um 0 oder 1. Wer nicht pauschal offene Grenzen für alle unterstützt, wird dann gerne als Rassist oder Neurechter/AfD-Sympatisant gedisst. Ich kann bspw. die Abschiebung nicht asyl-anerkannter Straftäter problemlos gutheißen und gleichzeitig alle intergrationswilligen Migranten, die zu uns kommen, willkommen heißen. Wenn man sich einem differenzierten Diskurs verweigert und nur auf maximale Meinungsopposition zu den Rechten aus ist, spielt man erst recht das Spiel der Rechten, denn dann geben immer die den Ton und die argumentative Marschrichtung vor.

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @87546 (Profil gelöscht):

      Ja, redet doch mal darüber, wie die wirtschaftlichen Grundlagen für die Versorgung der Migranten zu leisten sind. Ebenso wie die Bekämpfung der Kinderarmut, der Altersarmut, der Aufstockung zum Lebensunterhalt, der Pflege, der maroden Schulen, der fehlenden Lehrer, der fehlenden Kindergartenplätze.

      Wer finanziert dies bisher? Die Reichen durch eine Sonderabgabe?

      Ist mir nicht bekannt.

      Weiter Hinzufügungen ausdrücklich erwünscht!

       

      Und liebe TAZleute. Den Satz von Frau Nahles nicht in voller Länge hier wiederzugeben, ist manipulativ und unredlich!

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @98589 (Profil gelöscht):

        "Wer finanziert dies bisher?"

         

        Wenn Sie mit "den Reichen" das obere Viertel meinen, können wir sagen, ja, die finanzieren einen guten Teil.

         

        "Eine Minderheit der Bürger kommt in Deutschland für den Großteil der Einkommensteuer auf. So zahlten die obersten 26,8 Prozent der Steuerpflichtigen 79,6 Prozent der Lohn- und Einkommensteuer"

        http://www.taz.de/!5176731/

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @87546 (Profil gelöscht):

      Superguter Kommentar!

    • @87546 (Profil gelöscht):

      "Aber wir können nicht alle bei uns aufnehmen."

      Wer kommt denn hierher bzw. wer will hierher kommen? Die meisten Flüchtende flüchten in umliegende Staaten. Insofern kann ich die Argumentation von Jörg Wimalasena nachvollziehen.

      • 8G
        87546 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Kommen möchten bestimmt die meiste, wenn man sie fragen würde. Nur leisten können es sich die wenigsten. Die richtig armen Geflüchteten können sich die Schleuser und Schlepper aber nicht leisten.

  • Ich finde an der Diskussion um die sicheren Herkunftsländer immer wieder irre, dass Nahels, Kretschmann und anderer so tun, als stände es im alleinigen Belieben von Bundestag und Bundesrat Länder auf diese Liste zu setzen. Mitnichten! Nahles und all die anderen, welche die Maghreb-staaten als sicher im Sinne des Art. 16a GG definieren wollen arbeiten auf einen Verfassungsbruch hin:

    "(3) [...] können Staaten bestimmt werden, bei denen auf Grund der Rechtslage, der Rechtsanwendung und der allgemeinen politischen Verhältnisse gewährleistet erscheint, daß dort weder politische Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende Bestrafung oder Behandlung stattfindet. [...]"

    Wie Nahles et. al. die Erfüllung der genannten Bedingungen rechtsfest darlegen wollen erschient mir völlig schleierhaft (allein schon aufgrund der Verfolgung Homosexueller).

    • 8G
      83492 (Profil gelöscht)
      @Arno Birner:

      Es würde ja schon reichen, Absatz 2 konsequent anzuwenden:

      "(2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist"

    • @Arno Birner:

      Wenn Sie schon das GG zitieren, dann bitte vollständig, insbesondere 16a (2):

       

      (1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.

      (2) Auf Absatz 1 kann sich NICHT berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist...

       

      Wann haben Sie sich das letzte mal eine Karte von Europa angesehen?

      • @Jens Frisch:

        Ich kenne diese Stellen des GG, sie haben aber mit dem Artikel und der Forderung von Nahles nur mittelbar etwas zu tun. Dass die von Ihnen zitierten Textstellen zum Teil nicht angewandt werden (können) ist ein anderes Problem, weshalb meine ursprüngliche Aussage also Bestand hat.

        Und nur als Hinweis: Kriegsflüchtlinge laufen juristisch gar nicht erst unter Art 16a GG, sondern nach Völkerrecht.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Jens Frisch:

        Dewegen bekommt von den Geflüchteten ja auch kaum jemand Asyl. Die meisten erhalten Schutz nach der Genfer Flüchtlingskonvention.

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @Jens Frisch:

        "Wann haben Sie sich das letzte mal eine Karte von Europa angesehen?"

         

        Jetzt, wo Sie mich drauf bringen. Und siehe da, die Nachbarstaaten Deutschlands sind: Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Polen, Schweiz, Tschechien, Österreich. Alles Staaten, auf die Absatz (2) zutrifft.

         

        Heißt, wer auf dem Landweg nach Deutschland einreist, kann wg. (2) sich nicht auf (1) berufen um Asyl zu beantragen. D.h., die ganze Mühe ein Land "gerichtsfest" als sicheres Herkunftsland zu klassifizieren wäre völlig unnötig, wenn denn der Absatz (2) konsequent angewendet würde.

        • @83492 (Profil gelöscht):

          Da haben Sie recht, das ändert aber nichts daran, dass das von Nahles und anderen geplante Vorgehen mit dem GG kaum in Einklang zu bringen ist.

  • Der Kevin.

    Auf einmal.

    Auf dem Parteitag hat er noch brav Nahles gewählt.

    Kicher...

  • Ich finde es ein wenig problematisch, jeden zum Nazi oder mindestens AFD Sympathisant abzustempeln, der im Kontext der Flüchtlingsdebatte auch Probleme benennt. Auf diesem Weg werden wir keinen Konsens ermöglichen, der von einem Großteil der Gesellschaft getragen wird. Und dieser Konsens ist bitter nötig, um einer weiteren Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken.

     

    Wie stellt sich die Opern Border Fraktion Migration vor? So ganz praktisch!

    Will sie einen Konsens?

    Will sie ihre Politik gegen die Mehrheit durchsetzen?

    Will sie einfach nur für offene Grenzen sein? Im Wissen, dass sie so nicht kommen werden. Und mit dem tollen Gefühl, der Mehrheit moralisch überlegen zu sein?

    Wie soll die grenzenlose Zuwanderung „verdaut“ werden?

    Den Reihen alles wegnehmen und dann ganz einfach alles Finanzieren?

    Aber woher kommen die Deutschlehrer, Sozialarbeiter und Integrationshelfer?

    Sollen diese auch einwandern? (Das Geld ist ja da. Wir haben es den Reichen genommen)

    Ist Integration vielleicht überbewertet?

     

    Viele Fragen, auf die ich keine Antworten weiß. Darum bin ich der Meinung, dass ein breiter Konsens erarbeitet werden muss, der von einer großen Mehrheit getragen wird.

    Und das bedeutet,

    dass genau definiert wird, wer kommen, darf.

    dass genau geprüft wird, wer kommt

    dass die Vereinbarungen eingehalten werden

    und viele mehr.

     

    Aber eines ist sicher: Wir werden keinen Konsens erlangen, wenn wir alle als Nazis beschimpfen, nur weil sie realistischer auf die Dinge blicken.

    • 8G
      83492 (Profil gelöscht)
      @JC Kay:

      Da stellen Sie die richtigen Fragen. Aber die meisten wollen sich nicht eingestehen, dass es eine Lücke gibt zwischen dem, was wünschenswert und was leistbar ist.

       

      Zudem ist mein Eindruck, dass die progressive, weltoffene Seite gerne von den dumpfen Kartoffeln Dinge fordert, die sie selber nicht bereit ist zu leisten oder gar nicht leisten kann (z.B. die wirtschaftlichen Grundlagen für die Versorgung der Migranten zu erarbeiten).

      • @83492 (Profil gelöscht):

        Ist das Bashing "Linke" seien, faul? Sicherlich gibt es eine berechtigte Kritik an (Lohn)Arbeit. Jedoch können sich die meisten aus (Lohn)Arbeit ja nicht ausnehmen, wollen sie teilhaben, wollen/können sich nicht täglich dem HartzIV-Regime stellen. Ihr Ansatz, wie ich ihn verstehe, ist zudem falsch. Es geht nicht darum, für viele Menschen (Alle?) zu produzieren, sondern die Produktions- und Verteilungsverhältnisse in Frage zu stellen.

    • @JC Kay:

      Naja, wie wäre es damit einen Schritt zurück zugehen und einen Realitätscheck des Systems vorzunehmen - wie ist Reichtum weltweit und innerhalb der Gesellschaften verteilt? Wie wirkt sich die imperiale Lebensweise klimatisch aus? Welche Folgen enstehen hieraus? Wie wollen wir leben? Was für (gesellschaftliche) Verhältnisse wollen "wir"? ...

      • @Uranus:

        Sie haben Recht: Die Welt ist mitunter nur ein mittelmäßig guter Ort. Und ich würde auch sofort die heutige Welt gegen das Muiriburland tauschen ...

        http://www.youtube.com/watch?v=Lc5VRSe6ijc

         

        ...wenn es von heute auf morgen so einfach möglich wäre. Ist es aber nicht. Die Welt ist nun mal so, wie sie ist.

         

        Und immer wenn Menschen versucht haben im Hauruckverfahren eine neue, bessere Welt zu schaffen, endete es in einer Katastrophe.

         

        Und darum halte ich unser derzeitiges System immer noch für das Beste von allen schlechten. Und es kann sich etwas ändern. In kleinen, realistischen Schritten. Aber das bedeutet eben, dass man den mühsamen Weg der kleinteiligen Realpolitik gehen muss, der so viele Menschen wie möglich überzeugt und mit einbezieht.

        Auch wenn es viel schöner ist, gegen die große Masse der Realisten anzuträumen.

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        "Naja, wie wäre es damit einen Schritt zurück zugehen und einen Realitätscheck des Systems vorzunehmen - "

        OK

        "wie ist Reichtum weltweit "

        73% (3,5Mrd) der Weltbevölkerung haben ein Vermögen kleiner 10.000USD und damit einen Anteil von 2,4% am globalen Vermögen

        18% (900Mio) der Weltbevölkerung haben ein Vermögen zwischen 10.000 und 100.000USD und damit einen Anteil von 11,4% am globalen Vermögen

        7% (365Mio) der Weltbevölkerung haben ein Vermögen zwischen 100.000 und 1.000.000USD und damit einen Anteil von 40,6% am globalen Vermögen

        0,7% (33Mio) der Weltbevölkerung haben ein Vermögen ab 1.000.000USD und damit einen Anteil von 45,6% am globalen Vermögen

        [1] Den reichsten 8% der Weltbevölkerung gehören 95% des Vermögens.

         

        "und innerhalb der Gesellschaften verteilt?"

        Liste der Gini-Indexe für verschiedene Länder finden Sie in [2].

        Deutschland gehört im globalen Vergleich noch zu den Ländern mit gleicher Einkommensverteilung

        (Platz 142 von 156 in der Liste der Ungleichheit). Ungleiche Einkommensverteilung besteht vor allem

        in Ländern, die ohnehin arm sind.

         

        In der Diskussion um die Zuwanderung wird von den Vertretern unbegrenzter Migration gerne auf

        die nicht zu leugnende globale Ungleichheit verwiesen und dass die damit notwendig verbundene Umverteilung

        doch nur gerecht wäre. Übersehen wird dabei, dass die Umverteilung von der zweitärmsten zur ärmsten

        Gruppe erfolgt. Die 8% denen 95% des globalen Vermögens gehören, verteilen nicht mit um.

         

        [1] https://www.credit-suisse.com/corporate/de/articles/news-and-expertise/the-global-wealth-report-2016-201611.html

        [2] https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2172rank.html

        • @83492 (Profil gelöscht):

          "Deutschland gehört im globalen Vergleich noch zu den Ländern mit gleicher Einkommensverteilung

          (Platz 142 von 156 in der Liste der Ungleichheit). Ungleiche Einkommensverteilung besteht vor allem in Ländern, die ohnehin arm sind. "

          So kann mensch dann auch Armut und Ungleichheit in Deutschland relativieren. Meines Erachtens müsste mensch mittles Umverteilung da ansetzen um Ängste und Marginalisierung ärmerer Menschen in Deutschland zu adressieren. Damit verschwinden noch keine rassistische Einstellungen oder Wissen. Ein gewisser Nährboden für die Radfahrmentalität würde dadurch aber reduziert werden.

           

          "Die 8% denen 95% des globalen Vermögens gehören, verteilen nicht mit um."

          Um das Reichtum würde es dann gehen. Das die das jetzt freiwillig nicht machen würden, ist anzunehmen, ja. Das heißt ja nicht, dass der politische Ansatz, das anzugehen, falsch wäre. Im Gegenteil, es müsste für Umverteilung geworben werden. Anstatt bürgerlicher oder gar faschistischer Ideologie weiter zu folgen.

          (Ich habe es nochmal hier angefügt. Die Verknüpfung ging gestern schief)

  • "Dass nicht vollzogene Abschiebungen den Rechtsstaat gefährdeten, ist Unsinn. Der Rechtsstaat sichert die Freiheit der Bürger gegen den Staat." -- nur ist eben ein abgelehnter Asylbewerber KEIN Bürger dieses Staates! Wenn dieser der Ausreiseaufforderung nicht nachkommt, handelt es sich um einen illegalen Aufenthalt -- eine Straftat.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Mzungu:

      Aber ein Bürger im Allgemeinen. Was Bahners eigentlich sagen will, der Rechtsstaat (der auf den Menschenrechten fußt) schützt die Freiheit der Menschen gegen den Staat.

  • Ich kann offen gestanden schon mit der Überschrift nicht viel anfangen. Ich rege insgesamt an, Argumente nicht danach zu differenzieren, ob sie "von Rechten" oder "Linken" kommen oder von vermeintlichen "Nazis" oder angeblichen "Gutmenschen" sondern primär daran, ob sie richtig oder falsch sind. Wenn Herr Gauland oder Frau Jelpke sagen "2 + 2 ist 4" werde ich dem nicht widersprechen, nur weil es jemand gesagt hat, mit dem ich mich politisch nicht identifizieren kann.

    Inhaltlich kann ich einige Argumente des Artikels nicht nachvollziehen. Die Forderung "alle aufzunehmen" ist im Grunde nur eine saloppe Umschreibung der "Open-Border" Politik. Und dass dies eine politische Forderung ist, die bisweilen erhoben wird (und nicht nur in der geistigen Parallelwelt des rechten Politikkosmos besteht) , dürfte unstreitig sein. Eine Vertreterin ist z.B. die bereits genannte Frau Jelpke.

    Und die im Artikel genannte Definition von Rechtsstaat ist - wenn auch ein wichtiger - dennoch nur ein Teilsaspekt dessen. Zum Rechtsstaat gehören u.a. die Gewährleistung von Rechtssicherheit und die Gesetzesbindung staatlichen Handelns durch Gesetzesvorrang. Diese Aspekte werden verletzt, wenn Normen wie Bundes- oder Landesgesetze oder auch Rechtsverordnungen durch fehlerhafte BAMF-Bescheide oder gebotene aber unterbliebene Abschiebungen ignoriert werden. Um es klar zu sagen: das gilt natürlich auch, wenn der BAMF-Bescheid zu Ungunsten des Flüchtlings fehlerhaft. Dafür gibt es den Rechtsweg und der Bescheid kann überprüft werden.

  • "Die von Nahles kolportierte Forderung „alle aufzunehmen“ existiert nämlich bisher hauptsächlich in der geistigen Parallelwelt des rechten Politikkosmos."

     

    Folgt jetzt die TAZ auch schon der AFD-Logik? Ich dachte, dass es selbstverständlich viele Menschen gibt, die genau das meinen: zumindest im Prinzip nehmen wir alle Menschen auf, weil alle Menschen eben Menschen sind. Und in der Praxis ist jedenfalls nirgendwo eine Belastungsgrenze in Sicht, wegen der man Menschen abweisen müsste, die fliehen oder ein besseres Leben suchen. Warum auch - die meisten bereichern ja die Gesellschaft. Wo soll da eine Grenze herkommen? Oder was meint der Autor genau, wenn er sagt, dass niemand alle aufnehmen wolle?

    • @Markus Michaelis:

      Vielleicht hilft ein anderes Beispiel, die Angelegenheit nüchterner zu betrachten:

       

      "Wenn alle Menschen Arzt werden wollen, werden die anderen Berufe nicht mehr erledigt."

       

      Ja, schon möglich, aber es wollen halt nicht alle Arzt werden, und es wäre auch extrem unrealistisch, dass das passieren würde.

    • @Markus Michaelis:

      Der Autor meint damit, dass man in AfD-fernen Bereichen immer davon redet, "Menschen mit Asylgrund" aufzunehmen, also z.B. politisch Verfolgte. Nur die AfD redet davon, dass man zusätzlich z.B. auch noch "Wirschaftsflüchtlinge" aufnehmen wolle. Nur das will ja keiner und reden tut davon, wie gesagt bis auf die AfD und Nahles, auch keiner.

  • Wer sorgt für mehr Zulauf zur AfD? Die Open-Border Befürworter, die alles niedermachen, was sich dem Verdacht aussetzt, diesen Unsinn abzulehnen? Oder diejenigen, die den profanen Satz aussprechen, dass DE nicht alle Flüchtlinge aufnehmen kann?

     

    Wenn die deutschen Gutmichel wenigstens den Mut hätten, zu erklären, wie wir offene Grenzen ohne erhebliche Verwerfungen gestalten können. Doch dazu kein Wort. Keine Argumente.

    • @Rolf B.:

      Kommen tatsächlich alle Flüchtlinge nach Deutschland? Aufgenommene Geflüchtete in Millionen:

      1) Türkei 2,8

      2) Pakistan 1,3

      3) Libanon 1

      4) Iran 1

      5) Uganda 0,9

      6) Äthiopien 0,8

      7) Jordanien

      8) Deutschland 0,6 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/12786/umfrage/aufnahmelaender-von-fluechtlingen/

      Ich wüsste von keinem Abkommen oder politischen Position, dass Geflüchtete in anderen Aufnahmeländern nach Deutschland kommen sollten. ;)

       

      "Gutmichel"

      Rhetorik bei den Rechten abgeguckt?

    • @Rolf B.:

      Wie Nahles schreibst auch du am Thema vorbei:

      Es geht nicht um offene Grenzen für alle, sondern darum, dass Menschen, die nach Deutschland flüchten, und um Asyl bitten, hier eine faire Chance haben, ihre Fluchtgründe darzulegen. In den Maghreb-Staaten Algerien, Tunesien und Marokko werden Menschenrechte heftig verletzt, Andersdenkende harten Repressalien ausgesetzt und Homosexuelle verfolgt. Da ist es nachvollziehbar, dass die Grüneb diese Staaten nicht für "sicher" erklären mögen.

       

      Dennoch werden die Menschen aus diesen Ländern genauso überprüft wie anderen Asylsuchende und wenn ihre Gründe nicht überzeugen, zurückgeschickt. Bei "sicheren" Ländern läuft dieser Prozess aber schneller und dadurch mitunter auch ungerechter ab.

       

      Pro Monat kommen wenige Hundert Asylsuchende aus den drei Maghreb-Staaten nach Deutschland. Gibt es da wirklich ein Problem? https://www.tagesschau.de/inland/bundesrat-asylpolitik-maghreb-101.html

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @Andreas V.:

        "Dennoch werden die Menschen aus diesen Ländern genauso überprüft wie anderen Asylsuchende und wenn ihre Gründe nicht überzeugen, zurückgeschickt."

         

        Und der zweite Teil Ihrer Aussage trifft einfach nicht zu. Die Menschen werden eben nicht zurückgeschickt, da liegt die Crux.

         

        "2014 wurden in Deutschland etwa 200.000 Anträge auf Asyl gestellt, zwei Drittel von ihnen wurden abgelehnt. Abgeschoben wurden von Januar bis November vorigen Jahres (Anm.: 2014) jedoch nur etwas mehr als 10.000 Personen."

        ...

        "... dass zwischen Januar und September 2014 aus den sogenannten sicheren Herkunftsstaaten Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegovina 31.000 abgelehnte Asylbewerber ausreisepflichtig gewesen seien, aber nur 2595 abgeschoben wurden."

         

        "Nach Darstellung der Unterarbeitsgruppe gehört es zu den größten Hindernissen der Abschiebung eines abgelehnten Asylbewerbers in sein Herkunftsland, dass 73 Prozent der Flüchtlinge behaupteten, keinerlei Identitätsdokumente, also Pässe oder Ausweise zu besitzen. In der täglichen Praxis sei es so, dass diejenigen, die „hartnäckig genug ihre Identität verschleiern und sich nur beharrlich genug ihrer Ausreisepflicht widersetzen“, am Ende gegenüber anderen bessergestellt seien."

        http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/auslaender-wer-einmal-in-deutschland-ist-wird-selten-abgeschoben-13601134.html

        • @83492 (Profil gelöscht):

          Aber dass nicht alle abgelehnten Asylbewerber zur Heimreise bewegt bzw. zügig abgeschoben werden, hat doch gar nichts damit zu tun, ob die Maghreb-Staaten nun als sicher oder nicht eingestuft werden. Ob nun jemand zurück nach Algerien oder in den Irak ausreisen soll und es nicht tut, macht doch keinen Unterschied.

      • 8G
        87546 (Profil gelöscht)
        @Andreas V.:

        Ja, gibt es. Und zwar mit denen, die nicht aufgrund ihrer Homosexualität oder einer Verfolgung/Diskriminierung nach Europa kommen (und hier auch bleiben dürfen sollten), sondern mit denen, die die laxen Gesetze (relativ zu den Gesetzen in ihren Herkunftsländern) für Straftaten nutzen. Denn diese machen alle Flüchtlinge in großen Teilen der Bevölkerung verächtlich.

        • @87546 (Profil gelöscht):

          [...] für Straftaten nutzen."

          Die da wären? Und wer/wieviele Geflüchtete wären kriminell?

      • @Andreas V.:

        Wer hat denn etwas gegen wenige Hunderte aus dem Maghreb? Wagenknecht? Darum geht es doch gar nicht. Es geht um die Frage, wie wir offene Grenzen ohne soziale Verwerfungen meistern können.

         

        Ich kenne da keine Antworten.

        • @Rolf B.:

          Nein, es geht um den obenstehenden taz-Kommentar von Jörg Wimalasena. Von offenen Grenzen schreibst in dem Zusammenhang nur du. Die stehen hier doch gar nicht zur Debatte. Liest denn niemand die Artikel, die er oder sie kommentiert?

      • @Andreas V.:

        "Pro Monat kommen wenige Hundert Asylsuchende aus den drei Maghreb-Staaten nach Deutschland."

         

        Dank Türkei- Abkommen, Dublin II und Grenzkontrollen. Wäre die Einreise nach d legal möglich - z.B. per Touristen-Visum - würde sich ein großer Teil der hoffnungslosen Maghreb-Jugend auf den Weg nach d machen.

        • @A. Müllermilch:

          Ja, mag sein. Aber habe ich etwas anderes behauptet? Wo liegt der Sinn deines Kommentars in diesem Zusammenhang?

          • @Andreas V.:

            Der Kommentar will uns doch irgendwas sagen. "Nicht alle dürfen kommen" sei blöd, weil Höflichkeit und Gastfreundschaft gingen vor. Der Bürger werde durch Nichtvollzug von Abschiebungen rechtlich nicht belastet.

             

            Heißt wohl, seid höflich und gastfreundlich zu allen Maghrebinern, die nach d kommen wollen und verzichtet auf Abschiebungen - oder was sonst?

             

            Das heißt doch wohl offene Grenzen oder ist es etwa höflich, potentiell irgendwie verfolgte Maghrebiner an der Einreise zu hindern?

    • @Rolf B.:

      Das ist einfach zu beantworten: Diejenigen, die sich der AfD-Narrative bedienen, festigen den Erfolg der Blaunen, da sie so zur Normalisierung der AfD beitragen. Als wenn es je eine in der Realität liegende Option oder auch nur ein politischer Wunsch wäre, alle Flüchtlinge in D. aufzunehmen. Die Fantasie abzulehnen impliziert eine Befürchtungsbestätigung der AfD-Jünger und treibt sie so nur fester in deren Arme.

      • @Unerträgliche Seinsleichtigkeit:

        Außer bei der AfD bedienen sich doch nur CSU und Teile der CDU der AfD Narrative. Die bloße Feststellung, dass offene Grenzen nicht realistisch wären bzw. dass es keine unbegrenzte Einwanderung geben kann ist doch -wie Sie es selbst bestätigen- realitätsferne Träumerei.

      • @Unerträgliche Seinsleichtigkeit:

        Da müssen Sie nur den Kommentar von @Andreas V. über ihrem lesen. Oder von mir aus, von "höherer Stelle":

        "MIGRATIONSPOLITIK

        Ordnung statt Gerechtigkeit

        Funktionäre der Linkspartei fordern eine Abkehr vom Bekenntnis zu offenen Grenzen. Sie leugnen damit die politische Dimension der Migration" http://www.taz.de/Archiv-Suche/!5500678&s=&SuchRahmen=Print/

         

        Und was ist die politische Dimension (verlinkter Artikel)? Mittels Migration soziale Kämpfe herbeizuführen und zu entfachen. Das steht da im Artikel eindeutig drin, nicht einmal irgendwie kryptisch, sondern ganz direkt.

  • Migrationswünsche nach Deutschland sind legitim, genauso legitim ist der Selektionswunsch des deutschen Volkes bezüglich wer Teil der Gesellschaft werden soll und wer nicht. (Kriegsflüchtlinge und Asylberechtigte sind eine andere Kategorie und selbst die offiziellen Position der AfD stellen deren Aufnahme nicht in Frage, meines Wissens nach)

     

    Nach dem momentanen System liegen die Kosten und Risiken einer Migration hauptsächlich bei den Migranten und das erscheint nicht fair. Viele bezahlen für ihre lebensgefährlichen Reisen horrenden Summen und, einmal angekommen, haben sie keine Sicherheit ob ihres Status oder Aussicht auf Staatsbürgerschaft. Desweiteren benachteiligt das momentane System (zu ihrer Ausgangsgesellschaft relativ) Arme, Frauen, Kinder, Behinderte, Alte, Minderheiten etc..

     

    Ein Migrationsgesetz würde einen Interessensausgleich aller Parteien herstellen können, mit Selektionskriterien welche auf einem möglichst breitem anzunehmenden Gesellschaftlichen Konsens beruhen, egalitär Anwendung finden und das Assimilationsvermögen des Landes maximieren. Darüber sollte eigentlich (nach vier Jahren) diskutiert werden. Meiner Einschätzung nach würden solche Kriterien sein: Demokratiebejahung, deutsche Sprache, Heterogenität (also auch Frauen, Alte, Arme etc. in Relation zur aufnehmenden Gesellschaft) und sehr wahrscheinlich die Fähigkeit auf absehbare Zeit für seinen Lebensunterhalt selbst aufkommen zu können.

     

    Das Endergebnis wäre hierbei aber auch: Wir können nicht alle Menschen mit einem Migrationswunsch aufnehmen. Aber wir könnten ein möglichst faires Verfahren entwickeln, mit welchem wir möglichst vielen Menschen diesen Wunsch erfüllen können.

     

    Meine Frage ist: Warum wird das nicht in Angriff genommen? Wer profitiert davon, dass wir weiterhin eine Lotterie auf dem Mittelmeer veranstalten und große Gruppen potenzieller Migranten von vornherein ausschließen?

  • Deutschland kann aber nun mal nicht alle aufnehmen und versorgen. Das ist Fakt. Es macht keinen Sinn, aus purer olitischer Ideologieliebe und Trotzigkeit zu meinen, man könne die Leute, die Bürger täuschen, indem zwanghaft z.B. per "friendly" Medien versucht wird, andere Tatsachen vorzutäuschen. Sicher gibt es keinen bundesdeutschen Beschluss alle Welt aufzunehmen. Aber linke und grüne Medien , Politiker usw. lassen keinen Zweifel daran, dass sie nichts dagegen hätten, die ganze Welt nach Deutschland einzuladen und auf Kosten der Bevölkerung in Deutschland zu versorgen. Da finde ich es besser, wenn eine wie Frau Mahler einfach die Wahrheit sagt: wir können nicht alle aufnehmen. Es mag ja sein, dass sich viele Linke und Grüne, tatsächlich erhoffen, sie könnten die gesellschaftliche Stimmung wenden und dass sie dann verstärkt gewählt würden, wenn sie nur genug fremde Leute aufnehmen. Das mag für einen kleinen Kreis, Linksradikale usw. , die darauf hoffen mithilfe von Flüchtlingen den Staat zersetzen und zerstören zu können, um z.B. eine kommunistische Revolution herbeizuführen -gibt ja immer noch genug solche Spinner- zutreffen, aber bestimmt nicht für die Masse. Die Masse hätte gerne ehrliche Aussagen und nicht Salamitaktik und ein Versteckusspiel von Politikern, weil man "schlechte Bilder" und negative Berichterstattung aus dem linksgrünen Medienspektrum fürchtet. Die breite Masse will keine offenen Grenzen in Deutschland für einfach Jedemannfrau, keine open borders. Und die europäischen Nachbarländer Deutschlands noch viel weniger. Ein Pole hat keinen Druck, sich beweisen zu müssen, kein Nazi zu sein, wie übereifrige und hysterische Deutsche. Die Masse der Tschechen fühlt keinen Zwang, die Welt retten zu müssen in vorauseilender Gutmenschlichkeit mit krankhaften Helfersyndrom wie viele Deutsche. Was die Mehrheit das doch will und entsprechend wählt...von mir aus, dann erkenne z.B. ich das an und beuge mich der Mehrheit. Macht es doch genauso!

    • @Grmpf:

      Ui, ganz schön viel braune Brühne, die Sie hier in die Kommentarspalten kippen! Sind Sie noch ganz verärgert und frustriert von der niedrigen Anzahl an AFD-Demonstrant_innen gestern?

      • @Uranus:

        Demos haben mich noch nie interessiert, egal welche Richtung.

    • @Grmpf:

      Der Satz „Es können nicht alle kommen“ ist dumm, gefährlich und richtig. Dumm, weil gar nicht alle kommen wollen oder können auch ist es sehr unwahrscheinlich; gefährlich, weil mit diesem Satz gezündelt wird; richtig, weil es objektiv so ist und auch niemand etwas anderes behauptet.

  • Nichts anderes, als diese Art Politik habe ich und von der Nahles erwartet. Immer schön die Nase in den Wind und die für sich proklamierten Werte und Ideale für die sogenannte Realpolitik in den Wind schießen.

    • @Hampelstielz:

      Realpolitik zu machen ist eben wichtig. Utopien und Visionen zu haben, ist ja schön und gut, aber es sollten Utopien und Visionen sein, die realistisch sind, machbar und die von der Bevölkerung angenommen werden -zumindest, wollen Politikerinnen gewählt werden. No nation, no border ist der Traum einer kleinen unbedeutenden Community in Deutschland. Für Politiker, außer Ideologen, also völlig unnütz, entsprechende Politik zu pushen. Für Leute wie mich soll Politik nur dazu da sein meinen Lebensraum zu verwalten. Dass ich geschützt bin, meinen Geschäften oder Arbeit nachgehen kann, dass Straßen, Schulen, öffentliche Gebäude in ordentlichem Zustand sind, dass meine Kinder eine Zukunft haben. Mehr interessiert mich nicht. Ob das nun Leute machen die Linke sind, Grüne, Union usw., wie sie aussehen, ob sie Porsche fahren, reich oder arm sind interessiert mich erstmal überhaupt nicht. Sie sollen nur meine Interessen vertreten und die Hausverwaltung für Deutschland machen. Alle 4 Jahre wählt man halt einen neuen Bundeshausmeister, oder eine Hausmeisterin wie aktuell...

       

      Im Kern geht es glaube ich vielen Leuten so wie mir.

  • Wenn ein Sexualstraftäter, der zu Gefängnis verurteilt ist wegen 'Vollzugsstau' monatelang nicht ins Gefängnis käme sondern frei herumläuft, wäre dass dann auch o.k.?

    Ist das exakt gleiche in Grün. So etwas geht gar nicht und untergräbt das Vertrauen in den Rechtsstaat. Dieser lebt nämlich u.a. davon dass man als Bürger darum weiß dass Verurteilte auch ihre Strafe absitzen müssen, und zwar umgehend, und nicht irgendwann. Und das gleiche gilt für illegal hier befindliche Migranten. Wenn diese keine Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland haben dann müssen sie umgehend, d.h. sofort, das Land verlassen. Alles andere wäre ein Witz, eine Verächtlichmachung der Gesetze und der Rechtsprechung.

    • @Horst Leverkusen:

      "Ist das exakt gleiche in Grün."

       

      Was für eine schräge Sichtweise muss man haben, um die beiden geschilderten Beispiele als vergleichbar zu empfinden...?

  • Ergebnis der nächsten Bundestagswahl: AfD 18 %, SPD 15%.

    • 8G
      87546 (Profil gelöscht)
      @Lapa:

      Und weißt du warum, weil viele Leute, die sich links verorten, keine überzeugenden/realistischen Antworten auf die Frage haben, wie mit all den nach Europa drängenden Menschen umgehen, ohne das gesellschaftliche und soziale Gefüge Europas/Dlands zu zerstören.

      • @87546 (Profil gelöscht):

        Nanu, ich dachte, Nahles teilt Ihre Auffassung "Deutschland kann nicht alleblablabla" in diesem Punkt? Das reicht nicht? Lieber doch das braune "Original" wählen, wa? ;)

        • @Uranus:

          Wenn Frau Nahles sagen würde, die SPD sei eine kaputte Partei mit kaputten Leuten, unwählbar, würde ich ihr zustimmen, deswegen aber noch lange nicht SPD wählen...

  • "Die Willkommenskultur sei ein Ausdruck der Tugenden der Gastfreundschaft und Höflichkeit und könne nicht unter einen juristischen Vorbehalt gestellt werden, schreibt Bahners weiter."

     

    Einfach irre. Gastfreundschaft und Höflichkeit. In den Mahgreb-Staaten warten Hunderttausende, die diese Gastfreundschaft gerne in Anspruch nehmen würden. Gastfreundschaft geht immer nur bei einer begrenzten Anzahl von Gästen.

  • im gegenteil , wir freuen uns auf die 140 mio klimaflüchtlinge , welche wir in absehbarer zeit geschenkt bekommen . selbstverständlich wird deutschland deutschland bleiben .

    • @oliver pasch:

      Na da kann man ja drauf gespannt sein. Vielleicht hilft das dann mal bei der Ursachenbekämpfung der sozialen Ungerechtigkeiten und ökologischen Ignoranz, wenn die tatsächlichen Auswirkungen deutlich spürbar werden. Nur dann wird es zu spät sein.

  • Wie weit sich die arrogante Art der SPD Eliten - hier Andrea Nahles - von ihren Mitgliedern und Wählern entfernt hat, lässt sich auch daran erkennen, dass die Taz unterstützt wird von der FAZ.

     

    Die Willkommenskultur ist vor allem in Bayern, Ausdruck eines tiefen religiösen Selbstbildes, dass die Nächstenliebe nicht nur vorgaukelt sondern vorlebt, wie es unser Heiliger Vater Papst Franziskus forderte.

     

    Weltweit wird geschätzt, dass 60 Mio. Menschen als Flüchtlinge existieren. Wenn also dieses dumpfen Argument, wie von Nahles bedient wird, wir (Deutschen) können nicht „alle aufzunehmen“ (gemeint sind 60 Mio. Flüchtlinge weltweit), der beabsichtigt durch eine sehr unwahrscheinlichen Tatsache, politisches Kapital zu schlagen.

    Das wäre in etwa so, als wenn der Bundesverkehrsminister sagen würde, deutsche Autobahnen könnten nicht die Kraftfahrzeuge der gesamten Europäischen Union aufnehmen, es drohe ein Jahrhundert-Verkehrskollaps. Voraussetzung wäre hierfür, dass sich alle Autofahrer Europas, also 320 Mio. PKW`s, entschließen gleichzeitig nach Deutschland zu fahren.

    Möglich, aber sehr unwahrscheinlich!

     

    Ich habe ernstliche Zweifel, ob Andrea Nahles die SPD vor dem sicheren Niedergang retten wird.

    • @Nico Frank:

      Tja 60 Millionen Flüchtlinge.

      Nun setzen Sie ins Verhältnis wie viele von den Personen, die in der BRD angekommen sind, tatsächlich Flüchtlinge sind und rechnen das hoch. So zu tun, als würden nur die Personen Interesse daran haben in die BRD zu kommen, die nach GG Definition Flüchtlinge sind, ist eine Verleugnung der Tatsachen.

    • @Nico Frank:

      Die Migranten, die zumindest seit einiger Zeit kommen, haben glaube ich mit den 60-Millionen, die offiziell als Flüchtlinge erklärt werden, weniger zu tun. Man sollte diese Menschen nicht abwerten, nur weil sie keinen offiziellen UNHCR-Flüchtlingsstatus haben. Selbtsvertsändlich steht Deutschland auch für all diese Menschen offen. Alleine, dass jemand die Strapazen auf sich nimmt unter den gegebenen Bedingungen nach Deutschland zu kommen, zeigt doch, dass er Gründe hat.

  • Nahles hat eine Banalität ausgesprochen, aber auch die reicht schon aus, um das linke Erregungsnetzwerk zu stimulieren. Wer die Obergrenze ablehnt, sollte dies auch konsequent herunterdeklinieren bis auf die Ebene seines Viertels und seiner Wohnung. Wieviele der 25.000 Demonstranten haben wohl Einwanderer bei sich aufgenommen?

    • @WoogsRenegat:

      Wieviele haben denn 1990 einen von den 18 Mio DDRlern aufgenommen?

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @Age Krüger:

        "Wieviele haben denn 1990 einen von den 18 Mio DDRlern aufgenommen?"

         

        Also dann die Frage an Sie: wieviel Prozent Ihres Einkommens und Vermögens sind Sie bereit, zusätzlich zu Ihren jetzigen Steuerzahlunge für die Kosten der Zuwanderung aufzuwenden? Damit es nicht heißt, ich drücke mich: meine Antwort ist 0%.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @83492 (Profil gelöscht):

          "meine Antwort ist 0%"

           

          Dann muss der "Soli" schnellstens weg!

          • 8G
            83492 (Profil gelöscht)
            @74450 (Profil gelöscht):

            "Dann muss der "Soli" schnellstens weg!"

            Keine Einwände.

      • @Age Krüger:

        Das ist etwas völlig anderes: zum einen war Deutschland nun mal historisch, mit dem heutigen Ostdeutschland, einst Mitteldeutschland, verwoben, zum anderen fand es in unmittelbarer Nachbarschaft statt, was bei nordafrikanischen Staaten z.B. nicht der Fall ist. Es gab immer den politischen Wunsch einer großen Mehrheit sich wiederzuvereinen. Es war sogar politisches Leitziel, auch wenn das Lafontaine nicht passte- auch deswegen hatte er keine Chance in der Kanzlerwahl gegen Kohl. Es brach ein ganzes politisches System, eine sozusagen andere Welt, der Ostblock absehbar zusammen. Die Leute aus der DDR sprachen die selbe Sprache. Dass sie zu Deutschland dazu gehören, stand, außer für verbohrte Linke, nie in Abrede. Ich fand die Wiedervereinigung schön, ich freute mich, Deutschland konnte alte Gebiete wieder übernehmen, sich vergrößern, prima. In der Wiedervereinigung sah ich nur Vorteile und sehe es heute genauso. Dass das bei Ihnen völlig anders ist, weiß ich natürlich. Aber Lafontaine macht in dieser Frage heute auch keinen Lafontaine mehr - und seine jetzige Frau Wagenknecht, hätte er sonst nie kennengelernt...

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Grmpf:

          Was die Geschichte aber auch zeigt, eine realistische Obergrenze darf nicht unter 18 Millionen liegen. Die Wiedervereinigung ist der Beweis, dass auch eine solche Zahl an Wirtschaftsflüchtingen dauerhaft unterstützt werden kann.

      • @Age Krüger:

        Die DDR hatte zu keiner Zeit deutlich über 16,7 Mill. Einwohner - und die hatten nicht mal seit ´74 den Status von Flüchtlingen/Kontingent/Subsidär/Asyl. Jedenfalls, soweit ich weiß.

      • @Age Krüger:

        @woogsrenegat

        Sind die alle rübergemacht? Wusste ich gar nicht.

      • @Age Krüger:

        Von denen musste ja auch keiner flüchten.

        Es herrschte weder Krieg, noch gab es Nahrungsmittelengpässe und jeder hatte eine Wohnung bzw. Haus.

  • Die Aussage „Wir können nicht alle bei uns aufnehmen“ ist tatsächliche und politische Realität. Sie hat mit Ausländerfeindlichkeit, Flüchtlingshetze und Ausgrenzung nichts zu tun und ist auc nicht geeignet, diese zu fördern. Konfus ist doch zunächst mal nur die sogenannte Willkommenskultur. Der Rechtstaat ist dagegen sehr greifbar.

     

    Die Frage der Zuwanderung und der damit bestehende Probleme ist kein originär rechtes Thema sondern spätestens seit Herbst 2015 das wesentliche gesellschaftspolitische Thema. Eine Partei sollte daher eigentlich eine Meinung hierzu vertreten. Fraglich ist dagegen nur, ob eine in diese Frage offensichtlich zerstrittene Partei mit diesem Thema noch punkten kann oder ob sie aufgrund der Zerstittenheit weiter verliert.

    • @DiMa:

      "Die Frage der Zuwanderung und der damit bestehende Probleme ist kein originär rechtes Thema"

      Doch schauen Sie sich mal die Parolen vergangener Jahre von rechten Parteien bzw. von bürgerlichen Parteien an, die auf den Zug mit aufspringen. Da geht es um die Begrenzung von Geflüchteten of Color einschließlich Muslima > (antimuslimischer) Rassismus.

      • @Uranus:

        Wenn man den "Rechten" (oder den "Linken", egal welche Form von Extremismus) ein gesellschaftliches und höchst relevantes Thema überlässt, nur weil man sich vor dem Thema fürchtet, braucht man bei der nächsten Bundestagswahl garnicht mehr anzutreten.

         

        Die "Rechten" konnten mit ihren Parolen doch nur durchdringen, weil sich die alteingesessenen Parteien noch über die angebliche Zuwanderung von Ärzten und sonstigen Fachkräften gefreut und in der gefühlten Willkommenskultur gesonnt haben, als die Menschen auf der Straße die Dimensionen bereits erkannt haben. Die stets nachlaufende Anpassung von Zuwanderungsprognosen war da nicht besonders hilfreich. Dieses Vakuum hätte nie entstehen dürfen. Ungeachtet dessen ist es kein originär rechtes Thema.

         

        Wenn man das Ruder wieder in die Hand nehmen möchte, muss man sich halt kümmern.

        • @DiMa:

          Wieso sollte mensch sich fürchten? Zuwanderung ist meines Erachtens kein Kernproblem, sondern:

          - Rassismus

          - HartzIV-Regime

          - Altersarmut

          - generell Ungleichheit

          - Bildungsmangel

          - Kapitalismus

          - ...

          Diese Dinge müssten thematisiert werden. Gleichzeitig müsste die Thematisierung von Zuwanderung durch Rechte als Sündenbockmasche und deren "Lösungen" als menschenfeindlicher Irrweg demaskiert werden. Es gibt berechtigte Ängste und materielle Missstände in der Gesellschaft. Die hängen aber mit dem System und bürgerlicher Ideologie zusammen.

          • @Uranus:

            Ich glaube grundsätzlich fürchtet sich niemand vor Zuwanderung. Wenn jemand mit einem durchschnittlichen Vermögen, einem durchschnittlichen Einkommen und einer durchschnittlichen Bildung zu uns einwandert, werden wahrscheinlich nur wenige ein Problem sehen. Selbst wenn 500.000 gut ausgebildete Fachkräfte zu uns kommen würden, wäre die Zuwanderung eher unproblematisch.

             

            Migration ist immer nur dann ein Problem, wenn diese mit Armut verbunden ist und es zu einer Belastung des Steuer- und Sozialsystems führt und gerade diese Migration an den dafür erlassenen Gesetzen vorbeiläuft. Aus meiner Sicht ist die Mehrheit der Bevölkerung nicht gewillt, eine Umverteilung zugunsten illegal eingewanderter Personen vorzunehmen.

             

            Aus meiner Sicht sind wir auch nicht verpflichtet eine solche Umverteilung vorzunehmen und haben das Recht, Andere unter bestimmten Bedingungen auszugrenzen. Eine gesittete Diskussion darüber halte ich für sehr notwendig, gerade um Extremismus den Nährboden zu entziehen.