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Autofahren in KriegszeitenKein Öl für Blut

Kommentar von Gunnar Hinck

AutofahrerInnen spülen viel Geld in Putins Kriegskasse. Es ist höchste Zeit, dass Autofahren endlich unattraktiv gemacht wird.

„Der Staat muss den Autoverkehr endlich richtig unattraktiv machen“ Foto: Dirk Sattler/imago

D iese Woche verbreitete Robert Habeck ein prägnantes Wort: „Komforteinschränkungen“. Ein Embargo gegen russische Energie würde nicht nur den persönlichen Komfort einschränken, sondern gesamtwirtschaftliche Schäden nach sich ziehen. Mit dem Komfort lieferte der Minister ein wichtiges Stichwort, das er leider nicht weiter vertiefte: Durch ein Embargo ginge der gewohnte Energieverbrauch gezwungenermaßen zurück. Aber einmal umgedreht gedacht: Hiesiger Verzicht, ganz ohne Embargo, würde Putins Imperialismus empfindlich treffen – zumindest würde er ein deutliches Zeichen setzen.

Reden wir über Erdöl, das in der Debatte ums Gas ein bisschen in den Hintergrund gerückt ist. Knapp 30 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland geht für den Verkehr drauf – ein großer Teil davon für Autos mit Verbrennungsmotor. Das Hauptursprungsland von Erdöl (ein Drittel) ist Russland. Jeder Autofahrer und jede Autofahrerin finanziert also derzeit Putins Krieg mit.

Konsum-Entscheidungen werden von der Mehrheit – man kann es bedauern, aber es ist so – nicht nach moralischen Kriterien getroffen, das hat schon der geringe Effekt der Klimabewegung auf das Autofahren gezeigt. Es kann sein, dass der eine oder andere Autofahrer bei gleich zwei Schuldfragen – ich zerstöre das Klima und finanziere einen Krieg in Europa mit – ins Grübeln kommt, aber das reicht nicht.

Es ist Zeit, noch mal eine Grundsatzdebatte zu führen und die Anti-Auto-Bewegung aus der Öko-Ecke zu holen: Warum muss man eigentlich 1,3 Tonnen Stahl und Plastik persönlich besitzen, um sich scheinbar alternativlos komfortabel fortzubewegen?

Warum gibt es das merkwürdige Gewohnheitsrecht, diesen 1,3 Tonnen schweren Stahl- und Plastikhaufen kostenfrei auf öffentlichem Boden abzustellen? Versuchen Sie mal, Sperrmüll auf einem Parkplatz kurzzeitig abzustellen, ohne dass innerhalb von 10 Minuten ein Nachbar fragend einschreitet.

Geld sollte kein Problem sein

Der Staat muss den Autoverkehr endlich richtig unattraktiv machen: Verbot von Verbrenner-Autos in Innenstädten, mit Ausnahmen für Händler und gebrechliche Menschen. Und auf dem Land und in Kleinstädten ist, so wie in den Großstädten, ein großflächiger, dicht getakteter öffentlicher Personennahverkehr nötig (und nebenbei ein besserer Begriff dafür): Sammeltaxis, viel mehr elektrisch betriebene Busse und Bahnen.

Die Finanzierung? Wenn der Bund mal eben 100 Milliarden Euro an Krediten für die Bundeswehr aufnimmt, sollte Geld kein Problem sein. Und bitte nicht die alleinerziehende Krankenschwester aus dem Hunsrück bemühen, die ja dringend ihren Nissan Micra für die Arbeit braucht. Sie würde zu denen gehören, die von einem guten, öffentlich finanzierten Verkehrssystem am meisten profitieren, weil sie für ihr Auto bislang überdurchschnittlich viel von ihren Einkommen abzwacken muss.

Im Zweiten Golfkrieg 1991 war das Motto auf den Demos: kein Blut für Öl. Der ak­tuel­le Slogan sollte lauten: kein Öl für Blut.

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ist Redakteur im taz-Ressort Meinung.
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58 Kommentare

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  • 7 von 10 Arbeitnehmer/Arbeitnehmerinnen fahren mit dem Auto zur Arbeit. Der Großteil davon leben nicht in Städten mit guter ÖPNV-Verbindung. 32% der ÖPNV-Nutzer kommen zu spät auf ihren Arbeitsplatz, wegen Ausfällen im ÖPNV. 31% derArbeitnehmer/innen nutzen ihr KFZ beruflich (Quelle: Umfrage PageGroup)



    Die derzeitigen Maßnahmen gegen den Angriffskrieg Russlands, lassen sich nur mit einer breiten Unterstützung der Bevölkerung in Deutschland mittelfristig umsetzen. Die derzeit hohen Preise regulieren den Individualverkehr und den Verbrauch.

  • Auch wenn man Autos und Autofahren nicht mag (oder gerade dann) sollten in erster Linie die sachlichen Fakten bei der Begründung jedwelcher Maßnahmen eine Rolle spielen. Erst recht, wenn Verbindungen zu anderen Bereichen wie Putins ‚Kriegskasse‘ hergestellt werden.

    www.europeans24.co...s-no-solution.html

  • "Warum muss man eigentlich 1,3 Tonnen Stahl und Plastik persönlich besitzen, um sich scheinbar alternativlos komfortabel fortzubewegen?"

    Weil die unscheinbar existierende Alternative ÖPNV für viele Menschen in DE (die scheinbar nicht nur im Hunsrück wohnen) keine ist, da dieser a.) nicht existiert oder b.) viel zu lange dauert. statistik.arbeitsa...dleratlas-Nav.html

  • Hm. Wieviel Autoverkehr löst eigentlich die TAZ aus? Wie viel Energie verbraucht die TAZ? Wie viel Geld aus dem Energieverbrauch der TAZ fließt in 'Putins Kriegskasse'? Oder, nennen wir es doch beim Namen, wie viele tote Ukrainer gehen rechnerisch auf das Konto der TAZ? Wie, Sie finden es degoutant, so zu denken? Ich stimme zu, und deshalb finde ich auch den Artikel degoutant.

  • Putziger Artikel aus der Prenzlberger Filterblase. Dazu jede Menge Fehler und Verwechslungen (ist das Geschreibsel nach der dritten Flasche Wein entstanden?). Und als sofortige Alleinlösung ÖPNV zu fordern ist auch hochwertig. Lässt sich ja quasi aus dem Boden stampfen, besonders in D

  • Und wieso will der Autor von dem von ihm geforderten Verbot von Verbrenner-Autos in Innenstädten die "Händler" ausnehmen? Finanziert deren Treibstoffverbrauch Putins Kriegskasse nicht mit? Oder hat der Autor Angst, dass er sonst nichts mehr in die Nähe seiner Wohnung geliefert bekäme und längere Strecken mit dem ÖPNV zurücklegen müsste, um einzukaufen?

  • Wir sollten auch bei Saudi Arabien das tun. Wir finanzieren damit auch den Krieg im Jemen.

    • @yurumi:

      und unter anderem 81 Hinrichtungen an einem Tag

  • "AutofahrerInnen spülen viel Geld in Putins Kriegskasse."

    Na endlich haben wir die Schuldigen gefunden. Mann, Mann, Mann, ich kann es nicht glauben, dass so ein Mist da steht.

  • Fakenews oder handwerkliche Unzulänglichkeit?



    In obigem Artikel wird behauptet: "Der Hauptimporteur von Erdöl (ein Drittel) ist Russland."



    Das halte ich für nicht Glaubhaft. Vielmehr bin ich mir sicher dass Russland soviel Öl hat das sie es sogar außer Landes verkaufen. Das macht sie, wenn ich das richtig verstehe zum Gegenspieler eines Importeurs.

    Die Überschrift könnte auch etwas missglückt sein. Natürlich ist es nicht das Blut des Autofahrers das gegen Öl getauscht wird. Jedoch war ich mir Sicher das es bisher 'Blut für Öl' und nicht 'Öl für Blut' hieß.

  • ach, wie schön ...

    lassen sich doch in der alten kleiderkiste immer wieder altlosungen finden, die jahrzehnte wieder passen könnten.

    öl und gas ?



    worauf schauen wir bei den exporteuren aus dem nahen osten ?



    auf deren verständnis von menschenrechten, ihre politische grundgesinnung oder was diese mit den petrodollars finanzieren ?



    bei weitem nicht !

    worauf achten wir bei rüstungsexporten ?



    streng nach vorschrift auf die pazifistische haltung des käufers ?



    bei weitem nicht.

    eine ideologisch geführte debatte ist völlig verfehlt, angesichts unserer eigenen doppelbödigkeit bei moralischem anspruch.

    ich fahre, blech, also bin ich !



    kein bock auf eselskarren !

  • "Es ist Zeit, noch mal eine Grundsatzdebatte zu führen und die Anti-Auto-Bewegung aus der Öko-Ecke zu holen"

    Die Debatte ist doch von vorgestern und längst abgeschlossen!

    Der Ausbau des ÖPNV hat es bis in die hintersten Winkel der Parteiprogramme von CDU bis Linkspartei geschafft. Wir habe Koaltionen in für ÖPNV verantwortlichen Kommunen, die seit Jahren, ja bal Jahrzehnten existieren, und wo die Parteien bei jeder Wahl wieder mit dem ÖPNV-Ausbau Wähler beeindrucken wollen (bei Wahlen).

    Es ist daher nicht Zeit für eine weitere Grundsatzdebatte sondern Zeit für die konkrete Umsetzung. Für den Journalismus bedeutet dies auch konkret hinzuschauen und zu beschreiben. Wie sieht es bspw. in Berlin aus mit dem Ausbau? Wo finden sich Komunen die Vorreiter sind?

    Die Politik muss endlich auch liefern!

  • Und auf dem Land und in Kleinstädten ist, so wie in den Großstädten, ein großflächiger, dicht getakteter öffentlicher Personennahverkehr nötig.



    Aber leider sjnd wir in meiner Region Lichtjahre davon entfernt. Ich komme nicht, (gar nicht) zum nächsten Bahnhof, wohlgemerkt ein Bahnhof der von ICE bis RE Takt alles im Programm hat. Es ist ein Witz, aber leider Wirklichkeit.



    Deshalb alleine schon fahre ich regelmäßig und viel mit dem Auto.

    • @Oskar+-1:

      ...hoffentlich nur bis zum Bahnhof, wenn da schon so viele Züge fahren.

  • Eine Homeofficepflicht wäre ein guter Anfang

  • "Und bitte nicht die alleinerziehende Krankenschwester aus dem Hunsrück bemühen, die ja dringend ihren Nissan Micra für die Arbeit braucht. "

    Da die Straßenbahn/der Bus für die Krankenschwester im Hunsrück nicht existiert, braucht Sie das Auto.

    Wer gegen das Auto ist, darf daher nicht mit Visionen gegen den Gebrauch eines Autos argumentieren. Er muss Alternativen auch real schaffen. Autoreifen blockieren schafft nicht einen Kilometer Alternativen.

    • @Rudolf Fissner:

      Es gibt halt Gegenden, da braucht man ein Auto und dann gibt es Städte, da bräuchte man keines. Und gerade in Berlin, Hamburg, Köln, Ruhrgebiet sollte man Privatautos durch pekuniäre Maßnahmen verdrängen.

    • @Rudolf Fissner:

      Die alleinerziehende Krankenschwester macht den Kohl nicht fett. Das Problem sind all die vielen Menschen, die Alternativen längst vor der Nase haben und sie aus Bequemlichkeit nicht nutzen, weil sie aus ihrer Sicht ein Recht auf diesen vermeintlichen Komfort haben. Das Problem sind auch überhöhte Mieten in den Städten und fehlende Arbeitsplätze und Infrastruktur im Ländlichen, was die Leute zum Pendeln bringt.



      Das Grundproblem ist aber, dass Menschen nicht umdenken wollen und ihre "Freiheit" nicht einschränken/auf nichts verzichten wollen, auch wenn ihnen die Klimakrise schon in den Hintern tritt. Und die Politik in genau dem Stil agiert.

      • @blutorange:

        Zumal viele Leute lieber jahrzehntelang lamentieren, als tätig zu werden und sei es nur das Kreuz bei einer Partei mit einem sozial-ökologischen Wahlprogramm zu machen.

        • @Uranus:

          "nur das Kreuz bei einer Partei ..."

          Bremen: Jahrzehnte lang ein Verkehrssenator der Grünen in einer RRG Komune in einem RRG Bundesland und teilweise bereits und jetzt wieder in einem von den Grünen mit regieren Bundesland.

          Hat auch nichts geholfen ein wunderbares ÖPNV für Bremen und Umzu zu errichten..

          In Wahlkreuzchen zu denken ist in einer Demokratie zu wenig. Da ist sehr viel mehr Engagement vor allem vor Ort notwendig.

      • @blutorange:

        Ihre subjektive Meinung deckt sich nicht mit der Realität. Schaut man sich die Karte "Anteil der Bevölkerung, die in maximal 600 m bzw. bei Bahnhöfen 1.200 m Luftlinienentfernung um eine Haltestelle mit mindestens 20 Abfahrten im ÖV am Tag wohnt, im Jahr 2020 in %" der Bundesregierung an ( www.deutschlandatl...-Haltestellen.html ), dann fallen vor allem zwei Dinge auf.

        1. Große Teile Deutschlands haben eine schlechte Erreichbarkeit des ÖPNV (Bayern, Nordeutschland). 50% der dortigen Bevölkerung sind mit ÖPNV schlecht versorgt

        2. Selbst die "zweitbeste" Stufe beinhaltet noch einen Anteil von 25% der Bevölkerung, die schlecht mit ÖÜNV versorgt sind.

        Das ist wohlgemerkt nur der Part "Erreichbarkeit". Zu berücksichtigen ist auch der Zeitaufwand. Dieser schlägt vor allem bei den Bewohnern zu Buche, die um die Metropolen herum wohnen und in diese hinein pendeln. Die durchschnittliche Pendlerdistanz dort beträgt 27 km.

        Dort kommen schlechte Verfügbarkeit und lange Fahrzeiten zusammen. Dies führt zur Entscheidung das Ato zu wählen. Nicht das Stresserlebnis immer wieder im Stau zu stehen oder sich bei schlechtem Wetter gar in Gefafhr zu begeben.

        • @Rudolf Fissner:

          Meinungen sind ja nun immer subjektiv. Auch Ihre. Man kann natürlich versuchen, durch eine willkürlich eingeworfene Zahl als Beleg die eigene Meinung als Realität zu manifestieren. Das macht sie aber nicht zur einzig wahren Wahrheit, denn das können die anderen halt auch...



          Ihre ausgewählten Zahlen spiegeln nur einen Teilaspekt der Misere wider. Daraus ergibt sich nicht die Legitimation, die Sache mit der Autoreduktion mal schön auf später zu verschieben.

          • @blutorange:

            "willkürlich eingeworfene Zahl"

            Der war gut. Das kennt man doch von dem gegen Anreden gegen den Klimawandel bzw. Fakten an sich.

            Zudem habe ich nicht gegen eine Reduzierung der Autos argumentiert sondern gegen ihre subjektive Sicht, die die Verkehrsprobleme auf fahrgeile Autofahrer zurückführt, die sich eigentlich nur einen Arbeitsplatz weitab der Wohnung suchen, um mal wieder aufs Gaspedal treten zu können.

            Es gibt valide Gründe für die Wahl eines Auto als Verkehrsmittel. Zu lange/weite Anfahrzeiten, fehlender ÖPNV, alles als Folge einer miesen jahrzehnte alten Regionalpolitik, die die Metropolen wirtschaftlich bevorzugt.

            • @Rudolf Fissner:

              Das ewige Lamentieren, dass der ÖPNV praktisch kaum vorhanden sei und erstmal aufgebaut werden müsse, bevor irgendwas am Autofahren geändert würde, führt halt dazu, dass der Status quo ganz bequem beibehalten werden kann.



              Sieht man sich die Situation in Berlin oder Hamburg z.B. an, sieht man doch, dass das Autoelend nicht allein im fehlenden oder schlecht ausgebauten Nahverkehr begründet sein kann. Und jetzt erzählen Sie mir nicht, das seien alles Pendler. Es ist Beharren auf dem persönlichen ( vermeintlichen) Komfort. Den wir uns nicht mehr leisten können und der alle größeren Städte unlebenswert macht.

              Ein absichtliches Anlegen auf Pendeln aus lauter "Fahrgeilheit" habe ich übrigens nicht unterstellt, da sollten Sie schon genauer lesen.

              Die Krankenschwester im Hunsrück hat ja übrigens als dringend benötigtes Arbeitsfahrzeug einen Kleinwagen. Die Anschaffung eines SUV ist nämlich auch mit solchen Argumenten nicht zu legitimieren.

              • @blutorange:

                Ich frage mich wo Sie in Hamburg hin geschaut haben. Hier ( statistik.arbeitsa...dleratlas-Nav.html ) steht doch klar und deutlich:

                In der Region "Hamburg, Freie und Hansestadt" wohnen 782.267 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Von ihnen pendeln 141.144 oder 18,0% zur Arbeit in einen anderen Kreis (Auspendler). Gleichzeitig pendeln 366.661 Beschäftigte, die in einem anderen Kreis wohnen, zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in die Region "Hamburg, Freie und Hansestadt" (Einpendler). Der Saldo von Aus- und Einpendlern beläuft sich auf +225.517 (Pendlersaldo). Ihren Arbeitsort in der Region "Hamburg, Freie und Hansestadt" haben damit 1.007.784 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, von ihnen sind 36,4% Einpendler."

                Für Sie mögen ja ein paar Stunden eingesparte Zeit am Tag faule Bequemlichkeit sein. Für die Betroffenen ist es schlicht ein großer Teil ihrer Lebenszeit.

                Arbeitsplätze gehören daher aus Hamburg heraus verlagert in die Städte woher die Menschen hinein pendeln. Oder halt massivster Ausbau eines schnellen ÖPNV, der das Autofahren obsolet macht!

                • @Rudolf Fissner:

                  Hey, neuer Look. Schick. Ist das die junge Madonna?

                  • @Jim Hawkins:

                    Ist Madonna jemals alt geworden ?

                    • @Rudolf Fissner:

                      Nun ja, von "Like A Virgin" bis "Hung Up", das war schon ein Stück Weges.

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @blutorange:

        Das Problem wäre nicht annähernd so groß, wenn das Auto hierzulande bloß Beförderungsmittel, also Mittel zum Zweck wäre. Es ist aber eben auch zu großen Teilen Fetisch und Statussymbol. Bei einer durchschnittlichen Auslastung von 1,2 Personen für diese ganzen PS-Riesen, die einen umschwärmen wenn man vor die Tür tritt, kann ja von einem allgemeinen "ich brauche das aber ganz dringend" keine Rede sein. Und ja, die "Krankenschwester im Hunsrück " gibt es und die ist aufs Auto angewiesen, deswegen muss man die aber nicht dauernd für eine allgemeine Abwehrhaltung gegen Veränderungen instrumentalisieren. Die freut sich vielleicht auch, wenn sie auf dem Weg zur Arbeit in Ruhe ein gutes Buch in der Bahn lesen kann.

        • @164 (Profil gelöscht):

          "Die Krankenschwester im Hunsrück" gehört zum rhetorischen Versuch anhand Ausnahmen gegen die Regel zu argumentieren. Dafür wurden unter Artikeln zum Thema ja auch zu genüge diverse Belege angeführt.[1] In Deutschland leben die meisten in der Stadt und es gibt 48 Millionen PKWs. Das Potenzial für Autoreduzierung und Transformation ist riesig.



          [1] www.forschungsinfo.../servlet/is/80865/

          • @Uranus:

            "Leben in der Stadt"

            Sie sollten sich mal den Pendleratlas der Bundesagentur für Arbeit anschauen ( statistik.arbeitsa...dleratlas-Nav.html )

            Da kann man schön sehen, dass heftig viele Menschen nicht nur in Städten "leben" und die wohnortnahen Angebote genießen. Man sieht auch, das viele Menschen auch "arbeiten" müssen und zu bzw. zwischen den Städten pendeln.

            Nach Bremen z.B pendeln täglich an Arbeitstagen etwa 120.000 Menschen. Aus Bremen heraus etwa 60.000 Menschen.

            Die Fahrzeiten betrugen in meinem Fall beim Herauspendeln seinerzeit 2 Stunden ÖPNV vs. 20 min Auto für eine einfache Fahrt. Sie sehen, für solche Beispiele muss man nicht den Hunsrück bemühen. Da reicht schon eine Großstadt.

            Sie haben natürlich recht. Das Potential ist riesig. Vor allem aber sind die Aufgaben der Politik galaktisch, was die Bereitstellung guter Alternativen betrifft. Die Politik muss daher auch das Ziel der Anklagen sein.

            Solange muss die "Krankenschwester im Hunsrück" leider immer noch selbst bei fettestem Schneefall sich in ihr Auto zwängen statt gemütlich ein Buch im Bus oder der Bahn zu lesen.

          • 1G
            164 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            Absolut! Das Potenzial kann man auch in Kleinstädten auf dem Land mit bloßem Auge sehen.

        • @164 (Profil gelöscht):

          Wobei auch Fetische selten einfach vom Himmel fallen und Symbolik erst in einem Kontext funktioniert; beides sind auch Folgen der nur teilweise überholten, besonderen volkswirtschaftlichen Bedeutung des Automobils, das sollte man nicht vergessen. Und auch wenn ich damit noch Teil einer Minderheit bin, ich sehe auch den sog. "Kurswechsel" bzgl. massiver Aufrüstung nicht zuletzt vor diesem Hintergrund, das muss nicht der entscheidende Faktor sein. Klar ist aber dass neben der jetzt noch stärker bedrängten Auto- insb. die Rüstungsindustrie in Deutschland ja breit angelegt ist. Irgendwie muss der Laden weiterlaufen. Interessant war, dass es nur wenige Tage vor dem angeblich so ungeahnten Entschluss einen Artikel in Foreign Affairs gab, wo recht ungeschönt ausgeführt wurde, was der Krieg (besonders) für Deutschlands weitere Perspektive und Rolle in Europa und der Welt bedeuten würde. Scholz Rede konnte man dann fast für das Eingeständnis und die Replik darauf halten. An dieser Stelle natürlich keine beruhigende Aussicht, denn viel ölgieriger als beim Militär wird es nicht und das Blut gibt's sowieso gleich dazu. Insofern auch schwierig einerseits für Scholz zu klatschen und andererseits die armen Autofahrer zu verfolgen. Absolute Notwendigkeit ist in beiden Fällen fragwürdig. Ich kann eher Letzteres nachvollziehen, gehöre aber auch zu den angebl. 20 % oder 30 %, die schon erstens sitzen geblieben oder gleich rausgegangen wären. Wie gesagt Minderheiten. Die wir auch in Zukunft nicht großartig Autofahren wollen oder müssen, aber ändern wird das wenig.

  • Mit welchem 'Recht' dürfen Menschen, die rein zufällig auf der 'Sonnenseite' des Planeten geboren wurden, ein Leben führen, das in einem Übermass an Ressourcenvergeudung, Zerstörung von Natur und Klimaschädigung sowie Vermüllung der Meere begründet ist. So dass der Rest der Welt unter Armut, verbrannter Erde und einer giantischen Umweltzerstörung leiden muss ! ES sind nicht nur die russischen Oligarchen, sondern die Profitmaximierer, die Globalisten, denen wir uns ausgeliefert haben und die in ihrem Drang nach immer neuen Rohstoffquellen Kriege verursachen. Ist es ein Privileg, wenn wir jetzt den letzten Eisbären bei ihrer Flucht zuschauen dürfen. Warum gibt es keine ausgleichende Weltpolizei und eine UN-Friedenstruppe, die jedem Erdenbewohner gleiche Lebensbedingungen ermöglicht, kapitalistisch orientierte Politiker (wie auch einen gewissen Robert Habeck, angetrieben von einem Christian Lindner) in die Schranken weist. Wem gehört die Welt, in der solche Verteilungskriege geführt werden ? Bitte runter vom Gas !

    • @Dietmar Rauter:

      Was meinen Sie denn, wie die Mehrheit der Weltbevölkerung, die nicht auf der "Sonnenseite des Planeten" geboren ist, sich die gleichen Lebensbedingungen für alle vorstellt? Wollen die Ihrer Meinung nach alle so arm bleiben, wie sie jetzt sind, und sich daran erfreuen, dass diejenigen, denen es jetzt noch besser geht, genauso arm werden? Oder wollen die nicht auch so leben wie die Leute in den reichen Ländern?

  • "Wenn der Bund mal eben 100 Milliarden Euro an Krediten für die Bundeswehr aufnimmt, sollte Geld kein Problem sein."

    Wenn 100 Milliarden einmalig die Lösung wären, würde ich mir auch eine Fahrradhätte kaufen.

    Die jährlichen Kosten beim bestehenden öPNV, der sich vornehmlich auf Großstädte konzentriert und auch dort Mängel aufweist kosten allein schon 10 Milliarden jährlich. Was kostet dann erst ein ÖPNV flächendeckend im 20 Minuten Takt, wo jede Milchkanne mit versorgt wird.

    Da werden 100 Milliarden für den Ausbau und die Unterhaltung mit Sicherheit nicht reichen.

  • Ich kann nicht fassen, dass Finanzierung einer Kriegspartei die Leute nun dazu bringen soll, auf's Autofahren zu verzichten, während die Klimakatastrophe schon den Fuß in der Tür hat und niemand bereit ist, deshalb auch nur auf ein wenig der vermeintlichen Bequemlichkeit zu verzichten. Das ist für mich ein noch wesentlich schwerer wiegender Grund, den Lebensstil zu überdenken.

    • @blutorange:

      Ja, die Ignoranz gegenüber dem drohenden Verlust der Lebensgrundlagen durch Massensterben der Tiere und Klimakrise ist schwer zu ertragen. Und mensch braucht da kein*e radikale*r Öko oder Tierrechtler*in zu sein, sondern "einfach" die eigenen Interessen wahrzunehmen. Denn die negativen Folgen wie Dürre, Brände, Stürme, Fluten, ungebremstes Artensterben usw. will ja eigentlich keine*r. Kann die Umorganisierung eines Auto dominierten Alltages aufwändig sein, so ist es einfach, die Ernährung auf vegan umzustellen (zu den ökologischen Gründen für vegane Ernährung[1]). Zwar verändern einige ihr Verhalten - bspw. leben nach einer Umfrage 2021 2 %[2] vegan - 2020 waren es nur 1 %[3] - allerdings gibt es da noch ein großes Potenzial.



      [1] home.benecke.com/p...ben-einfach-machen



      [2] www.bmel.de/DE/the...ngsreport2021.html



      [3] www.bmel.de/DE/the...ngsreport2020.html

  • Sagen wir mal so: Ein guter Kompromiss wäre schon mal, übergroße Autos nicht noch steuerlich zu begünstigen. Den Irrsinn mit dem Leasing beenden. Denn, Leasen muss man scih leisten können: Wer ein gutes Geschäftsjahr hatte drückt auch mit dem Leasingvertrag im Dezember noch rückwirkend die Steuern für das ganze Jahr runter. Also eine dicke Karre, SUV, hochgerüstet mit Chromleisten und anderem Quatsch, anschaffen. Je teurer, desto Steuerersparnis. Auch die Folgekosten. Alles, bis auf 1% privat. Daher ist die Tendenz, sich unangemessene Autos zu kaufen, zu groß. Geleaste Autos sind teurer. Das holt man an Steuerersparnis bestens wieder rein. Der Verleaser verdient. Das Autohaus verdient. Der Leaser verdient. Einer muss es bezahlen, ja, das sind die Steuerzahler in abhängiger Beschäftigung. Die zahlen das. Fehlt dann an den Schulclos. Oder an den Kitas, an den Brücken, Straßen, Glasgabelausbau, Bahn...

    • @Maria Burger:

      Steuer 1% des Listenpreises/ Monat also bei einer 100 O00 € Karre ca. 1000€/Monat. Die Leasingkosten dürften bei ca 800€ liegen dazu kommen die Unterhaltskosten/Reparaturen. Dieses Geld müssen Sie erst mal verdienen. In guten Jahren kann das gut sein in schlechten Jahren zahlen Sie drauf, selbst wenn Sie das Auto stehen lassen müssen Sie die Leasing- Gebühr weiter zahlen. Die 1% Regelung befreit Sie nur vom Nachweis des Fahrtenbuches, da angenommen wird dass der Pkw überwiegend beruflich genutzt wird. Im Extremfall wenn Sie nichts verdienen und die Kiste stehen lassen müssen Sie trotzdem 1% des Listenpreises an das Finanzamt zahlen. In 5 Jahren bei einem Mittelklasse (50000€) Aito also 30000 €.

      • @Pepi:

        Auch 25-50 TSD teure Autos werden geleast. Es ist und bleibt Betrug und den können sich Viele in unserem Land leisten. Tun es auch. Fahren daher viel zu große Autos.

  • Ichs bezahle für die Fahrkarte meines Sohnes für den ÖPNV fast 50€/Monat.

    Letzte Woche fuhren die Bahnen genau ein Mal so, dass er damit zur Schule fahren konnte. An allen anderen Tagen misstönig ihn fahren. Was wäre die Alternative? Bitte anbieten! Denn obwohl wir eine S-Bahn vor Ort haben, müssen wir unseren Sohn wegen Ausfällen mindestens 1-2 mal wöchentlich mit dem Auto zur Schule fahren.



    Auch in der kommenden Woche fahren von Montag bis Mittwoch gar keine Züge.



    Der Teenager würde sich freuen, wenn er deswegen direkt zuhause bleiben könnte.

    Immer dieses Getue, als bräuchte ja niemand wirklich fahren und gäbe es genug Alternativen! Wenn die derart unzuverlässig sind, helfen die durchaus vorhandenen Alternativen eben einfach gar nicht.

    • @Sabrina K.:

      Was gibt es für Gründe für die Ausfälle? Bauarbeiten oder Personalausfall aufgrund der Pandemie ...?

      • @Uranus:

        Die Gründe sind ja eigentlich egal. Solange der ÖPNV unzuverlässig ist, wird immer der PKW bevorzugt.

      • @Uranus:

        Vergangene Woche Personalausfall, kommende Woche Bauarbeiten.

        Oft sind es Stellwerkschäden, im Winter die Kälte,….gibt immer wieder diverse Gründe

    • @Sabrina K.:

      Ich möchte gerne mal eine Mutter hören, die ihren Satz mit "Ich bin Mutter von ... Kindern!" anfängt, ohne in Schwurbeleien zu verfallen oder Beispiele aufzählt, nur um die eigene Gewohnheit und den eigenen Luxus weiterleben zu können.

      Ansonsten: Dass dein Sohn nicht mit der Bahn fahren konnte ist ein Problem der Privatisierung der Bahn. Anstatt dieses Problem der Bahn als Rechtfertigung fürs umwelschädliche Autofahren zu nutzen, wäre es besser, sich für Strafzahlungen der Bahn durch ihr gewinnorientiertes Missmanagement einzusetzen. Personalengpässe und schlechte Bezahlungen sind ja nur ein Teil des Kalküls der Bahn. Das Auto kann weiterhin stehen gelassen werden.

    • @Sabrina K.:

      In welchem Bundesland/Landkreis soll das sein?



      Ich bin durchaus der Ansicht, daß, wenn was in D funktioniert, ist es der Transport der Schulpflichtigen in ihre mehr oder minder (meist mehr) renovierungsbedürftige Bildungsstätte.



      Für Berlin lege ich da allerdigs ned meine Hand ins Feuer *lol*.

      • @Hugo:

        In Ba-Wü. Wir wohnen in einem Dorf in der Nähe von Stuttgart. Mit theoretisch hervorragender Anbindung an die S-Bahn, weshalb wir auch hier her gezogen sind. Aufgrund der theoretisch guten Versorgung mit ÖPNV gibt es tatsächlich keinen ausgesprochenen Schülertransport. Keine Schulbusse oder Ähnliches.

        Die Bahnen fallen aber so häufig aus, sei es wegen Personal, Gegenstände auf den Gleisen, Stellwerkstörung, Signalstörung, Sturm, Kälte,…, dass es sehr oft notwendig ist, unseren Sohn dennoch zu fahren.

        • @Sabrina K.:

          Wenn der Schulweg in den ÖPNV eingepflegt ist und jener unzuverlässig; jedesmal ne Rechnung an die Kommune stellen, denn so wie es eine Schulpflicht gibt, haben die Kommunen die Pflicht, diese zu ermöglichen.

  • @FLY

    Sie unterschlagen die Kollateralschäden. Vor allem die, die noch auf uns zukommen.



    Sie unterschlagen den Flächenverbrauch in bester Stadtlage.

    Kurzum, Sie unterschlagen praktisch alles.

  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    "Der Hauptimporteur von Erdöl (ein Drittel) ist Russland."



    Wenn man Russland als Importeur von Öl treffen wollte, müsste man jetzt eher mehr als weniger Autofahren ;-)

    • @164 (Profil gelöscht):

      Jo, Lieferant müsste es heißen, da verheddert mer sich ned linguistisch in Im- und Exportgeschäft *lol*.



      @Aussage des Artikels; die Leute werden die ganze Zeit in der Illusion gehalten, daß mer quasi 1:1 von Öl als Mobilitätsgrundlage auf Strom und (in the year 2525) grünem Wasserstoff umstellt. Also der sparsame Micra der ominösen alleinerziehenden Krankenschwester zeitnah "ökologisch" angetrieben wird. Die ist dann halt auch das preiswerte Beispiel, weil es die wohl eher ned gibt, denn irgendeine*r muß ja mal auf das Kind nachts und am WE aufpassen. Hab noch ned gehört, daß es Pfleger*innen gibt, die Mo-Fr ninetofive arbeiten...

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Ich bin sehr dafür, Verkehr zu vermeiden, wo immer das möglich ist - aber:

    "Verbot von Verbrenner-Autos in Innenstädten, mit Ausnahmen für Händler und gebrechliche Menschen. "

    .. ist geradezu aufreizend naiv. Was ist mit Handwerkern? Wenn ich Gewerbe-Kunden in der Innenstadt besuche, muss ich mein 20-Kilo-Demo-Exponat im Handwagen mit der S-Bahn mitbringen? Wenn der Handel nur noch ÖPNV-transportable Waren verkaufen kann - muss er dann aus den Innenstädten fliehen oder aufgeben, weil er letztendlich auch nur verschicken kann - und das kann Amazon besser?

    Die Vorstellung, man könne die Städte einfach irgendwie abriegeln, ohne an den Strukturen für Arbeiten, Wohnen und Bedürfnisbefriedigung massive Veränderungen vorzunehmen, ist wirklich aberwitzig. Und wer die Reihenfolge vertauscht, wird scheitern.

    Wahrscheinlich ein städtischer Kopfarbeiter.. ah - ich merk's selber... ;)

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Innerstädtisch transportieren auch große Supermarktketten schon per E-Bike, die zu Mini-LKWs ausgebaut sind, weil sie damit schneller sind und beim Ausliefern der Ware praktischerweise überall parken können. Varianten solcher Leichtfahrzeuge sollte es für alle geben, am besten geteilt, sprich zum mieten. Wer beruflich oder privat schweres Gerät transportieren muss soll weiter auch größere Transporter zur Verfügung haben, aber auch da sollte die Ressourcenschonende Leichtbauweise selbstverständlich werden. Unsere akuellen Autos (auch die E-Autos) sind schon im Parkmodus eine grandiose Ressourcenverschwendung, jede neue Energiesparende Technologie wird durch immer mehr Gewicht und PS überholt. Auf dem Land kann ein Netz von Minibussen für Bedarfsgerechte Mobilität sorgen - wie das geht, kann man sich in vielen Staaten der Welt abschauen. Und nein - der "Verzicht" aufs Auto ist keine Rückkehr zur Steinzeit sondern ein enormer Gewinn an Lebensqualität, genießbarer Umwelt und wenn wirs in den anderen relevanten Bereichen auch hin kriegen ein Ausweg aus der Klimakatastrophe. Spätestens mit 5 Grad Klimaerwärmung fährt dann niemand mehr Auto - zwangsweise. Weil Extremwetter und extreme Hitze sowie Kriege um die letzten Ressourcen und Regionen mit noch erträglichem Klima die menschliche Zivilisation samt Staaten und Infrastruktur vollkommen zerstört haben. DAS ist dann back to the Steinzeit - aber gänzlich ohne Zukunft und Entwicklungsaussicht für die menschliche Spezies.

  • Auch der Deutsche Staat hat nichts gegen viele Autos, über 40 Milliarden Mineralölsteuer, kleine 10 Milliarden KFZ-Steuer und beides plus Mehrwertsteuer. Auch die Zeiten wo E-Autos Steuerfrei sind werden bald vorbei sein, weil der Staat nicht zuschaut das eine Einnahmequelle wegfällt.

  • Dafür, das es um Geld gehen soll, steht davon wenig im Artikel.



    Mehr wird allgemein gegen das individuelle Auto geschrieben. Wobei man bei über 40 Mio privaten Autos, schon fragen kann, wie das mit dem öffentlichen Grund ist. Denn der "gehört" wohl auch den Auto Besitzerinnen.



    Aber zum Geld:



    Die Erdölexport- (nicht Import!) Nation Russland bekam ca 7 Mrd /Jahr 2020 für Öl. Der Militäretat liegt bei 61 Mrd.



    Zu den 100 Mrd Militätzusatzmittel (einmalig) für D als Gegenrechnung zum ÖPNV:



    Der ÖPNV benötigt jährlich ca 21 Mrd. (jetzige Preise plus Zuschüsse). Wenn der stark ausgebaut wird, was für flächendeckenden, guten, öffentlich finanzierten (!) ÖPNV notwendig ist (inkl. Hunsrückdörfer), gäbe es wohl einen jährlichen Bedarf von mindestens 50 Mrd. Bei gleichzeitigem Wegfall der Einnahmen aus der Mineralölsteuer, ca 40 Mrd.

  • "Und auf dem Land und in Kleinstädten ist, so wie in den Großstädten, ein großflächiger, dicht getakteter öffentlicher Personennahverkehr nötig"

    Ich stimme da zu, aber manches sagt sich doch recht leicht dahin.



    Bei uns fährt am Tag genau 1 Bus zum Bahnhof, und das ist der Schulbus, und der fährt abends leider nicht zurück. Ist also unbrauchbar für Pendler.



    Und der Ausbau der S-Bahn/Regionalexpress zur besseren Taktung wird ca bis 2035 dauern. Die Strecke ist schon jetzt überlastet, unzuverlässig und unpünktlich. P+R am Bahnhof ist auch überbelegt.



    Ich rede hier von einem grün regierten Bundesland!!!!



    Die vergeudeten Jahrzehnte lassen sich jetzt nicht im HauRuck Verfahren aufholen. Auch wenn das moralisch wünschenswert erscheint.

    • @neu_mann:

      Die langsame, schlechte Entwicklung ist zu kritisieren. Derweil ließe sich evtl. improvisieren bspw. mit einem Gebrauchtrad zum Bahnhof und es dort anschließen oder ein Klapprad nehmen. Letzteres hätte den Vorteil, dass mensch es mit der Bahn als gebührenfreies Gepäckstück mitnehmen und auch ab Zielbahnhof verwenden könnte. Mensch könnte es sogar mit dem Bus mitnehmen und es nur für die Rückfahrt verwenden.