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CDU-Politikerin Saskia LudwigDiskutieren bei einer Gruselshow in Ungarn

CDU-Abgeordnete Ludwig zeigte sich auf einem Podium offen für eine Zusammenarbeit mit der AfD. Alice Weidel dürfte das freuen – sie saß im Publikum.

Fröhliches Stelldichein: CDU-Politikerin Saskia Ludwig (links) mit Maximilian Tichy und AfD-Chefin Alice Weidel Foto: Annika Brockschmidt

Wien taz | „Die Brandmauer muss fallen – eher früher als später“, mit diesen Worten begrüßte Bence Bauer Saskia Ludwig am Wochenende auf einem Panel in Ungarn. Die CDU-Abgeordnete war einer Einladung zum Netzwerktreffen der illiberalen Rechten, dem MCC Feszt in Esztergom, gefolgt, um dort über den Zustand der Bundesregierung zu diskutieren. Mit Ludwig auf der Bühne saßen am Freitagabend neben dem Leiter des regierungsnahen Budapester Deutsch-Ungarischen Instituts Bauer auch Max Tichy von der neurechten Plattform „Tichys Einblick“. Die illustre Zusammenkunft hatte die Journalistin Annika Brockschmidt publik gemacht, die darüber auf Bluesky berichtete.

Auf dem Podium verteidigte Ludwig, die derzeit unter Plagiatsverdacht steht, ihre umstrittenen Positionen zur Zusammenarbeit mit der AfD. „In Ostdeutschland ist es kein großes Problem zu sagen, dass wir ein Problem mit der Brandmauer haben, aber in Westdeutschland sehr wohl“, sagte sie laut dem rechtskonservativen ungarischen Regierungsmedium „Mandiner“.

Im Publikum dürften Ludwigs Äußerungen auf offene Ohren gestoßen sein. Fotos zeigen AfD-Chefin Alice Weidel in der ersten Reihe unter den Zuhörenden. Auf weiteren Bildern ist zu sehen, wie Weidel und Ludwig sich anlachen und freundlich begrüßen.

„Mandiner“ zitierte Ludwig mit den Worten, dass es in Ostdeutschland „ein anderes Verständnis von Demokratie“ gebe – man rede dort mit allen. An eine Koalition mit der AfD glaubt Ludwig demnach trotzdem nicht so schnell, „weil zu viel darüber geredet wurde, dass eine rechte Partei das Schlimmste wäre“. Kommunale Zusammenarbeit mit der AfD könne jedoch der „erste Schritt“ sein.

Besonders scharf attackierte Ludwig die staatliche Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen. Diese nähmen „sehr viel unserer Steuergelder weg, um nicht nur gegen die AfD, sondern auch gegen die CDU zu kämpfen“. NGOs würden ohne gesellschaftliches Mandat versuchen, linke Politik durchzusetzen.

Orbán deutet erstmals eigenen Rückzug an

Bence Bauer, der bis 2020 in leitender Funktion für die unionsnahe Konrad-Adenauer-Stiftung tätig war, sagte, die CDU müsse erkennen, dass eine Zusammenarbeit mit der AfD „im eigenen Interesse“ liege. Spätestens bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern im Herbst 2026 werde sich die Brandmauer-Politik ändern. CDU-Abgeordnete Ludwig räumte ein, dass ihre konservativen Positionen in der eigenen Partei umstritten sind. „Vielleicht in zehn Jahren, aber jetzt nicht“, werde ihr die Partei noch dankbar sein für ihr hartes Auftreten. Die Union reagierte auf taz-Anfrage zunächst nicht auf den Auftritt Ludwigs in Ungarn.

Das Aufgebot der Redner beim diesjährigen MCC-Festival liest sich wie ein Who is Who der internationalen Rechten. Dominic Cummings, der Architekt des Brexit und ehemalige Chefberater von Boris Johnson, diskutierte über politische Strategien. Ayaan Hirsi Ali, die niederländisch-amerikanische Autorin und Kritikerin des politischen Islam, sprach über Einwanderung. Peter Thiel, Silicon-Valley-Milliardär und Antidemokrat, redete über die Auswirkungen künstlicher Intelligenz.

Ungarns Premier Viktor Orbán sprach eine Stunde lang über die Weltpolitik und den ungarischen Platz darin. Die gesamte EU stehe – bis auf Ungarn und die Slowakei – im Krieg mit Russland, kritisierte er. Einmal mehr warnte Orbán vor „möglicherweise hundert Millionen Menschen“, die sich aus Afrika Richtung Europa bewegen würden. Den EU-Migrationspakt will Ungarn nicht umsetzen. Erstmals deutete Orbán auch seinen möglichen Rückzug an: „Es wird eine Gelegenheit geben, einen geeigneteren Menschen zu finden“ – doch noch sehe sein Lager in seiner Führung „die größte Chance auf Sieg“. Im Frühling 2026 finden ungarische Parlamentswahlen statt, die Orbáns Fidesz Umfragen zufolge durchaus verlieren könnte.

Orbán höchstpersönlich war es, der das MCC zum einflussreichen Thinktank und zur internationalen Plattform gegen den liberalen Westen ausbauen ließ. 2020 stattete er das MCC mit einem Budget von über einer Milliarde Euro aus, unter anderem in Form von Anteilen am teilstaatlichen Mineralölkonzern MOL. Dies übersteigt die Mittel nahezu aller ungarischen Universitäten. Das MCC entwickelte sich damit in kürzester Zeit zur zentralen Denkfabrik für eine EU-kritische Agenda, die von Budapest bis ins Silicon Valley reicht.

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68 Kommentare

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  • Kranke Frau, die Ludwig.

    Die AfD will auf dieselbe Art mit der CDU zusammenarbeiten, wie die Katze mit der Maus spielen will.

    Es gibt keine akzeptable Alternative zu einer demokratischen, offenen Gesellschaft.

  • Seit 1997 ist die im GG festgeschriebe Vermögenssteuer ausgesetzt. Wer die massiven Folgen und Zusammenhänge die sich aus der Unterlassung, dieser für unsere Gesellschaft wichtigen Erhebung nicht nur in Bezug auf die dadurch zu generieren Einnahmen, sondern auch auf unsere gesellschaftliche Entwicklung - noch immer nicht verstanden hat, sei ein Blick in die Mediathek von ARD / NDR in die neuste Folge von Reschke-TV empfohlen.

  • taz (Foto): *Fröhliches Stelldichein: CDU-Politikerin Saskia Ludwig (links) [...] und AfD-Chefin Alice Weidel.*

    So schaut sie aus, die nächste Koalition. Und die SPD hilft sogar noch kräftig dabei, indem sie in der jetzigen Merz/Klingbeil-Koalition den Sozialstaat noch mehr abbaut (Bürgergeldempfänger sollen noch weniger Geld bekommen und noch mehr drangsaliert werden) und somit die abgehängten Bürger vollends in die Arme der AfD treibt.

    • @Ricky-13:

      Und die abgehängten werden dann merken das sie für die AfD nur so lange interessant sind bis man an der Macht ist.

  • Danke Herr Beyer,



    ich empfinde Ihren Artikel als ähnlich brisant wie die Correctiv-Recherche. Diese Kombination aus Peter Thiels USA, Viktor Orbans Ungarn und rechtsextremen deutschen CDU-Abweichlern ist äußerst gruselig. Es fällt mir nicht mehr viel ein dazu. Gruselshow, das trifft es.

  • Nun, am besten sollten alle in der CDU diese rechte Ausreißerin meiden und hoffen das sie wie Maaßen, aus der CDU austritt dann in der Versenkung verschwindet.

    Nur nicht die öffentliche Bühne geben, die nutzt nur den Rechten., die dann sagen können, seht doch es gibt keine Brandmauer.

  • Es ist erbärmlich, wie sich CDSUler (m/w/d) jedes Mal an die Rechten anwanzen, sobald es ihnen opportun erscheint. Man sollte endlich mal auf großer Bühne fragen:" Und dann?" Auf die Antwort wäre ich gespannt.

  • Was soll auch anderes passieren können?

    Die Koalition der beiden Extreme, die wir derzeit haben, SPD die Partei der leistungslos Lebenden am unteren, Union die der leistungslos Lebenden am obersten Rand der Gesellschaft, ist auch widernatürlich.

    Leider hatten linke Parteien in den letzten Wahlperioden statt Gerechtigkeit und Engagement für die normale, arbeitende Bevölkerung im Wesentlichen nur Wokismus und kleinstteilige Bevormundung der Bevölkerung anzubieten.

    Politik muss die Mägen und die Herzen der Mehrheit der Menschen erreichen. Das haben die linken und grünen Parteien so gründlich vergeigt, dass wir das heute vorliegende Ergebnis haben und eine große Zahl dermaßen enttäuscht ist, dass sie Rattenfängern hinterherlaufen.

    Und was machen wir Linke? Belehren und dozieren weiter, was das Zeug hält.

    Dann finden die Rattenfänger ungestört zusammen. Wir tun ja nichts, außer zu lamentieren.

    • @Hungerboomer:

      Wenn ich Sie richtig verstehe, sind mit SPD+CDU+CSU bloß die Parteien (und deren 'Wahlvolk'...?) im Sinne der "leistungslos Lebenden" am unteren und am obersten Rand (Ihre Worte) an die Macht gekommen, und sie haben damit "die linken und grünen Parteien" abgelöst. Der Rest im Parlament sind demzufolge "die Rattenfänger" (AfD).



      Es gehe aber darum, "die Mägen und die Herzen der Mehrheit der Menschen" zu erreichen. Wer bitte sollte dann aber diese Mammutaufgabe meistern (um die



      m-m-Allitteration weiterzuführen...)?

      "Wir" oder "die Linke" ("Und was machen wir Linke?") kommen ja dafür offenbar nicht mehr in Frage: "Wir [?] tun ja nichts, außer zu lamentieren."

      Mit Verlaub, tun Sie selber eigentlich etwas anderes? (Nach meinem Eindruck beißt sich hier die Katz in den Schwanz.)

    • @Hungerboomer:

      Ja, aber die "Mägen und die Herzen der Mehrheit der Menschen" in Deutschland zu erreichen wird nicht mehr genügen. Selbst wenn wir die verlorene Insel der Seligen Mitteleuropa jetzt neu als die Insel der Verteilungsgerechten wiederherstellen, wird uns das nichts nützen. Wir haben 3 oder 4 Jahrzehnte tatenlos dabei zugeschaut, wie eine winzige Gruppe weltweit aus den von den Arbeitenden erwirtschafteten Gewinnen aberwitzige Vermögen abschöpft.



      Was, wenn die AfD-Nachläufer gar keine Verteilungsgerechtigkeit wollen? Was, wenn sie (angesichts einer epischen Schlechtwetterfront globaler Bedrohungen) einfach nur auf der Seite der Mächtigen stehen wollen -- und wenn sich auch diese Mächtigen ihre Macht mit ihrem aberwitzigen Reichtum erkaufen?



      Dann schießt die gute alte linke Erzählung vom gerecht entlohnten dankbaren Arbeiter ein weiteres Mal ins Blaue.

      • @mats:

        👍👍

      • @mats:

        Ja, das ist auch eine zulässige und wahrlich erschreckende Annahme.

        • @Hungerboomer:

          Da die AfD auch der Idologie des Neoliberalismus folgt, dazu noch mit rechtsextremistischen Idologien einhergeht, ist Ihre Annahme wirklich mega Erschreckend !

  • Die Devise sollte lauten: Aufklärung. Denn konservative und rechte Gesinnung resultiert hauptsächlich aus Unwissenheit, z.B. aus dem Irrtum, die Steuerzahlerin und der Steuerzahler finanzierten den Staat. Dabei erzeugen sich Staaten ihr Geld selbst, mit jeder Überweisung die sie tätigen.



    www.pufendorf-gese...d-mit-der-tastatur



    Oder dass ein höheres Staatsdefizit allein keine Inflation erzeugt, solange es in der Wirtschaft keine Vollbeschäftigung gibt.



    Oder dass eine radikale Klimapolitik notwendig wäre, um künftige Klimafluchtbewegungen aus südlichen Regionen so weit wie möglich zu verhindern. Gegen diese wird das, was wir bis jetzt hatten, gar nichts gewesen sein.

    • @Earth & Fire :

      "Oder dass eine radikale Klimapolitik notwendig wäre"

      Klar, aber dann bitte weltweit!







      Ansonsten können wir, da die Umstellung nicht von heute auf morgen möglich ist, viele Produktionsstätten sofort schließen.

      • @weather2018:

        Hier ist dann der Staat -- auch in den anderen Ländern -- gefragt, durch zügige Umstellung der Energie-Infrastruktur und gezielte und großzügige Förderung von z.B. Kreislaufwirtschaft und tierfreier Bio-Landwirtschaft.

  • Der menschenverachtende, kapitalistische Neoliberalismus lässt die ehemaligen, sich als " Mitte rechts " zugehörigen Regierenden, mit den menschenverachtenden Rechtsextremisten aus der AfD , in einen braunen Brei zusammen fließen...

    • @Alex_der_Wunderer:

      Solange die große Mehrheit der arbeitenden Menschen sich völlig alleine gelassen sehen und Linke sich nur für den leistungslosen, unteren Rand und Mindestlohnempfänger einsetzen, wird sich die große Unterstützung für die Rattenfänger der braunen Soße auch nicht vermindern.



      Wir sind selbst schuld. Wir verraten die, die für die Gesellschaft wirklich leisten, die Handwerker, die Facharbeiter, die Ingenieure, Ärzte, etc.. Und spielen sie infam gegen die aus, die geleistet haben. Die Rentner. Das ist nur dreckig. Und genau da spielen wir das Spiel der Neoliberalen leider mit.



      „Hat mehr als das Nötigste erarbeitet, ist Besserverdiener und muss abgemolken werden, bis er quietscht“.



      Und die, die wirklich profitieren, da ganz oben, lachen sich über uns Deppen kaputt.

      • @Hungerboomer:

        Ärzte, Apotheker, Architekten, Rechtsanwälte, Steuerberater, Tierärzte, Notare.

        Zahlen nicht in die Allg. Rentenkasse ein. Wer verrät hier wen?

        • @DasIstJaNichtZuGlauben:

          Wer hat’s so entschieden? Die Selbstständigen oder die Politik? Verrat ist eine bewusste, vorsätzliche Tat, nicht Nutznießer von Entscheidungen Dritter zu sein.

  • Die Frau war auf einem Panel, Weidel im Publikum und es gab einen Wortwechsel. Diese Kontaktschuldempoerung wird die AFD nicht kleinkriegen, eher im Gegenteil. Bald wird es im Osten auf Landesebene keinen Weg mehr an der AFD vorbeigeben, auf Kommunalebene sowieso nicht. Was passiert dann, um die Demokratie zu "retten"? Waehlen bis das Ergebnis passt, garnicht mehr waehlen oder bewaffneter Widerstand? Man sollte das Kind nicht mit dem Bade ausschuetten, sonst ist die Demokratie bis zur Unkenntlichkeit verzerrt bevor die AFD ueberhaupt drankommt.



    Mir ist es jedenfalls lieber wenn eine Unionspolitikerin oben sitzt und Frau Weidel unten als umgekehrt.

    • @elektrozwerg:

      Was die von Ihnen geschilderten Mechanismen betrifft, ist die Entstellung doch bereits eingetreten, weil eine normale, parlamentarische Willensbildung, weil normale, demokratische Gepflogenheiten längst nicht mehr möglich scheinen.

      Die Brandmauerei ist auch letztlich chancenlos. Die Selbstlähmung durch und Fokussierung auf diese ersetzt seit langem jegliche, vernünftige Sachpolitik.

      Die demokratischen Parteien haben derzeit nichts Besseres anzubieten als Narrative, nach denen das Leben der normalen, arbeitenden Bevölkerung und vor allem der Rentner zwangsläufig immer schlechter werden muss. Sonst sind da nur heiße Luft und gigantische „Sondervermögen“, Bürokratie und Umverteilung aus der Mitte nach oben und unten.



      Frau von der Leyen und die EU ziehen die bürokratische Garotte dann endgültig zu.

      Und so kommt es, dass die Doofen attraktiv werden. Eine illusionäre Hoffnung auf „irgendwie anders“, „irgendwie normaler“. Dass ausgerechnet eine AgD von so vielen so besetzt wird, sollte uns wirklich zu denken geben.

      • @Hungerboomer:

        Wollen Sie etwa mit Ihrem Kommentar andeuten, unsere Regierenden wären parteiübergreifend, von Interessen der Industrie, Wirtschaft & Kapitaleliten geleitet ? Also also 🫠



        Sind doch unsere Volksvertreter- oder doch eher Volkstreter 😉

        www.mehr-demokratie.de



        www.lobbycontrol.de

  • Mich würde wirklich sehr interessieren, wie groß der Anteil Jener in der CDSU ist, die mehr oder weniger heimlich von einer Koalition mit der AfD träumen.



    Ich fürchte, wir werden es erst erfahren, wenn es zu spät ist.

    • @Klabauta:

      Die gleichen Strohköpfe wie in der ÖVP, die sich plötzlich als Juniorpartner der FPÖ wiedergefunden haben. Glücklicherweise hat man in Österreich vorerst nochmals den Stecker gezogen, Kickl als Bundeskanzler bleibt Europa erstmal erspart. Aber Spahn, Merz, Linnemann und die bayerischen Schlaumeier machen nicht den Eindruck einer steilen Lernkurve, leider im Gegenteil.

      • @FtznFrtz:

        Die AfD besteht nicht nur aus Höcke und die Union nicht nur aus Merz - vielleicht finden ja aber eines nicht allzu fernen Tages Frau Weidel und Herr Spahn zueinander mangels links-grüner Regierungsalternativen…

        • @Iris Weber:

          Aha, Sie halten Weidel also für eine Politikerin, die Sie in der Welt vertreten sollte? Inhaltlich gar keine Bedenken, Windräder der Schande, alimentierte Messermänner, alles okay so weit?

          • @FtznFrtz:

            Ich beschreibe nur ein aus meiner Sicht durchaus realistisches Szenario für 2029ff., ohne jegliche persönliche Präferenz. Insofern ja, alles ok so weit.

  • Esztergom ist für Ungarns katholische Kirche, was Ghom für die iranische Schi'a ist. Ich vermisse eine klarere Positionierung des dortigen Primas gegen intelligente Hasspredigers und gegen wohl eher beschränkte Helfershelfers wie Ludwig.

    • @Janix:

      Vielleicht sieht der Primas keinen Grund zu einer Stellungnahme in Ihrem Sinne, weil er die von Orban und der AfD vertretenen Positionen teilt.

      Meine Erfahrungen mit erzkatholischen Webseiten ist, dass man dort in Sachen Homo- und Queerfeindlichkeit, der Ablehnung von Zuwanderung, vor allem von Muslimen, oder beim Geraune um "globalistische Eliten" durchaus auf AfD-Linie ist.

      Auch der menschengemachte Klimawandel wird in diesen Kreisen mit Erbitterung und Empörung geleugnet. Und alle "Linken" sind ja sowieso nur "Söldner Satans" oder bestenfalls seine naiven Helferlein.

      Orban kam durch freie Wahlen an die Macht, genauso, wie Frau Meloni oder die antideutschen Paranoiker der PiS in Polen.

      • @ PeWi:

        Dass es katholische Fundis seit jeher gibt, ja. Dass Orbán die ländlich-traditionalistische Bevölkerung auch mit "katholischen" Punkten gegen die bösen Metropolen aktivierte, auch das.



        Zweimal kam er in freien Wahlen an die Macht, und er machte sicher auch Gutes, inzwischen macht er aber auch Wahlmanipulation.

        Ich wollte nur anmerken, dass es Länder gibt, wo der katholische hohe Klerus durchaus Kritik an Abtreibung (zu argumentieren m.E.) mit Kritik an Hetzerei gegen Menschen (nicht akzeptabel m.E.) aus anderen Ländern zu verbinden weiß. Direkt vor der Haustür hätte da ruhig etwas abgehen dürfen.

  • gruselig, das alles, insbesondere das politische Verhalten dieser Abgeordneten.

  • "CDU-Abgeordnete Ludwig zeigte sich auf einem Podium offen für eine Zusammenarbeit mit der AfD."



    Ja, ja, die Abgrenzung der CDU zur AfD.... ist jemand ernsthaft überrascht?

  • Die CDU hat einfach keinen konservativen Partner, um konservative Politik zu machen, die dem Wählerwillen entspricht. Das wird ihr immer weiter auf die Füße fallen und der AfD immer mehr nützen (wie man jetzt bereits sieht).

    • @SGouldo:

      Die Union hat vor allem seit Frau Merkel keine Glaubwürdigkeit mehr für konservative Wähler. Zu ihren Zeiten war sie grün, heute ist sie rechts oben der ehemaligen FDP und hat mit der Bevölkerung nichts zu außer sie abzumelken.



      Es gibt derzeit kein im positiven Sinne konservatives Politikangebot in Deutschland.

      Das sollte man nicht verwechseln mit „Rechts“, wie es leider auch so viele Wähler in ihrer Orientierungslosigkeit derzeit tun.



      Eigentlich müssten sie alle bei Wahlen zu Hause bleiben, wenn sie sich nicht verbiegen wollen oder ihr Gewissen belasten.

    • @SGouldo:

      Wenn es für konservative Politik keine Mehrheit gibt, dann entspiricht die offenbar nicht dem Wählerwillen.

      • @pumble:

        nun ja, rein rechnerisch gibt es diese konservative Mehrheit bereits, mal schauen, wie weit sich das in den kommenden Jahren in Regierungskoalitionen manifestieren wird…

      • @pumble:

        Naja AFD und Unionspartein haben zusammen schon eine Mehrheit. Nicht dass ich das gut fände.

  • "Mandiner“ zitierte Ludwig mit den Worten, dass es in Ostdeutschland „ein anderes Verständnis von Demokratie“

    Das stimmt. Signifikante Anteile der Bevölkerung in Neubraunland halten nichts von Demokratie

    www.mdr.de/wissen/...utschland-100.html

  • CDU-Politikerin Saskia LudwigDiskutieren bei einer Gruselshow in Ungarn ???



    ----



    Eine Koalition CDSAUFD ?

    MMn. zeit, schon mal die eigene Wohnung zu sortieren & einen Umzug zu erleichtern! :-(

    Der Fritz erzählt die Mär von der "Brandmauer" & sein "Unterbau" Netzwerk fleißig am "Rechts-Ruck" mit Extremisten?

    Mein Fazit: S.o. , denn wenn bei den nächsten Wahlen wirklich "Wir sind das Volk" die Mehrheiten bekommt, dann scheint sogar Nr.47 "Größtes & bestes Land aller Zeiten" eine Alternative zu sein! :-(

  • Teile der Union denken und handeln wie ihre Vorbilder aus der Weimarer Zeit.



    Der Unterschied ist: Das Zentrum wusste es nicht besser.



    Die Union aber kennt die Geschichte, handelt aber aus einer Arroganz heraus, die mit "Dumm" nur unzureichend bechrieben ist.

    • @Tom Lehner:

      Der Unterschied ist vor allem:

      1. Die Union ist nicht das Zentrum



      2. Die AfD ist nicht die NSDAP



      3. 2025 ist nicht 1933

      Die Vergleiche mit ÖVP und FPÖ dürften dagegen schon eher zutreffen.

      • @Saile:

        Die Bürger werden bei einer Koalition das Original wählen. Sie werden es sehen. Schon zu oft hat die Union versucht mit rechtem Sprech Wähler zurückzugewinnen. Das ging immer schief. Immer.

      • @Saile:

        "1. Die Union ist nicht das Zentrum

        2. Die AfD ist nicht die NSDAP

        3. 2025 ist nicht 1933"

        Ja das haben Sie richtig erkannt. Hat so auch niemand behauptet. Es scheint aber das Einzige zu sein, was Sie verstanden haben:



        In der Sportberichterstattung, der Geschichte als Challenge, Wettbewerb, Marktwirtschaft ist das natürlich nicht so.



        "Kinderschokolade" ist auch nicht "wie Yogurette"



        Da erklären Ihnen die Herstellenden ganze Romana über den Unterschied.

        Sollte nur eigentlich nicht Ihr Thema sein.



        Sie sollten sich dafür interessieren, wie Haltung, Rezepte, Konzepte, Weltanschauliche Wahnsysteme funktionieren. Wie da ökonomische, geostrategische, oder auch nur disziplinierende Vorstellungen von der Formierung einer Gesellschaft grundlegend ähnlicher, bis gleichender Logik, Praxis und Erwartung folgen.

        Der grosse Zentrums-Zampano stellte sich ja auch nicht vor, er arbeite am Ergebnis Auschwitz.

        Ich wäre auch aus historische Gründen dafür, wir warten diesmal nicht, bis das durchschnittlich Niveau von "Zentrum", also bürgerlich-konservative Mitte, damit beschäftigt sein muss zu erklären, weshalb man nichts von dem wollte, wusste, noch ins Werk gesetzt hatte.

        • @Elise Hampel:

          Tja, so unterschiedlich können die Ansichten nun mal sein, ich halte jedenfalls wenig davon aus der Vergangenheit für die Zukunft „lernen“ zu wollen, da sich Geschichte nicht einfach so wiederholt.







          Deutschland ist inzwischen -und das ist durchaus positiv zu sehen!- ein völlig normales mitteleuropäisches EU-Land geworden und wie in all diesen zur Zeit üblich gibts hier jetzt halt auch eine bei Wahlen erfolgreiche Partei des rechten Randes mit markigen Sprüchen und durch bewusste Grenzüberschreitungen verursachte Provokationen…nur werde ich denen bestimmt nicht den Gefallen tun mit empörtem Aktionismus auch noch darauf wie erwartet zu reagieren.

          • @Saile:

            Weil Sie nicht erkennen wollen mit welchem Bodensatz die AfD Politik machen will. Wer Rechtsterroristen im Bundestag als Mitarbeiter beschäftigt, selbst eine mittlerweile verbotene und "Aufgelöste" Jugendorganisation hat, eng mit Rechtsextremen Gruppen in Verbindung steht und Parteioffizielle mit NS Vokabular Politik macht, bzw. eine Wannsee Konferenz Teil 2 auflegt darf nicht mit falsch verstandener "Toleranz" rechnen. "Ihr empörter Aktionismus" richtet sich gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Abschaffung von Arbeitnehmerrechten etc. Die Pressefreiheit wird ebenso mit Füßen getreten wie unsere Verfassung.



            Wer das nicht erkennen will wird ein böses Erwachen erleben.

            • @Tom Lehner:

              Man braucht sich nur einmal mit der " Neue Rechte " und deren Magazin " Junge Freiheit " befassen und es wird schnell offensichtlich, wie stark die rechtsextremistischen Idologien der AfD, mit den Idologien unserer Unions Parteien, Schnittmengen aufweisen. Ungeherlich !

        • @Elise Hampel:

          Danke für Ihre Haltung Frau Hampel

  • die Union wird bei einem Verbotsverfahren gegen die AfD niemals mitmachen, um sich nicht nach links hin erpressbar zu machen. andererseits wird auch schon kräftig nach rechts geblinkt, um klar zu machen: hey, notfalls geht es auch ohne links, notfalls geht es auch mit rechts.

    • @Iris Weber:

      Natürlich wird die Union nicht mitmachen. Man kann kaum erwarten, dass sie sich durch das Verbotsverfahren freiwillig auf die Oppositionsbank schicken lassen und RRG das Feld überlassen. Dann gehen sie den Weg der FDP in die völlige Irrelevanz.

      Was mich am Szenario eher beunruhigt: die Union würde einen qualvollen Tod sterben, die AgD wäre weg. Die FDP ist es schon. Wer korrigiert und kontrolliert dann noch RRG als Opposition?

      • @Hungerboomer:

        "Wer korrigiert und kontrolliert dann noch RRG als Opposition?"

        Na wenn das Ihre größte Sorge ist...



        Scheint eine blau-schwarze Koalition für Sie akzeptabler? Und, um mich auf einen weiteren Beitrag von Ihnen zu beziehen: Was verstehen Sie unter " im positiven Sinne konservativ"?

        • @Klabauta:

          Ganz einfach: nicht jeder, der nicht links oder grün ist, ist gleich ein schlechter Mensch, hat unlautere Absichten oder ist gar ein Nazi.



          Konservativ im Wortsinn heisst doch auch genau das nicht.



          Ich denke, ein wenig konservativ ist jeder. Denn jeder wird etwas bewahren wollen, das er für erhaltenswert hält. Selbst unter uns haben viele zu einzelnen Themen konservative Ansichten, die man isoliert betrachtet hier nicht vermuten würde. Es ist doch nur ein gradueller Unterschied, ob man progressiv oder konservativ ist. Und ja, ich halte das so für gesund und normal.



          Extreme sind gefährlich, erfahrungsgemäß. Nicht die, die nicht 100% linientreu sind.

      • @Hungerboomer:

        Aus Umfragen weiß man, dass die vorherigen AfD-Wähler dann am ehesten BSW und CDU wählen werden. Wieso also sollte nicht gerade die CDU die große Gewinnerin eines Verbots sein?

      • @Hungerboomer:

        Warum sollten auf einmal alle RRG wählen?

        • @rero:

          Das ist es ja: nach einem Verbot würden zunächst einmal einfach alle AgD Mandate ersatzlos wegfallen, das veränderte die Mehrheitsverhältnisse dramatisch. Und was man in einer Übergangsphase zwischen Misstrauensvotum und Neuwahl so alles ohne echtes Mandat veranstalten kann, das nicht mehr heilbar ist, haben wir ja gerade erlebt.

    • @Iris Weber:

      Der CDU kann doch etwas Besseres als ein AfD-Verbot gar nicht passieren.

      Nicht wenige Wähler könnten zur CDU wandern.

      Regieren kann sie auch mit der SPD oder den Grünen.

      • @rero:

        der Unterschied ist: die Union kann dann NUR mit der SPD oder den Grünen regieren, sie verliert also das Druckmittel AfD.

        • @Iris Weber:

          Wenn die AfD-Wähler wieder andere Parteien wählen müssen, braucht die CDU auch keine weiteren Koalirionspartner mehr.

          Auf die Linkspartei kann sie entspannt verzichten.

    • @Iris Weber:

      Die Union hat genau einen Todfeind aktuell: die Rechtsrabiaten, Fleisch vom eigenen Fleisch und als zu große Daueropposition gefährlich.



      Verbieten sollte mensch zumindest ADi-Landesverbände jedoch aus allgemeinen Gründen, nicht aus dem.

    • @Iris Weber:

      "...wird auch schon kräftig nach rechts geblinkt, um klar zu machen: hey, notfalls geht es auch ohne links, notfalls geht es auch mit rechts."



      Das ist spätestens seit der Abstimmung klar, bei der Merz offen mit Stimmen der AfD gehandelt hat.



      Die Frage ist nur noch wann, nicht ob.

      • @Encantado:

        nach aktuellen Umfragen ist das die einzige 2er Koalition mit einer Regierungsmehrheit. 2029 könnte es soweit sein mit der Umsetzung…

        • @Iris Weber:

          "2029 könnte es soweit sein mit der Umsetzung"



          Ich fürchte es auch, will das aber noch nicht gesetzt sehen.



          Aber ja, unsere derzeitige Regierung hat aus dem Verlauf und dem Schicksal der Ampelregierung offensichtlich nicht viel gelernt.

    • @Iris Weber:

      Das absolute Irrsinn, die Union wird am Ende melonisiert, lepenisiert, politischer Selbstmord, garniert mit selbstgefälliger Borniertheit.



      Könnte einem egal sein, wenn statt der Schwarzen nur noch der braune Block übrig ist. Ist es aber nicht.



      Und: welcher Teufel hat die Union geritten, Frau Ludwig zum MdB zu machen?

      • @FtznFrtz:

        wir sehen ja jetzt schon, dass es eine bürgerlich-konservative Mehrheit in D gibt, in meinen Augen wächst da zusammen, was zusammengehört. Ich prophezeie für 2029 einen astreinen Lagerwahlkampf, links gegen rechts.

        • @Iris Weber:

          Also Schwarz-Blau, wäre der Anfang vom Ende der Union.

        • @Iris Weber:

          Es gibt zwar eine bürgerlich-konservative Wählermehrheit in D, derzeit jedoch kein solches Politikangebot.

          Faktisch sind gut die Hälfte der Bevölkerung ohne Vertretung, der Rest sind Linke, Grüne und Nazis. Kann nicht lange gut gehen.

        • @Iris Weber:

          Und so soll es auch sein, endlich mal wieder klar unterscheidbare Konzepte und dann auch keine Aussreden mehr wenn schlechte Politik gemacht wird weil der linke bzw. rechte Koalitionspartner dies verhindern würde.



          Gerhardt Schröder hätte schon 2005 mit den Grünen und der PDS koalieren sollen und 2021 die CDU mit der FDP und der AfD. Ich bin sicher die AfD würde heute gar nicht existieren oder wäre deutlich unter 10% und möglicherweise hätten wir jetzt eine linke Mehrheit im Bundestag. Diese ständige koalieren in der Mitte ist Gift für die Demokratie.

      • @FtznFrtz:

        Laut wikipedia engagiert sich Frau Ludwig seit 1997 politisch, zuerst auf kommunaler Ebene, später in der Landespolitik. Sie war sogar mal Landes- und Fraktionsvorsitzende der brandenburgischen CDU.

        In den Bundestag kam sie als Nachrückerin und aktuell über die Landesliste. Also alles ganz normal und offenbar teilten (teilen?) genug in der Brandenburger CDU ihre Ansichten und mit der AfD hatte sie schon früher Kontakt.

        Es gibt nun einmal in der CDU Leute, die zwar nicht das Grundgesetz und die Demokratie abschaffen wollen, aber bei den Themen "Migration" und "Kürzungen von Sozialleistungen" sehr ähnliche Vorstellungen haben, wie die AfD.