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Experiment zum Glauben an Fake NewsKann dieser Frosch zu Tode kochen?

Forscher haben untersucht, wieso Menschen Fake News glauben. Dabei kam raus: Auch linke AkademikerInnen sind empfänglich für Bullshit.

Verliert ein Frosch seinen Fluchtinstinkt, wenn es ganz langsam warm wird? Foto: ap

Kleines Quiz zu Beginn: Welche dieser Behauptungen sind wahr? Mehrfachnennungen möglich:

A. Renate Künast hat im Dezember 2016 über den Flüchtling gesagt, der eine junge Frau in Freiburg vergewaltigt und umgebracht haben soll: „Der traumatisierte junge Flüchtling hat zwar getötet, man muss ihm aber jetzt trotzdem helfen.“

■ WAHR

■ FALSCH

B. Auf dem Portal „VoteBuddy“ können MigrantInnen ohne deutsche Staatsbürgerschaft die Wahlzettel von deutschen NichtwählerInnen übernehmen.

■ WAHR

■ FALSCH

C. Sitzt ein Frosch in einem Topf mit Wasser, das sehr langsam erhitzt wird, dann versagt sein Fluchtreflex und er kocht allmählich zu Tode.

■ WAHR

■ FALSCH

Und, wussten Sie’s? Die Lösung ist: Keine der Behauptungen ist wahr. Aber bekannt vorkommen dürften sie Ihnen schon. Und genau da liegt das Problem mit Falschmeldungen, folgt man den Ergebnissen eines Experiments von zwei Forschern der Yale University.

Der Psychologe Gordon Pennycook und der Ökonom David G. Rand haben untersucht, warum Menschen auf Falschnachrichten hereinfallen. Dabei fanden sie heraus, dass eine gängige Vermutung womöglich falsch ist: nämlich dass Menschen „glauben, was sie glauben wollen“ – man also Nachrichten eher unkritisch übernimmt, wenn sie das eigene Weltbild bestätigen. Viel bedeutsamer ist jedoch, ob wir die Kerninformation schon mal irgendwo gehört zu haben glauben. Und dieser Effekt funktioniert auch bei eher kritisch-analytisch denkenden Menschen.

Für ihr Experiment ließen die Wissenschaftler 400 Personen einen Online-Fragebogen mit echten und falschen Nachrichten ausfüllen und angeben, welche sie für wahr halten. Unter den Nachrichten waren solche, die eher positiv für die Demokraten und solche, die zugunsten der Republikaner ausfielen. Die TeilnehmerInnen mussten im Anschluss angeben, ob sie eher Hillary Clinton oder Donald Trump unterstützen.

Das Ergebnis: Es gab keinen Zusammenhang zwischen politischer Überzeugung und dem Hang dazu, Falschnachrichten zu glauben. Die Einschätzung der TeilnehmerInnen wurde nicht schlechter, wenn es ums eigene politische Lager ging. Im Gegenteil: Die Clinton-AnhängerInnen waren sogar besser im Unterscheiden, wenn die Nachrichten eigentlich gut für ihre Partei waren. Ist es also eine Frage von links oder rechts?

Phänomen „Blödsinn-Empfänglichkeit“

Nicht ganz. „Zwar denken laut unseren Daten Clinton-AnhängerInnen durchschnittlich eher kritisch-analytisch als Trump-AnhängerInnen“, so Studienautor David Rand. „Allerdings scheint das ein neuer Effekt zu sein. Bei älteren, ähnlichen Tests zwischen Demokraten und Republikanern gab es eine vergleichbare Verteilung nicht.“

Was eher darauf hindeutet, dass Menschen Trump unterstützen, weil sie Fake News glauben – und nicht umgekehrt. Womit wir aber kein Stück näher an der Frage sind, warum die einen Menschen eher Blödsinn glauben.

Glücklicherweise erforschen Pennycook und Rand auch ein Phänomen, das sie treffend „Bullshit Receptivity“ genannt haben, also die Empfänglichkeit für, na ja, Blödsinn, Bull­shit eben.

„Sowohl die allgemeine Bull­shit-Empfänglichkeit als auch die Fähigkeit, Falschnachrichten von echten Meldungen zu unterscheiden, hängen damit zusammen, wie sehr Menschen bereit sind, kritisch-analytisch zu denken anstatt intuitiv“, sagt Rand. Aber woher kommt diese Neigung, genau nachzudenken? Ist es letztlich eine Bildungs-, womöglich also eine Klassenfrage? „Bildung ist relevant, allerdings ist, was wir ‚Analytisches Denken‘ nennen, nicht gleichzusetzen mit Bildung. Selbst unter TeilnehmerInnen mit ähnlichem Bildungsniveau waren die Fähigkeiten zum analytischen Denken unterschiedlich stark ausgeprägt“, sagt Rand. Neben sozialem Hintergrund und Bildungsniveau spielten auch andere Faktoren eine Rolle – zum Beispiel, ob man an einen Gott glaubt.

Der Wiederholungseffekt

Was das Experiment also vor allem zeigt, ist, dass es beim Thema Falschnachrichten keinen Grund für bestimmte Bevölkerungsgruppen gibt, sich zurückzulehnen. Weder können Linke das Problem nach rechts verweisen, noch können Menschen mit Uniabschluss sich sicher wähnen.

Was vor allem dafür sorgt, dass Menschen Falschnachrichten für wahr halten, so Rand, sei ein Wiederholungseffekt. In einem zweiten Experiment zeigten die Forscher ihren ProbandInnen teilweise zweimal dieselbe Nachricht – was dazu führte, dass die Testpersonen die Nachricht beim zweiten Mal für wahrscheinlicher hielten. Und zwar auch dann, wenn sie sich nicht daran erinnern konnten, die Nachricht schon einmal gesehen zu haben.

Pikanterweise war der Effekt auch dann noch festzustellen – und hier wird es relevant für Face­book – wenn die Testpersonen beim ersten Mal eine Warnung sahen: „Von unabhängigen Factcheckern angefochten“.

„Allgemein kann man sagen: Geschichten, die Menschen vertraut vorkommen, halten sie eher für wahr“, sagt Rand. „Dieser Effekt ist unabhängig davon, ob man eher kritisch denkt oder nicht.“

Quelle: „Hab ich auf Facebook gelesen“

Womit wir zurück zu unserem Quiz kommen: Die Aussagen am Anfang sind allesamt falsch. Das Künast-Zitat war erfunden und von einigen rechten Seiten verbreitet worden. Kü­nast erstattete deswegen sogar Anzeige. „VoteBuddy“ war eine satirische Aktion des „Peng!“-Kollektivs – und der Frosch, na ja, der hüpft so was von aus dem Topf. Was aber wenige davon abhält, diese Legende immer wieder als politische Metapher zu verwenden.

Die Frage ist also: Was passiert, wenn diese Behauptungen in einiger Zeit wieder die Runde machen – vielleicht in abgewandelter Form. Beim nächsten Mal wird dann Claudia Roth in den Mund gelegt, dass sie mit einem Mörder sympathisiert habe. Oder dass reiche Ausländer Wahlzettel kaufen. Pennycooks und Rands Experimente legen nahe, dass wir diese Nachrichten für plausibel halten, weil wir etwas Ähnliches schon einmal gelesen haben.

taz.am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz.am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Gleichzeitig wird es immer üblicher (wohlgemerkt auch unter studierten Leuten), als Quelle für eine Behauptung „Hab ich auf Facebook gelesen“ zu sagen. Und laut einer neuen Untersuchung der Uni Dresden ist auch bei Lehramtsstudis die Nachrichtenkompetenz mangelhaft.

Was sagt uns das? Falschnachrichten, das ist kein Problem der anderen – sondern ein Sparring zwischen uns und unserem Unterbewussten.

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44 Kommentare

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  • Nicht zu vergessen: Die tendenziösen Konjunktiv-Meldungen, die Suggestivfragen bei Interviews oder einfach so im Raume stehend und die anekdotische Evidenz zur Stimmungsmache.

     

    Alles fast täglich von FAZ bis taz zu beobachten: Auf echte Fake News kann man also getrost verzichten, aber die Fahne des journalistischen Ehrenkodexes sollte dabei lieber nicht allzu hoch gehisst werden, denn auch hierbei gilt es die Fallhöhe zu beachten.

  • Es ist das berühmte Körnchen Wahrheit, das Fake News so gefährlich macht - und die Tatsache, dass heute kaum noch etwas als unmöglich gelten darf.

     

    Nicht im Winter 2016, sondern im Sommer desselben Jahres hat Renate Kynast mit einer Twitter-Äußerung zu einem afghanischen Flüchtling Schlagzeilen gemacht. Der Mann hatte allerdings keine Studentin vergewaltigt, sondern Menschen in einem Regionalzug angegriffen. Renate Kynast hat auch nicht gesagt: „man muss ihm aber jetzt trotzdem helfen“. Sie hat gefragt: „Wieso konnte der Angreifer nicht angriffsunfähig geschossen werden???“

     

    Es könnten also bei denen, die die Meldung für wahr gehalten haben, drei Dinge zusammen gekommen sein: Ein schlampiges Gedächtnis (Verwechslung der Anlässe), ein sogenannter Kategorienfehler (Gleichsetzung von Hilfe mit Nichttötung) und die – aus persönlicher Erfahrung erwachsene – Überzeugung, heutzutage sei (fast) jedem (fast) jede öffentliche Äußerung zuzutrauen. Für die Behandlung der beiden anderen Exempel reicht meine Zeichenzahl leider nicht aus. Die geht aber so ähnlich.

     

    Im Übrigen hat Peter Weißenburger mit seinem Text bewiesen, dass es Journalisten nicht vor der Verbreitung von Fake News schützt, wenn man ihnen sagt, wie sie zustande kommen. „Keine der Behauptungen ist wahr“ und „Die Aussagen am Anfang sind allesamt falsch“, schreibt er. Ich frage mich, woher der das mit gleich doppelter Sicherheit wissen will?

     

    Der Dezember 2016 hatte – genau wie jeder andere – 31 Tage. Das sind, wenn mich mein Taschenrechner nicht belogen hat, 744 Stunden oder 44640 Minuten oder 2.678.400 Sekunden. Viel Zeit für ein 5-Sekunden-Statement. Nicht einmal die DDR-Stasi wäre in der Lage gewesen, Frau Kynast so lückenlos zu überwachen, dass sie hätte schwören können, dieser Satz sei nie gesagt worden von ihr. Das, immerhin, sollte man als kritisch-analytisch denkender Mensch schon wissen, finde ich.

    • @mowgli:

      "Es könnten also bei denen, ..."

       

      Eins würde ich noch hinzufügen, dass mir primär wirksam erscheint: Der Glaube eines Teils der Bevölkerung, Geschriebenes in einer formal akzeptablen Form oder wissenschaftlichen Anstrichs wird als wahr eingeschätzt. Wenn das noch dem vorgefassten Weltbild entspricht, wird es für wahr gehalten.

      Dazu kommt, dass das Medium über das die Meldung verbreitet wird, es den einen bestätigt und den anderen skeptisch macht.

      Ich behaupte, dass der geglaubte Fake über bspw Künast nichts über die fehlende Fähigkeit zur Analyse der Person aussagt, sondern über einer Verweigerung dieser zur Bestätigung des eigenen Vorurteils. Wir haben es also nicht mit Menschen zu tun, die zum analytischen Denken unfähig sind, sondern mit solchen, deren Grundhaltung Ignoranz ist.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    "Woran erkenne ich, dass Informationen keine Fake News sind?"

     

    Das wäre die Frage, die eine Analyse eher stellen sollte, als die, woran man "Fake News" erkennt.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Eben, vieles was als "Fakenews" dargestellt wird ist nur eine Sichtweise der Dinge, die von einer offiziellen Abweicht.

       

      Sehr schön läßt sich das an dieser "Untersuchung" erkennen

      https://motherboard.vice.com/de/article/9k3wvv/welche-deutsche-nachrichtenseite-verbreitet-die-meisten-falschmeldungen-auf-facebook

       

      Ich habe mir mal ein paar der Einordnungen angeschaut und war erstaunt.

       

      SPON hat da 100% Kat. A (also keine Fakenews oder "naja"-news) aber in der Liste sind schon die ersten beiden Topmeldungne von SPON mindestens Naja. Weder wurde Aleppo völlig zerstört noch hält wirklich jeder 4. Europäer Vergewaltigung unter Umständen gerechtfertigt.

       

      Tatsächlich war die Frage dieser Umfrage eine andere als in dem Artikel dargestellt, insofern ist das eine Fakenews der Kat. C, aber Vice sieht das anders.

       

      Ähnliches findet sich auch bei der Einordnung der Meldungen von Sputniknews. Aber wie es geht halt um das Prinzip.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      bei wissenschaftlichen Erkenntnissen erkennt man es daran, ob es reproduzierbar ist.

       

      Bei sonstigen Themen sollte die These zumindest in sich schlüssig sein und am besten auch "zu verallgemeinern", also nicht nur für einen Einzelfall gelten.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @Dr. McSchreck:

        Wenn berichtet wird, Oma Erna habe ein Glas Kirschen fallen gelassen, was muss dann verallgemeinert werden? Das ist entweder wahr oder nicht.

        Wie soll ich ein wissenschaftliches Experiment wiederholen? Ich habe kein Labor.

         

        In den Sozialwissenschaften kann man eine Theorie (ein Experiment) noch durch Denken kritisieren, wenn ihr die Grundlagen fehlen, aber dazu braucht mensch auch methodisches Wissen.

         

        Also heißt es für "Normalos", die Wissenschaftlern vertrauen müssen, weil ihnen selbsz die theoretischen und praktischen Optionen fehlen, dass sie zur Orientierung auf methodische Kritik im Diskurs angewiesen sind. Diese Kritik muss auch für Laien verständlich formuliert sein und nicht zur wissenschaftlich verklausuliert.

         

        Normalerweise müsste das im Feulleton geschehen, aber das hat jahrelang gelitten. So langsam geht es aber vielleicht etwas bergauf damit.

        Leider ist es meist zu vereinfachend, auch dann, wenn es gegen Populismus oder sog. Fake News geht. Viele Journalist*innen sind in ihren Begriffen auch ziemlich kritikresistent.

        Das mag aber durchaus darin liegen, dass Karrieren Profile brauchen und wenn man einmal "Experte" geworden ist, dann wird der eigene Bullshit vollends zur Wahrheit.

        Man schaue nur auf die "Experten" bei "Brisant". Die glauben ihren eigenen Schwachsinn.

        Bei vielen so genannten Intellektuellen ist das irgendwann genauso. Das Sprachkapital der falschen Begrifflichkeiten kann nicht einfach so aufgegeben werden ohne Rückschritte auf der Karriereleiter.

        Wenn man einmal "Fake-News-Experte" ist, dann kann man schlecht zugeben, dass "Fake News" ein politischer Kampfbegriff ist, ohne auch an eigener Glaubwürdigkeit einzubüßen.

        "Extremismusexperten" könnten auch "Militanzexperten" sein.

         

        In Nordeuropa ist es schon viel eher Sache, dass Zeitungen und auch Firmen Sozialwissenschaftler*innen oder Philosoph*innen beschäftigen.

        Dort führt der berufliche Werdegang nach dem Abgang von der Fakultät für Sozialwissenschaften nicht ins Callcenter.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    In der politischen Analyse habe ich gelernt, dass die Extremismustheorie nicht analytisch vorgeht. Sie gibt keine Kriterien vor, was extremistisch ist. Das bestimmt die Gesetzgebung und die ist in jeder Demokratie anders.

    Käme die AfD an die Macht - sie ist ja nicht "extremistisch" - dann wären laut Extremismustheorie die AfD-Wähler*innen die Mitte der Gesellschaft, per Definition, weil sie an der Macht sind. Denn in einer Demokratie ist - laut Extremismustheorie - immer die Mitte der Gesellschaft an der Macht, das macht sie gerade zur Mitte.

     

    Wird morgen von der AfD das Kopftuch verboten, dann ist Kopftuchtragen - wie die Burka - gegen die pluralistische Wertordnung, also extremistisch, verfassungsfeindlich und alle Muslime, die sich nicht ausdrücklich vom Kopftuch distanzieren, wie von der AfD gefordert, gehören zum islamistischen Rand der Gesellschaft. Sie müssen dann per Verfassungsauftrag vom Verfassungsschutz beobachtet und von der NSA ausgespäht werden.

    Die Verfassungsschutzarbeiter arbeiten dann immer noch mit der gleichen Theorie wie vorher, aber "auf einmal" verhalten sie sich totalitaristisch.

     

    Analytisches Denken ist auch in der Wissenschaft und im Journalismus oft nur mangelhaft vorhanden.

    Man schaue sich nur die sog. angelsächsische Analytische Philosophie an, die hat einen Sprachbegriff, in dem es nicht einmal Macht und Herrschaft gibt.

     

    Was sind "Fake News" - und was nicht?!

    Dieser Begriff geht doch auf Trump und die Alt-Right-Bewegung zurück oder irre ich mich da?

    Was ist "offensichtlich" falsch und was nicht? Niemand kann Fake News an irgendwas erkennen, auch nicht mit analytischem Denken allein. Dazu braucht es auch vertrauenswürdige Quellen. Man erwartet die in der Wissenschaft und in der Presse (oder der Kirche), aber in beiden Bereichen wird über den Macht- und Herrschaftszusammenhang der eigenen politischen Kategorien nur ungenügend nachgedacht.

    Irgendwo muss das Vertrauen anfangen, kein Einzel-Mensch weiß, wie ein Bleistift hergestellt wird.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Das mit dem Bleistift war ein schlechtes Beispiel, denn mittlerweile kann jeder wissen, wie man Bleistifte herstellt!

      z.B.: https://www.youtube.com/results?search_query=bleistift+herstellen

      oder auch https://www.youtube.com/watch?v=Hq3PAH5e1gU

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @Offizinus:

        Wissen Sie, wie man ein Bergwerk baut, Eisen förtdert, Stahl daraus macht und die Halterung des Radiergummis?

        Wie man Gummibäume pflanzt, sie pflegt und aus dem Kautschuk Gummi macht?

        Wie man Maschinen baut für die Graphitstäbe oder wie man einen Baum fällt?

        Wie man eine Axt oder eine Motorsäge herstellt, eine Bergbaumaschine oder einen Hochofen?

         

        Wissen Sie allein, wie all das geht?

    • @85198 (Profil gelöscht):

      "Fake-News - Dieser Begriff geht doch auf Trump und die Alt-Right-Bewegung zurück oder irre ich mich da?" (Zitat)

      Ja! Sie irren sich! Dieser Begriff ist wesentlich älter und kommt ursprünglich nicht aus der Rechtsaußenszene.

      Beim Frosch-Fake irren Sie sich auch. Er kann nämlich gar nicht aus einem Topf Wasser rausspringen - unabhängig von der Wassertemperatur. Zum SPRUNG braucht er nämlich einen einigermaßen festen Untergrund um abspringen zu können. Wasser alleine taugt dazu nicht.

      Und über Glaubenssysteme, wie die Homöopathie, diskutiere ich nicht. Darüber wurden schon genug Bücher geschrieben. Das war ebenso fruchtlos wie die Fluchtversuche des Frosches. Wenn Menschen etwas glauben wollen, dann glauben sie es halt - auch wenn es noch so widersinnig ist und tausendfach widerlegt wurde.

      Die Crux dabei: Wenn Menschen etwas Glauben schenken dann verwechseln Sie es schnell mit gesicherten Wissen weil sie ihre subjektiven Erfahrungen für objektive Gegebenheiten halten. So funktioniert jedes religiöse System und auch Homöopathie.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @LittleRedRooster:

        Na aber, woher kommt dann "Fake News"? Ich lasse mich gern belehren, aber mit Fakten.

         

        Zu dem Frosch:

        Wie viel Wasser ist denn in ihrem Topf?

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Das mit dem Frosch weiß am Ende nur, wer es probiert hat und deswegen ist diese Frage auch nicht auf analytischen Wege zu klären, sondern auf empirischem.

      Dann ist es eine Frage des Vertrauen in die Experimentierenden und die Medien oder Personen, die darüber berichten. Schließlich ist das ein Tierexperiment, der Frosch wird gequält und kein anderer Mensch sollte das nochmal machen um zu schauen, ob es funktioniert. Gemeines Beispiel, muss ich schon sagen, der arme Frosch.

       

      Geschictliche Ereignisse lassen sich auch nicht im Labor nachstellen, auch da gehört eine Menge Vertrauen in die journalistische und wissenschaftliche Arbeit dazu, als Leser, der nicht dabei war. Das ist nicht allein ein analytische Frage.

       

      Insofern ist dieser Artikel eine schlechte Analyse, weil sie so tut, als hätte "Fake News" keinen Bezug zur Gesetzgebung. Zu einer Analyse gehört das aber dazu.

  • Da hätte der Autor mal besser seinen Link zu Beispiel 3 (Frosch im heissen Wasser) selbst gelesen.

     

    Denn der Frosch hüpft sowas von überhaupt gar nicht aus dem Wasser, wenn es langsam (im Experiment 1 Grad Celsius pro Minute) erwärmt wird.

     

    Vielmehr BEGINNT er ab einer gewissen Schwelle mit Versuchen, der Hitze zu entrinnen. Diese Versuche setzen aber zu spät ein, um dann noch dem qualvollen Tod zu entgehen.

     

    Wer also die Geschichte mit dem Frosch so wiedergibt, als würde dieser das Ansteigen der Temperatur gar nicht bemerken und sei dann "plötzlich gar, ohne zu wissen warum", der verbreitet sicherlich eine falsche Darstellung.

     

    Wer hingegen erlärt, der Frosch bemerke die schleichende Gefahr ZU SPÄT, um dann noch effektive Gegenmaßnahmen ergreifen zu können (weil z.B. die Muskeln dann nicht mehr so mitmachen, wie sie sollten), der liegt da auf der richtigen Seite.

     

    Ach ja und Homöopathie funktionier tatsächlich. Wurde im 19. Jahrhundert zur Behandlung von Pferden (in der Armee) entwickelt. Schlägt auch bei Haustieren und z.B. Kleinkindern gut an.

     

    Aber wenn die dann größer werden und das Wort "Esotherik" lernen, scheint es damit vorbei zu sein.

     

    Wesentlich für den Erfolg einer Behandlung ist eben immer auch die Psyche des Patienten. Und genauso, wie sich jemand der Homöopathie zuwenden kann, weil er sich Heilung verspricht, kann er sich auch abwenden. Wer nicht offen für diese Methoden ist, weil er sich nur als Zellklumpen, als eine Ansammlung von seelenloser Materie, denken kann (falls "denken" da noch der richtige Terminus ist), der sollte sie auch nicht anwenden. Das ist das ganze "Geheimnis".

    • @cursed with a brain:

      Ich hatte die zeit-Quelle zum Frosch auch so wie Sie verstanden. Aber ein Blick ins Original schafft Klarheit:

      "If the container size and opening allow the frog to jump out, it will do so."

      Quelle: http://archive-srel.uga.edu/outreach/ecoviews/ecoview071223.htm

      Der Frosch hüpft also raus, sofern er kann.

      Interessanter finde ich die Botschaft hinter dieser Frosch-Legende, die beim Menschen empirisch gut belegt ist: Langsame Änderungen der Sinneseindrücke werden kaum bzw. verspätet wahrgenommen.

       

      Lässt sich leicht mit einem Wasserhahn und allmählich warm werdendem Wasser sowie 2 Fingern testen - für die Skeptiker hier.

    • @cursed with a brain:

      Ja, so ist das mit den Fakes. Homöopathie hat ein Mann namens Samuel Hahnemann entwickelt. Er hat dazu seine eigenen Kinder als Versuchskaninchen genommen. (Ich hatte dazu mal vor längerer Zeit ein Buch gelesen.) Pferde wollte er nach meiner Erinnerung damit nicht behandeln.

      • @rero:

        Hahnemann ist der Begründer der Homöopathie, aber bei Weitem nicht deren einziger Vertreter oder Erforscher.

         

        Die Verwendung in der Tiermedizin geht im wesentlichen auf den studierten Veterinär und Humanmediziner Carl Genzke zurück. Haben Sie auch dessen Werk über die "Homöopathische Arzneimittellehre für Thierärzte" von 1837 gelesen?

         

        Naja, was der Bauer nicht kennt...

         

        ...nennt er wohl auch gerne mal "Fake".

        • @cursed with a brain:

          Naja, wenn wir nach Büchern von 1837 leben würden, wäre hier einiges im argen.

           

          Da damals die fundamentale Kenntnisse fehlten, ist ein Medizinisches Buch über eine "Lehre" die keinerlei wissenschaftliche Grundlage hat sicher kein "Werk" das ein "Bauer" kennen sollte.

           

          Da es keine Erklärung für eine Wirkung und auch keinen Wirkstoff gibt, kann diese Theorie nicht funktionieren. Aber es gibt sicher schlimmer Irrglauben.

          • @Struppi:

            Es gibt auch keine Erklärung für die Existenz einer "menschlichen Seele". Oder für die Existenz des Weltalls (Materie und Antimaterie hätten sich unmittelbar nach dem Urknall gegenseitig neutralisieren und ein vollständiges Nichts hinterlassen müssen. Dass dennoch ein Universum existiert, also "mehr" Materie als Antimaterie vorhanden war, ist wissenschaftlich genauso wenig (er)klärbar, wie die Frage, was "vor" dem Urknall existierte).

             

            Zeit ist keine Konstante, sondern unterliegt dem Einfluss von Materie. Eine theoretische Erkenntnis, die sich außerhalb der menschlichen Vorstellungskraft bewegt.

             

            Dass lebende Zellen nicht nur über Botenstoffe, sondern auch über Lichtemissionen kommunizieren, gilt nach wie vor als "umstritten". Weil keine klinischen Studien existieren, die einen entsprechenden "Nachweis" erbringen hätten können. Heute ist das also noch "Spinnerei", aber wenn morgen jemand den Nachweis erbringen sollte, ist es plötzlich "wissenschaftliche Erkenntnis". So, wie der jahrzehntelang bestrittene Zusammenhang zwischen Mondphasen und Schlafstörungen.

             

            Schulwissenschaften sind unvollkommen, weil auch die Menschen es sind. Manche glauben erst etwas, wenn im Rahmen ihres engen schulwissenschaftlichen Korsetts ein Nachweis geführt werden konnte. Andere vertrauen ganz einfach auf Beobachtung und Erfahrung.

             

            Im Bereich der sogenannten "Alternativmedizin" / Homöopathie kommt natürlich auch eine starke pharmazeutische Lobby hinzu, die überhaupt kein Interesse an Heilmethoden haben kann, an denen sie nicht im großen Stil mitverdient. Gesundheit und Heilmittel sind längst nur noch ein praktisch undurchschaubarer Wirtschaftsdschungel geworden.

             

            Und natürlich taugt die Homöopathie genauso wenig als "Allheilmittel", wie z.B. die Chirurgie oder die Chemotherapie. Eine Krebserkrankung mit homöopathischen Mitteln behandeln zu wollen ist so sinnlos wie der Versuch, Erkältungsviren durch einen chirurgischen Eingriff zu entfernen, oder bei Migräne eine Chemotherapie anzuordnen.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Hey, Menschen können sich ihr ganzes Leben einbilden und man kann ihnen sagar falsche Erinnerungen einpflanzen, mit guter Erfolgsrate. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-140750217.html

  • Zur ersten Meldung wusste ich zufällig, dass es dieses falsche Zitat gab, das man ihr in den Mund gelegt hatte.

     

    Zum zweiten Beispiel sollte man anmerken, dass es eine solche Aktion gab, die aber im Nachhinein als "Satire" bezeichnet wurde, um auf das "Problem" aufmerksam zu machen, dass man ohne Staatsangehörigkeit nicht wählen darf (für mich ist es kein Problem).

     

    Insgesamt kann ich aber dem Artikel zustimmen, dass es eine große Neigung gibt, Fake-News zu glauben, die die eigene Meinung bestätigen. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass es einen einzigen nachgewiesenen Toten gibt, der wegen Diesel-Abgasen gestorben ist - sofern man Suizide ausschließt.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Dr. McSchreck:

      Lungenschädigungen wirken sich negativ auf die Lebenserwartung aus. Reicht das. Ich bin Indutrieathmatiker und der Gestank, wenn ich morgens an die Hauptstraße komme, sagt mir, das kann nicht gesund sein. Bin ich weg vom Großstadtdreck, geht es der Lunge auch gleich besser.

      Glaubens sieh's ruhig. Eine Entschädigung für verlorene Lebensjahre wird mir wohl kein*e Autofahrer*in und keine Industrie zahlen.

      Das Problem mit dem giftigen Reifenabrieb wird aber fast völlig ignoriert. Dieser Feinstaub wird wieder und wieder aufgewirbelt, bei jedem Auto. Die Gummireste landen meist am Ende in der Natur (oder in der Gosse), wie Mikroplastik.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Lungenschädigungen wirken sich selbstverständlich negativ auf die Lebenserwartung aus. Dennoch ist damit noch kein Nachweis für einen einzigen Toten durch Diesel-Pkw erbracht. Lungen werden durch Abrieb von Lkw ebenso geschädigt, durch Passiv-Rauchen, durch Silvesterfeuerwerk usw.....

         

        Am NOX-Ausstoß hat der Pkw-Verkehr einen Anteil von rund 20 %, davon entfällt keineswegs alles auf Diesel (Reifen haben alle Autos sogar E-Autos). Einen konkreten Nachweis, dass irgendein Lungenkranker durch Diesel getötet wurde, kann es also kaum geben.

  • Fehlendes analytisches Denken ist systemimmanent. Wo kämen wir denn da hin: Eine Bundesrepublik von Durchblickern? Ja, sind wir denn hier auf dem Olymp?

  • Na sicher dat.

     

    "…Gleichzeitig wird es immer üblicher (wohlgemerkt auch unter studierten Leuten), als Quelle für eine Behauptung „Hab ich auf Facebook gelesen“ zu sagen. Und laut einer neuen Untersuchung der Uni Dresden ist auch bei Lehramtsstudis die Nachrichtenkompetenz mangelhaft.…"

     

    Wem Bologna & z.B. Repetitorjuristen -

    Dazu einfällt - Der hat das richtige Packende in der Hand.

    Analytisches Denken Schulen - Ist das

    A&O des Seins.

    Das Gegenteil ist häufig & zunehmend der Fall!

    Mr. mc2-;) Geißelte bereits 1914 das Abitur als kontraproduktiv!

    Drei Jahre Oberstufe abgehangenes Wissen Pauken - um es im Abi zu reproduzieren!

    Statt diese Zeit der hohen Denk&Aufnahmefähigkeit zu nutzen - bis zum Schluß spannend Neues zu Erforschen&Lernen!

    (K.T. "So siehste aus!";)(

    Volker Beuthien - Medicus-BGB-Schüler;) - eröffnete seine gesteckt volle Zivilrechtsübung "Meine Dame - meine Herren! Sie können den Palandt(BGB-Komm.) nicht auswendig lernen!

    Der hat ca 5Tsd Blatt Dünndruck & Kürzelschrift & kommt jedes Jahr neu raus! Sie müssen das System verstanden haben! & Das können sie hier lernen!" &

    Das stimmte - Aber Hallo!

    (vs Pauken Dallex/Repetitorjuristen)

     

    Im Handwerk etc - the same idea!

    But. Schon in den 50/60 wurde systematisch eine "Marken-Übergreifende" Ausbildung von Wirtschaft&Handwerk torpediert!

    Ausbildungszentren sabotiert!

    Ergebnis: Wir ließen diese "Bäckerburschen" an unsere Mopeds & Autos gar nicht erst ran!

    Die hatten bei VW etc nur Ein&Ausbau

    & Hopp gelernt. Einen anderen Typ sowie "Ungereimtheiten" etc =

    Null-Checkung mangels analytischem Denken & Begreifen von Zusammenhängen!

    Ingenieursebene - das gleiche Trauerspiel & keine Fortbildung!

    Werner Brösel hat diesen Chaotikern

    Ein schmunzelnd-trauriges Denkmal gesetzt! Bis heute gültig! &

    Das alles denn mal für hück et al. - Hochgerechnet! Wird ein Schuh draus!

    So geht das.

  • Um was geht es bei den drei Fragen? Um Wissen und Informiertheit. Das hat allenfalls mittelbar etwas mit Akadamiker oder nicht zu tun. Allein das mit fake-news gleichzusetzen ist doch schon fast ein fake.

     

    Es ist eine Frage in welchem Umfeld ich mich bewege und wie ich mit Infos umgehe und ggf. den Fleiß habe etwas gegenzuchecken.

    Was wer wann gesagt hat (das Künast Beispiel) ist doch keine Frage der eigenen Intelligenz oder Akademiker ja / nein sondern der Informiertheit und des eigenen Fleißes.

     

    Und übrigens: Wenn bei den Medien einer vom anderen abschreibt.. und der Leser alles doppelt dreifachliest und das dann glaubt...

    Meinungen dort sich selbst mutiplizieren... von Nachrichtenagenturentexte von Süddeutsche bis Spiegel bis TAZ jeder das gleiche sendet. Also bitte: Mal ganz langsam mit der Leserkritik!

    • @Tom Farmer:

      Nicht allein, es geht eben nicht nur um Wissen und Information, sondern auch um die Fähigkeit, kritisch und selbst zu denken.

       

      Sie können diese drei Fragen absolut richtig beantworten, ohne irgendwas zu dem Thema konkret zu wissen! Ist mir gelungen.

      Ich habe nicht die (Künast-)Nachrichten verfolgt, war nie Wahlhelfer und haben keine Froschexperimente gemacht.

       

      Das ist genau das Problem: wir glauben einfach allen Mist, nur weil er irgendwo geschrieben steht. Am liebsten, wenn das unsere Vorurteile bestätigt.

       

      Es gibt leider auch sehr viele Menschen, die auf Sätze wie "Wissenschaftler haben bewiesen..." reinfallen. Wenn eine Information SO anfängt: alles maximale Grütze.

      • @Mitch Miller:

        "Das ist genau das Problem: wir glauben einfach allen Mist, nur weil er irgendwo geschrieben steht. Am liebsten, wenn das unsere Vorurteile bestätigt."

         

        Da habe ich den Artikel anders verstanden. Das ist gerade nicht das Problem. Sondern das Problem liegt im "Halbwissen". Wenn man es schon mal gehört hat, egal in welchem Zusammenhang, glaubt man es eher und nicht, ob es einem selbst in den Kram passt oder nicht.

    • @Tom Farmer:

      Bzgl. Ihrem ersten Punkt: Ja, es geht um Wissen und Informiertheit und das ist das Neue an der Studie. Bisher hieß es immer, der "ungebildete Arbeiter" hätte Trump gewählt, da er auf Fake News herein fällt.

       

      Das Problem ist nicht der Fleiß. Wenn mich eine Information sehr interessiert, werde ich viel Gegenchecken. Man hat aber nicht den ganzen Tag Zeit, Informationen, die evtl. ein Jahr zurückliegen (siehe Frage 1) wieder zu überprüfen. Die Gefahr ist gerade bei Themen, die nebenbei laufen, dass man den Zusammenhang nicht mehr herstellen kann, unterbewusst aber meint, dies zu können.

       

      Bei dem letzten Punkt bin ich bei Ihnen. Viele Meldungen gehen ungefiltert raus. Wenn man dann feststellt, dass ein Fehler gemacht wurde, erfolgt die Korrektur aber nicht so deutlich. Denn: Wer räumt schon gerne Fehler ein.

      • @Strolch:

        Die Frage ist letztlich wie ich in der Lage bin mir eine eigene Meinung zu bilden. Aus erstens der Meinung Anderer UND zweitens aus Fakten der Wissenschaft, also echtes Wissen (Bilungsbezug evident).

         

        Die Frage ist doch um nochmal auf das obige Beipiel zu reagieren: Folge ich Fakten oder Meinungen.

        Was Frau Künast sagt oder nicht sagt: Es ist in jedem Fall eine Meinung, nämlich die von Frau Künast.

        Das Froschbeispiel ist keine Meinung. des Frosches. Sondern ein (wissenschaftliches) Faktum.

         

        Allein, dass dieser Unterschied nicht gemacht wird ist doch wieder mal ein Problem.. der Medien, in diesem Fall der TAZ.

        Beides gleichermaßen als Fake oder nicht Fake zu definieren ohnehin zu kurz.

        • @Tom Farmer:

          Um zum Beispiel Künast zurück zu kommen. Die Frage, OB sie den Satz gesagt hat, ist nachweisbar und somit wahr oder unwahr.

           

          Die Frage der Studie war ja: Glauben Grüne-Anhänger, dass dieser Satz von Frau Künert stammt weniger als AFD-Anhänger. Und hierbei hat man festgestellt, dass es nicht auf das Weltbild ankommt (also will ich glauben, dass sie dies gesagt hat, weil ich ihre Politik ablehne) und auch nicht auf die Bildung, sondern eher darauf, ob man dies schon mal gehört hat oder nicht.

        • @Tom Farmer:

          "Das Froschbeispiel ist keine Meinung. des Frosches. Sondern ein (wissenschaftliches) Faktum." (Zitat)

          Kann es sein, dass Sie den Artikel ein wenig zu oberflächlich überflogen haben? Oder haben Sie sich hier ein wenig arg missverständlich ausgedrückt?

          Jedenfalls: Die Frosch-Story ist ganz klar ein Fake, der halt auf pseudowissenschaftlichen Stelzen daher kommt - und kein "wissenschaftliches Faktum", wie Sie scheinbar glauben.

          Vgl Link: http://www.zeit.de/2002/45/200245_stimmts_gekochte.xml

          Und auch die vermeintliche Künast-Aussage ist nicht etwa eine von irgendwem geäußerte Meinung (auch nicht von Frau Künast), sondern schlicht eine Lüge.

          Sehen Sie: So schnell kann es gehen!

          • @LittleRedRooster:

            Mit Verlaub: Der Einzige bei dem es schnell gehen kann wegen fake Behauptungen das scheinen dann wohl eher Sie.... farmer tom sagt: ... ja was sagt er denn? Bitte arbeiten Sie an Ihrem Textverständnis!

            • @Tom Farmer:

              Was Tom Farmer sagt war ein leicht nachprüfbares und deutlich kenntlich gemachtes wörtliches Zitat. Inclusive Interpunktionsfehler. Hier nochmal: "Das Froschbeispiel ist keine Meinung. des Frosches. Sondern ein (wissenschaftliches) Faktum."

              Und genau dieser Interpunktionsfehler ist dringend geeignet Ihre Aussage arg missverständlich erscheinen zu lassen: Ein Frosch, der eine Meinung hat? Das kann der Farmer doch wohl nicht meinen?!? - Was also will der 'Künstler' uns damit sagen?

              Wenn Sie nicht missverstanden werden wollen, dann sollten sie sich nicht kryptisch äußern. Bitte arbeiten Sie erstmal an Ihrem schriftsprachlichen Ausdrucksvermögen, bevor Sie Andere versuchen zu belehren.

              Aber egal: Wichtiger wäre es nicht jeden pseudowissenschaftlichen Humbug als "wissenschaftliches Faktum" (Zitat) zu verkennen. Das war der Sinn des Artikels und auch der Sinn meiner Anmerkungen.

              Und bloß weil Sie auf einen Fake hereingefallen sind brauchen Sie sich nicht zu grämen. Das kann jedem passieren - insbesondere wenn vermeintliche "wissenschaftliche" Erkenntnisse vorgespiegelt werden. Auf den Frosch-Quark wäre ich auch beinahe herein gefallen. Was mich davor bewahrte war die Tatsache, dass ich einen Froschteich in unmittelbarer Nähe habe. Dort werden Frösche zwar nicht erhitzt, aber man kann dort in Ruhe deren Bewegungsverhalten und Bewegungsfähigkeit studieren. Der Rest ist Skepsis und analytisches Denken.

  • Glauben an Bullshit tasächlich auch bei "Linken, Gebildeten"?

     

    Beweisführung in einem Wort:

    Homöopathie.

     

    (SCNR)

    • @sponor:

      Sehr schön! q.e.d.

    • @sponor:

      Vollkommen richtig! Gerade weil ich selbst aus der links-alternativen "Ecke" komme, kann ich nur bestätigen das sich die Bullshit-und Aberglaubenquote im eigenen "Stall" wohl kaum zu der der Gegner unterscheidet. Auch bei der Geschlechtsverteilung der Quote gibt es kaum einen Unterschied zu den Konservativen. (Frauen haben die Nase vorne).

      Natürlich sollte dies eine Bildungsfrage sein - möchte man glauben. Dem ist aber nicht so: Auch AkademikerInnen fallen dort auf kruden Aberglauben herein, wo Fakes an grundlegende Ängste appellieren, so z.Bsp. die Angst vor Krankheit. Homöopathie ist hier tatsächlich ein sehr gutes Beispiel und könnte fortgeführt werden mit Bachblüten, Anthroposophie, Astrologie, bis hin zum alltäglichen Aberglauben (Glücksklee, Hufeisen u.ä.)

      - Wir werden wahrscheinlich hier gleich jenen Shitstorm erleben, der bei taz-Lesern bei diesen Reizthemen regelmässig fällig wird. -

      Gerade im Bereich Gesundheit kursieren oft die irrsinnigsten Fakes, weil zu oft mangelhaftes naturwissenschaftliches Wissen mit Glaubensinhalten und Verschwörungstheorien erst ersetzt und dann verwechselt werden.

      Dass mittlerweile auch unappetitliche Gerüchteküchen wie Fakebook (kein Tippfehler!) zu vermeintlich 'honourablen' Informationsquellen avancieren ist zwar beunruhigend, aber nichts wirklich Neues. Diesen Desinformationspart erfüllte vordem marktführend die Boulevardpresse.

      Und es stimmt wohl: In Fragen, die unser spezielles Wissen überfordern, neigen wir dazu im Gedächtnis rumzukramen um irgendwas zu finden, mit dem wir anknüpfen können. Leider verbuchen wir aber nicht nur objektiv gesichertes Wissen, sondern auch Halbwissen, religiöse und abergläubische Inhalte im Gedächtnis. Und nur gut eingeübtes kritisches (skeptisches) Denken schützt uns davor die Schubladen zu verwechseln.

  • a) Hatte ich gehört, dachte das es falsch ist. Allerdings dachte ich, sie hätte etwas ähnliches gesagt und das Zitat sei überspitzt.

    b) Hatte ich nie von gehört. Habe ich nicht geglaubt .

    c) Von dem Frosch habe ich 10 oder 15 Jahr nichts mehr gehört, war aber überzeugt, dass es wahr ist.

     

    Ist schon interessant, dass man die Nachrichten, die man gehört hat ( insb. bei a) konnte ich mich ganz an die Geschichte erinnern, als ich die "Auflösung" gelesen habe), mehr vertraut - selbst wenn man es nicht mehr ganz sicher weiß.

    • @Strolch:

      Mir ging es exakt genauso.

       

      Deshalb ist der Artikel wirklich spannend.

  • ich glaube, das problem ist nicht, das leute fake-news glauben oder nicht. das problem ist, das leute ihr verhalten (wahlverhalten, verhalten gegenüber minderheiten etc.) überhaupt von *news* abhaengig machen. will sagen : das kind ist schon dann in den brunnen gefallen, wenn drei-zeilen-news *überhaupt irgendeine* rolle bei der entscheidungsfindung von leuten spielen. news können per se nichts besonders interessantes, tiefes über irgendein wissensgebiet mitteilen (sei es ein volk, eine nation, diewirtschaft... was auch immer). die angst vor einem von fake-news beeinflussten wahlergebnis sagt eine ganze menge ueber den zustand einer gesellschaft aus. sie sagt naemlich : die leute sind ueber generationen hinweg zu solch simplem gemuetern sozialisert worden, dass man angst um die demokratie haben muss, wenn irgendjemand irgendeine kurzmitteilung verbreitet. eine kurzmitteilung (sei sie fake oder nicht) *kann* niemanden in seinem denken und handeln beeinflussen der ueber genuegend hintergrundwissen und analytische schaerfe verfuegt. das problem ist aber eben, dass es als ausreichend angesehen wird, den leuten in der schule lediglich tagesschau-wissen beizubringen. grob gesprochen.

  • Na ja, dass man sich bei den Wahlen ausweisen muss, sollte eigentlich bekannt sein. Dass ein Frosch abhaut, wenn es ihm zu heiß wird ist auch klar. Frau Künast redet aber viel wirres Zeug, wahrscheinlich fiel das Zitat vor dem Washington-Memorial.

  • Dieses Ergebnis zeigt auch, dass wir eine Art Kommunikationshygiene brauchen: Wenn wir in der Lage sein wollen, unseren eigenen intuitiven Einschätzungen zu trauen, müssen wir von unserer täglichen Information einen hohen Standard erwarten — und vielleicht auch mal bewusst auf Informationsquellen verzichten, wenn wir wissen, dass wir nicht die Zeit haben, jede ihrer Aussagen analytisch zu hinterfragen.

     

    Wenn beim Hinterfragen von Artikeln die Bullshit-Quote zu hoch wird, gehört die ganze Informationsquelle in den Müll.

     

    Um dafür zu sorgen, dass ich Informationsquellen habe, bei denen ich nicht ständig mit Bullshit bombardiert werde, der mich nur empfänglich für weiteren Bullshit machen soll, zahle ich übrigens für mein Online-Abo der Taz. Dafür brauchen wir nämlich Journalisten.

  • a) wußte ich nicht, klang aber unwahrscheinlich

    b) falsch, das wußte ich

    c) unglaubwürdig

     

    Es gibt halt keinen eingebauten Sinn für wahr oder falsch. Es ist eine Frage der Information bzw. der Informationsbeschaffung.

    Um das zu erleichtern gibt es gemeinhin Journalisten, wenn nun einige vermeintliche Journalisten Falschmeldungen verbreiten wird da ein Einfallstor geöffnet, das uns eigentlich schützen sollte. So etwas passiert. Wichtig ist sich selbst zu informieren und zu versichern.

    Falschmeldungen sind ja keine Kategorie an sich, sie sind im Kontext zu sehen und nur so zu erkennen.

  • Fake-News sind ein Problem, das aber erst dann zum unlösbaren Dilemma wird, wenn durchgesickerte wahre Infos von offizieller Stelle als Fakes dargestellt werden und tatsächlich die offizielle Darstellung eine Fake-Nachricht ist.

     

    Dummerweise ist genau so etwas ebenfalls zum ziemlich festen Bestandteil der Informationsgesellschaft geworden. Wem soll man denn da noch etwas glauben?

     

    Wo man nicht selbst dabei war, da weiß man bestenfalls ganz genau, daß jemand etwas berichtet hat, und darüberhinaus weiß man, daß es wahr ist, es sei denn, es ist unwahr.

     

    Etwas Abhilfe schafft da "mit dem eigenen Kopf denken", ist aber stets mit dem Risiko verbunden, schnell in irgendeine extreme Ecke gestellt zu werden. Welche es ist, hängt dann ganz von der Befindlichkeit derer ab, mit denen man ins Gespräch kommt.