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Elliot Page outet sich als transThat’s not my name

Schauspieler Elliot Page („Juno“) macht öffentlich, dass er trans ist. Die Reaktionen legen Wissenslücken und diskriminierende Strukturen offen.

Der 33-Jährige ist für seine Rollen in „Juno“ und „The Umbrella Academy“ bekannt Foto: reuters

„Hallo Freunde, ich wollte euch mitteilen, dass ich trans bin. Meine Pronomen sind „he/they“ und mein Name ist Elliot.“ Mit diesen Worten beginnt das schriftliche Coming-out des kanadischen Schauspielers Elliot Page, bekannt aus „Juno“ oder „The Umbrella Academy“, das er am Dienstag mit seinen knapp vier Millionen Follower:innen bei Instagram teilt. Die eigene Geschlechtsidentität ist eine intime Angelegenheit, doch ein Coming-out von Prominenten birgt auch politische Wirkkraft.

Auch heutzutage gilt, wer heterosexuell und cis ist, sich also mit dem Geschlecht identifiziert, das einem bei der Geburt zugewiesen wurde, als „normal“. Alle andere Formen von Sexualität und Geschlechtsidentitäten werden als „anders“ markiert. Wer von der Norm abweicht, erfährt Diskriminierung. Und während wir als Gesellschaft zwar in bestimmten Aspekten Fortschritte verzeichnen können, ist die strukturelle Diskriminierung von trans Personen noch immer gewaltig.

Diese schlägt sich in der medizinischen Behandlung, in der Gesetzgebung und im öffentlichen Umgang nieder. Trans Personen werden ausgegrenzt, beleidigt, bedroht, sind Gewalt ausgesetzt oder werden getötet. Aufgrund von Hassverbrechen und Suiziden ist die Lebenserwartung von trans Menschen deutlich niedriger als von cis Personen – und das weltweit.

Page richtet sich in seinem Statement auch an diejenigen, die Verantwortung dafür tragen. An alle Politiker:innen, die der trans Community die nötige Gesundheitsversorgung verweigerten, und an alle, die mit ihrer Reichweite weiterhin Hass gegen trans Menschen verbreiteten, schreibt er: „Ihr habt Blut an euren Händen.“

Wenig sensibilisierte Redaktionen

Schuld sind nicht nur einzelne mächtige Personen. Es sind ihre Befürworter:innen und diejenigen, die nicht widersprechen. Es sind Feminist:innen, die die Rechte von trans Personen als Gefahr für den Feminismus sehen. Es ist die Mehrheitsgesellschaft, die die Existenz von trans Personen immer wieder infrage stellt. Es sind die Medien – auch die taz – mit ihrer unsensiblen, exotisierenden und stereotypen Berichterstattung. Sie alle tragen zu einem transfeindlichen Klima bei.

Das Coming-out von Elliot Page legt nun wieder einmal die Wissenslücken und diskriminierende Ansichten von Medien und Gesellschaft offen. Medien weltweit berichteten über sein Coming-out.

Gerade deutsche Medien zeigten, wie wenig sensibilisiert ihre Redaktionen sind. Ob beim ZDF, dem Spiegel, n-tv oder RND, in fast allen Texten wurden falsche Pronomen, in diesem Fall also weibliche, und der Deadname, also der vorher bekannte Name der Person, genutzt. Das kann unabsichtlich passieren, ist aber auch ein Machtinstrument, um einer Person die Identität abzusprechen.

Wie es besser gehen kann, haben internationale Medien gezeigt. So titelte der Guardian: „Elliot Page: star of X-Men and Juno announces he is transgender“. Ähnliche Formulierungen gab es auch bei der New York Times, der BBC oder der Washington Post. Der Streamingdienst Netflix entfernte zügig bei allen Filmen und Serien den Deadname. Nach Kritik bei Twitter veröffentlichte die Nachrichtenagentur dpa eine aktualisierte Nachricht von Dienstag. Dort werden zwar nur noch männliche Pronomen genutzt, doch Pages Deadname kommt noch vor.

Ich biete jede Unterstützung an, die ich leisten kann

Elliot Page

Elliot Page ist nicht die erste prominente trans Person, doch jede Person, die trotz der möglichen beruflichen Schwierigkeiten und einer nicht unwahrscheinlichen Bedrohungslage ein Coming-out wagt, birgt Hoffnung.

Denn mit ihrer öffentlichen Reichweite können sie jahrzehntelange Kämpfe von Aktivist:innen sichtbarer machen, Medien können aus ihren Fehlern lernen, die Gesellschaft kann Wissenslücken schließen und die trans Community Unterstützung erfahren. Das will auch Page tun. „Ich biete jede Unterstützung an, die ich leisten kann, für eine Gesellschaft mit mehr Liebe und Gleichberechtigung“, schreibt er. Und wofür? „Um alles zu tun, um die Welt besser zu machen.“

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79 Kommentare

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  • Zitat: Auch heutzutage gilt, wer heterosexuell und cis ist, sich also mit dem Geschlecht identifiziert, das einem bei der Geburt zugewiesen wurde, als „normal“....

    Seit wann wird denn ein Geschlecht "zugewiesen"? Geschlechtsbestimmung ist eine Feststellung, keine Zuweisung. Jedem das Seine, aber die argumentative Arbeit, sich für seine Ansichten und Rechte ein- und durchzusetzen, muss, wie bei allen anderen auch, jeder selbst verantworten. Mich nervt diese Selbstpositionierung in der Opferrolle. Die öffentliche Wahrnehmung und Änderung der Sprache in der Gesellschaft durchzusetzen, ist numal ein langer und anstrengender Prozess. Und ja, auch dass es da Widerstände gibt, ist normal. Wir leben in einer Gesellschaft. Auch die Frage, ob denn eine jeweilige Minorität soviel "gesellschaftliche Energie" verdient, muss diskutiert werden dürfen. Hier darf es halt auch keine "Diktatur der Minoritäten" geben. Durchsetzen tun sich jene mit den besten Argumenten, und Beharrlichkeit. Der Gesetzgeber hat seine Arbeit, m.E. erstmal ausreichend getan, den Rest sollten die trans-kollegen selbst in die Hand nehmen und sich fragen, welches Bild sie dabei abgeben wollen. Ich kenne einen Trans-Menschen, ein sehr enger freund. Der Jammert nicht, beschwert sich nicht, lebt einfach und leistet konstruktive Beiträge. Auch hat er nicht das Gefühl ausgegrenzt zu werden oder der Gleichen. Vielleicht auch einfach eine Frage des Umfelds.

  • Vielen Dank allen taz-Forist*innen, die kritisch auf meinen Beitrag (s. unten) reagiert haben. Leider fehlt mir die Zeit, euch einzeln zu antworten. Ihr könnt aber sicher sein, dass ihr mir zu denken gegeben habt. Hier noch ein schöner Link für alle, die heute noch Zeit zum Lesen haben:



    taz.de/Archiv-Such...5&s=Patsy%2BAmour/

  • Wie jede andere Idenität sind auch Trans-identitäten soziale Konstrukte und gibt es innerhalb und außerhalb der Community Lager- und Grabenkämpfe um Deutungs- und Diskurshoheiten. Unangenehm typisch für die im Artikel vertretene und im Diskurs lauteste Fraktion ist erstens die unausgesprochene Apodiktik für alle Transmenschen zu sprechen, zweitens das über-den-Kamm-scheren der strukturellen feministischen Kritik an bestimmten Aspekten bestimmter Transgender-Ideologien und Gesetzgebungen mit irgendwelchen queerfeindlichen Schlägern und die Abstempelung jeglicher Kritik an bestimmten Aspekten von Transgenderdiskursen (nicht Transmenschen!) als intrinsisch transphob. In gewissen sich als progressiv verstehenden Milieus wird Transgender inzwischen für die eigene Agenda instrumentalisiert - als die nächste Avantgarde, die den patriarchalen Kapitalismus überwinden muss, nachdem Proletariat, Feminismus, (in den USA) Afro-Amerikaner etc. es "nicht gebracht haben." Es wäre ganz hilfreich, wenn in den Medien deutlicher gemacht würde, dass es unter Transmenschen ein spektrum an Positionen und Umgängen Identität gibt.

    • @hessebub:

      Danke, ein ganz wichtiger Beitrag.

  • Ich habe mich sehr über diesen Artikel und einige weitere ähnliche in der letzten Woche gefreut.

    Hier schreiben andere, es sehr bereits sehr viel Toleranz vorhanden. Ja, vielleicht mehr als vor 20 Jahren, wo ich den Weg mich noch nicht getraut habe. Dadurch habe ich viel Lebensfreude verloren und fast alles verpasst, was für viele von Euch, auch meinen ach so lieberalen Vorschreiber, jeden Tag die totale Selbstverständlichkeit ist.

    Leider musste ich persönlich andere Erfahrungen machen. Von Akzeptanz waren viele Leute in meinem Umfeld weit entfernt. Ich war in einer befristeten Stelle in einer Behörde. Mir war eine Entfristung schon in Aussicht gestellt. Plötzlich war die Stelle schon besetzt. Für das Zeugnis musste ich klagen.

    Bislang hat mich der Weg ca. 7.000 € gekostet. Den Deadname höre ich noch sehr oft.



    Meine Operationen sind von der KK abgelehnt worden. Obwohl ich alle Voraussetzungen erfülle. Ich bin in einer Selbsthilfegruppe. Das ist die Regel, nicht die Ausnahme!. Jetzt geht es ins Klageverfahren. Kostet wieder Geld

    Wie soll das alles jemand bezahlen, der vorher noch Kinder gekriegt hat und der nicht gerade Ingenieur ist???

    • @Nick O.:

      Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Erfolg auf Ihrem Weg.

  • Bei weltbekannten Stars finde ich es zuviel verlangt, den Deadname schon beim Erklärungsartikel nicht mehr zu verwenden - irgendwie möchte man ja auch informieren, und es gibt Menschen, die Gesichter nicht gut erkennen können. Den alten Namen zu nennen, finde ich daher sinnvoll und richtig - in der Vergangenheitsform. In der Gegenwartsform muss natürlich der aktuelle Name genannt werden (und das richtige Pronomen)

  • Persönlich habe ich kein Problem mit Trans-Menschen. Ich finde es völlig richtig, Empathie anzumahnen, gesundheitspolitische Forderungen stellen und das Deadnaming anzuprangern. Energisch widersprechen möchte ich dagegen dem Bild, das die Autorin vom Zustand der "Mehrheitsgesellschaft" zeichnet: "Es ist die Mehrheitsgesellschaft, die die Existenz von trans Personen immer wieder infrage stellt". Diese und weit schlimmere Passagen im Text, führen m. E. zu einer grotesken Verzerrung der sozialen Realität! Dagegen behaupte ich, dass der (Cis) Mainstream, Menschen im Alltag längst nicht mehr nach Herkunft, Geschlecht, Gender usw. beurteilt, sondern nach Charakter und individuellem Verhalten. Also so, wie M.L. King es einst gefordert hat. Dass es eine teils gewalttätige Minderheit gibt, die mit dem Tempo des gesellschaftlichen Wandels nicht klar kommt, gehört leider auch zur Realität. Andererseits hat sich die "Mehrheitsgesellschaft" bereits mit einem schwulen Gesundheitsminister, eine Ministerin für Verteidigung (!) und sogar - man höre und staune - sogar einer lesbischen Co-Vorsitzenden der AfD arrangiert, wobei ich von Letzterer inständig hoffe, dass sie bald wieder in der politischen Versenkung verschwindet. Und es spricht m. E. grundsätzlich nichts dagegen, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft eine schwarze Trans-Frau, die sich aus einfachen Verhältnissen nach oben gearbeitet hat, in führender Rolle sehen werden. Nun könnte man sagen: die Autorin ist halt Aktivistin. Sie muss übertreiben, damit ihr Anliegen gehört wird. Ich halte es aber für klüger, die (Cis) Mehrheit politisch mitzunehmen, als ständig den Holzhammer zu schwingen. Es ist auch eine ethische Frage, denn "alternative Fakten" sind immer schlecht, egal ob sie von rechts oder links, von hetero, trans oder queer kommen.

    • @Running Man:

      Es ist aber ein riesen Unterschied, ob diese Mehrheitsgesellschaft die Politiker*innen die du ansprichst "akzeptiert", oder ob sie sie hinnimmt als wäre nichts besonderes. Denn es ist nichts besonderes. Sich selbst auf die Schulter klopfen und sagen "Diskriminierung ist überwunden, denn wir haben einen schwulen Gesundheitsminister".. das überzeugt mich nicht so wirklich. Denn, und das ist mein zweiter wichtiger Punkt, im Alltag und im Mindset ist bei einer riesiegen Mehrheit noch nicht angekommen dass Menschen nicht über ihre Sexualität oder ihr Geschlecht definiert werden müssen. Allein wenn Elliot Page jetzt in den Köpfen der Menschen "der Trans-Schauspieler" ist, zeugt das davon dass die Mauer in den Köpfen eben nicht gefallen ist - weil er auf seine Geschlechtsidentität reduziert wird, weil er trans ist. Und wenn nicht komplett reduziert, dann ist es trotzdem etwas, das als signifikantes Charaktermerkmal angesehen wird. Du sagst es sei nicht so, und deine woke Peergroup sagt bestimmt dass das für sie auch nicht so ist, aber dass die Mehrheit der Gesellschaft trans*Menschen einfach als Menschen sieht, ist leider Wunschdenken. Genau das beweist doch die Autorin, wenn sie z.B. den Umgang anderer Medien mit dem Coming-out beschreibt. Die Gesellschaft ist cisnormativ geprägt und trans*Menschen erfahren Diskriminierung. Ich bin etwas frustriert davon, diesen Kommentar von dir so zu lesen, denn ohne dich weiter zu kennen habe ich anhand dessen was du schreibst das Gefühl dass du es besser wissen könntest. Und das ist eine Erfahrung, die ich leider öfter mache.

      (And now imagine wie den direkt Betroffenen erst geht, wenn tagtäglich ihr Kampf für Awareness und Anerkennung als unnötig und prestigegetrieben abgetan wird. Genau das was du schreibst ist doch Teil der Diskriminierung.)

    • @Running Man:

      Einfach mal das Gespräch mit Trans Menschen suchen und du wirst hören dass sie immer noch extrem stark diskriminiert werden. Es ist richtig, dass das Leben für LGBTQ Menschen in den letzten Jahrzehnten um einiges besser geworden ist und die Diskriminierung abgenommen hat. Dies gilt aber vorallem für LGB Menschen. Wir sind mit der Akzeptanz von Trans Menschen Jahrzehnte hinterher. Trans Menschen werden immer noch extrem stark diskriminiert.

    • @Running Man:

      " behaupte ich, dass der (Cis) Mainstream, Menschen im Alltag längst nicht mehr nach Herkunft, Geschlecht, Gender usw. beurteilt, sondern nach Charakter und individuellem Verhalten."

      Sozialwissenschaftliche Erkenntnisse widerlegen diese Behauptung. Sarrazin Thesen liegen mit seinen 1,3 Millionen verkauften Exemplaren keine zehn Jahre zurück, knapp die Hälfte der Bundesbürger*innen gibt an, die Zahl der Ausländer sei zu hoch und 60% glauben, dass sich Landzeitarbeitslose "ein schönes Leben auf Koste der Gesellschaft machen" würden. Der Bildungserfolg erfolgt in Deutschland unter den OECD-Ländern am stärksten ab von der sozialen Herkunft, also von den Ressourcen der Familie und nicht den individuellen Fähigkeiten. Auch die Mitte-Studien der Universität Leipzig widerlegen das Bild einer "Minderheit", welche menschenfeindliche Einstellungen teilt.

      Der hohe soziale Status einzelner Personen Obama, Weidel, etc. lässt nicht notwendig den Schluss zu, strukturelle Diskriminierung sei obsolet. Diskriminierungsformen sowie privilegierte Lebenslagen verschränken und beeinflussen sich.

    • @Running Man:

      Ich wünschte, du hättest Recht - ich glaube aber, dass ein ziemlich großer Teil der Gesellschaft Transmenschen nicht vollständig akzeptiert. Es ist eine Minderheit, die sie offen ablehnt oder ihnen Hass entgegenbringt, das stimmt - aber es gibt eine große Masse, die z.B. immer noch über "Ellen Page" sprechen werden und sich nicht die Mühe machen werden, das Pronomen umzulernen. Sooo weit, dass man sein eigenes Verhalten ändert oder auch nur seine Sprache, geht die Akzeptanz dann doch nicht. Und ich denke, es sind auch viele, die Transsexualität immer noch als Hirngespinnst abtun und nicht richtig Ernst nehmen.



      Und wenn du meinst, dass der Mainstream Menschen nicht nach ihrer Herkunft beurteilt, hast du wahrscheinlich keine sicht- oder hörbare ausländische Abstammung ...

  • Dann hoffe ich mal, dass er jetzt wirklich Glück und Zufriedenheit findet!

  • Ich vermute das ist irgendein Serien Star...

  • Habe mir nur einen Account erstellt um zu sagen dass dies ein sehr guter und wichtiger Artikel ist. Viele Medien, auch die die sich als eher links einordnen haben unglaublich schlechte/unwissende Artikel geschrieben die Elliot immer wieder deadnamen und die falschen Pronomen benutzen. Ich bin sehr froh dass es hier anders ist, gerade als Trans-feminine Person. Danke Carolina Schwarz.

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.



    Die Moderation

    • @Melanie Stachmann:

      Den Namen, den du erwähnst, ist sein alter Name. Er heisst jetzt Elliot. Den Geburtsnamen einer Transperson (wissentlich) zu benutzen, ist unhöflich und spricht ihm seine richtige Identität ab. Hoffe das klärt die Sache für dich, denn ich habe mir extra ein Taz-Konto angelegt, um dir zu antworten ;)

      • @Angrod:

        was ist denn eine "richtige" identität, z.b. im unterschied zu einer "falschen"?

    • @Melanie Stachmann:

      Er ist aber transsexuell, d.h. inzwischen ein Mann und heißt jetzt Elliot.

      Der Kommentar wurde bearbeitet.



      Die Moderation

      • @Hana Mond:

        "Er ist aber transsexuell, d.h. inzwischen ein Mann und heißt jetzt Elliot"

        ich würde ja eher sagen, er will sich jetzt als mann sehen

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.



    Die Moderation

    • @Oi Gevalt!:

      Beim Beispiel vom Papst würde ich unterscheiden zwischen Rolle (Vertreter) und Person/Identität. Kurz: Das Beispiel hinkt.

      Von der Nicht-Akzeptanz bzw. dem Nicht-Einvernehmen zur Diktatur überspringen Sie einige Schritte in der Logik.

      Und so ganz frei, wie Sie es propagieren, läuft’s auch nicht: der Staat hat hier das Definitionsrecht. Wenn Sie selbst auf persönlicher Ebene Ihr Gegenüber in Ihrem So-Sein nicht akzeptieren (wollen), dürfen Sie das – es drückt damit aber auch eine feindselige Haltung durch das Absprechen der Anerkennung als zentrale soziale Komponente menschlichen Miteinanders aus.

    • @Oi Gevalt!:

      Etwas zu vergessen ist nicht diskriminierend. Aber bewusst jemanden beim falschen Namen zu nennen ... es ist diskriminierend, einen türkischstämmigen Türken einfach "Ali" zu nennen, weil man sich seinen richtigen Namen nicht merken kann. Ich habe auch schon Post adressiert an "Herrn Annkathrin J." bekommen - das ist aber nicht diskriminierend, weil das ein Versehen ist. Jemanden bewusst falsch zu gendern oder beim falschen Namen zu nennen, DAS ist diskriminierend.



      Zu deinem Vergleich mit dem Papst: Transgender ist keine Glaubensfrage, sondern ein wissenschaftlich erwiesener Fakt. Es geht hier auch nicht um eine "Position", die man jemandem durchaus absprechen kann, sondern um einen elementaren Aspekts der Person.



      Und ich finde es ziemlich anmaßend, zu erklären, das Geschlecht einer Person müsse von den Mitmenschen akzeptiert werden. Fändest du es in Ordnung, wenn dich alle in deinem Umfeld als weiblich ansprechen würden, falls du männlich bist, oder als männlich, falls du weiblich bist - weil sie finden, du wärst nicht männlich/weiblich genug, um als dein Geschlecht durchzugehen? Die meisten Cis-Menschen würden das als ziemlich beleidigend empfinden und wären nicht einverstanden, dass das Gegenüber ihr Geschlecht "akzeptieren" muss.

  • Ich habe beim besten Willen keine Ahnung um wen es hier geht.



    Darum bin ich höflich und sage:

    „Hello Mr. Page“

    • @Robert Schadl:

      Danke.



      Ich nämlich auch nicht. :-)

  • "Alle andere Formen von Sexualität und Geschlechtsidentitäten werden als „anders“ markiert."

    Toller Satz :-)

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ich deute deine Smiley als Irritation - oder du freust dich wirklich über eine inhaltliche Erkenntnis.

      Deshalb meine Vermutung: Das "anders" bezieht sich hier auf eine Form, die als nicht gleichwertig zu allen anderen Formen von Sexualität und Geschlechtsidentitäten akzeptiert wird.

      "Anders" also als konstruierter Gegensatz, im Sinne von außerhalb der akzeptieren, anerkannten Norm. So ergibt der Satz zumindest für mich Sinn.

  • Sensibel sind wir alle. Sensibilisiert sind die wenigsten. Wie oft mir täglich das Kotzen kommt, weil Leute unsensibel sind, ist nicht festzuhalten. Definitiv aber viel zu oft. Von daher unterstütze ich es, mehr Sensibilisierung zu fordern. Doch man sollte nicht bei Umgangsfragen zu Trans-Personen aufhören, sondern generell jeden ignoranten Umgang kritisch betrachten. D.h. Aufmerksamkeit verlangen, die über den eigenen Tellerrand hinausgeht. Wer dazu fähig wäre, sich aber dagegen entschieden hat, sollte ich Zukunft nicht mehr so leicht behaupten können, dass er noch nie Gelegenheit hatte, sich darüber Gedanken zu machen.

  • Als ernsthaft bemühter 63-jähriger komm ich nicht umhin, meinen Ärger über die Autorin zu artikulieren. Sie fordert - nicht ohne Berechtigung, aber "bleischwer" (weil sie gleichzeitig all die Diskriminierungen und Gewalttaten aufzählt, mit denen Menschen wie Elliot zu kämpfen hat) - sprachliche Sensibilität ein, verwendet dann aber einen Begriff wie "Deadname", der mir völlig unbekannt ist. Ich bitte um ein bisschen mehr pädagogisch-sprachliche Sensibilität, wenn es tatsächlich um Aufklärung und Überzeugung von Lesern gehen sollte. Sonst wirkt das schnell wie überhebliche Rechthaberei

    • @Plewka Jürgen:

      Sehe ich genauso. Die Erklärung des Begriffs fällt sehr knapp, voraussetzungsvoll und apodiktisch aus. Arrogant ist es zudem, Filmfans oder Journalisten, die „Juno“, „Interception“ oder einen anderen Film von Page kennen, vorzuwerfen, dass sie zunächst mal bekannten und „eben noch“ gültigen Namen benutzen, brvor sie den neuen einführen.

    • @Plewka Jürgen:

      Ich weiß natürlich nicht, ob der Artikel inzwischen aktualisierte worden ist, aber in der derzeitigen Version wird "deadnaming" durchaus erklärt:

      "Ob beim ZDF, dem Spiegel, n-tv oder RND, in fast allen Texten wurden falsche Pronomen, in diesem Fall also weibliche, und der Deadname, also der vorher bekannte Name der Person, genutzt. Das kann unabsichtlich passieren, ist aber auch ein Machtinstrument, um einer Person die Identität abzusprechen."

    • @Plewka Jürgen:

      Ich weiß nicht, ob es im Artikel nachträglich geändert wurde, aber die Erklärung reicht mir schon:

      "...und der Deadname, also der vorher bekannte Name der Person, genutzt."

    • @Plewka Jürgen:

      Ich würde auch meinen, dass eine Erläuterung im Artikel hilfreich gewesen wäre. Allerdings kann mensch auch selbst im Zeitalter des Internets recherchieren und schnell fündig werden:



      hier:



      en.wikipedia.org/wiki/Deadnaming



      und in einfacherem Englisch hier:



      simple.wikipedia.org/wiki/Deadnaming



      Wer nach deutschsprachiger Erklärung sucht und dem*der eine Übersetzung nicht hilft, findet auch sicher auch deutschsprachige Erklärungen im Internet ...

  • Bin halt aufgrund meines Alters nicht an diese feinen und vielen wichtigen Unterscheidungen der Sprache gewöhnt. Aber Akzeptanz ist doch wohl wichtiger!

  • Von mir aus darf sich auch jeder nennen wie er/sie/es oder wie auch immer. Das Problem ist ja weniger rechtschreiberischer Natur, eher sozial oder?

    • @joaquim:

      "Es" würde ich nicht verwenden. "X" ist als Pronomen bereits von einigen Personen in Verwendung. Wenn mensch sich unsicher ist, kann mensch den aktuellen Vornamen verwenden. Da kann mensch dann nichts mit falsch machen, würde ich meinen.

  • Die vermeintliche Unsensibilität der Medien in der Berichterstattung über trans Menschen könnte auch etwas anderes bedeuten, als den Menschen ihre Identität abzusprechen: ihnen eine zu geben. Eine Überschrift wie "Elliot Page ist trans" könnte durchaus zu Reaktionen wie "kenn ich nicht, les ich nicht" führen.

  • Danke an euch, taz, dass ihr Pronomen usw in der Regel respektiert. Das war tatsächlich auch ein Grund, warum ich damals die taz entdeckt habe und an ihr hängen geblieben bin: Andere Zeitungen sind in alle möglichen Fettnäpfchen getreten von "Geschlechtsumwandlung" bis hin zu, dass am Anfang des Textes erst "sie" benutzt wird und dann später "nun er". Irgendwann hat man da auch keine Lust mehr drauf, wenn es so offensichtlich ist, dass die Autor*innen nicht nachschauen, wie man das mit mehr Respekt formulieren kann.

  • Wenn der unbedarfte Leser mit der Meldung etwas sinnvolles anfangen soll, sollte der Deadname dennoch ein letztes Mal erwähnt werden, damit man den Bezug zu der Person überhaupt herstellen kann. So geht einfach ein neuer Stern am Himmel auf und man tut so, als wäre er vorher gar nicht da gewesen. Twix wurde auch nicht als völlig neues Produkt auf den Markt gebracht, sonder mit dem Slogan "Raider heisst jetzt Twix" bekannt gemacht. (Zumindest die älteren unter uns werden sich erinnern.)

    Es ist doch nicht so, dass die Person mit ihrer kompletten Vergangenheit bricht, gerade wenn sie als Filmschauspieler schon etwas geleistet hat, prominent wurde und sich - buchstäblich - einen Namen gemacht hat.

    • @Winnetaz:

      Twix hat den Namen Raider damals abgelegt, weil es sich schon immer eigentlich als Twix gefühlt im Raider Körper gefühlt hatte, gut das Mars Inc. damals schon so viel Sensibilität aufbringen konnte, wenn auch nicht ganz freiwillig: Branchenkenner erinnern sich an die Pressekonferenz auf der Süßwarenmesse 1991, als der schon länger in der Öffentlichkeit ausgetragene Disput zwischen Snickers und Mars Inc., aufgeheizt durch den großen Erdnussskandal des vorausgegangenen Jahres und natürlich den versuchten coup d'etat von Milky Way in der Erklärung gipfelte, Snickers würde seinen Vertrag bei Mars nicht verlängern, ließe man Raider nicht Twix heißen. Viele werfen Snickers bis heute vor, Twix Identitätskrise bewusst öffentlichkeitswirksam verwertet zu haben, um den Fokus von den aufstrebenden Sport-Riegeln wieder auf die Karamel-Fraktion zu lenken. Die folgende Debatte war aber lange überfällig und das Ergebnis ist bekannt: Twix durfte Raider heißen, ein Meilenstein in der Riegel-Rechtsbewegung.

      • @B. Sorge:

        Ich habe zum Thema Riegelgender nicht viel zu sagen und wollte nur kurz meiner Bewunderung ob der Schönheit dieses Textes Ausdruck verleihen.



        Chapeau für diese Sternstunde des Riegeljournalismus!

    • @Winnetaz:

      Gleichstellungsbeauftragter, nomen non est omen? Sie haben den Artikel gelesen. Warum verwenden Sie dennoch das falsche Pronomen?



      Elliot Pages Nachname ist der gleiche, der Vorname dem vormaligen ähnlich, wie Sie aufzählen, hat er sich einen Namen gemacht, die Aufzählung seiner Werke dürften neben Fotos, wie HOMUNKULUS schreibt, für eine Identifizierung ausreichen.

      • @Uranus:

        "Die" ist der richtige Artikel für das Wort Person und das Wort Person ist zwar grammatisch weiblich in seiner Bedeutung aber geschlechtsneutral. Diese Themen nehmen mittlerweile so obskure Formen an, unglaublich.

      • @Uranus:

        "Warum verwenden Sie dennoch das falsche Pronomen?"



        Weil "sie" sich hier auf DIE Person bezieht.

        • @Volker Scheunert:

          Oha, gut erkannt. Da habe ich nicht gründlich gelesen.



          @GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTER



          Bitte um Entschuldigung.

    • @Winnetaz:

      Foto ansehen reicht ja wohl🙄

      • @Homunkulus:

        Schon Mal daran gedacht, dass es auch blinde Menschen gibt, die Sie mit dieser Aussage ausgrenzen?

  • Hm, ich finde, die nachträgliche Ersetzung des "Deadnames" (was für ein *schreckliches* Wort! Als wäre das vorher kein Leben gewesen!) durch den neuen Namen ist irgendwie verfälschend. Der Namenswandel ist passierte Geschichte, Menschen wandeln ihren Namen durch Eheschließung oder aus anderen Gründen, es gibt Dokumente, Publikationen, Öffentlichkeit, und man kann dann nicht nachträglich schon immer anders "gewesen sein werden". Kann man nicht als Transmensch etwas gnädiger sein mit der alten abgelegten Hülle...?

    • @miri:

      Überlassen Sie das doch bitte den Leuten selber.



      Diese Kritik von Außen, wie Transmenschen oder auch andere nicht-heterosexuelle Menschen sich gefälligst zu verhalten haben - darauf könnte einfach mal verzichtet werden.

    • @miri:

      Also wirklich...Ehenamen mit der (öffentlichen) Annahme eines anderen Geschlechts zu vergleichen zeugt nicht gerade von Empathie

      • @Homunkulus:

        Schon klar dass es hier um die Verkündigung einer eine Nachricht geht, die das Zielpublikum verstehen und einordnen können muss?



        Person x heißt jetzt y. In Zukunft benutzen wir nur noch y. So what? Das unterscheidet Namensänderung durch Hochzeit nicht von Namensänderung durch Verkündigung des trans-seins. Das hat an der Stelle so überhaupt nichts mit der Frage von Empathie zu tun. Und natürlich sind beide Dinge vergleichbar. Wenn die genannten Zeitungen und Fernsehsender in Zukunft immer noch den falschen Namen / die falschen Pronomen benutzen ist das eine Sauerrei. Wenn nicht, gibt es nichts über das man sich aufregen muss.

    • @miri:

      Das heisst weil Sie meinen das wäre verfälschend sollte die andere Person mit etwas "gnädig" sein das Unbehagen bereitet? Finden Sie das nicht ein wenig anmaßend?

    • @miri:

      Nö, die alte Hülle war in der Regel nämlich nicht besonders gnädig zu einem selber. Die psychische Belastung, die sich aus dem Widerspruch zwischen dem zugeschriebenen Geschlecht und dem tatsächlichen, eigenen Geschlecht ergibt, nennt sich Dsyphorie und ist verdammt belastend. Ich denke, dass das aber auch mit gesellschaftlichen Umständen zu tun hat. Es gibt immer noch viel zu viele Arschlöcher, die Transmenschen hassen und nur aus Trotz den Deadname benutzen. Das Wort ist übrigens so schrecklich, weil ich und andere Betroffene den Deadname als so schrecklich wahrnehmen. Ich würde mich mega freuen, wenn diese Tatsachen und diese emotionalen Bedürfnisse auch anerkannt würden. Wenn wir irgendwann an dem Punkt sind, dass diese Dinge selbstverständlich sind, dann könnte ich möglicherweise auch anders drüber reden. Bei dem derzeitigen gesellschaftlichen Druck ist das nicht möglich.

  • Im Artikel wird zwar pflichtgemäß die Angabe vermieden, wie Page früher mit Vornamen hieß ("Deadname"). Aber ist das nicht ein bisschen albern, wenn zugleich gesagt wird, durch welche Filme er bekannt geworden ist? Für diejenigen, die ihn aus den Filmen kennen, in denen er unter dem früheren Namen mitgespielt hat, wird dadurch nämlich der "Deadname" sofort klar, auch wenn er im Artikel nicht direkt mitgeteilt wird. Und diejenigen, die ihn bisher nicht kannten, können durch Eingabe eines der Filmtitel in eine Suchmaschine den "Deadname" sofort herausfinden.

    • @Budzylein:

      Es geht darum, dass der richtige Name nun respektiert und angewendet wird.



      Wodurch der Deadnane "sofort klar" wird ist überhaupt nicht relevant.

  • Es wurde das geschrieben:



    Zitat!



    Ich bin da ganz anderer Meinung. Ich respektiere die Entscheidung, aber man kann als 0,5 % große Gruppe nicht den Anspruch habe, dass die anderen 99,5% die Geflogenheiten dieser Gruppe kennen. Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun......!



    ________________________



    Tja! Da wird erst mal eine Diskriminierung ausgeschlossen, aber sich über eine Minderheit lustig gemacht nur 0,5 %.Sind wir nichts, Vernachlässigbar? Die gleichen Gedankengänge von Transphoben Leuten. In manchen anderen Foren werden diese Menschen als Genderdreck bezeichnet. Ich bezeichne das als Diskriminierung. Denn ich bin persönlich betroffen und reagiere sensibel darauf. Ich denke mal die Mehrheit sollte sich mal mehr einen Kopf machen. Damit der Transphobie ein Ende bereitet wird und nicht nur einfach die Augen zu verschließen. Denn ich habe einen Amtlichen anderen Namen aber es kommt trotzdem vor das ich Missgendert werde, warum auch immer. Leider ist mein voriges Ich immer irgendwie noch sichtbar.

    • @Helen :

      Minderheit ist halt so eine Sache. Die meisten Leute sind in irgendeiner Hinsicht Teil einer Minderheit, und in den meisten Fällen kennen die Nicht-Minderheitler die Gepflogenheiten dieser Leute nicht.

      Ich, z.B. trinke keinen Alkohol. Trotzdem wird mir andauernd Alkohol angeboten und Leute reagieren blöd drauf, wenn ich ihn nicht annehme.

      Ich hab mit 21 geheiratet, und da haben mir auch alle möglichen Leute den Verstand abgesprochen, weil ich "Ja noch nicht gelebt habe" oder sowas.

      Ich bin seit früher Jugend Programmierer, und hab da auch Einiges an blöden Reaktionen abbekommen deswegen, weil ich ja "nur ein Nerd" bin. Es ist ziemlich diskriminierend, wenn Leute dann anfangen damit, Situationen aus dem Leben zu vergleichen mit "Das ist ja wie beim Computer", weil sie denken, ich verstehe nur Computer und nicht Menschen.

      Und ich glaub, fast jeder hat ein Eck seiner Persönlichkeit in dem man eine Minderheit ist und vom Großteil der Bevölkerung nicht verstanden wird.

      Und es ist Kacke, weil man wieder und wieder auf das gleiche Unverständnis trifft und wieder und wieder den Leuten das Gleiche erklären muss.

      Aber man muss auch realisieren, dass man das Gleiche mit anderen Leuten in deren Ecke tut. Und deswegen sich an der Nase fassen und geduldig die gleiche Sache zum 1000sten Mal wieder erklären, weil das Gegenüber es tatsächlich noch nie so gehört haben könnte.

      Jedes Mal pissig zu werden und dem Gegenüber Vorwürfe machen, das hilft hald keinem.

    • @Helen :

      Das Bezeichnen von Menschen als "Genderdreck" kann man wohl kaum mit dem Benutzen von falschen Pronomen und einem alten Namen gleichsetzen.

  • Wenn jemand seinen Namen ändert, muss der alte Name ("deadname") genannt werden, sonst weiß niemand, um wen es geht.



    Und nein, zu Filmen Filmen muss kein neuer Abspann gedreht werden.

    • @Laurenz Kambrück:

      Nein, muss er nicht. Der Nachname hat sich nicht geändert. Elliot Pages Erfolgsgeschichte ist mit seinem Namen verknüpft. Auf Fotos ist es ersichtlich. In diesem Falle wird es Ihnen und Anderen dadurch leicht gemacht, dass sein Vorname nicht groß geändert ist.



      Warum meinen Sie eigentlich eine so starke Position ("muss") zu dem Werk und der Person Elliot Page ziehen zu dürfen? Das ist schon mehr als arrogant. Ich finde es abstoßend, übergriffig und autoritär.

      • @Uranus:

        Nein, Elliot Pages Erfolgsgeschichte ist mit dem Namen "Ellen Page" verknüpft. Das mag sich in Zukunft ändern, aber Stand heute werden die meisten nicht wissen wer Elliot Page ist.

  • [...]



    Gerade deutsche Medien zeigten, wie wenig sensibilisiert ihre Redaktionen sind. Ob beim ZDF, dem Spiegel, n-tv oder RND, in fast allen Texten wurden falsche Pronomen, in diesem Fall also weibliche, und der Deadname, also der vorher bekannte Name der Person, genutzt. Das kann unabsichtlich passieren, ist aber auch ein Machtinstrument, um einer Person die Identität abzusprechen.



    [...]

    Ich bin da ganz anderer Meinung. ich respektiere die Entscheidung, aber man kann als 0,5% große Gruppe nicht den Anspruch haben, dass die anderen 99,5% die Geflogenheiten dieser Gruppe kennen. Das hat nichts mit Diskiminierung zutun egal um welche Gruppe es geht.

    • @Henrik WM:

      Zitat:



      "

      Ich bin da ganz anderer Meinung. ich respektiere die Entscheidung, aber man kann als 0,5% große Gruppe nicht den Anspruch haben, dass die anderen 99,5% die Geflogenheiten dieser Gruppe kennen. Das hat nichts mit Diskiminierung zutun egal um welche Gruppe es geht."

      Doch genau das ist Diskriminierung. Denn was Sie hier sagen ist einfach nur: Es betrifft mich nicht, also istes unwichtig, ihr seid unwichtig.

      Das ist Diskriminierung und nichts anderes.

      • @LeXor:

        "Doch genau das ist Diskriminierung. Denn was Sie hier sagen ist einfach nur: Es betrifft mich nicht, also istes unwichtig, ihr seid unwichtig."

        Diese Schlussfolgerung ist m. E. völlig falsch.

        Mir ist das Sexualleben anderer Leute völlig egal, sprich unwichtig. Daraus zu folgen, dieses Sexualleben sei unwichtig (für diese Leute), ist Nonsens. Ebenso, daraus eine Diskriminierung abzuleiten. Das nämlich ist dann schlicht egozentrisch, weil es die eigene Befindlichkeit über die des Gegenübers stellt.

        Irgendein Schauspieler outet sich als trans? Kümmert mich nicht, stört mich nicht, interessiert mich nicht.



        Warum aus diesem Thema eine derart große Debatte gestartet wird, finde ich eigenartig, aber faszinierend.

        • @Encantado:

          Es geht aber eben nicht nur um "Sexualleben", wie Sie nahelegen, sondern diese Leute haben wie andere auch einen Alltag, eine Arbeit, fahren U-Bahn zum Beispiel, und die Diskriminierungen finden ja gerade im öffentlichen Raum statt.

          Und hier wäre es ganz schön, wenn die sich als "Normalos" Empfindenden auch mal Zivilcourage zeigen könnten, statt dieser "Ist- nicht-meine-Baustelle"-Haltung.

          • @cazzimma:

            "...hier wäre es ganz schön, wenn die sich als "Normalos" Empfindenden auch mal Zivilcourage zeigen könnten..."

            Stimmt. Dieses Problem ist allerdings nicht auf trans-Personen beschränkt.

            Meine Bezeichnung mit "Sexualleben" kam aus der simplen Problematik, dass ich in dem Moment nicht wusste, wie ich meinen Punkt anders schreiben sollte. Ich erweitere also auf "Mir ist es völlig egal, ob jemand trans, schwul, cis oder sonstwas ist (hier bitte Text fortsetzen)" und frage erneut, wie daraus abzuleiten sein soll, ich diskriminiere jemanden.

            Hinzu stellt sich mir die Frage was die von Ihnen eingeforderte Zivilcourage im konkreten Beispiel sein soll?

      • @LeXor:

        Das Leben der 99,5% dreht sich tatsächlich nicht um die Sorgen der 0,5%. Die 99,5% haben eigene Sorgen. Mit Diskriminierung hat das erst mal nichts zu tun. Nur damit, dass nur wenige Zeit und Muse haben, sich mit den Problemen aller möglichen Randgruppen zu befassen. Unwissenheit ist also nicht böse.

        Diskriminierung fängt erst an, wenn jemand, nachdem er auf die Besonderheiten hingewiesen wurde, weitern macht wie bisher.

    • @Henrik WM:

      Es gibt von der DGTI, von triq vom Bundesverband trans Handreichungen für Journalist*innen, die auch aktiv an Redaktionen verteilt werden. Die sind teilweise nur ne Seite lang. Die kann man ja wohl mal durchlesen bevor man nen Artikel schreibt.

    • @Henrik WM:

      Die Berichte handeln über einen Post, in dem Elliot Page explizit sagt, was sein Name ist und was seine Pronomen sind.

      In welchem Teil der Gesellschaft ist es z.B. nicht üblich, Leute mit dem Namen anzusprechen, mit dem sie sich vorstellen?

      Und sich mit dem Thema nicht so auszukennen zieht als Ausrede auch nicht so richtig, wenn man die journalistische Aufgabe wahrnimmt über genau dieses Thema zu berichten.

      • @schwarzerpudel:

        Namen ok, aber welcher Teil der Gesellschaft kann sich ein neues Pronomen bzw. ein neues Wort als Pronomen aussuchen?

      • @schwarzerpudel:

        Kann man sicher so sehen.



        Es wird ja auch er und sein Name genannt (Elliot). Nur einige weisen darauf hin, dass er vorher einen anderen Namen hatte, damit Leute das einordnen können. Das ist auch in anderen Bereichen so üblich (z.B. Heirat, Scheidung, Künstlernamen).



        Und, sorry, ich denke, das ist einfach nur "Prominachrichten", über die hier berichtet werden. Sonst wäre das keine Nachricht wert, da eine persönliche Entscheidung. Und "Promireporter" müssen sich da wirklich nicht auskennen...

    • @Henrik WM:

      Deshalb braucht es noch viel Aufklärung.

  • 9G
    91655 (Profil gelöscht)

    Ich denke, dass in Artikeln ausserhalb der Community und der Cineast*innen die Verwendung des früheren Namens von Elliot nicht direkt eine böse Tat von Menschen ist, die Trans*menschen hassen usw.

    In Bezug auf Trans*menschen - wie auf andere Bereiche, in denen sich (zu) viele nicht auskennen, sind Worte eben Teil einer "Fach"-sprache.

    Ich stelle mir gerade einen Artikel über Elliot Page in "leichter" Sprache vor ...

    Nehmen wir also einfach mal an, das es Menschen gibt, die unsicher und/oder andere (eigene) Probleme haben und deswegen, wenn Sie denn noch überhaupt Qualitätsmedien wie die TAZ, FAZ oder den Spiegel lesen, einen Hinweis auf den früheren/bisherigen Namen von Elliot Page benötigen, um dies einzuordnen, genauso, wie ein Mensch, der nach Heirat/Scheidung einen anderen Nachnamen hat, regelmäßig hört, ich würde gerne Herrn/Frau XY sprechen und der/diejenige dann erklärt, mensch sei am Apparat, man habe geheiratet - oder den früheren Namen nach Scheidung wieder angenommen ;-) ...

    • @91655 (Profil gelöscht):

      Dann schreibt man kurz, dass Elliot bisher als Ellen bekannt war und als "sie" und schreibt desweiteren im Artikel von Elliot und "er" und nicht weiter von "sie". Das ist nicht so schwer.

      • 9G
        91655 (Profil gelöscht)
        @LesMankov:

        Nichts anderes habe ich vorgeschlagen!

  • ist doch soooo einfach: lasst jeden sein wie er/sie/es will. Ich weiss gar nicht warum sich Leute darüber echaufieren! Tut das irgendwem etwas ab oder tuts weh? Herrgott!

    • @joaquim:

      Es ist etwas komplizierter.



      "Es" geht z.B. gar nicht, denn es ist abwertend. Ansonsten kann es statt er oder sie auch xier/xies/xiesem… usw.



      heißen. Es gibt aber noch mehr.

      • @Frank Ropen:

        Ja, im englischen ist es bspw. sehr viel einfacher. Da wird das Pronomen 'they' bereits sehr lange für eine unbestimmte Bezeichnung benutzt.

        • @Uranus:

          Nur dass dadurch nichts einfacher wird, sondern Kommunikation sinnlos erschwert! Ich habe schon zig mal in Gesprächen mit US-Kollegen nachfragen müssen, ob wir nun Einzahl- oder Mehrzahlpersonen einstellen/treffen/kontaktieren etc. Ich bin auch dafür, dass Sprache sich an die Gegebenheiten anpassen und nicht unterdrücken darf durch starres er/sie. Aber dann muss man eben tatsächlich mal ein neues Wort erfinden, anstatt andere Wörter sinnzuentfremden und doppelt zu belegen.