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Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“

Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz hält es für möglich, dass die beiden Parteien miteinander koalieren – und hofft, unentschlossene Wäh­le­r:in­nen zu überzeugen.

Olaf Scholz, Bundeskanzler seit 2021: „Wir müssen mehr Wohnungen bauen – vor allem neue bezahlbare Wohnungen“ Foto: Anna Tiessen

taz: Herr Scholz, wird Friedrich Merz ein guter Kanzler?

Olaf Schol­z: Ich verwende meine Kraft darauf, wieder Kanzler zu werden.

taz: Wäre Friedrich Merz denn ein guter Kanzler?

Scholz: Es wird Sie nicht überraschen, wenn ich sage: Es gibt bessere Alternativen.

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taz: Glauben Sie noch immer, dass ihre Chancen, Kanzler zu bleiben, bei 60 Prozent stehen?

Scholz: Ich trete am 23. Februar als Kanzler an und werbe für die SPD. Ich habe schon 2021 damit leben müssen, in vielen Interviews von Journalistinnen und Journalisten etwas ironisch belächelt zu werden. Worauf ich setze? Die Zahl der Unentschlossenen ist sehr hoch. Die jüngsten Eskapaden von Herrn Merz haben viele irritiert, die sonst oft CDU oder FDP gewählt haben. Sie wollen keine Zusammenarbeit mit der AfD. Meine Prinzipien sind klar: niemals gemeinsame Sache zu machen mit Parteien der extremen Rechten.

taz: Denken Sie wirklich, dass Merz als Kanzler eine Koalition mit der AfD eingeht?

Scholz: Halten Sie das denn für ausgeschlossen? Im November hat Herr Merz lang und breit im Bundestag ausgeführt, dass er nie und nimmer mit der AfD gemeinsame Sache machen und auch nichts auf die Tagesordnung des Bundestages setzen werde, das auf deren Stimmen angewiesen ist. Es dürfe keine zufälligen Mehrheiten geben. Ein paar Wochen später hat er genau das gemacht – mit Ansage. Damit hat er sein Wort und ein wichtiges Tabu gebrochen, für nichts und wieder nichts. Wieso sollte man ihm in dieser Frage vertrauen?

taz: Halten Sie eine schwarz-blaue Koalition für möglich oder für wahrscheinlich?

Scholz: Für möglich. Bündnisse von konservativen und rechtspopulistischen Parteien sind in Europa inzwischen verbreitet. In Finnland, in Schweden, in den Niederlanden. In Österreich war die ÖVP drauf und dran, einen FPÖ-Kanzler mit zu wählen. Daraus folgt: Am 23. Februar darf es keine Mehrheit für CDU/CSU und AfD geben.

taz: Ein Sozialdemokrat, der Ihnen nahesteht, hat uns vor zwei Monaten gesagt: Die SPD gewinnt, wenn es im Wahlkampf um Arbeit und Soziales geht. Wenn es um Migration geht, verliert sie. Hatte er recht?

Scholz: Die Bürgerinnen und Bürger wissen, dass fast ein Drittel der Deutschen eine Zuwanderungsgeschichte hat. Und dass wir auf Zuwanderung angewiesen sind. Wir verteidigen die Offenheit unseres Landes, wenn wir die irreguläre Migration in den Griff bekommen.

taz: Die Zahl der Abschiebungen ist gestiegen. Die Ampel hat Grenzkontrollen eingeführt. Trotzdem gab es immer wieder Anschläge.

Scholz: Ich teile den Fatalismus nicht, der hinter der Haltung steckt, dass es eh nichts gebe, was man wirksam tun könne. Es bleibt nötig, die Migration ordentlich zu managen – das erwarten die Bürgerinnen und Bürger von der Politik, zu Recht. Gerade, weil wir ein Einwanderungsland sind.

taz: Der Frust hat auch konkrete Gründe. Die Integration bei Arbeit, Wohnen, Bildung müsste viel schneller und effektiver laufen …

Scholz: Richtig. Wir sind eben Einwanderungsland und Integration ist eine große gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern. Der Bund unterstützt die Länder dabei. In unseren Schulen erhalten Menschen unterschiedlicher Herkunft oft gute Bildung, lernen gut Deutsch und verschaffen sich gute berufliche Perspektiven. Das gelingt meist besser als anderswo. Trotzdem bleibt viel zu tun.

taz: Sie aber betonen die ganze Zeit, welche Verschärfungen Sie durchgesetzt haben. Müsste Ihre Botschaft nicht lauten: Wir müssen viel mehr in die Integration von Zu­wan­de­r:in­nen investieren?

Scholz: Das ist auch meine Botschaft. Sie ist mir genauso wichtig wie die Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts oder die Erleichterung der künftigen Arbeitskräftezuwanderung.

taz: Aber sonst ist wenig passiert. Deutschland hat hunderttausende Menschen binnen kurzer Zeit aufgenommen und viel zu wenig für die Infrastruktur getan. Sie haben angekündigt, dass 400.000 Wohnungen pro Jahr gebaut werden – und versagt.

Scholz: Dieses Ziel haben wir nicht erreicht. Vielleicht darf ich kurz Gründe dafür anführen: Putin hat die Ukraine überfallen, die Gaslieferungen nach Deutschland sind von einem Tag auf den anderen weggefallen und wir hatten eine extreme Inflation, insbesondere wegen der Energiepreise. Um die Inflation zu bekämpfen, hat die Zentralbank die Zinsen angehoben. Deshalb ist das Bauen sehr, sehr viel teurer geworden. Fakt ist aber auch, dass im Schnitt immerhin 300.000 Wohnungen entstanden sind. Damit mehr bezahlbare Wohnungen entstehen, haben wir die Mittel für geförderten Wohnungsbau stark erhöht. Die Zinsen gehen nun wieder zurück, die Energiepreise sind gesunken und wir haben das Baurecht vereinfacht, damit Bauen leichter und preiswerter gelingt. All das wird den Wohnungsbau jetzt beleben.

taz: Wunderbar. Sie hatten drei Jahre Zeit und sagen nun: „Jetzt kann es losgehen“?

Scholz: Noch mal: Seit drei Jahren tobt ein Krieg in Europa mit massiven Auswirkungen, wie geschildert. Diesen Zusammenhang kann man doch nicht ernsthaft bestreiten.

taz: Die geltende Mietpreisbremse hat den Anstieg der Mieten nicht verhindert. Was halten Sie von einem Mietendeckel?

Scholz: In angespannten Wohnlagen kann der Mietanstieg begrenzt werden. Das sieht unser Mietrecht vor. Und diese Regelungen wollen wir verbessern. Die Mieten steigen allerdings vor allem, weil vielerorts die Nachfrage nach Wohnungen das Angebot übersteigt. Wir müssen mehr Wohnungen bauen – vor allem neue bezahlbare Wohnungen, die wir mit öffentlichem Geld fördern.

taz: Sie sagen selbst, der Krieg in der Ukraine treibt die Baupreise in die Höhe. Muss man die politischen Instrumente nicht anpassen?

Scholz: Worauf wollen Sie hinaus?

taz: Staatliche Förderung für gemeinwohlorientierte Wohnungsunternehmen.

Scholz: Das ist eine gute Sache und eines der Vorhaben der Bundesregierung. Allerdings bezweifle ich, dass alleine das den Bau hunderttausender Wohnungen zur Folge hätte.

taz: Große, profitorientierte Wohnungskonzerne enteignen.

Scholz: Dadurch würde nicht eine neue Wohnung entstehen. Wir müssten sehr viel Geld in die Entschädigung der Konzerne stecken, wie es das Grundgesetz für Enteignungen vorschreibt, statt das Geld in den Wohnungsbau zu investieren.

taz: Guckt man in die Wahlprogramme, findet man große Überschneidungen zwischen SPD, Grünen und der Linkspartei in sozialen Fragen sowie bei Staatsfinanzierung und Umverteilung. Sollten die linken Parteien nicht stärker miteinander arbeiten als gegeneinander?

Scholz: Ich habe gerade drei Jahre mit meinem grünen Koalitionspartner zusammengearbeitet. In Hamburg hatte ich mehrere Jahre eine rot-grüne Koalition geführt. Und was die Partei Die Linke betrifft: Anders als die wollen wir die Ukraine nicht im Stich lassen.

taz: Trump hat mit Putin telefoniert und einen Plan für Verhandlungen skizziert. Hat die amerikanische Regierung Sie vorab darüber informiert?

Scholz: Ich wusste, dass der US-Präsident ein solches Gespräch vorhat.

taz: Sie haben es aus den Medien erfahren?

Scholz: Der US-Präsident hat sein Gespräch ja bekannt gemacht. Wichtig ist: Nichts darf über die Köpfe der Ukrainerinnen und Ukrainer hinweg entschieden werden. Sie müssen selbst über ihre Zukunft und ihr Schicksal verhandeln.

taz: Trump erweckt aber gerade den Eindruck, dass sowohl über die Köpfe der Ukrai­ne­r:in­nen als auch die der Eu­ro­päe­r:in­nen hinweg entschieden wird. Europa soll nicht mit verhandeln, danach aber ohne US-Beteiligung einen Waffenstillstand absichern. Haben Sie mit dieser schroffen Ansage gerechnet?

Scholz: Ohne Europa kann der Frieden nicht gelingen. Das muss jedem klar sein. Es gibt eine gemeinsame Verantwortung aller Freunde der Ukraine diesseits und jenseits des Atlantiks. Aktuell angesichts der akuten Bedrohung des Landes durch den russischen Angriffskrieg – und auch noch, wenn der Konflikt irgendwann beendet sein wird und Frieden herrscht. Deshalb machen wir deutlich, dass wir die Ukraine auch danach weiter unterstützen werden. Deutschland und die USA sind gegenwärtig die größten Unterstützer. Und die Ukraine braucht auch in Friedenszeiten eine starke Armee. Die ukrainische Volkswirtschaft allein wird das nicht finanzieren können. Europa, die USA und andere internationale Partner werden dann gefragt bleiben.

taz: Zählen Sie die USA unter Trump noch zu den Freunden der Ukraine?

Scholz: Wir haben eine jahrzehntelange Freundschaft und Partnerschaft mit den USA.

taz: Ihre Parteivorsitzende Saskia Esken hat die Trump-Administration gegenüber der taz als illiberal bezeichnet. Sehen Sie das auch so?

Scholz: Die Äußerungen des US-Vizepräsidenten in München waren unangemessen, das habe ich am Wochenende sehr deutlich gemacht. Wir entscheiden selbst, wen wir wählen.

taz: Für wie gefährlich halten Sie die versuchten Eingriffe der Trump-Getreuen in den deutschen Wahlkampf?

Scholz: Die AfD ist eine Partei, aus deren Reihen der Nationalsozialismus und seine monströsen Verbrechen als „Vogelschiss“ in der deutschen Geschichte verharmlost werden. Und es gab lange den Konsens in Deutschland, mit Parteien der extremen Rechten nicht zusammenzuarbeiten. Das muss gelten!

taz: Im Moment entfernen sich die USA von Europa. Was tut Europa dagegen?

Scholz: Die transatlantischen Beziehungen reichen weit zurück und sind belastbar. Auf diesem Fundament werden wir auch das Verhältnis zur aktuellen US-Regierung gestalten. Ich rate zu klaren Grundsätzen und zu einem geraden Rücken. Europa kann selbstbewusst sein.

taz: Trump hat erklärt, der Nato-Beitritt der Ukraine wäre kein Thema mehr.

Scholz: Diese Position ist so neu nicht, auch die vorherige US-Regierung hat deutlich gemacht, dass ein Beitritt in absehbarer Zeit nicht ansteht. Die Beschlüsse der NATO von Vilnius und Washington eröffnen der Ukraine aber eine Perspektive.

taz: Im vergangenen Jahr haben Sie gesagt: „Als deutscher Bundeskanzler werde ich keine Soldaten unserer Bundeswehr in die Ukraine entsenden.“ Gilt das noch?

Scholz: Ja. Deutschland wird sich nicht mit Soldaten an diesem Krieg beteiligen.

taz: Auch nicht an einer Friedenstruppe?

Scholz: Das ist eine Debatte zur Unzeit.

taz: Trump will ukrainische Rohstoffe wie seltene Erden. Welche Rolle wird das in Verhandlungen spielen?

Scholz: Der Friedensplan des ukrainischen Präsidenten enthält auch einen Hinweis auf den Rohstoff-Reichtum seines Landes.

taz: Donald Trump will sich vergangene Waffenlieferungen mit Rohstoffen bezahlen lassen.

Scholz: Alle Staaten, die die Ukraine unterstützen, verlangen dafür keine Gegenleistung – so sollte es bleiben. Deutschland hat die Ukraine mit insgesamt fast 44 Milliarden Euro seit Kriegsbeginn unterstützt. Es war sicherlich falsch, dass wir diese immense Summe aus dem laufenden Haushalt aufgebracht haben, statt dafür eine eigene Kreditberechtigung zu schaffen. Die meisten Länder um uns herum haben darüber den Kopf geschüttelt.

taz: Das war dann auch Ihr Fehler.

Scholz: In der Koalition ließ sich leider kein anderer Weg durchsetzen. Auch deshalb – und nicht nur wegen der Kabale der FDP – habe ich den Finanzminister Lindner entlassen. Nun wählen wir Ende Februar und nicht erst im September.

taz: Was machen Sie am Abend des 23. Februar?

Scholz: Den Wahlabend verbringe ich natürlich im Willy-Brandt-Haus sowie in diversen Fernsehstudios, um dann hoffentlich über ein gutes Ergebnis der SPD zu sprechen. Und ich hoffe auf die Gelegenheit, mit meiner Frau auf ihren Geburtstag anzustoßen.

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69 Kommentare

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  • Libuda , Moderator

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  • Es war die SPD die schon zwei mal ihr Wort gebrochen hat bei Parteien mit denen sie nicht zusammenarbeitet, den Grünen und Linken. Aller schlechten Dinge sind drei ...

  • Aber bitte auch keine für SPD und Union.

  • tatsächlich sind viele eingewandert zu zeiten, wo die union am regierungsruder saß.



    nix integration. nix-sozialwohnungsbau usw.



    die paar jahre ampel:

    z.z. tun die rechten bzw. die union so, als hätte es das nie gegeben. leider haben dies weder spd noch grüne in jeweiligen bundes- + landesregierungen das ändern können.



    tja, + nun kriegen spd + grüne die quittung für verfehlte unions-politik. was fürn pech aber auch.

    interessiert auch niemand, was für geldgierige, illegale machenschaften unions-politikerInnen während corona betrieben haben, noch der cum-ex-skandal, in den auch die spd + olaf scholz verwickelt waren.



    die fremdenfeindliche "migrationsfrage" stellt alles in den schatten.



    frei nach dem motto "tut nichts, der jude wird verbrannt."



    (s. Lessing »Nathan der Weise«, vierter Aufzug, der Dialog zwischen dem Tempelherrn und dem Patriarchen)



    übersetzt ins heute: egal, was war, hauptsache auch sog. "fremde" eindreschen, das lenkt so schön von den wirklichen problemen wie wohnungsnot, mietpreise, preise, zu niedrige löhne, zu niedrige renten, unzureichendes bürgergeld + grundsicherung, klimakatastrophe, waffenlieferungen, steigerung der kriegsproduktion usw. ab.

  • Ein Kanzler sollte wegen seiner Inhalte gewählt werden und nicht, um eine dauernd in Abrede gestellte Koalition von CDU/AfD zu verhindern!

    Mal ganz abgesehen davon zerstören die demokratischen Parteien gerade sehr viel Vertrauen inneinander.

    Ein großer Kanzler würde sagen: Bitte wählen nach bestem Wissen und Gewissen, aber bitte demokratisch, denn wir benötigen stabile Merhehiten in dieser schweren Situation!

    Und er würde sein Gewicht nutzen, um sein Programm im Abgleich zum AfD Programm zu erklären und damit die Stimmen zu gewinnen! Die "bessere Wahl"!

    Dann würde er versprechen: Wir werden gemeinsam einen demokratischen Weg für sehr viele Probleme finden!

    Durch die zu späte Auflösung der Ampel-Regierung hat er aber kaum Gewicht mit dieser Aussage.

  • Scholz, korrupt, pardon, "vergesslich", machtgeil, als Kanzler das personifizierte Versagen, erweist sich wie bei Lindners Entlassung als untergriffiger Nachtreter, der persönlich wird, sobald es für ihn eng wird.

    Es sind mehr enttäuschte SPD-Wähler zur AfD abgewandert als von den bösen Schwarzen.



    Was übrigens in den 30er Jahren nicht anders war.

    Die durchsichtige Mär von der drohenden schwarz-blaubraunen Koalition als letztes Argument für seine Wiederwahl?

    Wenn man der Logik folgt, dass niemand mit der AfD stimmen darf, dann könnte die AfD alles in den Parlamenten verhindern. Sie bräuchte ja nur für etwas sein, damit alle anderen dagegen sein müssen.



    Was natürlich völliger Quatsch ist.

    Weshalb natülich auch schon die SPD-Fraktion so abgestimmt hat wie die AfD.



    Aber davon will man jetzt nichts mehr wissen und schreit "Haltet den Dieb!"

    Ich habe keinen Bock auf eine AfD als stärkste Partei oder auf der Regierungsbank in vier Jahren.



    Genau dehalb darf Scholz, während dessen Regierungszeit diese Partei ihre Zustimmungswerte verdoppeln konnte, nicht mehr Kanzler werden.

    • @Gedankenverloren:

      "Es sind mehr enttäuschte SPD-Wähler zur AfD abgewandert als von den bösen Schwarzen"

      Das gibt die Analyse der Wahlwanderung seit 2021 für Bundestags- und Europawahl nicht her.

      "Der Zuwachs der AfD beträgt insgesamt 1.380.000 Stimmen. Die meisten Wähler wanderten seit 2021 (4.809.233) von der Union (600.000), der SPD (590.000) und der FDP (450.000) zu"

      Quelle



      Welt



      www.welt.de/politi...-Nichtwaehler.html

      • @Sam Spade:

        Das die größte Partei auch am meisten zu verlieren hat, ist eine Binse. Auf dem Niveau der absoluten Zahlen wäre sonst die Partei der Bibeltreuen Christen eine antifaschistische Partei.



        .



        Der Witz ist ja das bei der SPD, obwohl nur halb so groß fast die gleiche Anzahl an Wähler zur AfD übergelaufen ist. Bei der kleinen Linkspartei sieht es ähnlich aus. Dort wo sie früher Hochburgen hatte, wurde Sie von der AfD abgelöst.



        .



        In Gruppe der " Arbeiter", klassische SPD oder Linksparteiwähler, finden sich AfD Anteile unter den Wählern, die weit über dem Durchschnitt liegen.



        .



        Also Ja, Während die CDU immer noch hohe Wähleranteile binden kann, hat die SPD da versagt.

      • @Sam Spade:

        Die Meldung ist vom 10.06.2024, also knapp 8 Monate her. Bei der Europawahl um genau zu sein.



        Die SPD hat damals bereits nur 10k weniger an die AFD verloren. Seitdem ist die Regierung auseinander gebrochen und einiges in der Welt passiert (zb. Trump) und eben generell der Schwenk Richtung Rechts.

        Wenn am Sonntag die Wählerwanderung ermittelt wird, dann bin ich mir sehr Sicher das die SPD mehr als die CDU an die AfD wird abgegeben haben müssen.

  • Zitat: „Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“

    GMS weist - Stand heute - für die Union 31 Prozent und die AfD 20 Prozent aus, dazu käme noch die anteilige Verteilung der Stimmenanteile von BSW, FDP und FW sowie Sonstigen in Höhe von insgesamt 15 Prozent.

    Dagegen SPD 15 und Grüne 13 Prozent ... Natürlich würde das rechnerisch auch für eine GroKo reichen. Aber eben nicht, nachdem der Kanzler in spe schon vor seiner Wahl (noch ohne Richtlinienkompetenz) Mails an die zukünftigen Partner schicken ließ, die da lauteten "durchlesen und zustimmen". Das funktioniert eben nur mit der AfD.

    • @dtx:

      Das reicht ja dann für eine Koalition von SPD, AfD und Grüne. 🤪

    • @dtx:

      Wenn das bei der AfD funktioniert, läuft die GroKo ja.

      50 % sind eine solide Basis.

      Vielleicht hat die GroKo weniger Probleme, als wenn die CDU mit kleinen Parteien wie SPD oder Grüne koaliert.

      Vielleicht aber auch nicht.

      Ich würde vermuten, dass macht die AfD in der GroKo dann nicht mehr mit.

      Wird Merz dann auch nicht glücklicher machen...

  • Tja, hättet ihr euch mal ernsthaft mit dem Verbot der Antidemokraten auseinandergesetzt könnte man etwas entspannter sein.

    • @Axel Schäfer:

      Wirklich? Die Leute und ihre Überzeugungen lösen sich deswegen nicht in Luft auf. So wie bei den "Freien Sachsen" geschehen, hat es dann nur der Dienst leichter, die nächste Feststellung zu begründen.

      • @dtx:

        Die Leute und ihre Überzeugungen waren schon immer da. Ihnen würde aber die politische Basis entzogen. Darum geht es.

  • „Wir müssen mehr Wohnungen bauen – vor allem neue bezahlbare Wohnungen“ - dann sollte seine Partei das kommunal nicht verhindern, wenn die Grünen mit den Linken so einen Vorschlag auf den Tisch legen. Wenige Jahre Kommunalpolitik reichen aus, damit einem von diesem leeren SPD gequatsche übel wird.

  • Für mein Empfinden steht dreieinhalb mal Putin auf dem Wahlzettel. Ich hoffe sehr, dass eine Regierung ohne diese Parteien zustandekommt.

  • toll, der Kanzler der in seiner Regierung gescheitert ist, sagt der andere lügt ,denn" er will doch mit der AFD zusammen regieren" ....

    äh, nein - merz sagt er tut es nicht und er würde selbst in der CDU/CSU kaum jemanden finden der eine Koalition mit der AFD mitgehen würde!

    Bei Scholz hätte ich eher Zweifel dass er seine Wahlversprechen nicht hält, er kann sich an seine Aussagen ja immer nicht erinnern ..

    und wer hat eigentlich anscheinend im Cum EX Skandal doch nicht die Wahrheit gesagt?

  • Scholz deutet mit solchen Sätzen an dass er sich verweigert zusammen mit der CDU eine mehrheitsfähige Koalition gegen die AfD zu bilden. Das ist schäbig.

    Es wird Zeit für eine Schwarz-Grüne Koalition und dass die SPD sich in der Opposition wieder regenerieren kann.

  • Es gibt keinen Grund mit Russlandparteien zu koalieren. Es widerspricht allerdings den Grundgedanken des Bundesverfassungsgerichtes (BfG), bei Sachentscheidungen gewählte Volksvertreter ausschließen zu wollen.







    Das BfG fordert explizit, daß der Anteil der Volksvertreter der Wählerschaft im Bundestag möglichst exakt prozentual entspricht. Daher die vielen Überhang- und Ausgleichsmandate. Volksvertreter von Abstimmungen ausschließen zu wollen, widerspricht offensichtlich den Leitsätzen des BfG.







    Sollte die CDU nur abstimmen, wenn sichergestellt ist, daß SPD und Grüne zustimmen, wäre die CDU nur noch Mehrheitsbeschaffer von SPD und Grünen und somit überflüssig. Wenn die CDU keine AfD Wähler abziehen kann, zieht die AfD Wähler der CDU ab. Die SPD-Wähler hat sie schon. Das würde die AfD weiter stärken und die Gesellschaft weiter spalten.







    Möchte die CDU einen eigenen Programmpunkt durchsetzen, werden SPD und Grüne sich das teuer abkaufen lassen. Zu Lasten der Steuer- und Beitragszahler. Ähnlich wie Mütterente gegen Respektrente. Statt Reformen nur teure Tauschgeschäfte.







    Die "Erfolge" bisheriger Strategien von Olaf Scholz sprechen auch gegen die Übernahme seiner Gedankenwelt.

    • @Donald Duck:

      "Volksvertreter von Abstimmungen ausschließen zu wollen, widerspricht offensichtlich den Leitsätzen des BfG."

      Wer spricht denn davon? Das ist auch schon wieder so eine Verdrehung!



      Wir leben in einer Demokratie, die durch Mehrheiten Entscheidungen trifft. Keine Merhheit, keine Demokratsiche Entscheidung!

      Man kann immer mit demokratischen Parteien stimmen, muss aber nicht.



      Man muss nie mit AfD Vorschlägen stimmen.



      Relativ einfach - oder?

      Voraussetzung: Die eignen Vorschläge sollten äußerst gut sein und Merheitsfähig, der Situation angepasst.



      Sollten sich die etablierten Parteien zum oben genannten Vorgehen entschließen, sollte die Basis/Wähler sich mehr als lautstark bei ihrer Partei beschweren!

    • @Donald Duck:

      Die CDU/CSU würde umgekehrt auch nicht anders handeln.

  • Ich nehme es der SPD und Scholz wirklich ab, dass sie ernsthaft besorgt sind, dass Merz sein Versprechen, nicht mit der AfD zusammenzuarbeiten, erneut brechen wird. Mich besorgt das auch. Allerdings reicht es als Kampagne gegen Merz nicht aus, was an Scholz' fehlende Führungsstärke in der Ampel und seiner Person liegt. Scholz hätte der SPD durch einen Verzicht auf eine erneute Kandidatur einen großen Gewinn verschaffen können, weil Merz an sich sehr unbeliebt ist und Habeck im Vergleich zu Pistorius z. B. weniger Kanzler-Potenzial hat. (Habeck kann sich leider nicht auf verschiedene Zielgruppen einstellen und seine norddeutsche Art eckt im Süden automatisch an). Scholz ist unsympathisch und wirkte als Kanzler wie einer, der sich zu sehr treiben lässt. Pistorius wäre einer, der diese Kanzler-Vibes ausstrahlt, die auch Brandt oder Schmidt hatten. Scholz hat sie leider nicht. Das wird dazu führen, dass Merz mit 30 % Kanzler wird, und wir werden sehen, welche Koalition das dann ergibt. Womöglich eine, die noch kürzer hält.

    • @Karla Columna:

      Zitat: "Ich nehme es der SPD und Scholz wirklich ab, dass sie ernsthaft besorgt sind, dass Merz sein Versprechen, nicht mit der AfD zusammenzuarbeiten, erneut brechen wird."

      Der entscheidende Punkt ist ja, daß er das tatsächlich völlig ohne Not getan hat. Nur um den Gegner öffentlich vorzuführen. Was, wenn es mal um etwas geht?



      Und falls es diese Abstimmung nicht gegeben hätte, ein weiterer, daß Merz stets nur eine Zusammenarbeit mit ihm als Parteivorsitzendem und Kanzler(kandidaten) ausschloß. Es brauchte nur seinen Rücktritt, so wie den von Nehammer, damit niemand die Union des Wortbruchs bezichtigen konnte. Aber dieses Thema ist durch, nun auch im Bundestag, nachdem sich schon bei den Ländern und Kommunen so häufig keiner darum geschert hat.

      • @dtx:

        Nur das Gerücht das Union/ AfD nach der Wahl zusammenarbeiten ist das letzte Argument eines gescheiterten Kanzlers, praktisch der letzte Strohhalm an dem sich Scholz/SPD vor dem Untergang klammern.



        Es war die Politik unter Scholz der die AfD Wähler verdoppelt hat, also müsste man im Zusammenhang zur AfD eher vor Scholz warnen als vor Merz.

      • @dtx:

        Zitat: "Pistorius wäre einer, der diese Kanzler-Vibes ausstrahlt, die auch Brandt oder Schmidt hatten. Scholz hat sie leider nicht."

        Stimmt zwar, aber wer scchon einmal eine Wahl nicht geewonnen hat, wird eben nicht wieder aufgestellt. Und da die SPD nicht unendlich viele Leute wie Pistorius hat ...

        Zitat:" Das wird dazu führen, dass Merz mit 30 % Kanzler wird, und wir werden sehen, welche Koalition das dann ergibt."

        Umgekehrt wird ein Schuh draus. Man bastele eine Koalition, die über genug Stimmen im Parlament für die Wahl des Kanzlers verfüge. Also eine Mehrheit, nicht bloß 30 Prozent. Sonst passiert so was wie in Thüringen mit Kemmerich.

  • Merz gibt ja schon öfter mal im Kleinen den Trump: "Am ersten Tag... usw."



    Einfach mal abwarten, ein vom Großkapital sozialisierter Charakter kann bestimmt noch mehr.

  • Gibt es tatsächlich Leute, die es für komplett ausgeschlossen halten, dass Merz, nachdem die Union als Wahlsieger über Monate mit SPD und Grünen Koalitionsverhandlungen geführt hat, die zu keinem Ergebnis geführt haben, sich im Herbst 2025 an die AfD wendet?



    Gibt es tatsächlich Leute, die es für ausgeschlossen halten, dass Merz in einer Koalition mit SPD und Grünen in irgendeinem Projekt, das die Union für notwendig hält, und die Koalitionspartner ablehnen, sich seine Mehrheit bei der AfD besorgt?



    Sind wir mal ehrlich: Der Mann aus Westfälisch-Sibirien wird ALLES tun, um Kanzler zu werden, und alles tun, um seinen Willen zu bekommen.

    • @Kaboom:

      Hatte meine Begründung nicht mitgeschickt:



      Mal ganz ehrlich, würden Sie mit Frau Weidel als Fizekanzlerin "zusammen arbeiten" wollen?



      Wie viel Redezeit hätten Sie?



      Und Sie würden als Steigbügelhalter für die Rechtsradikalenwende Deutschlands für immer in den Geschichtsbüchern stehen?



      Wer will das???

    • @Kaboom:

      Ja. Mich :-)

    • @Kaboom:

      Natürlich gibt es diese Leute. Massenhaft.

      In Ihrer Blase gibt es nur links und rechts was natürlich gleichbedeutend mit gut und böse ist.



      Tatsächlich kenne ich keinen einzigen, der schwarz wählt, der eine Zusammenarbeit mit der AfD tolerieren oder befürworten würde.

      Es ist doch das früher links wählende Proletariat, dass sich aus Angst vor Abstieg und Veränderung der AfD zugewandt hat, und nicht etwa die konservativ gesinnten.

      Am Ende der Weimarer Republik haben die Linken und die Rechten gemeinsam die Demokratie bekämpft und letztlich zerstört, inklusive hochoffizieller Zusammenarbeit von NSDAP und KPD beim Strassenbahnerstreik in Berlin.

      Die Parteien der Mitte waren es nicht....

      Es ist erschreckend, wie wenig die Menschen über die Geschichte ihres Landes wissen.

    • @Kaboom:

      Okay Frage an Sie.



      Wie stellen Sie sich vor sollen CDU und AfD gemeinsam regieren, bzw. zusammen kommen.



      Bei der CDU und AfD gibt es genau einen gemeinsamen Nenner und das ist die restriktive Flüchtlingspolitik.

      Aber sonst?

      Die CDU ist transatlantisch - Die AFD Pro-Russisch



      Die CDU ist Pro-EU - Die AfD Contra-EU



      etc.

      Egal wie oft man eine Koalition herschreiben will, sie wird nicht wahrer, die Differenz zwischen beiden Parteien dürfte größer sein als zwischen CDU und Linke.

      Das die beiden Parteien zusammen Anträge durchbringen ist eine andere Sache, aber auch hier dürfte es sich auf Migrationspolitik beschränken.



      Und seien wir ehrlich, wenn Rot-Grün ein weiter so durchsetzen wollen, dann bleibt der CDU nichts anderes übrig.

    • @Kaboom:

      Nur entscheidet das nicht Merz allein. Der deutsche Bundeskanzler ist durch den Bundestag deutlich beschränkter als der amerikanische Präsident.

      Wenn Sie Fragen, ob ich es für komplett ausgeschlossen halte, muss ich antworten: Nein, natürlich nicht. Aber das gilt auch für die Koalition SPD, Grüne, Linke und BSW - wenn hier derzeit auch keine 50% ersichtlich sind.

      Ich halte Scholz im übrigen nicht für weniger ehrgeizig als Merz. Scholz wird auch alles dafür tun, Kanzler zu werden.

  • Wenn man Scholz seine Pläne hört klingen sie toll. Wenn man bedenkt dass er die letzten drei Jahre Kanzler war und schaut wer profitiert und wer das nicht hat, dann wird klar das er in Ehrlichkeit Herr Merz in nichts Nachsteht.

    Leider hat die SPD kein besseres Personal. Eine soziale Partei wäre echt wichtig.

    • @Hitchhiker:

      Ohne Herrn Scholz zu lieben,



      Denke ich das Er zusammen mit der Amprl durchaus einiges zum guten gebracht hat.



      Zu nennen sind



      -12 € Mindestlohn (wovon traurigerweise ~25% der ostbeschäftigten profitierten)



      -Selbstbestimmungsgesetz



      Cannabis Legalisierung



      -Angehen der Baustelle Bahn und



      - forzierten Ausbau der erneuerbaren mit all seinen Nachteilen.

      Hier hat Scholz einiges umgesetzt was merz niemals angegangen wäre und sicherlich auch versuchen wird die Uhren zurückzudrehen.



      Die SPD könnte linker sein , aber einen sozialen Linken Kern hat selbst die SPD im Vergleich zur cdu

  • Es ist geradezu putzig, wie der Bundeskanzler andere Fragen beantwortet, als von der taz gestellt.



    Es ist allerdings außerordentlich traurig, dass die tazzies ihn gewähren lassen anstatt nachzufragen...



    Mal ehrlich, was ist "Das ist eine Debatte zur Unzeit." etc. für eine Antwort?



    Und eine herbeifantasierte Koalition von CDU und Afd als Hauptgrund die Spd zu wählen?!?



    So wird das nichts. Weder für die Spd noch für die tazzies

    • @Samvim:

      Zitat: "Es ist allerdings außerordentlich traurig, dass die tazzies ihn gewähren lassen, anstatt nachzufragen..."

      Woher wissen wir das? Sie können dieselbe Frage dreimal gestellt und darauf, leicht anders formuliert, die gleiche Antwort erhalten haben. Sowas zu drucken, dürfte die Leser davon abhalten, das Ende des Artikels zu erreichen.

      Zitat: "Mal ehrlich, was ist "Das ist eine Debatte zur Unzeit." etc. für eine Antwort?"

      Dem Vernehmen nach die, die er in Paris gegeben habe. Man muß also argwöhnen, daß Scholz an dder Ergebnislosigkeit des Treffens nicht ganz unbeteiligt gewesen sein könnte. Realitätsfern ist es noch dazu. Wenn man sich vergegenwärtigt, welcher Vorlauf durch den Parlamentsvorbehalt in Deutschland benötigt wird, mußte diese Debatte schon vor der Sommerpause laufen - und zwar 2023, nicht der des letzten Jahres. Jetzt, kurz vor der Wahl und dem Ende seiner Amtszeit, wird er natürlich erst recht nicht entscheiden wollen, was er schon früher vor sich hergeschoben hat.

    • @Samvim:

      Was in Brandenburg noch Grüne und Linkspartei aus den Landtag kicken konnte funktioniert hier nicht. Gottseidank!

      "Wenn die SPD nicht stärkste Partei wird, werde ich nicht Kanzler" kann nur nach hinten los gehen 🤪

      • @Rudolf Fissner:

        Zitat: ""Wenn die SPD nicht stärkste Partei wird, werde ich nicht Kanzler" kann nur nach hinten los gehen 🤪"

        Wieso? Das ist ganz einfach Tatsache. Der Kanzler muß von einer Mehrheit des Parlaments gewählt werden. Weshalb sollte die zweit- oder drittschwächste Kraft den Zugriff haben?

  • Reine Taktik - Scholz weiß natürlich, dass es aktuell keine schwarz-blaue Koalition geben wird. Zum Beispiel, weil das einen Bruch mit zu vielen Unionswählern, -abgeodneten und -mitgliedern bedeutete.

    Allerdings braucht es nicht unbedingt eine Koalition und eine neue Regierung. Auch nach dem Ampel-Bruch hat der Bundestag ja weitergearbeitet und dabei einige neue Gesetze verabschiedet.

    Die Union wird für eine Koalition mit Bundestagsmehrheit SPD oder Grüne, eher beide brauchen. Beide werden wenig Interesse haben, ihre eigenen Projekte wieder abzuräumen - und die Union, die für den Politikwechsel angetreten ist, wird nicht die Ampel-Politik fortsetzen wollen. Es drohen nicht nur lange, sondern blockierte Koalitionsgespräche.

    In dieser Situation wird eine schwarz-blaue Mehrheit auch ganz ohne Absprache Pflöcke einrammen können - etwa das Heizungsgesetz außer Kraft setzen.



    Das ist ein wesentlicher Machtverlust für SPD und Grüne, sie verlieren ihre Blockade-Potential und können überstimmt werden. Und das fürchtet Scholz wohl tatsächlich.

  • Nie war klarer als jetzt gerade: Wer schwarz wählt wählt braun !

    Leider haben die Ampelparteien hinlänglich gezeigt, dass dort die Eigeninteressen weite Teile des Handeln bestimmen.

    Also was bleibt ?



    Es bleibt doch nur die Linke.



    Die Linke wird gewiss nicht an der Regierung beteiligt. Aber bei einer Minderheitsregierung wäre sie ein überaus wichtiger Gegenpol zur zu erwartenden Haselnusskoalition. Auch wenn die natürlich nur in Hinterzimmern betrieben werden wird.

    • @Bolzkopf:

      Ende der zwanziger Jahre war dieser Landstrich, das ländliche Bayern, von Landwirtschaft und Handwerk geprägt. Man wählte, christlich erzogen, konservativ geprägt, das schwarze Zentrum.



      In München und Rosenheim, wo es schon ein Industriearbeiter-Proletariat gab, waren linke, damals rot genannte Inseln.

      Bei der letzten freien Wahl vor der Machtergreifung kam die NSDAP hier auf dem Land auf klägliche 17% der Stimmen.



      Ganz anders als in München und Rosenheim. Aus linken Klassenkämpfern waren plötzlich braune geworden.

      Wenn Sie nach latent brauner Gesinnung suchen, sollten Sie auch mal da suchen, wo es unbequem ist und weh tun könnte.

      Dann würden Sie auf das Gequatsche vom Scholz nicht reinfallen.

    • @Bolzkopf:

      Wenn ich die Wahl zwischen Merz, Habeck und dreieinhalb mal Putin habe, wähle ichMerz oder Habeck.

    • @Bolzkopf:

      Ist die SPD nun wieder der kleine Bruder des Faschismus, dass sie die mit Sicherheit zu erwartende Koalition von CDU mit der SPD als "Haselnusskoalition" beschreiben?

      Wenn die Linkspartei da wieder in die Denke der KPD abgerutscht ist, dann ist sie kaum noch wählbar.

      Als Oppositionspartei zur Ampel war sie zudem nicht existent. Große Worte kann man auch außerhalb des Bundestages äußern. Dafür muss man die Linkspartei nicht wählen.

      • @Rudolf Fissner:

        Warum sollte die CDU mit der SPD kopulieren ?



        Es reicht dann ja trotzdem nicht für eine Mehrheit.

        Und in Sachen Haselnuss verweise ich einfach mal an Heinz Georg Kramm. Der hat das seinerzeit ganz gut erklärt.

  • Es scheint ein Trend in einigen Ländern, wie auch Deutschland zu sein, immer die selben Parteien zu wählen, egal wie sehr sich diese Parteien als inkompetent erweisen. Anstatt Versager*innen zügig auszuwechseln, kriegen wir jetzt anscheinend einen ewiggestrigen Dauerverlierer von Black Rock, welcher einen vergesslichen Betrüger ersetzt. Dieser wiederum hat in 20 Jahren Regierungsbeteiligung nix Grundlegendes gebacken bekommen, außer für die meiste Zeit mit der cdu-trulla den Bestand kaputt zu verwalten.

    Ich weiß nicht, ob ich darüber lachen sollte, weil es so dämlich ist, oder weinen, weil es das Leben vieler der Menschen, die diese Clowns wählen, in diesem Land substanziell verschlechtert hat.

  • Scholz wurde von den Medien geradezu systematisch schlecht geredet. Fehler hat er allerdings auch gemacht und sich gegen die FDP nie durchsetzen können. Na gut -- Schnee von gestern, Scholz ist jetzt chancenlos.

    Heute ist daher klar: Wer die SPD wählt, wählt Merz.

    • @Rudi Lipp:

      "Fehler hat er allerdings auch gemacht und sich gegen die FDP nie durchsetzen können"

      Nuja, wie sagte er noch zu Beginn:



      "Wer von mir Führung verlangt, bekommt heiße Luft."

      Oder so ähnlich.

  • "Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz hält es für möglich, dass die beiden Parteien miteinander koalieren"

    Wenn ich mir die Berichterstattung in Welt/Bild/der Springerpresse insgesamt anschaue, dann gehe ich mittlerweile ebenfalls davon aus.

    • @Hannah Remark:

      Wenn sich die Linke mit der Springerpresse einig ist, dann sollte man immer das Gegenteil für wahr halten! 🤓

  • Tut mir leid, SPD. Nimmer mit dem neoliberalen und vergesslichen Scholaf Olz.

  • Olaf Scholz und seine Regierung haben inhaltlich gar keine so schlechte Bilanz:

    Bürgergeldreform (vorangetrieben durch die SPD-Linke), Staatsbürgerschaftsrecht, Ausbau erneuerbarer Energien sind einige Beispiele. Ich fand auch, dass der Ukrainekrieg und die Geflüchteten alles in allem ok gemanagt wurden (in einer sehr schwierigen Situation).

    Was ich der SPD und Olaf Scholz aber nicht verzeihen kann, war, die Beteiligung an der Migrationshetze. Das Hochstilisieren zum größten Problem. Die enthemmte Sprache. Gerade die SPD hätte sich dem diskursiv entgegenstellen müssen.

    Diese Wahl war mein langsamer Abschied von der SPD, die ich immer unterstützt habe. Von der Partei, die ich stattdessen gewählt habe, der Linken, erhoffe ich mir einerseits einen menschlicheren Diskurs und andererseits das Aufzeigen neuer Perspektiven.

    Das Vorhandensein eines starken sozialen Korrektivs wird auch zu Kurskorrekturen bei SPD und Grünen führen.

    Warum bin ich darauf nicht früher gekommen?

    • @Stavros:

      "Olaf Scholz und seine Regierung haben inhaltlich gar keine so schlechte Bilanz:"

      Sie meinen SPD, Grüne und FDP.



      Scholz ist dabei ja meistens nicht dabei gewesen.🤪

      • @Rudolf Fissner:

        Aber wenn man ich, ich, ich Scholz bei seinen Wahlkampfauftritten zuhört hat er ALLES ALLEINE erfunden, durchgesetzt und ausgeführt. Da hat anscheinend der Rest der Regierung ihr Geld zu unrecht bekommen.

      • @Rudolf Fissner:

        Also einig sind die sich nicht, ganz im Gegenteil. Die AfD wird salonfähig in der Springerpresse gemacht und die AfD Gefahr massiv heruntergespielt! Also das genaue Gegenteil von Einigkeit!

    • @Stavros:

      Die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts wird sich noch als epochaler Fehler herausstellen.

    • @Stavros:

      CDU und ihre neue Schwesternpartei die AfD zu legitimieren, kommt ebenso wenig in Frage wie die FDP.



      Verwunderlich finde ich es von Scholz, Christian Lindner nicht schon viel eher, wegen seiner Blockadehaltung, unserem Bundespräsidenten zur Entlassung vorgeschlagen zu haben. Wahrscheinlich wäre es mit einem anderem , kompetenten und weitsichtigeren Finanzminister nicht zu so einer Katastrophe, wie Neuwahlen zur Unzeit gekommen und es hätte wichtige Politik, für unser Land erarbeitet werden können.

  • „Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“.







    Das ist sicher ein Kernsatz. Denn auch, wenn Hr. Merz nicht mit der afd koaliert..dafür aber auf die Stimmen der afd bei bestimmten Gesetzesvorhaben setzt (was er durch die Blume bereits hat erkennen lassen), läuft dies auf eine instabile- bis gefährliche Regierungskoalition hinaus.

    Denn sollte Merz mit demokratischen Parteien koalieren sollte, gäbe es jederzeit ein Erpressungspotential: *wenn ihr nicht nach meinen Vorstellungen... dann machen wir das eben mit den Stimmen der afd*..

    Welcher Koaltionspartner sollte das mitmachen wollen.? Allein das ist Grund genug sich Sorgen um die Stabilität einer neuen Regierung zu machen. Hinzu käme dann aber noch, dass die offene Flanke nach Rechtsaußen aller Voraussicht nach von den Nazis (innerhalb der afd) genutzt würde..







    Ganz unabhängig von politischen Inhalten ist das die größte Schwäche von Merz, dem man nach dem Entschließungsantrag mit der afd, eine Blindheit und Naivität gegenüber dem harten Kern der afd unterstellen muss.







    Deshalb: auch wenn Scholz allzu oft nicht geliefert hat (Führung/Klimakanzler/..)..

    Das Experiment Merz + afd ist ganz sicher nicht die bessere Wahl.

    • @Wunderwelt:

      Der zweite Kernsatz lautet: „Es darf keine Mehrheit von SPD und AfD geben“.

      Der dritte Kernsatz lautet: "Es darf keine Mehrheit von Grünen und AfD geben."

      Und der vierte Kernsatz lautet: "Was es in Griechenland bereits gab, darf sch nicht wiederholen. Es darf keine Mehrheit von Linkspartei und AfD geben."

  • Irgendwie ist bei der SPD immer noch nicht angekommen, dass die einstige Volkspartei bei 15% steht. Da wünscht man sich doch mal ein Interview mit konkreten Plänen. Die sind vielleicht gar nicht so schlecht, bleibt die Frage, warum steht die SPD da, wo sie steht. Umsetzungsproblem.

  • Keine Sorge, Olaf.

    Die AfD erlebt einen leichten Tiefflug, die Linke erleben einen Höhenflug. Es reicht in vielen Simulationen mit der exakt richtigen Sitzanzahl und somit Mehrheit für Schwarz-Rot.

    Optimismus ist, was wir brauchen, damit wir unseren Untergang um weitere 4 Jahre hinauszögern können. Und damit wir mehr Zeit für Strategien haben.

  • Langsam wird es lächerlich Herr Scholz



    HuuuHuuuu AfDehhhh. Die AfD wurde unter Merkel und SPD groß und verdoppelte sich unter Scholz als Kanzler. Also irgend etwas hat doch dann auch Scholz falsch gemacht. Aber nein, Scholz ist das Unschuldslamm, aber Merz, noch gar nicht an der Regierung wohl für das Erstarken der AfD verantwortlich - lächerlich.

    • @Hans Dampf:

      Ganz so einfach ist es aber auch nicht.



      .



      Schuld am Erstarken der AFD sind Regierung, die Opposition, die Medien aber eben auch die äußeren Umstände.



      .



      Die FDP als Opposition in der Regierung hat den Handlungsspielraum eingeschränkt und regelmäßig bereits im Koalitionsvertrag beschlossenes torpediert.



      .



      Die CDU unter Merz hat anstatt inhaltlicher und sachlicher Kritik, den Populismus und die Fremdenfeindlichkeit der AFD noch weiter in den Mainstream gerückt.



      .



      Die Springer-Verlag hat eine ganz schön krasse Hetzkampagne gegen die Regierung geführt.



      .



      Und auch die SPD hat sich mit dem "Abschiebung im großen Stil" keinen Gefallen getan.



      .



      Der Ukraine Krieg, welcher zu steigenden Gaspreisen und Inflation geführt, sowie zur Überlastung der Kommunen durch Flüchtlinge wäre dann einer der externen Faktoren.



      .



      Die Schuldenbremse zwingt Deutschland ausgerechnet während einer wirtschaftlichen Schwächephase zum Sparen, was die Situation verschlimmert.



      .



      Ich glaube nicht das eine Regierung unter Merz die Herausforderungen besser gemeistert hätte, eher im Gegenteil.

    • @Hans Dampf:

      Ein Kanzler, der offensichtlich nicht in der Lage ist, eigene Fehler zuzugeben, und dann auch zu korrigieren, ist eh unerträglich. Wenn man dann noch bedenkt, dass er sagt, entweder Kanzler oder er spielt nicht mehr mit, dann ist doch klar, dass es ihm nicht ums Land, sondern lediglich um den persönlichen Machterhalt geht. Schade um die SPD.

      Zudem ist lächerlich, dass er offensichtlich eine Rot/Grün/Rote Regierung angehen würde, jede andere Konstellation ist ja derzeit undenkbar, auch wenn Viele unentschlossen sind.

      Also ein Koalition mit der PDS Nachfolgeorganisiation Die Linken, die konsequent in Widerspruch mit der SPD die Unterstützung der Ukraine ausschliesst und Waffenlieferungen an Israel ablehnt.

      Wo ist denn da die frühere Brandbauer der SPD gegen die PDS/Linke? Schon gedanklich gekippt, hauptsache Macht?

      • @Sonja Bleichle:

        "Wo ist denn da die frühere Brandbauer der SPD gegen die PDS/Linke? "



        Habe ich mir auch schon öfters gedacht. Den einen wirft man gen extrem Rechts vor, was man selbst schon gen Links macht.

  • Scholz: ""Und was die Partei Die Linke betrifft: Anders als die wollen wir die Ukraine nicht im Stich lassen.""



    ==



    Mein Tip für Jan van Aken

    Das Kellergefängnis von Jahidne, arte 21.45

    Im März 2022 wurden die Einwohner von Jahidne, einem Dorf im Norden der Ukraine, fast einen Monat lang von russischen Soldaten in einem Keller gefangen gehalten. Ihre bewegenden Erinnerungen fügen sich in diesem Film wie in einem Puzzle zusammen. Die 51-jährige Olha berichtet vom Mangel an Trinkwasser und Essen, von der ständigen Dunkelheit, der immer dünner werdenden Luft, vom Tod der schwächsten Mitgefangenen, deren Leichen einfach dort liegenblieben.

    Wenn van Aken nach Butcha und Jidne immer noch glaubt durch keine Waffenlieferungen mitzuhelfen den Ukrainern das Schicksal von Butcha &Jidne aufzudrücken - und dafür den Ukrainern Waffenlieferungen versagt damit sie sich nicht wehren können - dann wird die Linke genauso schnell wieder verschwinden wie sie seit 14 Tagen Stimmen und Mitglieder gewonnen hat.

    Darüber hinaus - die momentane Linke, Grüne & SPD liegen vor den Wahlen bei 35%. Wenn van Aken Zusammenarbeit boykotiert - warum braucht dann das Land eine "Linke"???

    • @zartbitter:

      Ich frage mich immer, warum bei Wohnungsnot, notwendiger Wirtschaftstransformation und dem Rechtsdrift im Lande die Außenpolitik der entscheidende Grund sein sollte, NICHT links zu wählen.

      Persönlich sehe ich Waffenlieferungen auch differenzierter und finde, in der Ukrainefrage hat Olaf Scholz wirklich besonnen agiert, auch gegen Widerstände.

      Warum nicht auch so in der Frage der Migration? Warum hat er nicht die richtigen Bürgergeldreformen stärker verteidigt?

      Ich habe links gewählt, weil ich mir ernsthaft Sorgen mache um den sozialen Zusammenhalt und die Demokratie in Deutschland. Es braucht ein soziales Korrektiv, weil SPD und Grüne einfach nicht liefern bzw. unter Druck einknicken.

      Doch nochmal zur Ukraine:

      Wird die Linke für Außenpolitik oder Verteidigung zuständig sein?

      Es gibt in der Ukrainefrage kein eindeutig richtig oder falsch: Waffenlieferungen sind nötig, führen aber zu mehr Tod und Verstümmelungen. Verhandlungen sind unrealistisch, sollten aber trotzdem versucht werden, um Obiges zu stoppen.

      Es ist einfach eine klassische Dilemmasituation, wo es keine richtigen Handlungen gibt. Das sich selbst gegenüber einzugestehen ist einfach nur ehrlich.

    • @zartbitter:

      Genau wegen dieser eigenartigen pseudo-pazifistischen Positionierung in außenpolitischen Fragen, bleibt Die Linke unwählbar in meinen Augen.

    • @zartbitter:

      Es gab so ziemlich von Anfang an reihenweise Berichte über und Belege von wirklich grauenhaften Verbrechen aus vielen Teilen des Landes sowohl an der Zivilbevölkerung jeden Alters und Geschlechts, als auch an Kriegsgefangenen. Da ist diese Ablehnung der Verteidigung gegen den Aggressor, die nur von drei Parteien vertreten wird, weder nachvollzieh- noch hinnehmbar.

      Die Linke sollte sich bewußt werden, daß sie, falls die Umfrageergebnisse bis zum Sonntag tragen, die Stimmenzuwächse nicht aus eigener Schönheit generiert, sondern von Fehlern und Dummheiten anderer profitiert. Und die könnten sich auch mal geschickter anstellen. Allerdings bezweifele ich, daß Einsicht und Demut soweit reichen.