Elektrische Mobilität: FDP drängt auf AKW-Strom für E-Autos
Mit seinen Forderungen nach günstigem und grünen Strom für E-Autos holt Verkehrsminister Wissing einen alten Koalitionsstreit wieder hervor.
„Die E-Mobilität ist nur dann sinnvoll nutzbar, wenn sie auch bezahlbar ist“, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Mittwoch und spielte damit auf die steigenden Energiekosten an – gerade auch beim Strom, der für das Laden von elektrisch angetriebenen Autos benötigt wird.
Im November stiegen die Zahlen der Neuzulassungen von E-Mobilen laut dem Kraftfahrtbundesamt besonders stark an, um 44 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Diese brauchen natürlich nicht nur einen schnellen Ausbau der Ladeinfrastruktur, sondern auch am besten – günstigen und grünen – Strom.
Wissing will Laufzeiten verlängern
Wissings Lösung dafür ist eine Laufzeitverlängerung der drei hierzulande noch verbliebenen Atomkraftwerke. „Wenn eine Laufzeitverlängerungen einen Beitrag dazu leisten kann, sollte man diesen nicht vorschnell ablehnen“, so der Liberale.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sagte dazu, vonseiten der Betreiber sei eine Verlängerungen über die vereinbarte Zeit hinaus allein aus technischen Gründen nicht möglich.
Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte dazu bereits ein Machtwort gesprochen: Am 15. April 2023 sollen die drei noch laufenden AKWs endgültig vom Netz gehen. Wohl auch dann, wenn E-Mobile günstigen und grünen Strom brauchen.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Forscher über Einwanderungspolitik
„Migration gilt als Verliererthema“
Sauerland als Wahlwerbung
Seine Heimat
Abschied von der Realität
Im politischen Schnellkochtopf
Erstwähler:innen und Klimakrise
Worauf es für die Jugend bei der Bundestagswahl ankommt
Pragmatismus in der Krise
Fatalismus ist keine Option
Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW
Sahras Knechte