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Geleaktes Verfassungsschutz-GutachtenLächerlich, wer das lächerlich findet

Gareth Joswig
Kommentar von Gareth Joswig

Das AfD-Gutachten des Verfassungsschutzes wurde offenbar an rechte Medien durchgestochen. Dort prahlt die Partei damit, wie breit sie zitiert wird.

Abgehängt: AfD-Wahlkampfplakate, am 23. Februar in Krefeld Foto: Oliver Kaelke/DeFodi images/ddp

E s ist eine riskante Strategie und erneut ein Beleg dafür, wie weit sich der öffentliche Diskurs nach rechts verschoben hat: Die AfD hat das Verfassungsschutz-Gutachten zur Hochstufung als „gesichert rechtsextrem“ wohl an Rechtsaußen-Medien durchgestochen.

Nun fluten ihre Abgeordneten die sozialen Medien mit Postings, wie lächerlich die Einstufung doch sei. AfD-Politiker wiederholen ihre rassistischen Aussagen, prahlen damit, wie breit sie zitiert werden, bezeichnen den Verfassungsschutz als Stasi. Selbst der Hauptaccount der AfD ist sich nicht zu schade, an verbotene SA-Parolen angelehnte Wahlkampfslogans erneut wiederzukäuen. Die AfD hofft wohl darauf, dass das in ihrer Anhängerschaft verfängt.

Es bleibt jedoch riskant: Wer sich über das rechte Getöse in den sozialen Medien hinaus die über 1.108 Seiten voller Belege durchliest, bekommt ein recht eindeutiges Bild einer zutiefst rassistischen und rechtsextremen Partei, die insbesondere mit ihrem ethnischen Volksverständnis und der Islamfeindlichkeit den Verfassungsbogen verlassen hat. Der Rechtsstaat sieht das ähnlich, wie auch das Oberverwaltungsgericht Münster in seinem Gerichtsurteil ausführlich festhielt. Schon damals sprach viel für eine Hochstufung und immer mehr für ein Verbotsverfahren. Die AfD hat sich dennoch weiter radikalisiert.

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Im Wahlkampf übernahm sie rechtsextreme Kampfbegriffe, umarmte Autokraten, hetzte mit widerwärtigsten rassistischen KI-Bildern gegen Minderheiten. Damit greift die Partei auf allen Ebenen schon den ersten Artikel des Grundgesetzes an und tritt die darin verbriefte Menschenwürde mit Füßen. Ihre Radikalisierung vollzog sich in den vergangenen zehn Jahren offen – weswegen der Verfassungsschutz (VS) sich hauptsächlich auf öffentliche Quellen stützt.

Die Partei ist stolz auf ihre Radikalität, wie sie nun breit zur Schau stellt. Sie beweist damit einmal mehr einen Befund aus dem VS-Gutachten: Es ist nicht davon auszugehen, dass diese Partei sich deradikalisiert. Wer die Einstufung als „gesichert rechtsextrem“ trotzdem lächerlich findet, verrät vor allem viel über den eigenen Standpunkt.

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Gareth Joswig
Redakteur Inland
Arbeitet seit 2016 als Reporter und Redakteur bei der taz. Zunächst in den Lokalredaktionen von Bremen und Berlin, seit 2021 auch im Inland und Parlamentsbüro. Davor Geschichts- und Soziologiestudium. Themenschwerpunkte: extreme Rechte, AfD, soziale Bewegungen, Mietenpolitik, dies, das, verschiedene Dinge.
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40 Kommentare

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  • Gebe es nicht soviele Clownies in unserer Gesellschaft, die so einer Un-Partei ihr Kreuzchen geben, brauchten wir über ein Verbot nicht zu diskutieren.

  • Die AfD koketiert mit ihrem Rechtsextremismus, die wollen das als Alleinstellungsmerkmal verstanden wissen. Und es dürfte für die AfD immer enger werden, einem Verbot zu entgehen. Bislang kommt der Rechtsextremismus sogar von der Spitze der Partei, eine Aufforderung zur Mäßigung oder Deradikalisierung existiert gar nicht, dafür eine merkwürdige Auffassung von Meinungsfreiheit, die es in der Form gar nicht gibt.

  • Was steht denn jetzt drin? Gibt es eine Zusammenfassung der heftigsten Zitate auf vielleicht fünf Seiten? 1108 Seiten will ich mir eigentlich nicht antun.

  • taz: *Wer die Einstufung als „gesichert rechtsextrem“ trotzdem lächerlich findet, verrät vor allem viel über den eigenen Standpunkt.*

    Es ist traurig, was in Deutschland in den 2020'er Jahren vor sich geht. Man darf aber nicht vergessen, dass CDU/CSU/FDP/SPD dafür den Boden geebnet haben. Wir haben seit vielen Jahren in Deutschland Rentnerarmut, Kinderarmut, Bürgergeld-(Hartz5)-Armut, Millionen schlecht bezahlte Jobs und ca. 1000 Tafeln (an denen jeden Monat schon 2 Millionen arme Menschen anstehen müssen um nicht zu hungern), sowie ca. 50.000 Obdachlose die auf der Straße schlafen müssen. Und dass die Schulgebäude immer mehr verkommen, keine Lehrer eingestellt werden und die Verblödung der Jugend über die sozialen Medienplattformen (die haben natürlich nichts mit "sozial" zu tun) noch perfektioniert wird, möchte auch kein CDU/CSU/FDP/SPD-Politiker ansprechen und leider auch nicht die Grünen. Jetzt haben wir einen ehemaligen BlackRock-Lobbyisten als Kanzler, der die armen Menschen noch mehr drangsalieren wird, und sie damit wohl auch in die Arme der AfD treibt.

    ***Helmut Schmidt über die NPD - "Wenn die über die 5% kommen sollten ..."*** www.youtube.com/shorts/VUbm8-UO5Yo

  • Ich habe kein Problem damit die AfD zu verbieten aber was dann? Deren Wähler verschwinden davon nicht, deren Einstellungen auch nicht. Und wenn man sich das so in den letzten Jahren anschaut, sind die etablierten Parteien nicht in der Lage die AfD- Wähler von sich zu überzeugen, im Gegenteil es werden immer mehr. Und ich habe im Moment kein Vertrauen in die anderen Parteien das sich daran etwas ändert, denn noch zu oft wird rechte Gewalt runtergespielt, relativiert, ignoriert oder aber wie auch während des Wahlkampfs kräftig mitgemacht bei der Dämonisierung anderer, beim Migrantenbashing,...! Solange dort nicht mal eine ehrliche Selbstreflektion stattfindet und eingesehen wird, dass nicht Migranten Schuld an all unserem Problemen sind (und es ekelhaft ist, sie ständig dafür verantwortlich zu machen), sondern ein Versagen der Politik wird sich sowieso nichts ändern. Dann wird eben eine andere Partei gegründet, die sich moderater präsentiert aber genauso rechtsextrem ist, oder noch schlimmer. Ideologien schafft man nunmal leider nicht mit Verboten aus der Welt.

  • Welchen Beleg hat Herr Joswig dafür, daß die AfD dieses Werk an rechte Medien durchgestochen hat ?

    Gibt es wenigstens einen Beleg, daß die AfD überhaupt bisher Zugriff auf das Werk hatte ?

    Was definitiv belegt ist, daß ausgewählte Teile des Werkes selektiv an ausgewählte Medien durchgestochen wurden, als es nachweislich nur beim Verfassungsschutz und der Ex-Ministerin Faeser vorlag.



    Wenn es schon keine offiziellen Ermittlungen wegen Geheimnisverrats gibt wäre es Aufgaben zu ermitteln, wer und warum das an die Öffentlichkeit gebracht hat.

    • @Don Geraldo:

      Wenn die Parteimitlgieder daraus zitieren und eine Social-Media-Party feiern, wird es schon recht eng - nein?

      Medien verraten ihr Quellen nie... Ich bin für strikte Einhaltung von Geheimstufen, aber die Parteimitglieder sehen das eher anders?

      Vielleicht auch eine "Kampagne" - konnte man z.B. auf X beobachten, wenn Frau Weidel etwas gesagt hat :-)))

      Also öffentlich zum Erfolg der Beobachtung hinsichltich der Radikailität beizutragen, ist schon eine sehr löbliche Haltung ggü. unserem Staat!

    • @Don Geraldo:

      Weil der Rechtsanwalt Christian Conrad, der für die AgD Klage gegen die Hochstufung eingereicht hatte, eine Ausfertigung des Gutachtens beim Verwaltungsgericht in Köln abholen durfte.

      Das Gericht gab ihm nach Informationen jedoch auf, die Akten in seinen Geschäftsräumen unter Verschluss zu nehmen.

      Das ist der Schlüssel in der Frage wie das Gutachten veroffentlicht werden konnte. BfV hatte abgelehnt das Gutachten zu veröffentlichen und Faesers letzte Amtshandlung war die Öffentlichkeit lediglich über das Ergebnis zu informieren und hat zur weiteren Verwendung die 1108 Seiten an Dobrindt zur weiteren Verwendung weiter gereicht.

  • Eine Partei, die sich zu einer Organisation mit rechtsextremistischen Ideologien entwickelt hat, gehört verboten.



    Darum :



    www.afd-verbot.jetzt

    • @Alex_der_Wunderer:

      100% Zustimmung für diese Forderung. Es ist 20 nach 12 und nicht mehr 5 vor 12.



      Nie wieder ist jetzt längst schon da.

  • ""Es ist nicht davon auszugehen, dass diese Partei sich deradikalisiert""



    ==



    Im Gegenteil. Rechtsradikalität und Rassismus im Stil der Nationalsozialisten in den Anfangstagen nach der Machtergreifung ist das Rollenmodel der AgD.

    Der Verfassungsschutz kann jetzt nach dem Leak seine 1108 Seiten lange Liste wasserdicht erweitern mit dem zu erwartenden Erkenntnisgewinn das es niemanden in der AgD mehr gibt der nicht der verfassungsfeindlichen rassistischen Linie im Stil der Nationalsozialisten folgt,

    Es wird Zeit das der Verfassungsschutz sich nun darauf konzentriert Verbindungen zwischen AgD und rechtsradikalen Terrorgruppen und von Einzelpersonen aufzuzeigen die als Täter von rechtsradikalen Gewaltdelikten sich auf dem Weg befinden, den Terror der Nazis in die Gesellschaft zu tragen.

    Die AgD tut alles dafür mit propagandistiscer Propaganda als Background für Gewaltdelikte auf ihren Verbot hinzuarbeiten.



    Diesen Wunsch der AgD sollte die Bundesrepublik



    den Rechtsradikalen möglichst bald erfüllen.

  • Die Glaubwürdigkeit des BfV ist schon heute beschädigt: lt. yougov halten nur etwa die Hälfte das BfV für mind. ziemlich glaubwürdig. Das ist weniger als beim ÖRR (etwa 60%).

    • @GregTheCrack:

      YouvGov:



      "Dabei schließt sich die Mehrheit der Wahlberechtigten der Einschätzung des Verfassungsschutzes an. 61 Prozent denken, dass die AfD rechtsextrem ist, nur 29 Prozent glauben, dass die Partei nicht rechtsextrem ist.

      Jede und jeder zweite Wahlberechtigte (50 Prozent) würde es befürworten, wenn das Bundesverfassungsgericht die AfD verbieten würde, 40 Prozent würden dies ablehnen."

      yougov.de/politics...r-linken-gespalten

    • @GregTheCrack:

      Die Glaubwürdigkeit des BfV war IMO noch nie so hoch wie aktuell. Es gab Zeiten, da arbeitete der damalige Chef der AfD zu, es gab Zeiten, da verschwanden Akten "irrtümlich" oder wurden "irrtümlich" geschreddert, es gab Zeiten, da wurden Erkenntnisse zu rechtsterroristischen Anschlägen (mutmaßlich auf Weisung aus der Politik) verschwiegen etc.



      Heute ist der VfS auch gegen im BT sitzende Rechtsextremisten tätig. DAS stört manchen.

    • @GregTheCrack:

      Und warum ist Ihrer Meinung nach die Glaubwürdigkeit des BfV beschädigt? Als Maaßen Chef war und der AfD Verhaltens-Tipps gegeben hat, wie die eine Beobachtung durch das BfV verhindern können, war das BfV definitiv unglaubwürdig. Damals hätte ich also auch gesagt, dass ich das BfV für nicht glaubwürdig halte. Jetzt allerdings, nachdem es festgestellt hat, dass Wasser nass ist (ich liebe den Vergleich), halte ich das BfV aber wieder für glaubwürdig.

  • Komplett unfassbar, das Gutachten lässt an Klarheit kaum zu wünschen übrig. Trotzdem verhöhnt die AfD die staatlichen Stellen und prahlt mit ihrer Radikalität. Und was macht der Kanzler? Irgendwie nichts: www.tagesschau.de/...verfahren-100.html

    Wenn wir am Ende im rechtsautoritären Staat aufwachen bitte nicht jammern. Die Konservativen versagen hier aber auf ganzer Linie, von wegen Law and Order, Abwiegeln und Kleinreden sind angesagt.

    • @Bambus05:

      Keine Verteidigung, aber: Er ist Jurist? Er wird sich vor genauem Studium nicht äußern. Da er gerade mal ein paar Tage Kanzler ist, hat er noch ganz anderen Lesestoff und Termine?



      Haben Sie das Gutachten gelesen?

    • @Bambus05:

      Hier versagt erstmal gar keiner, da es sich immer noch um ein bislang nicht rechtssicheres Gutachten handelt, das auch noch von einer Behörde ausgestellt wurde, die dem Inneministerium untersteht. Es ist in jeder Hinsicht richtig, die Einstufung juristisch zu prüfen und die Klage der AfD vor dem Verwaltungsgericht abzuwarten, bevor man zum Beispiel einen lauen Schnellschuss beim Verbotsverfahren riskiert.



      Das ist ein ganz normaler und auch wichtiger Weg, der in einer Demokratie gegangen werden muss. Gerade dann, wenns um den Schutz der Demokratie geht. Eine Entrechtung oder gar ein Verbot einer Partei kann nicht einfach von einer Regierung aufgrund eines internen Gutachtens beschlossen werden. Das ist absolut zurecht an hohe Hürden gebunden.



      Im Übrigen ist es auch nicht ganz unironisch, wie vehement sich auf den sonst achso geschmähten Verfassungsschutz berufen wird, wenns denn mal irgendwie in die eigene Agenda passt.

  • Merz in der Zeit:



    „‘Aggressiv kämpferisch‘ gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu arbeiten, das muss nachgewiesen werden. Und die Nachweispflicht liegt ausschließlich beim Staat. Das ist eine klassische Aufgabe der Exekutive. Und ich habe mich innerlich immer dagegen gewehrt, aus der Mitte des Bundestages heraus Verbotsverfahren zu betreiben. Das riecht mir zu sehr nach politischer Konkurrentenbeseitigung."



    Merz kritisierte den Umgang der Vorgängerregierung mit dem Bericht des Bundesverfassungsschutzes zur AfD scharf. Er sei „nicht glücklich mit dem Ablauf dieses Verfahrens“, so der Bundeskanzler. „Da wird von der alten Regierung ohne sachliche Prüfung ein Bericht vorgestellt, der gleichzeitig als Verschlusssache eingestuft ist.“



    Merz weiter: „Ich kenne den Inhalt dieses Berichtes nicht, ich will ihn ehrlich gesagt auch nicht kennenlernen, bevor nicht das Bundesinnenministerium daraus eine Bewertung abgeleitet hat.“ Dies werde „einige Wochen und Monate dauern“.

    Recht hat er. Ich hab mit dem COVID-Teil angefangen (Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie) und bin nicht weit gekommen. Beim Vorwurf "Delegitimieren des politischen Handelns" wurde es mir zu bloed.

  • Die Berliner Justizsenatorin Badenberg, einst mit dem NPD-Verbotsverfahren befasst, hält ein AfD-verbot für aussichtslos.

    www.tagesspiegel.d...slos-13693648.html

  • Das sind fast nur öffentliche Äußerungen. Aber man weiß, dass die nicht-öffentlichen viel, viel krasser sind.

    Im übrigen stellt das Grundgesetz hinsichtlich eines Parteiverbotes nicht nur auf Äußerungen von Parteivertretern, sondern auch auf das Verhalten der Anhänger einer Partei ab. Und da braucht man nur mal auf z.B. die Facebookseite des SPIEGELs zu gehen, um zu erkennen, dass die Anhänger der AfD hemmungslose Feinde der Demokratie sind. Was da an Menschenverachtung, Hass auf Pluralismus und Stiefelleckerei gegenüber der faschistischen Diktatur Russland geäußert wird, ist unglaublich. Auch im Hinblick auf Antisemitismus: wenn auf Facebook ein ausgewiesener AfD-Anhänger Sympathie für Dachdeckermeister Ronneys Ablehnung von "Hakennasen" äußert, kriegt er sofirt hunderte Likes von anderen AfD-Anhängern. Und auch das sind nur öffentlich einsehbare Äußerungen.

    Das zeigt im übrigen auch, dass diese Wähler nicht etwa eigentlich nur arme, verängstigte CDU-Wähler sind, die eben etwas über das Ziel hinausgeschossen sind und die man für die CDU zurückgewinnen kann. Nein, es sind Rechtsextremisten. Denen schuldet die deutsche Demokratie gar nichts außer ein Verbot und ggf. Prügel.

  • Soweit mir bekannt ist, lag das Gutachten der AfD nicht vor. Insofern ist es wahrscheinlich, dass es dirkt aus dem Verfassungsschutz geleakt wurde. Da darin keine zu schützende Quelle genannt werden, ist vollkommen richtig, das Gutachten der Öffentlichkeit bekannt zu geben. So kann sich jeder selbst ein Bild machen.

  • Soweit ich das bisher verstanden habe hat sich der VS auf öffentliche Quellen gestützt, weil die AfD nur als Verdachtsfall geführt wurde und damit keine Überwachung mit invasiven, nachrichtendienstlichen Mitteln zulässig ist. Das dürfte im Wesentlichen die Konsequenz aus der rechtswidrigen Beobachtung von Politikern der Linkspartei durch den VS sein.

    • @Julius Anderson:

      Auch beim Verdachtsfall darf der Verfassungsschutz schon nachrichtendienstliche Mittel einsetzen.

      V-Leute anwerben, Personen observieren usw.

      Bei einer gesichert extremistischen Bestrebung sind dabei tendenziell mehr Maßnahmen zulässig als bei einem Verdachtsfall.

    • @Julius Anderson:

      Verdachtsfall legitimiert auch schon erste invasive nachrichtendienstliche Mittel. Da haben Sie was falsch verstanden.

  • ".. den Verfassungsbogen verlassen hat. Der Rechtsstaat sieht das ähnlich."

    Ein oft zitiertes Missverständnis. In dem Urteil des OVG Münster ging es um das Verfassungsschutzrecht. Das Urteil bestätigt hinsichtlich der verfassungsfeindlichen Bestrebungen der AfD lediglich, dass die nachrichtendienstlichen Befugnisse des Bundesamts für Verfassungsschutz eine Hochstufung rechtfertigen. Daraus lässt sich aber keine verfassungsrechtliche Einordnung des Gerichts hinsichtlich der AfD herleiten.

    Gilt im übrigen auch für die Aussagen im aktuellen Gutachten. Es sind Belege für eine Verfassungsfeindlichkeit, aber sie bedürfen auch erst noch einer verfassungsrechtlichen Einordnung.

    Die Justizare der AfD werden diese Einordnung derweil auf Grundlage des Gutachtens bereits vorgenommen haben und zum Ergebnis gekommen sein, dass das im taz Artikel geschilderte Gebahren der AfDler als Reaktion auf das Gutachten kein Risiko in sich birgt, weil der Inhalt des Gutachtens nur wenig Potential bietet, um einen Verbotsantrag in die Wege zu leiten.

    Es sieht daher eher nach einem ein geplanten Vorgehen aus, um die Verachtung gegenüber dem Rechtsstaat und seiner Institutionen zum Ausdruck zu bringen

    • @Sam Spade:

      Öffentliches diffamieren von Migranten entspricht nicht unserer Rechtsstaatlichkeit.



      Den sozialen Frieden zu gefährden auch nicht.



      Pläne zur Immigration oder andere Ansinnen zu verbreiten gehören geahndet.



      Jugendgruppen / Jugendorganisationen die rechtsextremistisches Gedankengut verbreiten gehören verboten.



      Alles dokumentiert - also handeln ist dringlichst angesagt.



      Darum :



      www.afd-verbot.jetzt



      ...über 80 % der Bevölkerung sind für die Einhaltung von unserem Grundgesetz.

    • @Sam Spade:

      So sieht es leider aus.

    • @Sam Spade:

      Hängt das „in die Wege leiten“ eines Verbotsantrages nicht vor allem daran, dass Bundesregierung oder Bundestag oder Bundesrat sich dazu durchringen müsste?

      • @o_aus_h:

        Stimmt schon, das Problem besteht eher darin, dass ein solches Verbotsverfahren nach aktuellem Stand sehr wahrscheinlich scheitern würde

  • "Wer die Einstufung als „gesichert rechtsextrem“ trotzdem lächerlich findet, verrät vor allem viel über den eigenen Standpunkt."

    Puh, mit einem Satz gleich mal alle Diskussionsmöglichkeiten präventiv ausgeschaltet. Vorschlaghammermethode. Geht, finde ich aber selbst in einem Kommentar nicht gut.



    Kritik an der Einstufung bzw. an der Vorgehensweise und dem Bericht ist nämlich durchaus angebracht.

    • @Micha.Khn:

      Dann führen Sie mal bitte aus, WAS an der Einstufung und Vorgehensweise zu kritisieren ist.



      Aus Ihrem Kommentar lese ich nur heraus, dass Sie dagegen sind, eine faschistische Partei als gesichert rechtsextreme Partei zu bezeichnen. Haben Sie auch Argumente für Ihre Behauptung?

    • @Micha.Khn:

      "Kritik an der Einstufung bzw. an der Vorgehensweise und dem Bericht ist nämlich durchaus angebracht."

      An was genau (bezüglich der Einstufung) und wo genau (bezüglich der Vorgehensweise und des Gutachtens) ist denn Kritik "durchaus angebracht"

    • @Micha.Khn:

      Wo kämen wir denn da hin, wenn man staatliches Handeln kritisieren würde?



      Man man man

      • @Hannes Petersen:

        Wo ist da der Widerspruch? Den Vorwurf der "gesichert rechstextremistischen" Einschätzung der AfD "lächerlich" zu finden, kann man schon gesichert einer bestimmten Einstellung zuordnen. Inwiefern schließt das "alle Diskursmöglichkeiten aus"? Geht deiner Meinung nur "Find ich uneingeschränkt toll" oder "lächerlich"? Da höre ich doch sofort einen Strohmann knistern.

        • @Systemknecht:

          Sorry, sollte an @Micha.Khn gehen

  • Big Tech muss weg!



    Die Monopolisierung des Internets durch die Portale der Tech-Oligarchen und der gleichzeitige Schulterschluss zwischen Autokraten, Überreiche und faschistische Parteien und Bewegungen in Europa und anderswo bedrohen die Demokratien.

    Die monopolisierten (noch sehr jungen) sozialen Massen-Medien in den Händen von autokratischen Alternativen in Deutschland und anderswo sind wie damals das junge Massenmedium Radio in den Händen von Hitler, Stalin und Mussolini. Mit ihrer Propaganda haben sie Menschen dazu gebracht Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie abzuwählen - weil... ja was wohl?.... Werbung und Propaganda tatsächlich funktioniert (wer hätte es gedacht?!.)

    Wir sollten so schnell wie möglich unser tolles Deutschland im tollen Europa sehr kraftvoll und entschieden vor Autokraten für Deutschland und Europa schützen.

    Wir dürfen und müssen unsere Demokratie verteidigen!

    Lesetips:



    "Big Tech muss Weg"



    bigtechmussweg.de/

    "Die Achse der Autokraten"



    www.penguin.de/bue...buch/9783827501769

    "Über Freiheit"



    www.chbeck.de/snyd...t/product/36957523

    • @Nilsson Samuelsson:

      Die Manipulation durch die Medien ist schon recht gefährlich geworden.



      Es hilft wirklich nur sich davor zu bewahren, möglichst vielfältige Informationsquellen zu nutzen und diese Informatsgeber zu hinterfragen, wer verbreitet da was und was soll damit bewirkt werden.



      Also immer, die 3 W's - Wieso, Weshalb, Warum...😉

  • Warum auch nicht? Kreide fressen war gestern. Dank Parteien wie CDU/CSU, SPD und FDP - hauptsächlich - die beschämenderweise die Propaganda der AfD übernommen haben, was sie beschönigend "inhaltlich stellen" nannten, bekamen die Braunen den Schub, der sie in der Mitte etabliert hat. Konservative und Neo-Libertäre machen den gleichen Fehler wie damals die Konservativen: Sie glauben, dass sie, in dem sie Rechtsextremen entgegenkommen, sie für ihre Zwecke nutzen und schon irgendwie im Zaum halten können. Spoiler: Das hat damals nicht geklappt und wird auch heute nicht funktionieren.

    • @Minelle:

      Habeck war zum Schluß des WahlKRAMPF auch nicht ohne...leider

      Eine Politik zur Wahrung des sozialen Frieden in unserer Gesellschaft dürfen demoktische, nicht rechtsextremistische Bürger wohl noch gerade von den " Volksvertretern



      " erwarten dürfen...

      www.afd-verbot.jetzt