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Folgen des geplanten HeizungsaustauschsBeschleunigte soziale Spaltung

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Gut, dass die Regierung die Wärmewende schnell voranbringen will. Aber sie darf die Kosten nicht auf Mie­te­r:in­nen und Ei­gen­tü­me­r:in­nen abwälzen.

Viele Mie­te­r:in­nen fürchten die Kosten des geplanten Heizungsaustauschs Foto: Olaf Schuelke/imago

O b Ei­gen­tü­me­r:in­nen oder Mie­te­r:in­nen – der von der Bundesregierung forcierte Heizungsaustausch versetzt viele Bür­ge­r:in­nen in Angst und Schrecken. Haus- und Woh­nungs­be­sit­ze­r:in­nen fragen sich, wie sie die enormen Investitionskosten aufbringen sollen. Der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck hat zwar angekündigt, dass der Staat ihnen helfen wird. Aber wie, ist völlig unklar.

Kaum im Blick der öffentlichen Diskussion waren bislang Mieter:innen, obwohl gerade sie in eine prekäre Lage geraten können. Viele fürchten, ihr Zuhause aufgeben zu müssen, weil Ei­gen­tü­me­r:in­nen die Ausgaben für die neue Heizung auf sie umlegen und ihre Wohnung für sie unbezahlbar wird. Die Forderung der Linkspartei, die sogenannte Modernisierungsumlage abzuschaffen, damit das nicht geschieht, ist völlig richtig. Mit dieser Umlage können Ver­mie­te­r:in­nen bislang Investitionen auf Mie­te­r:in­nen abwälzen.

Auch der Deutsche Mieterbund mahnt im Zusammenhang mit dem Heizungsaustausch rechtliche Änderungen an. Der Verband beklagt die fehlende Sozialverträglichkeit des Gesetzentwurfs, den Habeck und die sozialdemokratische Bauministerin Klara Geywitz vorgelegt haben. Denn Mie­te­r:in­nen werden auch nicht davor geschützt, dass ihre Energiekosten explodieren, weil Ei­gen­tü­me­r:in­nen sich für nicht effektive, für sie aber billigere Lösungen entscheiden.

Die Wärmewende ist überfällig. Angesichts der Klimakrise ist es richtig, dass die Regierung sie schnell voranbringen will. Aber eines ist falsch: Dieses gigantische Projekt einfach auf die Bür­ge­r:in­nen abzuwälzen. Wenn die Regierung keine Lösungen für Gefahren für Mie­te­r:in­nen und kein kluges Förderprogramm für Ei­gen­tü­me­r:in­nen entwickelt, wird sie die soziale Spaltung enorm beschleunigen. Dann drohen Mie­te­r:in­nen mit wenig Geld noch mehr als bisher aus attraktiven Wohngegenden verdrängt zu werden. Und viele Eigentumsbesitzer:innen, die sich ihre Immobilie gerade so leisten können, werden sie zu niedrigen Preisen an die verkaufen müssen, die genug Geld für Sanierungen haben.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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39 Kommentare

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  • Warum nicht so:



    Bis 2035 muss jeder, der das wünscht, an Fernwärme angeschlossen sein.



    Das ist dann auch technologieoffen, denn die Wärme kann ja überall her kommen.



    Denn auch die Wärmepumpen sind ja auf absehbare Zeit nicht klimaneutral - oder wo kommt der Strom denn her?



    Und mit steigender Anzahl Elektrofahrzeuge etc. wird der Strombedarf ja nicht geringer.



    Wer 2035 keine Wärmepumpe hat oder Fernwärme, kann ja den Heizlüfter nehmen - reine Stromheizungen werden ja möglich sein.

  • Die Kosten können, von anteiligen Förderungen abgesehen, nur von Eigentümern und Mietern getragen werden. Von wem denn sonst?



    Umso wichtiger ist es die Kosten in Grenzen und planbar zu halten und nicht mit der Brechstange vorzugehen.



    Genau das Gegeteil passiert gerade, Umsetzung mit der Brechstange. Das wird zu massiven sozialen Verwerfungen, sowohl bei Eigentümern als auch bei Mietern, führen.

  • "Gut, dass die Regierung die Wärmewende schnell voranbringen will. Aber sie darf die Kosten nicht auf Mie­te­r:in­nen und Ei­gen­tü­me­r:in­nen abwälzen."

    Wenn man von Mietern und Eigentümern absieht, wer bleibt da noch übrig? Obdachlose?



    Wer also soll die Kosten tragen? Der "Staat"? Der ist nichts losgelöst Drittes. Das sind wir alle und somit doch wieder die Mieter und Eigentümer. Augenwischerei ist der Ruf nach dem Staat. Nichts weiter.

  • Am Ende müssen die Investitionen sowieso von Mie­te­r:in­nen und Ei­gen­tü­me­r:in­nen finanziert werden, ob als Steuerzahler oder (besser) direkt.

    Wesentlich sind die damit verbundenen Kosteneinsparungen auf der Verbrauchsseite der Energie.

  • Aus Skandinavien, wo schon wesentlich auf Wärmepumpem umgestellt wurde, ist keine großflächige Verarmung der Bevölkerung bekannt. Vielleicht sollte man dort nachschauen, wie es gefördert wurde.

    • @Hans aus Jena:

      Könnte daran liegen das Strom 8mal billiger ist in Skandinavien als hier durch die nationalen Ölvorkommen und die reichlich vorhandene Wasserkraft.



      Senken wir jetzt auch hier den Preis auf ein vergleicbares Niveau, baue ich auch sofort eine Wärmepumpe in unseren denkmalgeschützten Altbau mit 4m Deckenhöhe ein.

      • @Šarru-kīnu:

        Vielleicht wohnen Sie im falschen Konzept für diese Zeiten? Und dann erwarten Sie, dass man für so was auch noch eine passende Lösung findet, nur damit Sie an ihrem Fehler nichts ändern müssen?

        Skandinavien hat, falls Sie das nicht wissen, niedrigere Temperaturen und weit weniger Sonne.



        Wir können also z.B. auf jedes (!) Dach Solarzellen packen und damit sicher günstiger heizen als die Skandinavier.

        Oder wir bauen Solarfarmen statt Biotreibstoff-und Futtermais Mais.

        • @Mitch Miller:

          Sie heizen in einer kalten Winternacht also zukünftig mit Solarstrom. Viel Spaß. Warme Gedanken helfen habe ich gehört.



          Das falsche Wohnkonzept in dem ich lebe ist ein denkmalgeschützter Teil des Kulturerbes dieses Landes und hat seit seinem Baujahr 1693 seine Ökobilanz schon hundertfach eingespielt. Da müssen aktuelle Bauwerke erstmal hinkommen. Wollen wir jetzt alle historischen Altstädte die wir noch haben abreißen?

  • Was genau macht der Vermieter eigentlich mit den Mieteinnahmen, wenn die Baukosten getilgt sind? Genau. Gewinn. Monat für Monat. Jahrzehntelang.

    • @Ludowig:

      Genau deshalb investiere ich mein gaaaanzes Geld in Mietwohnungen, weil man damit so unendlich viel Gewinn machen kann....



      Schon mal was von Finanzierungskosten, Inststandhaltung, Reparaturen, Ärger mit (einzelnen) Mietern....gehört.



      Wer Rendite machen will wird sich nicht Vermieter.

    • @Ludowig:

      Setzen Sie Umsatz mit Gewinn gleich? Oder von welcher Mietrendite reden Sie?

    • @Ludowig:

      ...Werbung von der Finanzwelt - jetzt auch hier in der TAZ - ok - wenn Sie meinen - warum nicht ...

  • Ihr letzter Satz Frau Krüger bringt es auf den Punkt.



    Vielleicht hat die Haifischlobby der Immobilienvertreter gute Arbeit geleistet. Werden Grundstücke frei werden für exclusives Wohnen.

  • Es werden Kosten von 9 Milliarden Euro jährlich für die Wärmewende erwartet ( www.zdf.de/nachric...as-kosten-100.html )

    Das sind Kosten von 110 Euro pro Bundesbürger. Könnte man also bitte aufhören von zu hohen Kosten zu reden?

  • Man könnt alles verstaatlichen. Dann hätten auch die Hausbesitzer keine Kosten und der Mieter als Steuerzahler würde es dann mit bezahlen.

    • @Rudolf Fissner:

      Darüber bin ich im Artikel auch gestolpert.

      Natürlich zahlen es die Bürger.

      Wer denn sonst?

      Entweder als Steuerzahler oder als Mieter und Eigentümer.

      Sonst ist ja keiner da.

  • Wenn schon im "reichen" Deutschland die Kosten für Umstellung der Energieversorgung nicht von allen getragen werden können und zu sozialer Spaltung beitragen, wie soll es in den ärmeren Ländern der EU gelöst werden?



    Vom Rest der Welt ganz zu schweigen.

    Die "Energiewende" ist der deutschen Befindlichkeit geschuldet, genauer der Befindlichkeit einer saturierten Mittelschicht.



    Das ist kein Lösungsansatz für eine Industriegesellschaft, in der 40 % der Haushalte keine Rücklagen haben.

    Und es ist auch keine Lösung für ein globales Problem.

    • @Octarine:

      Dann wäre es also besser, ohne Umstellung in das Klimaarmageddon zu rasen.

      Jo. Das ist doch mal eine sozialverträgliche Aussicht, das finden dann bestimmt alle gut.

      Am Besten machen wir also alle gar nichts und weisen uns wenn es zu spät ist gegenseitig die Schuld zu, im Jammern sind wir ja Weltmeister.

      • @Mitch Miller:

        Armageddon? Kleiner haben sie es nicht.

        Es ist ihnen schon bewußt, dass sie ein globales Problem nicht durch Maßnahmen in einem Land lösen können.



        Selbst wenn Deutschland, all die gewünschten und erträumten Dinge umsetzen könnte, würde sich nichts ändern. Selbst wenn sich die ganze Welt daran halten würde, würde sich nur der Gradient der Änderung, geringfügig ändern.

        Der imaginierte Weltuntergang eines Segmentes der westlichen Welt, steht einer Fülle an realen Problemen, auch in den westlichen Gesellschaften, gegenüber, die sehr gerne ignoriert werden, sogar wenn sie lebensbedrohend sind. Aber die sind ja nicht so wichtig, weil die Betroffenen nicht wichtig sind.

        Unsere Lösungen funktionieren nicht mal in diesem Land.

        • @Octarine:

          Gewagter Kommentar hier, aber vollkommen richtig, abgesehen davon , dass Hauruckmassnahmen dieser Art neue Probleme schaffen deren Auswirkungen alle Klimabemühungen zunichte machen könnten....



          Denn wer durch die Maßnahmen in soziale Schieflage gerät, egal ob Mieter der die Miethöhe nicht mehr tragen kann oder Eigentümer der im Ratenverzug dadurch ist, verhält sich dann wohl alles andere als umweltgerecht.

          • @Andreas Horn:

            Es ist gelungen, einen Teil der Bevölkerung in Hysterie zu versetzen. Immer weniger werden andere Probleme, sowohl der eigenen Bevölkerung, als auch der in anderen Ländern, auf anderen Kontinenten, wahrgenommen.

            Aus ökonomischer Sicht haben wir ein Grenzkostenproblem, mit der Frage wo erreicht ein ausgegebener EURO den größtmöglichen Effekt im Hinblick auf die Globale Erwärmung. Und das ist eben nicht hier und das ist durch ein Mehr an Konsum zu erreichen.



            Unsere Lösung ist eine Antwort auf die Befindlichkeitsproblematik.



            Wir werden damit nichts anderes machen als Ressourcen verschwenden.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Octarine:

      Dasrüber will keiner laut nachdenken, auch hier kaum jemand. ;-(.

  • Alle wollen die Wende, nur keine(r) möchte sie bezahlen. Das wird nicht funktionieren.

    • @vieldenker:

      Es wollen mitnichten "alle" die sog. Wärmewende. Die allermeisten wollen sie nicht. Denn das Wohnen wird dadurch in jedem Fall weiter verteuert. Und das Klima wird sich nicht darum kümmern. Der größte Teil der Welt wird auf absehbare Zeit nicht auf fossile Brennstoffe verzichten können, und Deutschland kann es auch nicht; die Regierung tut nur so, als könne sie es.

  • "Die Forderung der Linkspartei, die sogenannte Modernisierungsumlage abzuschaffen, damit das nicht geschieht, ist völlig richtig."

    Verzeihung - aber: Nein, sie ist nicht richtig. Die Wärmewende generiert erhebliche Investitionskosten für die Eigentümer der Immobilien, wie die Autorin selbst feststellt. Können die nicht auf die Miete umgelegt werden, werden viele private Vermieter ihre Wohnungen abstossen, mit enormen Verlusten, denn die Käufer wissen ja dass sie verkaufen müssen. Diese Käufer sind dann grosse Investmentfonds etc., denn ausser ihnen wird kaum jemand über ausreichend Kapital verfügen, um am wegbrechenden Markt die fallenden Preise gewinnbringend mitzunehmen. Neue Wohnungen - es fehlen z.Zt. wohl 700.000 p.a. - wird dann endgültig keiner mehr bauen. Dem Einen fällt ja der Bestand billig in die Hände. Der Andere hat zum Bauen kein Geld mehr. Das wirkt sich aus bis in die Bilanzen von Baufirmen, Banken+Private Altersvorsorgen. Man könnte versuchen, die Kosten zwischen Staat, Eigentümer+Mieter zu teilen. Was dann aber die grossen Wohnungsgesellschaften einschliessen müsste, inkl. der kommunalen Wohnungsbaugesellschaften u. Genossenschaften. Spätestens da platzt Habecks Traum von einer einkommensabhängigen Förderung. Übrig bleibt ein Milliardengrab für den Bundeshaushalt für viele Jahre. Das Geld wird, ob man will o. nicht, an anderer Stelle fehlen+ wir wollen ja alle anderen Wenden auch noch gleichzeitig dazu, Verkehrswende, Energiewende, Landwirtschaftswende, Flächenverbrauchs- u. Wasserwirtschaftswende inkl. Schwammstädte + Kindergrundsicherung, höheres Bürger-, Kinder- u. Elterngeld, Altersgrundsicherung, Pflegeversicherungsleistungen, Krankenversicherungsleistungen, Aufrüstung Bw, mehr Geld für Bildung, Entwicklungshilfe, Flüchtlinge, Ukraine.... Wir sollten anfangen, zu priorisieren. Alles gleichzeitig u. dann sozialverträglich vom Steuerzahler solidarfinanziert innerhalb der nächsten 6 Jahre.... das wird nicht gehen!

    • @Fossibaerin:

      1992 gab es die ersten Klimaschutzgesetze in Deutschland. Seitdem hätte eine Wende nach der anderen konsequent und schnell in Angriff genommen werden sollen. Aber das ist nicht passiert. Jetzt muss halt alles gleichzeitig passieren. Und das kostet Nerven und Wohlstand. Es ist schon 1992 von den Grünen postuliert worden, dass eine Verschleppung von Klimaschutz zu Wohlstandsverlusten führen wird. Wir haben es verschleppt, die Wohlstandsverluste sind da und wir müssen es trotzdem durchziehen. Es geht nur um die soziale Abfederung, sodass die ganz oben tiefer fallen als die ganz unten. Wenn es optimal läuft treffen sich die allermeisten dort, wo heute die untere Mittelschicht und obere Unterschicht leben. Was anderes ist völlig unrealistisch bzw. mit ungebremst fortlaufendem Klimawandel treffen wir uns alle im Jenseits.

    • @Fossibaerin:

      ....und immer mehr Geldautomaten werden einfach gesprengt - das muss aufhören...

      • @Alex_der_Wunderer:

        Ich verstehe Ihren Kommentar mal als den ewigen Aufschrei des Moralisten, der allen Anderen vorwirft, immer nur am Geld zu hängen. Wie schon Goethe seinen als Moralisten doch immerhin originellen Faust beklagen lässt. Dürfen Sie gerne so sehen, kann ich gut mit leben. Nur geht Ihr Aufschrei, wie "Moral über Fakten" immer, komplett am Problem vorbei. Am Ende verursacht alles, immer und überall, Kosten. Für die muss irgendjemand aufkommen. Sogar die Welthungerhilfe muss die Lebensmittel kaufen+bezahlen, bevor sie sie verteilt. So wird auch der klimaorientierte Strukturwandel bezahlt werden müssen ein erheblicher Teil der Kosten landet direkt o. indirekt beim berühmten "kleinen Mann". Der, genau wie der Staat, den der kleine Mann überwiegend finanziert, kann aber jeden Euro nur einmal ausgeben. Und sogar dafür muss er ihn ersteinmal irgendwie erwirtschaftet haben. Selbst Schulden sind nur Vorgriffe auf künftig zu erwirtschaftende Einnahmen. Mein Post richtete sich auf die simple Tatsache, dass nicht alles, was derzeit gleichzeitig gewünscht/geträumt wird, gleichzeitig auch bezahlbar/leistbar sein wird. Zumal die geopolitischen Ansprüche des Wertewestens die Leistung der Weltwirtschaft ebenso schmälern helfen, wie sie die Kooperationsbereitschaft seiner asiatischen/russischen/lateinamerikanischen/afrikanischen Opponenten verringern. Unsere Wirtschaft wird also in den kommenden Jahren nicht endlos verdienen, wir alle werden das nicht, gleichzeitig steigen die Kosten sämtlicher Träume u. Wünsche ins bisher Nichtgekannte. Das erzeugt ein Dilemma: Passen wir die Wünsche an die Möglichkeiten an, brüllen Leute wie Sie o. Frau Neubauer Zeter+Mord. Versuchen wir, all unsere Wünsche gleichzeitig zu befriedigen, werden wir Alles gleichzeitig verlieren. Ich bleibe daher bei der Wichtigkeit einer Priorisierung. Moral bezahlt keine Rechnungen, auch nicht die für z.B. Windräder.

        • @Fossibaerin:

          ...ich empfinde mich nicht unbedingt als Moralisten - wollte eher an die Verantwortung unserer Politiker appellieren - eine Politik zu kreieren, die den Bürgern nicht komplett die Taschen leer räumt. Immer mehr Mitmenschen wissen nicht mehr woher sie das nötige Geld auf " normalen " Wege beschaffen sollen und dann nimmt die Gewalt zu. Wenn Sie mich darum als Moralisten bezeichnen wollen - ok - kann ich locker mit umgehen.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Fossibaerin:

      Zu spät kommen, kann eben niemand bezahlen. Zu spät kamen nur - wie es schien - die Sowjetkommunisten. Im freien Westen läuft alles so, dass nichts an die Wand fährt. Steht auch nicht immer eine vor dem Abgrund.

  • Bei der Grundsteuer war der Staat noch nicht einmal fähig, seinen eigenen Datenbestand vernünftig zu verwalten und zu verarbeiten. Da wurden dann einfach die Grundeigentümer per Bußgeldandrohung gezwungen, die Daten manuell in eine Datenbank einzutragen.







    Auch die Wärmewende wird an der Unfähigkeit des Staates scheitern.



    Wie wäre es, erst mal klimaneutralen Strom zur Verfügung zu stellen ?



    Beim aktuellen Strommix - und der wird noch einige Zeit so bleiben - erzeugt eine moderne Gasheizung vergleichbar viel CO2 wie eine optimal laufende Wärmepumpe.



    Und eine nicht optimal laufende Wärmepumpe - in Bestandsbauten werden das die Meisten sein - produziert sogar mehr CO2.

    Und welcher Sinn liegt darin, irgendetwas von Fernwärme ins Gesetz zu schreiben, wenn es kaum Fernwärme gibt ?



    Wie wäre es auch mit bauen durch den Staat ?

    Mit genügend klimaneutralem Strom und Fernwärmesystemen kommt die CO2-einsparung ganz von selbst, ohne teure Zwangsinvestitionen von zweifelhaften ökologischem Nutzen.

  • 4G
    47439 (Profil gelöscht)

    " Wenn die Regierung keine Lösungen für Gefahren für Mie­te­r:in­nen und kein kluges Förderprogramm für Ei­gen­tü­me­r:in­nen entwickelt, wird sie die soziale Spaltung enorm beschleunigen. Dann drohen Mie­te­r:in­nen mit wenig Geld noch mehr als bisher aus attraktiven Wohngegenden verdrängt zu werden. Und viele Eigentumsbesitzer:innen, die sich ihre Immobilie gerade so leisten können, werden sie zu niedrigen Preisen an die verkaufen müssen, die genug Geld für Sanierungen haben."

    Wen juckt`s ? Bzw. so werden die begehrten Wohnlagen endlich frei für die Besserverdiener der Grünen und auch FDP, SPD etc. können sie da doch ein Schnäppchen machen .....

    Das bzgl. des Energieverbrauchs umgesteuert werden muß ist klar aber bisher sind alle Vorschläge mindestens schlecht durchdacht, der Zwang z.B. bei einer Reparatur des Dachs dieses komplett neu aufzuziehen mit Solaranlage, Photovoltaik ( gilt zumindest im Grün regierten BW ) Kosten bei einem Einfamilienhaus ca. 160.000 €, wenn man denn überhaupt eine Firma und / oder Material bekommt, der Austauschzwang bei Heizanlagen gegen überwiegend Wärmepumpen ( wie das im städtischen Raum gehen soll ist mir ein Rätsel und egal wo so nicht durchführbar wg. Material- und Personalmangel ) usw. usw.



    Man könnte viel erreichen durch Einsparen: wieso können jetzt die Denkmäler wieder angestrahlt werden ? Ist die Energiekrise vorbei ?



    Und würde die Politik die oberen, was weiß ich 5%, in die Pflicht nehmen, z.B. Privatflüge und Businessinlandsflüge verbieten etc. Tempolimit 100km/h auf Autobahnen aussprechen usw., Vorschläge gibt`s ja mittleweile genug aber es soll ja niemand vergrault werden bzw. der bisher verschwenderische Lebensstil der meisten der hier in der BRD lebenden soll ja nicht beschränkt werden



    Bezeichnenderweise hat die Politik jetzt angeregt, dass die öffentlichen Gebäude nicht immer saniert werden müssen, wenn zu aufwändig, das kann dann mit einfacher zu sanierenden Einheiten verrechnet werden ...

    nur noch Kopfschüttel

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Jetzt die "Modernisierungsumlage" abschaffen zu wollen, dürfte scheitern. An wem denn?

    Irrelaufende, überbeschleinigte Systeme können nicht mit Beschleunigung "transformiert" werden. sonst fliegen sie auseinander. Es gibt so viele Wünsche, die nichts mit Physik zu tun haben. In der Politik und der Wirtschaft scheinen sie sich in Selbstgefälligkeit zu suhlen. Und dann gibt es noch Schwurbler. Das sind aber die Anderen.



    Politische Klimaretter, die nichts von der Geltung allgemeiner Gesetzmässigkeiten in ihrem eigenen Wirkunsbereich verstehen. Mich wunderts nicht. Bildung war seit jeher für Volk und Politik vorrangig ein Weg zu mehr Geltung. Autokratie kann möglicherweise auch aus Versehen passieren ...

  • Was heisst hier Kosten abwälzen - irgendwie zahlen das doch eh wir alle!? Oder soll jetzt die Gesellschaft (mit Förderungen) die Schnarchnasigkeit der Mieter und Vermieter auffangen?

    Wenn wir den Klimawandel nicht begrenzen wird es noch schlimmer, dann kommen zu den unvermeidlichen Veränderungskosten noch höhere Schäden, steigende Preise usw. hinzu.

    Ausserdem kann eine Heizungsumrüstung durchaus zu EINSPARUNGEN führen, wenn man von den fossilen Brennstoffen wegkommt. Wieso wird da immer nur sehr kurzsichtig der Umrüstungsaufwand dämonisiert?

    Und wie wir jetzt sehen: wer zu spät reagiert muss mit gestiegenen Preisen leben ausgrund Materialmangels - jetzt jammern all die Zögerer und schieben die Schuld und die hohen Kosten auf die Grünen, das ist doch mehr als lächerlich!



    Es war doch schon seit Jahrzehnten sichtbar und kommuniziert, dass das so nicht ewig weitergehen kann!

    • @Mitch Miller:

      Nur Mal ne kurze Verständnisfrage: Wie sind denn Mieter hier Schnarchnasen? Ich kann als Mieter nicht einfach neue Fenster einsetzen lassen oder meine Wohnung dämmen lassen. Das muss alles vom Vermieter kommen. Wie sind Mieter hier Schuld?

      • @curiouscat:

        Mieter können oft solche Massnahmen anstossen, schliesslich werden ja mit ihrem Geld Rücklagen gebildet und aus einer veralteten Haustechnik resultieren hohe Nebenkosten.



        Genauso können Mieter neue Fenster und Dämmmassnahmen anschieben.

        Aber je grösser die Anlage, desto schwieriger wird das.

        Umgekehrt kann das auch der Vermieter beschliessen und sogar die Miete anteilig erhöhen, ganz legal und in Summe meist günstiger für die Mieter, weil Heizung gespart wird.

    • @Mitch Miller:

      Die Linke beherrscht halt die Kunst um aus "eh wir alle" schnell und gerne "eh die anderen" macht.

      Im Zweifel wird halt die Einführung einer Vermögensteuer verlangt, mit der man ganz wunderbar dafür sorgt, dass auch ja kein eigener Wähler etwas bezahlt.

      Bei den PV-Anlage erdenkt man sich Alternativ eine Einspeisungspflicht und solidarisiert darüber die Dachflächen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

  • Also wenn der Vermieter eine sanierte Wohnung neu vermietet, dann darf er eine höhere Miete verlangen. Wenn er die bewohnte Wohnung saniert, bleibt er auf den Kosten sitzen? Wie stellt sich die Linkspartei das vor? Warum sollte ein Vermieter dann noch sanieren?



    Im Zweifel werden die Wohnungen einzeln verkauft, der neue Eigentümer klagt auf Eigenbedarf und saniert dann. Super Lösung für die ehemaligen Mieter.

  • "Angesichts der Klimakrise ist es richtig, dass die Regierung sie schnell voranbringen will."

    Weshalb wird dieser Satz einfach so hingenommen? Derzeit wird der gesamte grün produzierte Strom vollständig verbraucht. Jedes zusätzliche Stromgerät wird ausschließlich mit Kohlestrom beliefert. Dies ändert sich erst, wenn wir mehr grünen Strom produzieren als vorhandene Stromabnehmer.

    Zumal Hochtemperaturgeräte enorm viel Strom brauchen.

    Bevor wir uns also über die Sozialverträglichkeit des Austausches unterhalten, sollten wir uns darüber Gedanken machen, ob dies derzeit überhaupt sinnvoll ist.