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Förderung von KohleRWE reißt Windräder ab

Damit ein Tagebau wachsen kann, müssen erneuerbare Anlagen sowie etwa auch eine Busverbindung weichen. Lokale KlimaschützerInnen sind empört.

Es wird weiter abgeräumt rund um Keyenberg Foto: Michael Probst/picture alliance

Keyenberg taz | Der Energiekonzern RWE hat neben dem ehemaligen Dorf Lützerath in Nordrhein-Westfalen damit begonnen, sieben Windräder niederzureißen. Der Grund: RWE will den Tagebau Garzweiler II ausweiten.

Direkt neben den Windanlagen verlief bis vor Kurzem die Landstraße L12, sie verband die Dörfer Holzweiler und Keyenberg, die ursprünglich wie Lützerath für den Tagebau abgebaggert werden sollten. Trotz monatelanger heftiger Proteste der AnwohnerInnen ist die Straße nun zerstört. Der Verkehr wird kilometerweit umgeleitet. Damit ist auch die Busverbindung gekappt, weshalb die neue Fahrzeit zwischen den Orten 50 bis 90 statt 5 Minuten beträgt.

RWE begründet das Vorgehen mit dem „bergrechtlichen Hauptbetriebsplan“, so Sprecher Guido Steffen. Man wolle „auch in diesem Bereich planmäßig Braunkohle gewinnen“.

Genau genommen gräbt RWE dort allerdings, um an Abraum zu kommen. Damit sollen Böschungen zu den Kohlelöchern abgeflacht werden, um die bis zu 400 Meter tief ausgekohlten Gebiete nach Betrieb in Seenlandschaften umzuwandeln. Dazu ist geplant, ab etwa 2030 Wasser aus dem Rhein abzupumpen.

„Während halb Europa brennt“

„Es ist an Absurdität nicht zu überbieten: Eine Regierung von CDU und Grünen lässt mitten in der Klima- und Energiekrise Windräder abreißen, um einen Kohletagebau zu erweitern“, meint Alexandra Brüne vom Garzweiler-Bündnis Alle Dörfer bleiben in Bezug auf die nordrhein-westfälische Landesregierung. Mitstreiter Jürgen Siebertz ergänzt: „Während halb Europa brennt, wird hier die Klimakatastrophe befeuert, als gäbe es kein Morgen.“

Ob die Landesregierung an dem in den 1990er Jahren geplanten Seenprojekt festhalten will, wird sie im Herbst in ihrer neuen Leitentscheidung festlegen. Im vergangenen Jahr hatten die Bundesregierung, die nordrhein-westfälische Landesregierung und RWE einen Deal zur weiteren Kohlenutzung ausgehandelt. Demnach sollte der Konzern wegen der Energiekrise kurzfristig mehr klimaschädlichen Kohlestrom produzieren als geplant. Dafür stellt er sein letztes Kohlekraftwerk 2030 statt 2038 ab. Kli­ma­schüt­ze­rIn­nen kritisierten den geringen Klimaeffekt der Vereinbarung.

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64 Kommentare

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  • Der Weiterbetrieb bis 2038 war ohnehin nur theoretisch zulässig, wäre voraussichtlich wegen zu hoher CO2-Preise sowieso unterblieben. Die "Verschiebung" von Kohleverstromung von nach 2030 auf vor 2030 ist somit in Wahrheit eine zusätzliche Belastung.

  • Übrigens, gestern war die Stromerzeugung aus Kohle zu über einem Drittel beteiligt (Daten Agora Energiewende).



    Wir brauchen Kohle und Gas und wenn noch zigtausend Windräder gebaut werden. Ablösung von Kohle und Gas kann künftig entweder immens superteure Stromspeicher (Fiction) oder aber modernste Atomkraftwerke.

  • "damit begonnen, sieben Windräder niederzureißen"

    Zwei Zahlen dazu: 30.000 notwendige WKA und Wegfall der 1000 m Abstandsregelung n NRW

    Solange die 30.000 bis 35.000 erforderlichen Windkraftanlagen, die für das Erreichen des 2% Flächenziels notwendig sind, nicht gebaut werden, wird Kohle noch notwendig sein.

    NRW hat jetzt im August die Abstandsregeln gekippt und ist das erste Bundesland ohne Abstandsregeln ( www.faz.net/aktuel...eten-19128723.html ). Der taz war das merkwürdigerweise keine Meldung wert.



    NRW ist auf einem sehr guten Weg.

    Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

     

    • @Rudolf Fissner:

      Dass die Energiewende immer auf Windkraft reduziert wird erschließt sich mir nicht,

      // Solange die 30.000 bis 35.000 erforderlichen Windkraftanlagen, die für das Erreichen des 2% Flächenziels notwendig sind, nicht gebaut werden, wird Kohle noch notwendig sein //

    • @Rudolf Fissner:

      Ich möchte schon noch gerne bemängeln dass man sich in der taz mit Erbsenzählereien beschäftigt und das große Ganze (der Wegfall der Abstandsregeln in NRW) aus den Augen verliert und nicht darüber berichtet.

      Schwarz-Grün hat da in NRW einen großen Schritt nach vorne gemacht!

      Wenn nur über dies 7 Windräder in Lützerath berichtet wird, dann ist das Berichterstattung aus der Bubble.

  • Da bei Lützerath wurden schon im Januar Windräder abgebaut, als der Bagger näher kam

    www.instagram.com/...d=NTc4MTIwNjQ2YQ==

    • @ke1ner:

      Nun sollte man aber anmerken, dass besagte 8 WKAs, die abgerissen werden, aus dem Jahr 2001 stammen und ihr EOL fast erreicht hatten. Die Nennleistung einer solch alten WKA liegt um die 1 MW, die moderner WKAs, die in unmittelbarerer Umgebung errichtet werden, beträgt 6 MW (und der Wirkungsgrad ist ungleich höher), und ihre Lebensdauer ist mit 35 Jahren angegeben (wenn sie nicht wie an der A61 wegen Baumängeln sofort nach der Errichtung wieder gesprengt werden müssen ;-))

  • 'Erneuerbare Anlagen'??



    Dann ist doch alles gut.

  • Lasst uns eine Kampagne lostreten, denn das ist ungeheuerlich, der Planet muss gerettet werden!



    Bei Erfolg feiern wir uns als Klimaretter waehrend die Kohle dann deutlich CO2-intensiver aus Australien importiert wird.

    • @elektrozwerg:

      Aus Australien wird Steinkohle importiert. Die ist wesentlich weniger CO2-intensiv als Braunkohle.

  • Ein guter Witz von Minister Habeck in diesem Zusammemhang ist ja auch die Vereinbarung die Kohleverstromung erstmal erheblich zu erhöhen um dann bereits 2030 anstatt 2038 auszusteigen. Wer glaubt diesen Schwachsinn eigentlich? Ist ungefähr so als würde ein Alkoholiker versprechen ab morgen nie mehr zu trinken, wenn er im Gegenzug jetzt an diesem letzten Abend eine Gratis-Extra-Portion Alkohol bekommt.

  • Ist es noch ein Rechtsstaat, wenn für die erstmal gleiche Tätigkeit, die der Energieerzeugung, bei der einen 100.000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben werden dürfen, bei der anderen die Sicherheitsinteressen der Bevölkerung gegenüber den wirtschaftlichen zurückstehen müssen, aber bei der dritten nur eine Person ausreicht, um einen Bannkreis von bis zu 2km zu ziehen, in der sie untersagt ist?

  • "Dazu ist geplant, ab etwa 2030 Wasser aus dem Rhein abzupumpen." ---- Finde den Fehler.

    • @nelly_m:

      Die Pumphöhe von Rheinniveau zum Rand des Tagebaus ist gering, die Niveaudifferenz zum Fuß des Tagebaus ist recht groß. Wird diese Wasserkraft hier wenigstens zur Stromerzeugung genutzt? Macht der Rahmenbetriebsplan dazu eine Vorgabe?

    • @nelly_m:

      Klären Sie uns bitte auf, liebe Nelly

      • @Klaus Kuckuck:

        Ich antworte mal für "Nelly": Ich denke, der Fehler ist, dass der Rhein bereits heute regelmäßig Niedrigwasser hat. Ein Abpumpen im geplanten Rahmen (das Auffüllen der drei Tagebaulöcher Inden, Hambach und Garzweiler) könnte also schwierig bis unmöglich werden. Es ist aber vermutlich billiger, als eine aufwendige Renaturierung der Gruben. Und wenn es nicht klappt, dann dümpeln sie halt irgendwo in 50, 60 oder mehr Metern Tiefe, die Tagebauseen. Ob das dann (touristisch) attraktiv ist?

      • @Klaus Kuckuck:

        Nichts davon mitbekommen, das der Rhein seine Funktion als Wasserverkehrsweg, als direkte Verbindung von Rotterdam ins Ruhrgebiet, mehr und mehr verliert?



        Die Binnenschiffe können immer weniger tragen, dadurch explodieren auch hierzulande die Frachtkosten.



        Wieder mehr LKW auf den Straßen, noch mehr kaputte Straßen, noch mehr Baustellen.



        Aber Klimawandel kostet ja nix.



        RWE sollte sich schon mal Meerwasserentsalzungsanlagen bestellen.



        Oder das Wasser wie jeder andere auch zum 1000-fachen Preis beim Discounter kaufen.

      • @Klaus Kuckuck:

        Nelly fürchtet das Versiegen des Rheins, was eher unwahrscheinlich ist.

        • @aus bavaria:

          Es geht nicht um ein Versiegen des Rheins! Es geht um die immer schlechteren Befahrbarkeit des Rheins aufgrund Niedrigwassers. Da ist die Entnahme von Wasser im geplanten Rahmen eher nachteilig.

          • @J. Straub:

            Aber nur in Zeiten von Niedrigwasser!



            Der Rhein hat auch jetzt noch regelmäßig Hochwasserzeiten!



            Und zu Hochwasserzeiten kann man dann sehr wohl Wasser abpumpen aus dem Rhein, ohne Nachteile für die Schiffahrt!



            So groß sind die Abbaulöcher dann halt auch nicht

            • @Walterismus:

              Es sind wortwörtlich die größten Tagebauten Europas und mit die größten der Welt. Wir reden hier von 85km2 pro Loch mit tiefen zwischen 300 und 400m. Wenn wir also von einem simplen rechtwinkligen, gleichschenkligen Dreieck rechnen, reden wir von knapp 15km3.



              Der Rhein hat im Durchschnitt einen Wasserdurchsatz von rund 2300m3. Das heißt, man müsste über 70 Tage den kompletten Rhein in nur eines der beiden Löcher umleiten um dieses zu füllen. Realistisch reden wir wahrscheinlich von mehreren Jahren des abzapfens.

  • Die Würfel sind gefallen. Ist jetzt jeder abzureißende Mülleimer eine Schlagzeile wert?

    • @Nachtsonne:

      Der Abriss der L12 zwischen Keyenberg und Holzweiler bedeutet für die Keyenberger mehr als ein "abzureißender Mülleimer". Steht auch im Artikel.

  • Welcher Deal? Worin besteht Sicherheit, dass RWE die Braunkohle nicht über 2030 weiter abbauen wird?



    Die Firma muss zerschlagen werden. Sie erpresst die Region, siehe Deal in Kerpen.



    Atomkraftwerke sind nicht klimaneutral!



    Uranabbau, Niedrigstrahlung im Dauerbetrieb.



    Windräder bekämpfen mit unsinnigen Kommentaren ist Propaganda für die Fossilokraten.



    Staublunge in der dritten Generation.

    • @Land of plenty:

      Da wir 2030 aufgrund des Strombedarfs mit Ansage nicht aus der Kohle aussteigen können, wird RWE wohl weiter Braunkohle abbauen. Das ist jedoch eine Folge der Energiepolitik - und die wird nicht durch RWE bestimmt, sondern durch die Bundesregierung. Kernkraftwerke haben selbst bei einer Lebenswegbetrachtung einen niedrigen CO2-Ausstoß pro KWh als Windräder. Einfach mal informieren bitte. Niemand bekämpft Windräder - die sind tatsächlich eine Erfolgsstory. Allerdings: Die Windkraftanlage, an der ich als Grundstückseigentümer beteiligt bin, wartet seit 6 Jahren auf den Baubeginn. Die Bremsen hier sind schlicht Umweltauflagen - und nein, damit hat RWE nichts zu tun. Fun fact: Die Umgebung der durch die Bundesregierung wieder in Betrieb genommenen Kohlekraftwerke ist radioaktiver als die Umgebung der Kernkraftwerke.

  • Wie oft wird das Thema noch hochgekocht?



    Der Ausstieg wird in NRW vorgezogen und das Gebiet um Lützerath wird als Kompromiss benötigt.



    Hier wird viel unnötige Energie durch Uneinsichtige verschleudert.

    • @Ein anderer Blick:

      Und der Kompromiss ist Schrott!

    • @Ein anderer Blick:

      Welche als geschützt geltende Orte werden noch zum Opfer fallen? Habeck hat Lützerath verpokert, damit angeblich keine weiteren Dörfer mehr fallen müssen.

      Finde die Ausrede.

  • Deutschland hatte mal mit 27 Atomkraftwerken 25 % des Stromes klimaneutral und unabhängig von Sonne und Wind erzeugt. Die Grünen habe diese mit allen bekämpft was Sie auftzubieten hatten. Jetzt sind wir das einzige Land der Welt das auf diesen Strom bewusst verzichtet. Das Klima? Das ist den Grünen doch völlig egal.

    • @Kristina Ihle:

      Und? Atomstrom hat massive Nachteile. Weiter unten sind bereits einige genannt worden. Ach, und dann hat es noch die GAUs in Fukushima und Tschernobyl und weitere "Störfälle" gegeben. Und dann gibt es noch über 90 weitere trifftige Gründe gegen Atomkraft. Die will ich hier nicht aufzählen. Sie können die hier nachlesen:



      www.100-gute-gruende.de/gruende/



      Wer hat nochmal die Energiewende im Jahr 2000 initiiert? Warun ist der Anteil der eneuerbaren Energien immer noch so niedrig? Warum ist das Netz so schlecht ausgebaut? Wer hat die Energiewende abgewürgt? Gibt es da etwa (gewollte?) "Gedächtnislücken"?

      • @Uranus:

        Naja, in Fukushima sind die Druckbehälter alle noch intakt. Die Auswirkungen der Radioaktivität sind daher durchaus überschaubar. Tschernobyl ist da schon eine ganz andere Liga - ein echter Super Gau. 60er-Jahre Sowjetreaktor in einer Lagerhalle mit einer problematischen Kernphysik, um gering angereichertes Uran verwenden zu können und um als Abfallprodukt Kernwaffenmaterial zu haben. Dazu mangelhaft ausgebildetes Personal. Das kann man nicht als Maßstab für westliche Reaktoren nehmen. Wie wäre es mit einem Risikomanagement CO2-Einsparung durch Kernkraft im Verhältnis zur zusätzlichen Erwärmung durch den Nicht-Einsatz von Kernreaktorenl? Zur Orientierung schauen Sie sich einfach die Anzahl der Toten durch Reaktorunfälle an und setzen sie diese ins Verhältnis zur Anzahl der Toten durch den Klimawandel. Das Ergebnis ist mehr als eindeutig. Wenn man natürlich zu den älteren weißhaarigen Personen zählt, die schon in Brokdorf dabei waren, dann ist dass mit dem Lernen und Umdenken natürlich nicht mehr ganz so einfach. Der Klimawandel zwingt uns aber zum Umdenken - auf vielen Ebenen.

        • @Nachtsonne:

          Fukushima ist als GAU dem Westen zuzurechnen. Auch gab es weitere Störfälle im Westen, die bös hätten enden können.[1][2] Infolge des GAUs in Fukushima sind bis zu 1260 Menschen gestorben (auch durch zusammenhängende Evakuierungen). 2015 wurden 103 Fälle von Schilddrüsenkrebs bei Kindern festgestellt. usw.[3]



          GAU heißt übrigens Größter Anzunehmender Unfall und ist bereits der Superlativ - mehr geht nicht! Dass Wörter wie "Super-GAU" geschaffen und verwendet werden, ist bezeichnend.



          Wie wäre es, beim Risikomanagement diverse hohe Risiken zu bedenken und zu vermeiden? Nicht bloß entweder Klimakrise oder das sechste Massenaussterben oder potentielle atomare GAUs? Sondern alle? Und ja, da gäbe es Möglichkeiten. Eine Reduzierung von Ressourcenverbrauch (einschließlich Energie)[4] und Umweltzerstörung, ist für Hinauszögern eines Kollapses der Ökosysteme und damit auch der Lebensgrundlagen unerlässlich.



          Ich finde es problematisch, wenn Sie älteren Anti-AKW-Aktivist*innen Lernunfähigkeit unterstellen und Interessen/Gefahren gegeneinander ausspielen. Wie gesagt, es muss auf viele Gefahren gleichzeitig reagiert werden. Zumal Neubaus von AKWs nicht mal pragmatisch gesehen helfen würden, da diese zu lange dauern und deren Energieerzeugunsart Grundlast nicht mit dem der erneuerbaren zusammenpasst.



          Hingegen - wer nicht lernfähig ist, zeigen viele Menschen - all jene, die ihre (verschwenderische) Lebensweise nicht radikal verändern.



          [1] de.wikipedia.org/w...echnischen_Anlagen



          [2] de.wikipedia.org/w...echnischen_Anlagen



          [3]de.wikipedia.org/w...Gesundheitsrisiken



          [4] www.overshootday.o...rth-overshoot-day/

      • @Uranus:

        Vorsicht übrigens beim Pilze sammeln in Bayern! ;-)



        "Radioaktive Pilze durch Tschernobyl: Trompetenpfifferlinge mit Cäsium



        Ob Semmelstoppelpilze, Maronenröhrlinge oder Rotfußröhrlinge: 37 Jahre nach Tschernobyl sind Pilze in Bayern immer noch atomar verseucht ..."



        taz.de/Radioaktive...hernobyl/!5956236/

    • @Kristina Ihle:

      Ich bin ja schon was älter.



      Aber ich erinnere mich noch ganz gut an die Partei, die den Atomausstieg beschlossen hat - das waren lustigerweise nicht die Grünen.



      Dumme Frage am Rande: Sie haben ein Endlager? Ich weiß keins. Damit sind eigentlich alle Atomkraftwerke rechtlich nicht haltbar.



      Zudem ist - wenn man die Ewigkeitskosten einbezieht Atomstrom recht teuer.

      • @Tz-B:

        Nein, das war Frau Merkel. Eine Dame, die von den Konservativen so bewertet wird, wie Herr Schröder von den Sozis (vor dem Ukraine Krieg). Wäre mir allerdings neu, dass die Grünen etwas dagegen gehabt hätten. Bei Ihrer Kostenrechnung sollten Sie aber bitte auch die CO2-Kosten bzw. Ersparnis einrechnen - das macht man neuerdings so.

        • @Nachtsonne:

          Der Witz an "Ewigkeitskosten" ist, dass selbst ein Euro am Tag mal Unendlich eben unendlich viel ist.



          Teurer wird es nicht :-)

    • @Kristina Ihle:

      Das einzige Land – außer Irland, Österreich, Griechenland, Neuseeland, Dänemark, Italien und Litauen, dazu noch einige Länder, die bisher noch nicht einmal ernsthaft über Atomkraftwerke nachgedacht haben.



      Und eine Stromerzeugung, die lebensgefährlichen Müll mit ungelöster Entsorgung produziert, ist halt auch nicht sinnvoll.

    • @Kristina Ihle:

      Haben Sie eine Antwort wo der radioaktive Müll hin soll?



      Gerade wird radioaktives Wasser vor Japan ins Meer geleitet. Sollen wir den Müll.mit reinschmeissen ?

      • @H.L:

        Vielleicht sollten Sie ergänzen, dass in Japan eine Durchmischung des gelagerten Wassers mit Meerwasser bereits vor Ableitung ins Meer vorgenommen wird. Dabei sinkt die Tritiumkonzentration auf weniger als 1.500 Becquerel pro Liter. Zum Vergleich: Der Grenzwert, den die Weltgesundheitsorganisation WHO für Trinkwasser vorgibt, liegt bei 10.000 Bq/l. Auch bei den Abfallprodukten der Kernkraftwerke gibt es große Unterschiede bezüglich Radioaktivität, Halbwertszeit und entsprechender Materialmenge. Also bitte nicht alles über einen Kamm scheren.

      • @H.L:

        Auf die paar Prozent mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an. Wenn wur durch den Atomausstieg den Müll aus der Welt schaffen könnten, würde ich Ihnen aber zustimmen.



        Jetzt haben wir ein CO2-Problem. Echt? - Dann sollten wir dringend dagegen angehen, durch Verzicht (konsequentes Energiesparen) und Substitution. Oder es ist nicht echt. Dann können wir weitermachen wie bisher und die Klumakleberei ist völliger Unsinn.



        Ich fürchte, das Problem ist echt...



        Schade, dass die CO2-Endlagerung in der Atmosphäre so einfach geht....

    • @Kristina Ihle:

      Das sind alles fake news. Die Mehrzahl der Staaten hat keine AKWs.



      Das sind Tichys-Einblick-Agitationen.

    • @Kristina Ihle:

      1) Atomkraft ist NICHT klimaneutral. www.bund-bawue.de/...t-und-klimaschutz/



      2) Atomkraft wurde selbst von ihren Befürwortern in den vergangenen Jahrzehnten, als Fakten noch gezählt haben, als Brückentechnologie bezeichnet, weil sie NICHT zukunftsfähig ist. Es ist eine neue Generation von Ignoranten, die jetzt so tut als sei es eine Zukunftstechnologie und Dauerlösung für die ganze Welt.

      • @Soda:

        Nur dumm, wenn man die Brückentechnologie abschafft, bevor die Notwendigkeit zu Ihrer Nutzung durch technische Alternativen abgeschafft wurde. Das geht schief mit Ansage. Daher weiß auch jeder, der sich fachlich damit beschäftigt, dass Deutschland in 2030 nicht aus der Kohle aussteigen wird. Hinweis: BUND ist wohl eher keine neutrale Informationsquelle bei dem Thema.

  • "Lokale Klimaschützer sind empört"

    Wenn ich komplett ehrlich bin: Die Leute, welche die erneuerbaren Anlagen bauten und bezahlten sind die Klimaschützer.

    Hätte ich ernsthaft Interesse an der Thematik wäre mein erster Gedanke: Wie kann ich diese Anlagen neu aufbauen. Wie kann ich reich damit werden indem ich es nicht nur "besser zu wissen glaube" sondern auch besser mache als RWE.

    Zumindest ist mir keine Studie bekannt die einen kausalen Zusammenhang zwischen Empörung und dem stoppen des Klimawandels nachgewiesen hat.

  • Mit diesem Deal haben die Grünen jegliche Glaubwürdigkeit in Sachen Klimaschutz verloren.

  • 6G
    676595 (Profil gelöscht)

    Klapprige, alte Windräder mit hohen Instandhaltungskosten. Nein, ich bin kein RWE-Fürsprecher. Bitte mal eine Kostenrechnung durchführen, beispielsweise mit dem Kran das Getriebe einer WKA herunter holen und dann ein Ersatz hierfür finden usw. Mit einer ähnlichen (überspitzten) Argumentation könnte jemand behaupten, dass RWE Straßen wegbaggert und damit weniger Verkehr verursacht.

    Auf der anderen Seite die Schlagzeile (Spiegel, 20.07.2023): „Vattenfall stoppt Bau von Meereswindpark“, 1,4 Gigawatt. Begründet wird dies u. a. mit Inflation, hohen Kostensteigerungen um 40 % und anfälligen Lieferketten. Wie entstehen diese Bedingungen?

    • @676595 (Profil gelöscht):

      Das Wegbaggern von Straßen durch RWE verringert die Fahrtzeiten.



      Wer's nicht glaubt, googelt bitte das "BRAESS-Paradoxon", bekannt seit 1968.

  • Aufgrund welcher Kausalität muss RWE hier als Sündenbock herhalten? Meines Wissens hat BWM Habeck eine weitere Laufzeitverlängerung, bzw. Wiederinbetriebnahme vorhandener AKW-Ressourcen abgelehnt und zur Bedarfskompensation die Kohleverstromung massiv erhöht. Trägt nun der RWE die Verantwortung oder der Bundeswirtschaftsminister?

    • @Klaus Kuckuck:

      Dieses Ausspielen von Kohle gegen AKW ist unseriös. Dass wir immer noch Braunkohle abbauen und verstromen, liegt nicht am Bedarf von Kohlestrom, sondern an der Angst vor dem Strukturwandel und damit einhergehender Arbeitslosigkeit. Es ist eine einzige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.

      • @Francesco:

        Manche halten es für unseriös aus bewährten Technologien auszusteigen bevor es tragfähige Alternativen gibt. Und weitere Menschen halten es für noch unseriöser so zu tun als bräuchte man im eigenen Land keine AKW, weil man den fehlenden Energiebedarf in der kalten Jahreszeit nur mit Hilfe französischer AKW kompensieren kann. Im Sommer, wenn franz. AKW runtergefahren werden, sinkt übrigens auch der Strombedarf. Entscheidend ist die kalte und dunkle Jahreszeit.

    • @Klaus Kuckuck:

      Schonmal as von Lobbypolitik gehört? Demnach müssen Sie zwischen RWE und irgendwelchen Ministern nicht mehr unterscheiden. Fragen Sie mal Armin Laschet, was er in puncto RWE alles getan hat ;-))



      Und wenn das nicht hilft:



      youtu.be/q95u8TVQy...i=2aw_cldUhnPA_1C-

      • @ROTEGRÄTE:

        Sie müssen schon bitte konkreter werden. Meinen Sie, dass Herr Habeck von RWE gesteuert wird? Was ist mit all den anderen Damen und Herren in der grünen Fraktion? Hat RWE sich über Nacht aller Grünen bemächtigt?

  • „Während halb Europa brennt, wird hier die Klimakatastrophe befeuert, als gäbe es kein morgen.“



    Morgen wird es geben, - ein sehr unschönes Morgen, - eventuell aber kein übermorgen. Zumindest nicht für die Menschheit und die komplette Nahrungskette vor ihr.

    RWE darf das. Darf alles, weil eine Minderheit auf dem Planeten ein Problem damit hat, sich auch nur ein klein wenig einzuschränken. Aber kein Problem damit, andere Menschen auf dem Globus und die gesamte Natur die Zeche für seinen Lebensstil bezahlen zu lassen.

    • @Woodbine:

      "... die Minderheit" lässt alles andere gern für IHREN Lebensstil bezahlen, muss es korrekt heißen.



      Ich las neulich über die Asiatische Hornisse, die von der EU vorgegeben, als invasive Art bekämpft werden muss, - weil sie Honigbienen tötet. Mir fällt spontan eine andere Spezies ein, die dringend reguliert gehört.

      • @Woodbine:

        Ich dachte bisher immer, dass das Regulieren von menschlichen Spezies ein Thema der Nationalsozialisten war. Vielleicht überdenken Sie Ihren Kommentar nochmal.

        • @Nachtsonne:

          Das Wort habe ich aus der aktuellen Berichterstattung über Wildtiere und Schulden entliehen. Aus dem Nazijargon war es mir bislang nicht bekannt. Danke für den Hinweis.

  • Sustainability = Zero

    Weil eigentlich könnte man ja Windräder so konstruieren, dass diese wiederverwendbar sind. Standort abbauen, neu errichten.

    Vielleicht mal Achterbahnbauer mit einplanen in diese Geschichte. Welche, die von Kirmes zu Kirmes fahren mit Wilden Mäusen aus teilweise den 80ern. Materialien einfach so verschwenden nach 20... 30... Jahren, obwohl alle Bauteile noch einwandfrei funktionieren ist einfach kacke.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Troll Eulenspiegel, woher nehmen Sie denn die Information, dass sie nicht anderswo wiederaufgebaut werden können? Weil die TAZ unsachlicherweise "niederreißen" schrieb? Seien Sie beruhigt. WEA, die in Deutschland nach 20, 25 Jahren wegen der hohen Personalkosten (Wartung wird viel häufiger) nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können, gehen i.d.R. nach Osteuropa für ein zweites Leben. Außer dem Fundament kann jede Onshore-WEA in Deutschland beschädigungsfrei zurückgebaut werden.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Da hast du aber wenig Ahnung von WKA. Einer kurzen Recherche nach stammen diese Anlagen aus 2001, sind also ohnehin am Ende ihrer Lebensdauer. Es handelt sich um 7 Anlagen die zusammen ungefähr ungefähr 7MW Leistung. Zum Vergleich, ne modere Onshore Anlage kommt allein auf 6MW, bei deutlich mehr Vollaststunden durch den höheren Turm.



      Komisch dass das niemand mal ins Verhältnis setzt. Macht dan wohl keine reißerische Headline.



      Das z.b. RWE selbst, ein vielfaches der Leistung die sie hier abreißen, an erneuerbarer Energie selbst dazu bauen wird auch verschwiegen. Passt halt nicht so gut zum Anti RWE Narrativ. Und dabei will ich RWE hier jetzt nicht als Umweltfreundliches Unternehmen bezeichnen.



      Natürlich könnten die alten Anlagen wahrscheinlich noch 20 Jahre laufen wenn es Ersatzteile gibt, wenn, und wenn man sie in ein Land mit niedrigen Lohnkosten exportiert, und wenn sie überhaupt jemand haben will. Viele wenn's. Aber diese Altanlagen sind wahrscheinlich nicht mal mehr den Kran und Schwertransport in ein Land mit niedrigen Lohnkosten wert. Dann doch lieber einfach ins Recycling mit denen.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Es kommt sehr selten vor, dass Windräder umziehen müssen. Es rechnet sich also nicht, diese Möglichkeit für alle Windräder vorzusehen. Kann man sich wirklich leicht selbst überlegen.

  • Wofür brauchen wir die Kohle? Ein Blick aufs Agorameter zeigt den Grund: www.agora-energiew.../28.08.2023/today/



    Der graue Bereich ist der Strom aus konventionellen Kraftwerken, der blaue der aus Windkraft. Insbesondere nachts laufen die Kraftwerke auf Hochouren. Der weisse Bereich zwischen grau und der violetten Linie sind die Stromimporte - wir importieren praktisch kontinuierlich Atom-und Kohlestrom. Das Agorameter zeigt auch warum 25 bis 40 GW Gaskraftwerke gebaut werden müssen...

    • @Gerald Müller:

      Wo hast du da geklickt, dass dir angezeigt wurde wie viel Importstrom aus Kohle- und AKW kommt? Ich finde das nicht. Einen Tab weiter sehe ich nur, dass der meiste Importstrom aus Dänemark, Schweiz, Niederlande und Norwegen kommt, aber nicht, wie er dort erzeugt wurde.

    • @Gerald Müller:

      Wie wahr.



      Und da möchte ein Herr Habeck noch 26,7 GW für Wärmepumpen oben drauf satteln (nur bis 2030, 2045 sollen es 81,5 GW werden)...



      *kopfschüttel*