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Debatte um E-ScooterStraße frei!

In Paris sind bald keine E-Scooter mehr erlaubt. Aber verdammt nicht das Gerät, sondern die Verkehrspolitik. Eine Lob des verfemten Elektrogefährts.

Paris gibt auf. E-Roller sind leider nicht barrikadentauglich Foto: Paul Langrock

Als ich vergangenen Juni in Paris aus dem TGV stieg, hatte ich das Gefühl gegen eine Feuerwand zu laufen. Mein Atem stockte für einen Moment, sofort bildeten sich Schweißperlen auf meiner Stirn. Ich wollte nur noch zurück in den klimatisierten Zug, stattdessen ging es mit dem Bus zum Hostel.

Ohne Klimaanlage, aber dafür Seite an Seite mit Dutzenden anderen schwitzenden Fahrgästen. Eine Tortour! Wie also die nächsten 48 Stunden überleben, wenn man etwas von der Stadt sehen möchte, doch bei 38 Grad im Schatten jeder Schritt einer zu viel erscheint?

Die Antwort für einen erfolgreichen Städtetrip war am Ende: ein E-Scooter. Ohne Anstrengung, aber dafür mit ordentlich Fahrtwind fuhr ich an der Seine entlang, erklomm Berge zum Parc des Buttes-Chaumont oder beobachtete am Ufer des Canal Saint-Martin wie Teenager von Brücken in die braune Plörre sprangen. Wenn Sie nun meine Erfahrung kopieren wollen, müssen Sie sich beeilen, denn ab dem 1. September wird es in Paris keine Leih-Scooter mehr geben.

Das verkündete die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo am Sonntagabend nachdem sich bei einer Bürgerbefragung 89 Prozent der Wäh­lenden für ein Verbot ausgesprochen hatten. Nun könnte man sagen: Mit Recht – die Stadt denen, die drin wohnen und Tou­ris­t*in­nen haben Pech gehabt. Doch so einfach ist es nicht.

Denn wenn viele Medien am Montagmorgen vermelden „Paris: Mehrheit stimmt gegen E-Scooter“, ist das nur die halbe Wahrheit. Nur ein Bruchteil der Wahlberechtigten, nicht einmal 8 Prozent, haben abgestimmt. Und die heavy user, also Teenager, waren nicht wahlberechtigt.

Futter für billige Politik

Einige wenige haben also entschieden, dass in Paris für alle Autolosen künftig ein Verkehrsmittel weniger zur Verfügung steht. Damit reihen sie sich ein in Städte in den Niederlanden, Barcelona oder Montreal – in denen die spaßigen Gefährten schon verboten sind.

Verkehrsmittel eignen sich gut, um billige Politik zu machen: Ob Auto, Fahrrad oder ­E-Scooter – es gibt immer zwei Fronten, die sich gegeneinander aufstacheln lassen. Auch in Deutschland gibt es immer wieder die Forderung, die Roller zu verbieten, dabei sollte man einfach mehr Platz für sie schaffen.

Denn womit die Kri­ti­ke­r*in­nen recht haben: So wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen. Auch in deutschen Großstädten liegen unzählige kaputte E-Roller auf Gehwegen oder verrotten in Flüssen. Statt auf dem Fahrradweg rasen viele, am liebsten gleich zu zweit mit Hund, auf dem Gehweg an verschreckten Fuß­gän­ge­r*in­nen vorbei. Immer wieder kommt es zu Unfällen mit E-Scootern. 2022 waren es 442 in Deutschland, die Hauptursache waren meist alkoholisierte Fahrer*innen.

Doch daraus zu schließen, dass E-Scooter aus den Großstädten verschwinden sollen, ist billiger Populismus gegen junge Menschen. Denn auch Räder und Autos vermüllen Innenstädte, stehen im Weg und verursachen Unfälle. Doch hier fordert kaum ei­ne*r ein Verbot. Die Roller sind das letzte Verkehrsmittel, das im Straßenverkehr dazugekommen ist, statt sie auszuschließen, braucht es neue Regeln und Umgangsformen im Miteinander.

Warum haben Autos immer Vorfahrt?

Helmpflicht, eine 0-Promille-Vorgabe oder feste Abstellorte für E-Roller wären einfach und schnell einzuführen. Schwieriger wird es den ohnehin schon wenigen Platz in den Großstädten fair zu verteilen.

Der Grund, warum so viele E-Roller auf den Gehwegen unterwegs sind, ist der wirklich bescheidene Zustand vieler Radwege. Und auf die Straße auszuweichen, ist bei dem Aggressionspotential vieler Autofahrer*innen, aktuell keine Alternative. Doch anstatt, dass sich Rad- und Rol­ler­fah­re­r*in­nen mit Fuß­gän­ge­r*in­nen um die engen Bürgersteige kloppen, sollten Fah­re­r*in­nen aller Gefährte auf die Straße ausweichen.

Denn wieso sollte es 2023 noch immer eine Selbstverständlichkeit sein, dass Autos stets Vorfahrt haben? Das Ende für alle Streitigkeiten liegt also nicht in der Forderung „Roller raus“, sondern in „Straße frei für E-Scooter“.

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46 Kommentare

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  • Leihroller versus eigener Roller.



    Vernünftiges Fahren versus Ego-Arschloch-Verhalten.

    Das Spannungsfeld zum Thema E-Scooter ist mehr als nur Wut auf die Scheißdinger.

    Bei mir in der Gegend fahren genug Arschlöcher auf Leihscootern rum, rücksichtslos, aggressiv, egoistisch.



    Können teilweise kaum über den Lenker gucken und machen einen auf dicke Hose, wer was sagt, bekommt Stress.



    verstoßen gegen alle regeln, die es für Mietroller und den guten Umgang miteinander gibt.



    Zeigen der Gesellschaft den ausgestreckten Mittelfinger und machen klar, wer hier der Chef im Kiez ist.



    Da ist der E-Scooter nur Mittel zum Zweck, die Probleme liegen viel tiefer.

    Vor 2 Jahren habe ich getestet, ob ein privater E-Scooter etwas für mich ist.



    Ja, ich möchte ihn nicht mehr missen.



    Egal ob zum Einkaufen, zur Arbeit oder in den Urlaub, für mich funktioniert es perfekt.



    Natürlich kann jeder Weg auch zu Fuß zurückgelegt werden, auch quer durch die Stadt oder wie im Urlaub im Wendland 8 km zum Einkaufen bis zum nächsten Supermarkt....?



    Mit Rucksack und Einkaufstasche an den Haken der Lenkstange kein Problem.



    Auch mal zwei Kisten Bier / Wasser auf dem Scooter schiebend nach Hause bringen.



    Das Teil steht zusammengeklappt in meiner Wohnung, wetter- und diebstahlgeschützt, keine öligen, schmutzigen Teile, keine Wartung innerhalb der letzten 1000 km....nur eine Schraube am Heck nachziehen.

    Das Fahren mit Vorsicht, Rücksicht, Voraussicht und das Wissen um die Verkehrsregeln macht es nicht nur für mich, sondern für alle sicherer und stressfreier im Straßenverkehr.

  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    Man konnte auch schon lesen, dass die Verleih-Roller eine durchschnittliche Lebensdauer von ~3 Monaten haben. Und das kann man dann ja mit Fug und Recht verbieten. Wir schaffen Wegwerf-Strohhalme ab und führen Wegwerf-Roller mit Akku ein? In welcher Welt ergibt das Sinn?

  • Natürlich ist das ausweichen auf die Straße ein Ausweg. Wer sich damit nicht frei im Verkehr bewegen kann, soll die Dinger stehen lassen.

  • Paris hat mit Leihrädern an ein dichten Netz von Abstellorten begonnen. Berlin träumt sich das Stadtleben mit virtuellen JelbiStationen und frei liegenden Scootern schön und übersieht, dass nicht nur die Nutzer sindern auch die Verleiher die Teile am liebsten quer stellen.

    Gute Nacht ;D

  • 8G
    80410 (Profil gelöscht)

    Die Frage ist doch warum der gewerbliche Verleih dieses Mülls überaupt erlaubt wurde. Mit all den Problemen, die hier in den Kommentaren bereits erörtert wurden, hatte man ja schon im Vorfeld gerechnet. Aber da war dann ein konservativer Spießer, wer nicht dem Konsum-Formel "Neu + Lithiumakkus + Stromverbrauch - Bewegung = progressiv + geil" gefolgt ist.

    Schon ein paar Wochen, nachdem die Scooter-Seuche entfesselt wurde, flennten dann die ersten Entscheidungsträger rum, dass sich die Nutzer nicht anständig verhalten würden. Die wollten sich ihre bewegungsdekadente Spaßkonsummaschine natürlich nicht wieder nehmen lassen und behaupten seither es läge nur daran, dass es keine "klaren Vorschriften" gibt.

    Während alle weiter um Nebelkerzen tanzen verrostet die Hälfte dieser Stromverschwender entweder ungenutzt auf Gehwegen oder am Grund des nächstgroßen Flusses. Weil come on, ist doch alles nur ein hipper Spaß und voll nachhaltig ;-)

  • Ich bitte darum alle eine Petition zu starten und zu unterstützen, mit der allen e-Rollern die Lizenz entzogen wird.



    - Sie sind kein Transportmittel, sondern ein Spielzeug.



    - sie verbrauchen im Vergleich zu Fahrrädern Strom, der für dieses Geschäftsmodell erzeugt werden muss.



    - sie werden überwiegend nicht angemessen benutzt:



    - auf allen möglichen öffentlichen Orten abgestellt, abgelegt, v.a. Fußwege und Radwege versperrend.



    - die Nutzer verhalten sich wie in einem großen Kinderzimmer z.B. mit ablenkenden Stöpseln im Ohr.



    - die Geräte sind sehr schwer, um sie mit einem Handgriff zur Seite zu schaffen.



    - sie erfüllen kein Transportbedürfnis. Fast niemand hat eine Tasche bzw. Rucksack auf, der mit diesen Geräten unterwegs ist.



    - die Leuchten sind sehr klein, sodass die Rollenden bei Dunkelheit erst spät bemerkt werden.



    Laut einer Aussage von Jugendlichen mache eroller "aber mehr Spaß" als Radfahren ("boa ist der öko...")



    - Diese Geräte dienen also nicht der Gesundheitsförderung. Dabei ist mehrfach beklagt worden, dass v.a. die unter 40jährigen an Bewegungsmangel leiden.

    Neben der steuerlichen Förderung von Herstellung, Kauf und Verleih von Lastenfahrrädern, Fahrradanhängern und den entsprechenden Wege-Ausbesserungen sollten alle PKws durch Sammeltaxis ersetzt werden, die öffentlich-rechtlich organisiert, in Stadt und Land zirkulieren und durch die Gebühren finanziert werden, die frei werden, wenn die Transportbedürftigen für Pkws kein Geld mehr ausgeben.



    Danke.

  • Man kann sich jeden Scheißdreck schön reden.

    Anstatt ausnahmsweise mal ein paar Meter zu Fuß zu gehen, muss Fortbewegung so schnell und effizient wie möglich erfolgen.

    Ich wette 10:10, dass keine und keiner der User dieses Fortbewegungsmittels auch nur den Hauch einer Ahnung hat, was ein Flaneur ist.

    Nämlich ein alter weißer Mann, der Zeit verplempert.

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      10:10 ist jetzt natürlich keine besonders mutige Wette ;-)

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      E-Flaneure können schneller Zeit verplempern. 🥸😎

  • Wir könnten doch mal testweise von Mai - Juli alle Autofahrten verbieten und dann mal die Unfallstatistik betrachten. Spätestens dann schneiden die Roller richtig gut ab.

  • "Denn wieso sollte es 2023 noch immer eine Selbstverständlichkeit sein, dass Autos stets Vorfahrt haben?"

    Diesem Mißverständnis unterliegen leider auch eine große Anzahl von Autofahrern.

    Ansonsten ist ja schon alles von fast allen gesagt.

  • Da zu 90% (manche sagen 95%) eh nur junge Menschen aus Spaß mit den E-Rollern fahren wäre es viel besser, die würden sich etwas bewegen und sei es nur mit dem E-Bike.

  • taz: "... dass in Paris für alle Autolosen künftig ein Verkehrsmittel weniger zur Verfügung steht. Damit reihen sie sich ein in Städte in den Niederlanden, Barcelona oder Montreal - in denen die spaßigen Gefährten schon verboten sind." – Das ist ja auch richtig so, denn erwachsene Menschen sieht man auf den Dingern nur selten und die Jugendlichen sollten lieber mal ihre Beine und Füße benutzen, sonst haben wir demnächst nur noch übergewichtige Jugendliche.

    taz: "Helmpflicht, eine 0-Promille-Vorgabe oder feste Abstellorte für E-Roller wären einfach und schnell einzuführen." – Klar, denn einen Helm trägt der junge Mensch ja immer mit sich herum, damit er damit die Friseur, die er vorher stundenlang vor dem Spiegel gestylt hat, wieder plattdrücken kann *LOL*.

    Die E-Roller in Deutschland haben wir übrigens Andreas Scheuer (CSU) zu "verdanken". Die Pkw-Maut, die dem Steuerzahler wegen Andreas Scheuer Hunderte von Millionen Euro Entschädigungsforderungen der Mautbetreiber kosten wird, war wohl noch nicht genügend Blödsinn was dieser CSU-Politiker gemacht hat. Nein, natürlich nicht, denn CSU-Andi musste auch noch E-Scooter auf die Straßen und Gehwege bringen, die ohnehin nur von jungen Leuten genutzt werden. Junge Leute die am Wochenende auch gerne mal unter Alkoholeinfluss mit diesen Dingern herumfahren, damit es den Ärzten in den Notfallstationen nicht zu "langweilig" wird.

  • Die Dinger braucht kein Mensch der zwei Füße zum Laufen hat, wer die nicht hat für den gibt es bessere Lösungen.

  • Private e-Scooter sind weiterhin erlaubt. Offenbar, weil sich private Besitzer:innen verantwortungsvoller Verhalten haben.

    • @resto:

      Würdest du dein nehrere hundert Euro teures Spielzeug am Gehweg stehen lassen?

  • Ich finde die Scooter auch eher spaßig als nützlich. Da ist mir ein Leihrad wesentlich lieber. Die sind außerdem in mehr Städten verfügbar als die Scooter.

    Und ja, warum haben Autos immer Vorfahrt? Aus meiner Sicht ist dies ein Unding. Ich habe an sich nichts gegen Autos, nur sollten die Dinger nicht als Hauptverkehrsmittel eingesetzt werden. Und jetzt bitt5e keine Kommentare, von wegen "aber wenn ich auf dem Land lebe, usw..." - Das Auto als Verkehrsmittel darf vor allem in Ballungsräumen keine Priorität besitzen, das ist seit langem bekannt. P+R wäre hier z.B. als alternatives Konzept zu nennen.

    • @hechtmaus:

      was soll an e-scootern spaßig sein? daß oft zwei besoffene drauf fahren oder was?

      vorrang des autos: das wird z.b. beim konzept des shared space eingeschränkt. scheint ihnen sowas vorzuschweben?

  • Ich vrmisse die Demut hier.

    Wir sollten uns alle glücklich schätzen, dass E-Scooter und Pokemon Go nicht gleichzeitig rausgekommen sind.

    • @Erwin Schiebulski:

      der ist gut!

  • "Und die heavy user, also Teenager, waren nicht wahlberechtigt."

    "Helmpflicht, eine 0-Promille-Vorgabe oder feste Abstellorte für E-Roller wären einfach und schnell einzuführen."

    Anhand dieser beiden Aussagen sollte eigentlich das Problem klarwerden. Welcher Teenager verhält sich denn verantwortungsbewusst an Regeln?

  • Die Dinger sind spaßig aber leider komplett nutzlos: Zu langsam und ohne Zuladungsmöglichkeit werden sie ausschließlich für Wege verwendet, die man sonst zu Fuß gegangen wäre.

  • „Paris: Mehrheit stimmt gegen E-Scooter“, ist das nur die halbe Wahrheit.



    Richtig, denn es geht nicht um E-.Scooter sondern um den E-Sooter Verleih!



    das Problem, auch in GREMANISTAN ist das "nicht meiner" & damit der gedankenlose Umgang mit diesen Teilen!



    Fazit: Nicht die "Fahrzeuge" sind DAS Problem, sonder der Umgang der Nutzer damit scheint das wohl zu sein!

    • @Sikasuu:

      Richtig, anschließe mich



      Leider, so viel ich mitbekommen habe, fast ausschließlich in Germanistan, wo anders, z. B. Rumänien, konnte ich das nicht beobachten: Also auch in Germanistan verbieten, auch wenn es wahrscheinlich sinnlos ist.

  • Der Unterschied ist: Räder sind meist irgendwo am Wegrand angeschlossen. E-Roller stehen oft irgendwo rum, gerne auch mitten im Weg. Wenn E-Roller dann noch quer zur Fahrrichtung auf dem Radweg fahren wird das lebensgefährlich. Blinden und Sehbehinderten wird das Leben schwerer gemacht, weil sie damt rechnen müssen, dass überall ein Roller rumstehen kann.



    Eine Volksabstimmung für ein Verbot ist daher eine gute Idee.

    • @Lindenberg:

      nur das es in d-land keine volksabstimmung gibt.

  • Mit Scootern ist es wie mit vielen anderen: eine kleine asoziale Minderheit versaut etwas für alle anderen. Berlin ist zB ein einziges Freiluftmuseum dieses Prinzips. Nur kommt da keiner auf die Idee, mal etwas dagegen zu machen.

    • @Suryo:

      ist in HH genauso.

  • Die allermeisten e-Scooter sind unverschämt behindernd abgestellt.



    Und selbst wenn Radwege gut und die Straße frei ist, wenn der Weg 10m kürzer oder es einfach bequemer ist fahren Räder und Roller im Fußgänger bereich. Ein rotziges "Man wird sich doch arrangieren können" oder "Pass doch auf an die Fußgänger ist üblich.

    Umgangsformen? Ja, alles was fährt auf die Straße und Umgangsformen üben.

    • @J_CGN:

      Treffende Feststellung.

  • Meine bis dahin zu Fuß noch recht mobile über 80jährige Nachbarin ist dauerhaft bettlägerig mit Oberschenkelhalsbruch, ein Pflegefall seit sie über so ein auf dem Gehweg im Weg stehendes Elektro-Dingsda hingefallen ist :-(

  • Als ich in Paris war, erklomm man noch ... . War wahrscheinlich nur Heinrich Heines Geist.

  • E-Roller werden nach der 222 Regel benutzt



    2 Uhr nachts



    2 Promille der Fahrerin



    2 Personen auf dem E-Roller.

    Ich habe seit 1994 kein Auto und benutze Carsharing(Stadtmobil). Die meisten Wege gehe ich zu Fuß oder ÖPNV. Leider werden in unserer Gesellschaft Fußgänger von Auto , E-Roller und Fahrradfahrer gejagt. Autos parken auf Gehwegen und man muss auf die Straße ausweichen. Dort wird man direkt von Radfahrer und Autofahrer gejagt. In Fußgängerzonen brettern Kampfradler und E-Roller. Da wird man öfter schon angefahren. Wenn es dann knallt, sind diese Leute meist weg. Fahrräder haben halt kein Nummernschild und bei den E-Roller ist es winzig. Anzeigen geht nicht. Viele Radfahrer meinen Schritttempo in der Fußgängerzone“ was ist das“. Die Fußgängerzone heißt Fußgängerzone weil Sie für Fußgänger ist sonst hieße Sie ja Radfahrerzone.

    Die Berliner Friedrichstrasse ist für mich der Beweis das Fußgänger Freiwild sind . Autos sind zu Recht verboten. Kampfradler leider nicht. Früher musste ich nur auf der Fahrbahn auf Autos achten. Heute auf Kampradler aus allen Richtungen. Der ÖPNV müsste neu erfunden werden. Zum Beispiel durch Fahrerlose Busse die in den Städten an jeder Ecke Passagiere einsammeln und zu Zentralen Punkten zum Umsteigen bringen. Mittels Handys geordert Busse und mit KI optimierte Routen. Die letzte Meile Schaffen die meisten Mitbürger in 20 Minuten ruhig zu Fuß. Deshalb müssten Bushaltepunkte



    nicht mehr als 500m entfernt sein.

  • Gewerbliche Anbietung ist Müll und bleibt Müll.

  • In der Tat sind E-Tretroller an sich nicht das Problem, sondern das Geschäftsmodell. Das sieht vor, die Dinger irgendwo halt stehen zu lassen/hinzuschmeißen, denn die Nanny (sprich: der Betreiber) räumt das Spielzeug dann schon auf. Infantilisierte Gesellschaft hatl. Hat mit Nachhaltigkeit nix zu tun. Helmpflicht, Parkzonen, Vorrang vorm Autoverkehr (was ja ja auch vernünftiges Verhalten im Straßenverkeher inkludierte): Führt zu nichts, weil dann ist der instant gratification-Spaß ja weg. Und DER ist der einzige Grund, warum sich Menschen auf E-Roller stellen. Jetzt tut doch nicht so, als sei das eine vernunftgetriebene Entscheidung für den Klimaschutz. Geht doch BITTE den blöden start ups nicht auf den Leim! Hat schon mal jemand versucht, den Wocheneinkauf mit so einem Ding zu transportieren? Es geht um fun, um Kinderträume, um Urlaub, um "Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt". Mal davon abgesehen, dass die Dinger mit dieselbetriebenen Klein-LKWs in der Satdt verteilt werden. Werdet doch endlich mal erwachsen und fahrt verdammich Farratt. Kann man auch leihen. Sogar digital und per App!

    • @Oskar Rheinhold:

      Und ist auch gesünder. Die Roller suggerieren ja, dass man sich an frischer Luft bewege. Dabei steht man nur.

  • Wer so pauschal sagt "Autofahrer sind rücksichtlos zu e-Scooter oder Fahradfahrern", dem möchte ich sagen "Viele (nicht die Mehrheit aber viele) E-Scooter- Fahrradfahrer benehmen sich in Fußgängerzonen keinen Deut besser.



    Und ich fahre selbst gerne und viel Fahrrad.



    Dass die Miet-Scooter in Paris verboten werden liegt nicht nur am Fahrstil der Fahrer*innen, sondern auch an der Tatsache, dass sie kreuz und quer herumstehen und liegen.



    Die Vermieter sind teilweise selbst schuld, sie haben nur nach dem Profit geschaut und die Maßnahmen zur Akzeptanz vergessen.



    90% Anlehnung sprechen eine klare Sprache.

  • bei uns in HH-eimsbüttel werden gefühlte 20% der e-scooter mitten aufm gehweg geparkt. sollen die blöden fußgägerInnen doch drumrum gehen.



    auf dem eppendorferweg, der immer noch icht durcchgängig tempo 30hat, fahren die e-scooter dankenswerterweise auf der fahrbahn.



    vielleicht trägt as mit zu bei, daß endlich dran gedacht wird, mit den parkenden automonstern aufzuräumen (muttis, die die zahlreichen kinderläden mit ihre kiddies beehren - oder unbedingt mit auto shoppen müssen.



    und nicht etwas mengen einkaufen, für die ein auto vonnöten wäre, nein, hier bißchen was, da was + ab ins straßencafé und die abgase genießen, zu denen frau/man bald selbst wieder beiträgt.

  • Es gibt in Paris beginnend seit 2007 etwa 1.400 Velib-Stationen, an denen man die urig-grauen städtischen Fahrräder für wenig Geld unkompliziert ausleihen und später an anderer Station wieder abstellen kann - sehr gesund, Fahrtwind garantiert und die Räder liegen nicht im Weg, sondern in der offiziellen Halterung - denn sonst bekommt man sein Geld ja nicht zurück. Die ursprünglich lebensgefährlichen Touren sind dank vieler neuer Radwege inzwischen spaßig geworden. Die Stadt kümmert sich um die Rückverteilung von den beliebten Plätzen gestrandeter Nachtschwärmer wie St. Michel zurück in die äußeren Arrondissements.

    • @hedele:

      Man bekommt Geld zurück?

      Ansonsten: In Hamburg funktioniert das auch gut. Da haben sie halt mal was richtig gemacht. Ist nur leider in anderen Städten nicht so unkompliziert und günstig. Berlin ist zugemüllt mit "Billig"- Leihrädern (nur die Qualität der Räder gemeint) ohne Rückgabestation. Da gibt es keinen Vorteil gegenüber den E-Scootern. Alles liegt im Weg rum und ist schnell kaputt.

    • @hedele:

      "sehr gesund, Fahrtwind garantiert"



      Auf einen E-Roller stehen und sich nicht dabei bewegen ist gesund?



      Gehen ist gesund, Radfahren auch, E-Roller sicher nicht.

      • @Rudi Hamm:

        In dem Beitrag ist ja auch die Rede von Fahrrädern...

    • @hedele:

      ja, so habe ich es auch von 2013 in Erinnerung: die städischen Fahrräder waren vielleicht nicht so "cool" wie die E-Roller, haben aber sehr gute urbane Mobiltät ermöglicht - zugegeben damals noch meist auch auf der Strasse mit ungutem Gefühl.

  • Wenn die E-Roller nur in den Innenstädten der Metropolen unterwegs wären und aus Angst vor den Autofahrern auf den Bürgersteig auswichen, wäre das Problem nicht halb so groß. Leider nutzen die (nicht nur) jungen Leute ihre Fahrzeuge gerne auch auf Bahnsteigen, in Fußgängerzonen, oder auf engen Bürgersteigen in 30-Zonen, während die Fahrbahn bis auf die obligatorischen Stehzeuge völlig frei ist.

    Statt sie zu verbieten, könnte man tatsächlich stärker regulieren: Sie gehören überall da geschoben, wo Fußgänger den Vorrang genießen, und müssten sonst wie E-Fahrräder behandelt werden. Eine Helmpflicht könnte man für beide einführen.

    Leider haben wir aber bei der Regulierung des Auto-Verkehrs schon in erster Linie ein Vollzugsproblem. Gehwegparken ist schließlich bereits verboten!

  • "Helmpflicht, eine 0-Promille-Vorgabe oder feste Abstellorte für E-Roller wären einfach und schnell einzuführen. Schwieriger wird es den ohnehin schon wenigen Platz in den Großstädten fair zu verteilen."

    Klar, klappt ja schon bei den Fahrrädern super, vor denen man sich als Fußgänger auch schwer in Acht nehmen muss. Insbesonders in Berlin.