Jürgen Klopp heuert bei Red Bull an: Idol ohne Gewissen
Jürgen Klopp sollte auf seinen Job beim Getränkekonzern Red Bull verzichten. Stark koffeinhaltige Energydrinks gefährden viele Kinder und Jugendliche.
F ußballtrainer Jürgen Klopp handelt unverantwortlich, wenn er jetzt für den Energy-Drink-Hersteller Red Bull arbeitet. Denn eine bedeutende Zahl Kinder und Jugendlicher trinkt die stark koffeinhaltige Brühe des österreichischen Konzerns in so großen Mengen, dass es die Gesundheit gefährden kann. Trotzdem blockieren seine Lobbyisten Forderungen von Verbraucherschützern, den Verkauf von Energy-Drinks an Minderjährige zu verbieten.
Schon 2019 hat das staatliche Bundesinstitut für Risikobewertung vorgerechnet: Wenn ein rund 50 Kilogramm schwerer Junge zwei 250-Milliliter-Dosen eines typischen Energy-Drinks konsumiert, hat er bereits die für sein Gewicht als sicher angesehene Koffeinration von 150 Milligramm überschritten. Zwei Dosen des Marktführers Red Bull enthalten insgesamt 160 Milligramm der Substanz. 10 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland nehmen laut Befragungen etwa bei Computerspiel-Partys aber vier oder mehr Energy-Drinks zu sich.
„Bei einigen, die in den bewerteten Studien einen Liter getrunken hatten, zeigten sich moderate bis schwerwiegendere Wirkungen: Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Muskelzittern, Übelkeit, Angstzustände, Nervosität sowie auch Veränderungen im Elektrokardiogramm (Herzstromkurve)“, warnt das Bundesinstitut. Es gibt etliche Berichte über Todesfälle im Zusammenhang mit dem Konsum von Energy-Drinks, auch wenn eine Kausalität bislang nicht bewiesen wurde.
Die Verteidigung von Red Bull gegen solche Vorwürfe ist lächerlich: zum Beispiel das Argument, ein Dose enthalte lediglich so viel Koffein wie eine Tasse Kaffee. Aber Kaffee ist bei Kindern und Jugendlichen schon wegen des bitteren Geschmacks nicht sehr beliebt. Red Bull dagegen ist süß. Bereits im Jahr 2021 waren nach einer Umfrage knapp 35 Prozent der Energy-Drink-Konsumenten 14 bis 19 Jahre alt.
Renommee, das Red Bull nicht verdient
Sollte Klopp sich jetzt damit herausreden, dass er ja nur die Fußballteams von Red Bull koordiniere und gar nicht für das Dosengesöff werbe: Auch als „Head of Global Soccer“ verschafft das Fußballidol diesem Konzern mit seinem schädlichen Produkt positive Schlagzeilen und ein Renommee, das er nicht verdient.
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