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Kommentar Linke SammlungsbewegungLinke Politik mal ohne Merkel

Gereon Asmuth
Kommentar von Gereon Asmuth

Einwände gegen Wagenknechts Idee einer linken Volkspartei gäbe es genug. Trotzdem ist ihr Ansatz der richtige: Es muss sich was ändern.

Wer will sich hinter Sahra Wagenknecht einreihen? Foto: dpa

S ahra Wagenknecht hat recht. Wenn die Linke – und damit ist ausdrücklich nicht die Linkspartei gemeint –, wenn also die gesellschaftliche Linke in Deutschland irgendwann mal wieder Teil einer Regierung sein will, die soziale Gerechtigkeit nicht nur als Streichposten bei Sondierungen erwähnt, sondern als unabdingbar erkennt und durchsetzt, dann muss sich etwas ändern. Und zwar radikal.

Obwohl es mit der Linken, den Grünen und der SPD gleich drei Parteien gibt, in denen vielen linke Politik eine Herzensangelegenheit ist, kommt diese nicht zum Zug. Auch, weil sie schon in ihren Parteien Kompromisse schließen müssen, die bei Kooperationen mit Union und FDP noch weiter verwässert werden.

Somit ist die von Wagenknecht gewünschte Sammlungsbewegung oder gar linke Volkspartei genau der richtige Ansatz. Man stelle sich vor, Schwarz-Gelb hätte die Bundestagswahl gewonnen. Dann wäre eine rot-rot-grüne Bewegung, die sich SPD, Grünen und Linken als überparteiliche Verbindung anbietet, zweifelsohne das Gebot der Stunde gewesen. Der Fakt, dass nun wieder eine dieser drei Parteien mitregieren muss, macht die Umsetzung zwar schwieriger. Falsch ist der Gedanke dennoch nicht.

Aber? Kommt hier kein Aber? Nein. Einwände gegen die Idee gäbe es zwar genug. Etwa, dass die Umsetzung undenkbar sei, weil sie das Parteien­system über den Haufen werfen würde – was aber in Frankreich oder Italien durchaus ging. Dass dieser Bewegung eine Führungsfigur fehlen würde, hinter der sich Progressive einreihen könnten – was sie schon aus Prinzip nicht brauchen.

Oder, dass sie zum Scheitern verurteilt sei, weil sie von Wagenknecht vertreten wird und schon deshalb von weiten Teilen aller drei Parteien abgelehnt werde. Stimmt. Aber wer dieses Problem für unüberwindbar hält, der muss eben weiter davon träumen, linke Politik mit Angela Merkel, Christian Lindner oder Jens Spahn zu machen.

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Bluesky:@gereonas.bsky.social Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de ex-Twitter: @gereonas Foto: Anke Phoebe Peters
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215 Kommentare

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  • Super Idee, es wäre an der Zeit!

  • Seit langem der am meisten kommentierte Beitrag der Taz, nicht schlecht, G. Asmuth.

     

    Dabei weiß ich bei Deutschen immer nie, was eher kommt, die 6°Erhöhung des Klimas oder das Ende der Organisationsdebatte.

    Ich empfehle, in der Zwischenzeit Bewegungen wie Campact, AVAAZ oder die pragmatische "change.org" zu unterstützen. Morgen die Demo "wir sind hungrig".

    • @Ataraxia:

      als vegane wurst der linkspartei dreht sich natürlich in der taz alles um sarah ;-)

  • Vielleichte wäre ja einfacher Lafontaine und Wagenknecht gehen in die SPD und bauen da was wirklich "linkes" - nicht diesen "pseudo links kurs" gegen die eigene Klientel.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Das "Institut für solidarische Moderne" hat zum Thema einen ganz interessanten Kommentar verfasst. Darin heißt es unter anderem:

     

    Eine Sammlungsbewegung lässt "sich auch nicht künstlich aus den Parteiapparaten heraus herbeirufen. Selbst da, wo sie wie in Großbritannien oder den USA, in Griechenland oder Spanien, parteiförmige Gestalt annimmt, ist sie Ergebnis einer gesellschaftlichen gegenhegemonialen Verschiebung oder sogar Bewegung. Ob sie aber überhaupt die Form der Partei annehmen muss, kann nicht von Anfang an feststehen. Denn gerade diese Form ist in die Krise geraten."

     

    Weiter heißt es, wir müssten "eine gemeinsame Sprache und neue gemeinsame Formen des politischen Umgangs lernen. Mit anderen Worten: Eine erfolgreiche und nachhaltige „Sammlung“ ist nur denkbar als ein wahrhaft demokratischer Prozess."

     

    Zielt auf das, was Kollege Krüger weiter unten schon angesprochen hat: "Die Debatte hier zeigt schon das sinnlose Unterfangen, eine Sammlungsbewegung aufzubauen, die über den bisherigen Konsens in der LINKEN hinaus geht."

     

    Solange wir in den Denkschablonen des vergangenen Jahrhunderts verbleiben, wird es eine Sammlungsbewegung nicht geben können.

    https://www.solidarische-moderne.de/de/article/513.institut-solidarische-moderne-stellt-sich-gegen-wagenknecht-und-lafontaine.html

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Das ISM ist doch selbst mal als "linke Sammlungsbewegung " angetreten, hat sich inzwischen jedoch für eine Strömung entschieden.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Sorry - aber das sind doch pure Selbstdarsteller..

       

      ...Erstaunt sind wir deswegen, weil das Institut Solidarische Moderne wie keine andere Institution für die Suche nach einem Crossover-Projekt einer Mosaiklinken steht. Wir denken dabei gar nicht, dass Monopol auf eine solche Suche zu haben. Wir wissen nur, dass sie sich nicht per Akklamation bewerkstelligen lässt...

       

      Nur blabla ohne konkreten Griff.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      „Sammlungsbewegung kann nur in der Gesellschaft entstehen"

       

      Dass ich nicht lache...

      https://de.wikipedia.org/wiki/La_R%C3%A9publique_en_Marche

       

      //http://www.deutschlandfunkkultur.de/daniel-und-sabine-roeder-anwaelte-fuer-europa.970.de.html?dram:article_id=390340

       

      Da waren alle hellauf begeistert, obwohl es top-bottom war. Die Richtung passte wohl...

      • @agerwiese:

        Bei "Pulse of Europe" kann man m.E. nicht unbedingt von einem Erfolg sprechen, obwohl die finanzielle Ausstattung mit eigenem Büro (von wem auch immer finanziert) stimmte. Aber die paar Leutchen bei den Sonntagsdemos brachten diese "Bewegung" auch nicht weiter. Ohne den von den Medien inszeniertern Hype wäre da gar nichts gewesen. Aber hier stimmte, wie Sie sagten, die Richtung, die dem Kapital passte.

         

        Übrigens hatte Frau Wagenknecht in einem Interview beim Morgenmagazin ganz energisch den Spinnern widersprochen, sie würde Die Linke spalten und ziemlich präzise erklärt, worum es ihr geht.

         

        "La France insoumise" wäre ein Beispiel dafür, dass es möglich ist, linke Politik populärer zu machen. Nicht umsonst bezieht sich Lafontaine auf die Franzosen, die hier oft von den Besserwissern als nationalistisch diffamiert werden.

        • @Rolf B.:

          Hype? „Paar Leutchen“?

          Der Europagedanke und das Eintreten für die EU sind in Deutschland sowas von fest verankert. Von der CSU bis hin in Teile der Linkspartei.

           

          Da braucht es keine neue Bewegung. Die Pulse of Europe Demonstrationen waren wichtig vor der Brexit-Abstimmung.

           

          Und was anderes als ein nationalistisches Projekt ist ein Frankreich, in dem Mélenchon seine Drohung eins EU-Ausstiegs wahr machen würde?

           

          Das Schielen von Linksparteilern auf Melenchon ist deshalb ebenfalls als eine nationales Augenleiden zu bezeichnen, bei dem Blinde sehenden Auges auch noch die Arbeit für die ebenfalls EU-feindliche AfD betreiben.

          • @Rudolf Fissner:

            "Der Europagedanke und das Eintreten für die EU sind in Deutschland sowas von fest verankert."

            Unbestritten. Nur weiß niemand so genau, was die EU wirklich bedeutet.

             

            Soziale Gerechtigkeit und EU? Nichts da!

            Einwanderungspolitik und EU? Absolut nichts!

            Konzentrierte Hilfe, um Armut und Hunger zu lindern?Wieder nichts!

            Einheitliche rechtsstaatliche Strukturen? Oder so wie Ungarn oder Polen Auch nichts!

            Einheitliche Steuerpolitik, um Steuerflucht zu minimieren? Im Gegenteil. Z.B. Niederlande als Steuerfluchtland. Und Luxemburg? Malta? Also wieder nichts. Verbraucherschutz? Wenn Glyphosat Verbraucherschutz ist .....

             

            Wie lang soll die Liste sein?

             

            Ach ja:

            Sozialdumping? Ja!

            Freier Kapitalverkehr? Ja!

            Freier Güterverkehr? Ja.

            Freier Verkehr von Billigarbeitern? Auch ja.

             

            Na also. EU ist klasse. Geradezu ein Vorbild für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, mit einem Operettenparlament ohne Etatrecht und eingeschränkter Mitbestimmung.

            • @Rolf B.:

              Die pseudolinken EU-Gegne we den es schon schaffen, dass all das auch in Zukunft nicht kommen wird und stattdessen einen nationalen Egosozialismus aufbauen.

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Haben Sie sich denn schon mal ernsthaft mit Mélenchon auseinandergesetzt oder plappern Sie hier nur nach, was Sie hier und da irgendwo aufgeschnappt haben. Ich empfehle Ihnen doch mal das Pateiprogramm der France Isoumise zu lesen. Die Aussagen zu Europa sind ab der Seite 20. https://avenirencommun.fr/app/uploads/2017/04/170404_programmeCourt_final.pdf

        • @Rolf B.:

          PoE und EM sollten, unabhängig vom Erfolg, Beispiele sein, wie die Medien (allen voran taz) begeistert sein können von Bewegungen, die PArteigrenzen überwinden, gar Parteien spalten (EM). Aber die spielen auch die Musik die der taz gefällt, Wagenknecht stellt dagegen knallharte (und richtige) Fragen.

  • R2G hatte 4 Jahre lang die Möglichkeit die Regierung zu stellen; Europa zu retten, Griechenland das Spar- und Ausbeutungsdiktat zu ersparen, die Agenda- und Austeritätspolitik zurückzunehmen, wenn auch nicht die unselige Schuldenbremse wieder abzuschaffen, so doch Möglichkeiten, das Finanzkapital einzuhegen und wieder mehr Kontrolle über das Gebaren der Konzerne zu gewinnen. Ja wenn, wenn aber die SPD nicht in die neue Groko geht, bedarf es keiner neuen linken "Volks"-Partei; wenn doch, dann wird ein Umbau der LINKEn in der Tat notwendig. Im übrigen, so wie die AFD Fleisch vom Fleisch der CDU/CSU ist, Ein wuchender Tumor zwar, den diese gerne auch wieder los werden möchten, aber eine schwarz/braune Koalition ist auch in Deutschland wie in Österreich möglich. Nur eben jetzt noch nicht wegen des Mainstreams; aber nach vier weiteren Jahren Groko schon.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Eigensinn:

      Eben. R2G hätte... hat sie aber nicht und die neoliberalen Sozen schicken sich erneut an, mit den neoliberalen "Christlichen" zu koalieren.

       

      Eine linke Bewegung von oben zu verordnen, hat daher auch nicht den Hauch einer Chance.

       

      Und bis sich die behäbigen Deutschen mal zu einer wirklichen Bewegung von unten zusammenschließen, muss die bolschewistische Revolution schon am HBF Berlin einfahren, wobei die meisten Sturmwilligen dem Bahnsteig nicht betreten werden, solange sie keine der nicht mehr existierenden Bahnsteigkarten gekauft haben.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @849 (Profil gelöscht):

        Schade, dass die Bahnsteigkarten nicht mehr existieren und auch nicht mehr der " poinçonneur des Lilas". https://www.youtube.com/watch?v=eWkWCFzkOvU

      • @849 (Profil gelöscht):

        Wie schon F.-J. Strauß richtig bemerkte, ist die Machbarkeit einer Revolution in Deutschland eher eine Frage der Parkplätze als der Bahnsteigkarten... ;-)

         

        Eine massive linke Bewegung von oben zu verordnen, sollte sich nach den Erfahrungen der Vergangenheit eigentlich als Denkmodell schon erledigt haben. Das endet immer - wirklich immer - in der polizeistaatlichen Diktatur der ursprünglich Bessermeinenden, die sich am Ende nur noch an ihre Macht klammern und ihr Volk verelenden lassen.

         

        Mit anderen Worten MUSS ein auf Solidarität basierendes Gesellschaftssmodell auch von Solidarität im Eigenantrieb aus der Bevölkerung heraus getragen sein. Damit diese (gegen die primär evolutionär orientierte Natur des Menschen gehende) Neigung obsiegt, bedarf es im Zweifel eines massiven Mangels, aus dem man sich nur gemeinsam heraushelfen kann. Den haben wir beileibe nicht.

  • Wagenknecht will die Position der SPD in den Sondierungsgesprächen und Koalitionsverhandlungen mit diesem Webegag schwächen. Ziel des Lafo-Sarah-Duetts ist wie seit Jahrzehnten schon eine Schwächung der SPD und eine Stärkung der Linkspartei. Linke Parteien sammeln sich dort nicht. Dort wird nur Stimmvieh gesammelt.

     

    Die Aktion ist mit Sicherheit auch Parteiintern abgesprochen. Man wählt ja nicht den eigenen Schlachter als Fraktionsvorsitzende.

    • @Rudolf Fissner:

      Ich stehe ja sonst nicht so auf Verschwörungstheorien, aber dies würde hier zumindest den mutmaßlichen Unsinn, den Wagenknecht da fabriziert hat, entschuldigen.

    • @Rudolf Fissner:

      Würde die Linke nur "Stimmvieh" sammeln, dann hätte sie ebenso wie alle anderen bürgerlichen Kapitalparteien die große Mehrheit der WählerInnen auf ihrer Seite. Dem ist aber nicht so. Die Linke ist vor allem eine Partei der nachholenden bürgerlichen Aufklärung. Welche Parlamentspartei in der BRD und EU könnte sonst noch von sich ernsthaft behaupten, sie würde sich um die Aufklärung der Bevölkerung -über Ausbeutung durch Lohnarbeit und weibliche Hausarbeit im Kapitalismus- ernsthaft bemühen? Alle anderen finanziell gut-geschmierten Parlaments- und Regierungsparteien stehen fest an der Seite der Wirtschafts- und Monopolverbände. Nur dafür gibt es auch entsprechende Parteispenden und Wirtschaftsposten. Nicht aber für die humanistischen AufklärerInnen der Linkspartei!

      • @Reinhold Schramm:

        In der Tat ein guter Aspekt zur Beurteilung der Parteien ist das Spendenverhalten des Kapitals, das ich mal als Schmiergeld bezeichnen möchte. Mal ein Blick auf die Grünen in BaWü und man weiß Bescheid.

        • @Rolf B.:

          LoL. So kann man sich die Welt natürlich auch zusammenbiegen, wenn kaum einer der Linkspartei etwas spenden will. Argumentiert die AfD eigentlich auch so?

          • @Rudolf Fissner:

            So, wie Sie hier auftreten, vermute ich, dass Sie AfD Leute kennen, die Sie fragen können.

            • @Rolf B.:

              Ich würde Sie dort eher verorten: Destabilisierung der Linken per dumme sich "links" gebender Sprüche a'la die Grünen seien korrupt. Wieviel Geld gibt es pro Posting? Oder sollte es tatsächlich Überzeugung sein? Oha!

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Bei der AFD traut sich die Wirtschaft noch nicht, wird aber noch kommen. Denken Sie an die Karikatur von John Heartfield, " Millionen stehen hinter mir."

            • @82236 (Profil gelöscht):

              Mag sein. Und wenn nicht, dann wird jetzt schon unterm Teppich gefördert.

               

              Aber was hat das mit Spenden an CSU, CDU, FDP, SPD Grüne und Linkspartei (ja auch die bekommen Spenden von der freien Wirtschaft!) zu tun? Welcher konzern ist hier in Deutschland der "Hugenberg-Konzern"? Fachismustheoretische Sandkastenspiele?

               

              Es werden m. E. dumme Geschichtsvergleiche gezogen. Parteipolitisch gesehen zetern saufende Abolitionisten darüber dass andere menschen trinken.

              • 8G
                82236 (Profil gelöscht)
                @Rudolf Fissner:

                RUDOLF FISSNER

                gestern, 16:57

                @ROLF B. LoL. So kann man sich die Welt natürlich auch zusammenbiegen, wenn kaum einer der Linkspartei etwas spenden will. Argumentiert die AfD eigentlich auch so?

                 

                Schon vergessen, was Sie geschrieben haben?

                • @82236 (Profil gelöscht):

                  Wer eine Partei nach der Höhe der Spenden beurteilt setzt zwangsläufig AfD und Linkspartei gleich. Auch die Rechtshansels spielen dieses billige Antikapitalisti Spiel.

                   

                  Ihr Querfront-Ding? Meins nicht.

                  • 8G
                    82236 (Profil gelöscht)
                    @Rudolf Fissner:

                    Legen Sie mir bitte nicht in den Mund, was Sie selber denken.

                    • @82236 (Profil gelöscht):

                      Dann sagen wir es mal so: Sowohl Pseudolinke wie auch AfD Hansels spielen beide das perfide populistische Ferkel-News Spielchen vom korrupten bestechlichen Bundestag.

                      • 8G
                        82236 (Profil gelöscht)
                        @Rudolf Fissner:

                        Ich weiss ja nicht, wie es in Deutschland um die Bestechung von Abgeordneten und Regierungsmitgliedern bestellt ist, aber In Frankreich und Spanien ist das ein ernstes Problem.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Was ist denn so schlimm an einem Verschwinden der SPD, ausser, dass dann die Chance linke Politik machen zu können erheblich steigt?

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Es gibt mit SPD auf Jahre keine linke Mehrheit in Deutschland ohne SPD auf Jahrzehnte nicht.

        Dann können Sie gut linke Politik machen aber nur nicht umsetzen.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @Suchender:

          Das sehe ich nicht so, Deutschland hinkt wie immer der poltischen Entwicklung in Frankreich hinterher, aber es wird kommen.

          Die Parti Socialiste ist zwischen der France Insoumise und En Marche aufgerieben worden. Ich wette, dass alle Wiederbelebungsversuche scheitern werden. Innerhalb von En Marche bildet sich eine Gruppe linker Abgeordneter, die die antisoziale und ausländerfeindliche Politik der Regierung nicht mehr mittragen wollen, aber naiverweise immer noch denken, dass Macrons politisches Herz eher links schlägt, aber die werden auch noch aufwachen. Weiter links hat Hamon sich endlich dazu durchgerungen auf die France Insoumise zuzugehen, was er bei den Präsidentschaftswahlen hätte machen sollen, denn dann hätte es ein Duell Macron Mélenchon gegeben. Die Kommunisten sind auch in Frankreich inzwischen ein Auslaufmodell, die hört und sieht keiner mehr, obwohl sie eine Parlamentsfraktion stellen, aber das tun die Sozialisten ja auch.

          Es ist also keine Frage von Jahrzehnten bis die Linke wieder in Frankreich regiert, der Wind kann schnell drehen. Auch wegen der Systemkrise, denn die 5. Republik ist ein Auslaufmodell und eine 6.Republik ist die Chance für Frankreichs neue Linke. Und der gallische Hahn wird mal wieder den deutschen Michel wecken.

    • @Rudolf Fissner:

      "Ziel des Lafo-Sarah-Duetts ist wie seit Jahrzehnten schon eine Schwächung der SPD und eine Stärkung der Linkspartei."

      Welcher Partei Ansinnen ist es noch mal, die andere so zu belassen, wie sie selbst gern sein möchte? (Ohne dass ich dem obigen Duo dabei hofieren wollte)

      • @lions:

        Die Konkurrenz unter den Parteien ist selbstverständlich völlig legitim. Aber wenn Die Kaffefahrt nur Omabescheisserei ist, dann sollten sie auch als solche benannt werden.

        • @Rudolf Fissner:

          Betrifft ja auch alle Parteien.

  • Eine Gesamtlinke hätte dann eine Chance, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Zur Zeit reicht das Spektrum Links von einem dogmatischen "Du musst!" bis "Du darfst ein bisschen, wenn du was übrig hast, Gerechtigkeit herstellen!". Letzteres ist überrepräsentiert und wird eher als eine Art Lifestyle verstanden oder entstammt rudimentär der gesellschaftlichen Herkunft. Dieser Verschnitt reicht sogar bis in die CDU hinein. Eine Abgrenzung per dieser Definition ist also schwer möglich. Es zeigt aber auf, dass es zur Zeit unmöglich ist, eine Linke zu vereinigen. Ein Forderung "Du musst!" wird erst dann en masse wirksam, wenn Teile der Bevölkerung diese Forderung auch für sich selbst stellen müssen, weil ihre Existenz in bedrohliche Lage gerät. Was nie gelingen wird, ist eine wohlständige Linke, die ihre politische Haltung überwiegend nach anderen, benachteiligten Menschen ausrichtet. Es sind die Benachteiligten selbst, deren Zahl wachsen muss, bevor sich Linke Strömungen samt Gewerkschaften vereinigen können. Diese Zeit wird kommen, da bin ich mir recht sicher.

    • @lions:

      Verelendungstheorie reloaded?

      • @Earendil:

        Ja, unter Einfluss der wirtschaftlichen Globalisierung und wachsender Umweltprobleme kann man diese Theorie als Tendenz wieder vertreten.

        • @lions:

          Kann man. Aber dann liegt man halt falsch.

          • @Earendil:

            Na ja, Fakt scheint jedenfalls zu sein, dass es den meisten noch zu gut geht, um zu bemerken wie schlecht es hier vielen schon geht und dass etwas geschehen muss..

        • @lions:

          Kann man. Aber dann liegt man halt falsch.

  • Die Debatte hier zeigt schon das sinnlose Unterfangen, eine Sammlungsbewegung aufzubauen, die über den bisherigen Konsens in der LINKEN hinaus geht.

     

    Der eine kreischt direkt entsetzt "antideutsch", wenn er keine übermäßige Kritik an Israel üben darf, der nächste sieht jeden Ansatz, die Produktion staatlich planen zu lassen als Stalinismus pur und der dritte will eine neue Definition von Imperialismus uswusf.

    Und ich schließe mich dabei nicht mal aus. Ich gestehe, dass es mir immer schwer fiel, mit den reformerischen Ansätzen eines Bartsch oder den konformistischen eines Ramelow klarzukommen. Ganz zu schweigen von den außenpolitischen Vorstellungen eines Gehrcke oder den bündnispolitischen eines Dehm.

     

    Lieber hacken die Gegner des Kapitalismus auf sich selber ein und das ist auch gut so. An den Abläufen der russischen Oktoberrevolution sieht man deutlich, wie wenig in Wahrheit schon debattiert wurde. Die Frage nach der Produktivität, der Lenkung dieser und die Art des Überganges in eine andere Gesellschaftsform sind nicht mal Thema dieser Auseinandersetzungen, da würde es erst richtig abgehen.

     

    Die Zeiten, wo ich Spaß dran hatte, in einer intriganten Gruppe sich gegenseitig die Augen auszukratzen, sind auch schon lange vorbei. Die LINKE ist jetzt schon eine Sammlungsbewegung, die keinerlei Stabilität zeigt. Auch nur die geringste Erweiterung könnte zur Spaltung der letzten noch verbliebenen Partei aus dem antikapitalistischen Spektrum führen.

     

    Sinnvoll wäre es imo immer noch, wenn westliche Landesverbände, die bei Landtagswahlen noch an der 5%-Prozent-Hürde scheitern, allmählich mal wieder über Bündnispolitik nachdenken.

    • @Age Krüger:

      Der vernünftigste Kommentar hier überhaupt. Danke.

    • @Age Krüger:

      Immerhin gibst Du zu, dass es Deiner Generation zuforderst um den Spaß beim Politgekasper ging. Es wird aber noch sehr ernst werden.

      • @El-ahrairah:

        Das erlebe ich ja dann glücklicherweise nicht mehr.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @El-ahrairah:

        "Es wird aber noch sehr ernst werden."

         

        Ist das eine Drohung?

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          EL-AHRAIRAH sieht glasklar, welche bitteren Verteilungskämpfe auf uns zu kommen.

          Es ist das bevorstehende und unabwendbare Ende der Post WW II Ära

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @61321 (Profil gelöscht):

            "EL-AHRAIRAH sieht glasklar, welche bitteren Verteilungskämpfe auf uns zu kommen."

             

            Und wann genau sollen die kommen?

            • 6G
              61321 (Profil gelöscht)
              @74450 (Profil gelöscht):

              Kommt darauf an, wie man das definiert. Ist Landgrabbing bereits heißer Verteilungskampf, Konkurrenz um Wohnungen in dicht besiedelten Regionen, Versuch der Monopolisierung von knappen Wasserressourcen weltweit oder von Weidegründen in extensiv genutzen Regionen?

              Oder zählt es für Sie immer erst dann, wenn es dabei größere bewaffnete Konflikte und viele Tote gibt?

               

              Behalten Sie folgendes im Auge, eine nicht ganz willkürliche Auswahl:

               

              - Weitere Entwicklung der Migration (erinnern Sie sich in 10-15 Jahren zurück, wie es angefangen hat) und die Reaktionen, die sie nach sich zieht

              - Mögliche Entwicklung neuen demokratischen und identitären (!) Bewußtseins und von Emanzipationsbewegungen in korrupten zerrütteten Staaten, insbesondere in Afrika, und mögliches Hinwegfegen missliebiger autoritärer Regime und regionaler Gewaltherrschaften und die mittelbaren Folgen für den Zugriff auf lokale Ressourcen

              - Mögliche protektionistische Maßnahmen "zurückgebliebener" Staaten gegenüber dem aggressiven Gebahren kapitalistisch-ausbeuterischer Akteure am Weltmarkt (i.e. ganze Staatswirtschaften, als auch partikuläre Konzerne), alles ebenfalls abhängig von politischer Bewusstseinswerdung und von geänderten Machtverhältnissen und vom etwaigen Willen, in einer Übergangsphase absichtlich 'abgehängt' zu bleiben

              - Weitere politische Entwicklung in der islamischen Welt, Tendenz zur Annäherung und 'Panislamismus' oder Auseinanderdriften und Konflikt(e)? und zukünftige Bedeutung und Wirkmacht islamistisch-extremistischer Bewegungen

              - Lassen Sie sich überraschen, wo die nächsten drei Bundeswehreinsätze hingehen und wie man sie Ihnen begründet und rechtfertigt. Was immer man Ihnen erzählt, es wird gelogen sein

              - Achten Sie auf die Reihenfolge, in der ökologische Zielsetzungen, eine nach der anderen, aufgegeben werden und wie es verbrämt werden wird. Damit kann man sehr gut beim Krötenweiher in seiner unmittelbaren Umgebung anfangen und bei aufrichtig/unaufrichtigen CO2-Zielen aufhören

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @61321 (Profil gelöscht):

                Alles wichtige Themen. Eine wirkliche Neuheit sehe ich da, mit Ausnahme des Klimawandels, aber nicht.

                 

                Sagen wir mal so, Verteilungskämpfe gehören zum Inventar des menschlichen Zusammenlebens. In der historischen Entwicklung sind wir aber immer besser darin geworden, diese Verteilungskämpfe zu zivilisieren. Ich sehe nicht, warum sich dieser Trend plötzlich umkehren sollte.

          • @61321 (Profil gelöscht):

            Und da muss man seinen Fuzzies natürlich klar sagen: Third World, wir schaffen die nicht! German Workers First!

  • P.S. Auch die Gesamtlinkspartei ist nur noch gemäßigt links. Vielleicht wird Sarah Wagenknecht deshalb selbst innerhalb ihrer eigenen Partei dermaßen angefeindet.....Die Spaltung geht weiter...........

    • @Yvonne 33:

      Frau Wagenknecht wird aus verschiedenen Gründen innerhalb der Linken z.T. nicht gemocht, aber sicher nicht, weil sie zu links wäre...

  • Wer SPD und Grüne noch als links bezeichnet hat wohl was nicht mitbekommen...Eine wirklich Linke Sammelbewegung halte ich für dringend notwendig. Dazu muss man verstehen, dass die sogenannten Antideutschen offenbar einzig und allein agieren, um zu spalten und das ist ihnen bisher ganz gut gelungen. An einer starken, linken Bewegung oder gar an Sozialpolitik waren sie nie interessiert. Lasst euch von denen nicht weiter beeinflussen! Und zu Sarahs angeblichen Rassismus: Ohne die Ängste zu benennen, die viele vor noch mehr Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt haben und gleichzeitig bewusst zu machen, dass einzig und allein die Politiker der CDU, SPD, der Grünen für die angespannte soziale Lage verantwortlich zu machen sind und sie daran etwas ändern müssen, wenn sie nicht wollen, dass der Rassismus weiter wächst (aber das wollen sie ja gar nicht) wird der Rassismus weiter steigen. Sarah hat meines Erachtens versucht darauf aufmerksam zu machen, dassLeute, die sich links nennen Flüchtlings-politik und Sozialpolitik lieber nicht voneinander getrennt sehen sollten, wenn sie verhindern wollen, dass die Leute immer mehr rechts wählen.

    • @Yvonne 33:

      Alles soweit richtig zum Thema Antideutsche, aber man muss schon sagen das die Aussagen von Wagenknecht nicht unterstützenswert sind. Die Idee dahinter mag die Richtige gewesen sein, aber die Umsetzung ist mehr als schwach. Wer von "Gastrecht" spricht der wirft die internationale Solidarität über Bord .

      Es ist absolut richtig das die LINKE auf die Mehrheit der Bevölkerung zugehen muss aber nicht zwangsweise auf deren Positionen.

      Die Linke muss diskutieren was in der Bevölkerung diskutiert wird und nicht über Randthemen von wohlstandsverwahrlosten Leuten. Wagenknecht geht aber nicht auf die Leute zu sondern übernimmt deren nationalistisch geprägte Positionen.

      Der Fokus der Linken muss darauf liegen die Ursachen für Elendsmigration zu beseitigen, dann ist auch ein solidarischser Kampf von Deutschen und Flüchtlingen möglich weil es eine Interessengleichheit gibt die schnell zu einem allgemeinen Klassenverständnis wachsen kann

      • @Oskar:

        Was meinst du mit "Randthemen von wohlstandsverwahrlosten Leuten"?

         

        Ok. "Gastrecht" war nicht gerade glücklich...Ein solidarischer Klassenkampf von deutschen und Migranten/Flüchtlingen wird nicht erst möglich wenn die Ursachen von Elendsmigration beseitigt werden, sondern ist schon jetzt möglich. Man muss diese Themen nur vernünftig und links zusammenbringen. Das hat die gesamte Linke, auch die außerparlamentarische bisher versäumt...... Die Fluchtursachen werden außerdem bereits von Wagenknecht thematisiert...Sie ist eine der wenigen, die sich vehement gegen Waffenhandel und Kriege äußert. Es fehlt vielleicht noch die Ursache von Armut in der Welt zu thematisieren, auch der Armut in Deutschland....

        • @Yvonne 33:

          Mit Randthemen von Wohlstandsverwahrloseten Leuten meine ich Debatten darum wie man im Bus zu sitzen hat (Menspreading), no Border only, veganismus ect. Das was die heutige neoliberale Linke so diskutiert. All diese Dinge die mit den realen Problem der Welt und der Leute nichts zu tun haben und einzig in den Köpfen von Hipstern existieren

           

          Das Problem bei Wagenknecht ist einfach das das sie es nicht schafft auf AFD Wähler zuzugehen ohne auf deren Positionen zuzugehen. Sie diskutiert gut, ist ne gute Ökonomin aber als Taktikerin ist sie offenbar nicht zu gebrauchen

           

          Naja dann hätte sie eine klare, gerne populistische Ansage zum Thema Fluchtursachen machen sollen. Stattdessen kommt der Spruch aber mit der Zielrichtung gegen Flüchtlinge.

          Dieses Thema muss direkt diskutiert werden. Stattdessen beteiligt sie sich aber an einem Geschacher um Flüchtlingsrechte in der so getan wird als wäre das ein Instrument zu Beilegung der Krise

           

          Was auch fehlt bei der LINKEn ist das Thema Macht. Ich finde das wird viel zu wenig diskutiert dabei hat einzig die LINKE eine brauchbare Analyse dazu, nämlich das Geld ein Machtmittel ist.

          • @Oskar:

            Das krasseste Beispiel für Wohlstandverwahrlosung, das ich kenne, ist die Geschichte mit den „Triggerwarnungen“. Also der narzistische Anspruch, von der Realität nicht mehr behelligt zu werden. Bzw., schlimmer noch, die bloße Kenntnisnahme des Elends anderer als Verletzung der eigenen Person umzuinterpretieren. Und das auch noch an Unis, deren primärer Zweck doch der Gewinn und die Vermittlung von Wissen und Erkenntnissen sind. Der absolute Gipfel der Dekadenz.

            • @Ruhig Blut:

              Hall "Ruhig Blut", dass du nun gerade dieses Bsp. für "wohlstandsverwahrlosung" nennst, finde ich wiederumabgedroschen. Klar muss man immer abwägen, wo kann man Rücksicht auf eigene Traumatisierungen erwarten, die die Menschen, die eine Triggerwarnung erwarten zweifellos erlebt haben, und wo muss man lernen, sich der Realität schonungslos zu stellen. Es dürfte aber nicht so schwehr sein, bei einer Univorlesung vorher, wie auch bei brutalen Filmen, zu warnen: diese Vorlesung kann schockierende Scenen enthalten.....Ich frage sie: Ist ein Afghane, der den Krieg erlebt hat und von seinen unmittelbaren Demo-mitstreitern erwartet keine Böller zu schmeißen auch wohlstandsverwahrlost?

              • @Yvonne 33:

                Nein, ich spreche nicht von traumatisierten Kriegsopfern. Und ich halte das Thema auch nicht für abgedroschen sondern denke, dass selbst den meisten Kritikern die Dimension der Problematik gar nicht bewusst ist. Problematisch sind nämlich nicht die Übersensibilität und der Narzissmus der Leute, auf die sich die Kritik zumeist konzentriert als ginge es hier um Fragen des Stils und der Ästhetik. Hochproblematisch ist die Konsequenz, die sich aus der Realitätsverweigerung ergibt.

                 

                Es geht bei der Diskussion, wie du vermutlich weißt, primär nicht um Armutsmigranten oder dergl., sondern um junge Studierende, hauptsächlich in den USA, auch wenn die Idee schon z. B. nach Deutschland herübersickert. Großteils Leute aus wohlhabenden Verhältnissen, die sich das Studium leisten können. Diese Studis stellen die künftigen Eliten dar, in der Wirtschaft, im Staat, in der Politik; sie sind also diejenigen, die die Zukunft der Welt formen und bestimmen werden.

                Und ausgerechnet die künftig Mächtigen nehmen nun für sich in Anspruch, beim universitären Lernen über die Welt von den unschönen Seiten der Realität nicht mehr behelligt zu werden.

                Was glaubst du denn, wie verantwortlich solche Menschen der Welt gegenüber handeln werden, wenn sie schon eine realistische Wahrnehmung derselben als persönliche Zumutung verweigern, und diese Verweigerung auch noch zugestanden bekommen?

                Schon mal von Marie Antoinettes Kuchen-statt-Brot-Spruch gehört?

          • @Oskar:

            ...Sie macht öfter mal Ansagen zum Thema Fluchtursachen und Krieg, sehr konsequent. Und zwar eigenständig. Man sollte sich nicht nur diese paar Sätze rausgreifen, die man gegen sie verwenden kann....

             

            Und bis auf das" Gastrecht": Was sagt sie anderes, als das natürlich keine unbegrenzte Aufnahme möglich ist. Jeder Mensch weiß das. Ist doch logisch..... Indirekt sagt sie aber damit auch, dass wir noch reichlich Aufnahmekapazität haben.

             

            Das Problem ist, dass sich die Konzerne auf "willige Arbeitskräfte freuen"- und willig reimt sich auf billig. Und Flüchtlinge jetzt schon ein halbes Jahr Praktika in der freien Wirtschaft machen sollen (ALG II-Bezieher 3 Monate). Und das muss mehr thematisiert werden, damit die Stoßrichtung nicht weiter gegen Flüchtlinge/Migranten (und Erwerbslose) sondern gegen die Konzerne geht.....

            • @Yvonne 33:

              P.S.

              und auch, dass man nicht einerseits immer mehr Flüchtlinge hereinlassen kann, ohne dabei die hier geborenen zu versorgen, z.B. mit Wohnungen aber auch mit Geld (denn es gibt viele, die durch die "Maschen" fallen) hat sie schon thematisiert. Allerdings müsste ihre Stoßrichtung dabei tatsächlich stärker gegen die Konzerne gehen....

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Oskar:

        "Randthemen von wohlstandsverwahrlosten Leuten."

         

        Das wären welche? Genderpolitik?

  • Christian Lindner meint:

     

    Frau Merkel bildet gerade eine linke Sammlungsbewegung und der Bezeichnung "53%-GroKo".

    • @meerwind7:

      Korrektur:

      "... eine linke Sammlungsbewegung unter der Bezeichnung '53%-GroKo' "

      • @meerwind7:

        Von seinem Standpunkt aus ist alles außer AfD links...

  • Die Linke kommt mir vor, wie ein Fußballverein, der vor der Saison die Meisterschaft verspricht, dann Spiel um Spiel verliert, und immer noch behauptet den überlegenen Fußball zu spielen und nur keine Punkte hat, weil die anderen es nicht kapieren.

    Also Kopf hoch, nächstes mal holt ihr die Meisterschaft (wenn die anderen es kapieren)

    • @Günter Witte:

      Oranje hat in den 70ern mit Johan Cruyff immer so gespielt ohne einen großen Titel zu gewinnen und es war viel schöner Oranje zuzuschauen statt der total steinern rumstehenden deutschen Mannschaft.

       

      Es geht manchmal ums Tun, nicht ums Siegen.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Günter Witte:

      Genau als ich in den Kindergarten ging, war ich auch immer auf der Seite der jeweils gewinnenden Fussballmannschaft. Inzwischen habe ich gelernt, dass die Sieger nicht immer die besseren sind.

      " Von Niederlage zu Niederlage bis zum Sieg" Victor Serge.

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Und nun sind die Verlierern immer die Besseren?

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Die Gewinner, die z.B. die Klimakatastrophe nicht in den Griff bekommen, weil ihnen kurzfristige und kurzsichtige Profitinteressen wichtiger sind, provozieren die finale Niederlage aller. Schon mal darüber nachgedacht Fissner?

          • @82236 (Profil gelöscht):

            Und die Verlierer, die wegen der Klimakatastrophe in den Ozeanen langsam absaufen sind die Gewinner?

             

            Sollen die für Sie immer noch die Jubel-Winkelemente hoch halten, wenn der Kopf schon unter Wasser ist?

             

            Schon mal darüber nachgedacht?

            • 8G
              82236 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Haben Sie überhaupt darüber nachgedacht, wer und was die Klimakatastrophe verursacht hat? Das da einige Südsseinsulaner absaufen, interessiert weder Merkel noch die deutsche Industrie. Der Unterschied zwischen einem Verbrecherregime wie Pol Pot und der deutschen Industrie ist, wenn man sich mal nur auf den deutschen Teil der Verantwortung beschränkt, das die deutsche Industrie subtileren Völkermord begeht, da werden die Leute nicht massiv hingerichtet, aber man entzieht ihnen aus Profitinteresse einfach ihre Lebensgrundlage. Das habe ich aber sinngemäss so geschrieben, worauf Sie, weil Sie nur Ihren eigenen Gedankengängen folgen, mal wieder völlig daneben geantwortet haben.

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @82236 (Profil gelöscht):

                "Der Unterschied zwischen einem Verbrecherregime wie Pol Pot und der deutschen Industrie ist, wenn man sich mal nur auf den deutschen Teil der Verantwortung beschränkt, das die deutsche Industrie subtileren Völkermord begeht, da werden die Leute nicht massiv hingerichtet, aber man entzieht ihnen aus Profitinteresse einfach ihre Lebensgrundlage."

                 

                Oha! Mal wieder starke Worte. Wenn die deutsche Industrie Ihrer Meinung nach Völkermord betreibt, was machen dann die Chinesen? Und was ist mit der venezolanischen Regierung, die praktisch ausschließlich vom Export fossiler Brennstoffe lebt? Schon mal drüber nachgedacht?

                https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_Kohlenstoffdioxidemittenten

                • 8G
                  82236 (Profil gelöscht)
                  @74450 (Profil gelöscht):

                  Sie können sich Ihre Statistiken schenken. Nehmen Sie nur China und die USA. Trump hat das Klimaabkommen von Paris aufgekündigt, die Chinesen nicht. Die Chinesen haben die Situation begriffen und investieren massiv in erneuerbaren Energien, der Anteil von fossilen Brennstoffen geht schon seit geraumer Zeit zurück und dieser Rückgang wird sich künftig beschleunigen, was eine Statistik, die ja nur eine Momentaufnahme ist, nicht zeigen kann. Trump hat das Pariser Abkommen aufgekündigt, demnach sind die USA ein erheblicher Risikofaktor. Und Venezuela, das Land, auf das sich alle Augen der Welt richten und anscheinend, der einzige Staat dieser Welt, der vom Export fossiler Brennstoffe lebt, ist, ist also Ihrer Meinung nach einer der Hauptverantwortlichen der Klimakatastrophe, aber wer verbrennt denn das venezualische Schweröl? Das norwegische, schottische, russische, iranische, arabische und afrikanische Öl ist wohl viel sauberer oder wird nur als Speiseöl verwendet . Ihr Linkenhass nimmt groteske und bedenkliche Züge an.

                  • 7G
                    74450 (Profil gelöscht)
                    @82236 (Profil gelöscht):

                    "Sie können sich Ihre Statistiken schenken."

                     

                    Mir ist schon klar, dass Sie mit Daten nichts anfangen können. Sie leben vom Bauchgefühl. :)

                     

                    Sie antworten auch nicht auf meine Frage. Sie sprachen vom "Völkermord" der deutsche Industrie. Ich fragte, was ist mit anderen? Dann versuchen Sie das Thema zu wechseln. Ich werfe Venezuela nicht vor, dass es vom Ölexport lebt. Nach Ihrer Logik müssten das dann aber ebefalls "Völkermordende" sein. Oder argumentieren Sie hier völlig willkürlich und unlogisch?

                    • 8G
                      82236 (Profil gelöscht)
                      @74450 (Profil gelöscht):

                      Klar das richtige Bauchgefühl ist schon wichtig, Dichter haben die Welt vom Gefühl her oft besser verstanden als Wissenschaftler. Gut wir sind beides nicht, wenn ich mir Ihre Prosa so betrachte.

                      Völkermord der deutschen Industrie ist erst einmal eine historische Tatsache (Zyklon B) und Deutschland ist immer noch eine der grössten Giftküchen der Welt. Der vom Profit beseelte Geist deutscher Industrieller hat sich seit jenen düsteren Tagen durchaus nicht verändert. Denn da die Südseeinseln keine lukrativen Absatzmärkte für die deutsche Industrie sind, können sie auch getrost absaufen, so die Logik unserer Unternehmer, denn sonst hätten sie ihren Teil dazu beigetragen, dass Deutschland seine Klimaverpflichtungen einhält. Stattdessen muss der ganze Diesel-und Gummibärchenschrott in die ganze Welt verscherbelt werden. Und ich kann Ihnen sagen, dass Haribo die Einwohner der Südseeinseln nicht froh macht.

              • @82236 (Profil gelöscht):

                Wissen Sie überhaupt, wie verächtlich gegenüber den Verlierern beim Klimawandel ihr Spruch „Von Niederlage zu Niederlage bis zum Sieg“ ist? Welchen Sieg wollen Sie verkaufen, wenn es nicht gelingt den Klimawandel substantiell aufzuhalten? Welchen Sieg wollen Sie nach dem von Ihnen postulierten Völkermord verkaufen? Gehen Sie dabei sogar über Leichen?

                • 8G
                  82236 (Profil gelöscht)
                  @Rudolf Fissner:

                  Wer ist für den Klimawandel denn verantwortlich? Sie haben überhaupt nichts verstanden von dem, was ich geschrieben habe. Warum kann die 1,5 Grad Grenze nicht eingehalten werden? Weil für die profitgierigen Kapitalisten der Profit vor dem Abkommen von Paris kommt. Oder gehören Sie auch zu den Traumtänzern, die an das Märchen vom Emissionshandel glauben? Mit den Leuten, die heute die Welt regieren, können Sie folglich gar nichts aufhalten. Sonst alles klar auf der Andrea Doria, Fissner?

                  • 7G
                    74450 (Profil gelöscht)
                    @82236 (Profil gelöscht):

                    "Weil für die profitgierigen Kapitalisten der Profit vor dem Abkommen von Paris kommt."

                     

                    Ich sagen Ihnen jetzt noch einmal: Venezuela!

                     

                    Umweltverschmutzung und Klimaschaden ist nicht systemabhängig. Im Sozialismus ging und geht es der Umwelt nachweislich ebenfalls nicht so bombig. Das hat also offensichtlich nicht nur was mit den bösen Kapitalisten zu tun.

                    • 8G
                      82236 (Profil gelöscht)
                      @74450 (Profil gelöscht):

                      Sie können auf den Stuhl steigen auf den Tisch springen, venezulanisches Öl wird hauptsächlich von den USA gekauft und dort verbrannt. Aber Saudi Arabien, das ja auch Öl verkauft, ist Ihnen bestimmt als System lieber, vor allem, was die Frauenrechte anbetrifft, aber es soll ja Fortschritte geben.

                      Desweiteren kann man gegen den Kapitalismus sein, ohne ein Gosplannostalgiker zu sein, aber das geht in Ihre fantasielose binäre Birne augenscheinlich nicht rein.

                      Fakt ist: Der Kapitalismus regiert seit den 90zigern allein bis auf wenige Ausnahmen. Und ist deshalb allein für die Abwendung der Klimakatastrophe verantwortlich. Verantwortung, die die Kapitalisten und ihre Regierungshelfer nicht tragen wollen.

                      • 7G
                        74450 (Profil gelöscht)
                        @82236 (Profil gelöscht):

                        Wie schon gesagt, Sie haben offenbar Schwierigkeiten sich zu konzentrieren und beim Thema zu bleiben. Die Erfahrungen mit den real exsitierenden Alternativen zur Marktwirtschaft haben gezeigt, dass das Thema Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung sich nicht auf marktwirtschaftliche Systeme beschränkt. Mehr sage ich nicht. Das Gegenteil können Sie nicht belegen. Ob mit Bauchinhalten oder wirklichen Daten. :D

                        • 8G
                          82236 (Profil gelöscht)
                          @74450 (Profil gelöscht):

                          Sie können ja nicht ein vergangenes untergegangenes System auf die heutige Welt übertragen, ohne zu wissen, was ja rein spekulativ ist, wie dieses System sich weiterentwickelt hätte. Dass die Planwirtschaft einen historischen Anteil an der Erderwärmung hat, ist eine Tatsache, aber diese Verantwortung ist historisch, während die kapitalistische Marktwirtschaft beim Klima völlig versagt und das ist eine gegenwärtige Tatsache, aber wenn Ihnen Ihr Häusle wegschwimmt, werden Sie das auch noch merken. Ihre diachronische und anachronische Sichtweise ist intellektuelle Hütchenspielerei, sonst nichts.

                          • 7G
                            74450 (Profil gelöscht)
                            @82236 (Profil gelöscht):

                            Jaja, ist ja in Ordnung. Sie können aber eben nicht wegdiskutieren, dass auch die zeitgenössischen nicht-marktwirschaftlichen Staaten genauso zum Klimawandel beitragen, wie der Rest der Welt. Venezuela als Exporteur von fosslien Brennstoffen und Nord Korea als Kohleverstromer. Kuba hat hingegen einen sehr geringen Anteil, da dort ganz einfach nichts produziert wird und die Menschen den Mangel verwalten. Sie mögen das als Hütchenspiel bezeichnen, bestreiten können Sie es nicht. ;)

                            • 8G
                              82236 (Profil gelöscht)
                              @74450 (Profil gelöscht):

                              Der Anteil von Venezuela und Norkorea an der Erderwärmung ist wirklich sehr besorgniserregend, wenn wir das in den Griff bekommen, ist der Planet gerettet.

                              Und Kuba, es mangelt zwar an Konsumgütern, aber Ärtze, Lehrer, Intellektuelle haben die im Überfluss, was man vom kapitalistischen Teil Lateinamerikas ja nicht behaupten kann.

                • @Rudolf Fissner:

                  Nun halten Sie mal wieder die Luft an. Nicht @JÖRG ENGELHARDT ist verantwortlich für die Klimakatastrophe. sondern ein Wirtschaftssystem, das nur funzen kann, wenn es Wachstum produziert. Das ein Überangebot erst schaffen muss, wovon ein Teil sinnlos Ressourcen verbraucht hat, um einen Markt zu schaffen für eine Ware.

                   

                  Und solange das System immer noch aktiv ist, werden wir noch vieles, was geschieht, nur mit einer zynischen Distanz ertragen können. Dass es irgendwann mal anders sein könnte, ist wenigstens ein kleines bisschen Hoffnung, was man haben kann.

    • @Günter Witte:

      Auf die Meisterschaft!

      • @Justin Teim:

        Kreisliga?

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Da spielen Sie ja...

    • @Günter Witte:

      Wenigstens folgt die Linke den Siegern nicht bis in die Dusche.

  • Linke Politik mal nur mit Wagenknecht

     

    Da kann Wagenknecht sich nun sammeln und sich frei bewegen in ihrer Sammlungsbewegung.

     

    Nicht einmal die Linkspartei selber spielt das Spiel der Fraktionsvorsitzenden der Linkspartei mit. Man staunt und wundert sich, wie weit sich Wagenknecht schon von der eigenen Partei abgehoben hat.

  • Ich zweifle ob wir uns da richtig verstehen oder ob da ein Mißverständnis produziert wird:

    soll das eine Volkspartei werden oder eine linke Sammlungsbewegung?

    Ich halte das Politprofi-Duo für zu kühl und zu taktierend, um nicht das erstere zu meinen: eine Volkspartei unter ihrer Führung, für sie maßgeschneidert.

     

    Linke Ansätze unterscheiden sich aber schon allein dadurch, dass sie nicht alle so konsequent den Personenkult erneuern. Allein dieser Punkt ist schwierig zu "sammeln".

    Es gibt einfach auch verschiedene Denkansätze.

     

    Aber klar: united front gegen Mieten, Jobcenter-Zumutungen, Ausbeutung und Diskriminierung aller Art.

    Nur eben in Form von Kampagnen, an denen sich alle beteiligen, und nicht in Form einer Parlamentspartei.

     

    Wenn Wagenknecht keine antirassistischen Linken mehr möchte, dann kann sie ja gehen.

  • Ohne die Partei Die Linke, gäbe es heute die AfD nicht. "Volkspartei"? Naja, neuerdings soll ja der Marxismus wieder voll im kommen sein. Rofl.

    • @tinn:

      Dann helfen gegen die AfD jetzt wohl nur noch die neuen Nationalsozialisten. Die bevölkern allerdings bereits zahlreich ausgerechnet die AfD und haben den Laden da voll im Griff, nachdem sie zunächst alle sozialistische Tarnkleidung abgestreift haben - wegen Marx und Bäh und so.

      Mit Ihrem zweiten Satz könnten Sie allerdings völlig richtig liegen. Ohne Marxismus wird sich hier rein gar nichts mehr bewegen. Wagenknecht weiß das schon lange, andere sind halt nicht so schnell im Denken. Sie weiß es schon aus DDR-Zeiten, wo die linientreue IM Erika alias Angela Merkel mit Unterstützung der SED Physik studieren durfte, während eine kritische, antimilitaristische Sahra Wagenknecht sich mit Nachhilfeunterricht irgendwie durchschlagen musste.

      https://menschenrechtsverfahren.wordpress.com/2014/04/10/im-erika-neues-foto-der-genossin-angela-merkel-aufgetaucht/

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @Rainer B.:

        Dann weiß Wagenknecht vielleicht auch, dass so, wie dunnemals die klassische Newtonsche Mechanik durch die überfällige Quantenmechanik erweitert wurde, der Marxismus ganz dringend einer grundlegenden Erweiterung bedarf, um aktuelle ökonomisch-gesellschaftliche Phänomene und ihre Evolution zu erklären.

        Ob allerdings heute eine dem klassischen Marxismus ähnlich einheitliche und in sich schlüssige Theorie überhaupt noch möglich ist, mag bezweifelt werden.

        Anyway, wo sitzen die Denker die daran arbeiten?

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Ich gehe davon aus, dass Frau Wagenknecht dies alles sehr bewußt ist. Das klassische Bild vom Vordenker, dem man nur folgen muss und alles wird gut, passt schon lange nicht mehr in die heutige Zeit. Es bedarf heute neben möglichst vielen denkenden (nicht nur wiederkäuenden) Menschen vor allem einer möglichst präzise Analyse des Vergangenen, einer Sicherung dessen, was sich sowohl für das große Ganze als auch für j e d e n Einzelnen bewährt hat, einer klaren Vorstellung von und systematischen Umsetzung hin zu einer besseren Zukunft und daneben konstruktiver Impulse und Diskurse darüber, wie die mittel-

          und langfristig aussehen soll. Und dann werden wir vor allem angesichts sich mehr und mehr verselbständigender Waffenproduktion/-verbreitung und fortschreitender Umweltzerstörung sehr sehr viel Glück brauchen, wenn wir diese Zukunft überhaupt noch erleben wollen.

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Alles längst passiert. Mir zumindest viele nicht ein wo es nach den umfassenden Änderungen der letzten Jahrzehnte noch Bedarf gäbe.

          Es gibt eine Vielzahl an guten Erweiterungen. Diskutiert werden die im Mainstream der Linken allerdings kaum.

          Die "Erweiterung" die im Moment in der linken Szene stattfindet, also bei denjenigen die im Moment den Mainstream der Linken bestimmen ist aber wohl eher eine Alternativwissenschaft die mit Marx überhaupt nichts mehr zu tun hat. Stattdessen wird über den Haufen geworfen was immer funktioniert hat und anderswo in der Welt noch heute gut funktioniert und auch hier noch gut funktionieren würde

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Oskar:

            "Alles längst passiert. Mir zumindest viele nicht ein wo es nach den umfassenden Änderungen der letzten Jahrzehnte noch Bedarf gäbe.

            Es gibt eine Vielzahl an guten Erweiterungen. Diskutiert werden die im Mainstream der Linken allerdings kaum."

             

            Haben Sie da einen guten Literaturtip?

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Zum Thema "warum die Sovjetunion scheiße geworden ist" gibt es "verratene Revolution" von Trotzki. Um mal ganz vorne anzufangen.

              Zum Kulturellen Klassenkampf im 21 Jahrhundert und der Relevanz von anderem Kapital als ökonomischem gibt es Bourdieu

              Aber die meisten Debattenbeiträge dazu finden sich nicht in Büchern sondern in Zeitschriften

              Es kann aber auch helfen sich einfach mal mit dem Sozialismus nach Marx und Lenin zu befassen ("staat und Revolution" Begriff der ununterbrochenen Revolution) und das dann damit zu vergleichen was in der UDSSR der 30ger Jahre wirklich der Fall war (tatsächliche Macht der Sovjets)

              Am einfachsten wäre es aber einfach mal ohne den blanken Antikommunismus in eine Diskussion dazu gehen.

              Aber mal eine Gegenfrage: Wo soll dieser Nachholbedarf denn sein?

              Wo fehlt es?

              Das einzige was ich denke was fehlt ist die Besinnung auf die Probleme im 21 Jahrhunderts und das Begreifen, das die soziale Frage nicht mehr das präsenteste Thema in Teilen des Proletariats ist.

              Das ist aber eher ein taktischer Fehler als alles Andere

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @Oskar:

                Mich interessieren vor allem die „umfassenden Änderungen der letzten Jahrzehnte“. Da möchte ich nicht bei Trotzki und Lenin anfangen. Bourdieu ist sicher interessant, aber auch nichts Neues mehr. Gleiches gilt für Foucault und Laclau.

                 

                Am interessantesten finde ich die Frage, wie sich ein Sozialismus ohne Diktatur errichten ließe. Auch hier im Forum weiter unten, wird ja schon wieder danach gerufen, die "Unterwanderung aus den Parteiapparaten zu entfernen" (El-Ahrairah Montag, 11:46 Uhr). Klingt altbekannt.

                 

                Mich würde hingegen interessieren, wie eine bessere Gesellschaft ohne Umerziehung und Säuberung zu erreichen sein könnte. Wie kann Freiheit und Gerechtigkeit vereint werden? Da sehe ich die soziale Marktwirtschaft dem Sozialismus empirisch als deutlich überlegen an. Aber ich bin bereit mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen.

                 

                Die wichtigste Frage ist, wie lässt sich eine gerechte Gesellschaft ohne Gewalt und Unterdrückung erreichen. Da sehe ich noch keine Antworten. Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts ist leider genauso wie der Sozialismus des 20. Jahrhunderts an dieser Frage gescheitert.

                 

                Wenn Sie dazu einen Link zu einem spannenden Zeitschriftenartikel haben, bin ich gespannt.

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @Oskar:

                Mich interessieren vor allem die "umfassenden Änderungen der letzten Jahrzehnte". Da möchte ich nicht bei Trotzki und Lenin anfangen. Bourdieu ist sicher interessant, aber auch nichts Neues mehr. Gleiches gilt für Foucault und Laclau.

                 

                Am interssantesten finde ich die Frage, wie sich ein Sozialismus ohne Diktatur errichten ließe. Auch hier im Forum weiter unten, wird ja schon wieder danach gerufen, die "Unterwanderung aus den Parteiapparaten zu entfernen" (El-Ahrairah Montag, 11:46 Uhr). Klingt altbekannt.

                 

                Mich würde hingegen interessieren, wie eine bessere Gesellschaft ohne Umerziehung und Säuberung zu erreichen sein könnte. Wie kann Freiheit und Gerechtigkeit vereint werden? Da sehe ich die soziale Marktwirtschaft dem Sozialismus empirisch als deutlich überlegen an. Aber ich bin bereit mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen.

                 

                Die wichtigste Frage ist, wie lässt sich eine gerechte Gesellschaft ohne Gewalt und Unterdrückung erreichen. Da sehe ich noch keine Antworten. Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts ist leider genauso wie der Sozialismus des 20. Jahrhunderts an dieser Frage gescheitert.

                 

                Wenn Sie einen Link zu einem spannenden Zeitschriftenartikel haben, bin ich gespannt.

                • @74450 (Profil gelöscht):

                  Mit diesen Aussagen hätte ich bei Ihnen nicht gerechnet. Ich frage mich gerade, ob hier vielleicht stark aneinander vorbeidiskutiert wird. Bei der anzustrebenden Gesellschaftsordnung gibt’s doch wohl keinen Dissens.

                  • 7G
                    74450 (Profil gelöscht)
                    @Ruhig Blut:

                    "Bei der anzustrebenden Gesellschaftsordnung gibt’s doch wohl keinen Dissens."

                     

                    Solange wir eine gerechtere Gesellschaft anstreben, gibts keinen Dissenz. Es gibt viele Ungerechtigkeiten und Herausforderungen in unserem Land. Die müssen besprochen und behoben werden.

                     

                    Ich glaube halt nur, dass die Geschichte gezeigt hat, dass eine gut regulierte Marktwirtschaft (auch soziale Marktwirtschaft oder Wohlfahrtsstaat genannt) sehr viel erfolgreicher bei der Herstellung einer solchen Gesellschaft ist, als alle bisher versuchten Alternativen.

                    • @74450 (Profil gelöscht):

                      Na darauf lässt sich doch aufbauen. Wenn halbwegs Einigkeit über das Ziel und der Dissens nur noch über den Weg dorthin und die Bewertung des Ist-Zustandes besteht, sollte sich doch grundsätzlich gut miteinander auskommen lassen.

                      Mir geht’s zumindest so.

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @Oskar:

                Mich interessieren vor allem die "umfassenden Änderungen der letzten Jahrzehnte". Da möchte ich nicht bei Trotzki und Lenin anfangen. Bourdieu ist sicher interessant, aber auch nichts Neues mehr. Gleiches gilt für Foucault und Laclau.

                 

                Am interessantesten finde ich die Frage, wie sich ein Sozialismus ohne Diktatur errichten ließe. Auch hier im Forum weiter unten, wird ja schon wieder danach gerufen, die "Unterwanderung aus den Parteiapparaten zu entfernen" (El-Ahrairah Montag, 11:46 Uhr). Klingt altbekannt.

                 

                Mich würde hingegen interessieren, wie eine bessere Gesellschaft ohne Umerziehung und Säuberung zu erreichen sein könnte. Wie kann Freiheit und Gerechtigkeit vereint werden? Da sehe ich die soziale Marktwirtschaft dem Sozialismus empirisch als deutlich überlegen an. Aber ich bin bereit mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen.

                 

                Die wichtigste Frage ist, wie lässt sich eine gerechte Gesellschaft ohne Gewalt und Unterdrückung erreichen. Da sehe ich noch keine Antworten. Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts ist leider genauso wie der Sozialismus des 20. Jahrhunderts an dieser Frage gescheitert.

                 

                Wenn Sie einen Link zu einem spannenden Zeitschriftenartikel haben, bin ich gespannt.

    • @tinn:

      Der erste Satz zeigt, dass die Kausalitäten bei Ihnen gewaltig verschoben sind.

      • @agerwiese:

        Den massenhaften Wechsel von Linksparteiwählern hätte ein nicht populistische Politik der Linkspartei wohl schon noch verhindern können.

  • Im Moment sind Merkel und Seehofer komplett vom Ja der SPD abhängig! Eine super Ausgangslage, denn

    wenn die Basis Nein zu dieser halbgroßen, halbgaren Koalition sagt, kann die SPD wieder zu ihren Wurzeln zurückkehren und frischen Atem schöpfen. Glückauf, der Steiger kommt...

  • Es muss sich was ändern!

     

    Für eine antikapitalistische Basisbewegung in Deutschland !

     

    Lafontaine und Sahra Wagenknecht trommeln für eine neue linke Sammlungsbewegung. Lafontaine sagt: "Alle Linken in Deutschland müssen sich zusammenzufinden, um die Rechten kleinzuhalten. Wir dürfen die Fehler der Geschichte nicht mehr wiederholen."

     

    Muss es nach Jahren des neoliberalen Selbstverrats der SPD, der erfolglos auf Regierungserwartung zielenden weiteren Verbürgerlichung der Grünen nicht einen Neustart geben? Wie oft soll man noch warten auf die jetzt aber, diesmal ganz sicher einsetzende Selbstbesinnung der SPD-Spezialdemokraten?

     

    Die Fraktionsvorsitzende hat am Sonntag gesagt: "Am groteskesten finde ich den Vorwürf, ich hätte jetzt vor, die Linke zu spalten. Wer den Unterschied zwischen einer Sammlung und einer Spaltung nicht erkennen kann, der hat doch irgendwie gar nicht verstanden."

     

    Wagenknecht brachte zum Ausdruck, was vielen durch den Kopf geht: Dass die heutige Situation nicht zufriedenstellen könne. Dass etwas in Bewegung kommen müsse. Dass es einen linken Aufbruch brauche, dass "wir doch nicht zuschauen wollen, die Höckes und Gaulands im Schlepptau der neoliberalen Politik immer stärker werden, dass gerade die Verlierer dieser Politik, die am meisten Benachteiligten jetzt in zunehmendem Maße dazu tendieren, solche Parteien zu wählen."

     

    Dass eine Bewegung nicht von oben, auf Knopfdruck oder "weil irgendjemand ein Interview gibt" entstehe. Aber dass die Linke sagen müsse, wofür sie stehe.

     

    Ein modifizierter Auszug, vgl.

     

    Info.-Empfehlung: Erstmal alle versammeln

     

    Linke Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine haben recht, wenn sie für eine linke Sammlungsbewegung in Deutschland werben

    Von Sebastian Puschner https://www.freitag.de/autoren/sebastianpuschner/erstmal-alle-versammeln

    • @Reinhold Schramm:

      Wie verrückt muss man sein, um anzunehmen, eine wie auch immer gestaltete Lafoknecht-Bewegung/-Partei/-Gruppe könnte antikapitalistisch sein?

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      Tja, stell dir vor, es gäbe eine linke Sammlungsbewegung und keiner ginge hin. Diesmal klappts. Glück auf, Genosse.

      • @80576 (Profil gelöscht):

        Ja, auch die Junge Union muss sich für ihre Erbschafts- und Vermögensansprüche in ihrer Kapitalgesellschaft gesellschaftspolitisch bewegen.

  • Mit DIESER Linkspartei wird eine übergreifendes Bündnis nicht möglich sein. Zuviel Anti-EU, zuviel Oligarchie Solidarität mit Russland, zuviel Dehm-Querfront-Populismus, zuviel Venezuela-Solidarität, zuviel DKP-SED Denke, zu wenig historische Aufarbeitung, zu unklare grundsätzliche wirtschaftliche Standpunkte (Abschaffung Kapialismus oder soziale Marktwirtschaft),

    • @Rudolf Fissner:

      Möchten Sie mehr Sozialpartnerschaft mit Friede Springer, Familie Siemens und Quandts? Dann müssten Sie sich schon an die Junge Union vom Club Deutscher Unternehmer (CDU) wenden! Oder an die Kapitalliberalen der FDP!

      • @Reinhold Schramm:

        Ne können Sie für sich behalten. Verscherbeln Sie ihr trocken Brot doch bitte woanders. Wollen Sie noch ein paar Wechselwähler von der Linkspartei oben drauf? Aber nicht blau machen morgen!

    • @Rudolf Fissner:

      Ist schon merkwürdig wie wenig das Bild von der Linkspartei das hier immer wieder hervor geholt wird mit der Linkspartei in der Realität zu tun hat.

       

      Solidarität mit Oligarchen in Russland? WTF. DKP und SED Denke? Wenn sie Kapitalismuskritik meinen dann ja. Venezuela Solidarität???

      Anti-Eu ist nicht gleich Anti Europa, aber eine Kritik an dem was in Griechenland und im Mittelmeer passiert sollte für Linke normal sein und nichts was abschreckt

      Wo kommen all diese Dinge in den Köpfen der Leute her?

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        • @74450 (Profil gelöscht):

          WOW von Niedersachsen. Meiner Meinung nach falsche Wortwahl aber es stimmt ja im Prinzip was drin steht.

          Das Problem ist die rechtsradikale "Opposition" nicht unbedingt der Rest (zumindest akut)

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Oskar:

            Sie wissen schon, dass der letzte Bundesparteitag in Hannover stattgefunden hat?

             

            Klar, es ist die rechtsradikale Opposition, die dafür verantwortlich ist, dass die Menschen in Venezuela nicht versorgt werden können. Das ist schon immer das billigste Argument der Sozialisten. Die anderen sind schuld! So wird es aber mal wieder nix werden, mit den Alternativen zur sozialen Marktwirtschaft. Davon lässt sich niemensch mehr überzeugen im 21. Jahrhundert.

    • @Rudolf Fissner:

      Besser wedeln wir mit Puls-of-Europe-Fähnchen, sind Cheerleaders für Macron und lassen Brüsseler-Europa führen vom alkoholkranken Mann, der mal schon seinen Staat zu Steueroase umfunktioniert hatte.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Naja es verlangt ja auch keiner von der Linken, dass sie Ihre Ideen animmt. Gott sei's gedankt, getrommelt und gepfiffen!

    • @Rudolf Fissner:

      Na, wollen wir ein Begriff 'taggen'? Die in Deutschland herrschende Oligarchie kann sich der Solidarität von rechtsaußen bis grünliberal fest versichern.

  • Ich wäre sehr dafür, wenn Sarah ihren Mann und die Traditionslinken in einem neue Partei mitnehmen würde. Nur würde das gerade keine linke Sammlungsbewegung, denn weder sind die klassischen Antiimperialisten besonders links, noch wäre das irgendwas, das Grünen und SPDlern gefallen könnte.

    Auf der anderen Seite könnten Teile der undogmatische Linke eher mit linken Grünen und SPDlern zusammen (und umgekehrt).

    Das würde aber eine linke Sammlungsbewegung OHNE Lafontaine und Wagenknecht bedeuten.

    Eine solche Partei, die per Definition noch Regierungsbündnissen suchen würde, wäre nach wenigen Jahrzehnten eine 2. SPD. Es ist halt schwer, die ganze Zeit zu sagen 'Da spielen wir nicht mit, weil wir die Regeln schon so doof finden.'

    • @pitpit pat:

      Ich kann weder an einer erneuten Spaltung der Linken noch an einer nationalbolschewistischen "Sammlungsbewegung"/Sekte noch an einer zweiten SPD irgendwas positives erkennen. Alles überflüssig wie sonstwas.

    • @pitpit pat:

      "Eine solche Partei, die per Definition noch Regierungsbündnissen suchen würde, wäre nach wenigen Jahrzehnten eine 2. SPD. "

       

      Das ist zu befürchten und das heißt dann leider auch, dass man, solange man es mit dieser Bevölkerung zu tun hat, man wohl oder übel mit den Alt-Anti-Imps zusammenbleiben muss.

      • @Age Krüger:

        Was sind denn Alt-Anti-Imps?

        Sind das Linke, die von den Antideutschen denunziert werden, weil sie nicht die devoten Wadenbeißer der USA sein wollen und auch die Plästinenser-Politik der israelischen Regierung kritisieren, weil sie grundsätzlich Rassismus ablehnen? Sozusagen Anti-Hipster?

        • @Rolf B.:

          Ja in etwa.

          Das Problem ist einfach das Antideutsche sich nie mit linker Theorie außer Adorno beschäftigen, und erst recht nicht mit Lenin und co. Folglich hat diese Gruppe keine Ahnung wovon geredet wird und macht sich dann einen Reim auf das was sie sehen von einem bürgerlichen Standpunkt aus

          So wird aus Antiimperialismus plötzlich Solidarität mit Russland und aus der Geopolitischen Schlüsselrolle Israels antisemitisch begründete Fixierung auf einen jüdischen Staat obwohl das absolut nichts miteinander zu tun hat.

          Tatsächlich glauben viele Antideutsche ja Antiimps wären pro-Russland oder pro Status Quo Venezuela.

          Weil aber die Haltung ist das man mit Antisemiten nicht reden muss findet auch keine Diskussion mit den angeblichen Antisemiten von den Antiimps statt. Die Wahrscheinlichkeit das Antideutsche also jemals begreifen werden das es sich bei Kritik an geostrategisch positionierten Retortenstaaten nicht um Antisemitismus handelt ist also gleich null. Schließlich wird der Austausch abgelehnt

           

          An den funktionsweisen von Kapital und Nation hat sich seit 200 Jahren im Kern nichts geändert. Die Prozesse laufen gleich ab. Was sich geändert hat sind Akteure und Methoden sowie das Level an Vernetzung.

          Wenn jetzt Analysen aus der neuen, neoliberalen Linken kommen die ohne Kenntnis der Grundlagen der letzten 150 Jahre und in dichter Anlehnung an bürgerliche Ideologie entstanden sind dann werden die natürlich grundsätzlich scheitern.

          Außerhalb von Deutschland und Österreich sind Antideutsche Ideologien ja auch völlig unbekannt weil sie einen auf Schuld und Verantwortung aufgebauten Antifaschismus benötigen anstelle von etwas theoretisch Fundertertem

          • @Oskar:

            Apropos Praxis und Theorie:´

             

            Wo gibt es eigentlich noch den "Antideutschen", wenn man sich die paar Bahamas-Leser wegdenkt?

             

            Ist immer praktisch, sich ein Feindbild aufzubauen, dass es gar nicht gibt. Der Antisemitismus braucht ja auch keine Juden.

            • @Age Krüger:

              Genau das dachte ich mir auch. Manche Leute sind bei ihren Feindbildern irgendwie in den 90ern stehengeblieben. Antideutsche als irgendwie relevante Kraft bei den Linken gibt es schlicht nicht mehr, vermisst auch niemand.

               

              Und klar ist Antiimperialismus - vom Wortsinne her eine linke Selbstverständlichkeit - nicht zwingend prorussisch oder israelfeindlich. In der Praxis gibt es aber leider so einige Linke, deren Imperialismusverständnis sich in "Westen=böse, antiwestlich=gut" erschöpft. Dem begegnet man weitaus häufiger als antideutscher Ideologie.

               

              "Kritik an geostrategisch positionierten Retortenstaaten"

               

              Immer diese einseitig fixierten Transnistrienkritiker...

          • @Oskar:

            Zum Glück gibt es ja noch den Anarchismus. Zudem braucht da mensch nicht ihre Strömung/Theorie nach "großen Führern"/Diktatoren zu benennen. ;)

            • @Uranus:

              Also die Ideologie die krachend gescheitert ist, und zwar wiederholt? ;)

               

              Ja und weil es im Anarchismus kaum Benennung nach den produktivsten Denkern gibt versteht auch jeder unter Anarchismus etwas anderes, gerne auch mal Dinge die sich gegenseitig ausschließen.

               

              Mittlerweile gibt es aber auch genug Anarchisten die begriffen haben das Kommunismus nicht heißt Stalins Diktatur gut zu finden sondern eine Überwindung des Kapitalismus hin zu einer demokratischen Selbstverwaltung zu wollen. An der Stelle ist man sich im Ziel ja eigentlich einig. Die offene Frage ist die des Weges dahin. Sobald man auf anarchistischer Seite aufgehört hat zu bashen ist auch eine Diskussion darüber warum welche Strategien zum Erreichen des gemeinsamen Ziels nicht geklappt haben wieder möglich.

              Da müsste man wieder hinkommen

              • @Oskar:

                Naja, was heißt krachend? Gerade in Bezug auf Kommunismus und real/historische Bewegungen/Staaten, die sich darauf beziehen bzw. dessen Errichtung zum vorgeblichen Ziel haben, sieht es da ja gelinde gesagt nicht besser aus.

                 

                @Benennung - So ganz stimmt das nicht. Anarchismus nennt sich die Bewegung zur Errichtung einer herrschaftsfreien Gesellschaft. Das ist der kleinste Nenner. Klar, gibt es viele verschiedene Ansätze, die von diesem Nenner ausgehen und die Ansätze widersprechen sich teils. Die Verbreitung und Begründung der Ansätze sind immer auch Kinder ihrer jeweiligen Zeiten. Wie sich die Gesellschaft, die Bedingeungen verändern, so verändern sich auch die Theorien.

                 

                Kommunist_innen und Anarchist_innen befinden sich in der ähnlichen Situation, dass von ihren jeweiligen Inhalten und Zielen vorherrschend ein Zerr/Propagandabild existiert und das die Strömungen auf historische Fehlentwicklungen reduziert werden, wie Sie es in Bezug auf Stalin für den Kommunismus treffend angerissen haben.

                 

                Die Frage des Weges zu einer herrschaftsfreien Gesellschaft, wird hier ja auch immer wieder scharf diskutiert. Zuletzt wurde ja bspw. der Vorwurf des Neoliberalismus bzw. Nationalismus erhoben, obgleich dies eher Antiimperialismus und Antideutsche trifft. Letztere Gruppe wurde jedoch von Ihnen um libertäre Linken und antinationale Linken erweitert, wenn es darum ging, gegen offene Grenzen zu polemisieren. Lose assoziiert mit 'libertäre Linke' lassen sich durchaus auch anarchistische Strömungen...

            • @Uranus:

              Anarchismus und Atlantikbrücke verträgt sich aber wirklich schlecht

        • @Rolf B.:

          Wenn Sie so wollen, könnte man die Gruppe aus der Linken, die ihre Analysen seit den 70er Jahren nicht mehr neu gemacht haben, so bezeichnen.

           

          Ich halte Wagenknecht und Lafontaine btw nicht für dazugehörig, die paktieren aber zur Zeit mit denen, evtl. notgedrungen, weil es eben auch in der linken Szene Menschen gibt, die sich nicht fortwährend mit neueren marxistischen Analysen beschäftigen können.

           

          Sie sehen, wie unsinnig es wäre, diese Bewegung weiter zu spalten oder durch noch großere Gruppe die Schnittmengen noch kleiner zu machen.

  • Zitat: „Aber? Kommt hier kein Aber? Nein.“

     

    Doch. Natürlich kommt ein „Aber“. Diese Idee ist ja nicht ohne Grund nur ne Idee.

     

    Kann schon sein, dass eine Umsetzung des Wagenknecht-Traums möglich ist. Aber nicht alles, was machbar ist, sollte man machen.

     

    Die meisten Deutschen sehnen sich immer noch nach einem guten Herrscher. Der darf gerne auch Frau oder Kollektiv sein. Er muss ihnen nur die Verantwortung abnehmen. Dass „das Parteiensystem über den Haufen [ge]w[o]rfen“ werden könnte, schreckt sie nicht ab. Grüne und Linke haben da Vorarbeit geleistet, auf der andere aufbauen könnten. Diese Andere müssen auch nicht persönlich auftreten. Wagenknecht & Co. könnten „unverbrauchte“ Gesichter in die erste Reihe stellen, die als „Newcomer“ unsicher genug sind, sich aus dem Off dirigieren zu lassen. Nein, da her kommt das „Aber“ nicht.

     

    Es ist wie mit dem Mops von Loriot: Ein Leben mit einer „linken Volkspartei“ à la Wagenknecht ist derzeit zwar möglich, aber völlig sinnlos für mich. Einfach weil keine Massenkultur gibt, auf der sie aufbauen könnte. Der allgemeine Backlash (unsere älteren Mitbürger kennen ihn vielleicht noch unter dem Namen Rollback) ist inzwischen so breit und so tief verwurzelt in der Gesellschaft, dass diese Neugründung bloß ein weiterer Beitrag zur Vergrößerung der bestehenden Probleme wäre, keiner zu deren Lösung.

     

    Frau Wagenknecht ist leider so wenig selbstkritisch, dass sie das nicht kapiert. Sie glaubt, wenn sie ihre Gegner allesamt los werden und sich mit Leuten zusammentun würde, die ihrer Meinung sind, wäre der Rest quasi ein Kinderspiel. Ich bin da andrer Ansicht. Ich denke, die „Mühen der Ebene“, spricht: die mühsame, oft frustrierende Arbeit an der kulturellen Grundlage wird uns nicht erspart bleiben. Kein Führer ist schließlich auch keine Lösung, wenn jedes einzelne Mitglied des Gefolges die Vakanz als Aufforderung missverstehen würde, sich umgehend selber zu bewerben auf den unbesetzten Posten.

  • In Anlehnung an Frau Kipping, allerdings auch klar widersprechend, bin ich der Meinung, dass eine linke Sammelbewegung ohne Klassenbewusstsein nicht möglich ist. Hipster haben das nicht, sie wollen eine FDP mit Spurenelementen eines sozialen Gewissens oder eine FDP mit Öko-Ambitionen. Insofern ist verständlich, warum Wagenknecht und Co. an Menschen für ein derartiges Bündnis denken, die einfach die Schnauze voll haben von antideutschen Zerstörmanövern, von Gutmicheln, Transatlantikern und das in den Vordergrund stellen, was wirklich entscheidend ist. Und das ist der Antagonismus zwischen Kapital und Arbeit, der letztendlich die Ursachen des Elends dieser Welt begreifbar macht.

     

    Die Trennlinie innerhalb der Partei Die Linke, die ich mal vereinfachend mit den Namen Wagenknecht und Kipping bezeichnen möchte, ist m.E. unüberwindbar, solange es keine schlüssige Gesellschaftsanalyse gibt, auf die sich Linke, wer immer das auch sein mag, mit Kompromissen einigen könnten und die einen Weg aufzeigt, was linke Praxis bedeuten muss. Die Tendenz des Kippingflügels, sich so runderneuern zu wollen, dass eine Koalition mit DIESEN Grünen und DIESER SPD möglich ist, bedeutet m.E. die Totalaufgabe linker Positionen.

    • @Rolf B.:

      "die einfach die Schnauze voll haben von antideutschen Zerstörmanövern, von Gutmicheln, Transatlantikern"

       

      Und was ist mit denen, die von Nationalbolschewisten, Verschwörungsheinis und Putinfans die Schnauze voll haben? Die erliegen aber immerhin nicht der Fantasie, sich eine Linke nach ihren Wünschen basteln zu können...

       

      Im Klassenbewusstsein sehe ich zwischen Lafontaine/Wagenknecht und Kipping/Riexinger kaum Unterschiede. Die haben alle das Klassenbewusstsein linker Sozialdemokraten. Gibt Schlimmeres, aber der Weisheit letzter Schluss ist das nun bei weitem nicht.

    • @Rolf B.:

      Wir schreiben das Jahr 2018.

      Es gibt keine Menschenrassen.

      Es gibt keine Menschenklassen.

      • @Kapiert:

        "Es gibt keine Menschenklassen."

         

        Nur bei der Augsburger Puppenkiste gibt es keine Klassengesellschaft.

        • @Rolf B.:

          Es gibt keine Rassengesellschaft.

          Es gibt keine Klassengesellschaft.

           

          Die Theorie homogener Gruppen und determinierter Prozesse ist geschichtlich abgehakt. Um es freundlich auszudrücken.

          • @Kapiert:

            Ist abgehakt, ja, spielt dabei aber keine Rolle.

            Eine gesellschaftliche Gruppe von Leuten, die sich in einer ökonomisch sehr ähnlichen Lage (die sich wiederum signifikant von der Lage anderer Gruppen unterscheidet) befindet, lässt sich nach wie vor am treffendsten als Klasse bezeichnen. Dafür braucht’s weder Homogenität noch eine definitorisch exakte Abgrenzbarkeit.

            • @Ruhig Blut:

              Nein. Der 22jährige Bafög-BWL-Student, der später Abteilungsleiter mit teurem Auto, Villa und Maßanzügen ist, kann weniger Geld haben und verdienen als sein gleichaltriger Nachbar, der bereits ein paar Jahre an der Aldi-Kasse arbeitet.

               

              Menschen in Klassen einzuteilen, ist eine gefährliche Simplifizierung, das Gleiche, ich betone es nochmal, gilt für Einteilung in Rassen.

              • @Kapiert:

                Nur, weil es sich nicht überall sinnvoll anwenden lässt, ist das Konzept an sich nicht obsolet. Um Regelmäßigkeiten im Chaos der individuellen Unterschiedlichkeiten ausmachen zu können, sind Verallgemeinerungen unerlässlich. Andersfalls ließen sich überhaupt keine Aussagen über Gesellschaft treffen. Ob solche Verallgemeinerungen zu gefährlichen Simplifizierungen werden, wie Sie pauschal unterstellen, hängt von der Intention der Beschreibung und den daraus abgeleiteten Bewertungen ab.

                Für politisch gefährlich halte ich, im Gegenteil, das Leugnen von gesellschaftlichen Klassen, ganz im Sinne der neoliberalen Individualisierungsdoktrin (jeder ist seines Glückes Schmied und so), die v. a. zu einer Entsolidarisierung der Benachteiligten führt.

                Klasse ist, wie gesagt, primär eine ökonomische Kategorie. Jmd. kann der Klassenlage nach Bergarbeiter, der ethnischen Identifizierung nach Quechua, der religiösen Zugehörigkeit nach Katholik, der sexuellen Orientierung nach hetero sein, usw.usf. Keine dieser Kategorien beschreibt eine homogene Masse von Menschen, und wahrscheinlich wird es auch innerhalb der Kategorien keine vollständige Deckungsgleichheit bei verschiedenen Personen geben. Dennoch stellen sie sinnvolle und notwendige Instrumente zur Erfassung der Realität dar.

                 

                Rasse ist ne ganz andere Nummer, genetisch längst wiederlegt. Mglw. lassen sich etwa die Neandertaler biologisch als andere Menschenrasse fassen, bin ich nicht sicher. Bei den heutigen Menschen jedenfalls gibt es aufgrund der fehlenden genetischen Abgrenzbarkeit unterschiedlicher Populationen keine Rassenunterschiede.

                • @Ruhig Blut:

                  Und wie teilen Sie die Klassen ein? Bei ethnischen Beschreibungen, Religionen, der sexuellen Orientierung sind das alles Selbstbezeichnungen und Selbsteinstufungen. Sie wollen den Menschen aber etwas überstülpen, wie auch die kollektivistschen Ideologen.

                  Also, welche Klassen gibt es im Jahr 2018 und wie sind sie definiert?

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          Wie viele Klassen gibt es denn außerhalb der Puppenkiste, Ihrer Meinung nach? Bloß zwei?

    • @Rolf B.:

      Hipster wählen aber eher die Grünen als die Linke, aus genau diesen Gründen. Sie solidarisieren sich nicht wirklich mit Minijobbern, Hartz-4-Empfängern. Obdachlosen usw.

       

      Den meisten Hipstern geht es zu gut.

       

      Andererseits ist das Hipstertum auch nichts weiter als eine Blase, und in der "Provinz" können Sie Hipster mit der Lupe suchen.

       

      Die großstädtische Hipster-Klientel kann die gesellschaftliche Linke getrost abschreiben. Wie auch die Grünen und die SPD. Haben Sie mal das grüne Wahlprogramm gelesen? Steht kaum was über soziale Gerechtigkeit drin. Nur Wischiwaschi unter Ferner liefen.

       

      Stimme ansonsten zu.

      • @kditd:

        Hipster haben früher Grün gewählt und wählen heute die Linkspartei

      • @kditd:

        "Den meisten Hipstern geht es zu gut.!

         

        Auch ich bin davon überzeugt, dass die Hipster in einer Blase leben. So denke ich z.B., dass die Szene in Berlin absolut nicht repräsentativ ist. Es gibt nach meiner Wahrnehmung auch viele Gutverdiener, die durchaus der Meinung sind, dass die derzeitige brutale Ungleichheit jede Gesellschaft langfristig zerstört. Und es gibt auch viele Menschen, die durchaus in der Lage sind, differenziert zu denken und eine politische Debatte bereichern können, wenn es nicht diese elenden "Blockwarte" gäbe, die bewusst Meinungen denunzieren, die nicht der eigenen entspricht. Ich nenne diese Demokraten mal die "schweigenden Demokraten", die z.B. Wagenknecht-Bücher lesen und ihre Analysen durchaus lesenswert finden. Wenn aber Leute aus einem bestimmten Kreis dann Wagenknecht als "Nationaldemokratin" bezeichnen, hört der Spaß auf.

      • @kditd:

        Ich finde ohnehin, dass die "gesellschaftliche Linke" so ziemlich die ganze Bevölkerung abschreiben kann - einschließlich jener Linkspartei-Wähler, die ihr Kreuz da nur wegen der ostdeutschen Realos machen. Am besten, die "gesellschaftliche Linke" wählt sich endlich mal ein anderes Volk. Dann klappt's auch mit absoluten Mehrheit...

         

        Sorry Leute, aber die Menschen müssen EUCH wählen, damit Ihr hierzulande jemals wieder was zu sagen habt - nicht andersherum.

  • „Aber? Kommt hier kein Aber? Nein.“

     

    DOCH! Zusätzlich zu den im Beitrag erwähnten, sind zwei weitere Möglichkeiten denkbar. Die Zwistigkeiten bei „Linken“ und „Grünen“ gehen regelmäßig durch Presse, Funk und Fernsehen. Kaum anzunehmen, dass eitel Eintracht einzieht, wenn die angenommene Sammlungsbewegung aus verschiedenen Parteien gespeist wird. Von denen ohnehin jede (mindestens) 2 Flügel mitbringt!

     

    Oder das Gegenteil passiert, wenn sich eben doch eine Führungs-Gruppe oder –Figur etabliert, die den Anderen vorgibt, wo’s langgeht! Das wäre dann eine Neuauflage der ehemaligen DDR-Staatspartei SED. Sie entstand in der DDR nach dem WK 2 durch Vereinigung von Kommunisten und Sozialdemokraten. Heute würde man das eher als „feindliche Übernahme“ bezeichnen. Denn die SPD steuerte die Mitglieder und die Parteikasse bei, für die Ideologie sorgte die wesentlich kleinere KPD, deren „Marxismus-Leninismus“ fortan allgemein verbindlich war.

    (Ich hielt es für nötig, wieder mal darauf hinzuweisen, denn die Erinnerung verblasst bei Vielen, und Anderen ist dieser Teil der Historie bisher völlig unbekannt!)

    • @Pfanni:

      Nö, nicht unbekannt. Andere sehen nur nicht gleich das Gespenst des Pseudokommunismus am Horizont. (Wenn Sie sich wirklich mit Geschichte auskennen, wissen Sie auch, dass die DDR mit Marxismus herzlich wenig zu tun hatte.) Hier geht es aber nicht um DDR oder Marx. Wenn hier und heute die SPD und Grünen jeweils einen neoliberalen Flügel haben und einen, der noch echte und in bestem Wortsinn sozial-demokratische Gerechtigkeit in einer solidarischen Gemeinschaft will... dann könnten sich letztere schon mal mit Links als Bewegung zusammenschließen, ohne dass man gleich eine Wiederkehr der SED-Diktatur herbeifantasieren muss.

      (Einigen Sie sich bezüglich Ihrer fantasmagorischen Ängste doch übrigens bitte mal mit Herrn Fissner, ob eine linke Bewegung mit Links nun das Hereinbrechen des Stalinismus oder die Wiederkehr des Dritten Reichs bedeuten würde. :P)

       

      Übrigens haben auch CDU, CSU, AfD Zwistigkeiten und Parteiflügel. Die werden nur nicht so konsequent kaputtgeschrieben wie linke Alternativen in D.

  • DIE LINKE alleine repräsentiert schon dermaßen viele unterschiedliche Flügel, dass es mir lieber wäre, sie würde sich in einigen ostdeutschen Landesverbänden spalten, damit größere Pluralität erreicht würde. Ich habe immer noch Magenschmerzen dabei, wenn ich Die LINKE wählen auch die ganzen Querfrontleute und die Anti-Israel-Kampagnen mitwählen muss.

     

    Was sich lohnen könnte, wäre, wenn die LINKE auf der Seite, die heute keine parlamentarische Vertretung hätte, Leute einsammeln würde. Nachdem die Piraten bedeutungslos geworden sind, wäre da ein Ansatz, ebenso wie früher über offene Listen mit DKP-Kandidaten u,a.

     

    Aber mit SPD und Grünen?

    Da kommt nur Wischi-Waschi raus. Ich wüsste auch nicht, dass z.B. Mélenchon eine neue Partei gegründet hätte, er hat einfach seine alte "Parti de Gauche" in "La France insoumise" umbenannt. Der reaktionäre Flügel um Macron hat sich neu gegründet aus der PS, aber im linken Bereich werden höchstens ein paar frustrierte Sozialisten noch hinzukommen.

     

    Da werden schon im Artikel (und wohl auch in der Analyse von Wagenknecht und Lafontaine) völlig falsche Prämissen angenommen.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Die France Insoumise ist weit mehr als der Front de Gauche und natürlich keine Partei - die Partei Front de Gauche gibt es immer noch. Sie brauchen sich da ja also nur die Herkunft der 17 Abgeordenten FI in der Nationalversammlung ansehen. Die Plattform der FI, die im November ausgearbeitet wurde, wurde von Delegierten ausgearbeitet, die mehrheitlich nichts mit dem Front de Gauche zu tun haben. Und die Rolle von Mélenchon in der Bewegung wird vor allem in Deutschland stark überbewertet wegen mangelnder Detailkenntnisse und einem natürlichen Hang zu Vereinfachungen. Balmer hat ja auch nie einen ausführlichen Artikel über die France Insoumise geschrieben, aber X Artikel zu En Marche.

      Es gibt in der France Insoumise selbstverständlich auch Querdenker wie die Feministinnen Clémentine Autain und Caroline de Haas, die jeweils ihre eigenen Bewegungen haben oder François Ruffin, der auch seine eigene Bewegung hat und freier Journalist ist, ein Satirejournal leitet(Faki) und Dokus dreht wie " Merci Patron".

      Bei Podemos ist die Sache formell natürlich klarer, weil der Unterschied zur Izquierda Unida klarer herausgestellt wird in der offiziellen Bezeichnung Podemos unidos.

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Danke für die Infos.

         

        Ich bin tatsächlich kein Frankreich-Experte.

         

        Wenn Sie mal Links haben (angesichts meine fürchterlichen Französischnoten früher am besten in Deutsch oder Englisch) dazu, dann würde mich das schon interessieren, weil ich auch immer nur mitbekomme, dass sich die Parteien da oft neu gruppieren oder eben vielleicht auch neu benennen. Die Parteienstruktur in der BRD kommt mir wesentlich verkrusteter vor.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Auf Deutsch oder Englisch habe ich da ad hoc nichts, da ich mich ja hauptsächlich über französische Media informiere, le Monde täglich, France Inter, France Culture, BFM TV. Früher als noch französische Soldaten In Deutschland stationiert waren, gab es französisches Radio auch auf Deutsch.

  • Was D fehlt ist eine Sammlungsbewegung junger Leute bis 45Jahre. Denn wenn mans mal objektiv betrachtet leben wir in eine Gerontokratie erster Güte. Reformen werden verschoben/verschlafen/blockiert um es den Besitzstandswahrern recht zu machen. Man muss sich doch nur mal die Demographie in D anschauen und dann sieht man, dass Rentner die größte Wählergruppe sind. Dementsprechend richten sich alle Parteien programatisch danach aus und stehen einer Politik der Erneuerung im Wege.

  • Warum? ;-)

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Deutschlands Parteienlandschaft muss sich modernisieren. In Frankreich und in Spanien zeigen sich neue Trennlinien ab zwischen linksalternativen und antikapitalistischen Massenbewegungen einerseits wie die France Insoumise und Podemos und neoliberalen Massenbewegungen wie En Marche und Ciudadanos andererseits. Während in Spanien die Arbeiterpartei PSOE wie in Deutschland die SPD noch ums Überleben ringt, ist die Parti Socialiste in Frankreich trotz verzweifelter Wiederlebungsversuche mausetot.

    Die SPD hat ihre historische Aufgabe der Entmarxisierung der deutschen Arbeiterbewegung erfüllt und ist durch die sozialliberale Koalition über Schröders Rot-Grün in das neoliberale Lager einmaschiert. Links ist also jetzt, links von der offiziellen Linie der SPD, wenn man Links als kapitalismuskritisch versteht. Die antikapitalistische Linke muss sich also jetzt das Proletariat zurückholen, bevor es gänzlich zur Stammwählerschaft der AFD wird. Und das geht nicht mit Antiflüchtlingsgeschwafel à la Lafontaine/Wagenknecht, denn die Leute nehmen doch immer wieder lieber das Original, sondern mit einer klaren Feindbenennung. Der Antikapitalismus muss wieder auf eine breite Basis gestellt werden und das kann eine einzelne isolierte Partei nicht alleine schaffen, dazu braucht es auch linke Sozialdemokraten und linke Grüne.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Wen fassen Sie unter "Proletariat" zusammen?

      Zum zweiten setzen Sie den Fokus hier sehr auf den Parlamentarismus. Wie sehen Sie es außerhalb diesem?

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Das Proletariat ist inzwischen sehr vielfältig. Wir haben das im langsamen Aussterben befindliche organisierte und von Tarifverträgen geschütze Industrieproletariat, das zur Stammwählerschaft der rechten SPD und der linken CDU gehört und in der regel konservativ und besitzstandswahrend denkt. Dieses Proletariat wird mit zunehmender Automatisierung und Robotisierung verschwinden. Das neue Proletariat sind die prekär Beschäftigten vornehmlich im Dienstleistungsbereich, aber auch noch in der Industrie mittels Werksarbeitsverträgen, die zwischen schlecht bezahlten Jobs und Sozialhilfe im sogenannten Niedriglohnsektor leben, der sich in Deutschland ständig vergrössert, denn die Prekarität, einst die Ausnahme, wird mit Verschwinden des klassischen Proletariats zur Regel. Hier haben wir die Ängste vor Konkurrenzkampf mit den noch ärmeren Migraten. Dieser Konkurrenzkampf wird von der Wirtschaft bewusst herbeigeführt und die dadurch enstehende Ausländerfeindlichkeit wird als Keule benutzt, um den Prekären moralische Schuld aufzuladen, nachdem man ihnen eingebläut hatte, dass sie sozial versagt haben. Die Linke muss diese Strategie diesen Menschen erklären. Dass die Prekarität kein persönliches Versagen ist und dass die Flüchtlinge nicht kommen, um ihnen die Arbeitsplätze zu stehlen und die knappbemessenen Sozialleistungen, sondern, dass sie benutzt werden, damit es noch höhere Profite bei noch niedrigeren Löhnen gibt. Das der Gegner nicht in den benachbarten Flüchtlingsheimen wohnt, sondern in den luxuriösen Vorstadtvillen.

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Ok, das kann ich soweit nachvollziehen und sehe es größtenteils ähnlich.

          Eines würde ich noch hinzufügen wollen: Eine Ebene wäre noch die Aufarbeitung von Rassismus, die völkische Vorstellung Deutsche wären weiße. People of Color mit deutschem Pass bzw. jene die hier geboren bzw. aufgewachsen sind, werden in rassistischer Denke aus der Gesellschaft ausgegliedert. Mit Rassismus lässt sich auch besser die Haltung gegenüber Geflüchteten und Migrant_innen beschreiben. Vorurteile etc. treffen ja weniger weiße Französ_innen oder weiße US-Amerikan_erinnen sondern People of Color. Oftmals richtet sich vermeintliche Ausländerfeindlichkeit gegen People of Color, die meist anhand der Hautfarbe rassifiziert werden aber auch teils nur aufgrund ihrer Herkunft, wie Osteuropa.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          "Das neue Proletariat sind die prekär Beschäftigten vornehmlich im Dienstleistungsbereich, aber auch noch in der Industrie mittels Werksarbeitsverträgen, die zwischen schlecht bezahlten Jobs und Sozialhilfe im sogenannten Niedriglohnsektor leben, der sich in Deutschland ständig vergrössert"

           

          Das ist nicht ganz richtig. Korrekt ist, dass sich der Niedriglohnsektor seit der Agenda 2010 ausgeweitet hat. Es gibt aber keine "ständige Ausweitung". Seit 2010 ist die Entwicklung eher konstant, wobei die Zahlen für die Boom-Jahre ab 2015 noch gar nicht mitberücksichtigt sind.

          http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Einkommen-Armut/Datensammlung/PDF-Dateien/abbIII32.pdf

           

          "Der Verdienstabstand zwischen Gering- und Besserverdienern ist zwischen 2010 und 2014 nahezu konstant geblieben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist damit der langjährige Trend einer zunehmenden Lohnspreizung gestoppt. Das sogenannte Dezilsverhältnis lag 2014 mit 3,41 leicht unter dem Niveau von 2010 (3,45). 2006 hatte es noch 3,33 betragen."

          https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2016/09/PD16_322_621.html

          https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/VerdiensteArbeitskosten/Arbeitnehmerverdienste/BroschuereVerdiensteBlick0160013179004.pdf?__blob=publicationFile

          http://www.sozialpolitik-aktuell.de/einkommen-datensammlung.html

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @74450 (Profil gelöscht):

            Ich sag es ja die Bundesrepublik ist das Arbeiter-und Bauernparadies, wenigstens das haben sie von der DDR übernommen.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Statistik ist so eine Sache...

             

            Die Definition des Niedriglohnsektors wird am *mittleren* Lohn gemessen und dessen Entwicklung ist tendentiell niedriger als des Durchschnitts.

             

            Die Verdienstabstandsdaten stammen aus einer online Befragung der *Arbeitgeber*. Also dieselbe Aussagekraft wie die Anzahl der offenen Stellen.

             

            Wertet man die *Daten* aus und nicht Arbeitgeberantworten, dann ergibt sich für Deutschland auf dem Arbeitsmarkt (vor Steuern , SV) folgende Entwicklung:

             

            //wir2018.wid.world/files/part-2/figure-262.png

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @agerwiese:

              Naja, wenn Sie meinen, dass sich über 40.000 Betriebe absprechen, um die Statsitik zu fälschen, müssen Sie den Daten nicht trauen.

               

              Wenn Sie dies nicht meinen, wissen Sie, dass vereinzelte Falschinformationen bei einer Stichprobengröße dieser Art nicht so sehr ins Gewicht fallen.

               

              Beim Statistischen Bundesamt heißt es dazu:

               

              "Die Ergebnisse der Vierteljährlichen Verdiensterhebung sind grundsätzlich als hochpräzise einzustufen, weil sich das Erhebungsprogramm aus Merkmalen zusammensetzt, die sich aus den Angaben des betrieblichen Rechnungswesens ableiten lassen und alle eingehenden Datenlieferungen in den Statistischen Ämtern umfassenden Plausibilitätsprüfungen unterzogen werden.

               

              In der Vierteljährlichen Verdiensterhebung werden aus der Grundgesamtheit 40 500 Betriebe zur Befragung ausgewählt. Im Berichtsjahr 2016 betrug der Auswahlsatz dabei 7,3 %, d.h. gut jeder dreizehnte Betrieb der Auswahlgrundlage wurde befragt. Bei der Auswahl dieser Stichprobenbetriebe wird das Ziel verfolgt, möglichst genaue Ergebnisse über die Verdienste der Arbeitnehmer zu erzielen. Daher werden vor der Stichprobenziehung alle Betriebe der Grundgesamtheit, die das gleiche Bundesland, die gleiche Branche (WZ-Zweisteller) und die gleiche Größenklasse (bezogen auf die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) haben, in sogenannten Schichten Seite 8

              zusammengefasst und bilden somit möglichst homogene Gruppen von Betrieben. Mathematische Verfahren berechnen anschließend die Anzahl an Betrieben, die in jeder Schicht zu ziehen sind, damit der Stichprobenzufallsfehler möglichst gering und die Genauigkeit der Ergebnisse somit möglichst hoch wird."

               

              Quelle: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/VerdiensteArbeitskosten/Arbeitnehmerverdienste/ArbeitnehmerverdiensteVj2160210173234.pdf?__blob=publicationFile

               

              Bei Ihrer Grafik wüsste ich noch gerne, auf welches Land oder welche Region sie sich bezieht.

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Es geht doch nicht um Falschangaben, sondern der Ansatz der Statistik ist falsch - weil sie nur Lohndifferenzen misst. Was da völlig fehlt ist z. B. das gesamte Prekariat aus Akademikern, die mit dauernden Fristverträgen leben, wo zwischen den Anstellungen immer wieder und wieder Wochen und Monate auf Alg- oder Hartz-Niveau liegen. Unidozenten mit semesterweisen Verträgen, nicht-verbeamtete Lehrer, die zu Beginn der Sommerferien entlassen und zum Ende der Ferien wieder eingestellt werden etc. Die verdienen im Job nicht schlecht, aber die vielen Zeiten ohne Job kommen in Ihrer heile-Welt-Arbeitgeberstatistik nicht vor!

                Am anderen Ende fehlen dagegen z. B. enorme Einnahmen außerhalb von Lohnarbeit - Mieteinnahmen, Spekulationsgewinne etc.

                 

                Das wurde in diesem Forum doch aber echt schon bis zum Umfallen erklärt. Warum alternativ-factisieren Sie sich und uns also weiter die Welt schön - Auftrag vom Arbeitgeber(verband) ?

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Das Stat. Bundesamt würde wohl kaum eigenes Verfahren kritisieren. Zur Kritik (z.B. von Eberhard Seifert) zählen v.a. folgende Punkte: das ganze läuft im Lohnsummenverfahren, d.h. keine einzelnen Arbeitnehmer werden erfasst, die Angabe ist zwar Pflicht wird aber nicht überprüft, ganz kleine Betriebe kommen nicht in die Rechnung

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @agerwiese:

                  Haben Sie einen Link zur Kritik von Herrn Seifert?

                   

                  Wie gesagt, ich bezweifele, dass es für einzelne Betriebe Sinn machen würde, bei dieser Statistik falsche Angaben zu machen. Das Verfahren ist anonymisiert, es gibt keinen Werbeeffekt und es finden Plausibilitätsprüfungen statt. Können Sie also die Motivation erklären, die von so vielen Betrieben geteilt werden würde, dass eine Stichprobe von >40.000 verfälscht werden könnte?

                   

                  Mich würde auch immernoch Ihre Grafik interessieren. Ich vermute, die bezieht sich gar nicht auf die Bundesrepublik. Richtig?

                  • @74450 (Profil gelöscht):

                    Leider nicht. Online ist es nur als Fussnote in einem Buch erwähnt. Wird aber teilweise im Statistikunterricht der Wirtschaftswissenschaften besprochen.

                     

                    Die Grafik bezieht sich auf die BRD und gibt die Einkommen (oder deren Anteil am BIP) vor dem Sozial-/Steuerausgleich wider. Also für die unteren 50% mehr oder weniger nur Arbeitseinkommen. Es ist die neueste Studie an der u.a. Piketty gearbeitet hat und die penibel jahrelang *echte* Daten ausgewertet hatte.

                     

                    Prinzipiell sieht man die große 50-50-Spaltung. 40% halten ihren Anteil (deren Wohlstand wächst wie BIP), 10% gewinnen kräftig dazu, 50% kacken richtig ab. OK, nach dem Ausgeleich (Steuern, SV) sieht's dann anders aus, aber das sind doch die Sachen auf denen ständig rumgemeckert wird, oder?

  • Die Linke hat am 24.09.2017 ein Desasterergebnis eingefahren, berücksichtigt man, dass die SPD mit einem chancenlosen Spitzenkandidaten Schulz ins Rennen gegangen ist und das SPD-Programm alles andere als das Etikett GERECHTIGKEIT war.

    Wenn die LINKE bei einer so schwachen SPD, ein solch mickriges Ergebnis einfährt, dann muss man feststellen, für die LINKE wird es in Zukunft nicht besser.

    Das liegt einfach daran, dass die Ost-Linken mit ihrer „weinerlichen“ Kipping, und das muss man einfach auch sagen, mit einer SED und Stasi – Vergangenheit bei den Westlinken ein bisschen schlüpfrig daher kommt.

    Zurückblickend hätte sich Die LINKE nicht aus der PDS gründen dürfen. Dieses Laster wird sie einfach nicht los. Eine neue Bewegung muss her, ohne Klaus Lederer & Co, ohne diese Quertreiber, wenn die Linke so eine Bewegung wie in Frankreich, England, Italien, Spanien oder Griechenland hervor bringen will.

    • @Nico Frank:

      Das Hauptproblem ist wohl, dass Linke immer sofort wissen, wen sie alles _nicht_ dabei haben wollen. Ich wiederum könnte auf latent fremdenfeindliche Quertreiber wie Lafontaine und Wagenknecht ebenso verzichten wie auf Irrlichter wie Dehm oder Gehrcke. Aber solange noch andere Kräfte dabei sind und der Kurs nicht allzu sehr von den genannten Leuten bestimmt wird, ertrage ich die schon, hilft ja nix.

       

      Un ddie Geschichte lässt sich nunmal nicht ändern. Mit der alten SED hat die Linke von heute ja nun wahrlich kaum etwas gemein.

  • "Obwohl es mit der Linken, den Grünen und der SPD gleich drei Parteien gibt, in denen vielen linke Politik eine Herzensangelegenheit ist, kommt diese nicht zum Zug. Auch, weil sie schon in ihren Parteien Kompromisse schließen müssen, die bei Kooperationen mit Union und FDP noch weiter verwässert werden."

     

    Und das wäre mit einer diffus-linken Sammelbewegung irgendwie anders?

  • Muss erst eine Sammlungsbewegung entstehen, damit die Linkspartei sich mal auf etwas einigt. Nicht einmal Kann Kipping und Wagenknecht sind sich grün.

  • Das eigentliche Problem ist, dass die bestehenden ehemals "linken" Parteien sämtlich neoliberal unterwandert sind und sich der Elitenherrschaft längst unterworfen haben. Dies reicht vom Untertanengeist der aufgestiegenen Ex-Arbeiter in der SPD über die mit ihrem ökonomischen Status versöhnten Bürgersöhnchen und Alt-Revoluzzer bei den Grünen bis zu antideutschen Neocon-Ubooten bei den Linken. Wenn es möglich wäre diese Unterwanderung aus den Parteiapparaten zu entfernen, dann könnte man eine parlamentarische Initiative für eine demokratische und menschliche Wirtschaft auch ohne Neugründung hinbekommen.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @El-ahrairah:

      "Wenn es möglich wäre diese Unterwanderung aus den Parteiapparaten zu entfernen"

       

      Nach den Säuberungen hätte(n) diese Parteie(n) dann ein Wähler*inennpotenzial von 3-5%. Sie müssen auch an die Bevölkerung denken, wenn Sie in einer Demokratie gewählt werden wollen.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @El-ahrairah:

      'Unterwanderung' trifft es nicht ganz. Es handelt sich um jahrzehntelange Metamorphosen, gewollt und ungewollt, blind oder sehenden Auges

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Naja, IRGENDEINE Metamorphose musste die Linke nach dem globalen Scheitern des Staatssozialismus ja auf jeden Fall durchmachen. Da es aber keine reflektierte Neubesinnung linker Ideen gegeben hat, gibt es halt nur individualistische, unfreiwillige und zögerliche Neubesinnungen unter krampfhaltem Festhalten an alten Reflexen und Feindbildern.

         

        Dass das so nix gibt, sollte eigentlich klar sein, aber außer Starrköpfigkeit und romantischen Träumereien ist da unter dem Strich leider nichts übrig geblieben. Ich wüsste beim besten Willen nicht, was eine "Sammelbewegung" daran ändern sollte. Die ganze Linke ist einfach nur noch eine brüchige hohle Maske, die überall nur Feinde sieht, aber nicht weiß, was sie eigentlich will und wie sie es erreichen soll.

         

        Diese verzweifelte Hilflosigkeit ist inzwischen Hauptmerkmal der Linken geworden, daher auch die Zerstrittenheit - solange man sich mit den anderen streitet, hat man wenigstens noch den Anschein von Relevanz.

         

        Man müsste da mal zurückgehen und die linken Ideen im Licht der neueren Geschichte neu aufrollen. Aber dazu sind die Alten zu erstarrt und die Jungen zu faul. Und so ist die Linke nur noch ein altersschwacher Hund, der festgebissen am Schwanz des faschistischen Drachens hängt und hilflos herumgeschleudert wird.

        • @Mustardman:

          Ich würde Ihnen gern widersprechen können

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Nennen wir es "Unterwerfung" oder "Kollaboration". Die SPD war 1918 ja auch nicht unterwandert, sondern hatte sich unter den wohldosierten Streicheleinheiten der feinen Herrschaften zu staatstragenden Untertanen abrichten lassen.

        • @El-ahrairah:

          Es scheint notwendig Patriotismus, den Willen zur Macht zu hinterfragen und was das mit einem macht. Gerade auch heute.

          • @Uranus:

            Aber schön machtlos in der Subkultur hocken bleiben, Nase popeln und Sachen hinterfragen ist jetzt auch nicht das Bombenkonzept um die Barbarei abzuwenden.

            • @El-ahrairah:

              Das nicht. Haben Sie das vor? ;)

              Ein Vorteil hätte Ihr Hineweis schon - mit so einem Konzept ließe sich zumindest nicht die Barbarei in eine neue überführen. ;)

  • 9G
    97663 (Profil gelöscht)

    Rot-Rot-Grün, gerne. Aber so? Eine Sammlungsbewegung, die darauf setzt Teile von SPD und Grünen herauszubrechen und die LINKE zur neuen Volkspartei zu machen, hat doch überhaupt keine reale Grundlage! Das versucht Lafontaine seit Gründung der WASG - vergeblich. Interessant wäre der Vorstoß nur, wenn der Wagenknecht-Flügel tatsächlich inhaltlich auf die beiden anderen Parteien zuginge. Davon kann aber natürlich überhaupt keine Rede sein. Die SPD ist hier unverändert der politische Hauptgegner. Meines Erachtens zielt diese ungelenke Initiative daher auch eher auf die LINKE selbst. Hier sehen sich Wagenknecht und Co. mit ihrem auf kleinbürgerliche Milieus setzenden Sozialpopulismus unter Druck der AFD, die (leider) den Osten abräumt. Daher auch der Streit in der Migrationsfrage. Da stehen Lafontaine und Wagenknecht auf einmal in der rechten Ecke. Dieses merkwürdig „überhöhte“ Retortenprojekt dient somit wohl eher als innerparteiliches Ablenkungsmanöver. Schade um die Zeit.

  • Wir sollten uns darauf einigen, dass wir schon mal einen Tag der Vernachlässigten etablieren. An diesem Tag sollten alle sozial und antirassistisch denkenden Menschen auf die Straße gehen können. Unabhängig von der Mitgliedschaft in einer Partei, Gewerkschaft oder anderen Gruppierungen. Es sollte auch nicht in großen Veranstaltungen demonstriert werden, sondern jeder da, wo er kann oder möchte. Wer jetzt sagt, nein keine gute Idee, dann springen die Rechten mit auf den Zug auf, der denkt zu zaghaft. Außerdem können wir darauf verweisen, dass die Rechten ja schon einen eigenen Tag haben, den 8 Mai.

  • Ich halte das Konzept der linken Sammlungsbewegung unter Führung der LINKEN für falsch.

    • @Der Alleswisser:

      Ich halte Begründungen für sinnlos.

    • @Der Alleswisser:

      Ich nicht

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @El-ahrairah:

        Die Initialzündung kann (oder muss?) schon von einigen strategisch denkenden Köpfen kommen, aber ohne eine zeitgleich ins Rollen kommende Bewegung von unten geht gar nix.

        Und letztere fehlt völlig.

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Ja, die ist nicht in Sicht.

          Ich hab so das Gefühl, dass mittlerweile mehr Potential vorhanden ist als noch vor ein paar Jahren. Aber wie die Leute zusammenbringen, das ist die große Frage.

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @Ruhig Blut:

            Das Übliche halt, Leute mit Charisma braucht's. Anders hat es noch nie funktioniert.

            Obwohl genau dies ein 'Vernunftmensch' eher ablehnt

            • @61321 (Profil gelöscht):

              Ja unbedingt.

              Aber auch die werden es nicht schaffen ohne ein irgendwie verbindendes Narrativ, das von den Anfeindungen, die unausweichlich aus verschiedenen Richtungen kommen würden, nicht sofort wieder zerfleddert wird. Möglichst eins, das alle Gelackmeierten einschließt, ohne Partikularprobleme oder -interessen herabzusetzen, zu stark unterschiedlich zu gewichten oder gegeneinander auszuspielen.

              Die eierlegende Wollmilchmutter aller Narrative. Verdammt knifflig.

        • @61321 (Profil gelöscht):

          beim nächsten Crash

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @El-ahrairah:

            wohl ja

      • @El-ahrairah:

        Ich auch nicht

        • @lions:

          Ich finde, es kommt immer auch auf die Begründung an. Fehlt die Begründung - wie es hier der Fall ist - so liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sie „sinnlos“ gewesen wäre, nur bei 50%. Liegt die Begründung bei, so sind da immerhin bis zu 100% möglich. Anders gesagt - wer alles weiß, weiß auf jeden Fall mehr als nötig.

  • Das derzeitige Parteiensystem über den Haufen zu werfen und neu aufzubauen dürfte die beste Möglichkeit sein, bei zukünftigen Wahlen wieder Regierungen bilden zu können, die in etwa dem Wählerwillen entsprechen. Eine Partei erst abzuwählen, um sie dann in eine Regierung zu prügeln in der sie vom Antipoden geschreddert wird, kann nicht Sinn der Sache sein. Der Wähler sollte entscheiden können wohin er will, nach rechts, nach links, oder rückwärts.

    • @Gregor Tobias:

      Als ob es "den Wähler" gibt....

      "Der Wähler" hat vor ca. einem halben Jahr bei der letzten BTW doch seine Meinung kundgetan. Dass er das auf eine Weise gemacht, welche eine Regierungsbildung erschwert, macht es nicht weniger zu seinem Willen.

    • @Gregor Tobias:

      Hat er doch.

       

      Anscheinend ist doch für "dem Wähler" 4 Jahre "Weiter-so" deutlich lieber als irgendwelche Wenden die man Links der Mitte bei Grünen und Linken und Jusos so herbeiredet.

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Warum haben die Wähler der Linkspartei nur für ein weiter so abgestimmt?

  • Sorry, ich finde allein schon den Ansatz erbärmlich.

    Was politische Mehrheiten und somit Änderungen bewirken könnte sind schlüssige Konzepte, gute Ideen und mehrheitsfähige Vorschläge für den Wähler.

    Zu glauben, dass es reichen könnte drei Parteiströmungen überparteilich zusammenzufasssen und dann mal zu schauen wieviel wir sind und was wir jetzt mal so gemeinsam als Konsens verkünden demnächst?

     

    Das kommt mir vor wie: Wer kann die meisten roten Fahnen auf die erste Versammlung tragen und der hat dann recht....

    Es ist ein reines Machtspiel der selbsternannten Alpha Tiere die keine sind, weil sie es inhaltlich nicht drauf haben und das die Wähler spüren.

    Nicht mehr, nicht weniger.

    • @Tom Farmer:

      Na ja, genau diese mehrheitsfähigen Vorschläge würde so ein Bündnis ja erarbeiten, nicht irgendwelche Alpha-Tiere. Innerparteiliche Demokratie wird mit dem Vorschlag ja nicht abgeschafft.

      Im letzten Parlament hatte es schon die Mehrheit, es aber u.a. wegen Putinfans bei der Linkspartei nicht nutzen können. Inhaltlich ist an dem Vorschlag nichts auszusetzen, auch wenns manchmal erstaunlich ist, wer ihn macht. Ob er jedoch eine Chance hat? Trittin, Gysi und Stegner können schon heute gut miteinander. Aber wer ist nochmal Vorsitzende der Linkspartei bzw. der Grünen? Ich komme gerade nicht auf die Namen.

  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    Die Grünen und links? Das ist ja schon Jahrzehnte her. Izwischen sind die Grünen doch nur noch eine FDP für Neoliberale mit schlechtem Öko-Gewissen....

    • @4845 (Profil gelöscht):

      Sehnse, Wagenknecht kann nun auch mit der FDP. Was kommt als nächstes? Die AfD, um die ehemaligen Linksparteiwähler heim ins Ossireich zu führen?

    • @4845 (Profil gelöscht):

      An der Basis könnte sich rudimentär vll noch etwas finden lassen; So ne Art fossile grüne Energieträger.

      • 4G
        4845 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Sicher. Muss ja auch nicht schlecht sein. Aber mit Links hat das trotzdem nicht viel zu tun.

  • Eine wirklich soziale, linke Politik ist in Deutschland nur sehr schwer zu bewerkstelligen. Schaut man sich die Politiker aller Parteien in unserem Land einmal genauer an und forscht nach, wie sie zum Teil ihr Einkommen generieren, sieht man unweigerlich, dass viele sich durch Nebentätigkeiten in der Wirtschaft ihr Einkommen und ihre Absicherung nach der politischen Karriere sichern!

     

    Wie soll da eine wirklich soziale Politik gemacht werden, wenn Politiker sich der Wirtschaft so sehr andienen?

    Eine gewisse Tätigkeit innerhalb der Wirtschaft festigt zwar die Präsenz der einzelnen Personen, so dass sie durch Kontakte auch eine gewisse Teilhabe in der Materie haben, aber diese Dichte an Einbindungen von Politikern in den Lobbyismus ist definitiv zu stark.

     

    Erst wenn es den Politikern gelingt wieder eine Glaubwürdigkeit ihrer sozialen Einstellung in der Öffentlichkeit herüber zu bringen wird sich dieser "Klüngel Verdacht" entkräften lassen.

     

    Des Weiteren müssen die Politiker der Parteien die sich als Links und Sozial positionieren anfangen wieder mit der Bevölkerung über ihre Belange zu diskutieren, denn auch diese Akteure haben es sich von den Konservativen abgeschaut, alles was Entschieden wird ist Alternativlos und nicht Verhandelbar, selbst nicht von denen, von denen sie erwarten gewählt zu werden. Dies wurde letztendlich von Merkel in den letzten 12 Jahren etabliert und gefestigt.

    Wie man sehen kann, Merkel und ihre CDU/CSU halten sich für die Wahlgewinner, obwohl ihr Stimmenverlust höher sind als die der anderen Parteien!

     

    Erst wenn die Parteien, auch wenn sie Sozial und/oder Links ausgerichtet sind müssen lernen, dass sie die Bediensteten des Volkes sind und nicht umgekehrt!

    Die Menschen dieses Landes müssen sich wieder als Beteiligt sehen können, um den Politikverdruss auflösen zu können.

     

    Die Wähler wollen wieder mitbestimmen können und wollen nicht nur verwaltet werden. Erst dann haben Parteien, unabhängig von der leitenden Person, wieder Rückhalt zum Regieren

  • 1. Eine Linke, die sich alleine auf Regierungsbeteiligung fixiert, hat schon verloren. 2. Ein Kommentar, der den Anti-Flüchtlingskurs von Wagenknecht und Lafontaine als Baustein der neuen 'Bewegung' unerwähnt lässt, belügt seine Leser. 3. Mit Wagenknecht/Lafontaine könnten auch mit dem schwäbischen Schützer blonder Frauen - Grünen-Palmer - zusammenarbeiten. 4. Links sein, bedeutet Inhalte vertreten und nicht mit Wischiwaschi Parolen arbeiten, nur um vermeintlich an die Macht zu kommen, um dann doch nur in der Regierung zu sitzen.

  • Träumen darf jeder. Eine linke Bewegung, die genügend Anhänger in der Bevölkerung findet, kann jeder nur gut finden. Mit RRG wäre dies möglich geworden, nur die SPD wollte nicht und die Grünen blieben auch auf Distanz. SPD und Grüne als Partei noch zum linken Spektrum zu zählen geht an der Realität vorbei. Waren es doch gerade die SPD und die Grünen, die dem neoliberalen Wirtschaftskonzept die großen Hindernisse aus dem Weg geräumt hatten. Das die Schwere zwischen Arme und Reich immer schneller immer weiter auseinander klafft, haben doch SPD und Grüne bewirkt. Bis heute sind diese Parteien nicht bereit sich von ihrem neoliberalen Kurs zu distanzieren. Es bleibt nur die LINKE, die ein solidarisches Wirtschaftssystem einführen wollen. Dem können sich linke SPDler und linke Grüne gerne anschließen.

    • @Reinhard Muth:

      Nichts illustriert die Unfähigkeit des linken Spektrums zur Einigung schöner als Ihr Posting: Jede noch so kleine, nicht mal ansatzweise mehrheitsfähige ideologische Teilströmung glaubt, die politische Weisheit mit Löffeln gefressen (und den Rest als Vertreter einer fehlgeleiteten, gegensätzlichen Ideologie identifiziert) zu haben. Ergo ist sie allenfalls bereit, den übrigen Teil des Lagers huldvoll als bekehrte Gefolgsleute hinter den eigenen Fahnen willkommen zu heißen. Kompromisse braucht sie nicht, weil "das Volk" sie nicht braucht...

       

      Für Euch ist das Wort "Andersdenkende" ein Widerspruch in sich, scheint es mir manchmal. Oder Ihr schafft es einfach nicht, Euch mit dem Gedanken anzufreunden, dass es für 80 Millionen (oder gar 7 Milliarden) Menschen nicht nur EINE einzig richtige Lösung geben kann - bzw. dass diese Lösung, WENN es sie gäbe, ein Kompromiss sein müsste.

       

      Und nochwas:

      Ihr lebt in einer Demokratie. Da reicht es nicht, die reine Lehre zu vertreten. Man muss sie auch einer Mehrheit verkaufen können. Ich weiß, dass das was von Iih-Bäh-Themen wie "Wettbewerb" und "Markt" hat, aber so funktioniert es nunmal: Würden die Wähler mehrheitlich bereits glauben, dass die Politik der Linkspartei nicht nur (vielleicht!) die Schere schließen, sondern im Anschluss auch verhindern könnte, dass sich nachher ALLE auf dem UNTEREN Scherenhebel wiederfinden, dann bräuchte hier niemand irgendwas zu vereinen. Dann hätten wir heute eine Kanzlerin Wagenknecht. Das Problem ist aber eben, dass diese ganzen neoliberal unterwanderten "Abtrünningen" des einzigen, wahren Linksseins ganz reale, selbstdenkende Wählergruppen repräsentieren, die mit Eurer "reinen" Lehre nichts am Hut haben wollen.

       

      Aber man kann sich natürlich immer wieder schön aus der Realität flüchten und diese ideologischen Fehlzündungen zum "Traum" hochjubeln, vielleicht werden sie dann ja irgendwann plausibler...

    • @Reinhard Muth:

      Wie soll denn eine linke Bewegung seine Wurzel in 2 neoliberalen Parteien haben?

      Rot-Rot-Grün wird genau so gehyped wie Rot-Grün damals nach Kohl. Die Leute wollen unbedingt einen Wechsel und übersehen dabei das dieser Wechsel mit den Beteiligten gar nicht machbar ist

       

      Grundsätzlich hat Wagenknecht einfach nicht kapiert wie man linke Mehrheiten organisiert. Nicht dadurch das man sich die Gunst von allen und jedem mit Positionen erkauft sondern damit das man seine Haltung stehts nach außen trägt

      Es fehlt einfach an der Meinungsmehrheit in der Bevölkerung. Daran muss gearbeitet werden, nicht daran wer mit wem was erreichen oder nicht erreichen kann. Wenn wirklich einmal 60% für ein Ende von Kapitalismus und Krieg sind dann wird sich das auch ausdrücken in Wahlergebnissen, Positionen der Parteien und auf der Straße. Welche Optionen man dann hat muss abgewartet werden. In jedem Fall dürfen Grenzen auf und Gendern nicht mehr 90% Redezeit einnehmen weil sich 90% der Leute entweder kein Stück dafür interessieren oder dagegen sind.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Reinhard Muth:

      Dass die Schere zwischen Arm und reich grösser wird, ist doch ein Verdienst von Frau Merkel. Siehe Einwanderung. Diesen Prozess können durchaus einkommenstarke Leistungsträger durch Auswanderung verlangsamen.

      • @97760 (Profil gelöscht):

        Sie haben noch Gerhard Schröder vergessen. Und spätestens dann muss ihnen aufgehen, dass das nix mit den Flüchtlingen zu tun hat.